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Castor

23, Männlich

Hogwarts [ehem.] Ravenclaw Jahrgang 7 Halbblut Neutral Demiguise Covenant Duellierclub Astronomieclub Treiber Rebell Frei

Beiträge: 110

Re: Vergangenheitsplay » 8

von Castor am 26.01.2019 21:11

Den ganzen Tag über hatte ich mich in meinem Zimmer verkrochen, um Nell nicht über den Weg zu laufen - nur für den Fall, dass meine Drohung ihre Haare permanent zu färben nicht ausreichte, um sie davon abzuhalten mir jeden bekannten Fluch auf den Hals zu hetzen. Das Chaos, das sie im Badezimmer angerichtet hatte reichte mir. Unterschätzen würde ich sie bestimmt nicht. Aber sie zu provozieren konnte doch ganz lustig sein - jetzt, wo ich Blut geleckt hatte begann mein Kopf, sich von alleine Streiche auszudenken. Sie hatte es ja nicht anders gewollt.
Als ich an dem Abend ins Esszimmer schlurfte konnte ich mir mein Grinsen nicht ganz verkneifen. Mein Dad lächelte mich an, weil er die offensichtliche Schadenfreude über Nells neue Frisur in meinem Gesicht offensichtlich als freundliche Geste missdeutete. "Schicke Frisur", begrüßte ich sie zuckersüß mit einem breiten Lächeln, als ich mich ihr gegenüber auf den Stuhl fallen lies. Da dies tatsächlich das erste Mal war, dass wir zu viert am Tisch saßen, begann Nells Mutter direkt irgendetwas zu erzählen. Ich hörte ihr nicht einmal mit einem halben Ohr zu, weil ihre Stimme mir noch nerviger und einschläfernder vorkam als Professor Binns' während einem Vortrag über die großen Hexenverbrennungen. Meine Aufmerksamkeit lag ganz und gar auf ihrer Tochter, die drauf und dran war ihr Abendessen zu kosten. Unsere Eltern hatten sich wirklich Mühe damit gegeben, das musste ich zugeben - nur sehr schade, dass ich Nells Teller eine Kleinigkeit hinzugefügt hatte. Meine Vorräte hier Zuhause waren sehr knapp, aber ich hatte in der untersten Ecke meines Koffers noch ein paar Horklump Tentakel gefunden, die ich aus den Zaubertrankvorräten der Schule geklaut hatte. Zusammen mit ein paar Kelpie Schuppen hatte ich meine letzten Reste davon unter Nells Portion gemischt. Gespannt betrachtete ich ihr Gesicht, während ich mir selbst meine Gabel in den Mund schob - was ich besser nicht getan hätte. Offensichtlich hatte sie die gleiche Idee gemacht und mir ebenfalls etwas in Essen gemischt. Gedroht hatte sie mir ja schon damit, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ein Mädchen wie sie irgendwie an Flubberwürme kommen konnte - zumindest nicht innerhalb von ein paar Stunden, und nicht hier. 
Zu meinem Glück (oder vielleicht auch eher Unglück?) war es nicht das erste Mal, dass mir jemand etwas unter das Essen gemischt hatte. Ohne das Gesicht zu verziehen kaute ich auf meinem Bissen herum, schluckte ihn runter und schob mir noch eine Gabel in den Mund, ohne den Blick von Nell und ihrem eigenen Teller abzuwenden. 

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Castor

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Re: Vergangenheitsplay » 8

von Castor am 26.01.2019 00:09

Unbeeindruckt putzte ich mir weiter die Zähne und zuckte mit den Schultern. Den Zauber hatten Merle und ich uns zusammen ausgedacht, um ein paar Mitschüler zu ärgern. Einen Weg, die Färbung rückgängig zu machen hatten wir bisher nie gesucht, weil wir zu sehr damit beschäftigt gewesen waren, uns über die verdutzten Gesichter kaputt zu lachen. Auch jetzt musste ich mich zusammen reißen, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Ihr Gesichtsausdruck sah mit der neuen Haarfarbe einfach zu komisch aus. "Kann ich nicht", erwiderte ich ehrlich und grinste sie frech an. "Allerdings kann ich dir sagen, dass ich definitiv weiß, wie man diesen Zauber permanent machen kann, falls du mir irgendeinen Zauber auf den Hals hetzen willst. Nur als ... Vorwarnung. Allerdings kümmerst du dich ja auch sonst nicht wirklich um sowas, also ... viel Glück" Ich hob die Hand und drückte ihren Zauberstab von mir weg, um das Bad wieder zu verlassen. Meine Selbstbeherrschung würde das hier nicht viel länger aushalten, und ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren. Trotzdem streckte ich meinen Kopf noch einmal zur Tür rein, während sie sich anscheinend wieder fassungslos im Spiegel betrachtete. "Weißt du, der Unterschied war ja folgender: Ich kann nicht wirklich was dafür, wenn ich Albträume habe. Du auf der anderen Seite bist selbst Schuld gewesen, in mein Zimmer gekommen zu sein." Amüsiert wandte ich mich ab und machte, dass ich schnell die Zimmertür hinter mir schloss. 

