Zwischen den Regalen
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Re: Zwischen den Regalen
von Lexie am 10.02.2019 23:23Ich wurde ein bisschen rot. Meine pinke Schlafanzughose mit den winzigen Herzchen war vermutlich das letzte Kleidungsstück, was ich jemals in seiner Gegenwart angezogen hätte. Aber ich war ja selbst Schuld, was rannte ich auch nachts so Hals über Kopf durch das Schloss ... ein Wunder, dass ich nicht noch der Nase lang hingefallen war und mir dabei die Nase gebrochen hatte oder so.
"Oh nein, ich wollte ein Buch suchen, dass ich vor ein paar Tagen in den Fingern hatte, weil ich einen Albtraum hatte und da stand etwas über, ehm, Traumdeutungen drin und ich -", plapperte ich drauf los und stoppte dann, um Luft zu holen und mir noch einen Kuss zu stehlen. Allerdings hielt ich mitten in der Bewegung inne und sah ihn verwirrt an. "'Eben'?", wiederholte ich seine Worte, die jetzt erst in meinem Kopf ankamen. "Ich war den ganzen Abend im Gemeinschaftsraum und hab bis vor ein paar Minuten noch im Bett gelegen."
In meinem Kopf begannen schon wieder irgendwelche Alarmglocken zu schrillen, aber ich wusste nicht warum. Das ganze erinnerte mich sehr an unser letztes Gespräch in der Bibliothek, wo es mir noch wie ein Scherz vorgekommen war. Jetzt fühlte ich mich wie im falschen Film. Wollte er mich auf den Arm nehmen? Oder war ich irgendwann plötzlich zum Schlafwandler mutiert und stattete Chester heimliche Besuche ab, von denen ich nichts mitbekam? Irgendetwas stimmte doch ganz und gar nicht ...
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Re: Zwischen den Regalen
von Chester am 10.02.2019 23:07Re: Zwischen den Regalen
von Lexie am 10.02.2019 21:43Bereits in meiner flauschigen Schlafanzughose sprintete ich fast schon durch die leeren Korridore des Schlosses. Ich war heute früh schlafen gegangen, weil mich den ganzen Tag so eine Müdigkeit überfallen hatte, aber bereits nach ein paar Stunden war ich buchstäblich aus dem Bett gefallen. Es war wieder dieses merkwürdige Gefühl gewesen, gepaart mit verschwommenen Bildern, die mich aus dem Schlaf gerissen hatten. Aber anstatt mich wieder ins Bett zu legen, zog ich meinen Ravenclaw-Pulli über und machte mich auf den Weg zur Bibliothek. Meine Haare hatte ich unterwegs nur grob zu einem Dutt gebunden, damit mir keine zerzausten Strähnen mehr im Gesicht hingen. Dieser Traum war seltsamer gewesen als die davor ... und ich hatte genau eine Zeile vor Augen, die ich vor ein paar Tagen noch in einem der vielen Bücher gelesen hatte. Das Kapitel hatte ich nicht zuende gelesen, aber ich musste es wissen. Ich musste wissen, was das war, um nicht komplett durchzudrehen.
Bei der Bücherei angekommen hielt ich heftig atmend an - es gab einen Grund dafür, warum ich keinen Sport machte - und rannte direkt in Chester hinein, der grade durch die Tür kam. Mein fast zu Tode erschrockener Blick - ich hatte mit Madam Pince gerechnet, immerhin war es fast Zeit für die Sperrstunde - wurde durch Erleichterung ersetzt, bevor sich ein warmes Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. "Oh, hey", begrüßte ich ihn und zupfte an meinem Pulli, damit er wenigstens ein bisschen von meiner pinken Schlafanzughose bedeckte. "Wir scheinen uns im Moment ganz schön oft hier zu treffen!", meinte ich scherzhaft und pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus meinem zerknautschten Dutt gelöst hatte.
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Re: Zwischen den Regalen
von Chester am 10.02.2019 20:47Ich befand mich wieder in der Bibliothek. Es war schon recht spät und die Bibliothek war beinahe gänzlich leer. Ich hatte Lexie nur heute morgen gesehen. Danach hatte ich mich zusammengerissen und gebüffelt. Es war schwierig beides zusammen unter einen Hut zu bringen und dann waren da noch meine anderen Freunde wie z.B. Landon. Irgendwann kam Lexie tatsächlich noch in die Bibliothek, auch wenn ich nicht mehr wirklich mit ihr gerechnet hatte. Sie trug nicht ihre Schuluniform, sondern einen weit ausgeschnittenen weichen Pullover. Ihr Gesicht glühte leicht in dem mittlerweile gedimmten Licht der Bibliothek. Naja und eine kleine Pause kam mir gerade ganz recht. Sie ließ sich auf meinem Schoß nieder und schob meine Unterlagen weit von mir weg. Wir alberten ein wenig herum, ich meinte halbherzig, dass ich tatsächlich noch lernen müsse, aber ich konnte ihr wie immer nicht widerstehen. Aber so schnell wie sie gekommen war, war sie auch wieder weg. Ein kurzes Vergnügen, aber was solls. Schief grinsend packte ich meine Sachen zusammen und ging in Richtung Ausgang.
