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Darren

22, Männlich

Main Character Hogwarts [ehem.] Slytherin Jahrgang 6 Reinblut Unentschlossen Slug-Club Duellierclub Zauberkunstclub Kapitän Jäger Eisprinz Frei Abwesend

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Darren am 01.11.2018 18:06

Ich war in dieser Sekunde wirklich froh, dass da Alexander vor mir stand und nicht jemand anders. Somit war enttäuscht ein ziemlich schlechtes Wort es auszudrücken. Seine Gegenwart war mir auf jeden Fall hundertmal lieber als die einer Gesichtslosen Hexe, die immer noch durch mein Gedächtnis geisterte und dafür sorgte, dass meine Hände zitterten.
Ich zuckte leicht zusammen, als er mein Zeichenbuch ansprach, welches ich ja immer noch in der Hand hielt. Das hatte ich vor lauter Schreck komplett vergessen. Jetzt blickte ich einfach nur hinab auf meine Hand, ganz so als habe ich das Buch noch nie gesehen, ebenso wenig wie den Stift, den ich mit der anderen Hand umklammert hielt. Die Tatsache, dass er mich fragte, ob ich Tagebuch schrieb, warf mich noch etwas mehr aus der Bahn, als der Schreck von vorher.
"Ich schreibe nicht... Das ist nicht...", stammelte ich und biss mir gleich darauf auf die Unterlippe, als ich merkte, dass ich stammelte. Aber der Schreck von gerade steckte mir noch immer tief in den Knochen, genauso wie der Traum von vorhin. Da funktionierte mein Kopf noch nicht so richtig. Ich seufzte leicht und blickte den Gryffindor an, der weder lachte noch sich über mich lustig machte. Er schien eindeutig nicht auf eine Konfrontation aus zu sein. Trotzdem konnte ich ihn nicht glauben lassen, dass ich Tagebuch schrieb. Wie peinlich wäre das denn? Darren Madison, der Sohn des eiskalten Markus Madison, schreibt Tagebuch. Ich konnte mir schon Gordens Gesicht vorstellen. Allerdings hatte ich auch noch nie zugegeben, dass ich zeichnete. Das war eines meiner gut gehüteten Geheimnisse. Allerdings konnte ich das wohl eher verkraften, als das mit dem Tagebuch.
"Das ist mein Zeichenbuch", murmelte ich ohne ihn dabei anzusehen. Es war mir eben einfach unangenehm und ich hatte keine Lust mir seine Kommentare dazu anzuhören. Ja, vielleicht war es komisch, dass ich gerne zeichnete, aber ich war gut und ich liebte es dabei mich auszudrücken.
Ich überlegte eine Sekunde, ob ich ihm folgen wollte. Schließlich mochten wir uns ja an sich nicht. Aber es schien mir die bessere Alternative zum alleine durch die Flure zu wandern. Egal, wie sehr ich das normalerweise liebte, heute Nacht schien irgendwie alles verhext zu sein, jeder Schatten dunkler, jedes Geräusch bedrohlich. da wollte ich ungern alleine herum wandeln. Und wie ich heute gesehen hatte, war Alexander ein begnadeter Zauberer, der mir zur Not zur Hilfe kommen konnte. Dementsprechend nickte ich und setzte mich auch langsam in Bewegung. Es war merkwürdig neben ihm zu laufen, wo wir uns doch heute Nachmittag noch an die Gurgel gehen wollten, aber jetzt, wo niemand hier war schien das kein Problem zu sein. Vielleicht waren wir einfach beide freier, wenn niemand dabei war. Zumindest bei mir war es so. Ich war immer ein wenig anders drauf, wenn Gorden, Jason und Liam mir nicht hinterherliefen. Ich nickte bei seiner Feststellung konnte aber seine Frage nicht so recht beantworten. Ich hatte ja selbst keine Ahnung, was Liam im Schilde geführt hatte.
"Keine Ahnung", antwortete ich also mit einem Schulterzucken, "Habe ich mich auch gefragt"