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Re: Vergangenheitsplay » 8

von Castor am 22.01.2019 23:03

Ich war so sehr darauf konzentriert, meine Atmung wieder zu beruhigen, dass ich gar nicht bemerkte, wie die Tür aufging und Nell hereinstürmte. Erst als sie mir etwas gegen den Oberkörper warf schreckte ich auf und sah grade noch ihre sich grade blau färbenden Haare durch die Tür verschwinden. Ich erwiderte gar nichts auf ihre Worte - ihr Gesichtsausdruck morgen früh würde einfach zu göttlich werden. 
Am nächsten Morgen schlurfte ich müde Richtung Badezimmer. Die ganze weitere Nacht lang hatte ich nicht mehr ruhig schlafen können. Grade, als meine Hand auf der Türklinke lag, ließ mich ein Schrei dermaßen zusammen zucken, dass ich sie mit Sicherheit eine Sekunde später in der Hand gehalten hätte. "Oh Merlin", murmelte ich und wischte mir müde durchs Gesicht, konnte ein Grinsen aber nicht verkneifen, als ich Nells schimmelig blaue Haare vor mir sah. Im Tageslicht sahen sie sogar noch besser aus. "Hey Schlumpfine", begrüßte ich sie und schob sie unbeeindruckt zur Seite, um an meine Zahnbürste zu kommen. Ich konnte ihren brennenden Blick spüren und sah sie im Spiegel an. "Beruhig dich", meinte ich nur schulterzuckend, steckte mir meine Zahnbürste in den Mund und nuschelte weiter: "In schpäteschtens zwei Wochn is' das draussn." Zwar über Weihnachten und über Neujahr noch nicht, aber das konnte sie sich bestimmt selbst zusammen reimen. Mit hochgezogen Augenbrauen fügte ich hinzu: "Ich hab dir ja gesagt dass du nicht in mein Zimmer kommen sollst", bevor sie irgendetwas erwidern konnte.

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Re: Vergangenheitsplay » 8

von Castor am 22.01.2019 22:14

Ich verzog das Gesicht. "Wird bestimmt schwer dich zu wecken, wenn du weiterhin so laut schnarchst", rief ich ihr hinterher und schloss den Kühlschrank. Ich hatte nachts nicht einmal mitbekommen, dass sie sich überhaupt im Haus befand, aber das lag an dem Zauber, den ich vor dem Schlafen gehen über mein eigenes Zimmer sprach. 
Heute war wieder eine dieser Nächte, in der mich Albträume plagten. Sie verschwanden nie gänzlich, aber zumindest während ich hier Zuhause war hatte ich gehofft, dass sie mich für eine Weile in Ruhe lassen würden. Trotzdem wachte ich schweißgebadet von meinen eigenen Schreien auf und starrte schwer atmend auf meine dunkle Zimmerdecke, um mich zu vergewissern, dass ich nicht mehr in dem Raum mit den entführten Schülern und den Todessern war. Obwohl ich irgendwie noch das Gefühl hatte, den verbrannten Stoff des dunklen Umhangs riechen zu können, beruhigte sich meine Atmung bei dem Anblick der vertrauten Möbel um mich herum. Nur ein Traum ... jetzt musste ich nur noch meinen rasenden Herzschlag beruhigen, um wieder einschlafen zu können ...