Re: Zwischen den Regalen
von Lexie am 05.02.2019 22:45Das Gefühl, das sich langsam in mir ausbreitete, war seltsam. Es fühlte sich an, als würde plötzlich irgendetwas zwischen uns stehen, aber ich kam nicht darauf, was es war - als würden wir komplett aneinander vorbei reden. Ich wollte noch etwas dazu sagen, aber Chester sah das Thema für sich anscheinend als beendet, also belies ich es dabei. Vielleciht war ich durch die ganzen magischen Krankheiten, über die ich in den letzten Stunden gelesen hatte, schon ganz wirr im Kopf ...
Seine sachten Berührung löste auf meiner Haut ein angenehmes Kribbeln aus. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen beugte ich mich nach vorn, um ihm ein bisschen entgegen zu kommen und den Kuss zu erwidern. Selbst jetzt, nachdem seit unserem ersten Kuss bereits ein paar Wochen vergangen waren, löste die Berührung seiner Lippen immer noch dieses warme Gefühl in mir aus. Mein Bauch fühlte sich jedes Mal an, als würden Schmetterlinge darin herum fliegen und gleichzeitig Purzelbäume schlagen. Wenn ich daran dachte, dass ich mir noch vor ein paar Monaten eingeredet hatte, dass ich nicht mehr als Freundschaft für ihn empfand ... und jetzt saß ich hier, küsste ihn und war Hals über Kopf in ihn verliebt.
Ich legte eine Hand an seine Wange und strich mit dem Daumen sanft über seine weiche Haut. "Für was wolltest du denn lernen?", fragte ich leise, weil wir uns ohnehin noch nah genug waren, dass er mich hören konnte und schob mit dem Fuß verstohlen das dicke Buch über magische Krankheiten aus seinem Sichtfeld.
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Re: Zwischen den Regalen
von Chester am 05.02.2019 21:18Re: Zwischen den Regalen
von Lexie am 04.02.2019 22:00Ich schenkte Ches ein liebesvolles Lächeln, als er mich auf die Stirn küsste, was aber im nächsten Moment einem verwirrten Gesichgsausdruck Platz machte. War das ein Witz gewesen? Wenn ja, dann verstand ich ihn nicht. Ich war doch schon kurz nach dem Frühstück losgestiefelt, und seitdem hatte ich auch mit keiner anderen Menschenseele mehr gesprochen. Ich lächelte unsicher, aber bevor ich etwas erwidern konnte, spürte ich wieder wie mein Magen knurrte. Verdammt, ich hätte das Mitagessen nicht ausfallen lassen sollen.
"Ich hab Alice heute morgen zuletzt gesehen, da meinte sie dass sie mit ein paar anderen Gryffindors nach Hogsmeade wollte. Seitdem hab ich auch nicht mit ihr gesprochen ..." Oder mit jemand anderem. Chesters Worte verwirrten mich. Vielleicht hatte er ja über irgendein Gespräch mit mir fantasiert, während er über seinen Lernsachen gehockt hatte. Das wäre unglaublich süß gewesen, wenn ich mich nicht so fürchten würde, dass meine komische was-auch-immer-das-war-Krankheit auf ihn abfärben könnte. Oder hatte ich etwa wirklich mit ihm gesprochen und es irgendwie vergessen? Ich vergaß doch nie etwas. Merlin, diese ganzen Gedankengänge bereiten mir schon Kopfschmerzen.
Ich schüttelte den Kopf, um sie zu vertreiben und lächelte zu ihm hoch. "Möchtest du dich zu mir gesellen?", fragte ich mit einem zärtlichen Tonfall und legte das Buch zur Seite, bevor ich mit der Hand auf den Boden neben mir klopfte.
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Re: Zwischen den Regalen
von Chester am 04.02.2019 21:36Re: Zwischen den Regalen
von Lexie am 04.02.2019 16:11Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken und dem langen Text über Drachenpocken. Ich erschrak ein bisschen und klappte das Buch reflexartig zu, bevor ich mich nach der Quelle umsah. "Hey", erwiderte ich, während sich auf meinem Gesicht wieder ganz automatisch ein Lächeln ausbreitete, sobald ich Chesters Gesicht sah. Ich schob das Buch von meinem Schoß, schloss die Augen und streckte mich. Mein Bein war eingeschlafen. "Ja, ich hab nur ein bisschen zu lange hier gesessen ... Merlin, wie spät ist es denn?" Ich hatte das Mittagessen verpasst, worauf mein knurrender Magen mich auch in grade diesem Moment aufmerksam machte. Vielleicht konnte ich mich ja gleich noch in die Küche schleichen, um mir ein bisschen Essen zu holen ...
"Was machst du denn hier?", fragte ich dann. Ich hatte ihn den ganzen Tag noch nicht gesehen. Wie seltsam es war, dass er mir jetzt schon nach wenigen Stunden fehlte, wo ich ihn noch vor kurzer Zeit wochenlang ignoriert hatte. Da hatte er mir auch gefehlt, aber nicht ... so. Jetzt schien sich in mir jedes Mal wieder diese kleine Sonne auszubreiten, wenn er in der Nähe war.
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