Für eine Sekunde herrschte Stille, in der mir wieder bewusst wurde, dass ich ier gerade neben Alexander Cooper durch die nächtlichen Korridore schritt, den ich doch eigentlich gar nicht leiden konnte. Das noch komischere war allerdings, dass ich momentan nciht mal so viel daran auszusetzen hatte. Klar, ich würde es jetzt nicht als angenehm bezeichnen oder jemals hier nach wieder widerholen wollen, aber momentan fand ich es besser, als mit meinen Gedanken allein zu sein.
Ein leichtes Lächlen stahl sich auf mein Gesicht, als Alexander mich fragte, was ich hier noch so spät machte. Für mich war das wirklich noch nicht spät. Da hatte ich schon um ganz andere Uhrzeiten hier in den Gängen gestanden. Nachts im Schloß herum zu wandern beruhigte mich einfach immer und ich tat es seit ich in der zweiten Klasse war. Das war damals häufig der einzige Zeitpunkt gewesen, an dem ich wirklich allein gewesen war. Sonst war ich ja immer von den Idioten flankiert gewesen. Schon damals hatte mir das nicht gefallen.
"Es ist ruhig hier", gab ich eine vage Antwort und ergänzte nach einem kurzen Seitenblick ein "Normalerweise zumindest". Zu meiner eigenen Überraschung hatte ich letzteres aber nicht, wie gewöhnlich mit einem gemeinen Unterton, gesagt sondern es ganz einfach festgestellt. Heute war vielleicht einfach ein merkwürdiger Tag. Kurz dachte ich danach ihm die Gegenfrage zu stellen, aber die erübrigte sich bei dem Anblick seiner, noch immer nassen, Haare. Er kam natürlich vom schwimmen. Somit hüllten wir uns Beide wieder in Schweigen und liefen einen halben Korridor in kompletter Stille entlang. Dann kam mir allerdings eine Idee, oder besser gesagt eine Frage formte sich in meinem Kopf. Ich lämofte ein wenig mit mir selbst, da ich nicht den Eindruck vermitteln wollte, dass ich scharf darauf war mit ihm zu reden. Denn das war Unsinn!
"Diese Dementoren heute, wie konnten die aufs Gelände? Ich dachte das wäre unmöglich.", gab ich von mir, den Blick starr nach vorne gerichtet und die Hände wieder in meinen Umhangstaschen, in denen ich meinen Zauberstab, mein Zeichenbuch, den Stift und noch die Zigaretten vom Vormittag spürte. Ich spielte eine Sekunde lang mit dem Gedanken mir eine anzuzünden, verwarf den Gedanken aber wieder. Ich hatte schließlich vorgehabt damit wieder aufzuhören. Zur Stressreduzierung zu rauchen war nämlich nicht besonders gesund. Außerdem war ich mir fast sicher, dass ich mir dann nur wieder irgendeine Predigt von Mister Perfekt neben mir anhören musste. Rauchen passte wahrscheinlich auch nicht in sein rosiges Leben.
Schließlich wurde er ja geradezu verhätschelt von seinem Vater, mal ganz zu schweigen von seinem einfachen Familien- und Privatleben. Wahrscheinlich erwartete keiner irgendwas von ihm.
In dieser Sekunde hätte ich kotzen können vor lauter Ungerechtigkeit. Wieso hatten Leute, wie er es immer so einfach? Wieso musste ich mich verstellen und immer mitspielen und trotzdem war es nie genug. Ich merkte, wie ich meine Hände in den Taschen zu fäusten ballte und probierte den Ärger einfach herunterzuschlucken. Es brachte ja doch nichts. Selbst wenn ich dem Idiot jetzt vor lauter Wut sein hübsches Gesicht einschlagen würde, wäre ich danach schließlich immer noch gefangen in meinem eigenen Familiendrama. Mit ziemlicher Überraschung stellte ich fest, dass ich Alexander gerade zugesprochen hatte hübsch zu sein. Ich schüttelte leicht den Kopf und warf ihm einen Seitenblick zu, nur um schnell wieder nach vorne zu blicken. Das war doch alles idiotisch! Der Gryffindor war nichts anderes, als ein Idiot und der Rest hatte mich nicht zu interessieren. Nein, der Rest interessierte mich nicht!