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Re: Vergangenheitsplay » 8

von Castor am 17.01.2019 20:15

Ich ignorierte ihre Worte, so gut ich konnte. Ein paar Tage waren schon vergangen, die restlichen würden auch noch vorbei gehen. "Können wir nicht einfach die nächsten zwei Wochen so tun, als würde der jeweils andere nicht existieren? Danach werde ich dich sowieso nie wieder sehen, also erspar mir doch bitte dein nerviges Gelaber. Und nur damit das klar ist: Ich habe mich nicht dafür entschieden, die Ferien hier zu verbringen. Ich würde jetzt auch lieber in der Schule mit meinen Freunden sitzen anstatt die Zeit in dieser Hölle hier mit dir zu verbringen, das kannst du mir glauben." Ich klemmte mir eine Flasche Apfelsaft unter den Arm. Hoffentlich ging es ihr richtig mies. Wenn sie morgen früh noch schlief sollte ich mir etwas ganz besonders einfallen lassen, um sie zu wecken. Vielleicht mit einer Trommel in ihr Zimmer marschieren oder sowas, damit es ihr richtig mies ging. Irgendetwas würde mir schon einfallen ...
Ich öffnete die Tür mit dem kleinen Finger, weil der Rest meines Armes mit Essen belagert war. Ich hasste dieses Mädchen. Ich kannte sie gar nicht, aber ich wusste jetzt schon, dass ich sie niemals leiden könnte. Noch ein Grund, meiner Familie endlich den Rücken zu kehren und nach der Schule alleine weiter zu machen ...

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Re: Vergangenheitsplay » 8

von Castor am 16.01.2019 23:26

Das laute Krachen im Flur ließ mich zusammen zucken. Hätte ich nicht gewusst, dass ungebetene Gäste in diesem Haus wohnten, hätte ich vermutet, dass es ein Einbrecher war. Als allerdings Nell in die Küche geschlurft kam musste ich mir ein Lachen verkneifen. Man sah ihr deutlich an, dass sie bis eben unterwegs gewesen war, und auch, dass sie im Flur grade über den Teppich gestolpert war. "Guten Morgen, Pandabär", erwiderte ich und runzelte die Stirn. Dass sie mein Toast klaute war mir grade sogar herzlich egal. "Trägt man die Wimperntusche neuerdings auf den Augenbrauen? Steht dir nicht." Ich nahm mir stattdessen eine Gabel aus der Schublade und schob mir ein paar kalte Nudeln in den Mund. 
"Nein, ich habe nur eine sehr gesunde Abneigung gegen schleimige Schlangen", entgegnete ich, ohne sie anzusehen. Ich balancierte den Teller mit den Nudeln auf meinem Arm und klemmte mir noch eine Flasche Orangensaft. "Übrigens, die Frisur ist super", bemerkte ich und deutete auf ihre Haare, die durch ihren Ausflug und den Fall im Flur vorhin in alle Himmelsrichtungen abstanden. "Trägt dein Inneres nach Außen. Wie Medusa. Warst du im Dorf, um ein paar einsame Muggel in Stein zu verwandeln?" Ich überlegte, ihr einen Eimer auf den Tisch zu stellen, falls sie kotzen musste. Allerdings wäre es viel lustiger, wenn sie die Küche vollkotzte und ihre Mum und mein Dad das mitbekommen würden. Mein Dad war kein Typ für sowas. Vielleicht schmiss er sie dann ja raus, einen Versuch war es ja wert ...