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until we found the one thing we said we could never ever live without. I´m not allowed to talk about it, but I gotta tell you. ´Cause we are who we are when no one´s watching and right from the start, you know I got you. Yeah you know I got you. I won´t mind even though I know you´ll never be mine.

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Alexander

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Alexander am 02.11.2018 15:18

Als Darren mir erklärte, dass dies ein Zeichenbuch war, legte ich den Kopf schief. Ich hatte gar nicht danach gefragt, was es sei, aber es schien mir fast so, als würde ich in Darrens Gesicht den Anflug von Beschämung sehen. War doch nichts dabei. Ob Zeichnen oder Schreiben: Verarbeiten war verarbeiten. Er konnte von mir aus auch Bäume fällen oder Boxsäcke verprügeln, wenn ihm das half, den Tag zu verarbeiten. Obschon der Slytherin nicht explizit etwas sagte, was eine Scham oder dergleichen ausdrückte, merkte ich, wie ich ihn innerlich verurteilte. Wahrscheinlich war er einer dieser Kerle, der sich keine sanfte Seite an sich selbst zugestehen konnte. Kein Wunder bei den Trotteln, mit welchen er sich umgab und dem Vater, der bereits aus zwei Kilometer Entfernung Respekt einzufordern schien. Im selben Gedanken hinterfragte ich mich nun aber auch wieder: Woher sollte ich wissen, wie Darren war? Das war so ungerechtfertigt von mir ihn so abzustempeln. Und auch wenn Darren eher wie die Art Mensch schien, die Andere verurteilen würden und sie in eine Schublade steckt, würde ich mir selbst nicht diese Blöße geben. Ich war besser als diese Art von Mensch. So schüttelte ich kurz den Kopf um die voreingenommenen Gedanken loszuwerden, worauf einige Wassertropfen auf Darrens Gesicht landeten, was ich jedoch nicht bemerkte. Stattdessen lief ich weiter mit ihm den Gang entlang, der immer mehr an Licht gewann, je näher wir dem Zentrum des Gebäudekomplexes kamen. Als ich hörte, dass nicht einmal Darren wusste, was Liam vorgehabt hatte, wollte ich schon fast ein bisschen auflachen, unterließ es aber. "Das würde mich Wunder nehmen...", meinte ich und kratzte mich am Kinn, worauf ich hin aber den Blick auf den Boden richtete und stillschweigend weiterlief. Kurz darauf, als ich hörte, dass Darren scheinbar die Ruhe in diesen Gängen suchte, schmunzelte ich und schaute ebenfalls rüber, worauf sich unsere Blicke kurz trafen und ich gleich wieder wegschaute. Der sollte gar nicht meinen, dass ich ihm eines echten Blickes würdigen würde! "Wie schon gesagt...", meinte ich in neutralem Ton, "Verzeih' mir, wenn ich dich gestört haben sollte. Auf der anderen Seite kann man nach so einem Tag gut jeman-...", ich stockte kurz im Satz, als ich merkte, dass ich im Begriff war Darren zu sagen, dass es ganz okay war, dass er bei mir war. Ich brach den Satz abrupt ab und meinte wieder etwas gleichgültiger: "Du weisst, was ich meine." Nach diesem Ausrutscher breitete sich die Stille wieder zwischen uns aus wie ein Meer, dass man nicht in tausend Jahren überqueren konnte. Wir sprachen gefühlt eine halbe Ewigkeit nicht miteinander, ohne zu vergessen, dass der andere direkt neben uns lief. Innerlich scheltete ich mich für den dummen Ausrutscher. Das hatte ich gar nicht so gemeint! Das war einfach meine freundliche Ader, die gerne Leuten zusprach, dass sie erwünscht waren und da sich Darren momentan zu meiner Überraschung nicht wie das größte Arschloch verhielt, war es mir nun mal so rausgerutscht. Argh! Ich ärgerte mich trotzdem über mich selbst. Ich wollte nicht, dass dieser aufgeblases Slytherin das Gefühl hatte, dass ich zu denen gehörte, die sich nichts sehnlicher wünschen würde Teil seiner Clique zu sein oder so etwas. Da war ich mit Ben und meinen anderen Freunden um einiges besser bedient. Ich wusste nicht, weshalb Darren die Stille brach, doch er tat es und fragte mich, was meine Hypothese bezüglich des Dementorenangriffs war. Da dies nun eine wieder eher sachliche Frage war, getraute ich mich auch zu antworten: Hier war ja nur nach Vermutungen gefragt und nicht irgendwie nach Emotionen oder so etwas. Denn wenn es um Emotionen ging, verhaspelte ich mich tendenziell schneller als mir lieb war, obschon mir auch das nicht allzu oft passierte. Ich räusperte mich kurz um meine Stimme aufzuwärmen, die jetzt ein Weilchen nicht mehr gesprochen hatte: "Nun... es gibt verschiedene Dinge, die ich mir vorstellen könnte...", ich schaute kurz zu Darren rüber und gab ihm das erste Mal die Chance mein Gesicht länger zu mustern, da auch ich ihn länger anschaute: Seine Haare waren dunkel und etwas verzaust, was eigentlich zu einem aufgestellten Charakter passen würde. Da Darren aber seither herzlich schlecht gelaunt war, interpretierte ich die Haare eher als ein Zeichen der Rebellion. Das würde passen... Obschon wir beide noch jung waren, zeigte sich an seinem Gesicht bereits Bartwuchs und auch die Gesichtszüge waren kantiger als diejenigen der jüngeren Schüler. Seine Augenfarbe konnte ich ich im schlechten Licht erkennen, doch ich vermutete etwas zwischen braunen und grünen Augen, war mir jedoch unschlüssig. Das Gesicht als Ganzes schien Darrens Autorität seiner Clique gegenüber nur zu unterstreichen, denn es wirkt zwar nicht gänzlich unfreundlich, aber durchaus respekteinflößend. Das musste er wohl von seinem Vater haben. Ich starrte nicht zu lange, damit es nicht komisch wurde und meinte sachlich, aber nicht unfreundlich: "Das naheliegendste wäre, wenn jemand von Hogwarts selbst die magische Barriere geöffnet hat.", ich strich mir durch die feuchten Haare, "Wenn dies aber der Fall sein sollte, dann mache ich mir ernsthafte Sorgen um Hogwarts. Ausserdem frage ich mich, wer imstande wäre, den komplexen Schutzzauber dieser Schule zu umgehen..." Nun schaute ich wieder von Darren weg und fokussierte mich auf den Gang und überlegte. Mir fielen noch zwei andere Szenarien ein, die mir aber ebenso wenig gefielen. "Die zweite Option, die ich mir vorstellen kann...", setzte ich zögerlich an, "ist, dass der Dementor..." Ich brach inmitten des Satzes ab, da uns eine Schülerin entgegen lief, die ich zwar nicht sonderlich kannte, doch von der ich nicht wollte, dass sie mich mit Darren in Verbindung brachte, weshalb ich das Gespräch kurz unterbrach, bis sie an uns vorbeigelaufen war. Ich seufzte kurz: "Also. Was ich sagen wollte, ist, dass es auch sein könnte, dass der Dementor wohlmöglich keiner ist...", ich murmelte bisschen, "Vielleicht war es auch ein Mensch. Keine Ahnung, wie so etwas möglich ist. Doch wenn ein Mensch imstande ist sich in einen Dementor zu verwandeln, dann würde es mich nicht wundern, wenn es eine ganze Gruppe von solchen Leuten geben würde. Die Dame war mir auf jeden Fall unheimlich...", meinte ich nun ganz leise und schaute stumm und besorgt zu Darren. Ich blickte gleich wieder weg und fuhr fort: "Würde sich auch noch die Frage stellen, ob diese Person dann jemand von Hogwarts ist oder nicht. Fakt ist, dass etwas nicht stimmt." Wir näherten uns dem Gryffendorsektor, ohne dass es Darren zu merken schien, doch mich störte das nicht. Wie schon halbwegs gesagt: Nach so einem Tag war Begleitung gar nicht mal so schlecht, auch wenn sie aus Darren Madison bestand, welcher mir ansonsten ziemlich auf den Keks gehen würde. "Was denkst du darüber?", fragte ich zögerlich und schaute wieder zu Darren. Mist! Ich schaute viel zu oft zu ihm, dabei wollte ich ihn ignorieren. Wahrscheinlich tat ich das einfach, weil ich es für unhöflich empfand sein Gegenüber nicht anzuschauen, wenn man mit diesem sprach. Also schaute ich wieder weg. Plötzlich standen wir mitten im Gryffendorsektor vor meinem Zimmer und kamen vor der Holztüre zu stehen. Darren schien nicht bemerkt zu haben, dass ich ihn stillschweigend in den Gryffendorsektor laufen lassen hatte und würde sich nun bestimmt grausam aufregen und sich fragen, was er hier suchte. Bei diesem Gedanken konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das war eine viel zu liebe Rache für das, was er Ben angetan hatte heute, aber für den Anfang war es ganz okay.
Ich drehte mich vor der Türe zu ihm um und spritzte ihm wieder Wasser von meinen Haaren ins Gesicht, was ich dieses Mal bemerkte: "Oh, entschuldige.", meinte ich und fügte an: "Jetzt kannst du Liam immerhin mit gutem Gewissen sagen, dass du schwimmen warst..." Ich kratzte mich grinsend am Kopf und verdrehte dann die Augen: "Und wenn es dich zu einem besseren Menschen macht, kannst du ihm auch gerne sagen, dass du mich erwürgt hast, während ich im Whirlpool sass." In meinen Worten schwang beiderlei mit: Einerseits den Witz, den ich machte und welchen Darren nicht zu ernst nehmen sollte und andererseits auch eine Kritik an ihm und seinem Freundeskreis. Ich zuckte mit den Schultern und meinte dann leise: "In dem Fall gute Nacht."