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Re: Vergangenheitsplay » 8

von Castor am 16.01.2019 22:42

"Verzieh dich endlich", knurrte ich sie an und griff nach dem Stofftier, allerdings ohne Erfolg. Der einzige Gegenstand in meinem Zimmer, den ich nicht für immer aus meinem Leben verbannt hatte. Es war von meiner Mom und das einzige, was mich an sie erinnerte. Auch wenn ich sie dafür hasste, mich verlassen und bei meinem Dad gelassen zu haben, konnte ich mich seltsamer Weise nicht von dem Teil trennen. 
Wütend sprang ich auf, als sie mein Zimmer wieder verließ und die Tür natürlich weit offen lief. Ich rief ihr ein paar Bezeichnungen nach, für die mein Dad mir vermutlich später am liebsten ein paar Zauber auf den Hals hetzen würde, bevor ich die Tür lautstark zuschlug. Nur zur Sicherheit zog ich meinen Zauberstab hervor und legte einen Zauber auf die Tür, mit der Merle und ich einmal sämtlichen Lehrern die Haare blau gefärbt hatten. Abschließen würde nichts bringen, immerhin könnte sie mit einem einfachen Alohomora wieder hier rein kommen und meine Sachen durchsuchen können. Allerdings würde der Zauber dafür sorgen, dass sie dann für die nächsten 24 Stunden wie ein Schlumpf aussah, ohne dass sie etwas dagegen machen konnte. Vielleicht würde sie sich ja von mir fernhalten, wenn sie das ihrer Mutter erklären musste ...
Nur zwei Wochen. Zwei Wochen lang müsste ich sie ertragen, und dann nie wieder. Ich hatte genug Geld angespart, um mir nach dem Schulabschluss eine Wohnung zu mieten und endlich von hier wegzukommen. Ich würde hoffentlich meine Ausbildung anfangen und nie wieder etwas mit meinem Dad zu tun haben müssen. AUs der Tasche meines Umhangs zog ich ein leicht zerknittertes Bild von Merle und mir beim letzten Quidditchspiel. Das war vor dem ganzen Streit gewesen, vor dem Unfall und der Entführung; wir waren einfach Freunde gewesen. Beste Freunde. Ich legte es auf meinen Nachttisch und seufzte. In meinem Lächeln konnte man noch nichts von dem sehen, was in den nächsten Monaten passiert war. 
Zur Sicherheit zog ich nocheinmal den Zauberstab aus meinem Umhang und legte einen Stillezauber auf mein Zimmer. Seit der Entführung hatte ich immer noch Albträume, die nicht verschwanden, und ich wurde schon mehr als einmal von meinen frustrierten Zimmergenossen geweckt, weil ich im Schlaf geschrien hatte. Dass diese Nell und ihre Mutter das mitbekamen, darauf konnte ich verzichten. In ein paar Tagen war Weihnachten. Das konnte ja heiter werden ...

***
Die letzten Tage hatte ich mich vor Sonnenaufgang aus meinem Zimmer geschlichen und mir Essen aus dem Kühlschrank mit nach oben genommen. Meine Drohung, mich die ganzen Ferien lang nicht blicken zu lassen, hatte ich ernst gemeint. Ich wartete auf ein paar Briefe von meinen Freunden und hatte aus Langeweile sogar schon meine Schulbücher aufgeschlagen, aber immerhin war ich dieser Nell nicht mehr über den Weg gelaufen. Ihre Mutter hatte ich nur einmal kurz am gleichen Abend gesehen, aber sie war mir genauso unsympatisch wie ihre Tochter. Die beiden sahen sich auch noch so ähnlich, dass man sie beinahe für Zwillinge halten könnte, wenn nicht ein paar Jahre dazwischen lagen. Gruselig. Als hätte der Teufel sich entschlossen, dass eine von den Damen nicht genug war, hatte er noch einen Klon von ihr in die Welt gesetzt. 
Missmutig schmierte ich Butter auf mein Toast und schaufelte ein paar Reste von gestern Abend auf meinen Teller, um ihn mit nach oben zu nehmen. Mit dem Besen nach Hogwarts zu fliegen war vielleicht doch nicht die schlechteste Idee. Wenn da doch nur nicht das Meer im Weg wäre ...