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Darren

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Darren am 04.11.2018 16:14

Ich nickte leicht, da mich das mit Liam natürlich auch interessierte, aber gleichzeitig verzog ich leicht das Gesicht, da Alexander nun schon zum widerholten Male mir mit seinen nassen Haaren Wasser ins Gesicht geschleudert hatte. Missbilligend nahm ich den Saum meines Umhangs und rieb mir das Wasser von der Wange. Alexander schien das alles gar nicht mitzubekommen, er war viel zu eifrig damit beschäftigt mir wegen der Ruhe in den Gängen zu zu stimmen. Als er mir daraufhn auch noch einen Blick zuwarf hätte ich am liebtsen die Augen verdreht. Der sollte jetzt bloß nicht so tun, als könnte er das alles nachvollziehen. Deshalb wandte ich meinen Blick einfach starr nach vorne auf den Flur, riss meinen Kopf aber ein paar Sekunden später überrascht wieder in seine Richtung. Was hatte er da gerade sagen wollen? Das man jemanden an solchen Tagen gebrauchen konnte um damit umzugehen? Und wen schlug er dafür vor, etwa sich selbst? Ich unterdrückte mir das abwertende Schnauben, dass sich in meiner Kehle breitgemacht hatte und blickte ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das war ja lächerlich! Da würde ich lieber noch mal mit den Dementoren kämpfen, als die Erfahrungen mit ihm zu verarbeiten!
Er verbesserte sich auch keine zwei Sekunden später und ich ließ es ihm durchgehen, da meine Motivation mich mit ihm zu unterhalten, gleich null war. Ich bereute es mittlerweile schon wieder mit ihm mitgegangen zu sein und hatte eigentlich nur vor, ihn den Rest des Weges zu ignorieren, aber das Schweigen wurde irgendwann fast schon physisch unangenehm. Fast so, als würde uns eine Mauer trenen, obwohl wir nbeneinander liefen. Dementsprechend stellte ich meine Frage.
Er räusperte sich und ich machte mich innerlich schon bereit auf eine Art Vorlesung oder eine herablassende Antwort. Schließlich konnte es ja sein, dass der Kerl der totale Nerd war oder irgendwas in der Art. In der Sekunde ging mir irgenwie zum ersten Mal auf, dass ich eigentlich gar keine Ahnung hatte, wen ich da vor mir hatte, oder besser neben mir. Vor unserem Streit die letzten Tage war er mir nie aufgefallen und dementsprechend wusste ich nicht mal, zu welcher Art Leuten er gehörte. Aus diesen Beobachtungen hätte ich eigentlich geschlossen, dass er ein Streber war, der am liebsten nur Bücher las und ansonsten mit niemandem redete, aber das passte einfach nicht. Er hatte einen zu guten Körperbau, als dass er ein Versager sein könnte. Nicht, dass er nicht trotzdem einer war, aber naja.... Es passte eben nicht zu einem Nerd.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit seiner Antwort zu und gab ihm in meinen Gedanken recht. Sollte es jemand geschaft haben, die Barriere zu öffnen, dann waren wir hier nicht so sicher wie gedacht. Allerdings glaubte ich eigentlich nicht daran. Da musste mehr hinter stecken. Das wäre ja viel zu einfach.
In dieser Sekunde bemerkte ich, dass Alexander nicht, wie gedacht, nur einen kurzen Blick auf mich geworfen und dann, wie sonst auch immer, wieder weggeschaut hatte, sondern noch immer mein gesicht anblickte. Er schien mich zu mustern und aus irgendwelchen Gründen hatte ich das Bedürfnis zu erröten. Ich konnte es wohl einfach nicht leiden angestarrt zu werden. Trotzdem musterte ich ihn jetzt auch genauer, denn wie mir schon aufgefallen war, so richtig viel wusste ich nicht über ihn. Mein Blick schien fast automatisch an seinen Augen hängen zu bleiben. Sie wirkten freundlich und in dem Licht sahen sie graublau aus. Ich persönlich mochte diese Augenfarbe, was vielleicht daran lag, dass ich nur braune Augen hatte. Meine Mutter sagte zwar immer, dass meine Augen bei weitem das Schönste an mir waren und das meine Wimpern länger wären, als ihre. Aber ich hatte schon immer andere Augenfarben hübscher gefunden. Ich ließ meinen Blick höher wandern und betrachtete seine Haare, die vom schwimmen noch nass waren, aber die wohl normalerweise braun und vielleicht ja sogar weich waren. 
Erst jetzt viel mri auf, wie merkwürdig diese Gedanken klangen und ich riss meinen Blick los um wieder auf den Gang zu starren und Alexanders zweiter Theorie zuzuhören, welche er mitten im Satz abbrach, als eine Schülerin den Gang entlang lief. Auch ich würdigte Alexander nun keines Blickes mehr, da ich keine Lust hatte mir in den nächsten tagen anzuhören, dass ich nachts mit einem Gryffindor duch die Gänge streifte. Was das für Bilder in den Köpfen meiner Mitschüler erzeugen könnte...
Ich bemerkte mit leichter Schdadenfreude, aber mehr Erleichterung, dass auch Alexander die Begegnung mit dieser horror Frau anscheinend nicht so einfach wegstecken konnte, seine Theorie allerdings schien mir nicht so schlüssig.
"Ich glaube nicht, dass es eine Möglichkeit gibt sich in einen Dementor zu verwandeln", antwortete ich knapp, ohne ihn anzublicken. "Schwarze Magie kann zwar eine Menge, aber eben doch nicht alles", überlegte ich laut, hielt dann aber schnell den Mund. Schließlich war es eigentlich verboten in meinem Alter schon schwarze Magie zu beherrschen, mal ganz abgesehen davon, dass man in schlimme Verrufung kam, wenn man so zaubern konnte.
"Aber es ist natürlich eine Möglichkeit", antwortete ich schnell auf seine Frage hin und mir entging nicht, dass er mich schon wieder von der Seite her ansah. Ich biss mir auf die Unterlippe um nicht genervt zu seufzen. Was hatte der denn jetzt für Probleme? Glaubte der etwas, wir würden jetzt Freunde werden? Das konnte er aber sowas von knicken. Nur, weil wir jetzt durch Hogwarts zusammen liefen und ich ihn noch nicht mit einem Fluch belegt hatte, waren wir noch lange nicht sowas, wie Freunde. Ich wollte nur nicht komplett alleine sein, das war alles.
In dieser Sekunde viel mir zum ersten Mal auf, dass wir gar nicht mehr durch die Gänge liefen, sondern vor einer Tür angehalten hatten. Einer Tür, die zu den Gryffindros gehörte. Ich war geradewegs ins Territorium der Idioten marschiert. Innerlich hätte ich mir am liebsten selber eine geknallt. Sollte mich hier jemand sehen, dann war das Getuschel schon mal vorprogrammiert. Ich ließ mir allerdings nichts anmerken, wäre ja noch schöner, sondern biss einfach die Zähne zusammen und zuckte nur angestrengt mit den Schultern, als er mir schon wieder Wasser ins Gesicht spritzte. In dieser Sekunde hätte ich ihn wirklich wahnsinnig gerne einmal kräftig geschüttelt, wel er mir so auf die Nerven ging, aber ich hielt mich zurück. Das brachte ja eh nichts.
Stattdessen musste ich mich nun zusammenreißen um nicht über seinen Kommentar leise zu lachen. Liam würde sich wahrscheinlich ziemlich wundern, wenn ich him das erzählen würde. Und wahrscheinlich wäre es ihm gar nicht so wichtig, dass ich Alexander erwürgt haben könnte. Der wirkte momentan eher so, als fasziniere ihn die Art des Gryyfindors. Trotzdem war das ein netter Witz und ein kleines Grinsen bildete sich widerwillig auf meinen Lippen. Verdammt, wieso musste der hier jetzt so einen auf witzige machen? Und warum genau hatte ich gerade nicht mehr das Bedürfnis ihn zu erwürgen? Das war doch dämlich! Ich blickte in sein Gesicht und mein Blick wandterte wieder zu seinen Augen, von denen ich mich aber schnell wieder losriss. Was interessierte mich schließlch seine Augenfarbe? 
"Ich hätte dich nicht auf so langweilige Art umgebracht", entfuhr es mir und ich war überrascht über meine eigene Antwort. Warum genau hate ich ihm nicht eine Beleidigung vor den Kopf geworfen, sonder war nun auf seinen Witz eingegangen? Das klang gar nicht nach mir. Aber um für einen Moment mit mir selber ehrlich zu sein, bis jetzt hatten meine Reaktionen, die ihn betrafen noch nie großartig Sinn ergeben. Irgendwie verlor ich dann immer meine Strategie und diese Respekteinflößende Aura. Stattdessen fehlten mir machmal die Worte und ich reagierte entweder überhaupt nicht, oder aber ich übertrieb. Ich konnte mir selber nicht erklären, warum das so war, aber ich wusste, dass es seine Schuld war und mich nervte. 
"Außerdem wärst du mir sowas gar nicht wert", setzte ich noch hinten dran. Ich hatte wirklich keine Lust mehr auf dieses Getue! Er war en Gryffindor und dann auch noch ein Idiot dazu! Hier war kein Humor angebracht, sondern Abneigung. Ich konnte mir vorstellen, dass meine Reaktionen mein gegenüber wirklich verwirren mussten, aber das war mir nur recht. Sollte er doch mal verwirrt sein von meinen Handlungen, nicht immer nur andersherum. Ich warf meinen besten, arroganten Blick in seine Richtung, wollte aber nicht wirklich in sein Gesicht dabei blicken. Er sollte schließlich nicht glauben, dass ich ihn gerne ansah oder ähnliches. "Wieso sollte ihc schließlich meine Zeit mit jemandem vergeuden, der ganz offensichtlihc so ein Idiot ist, wie du!", fauchte ich hinterher und merkte, dass ich mich besser fühlte, weil ich mich wehren, mich verteidigen konnte, aber andereseits war da nicht die gewohnte Genugtuung, die ich sonst immer verspürte und das machte mich nur noch geladener.