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Re: Vergangenheitsplay » 8

von Castor am 16.01.2019 21:30

Missmutig schubste ich meinen Koffer in eine Ecke des Flurs, nachdem ich unser Haus betrat. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass mein Vater mich mit so einem billigen Trick aus der Schule gelockt hatte ... dieses Jahr war mein letztes Jahr, mein letztes Weihnachten, dass ich in Hogwarts verbringen konnte. Ich hatte geplant, es zusammen mit meinen Freunden - zusammen mit Merle, nachdem dieser Streit endlich beendet war - zu verbringen, und dann schickte er mir doch tatsächlich eine Eule mit der Anweisung, über Weihnachten nach Hause zu kommen. Richtig, Anweisung. Ich hatte schon befürchtet, dass irgendetwas passiert war, dass irgendein Onkel, den ich gar nicht kannte, im Sterben lag, aber was war sein 'wichtiger' Grund? Er wollte, dass wir Weihnachten als Familie verbrachten - er, seine neue Freundin, Frau oder was auch immer, und ich. Oh, und ihre Tochter, wie er mir so freundlich während der Fahrt nach Hause mitgeteilt hatte. 
Wenn es möglich wäre, würde mein Kopf vor Wut wahrscheinlich rauchen. Und rot anlaufen. Ich wollte nicht hier sein, aber ich würde noch die nächsten zwei Wochen hier bleiben müssen, sofern ich nicht auf einem Besen bis nach Hogwarts fliegen wollte - und von denen hatte ich wirklich für die nächste Zeit genug. Ich ignorierte den Kommentar meines Vaters, dass das ja wohl ein sehr kindisches Verhalten war, und stampfte schnaufend die Treppe hinauf. Ich würde mich jetzt in mein Zimmer verziehen, niemandem für die nächsten Stunden die Tür öffnen und vielleicht einen Brief an Merle schreibend, wie ätzend das alles doch war. Aber als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete ... ich blieb wie angewurzelt stehen und starrte auf das Mädchen, dass anscheinend grade in meinen Sachen rumschnüffelte. "Was um Merlins Bart ...", begann ich und setzte sofort wieder einen verärgerten Gesichtsausdruck auf. "Was, hat mein Vater die jetzt auch noch die Erlaubnis gegeben, meine Sachen zu durchsuchen? Verschwinde gefälligst", knurrte ich, grade laut genug, damit von unten ein gezischtes: "Benimm dich, Castor!" zurück kam. Ich knallte die Tür hinter mir zu und riss ihr das Stofftier aus der Hand, das sie anscheinend grade gefunden hatte. "Sieh zu, dass du weg kommst", blaffte ich sie an und schmiss mich auf mein Bett. Sie würde ja wohl selbst den Weg raus finden. Meinetwegen auch gerne den Weg durch die Haustür, damit sie nie wieder kam. Und ihre Mutter konnte sie auch direkt mitnehmen ...

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 08.10.2018 22:17

Einen Moment lang dachte ich darüber nach, mit 'Nein' zu antworten. Aber wem würde das etwas bringen? Die Antwort würde nur dafür sorgen, dass Merle sich noch mehr Sorgen machte, als wenn ich sie anlog. Großartig helfen konnte sie mir ohnehin nicht. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie dieses Gefühl nachempfinden konnte. Da in diesem Raum zu stehen, schreckliche Worte zu hören, die vergiftete Gedanken in meinen Kopf pflanzten. Ich atmete tief ein und musste mich daran erinnern, dass das alles nicht mehr zählte, weil sie ja jetzt vor mir stand. "Komme ich doch immer, oder?", entgegenete ich mit einem kleinen, etwas gezwungenen Lächeln, aber das war das beste, was ich ihr in diesem Moment bieten konnte.
"Gut zu wissen", fügte ich dann doch mit einem kleinen Grinsen hinzu, als ich mir vorstellte wie ich mich nachts in ihren Schlafsaal schlich, nur um ihren Puls zu fühlen. Vermutlich würden die anderen Mädchen bei meinem Glück auch noch eher aufwachen als Merle, und die ganze Aktion würde damit enden, dass ich lauter Flüche auf den Hals gehetzt und zum Schulleiter geschickt wurde. Vielleicht würde sie sich ja auch ein paar Nächte bereit erklären, mit in meinem Schlafsaal zu übernachten ... wir hatten früher auch öfter zusammen im Raum der Wünsche übernachtet, wenn wir bis spät in der Nacht Pläne für unsere nächsten Streiche geplant hatten, aber dieses Mal war das natürlich etwas ganz anderes. Allerdings wollte ich Merle ja zu nichts zwingen ... ich wollte sie ja nur in meiner Nähe wissen, wenn man mich nicht mehr zum Schlafen mit Drogen vollpumpte. Wenn die Schmerzmittel verschwanden, würden die Albträume widerkehren, da war ich mir sicher. Es wäre beruhigend, wenn Merle dann in der Nähe wäre ...
"Du bist mindestens eine genauso große Idiotin wie ich", erinnerte ich sie grinsend. Anders konnte man sich das ganze Drama der letzten Zeit doch gar nicht erklären. Aber wenn es anders wäre, wären wir vermutlich auch nie so gute Freunde geworden ...
Auf ihr Versprechen wollte ich grade etwas erwidern, ließ mich dann aber bereitwillig von ihr küssen. In den letzten Tagen hatte ich mich insgeheim ein bisschen danach gesehnt, dieses Gefühl wieder zu spüren, und jetzt löste es in meinem Bauch ein kleines Feuerwerk aus. Ich legte meine Arme um Merle, stolperte durch die jetzt fehlende Stütze aber gegen die Wand hinter mir. Ich unterdrückte ein leises Stöhnen wegen des aufkommenden Schmerzes, aber das war garnicht so schwer. Der Kuss ließ mich sowieso beinahe sofort wieder alles um mich herum vergessen. Trotzdem zog ich mich kurz zurück und sah Merle in die Augen. Wir waren uns immer noch so nah, dass sich unsere Nasenspitzen beinahe berührten. "Wir sollten vielleicht nicht hier bleiben", erinnerte ich sie. Immerhin könnte jeden Moment ein Schüler oder - noch schlimmer - Professor um die nächste Ecke biegen und auf uns treffen. "Wenn uns jemand sieht, werden wir wieder in den Krankenflügel verbannt", fügte ich hinzu.