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Alexander

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Alexander am 04.11.2018 22:27

Ich musterte den Slytherin vor mir und musste einen Moment fast schmunzeln. War er gerade auf meinen Witz eingegangen? Moment mal: Ich hatte gerade Witze gerissen? Nein. Ich wollte nur die peinliche Stille überbrücken. Darren war sowieso ein Spiesser: Sollte der je Spass verstehen, welcher nicht darauf basierte andere zu diskriminieren, würde das mich sehr wundern. Das war nicht möglich. Und wenn es möglich war, dann wäre es wahrscheinlicher, dass ein riesiger Sandsturm von der Sahara zur Arktis wanderte und die Pinguine ausrottete. Und die Eisbären. Auf jeden Fall tat mir Darren Leid. Ich war mir nicht sicher, was ich ihm gegenüber empfand? War es Sarkasmus oder eher Mitleid? Ich musterte Darren nochmals, von dem ich bereits vorhin das Gefühl hatte, dass er es nicht mochte, wenn man ihn genau anschaute. Wahrscheinlich war er es sich nicht gewohnt, dass es Menschen gab, die durchaus in der Lage waren auf Augenhöhe mit einem Madison zu reden. Da hatte er sich verrechnet. Ich war nicht jemand, der Respekt hatte, nur weil jemand was weiss ich für einen Namen trägt. So liess ich meinen Blick auf ihm ruhen und hörte, wie dieser meinte, dass ich es ihm nicht wert sein würde, dass er mich umbringt. Ich hob die Augenbraue hoch: Nicht wegen Darrens Gestalt, sondern wegen seiner Worte. Irgendwie ärgerte es mich, dass er mir die Parole geboten hatte. Und es kränkte mich, denn normalerweise war ich der, der das letzte Wort hatte - Madison hin oder her. Doch jetzt in Rage auszubrechen, würde mich nicht besser machen als sen aufgeblasenen Kerl vor mir, also lächelte ihn freundlich an und meinte: „So? Ich bin es dir nicht wert?", ich legte meine Hand auf die Brust und meinte gespielt, „Autsch... das hat jetzt weh getan. Wenn du mich entschuldigst... ich muss jetzt ne Runde heulen..." Mein Grinsen weitete sich auf ein freundschaftliche Lachen aus. Warum auf ein freundschaftliches Lachen? Nicht, weil Darren mein Freund war, nein. Sondern weil ich vermutete, dass es ihn am ehesten ärgern würde, wenn ich nicht so reagierte, wie er es erwartete. Um es noch auf die Spitze zu treiben, klopfte ich ihm auf die Schulter und meinte selbstgefällig und freundlich: „Nacht, Mate." Ich betonte es so, als wäre er mein Kumpel und drehte mich zeitgleich um und liess die Türe hinter mir zufallen. Als ich hörte, dass die Türe sich geschlossen hatte, atmete ich erleichtert aus. Uff. Das war... wagemutiger als gedacht und schwieriger als erwartet, denn Darren war schon irgendwie redpekteinflössend. Doch würde ich ihm das geben, was er wollte, wäre ich unten durch. Und diesen Sieg würde ich ihm nicht gönnen. Trotzdem war ich jedes Mal auf Messers Schneide, wenn ich vor Darren meinen Mund aufriss. Bisher war es immer gut ausgegangen, doch auch jetzt als ich im Zimmer war, konnte ich den Gedanken nicht loswerden, dass Darren vor der Türe stand und jederzeit mit einem Dolch reinstürzen würde und mich erstechen würde. Meine Genügsamkeit wich plötzlich kurz einem Ärgernis über mich selbst und einer Unerfülltheit. Eigentlich war die ganze Aktion mit Darren ziemlich unnötig. Denn wenn es explodieren sollte, dann war ich der Erste, der den Kopf hinhalten musste.
Langsam begann ich mein Shirt auszuziehen: „Was machst du eigentlich, Alex?!", fauchte ich mich selbst leise an und zog die Bettdecke zurück. Sich mit Darren abzugeben - das war das Dümmste, was ich eigentlich tun konnte. Denn wenn ich Darren auch keine Zuneigung schenkte... mich mit ihm abzugeben, zu streiten und ihm zu widersprechen, ja ihn schon nur zu beachten, war ein Zeichen, dass ich mich ihm doch irgendwie zugewendet hatte! Ich hing meine Badetuch auf und zog mir die Hose aus, da ich normalerweise in den Boxershorts schlief und nur in kälteren Nächten ein Shirt anzog. Für einen Augenblick stand ich nun halbnackt im Halbdunkel meines Zimmers und war... durcheinander. Nachdem ich stillschweigend eine halbe Ewigkeit aus dem Fenster geschaut hatte, zuckte ich nur kurz mit den Schultern und lief zu meinem Bett und schlüpfte unter die Decke. Darren hatte etwas an sich, was mich nervte und zwar so sehr, dass ich mir im Bett noch überlegte, was es genau sein konnte: „Was ist das für nen Scheiss...", murmelte ich schliesslich und drehte mich zur Seite: „Was für ein Volltrottel...", meinte ich zu mir selbst und entschied mich im selben Atemzug Darren ab jetzt einfach aus dem Weg zu gehen. Er ging mir so oder so auf die Nerven und jedes Mal, wenn wir uns gesehen hatten, war es auch nicht besser geworden. Ich schloss mit diesem Gedanken Frieden und wollte der Zeit die Aufgabe überlassen diese kleineren Konflikte mit Darren zu vergessen. Ich hoffte schwer, dass Darren sich gerade dieselben Gedanken machte und sich entschloss mich für immer in Ruhe zu lassen. Mit diesem Gedanken und der Hoffnung, dass es besser wird, schloss ich die Augen und schlief ein.