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 21.09.2018 01:14

Ich verdrehte die Augen, als Merle schon wieder plante an wem wir die Stinkbombe ausprobieren könnten. Das klang so vertraut und so sehr nach ihr, dass ich ein Grinsen dann doch kaum unterdrücken konnte. "Ich geb dir Bescheid, sobald sie fertig ist.", antwortete ich darauf nur. Unwillkürlich fragte ich mich, ob sie wohl nach ihrem Unfall mit ihrer Schwester gesprochen und sie deshalb nicht direkt als erstes Ziel vorgeschlagen hatte. Merle hatte es zwar nie ausgesprochen, aber man merkte ihr an, dass das Verhältnis zu Teagan sie belastete. Auf ihre eigene Weise, mit der sie ihr regelmäßig Streiche spielte. Je länger ich darüber nachdenkte, desto klarer wurden plötzlich Worte in meinem Kopf, an die ich mich zuvor nicht erinnerte hatte. Worte, von denen ich gedacht hätte, dass ich sie mir durch die vielen Schmerzmittel eingebildet hatte, aber die schneidende Stimme in meinem Kopf konnte ich mir nicht selbst ausgedacht haben. Kaum merklich versteifte ich mich. Merles Eltern. Die Todesserin hatte über sie gesprochen ...
Vorsichtig strich ich mit dem Daumen über ihre Wange und zwang mich zu einem Lächeln. "Es reicht eigentlich schon, dass du da bist.", entgegnete ich und atmete zitternd ein. "Der Rest wird bestimmt von alleine weggehen ... irgendwann ..." Meine Stimme wurde immer leiser. Ich konnte nur hoffen, dass diese Albträume auch wieder verschwinden würden, in denen ich sie wiederholt sterben sah, aber irgendetwas in mir bezweifelte, dass ich mich je davon befreien könnte. 
Der Kuss fühlte sich ganz anders an als der erste damals in dem Klassenzimmer. Nicht nur, weil ich ihn dieses Mal nicht sofort unterbrach, sondern weil ich mich voll auf das Gefühl in meiner Brust einlassen konnte, dass Merles Lippen auf meinen auslöste. Wie ein kleines Feuerwerk, das in meinem Magen ausgelöst wurde und gar nicht mehr aufhörte. Dass sie ihre Arme um meinen Hals schlang bemerkte ich nur dadurch, dass wir durch die Bewegung zusammen nach hinten gegen die Wand stolperten. Mein Rücken prallte gegen die kalte Wand und sorgte dafür, dass ein blitzähnlicher Schmerz von meinen Wunden aus durch meinen Körper zuckte. Ich holte nur für einen kurzen Moment stockend Luft, konzentrierte mich dann aber wieder voll und ganz auf Merle. Ich würde jeden Schmerz der Welt mit offenen Armen empfangen, solange sie mich erst einmal nicht wieder los ließ. 
Als sie denn Kuss dann aber doch vorerst beendete sah ich sie verwirrt an. Ihre Worte ließen mich stutzen. "Das ist echt.", flüsterte ich leise und starrte abwechselnd von ihren Augen zu ihren Lippen und wieder zurück. "Das war es auch beim ersten Mal, nur dieses Mal ... dieses Mal werde ich nicht wieder ein riesiger Idiot sein. Ich werde dich nicht noch einmal verletzten", murmelte ich leise und strich mit meinem Daumen auf ihrer Wange vorsichtige, beruhigende Kreise. Das alles hier fühlte sich wirklich sehr nach einem Traum an, deshalb konnte ich Merle nicht verübeln, dass sie an der Echtheit zweifelte. Aber ich würde nicht weiter gegen diese Gefühle ankämpfen, die ich für sie hegte. Dafür war ich nach allem, was geschehen war ohnehin nicht mehr stark genug.

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