Man glaubt es kaum, doch es gelang mir ganze sechs Tage Darren knallhart aus dem Weg zu gehen und ihn keineswegs zu beachten. Nun ja: Natürlich achtete ich mich darauf, ob er im gleichen Raum wie ich war, aber das nur um ihn nicht beachten zu können. Er schien schon beinahe inexistent und das war gut so. Das Ganze lief ziemlich gut, Ben hatte sich von den Strapazen erholt und meine Laune sich drastisch verbessert. Eines Mittags sass ich mit meinen Freunden im Aufenthaltsraum und plauderte mit ihnen, während wir Erdbeertorte assen. Wir spielten ein Spiel, das sich "Werwölfeln" nannte und momentan ziemlich beliebt bei vielen Schülern war. Das Ziel des Spieles war es herauszufinden, wer die Werwölfe waren, bevor sie jeden am Tisch umbrachten. Wir waren gut zehn Leute, die sich um einen Tisch versammelt hatten. Darunter waren auch Ravenclaws, Hufflepuffs und sogar zwei Slytherins. Die Karten wurden in die Tischmitte geworfen, es wurde gelacht und geflucht. Ich muss zugeben, dass ich ansonsten nicht so der Typ war, der bei Spielen den grössten Lärm machte, doch zugegebenermassen machte mir das Spiel mehr als nur Spass und dementsprechend verhielt ich mich auch. "Du hast mich mit Ben verkuppelt?!", meinte ich entrüstet, als ich aufdeckte, wer der Amor in diesem Spiel war und verdrehte lachend die Augen. Jennifer, ein Ravenclaw, welche in dieser Spielrunde der Amor gewesen war, schmunzelte: "Ihr seid ja eh beste Freunde... Ob Freunde oder schwules Päärchen spielt ja eh keine Rolle mehr." Ben und ich lachten. In diesem Fall waren wir für dieses Spiel unendlich ineinander verliebt und mussten das Leben des Anderen verteidigen, da der eine zeitgleich starb, wenn seine grosse Liebe umgebracht wurde. Ben und ich konnten uns nicht lange halten. Ziemlich bald hatten uns die Wölfe umgebracht und die Runde fiel zu Gunsten ihrer Rasse aus. "Noch eine Runde!", meinte Drake, einer der Slytherins, energisch. Wir einigten uns auf die Regeln der nächsten Runde und wollten gerade die Karten austeilen, als plötzlich Ben hinter mich blickte und mir zunickte. Ich drehte mich um und erblickte Liam, der etwas alleine gelassen an einem Tisch sass und in seinem Essen rumstocherte. Was war denn bloss los mit ihm? Er schien abwesend und irgendwie depressiv. Ich wandte mich zu Ben um und zuckte ratlos mit den Schultern und wollte mich wieder dem Spiel zuwenden. Liam hatte Darren und all die Vollidioten, der konnte sich sicher da Hilfe suchen. Die Karten wurden ausgeteilt und die Runde begann, wobei ich bemerkte, wie Liam hinter meinem Rücken lautlos um ein offenes Ohr schrie. Ich versuchte es zu ignorieren und zu verdrängen, doch als ich in der dritten Runde beinahe gestorben wäre und Ben besorgt an mir vorbei blickte, seufzte ich und meinte etwas lustlos: "Ich mache Selbstmord für diese Runde. Ich war der Magier." und drehte meine Karte um und erhob mich. "Wo willst du denn hin?", meinte Jennifer bisschen unverständig. "Muss kurz mit jemandem reden, bin gleich wieder da." Ich schaute Ben verzweifelt an, der mit einem treuherzigen Blick versicherte, dass ich das Richtige tat. Typisch Hufflepuff: Manchmal wurde ich aus Ben einfach nicht schlau. Er würde sogar einer Person verzeihen, die ihn fünf Mal versucht hatte umzubringen und ihr ein Messer leihen, um den sechsten Mordversuch zu starten. Und ich war so dumm, dass ich auf diesen Ben hörte und machte mich langsam auf den Weg. Als ich mich Liams einsamen Tisch in der Ecke näherte, merkte ich, dass wirklich etwas nicht stimmte und meine anfängliche Demotivation verwandelte sich teilweise in echte Sorge um ihn. Ich glaubte eine Träne in seinen Augen zu sehen, die Liam sich sofort wegwischte, als er mich kommen sah. Seine Gesichtszüge versuchten sich etwas zu verhärten, doch er schien so aufgelöst wie ein Vierjähriger, dem man den Lolli geklaut hatte. Als Liam realisierte, dass ich wirklich zu ihm wollte, brabbelte er schlecht gelaunt: "Was ist?" In seiner Stimme klang eindeutig Genervtheit, von der ich aber nicht wusste, wem sie galt: Mir oder einer anderen Angelegenheit. Anstatt auf seine Genervtheit einzugehen, meinte ich: "Ich habe dich hier nur sitzen sehen und dachte, ich komme kurz vorbei und frage, ob alles in Ordnung ist." Liam spuckte bitter in die Luft: "Ob Alles in Ordnung ist? Wer bist du? Der barmherzige Samariter oder sowas?" Ich hob die Augenbraue und wurde etwas sauer. Ich hatte es wirklich nicht einfach mit diesem scheiss Darren-Clan. Jetzt wollte ich demjenigen gegenüber, der sich bisher am vernünftigsten benommen hatte, mal freundlich sein und dann pisste er mich so von der Seite an. Ich setzte mich energisch vor Liam auf die Bank: "Hör mal Freundchen, ich hätte dich auch ignorieren oder dir mein Essen ins Gesicht schleudern können." Liam zuckte demotiviert die Schulter: "Mach doch." Ich schüttelte den Kopf und meinte etwas laut: "Hast du sie noch alle?! Warum sollte ich das tun?!" Liam zuckte abwesend mit den Schultern: "Keine Ahnung. Vielleicht, weil ich ein Arschloch bin." Ich hielt inne. Hatte sich dieser Vollidiot gerade Arschloch genannt? Da konnte doch etwas nicht stimmen, wenn das Selbstwertgefühl so tief gesunken war, dass man sich selber als Arschloch bezeichnete. Zumindest nicht bei diesen Jungs. Meine Stimme wurde etwas weicher und ich konnte nicht anders, als mich zu beginnen für Liam zu interessieren: "Was ist denn los, Liam?", meinte ich warmherzig und Liam schien etwas aufgeschreckt von meiner Stimme und wies mich energisch zurück: "Nichts was dich angeht, du Schwuchtel!" Bei diesen Worten drehten sich drei Leute um und ich konnte ihre Blicke eindeutig in meinem Rücken spüren. Das reichte mir. Ich war schon so nett gewesen und hatte mich an denselben Tisch mit diesem Idioten gesetzt, mehr würde ich ihm nicht geben. Ich erhob mich sauer und meinte: "Fein. dann nicht. Ich wollte ja nur helfen. Aber in Ordnung: Wart doch hier und verrecke, bis Darren kommt." Bereits der Name von Darren bereitete mir Übelkeit und ich drehte mich um und lief zurück zu meinem Tisch, wo ich wütend hinsass. "Was los?", fragte Ben. "Keine Ahnung.", meinte ich desinteressiert, "Ich habe ihn gefragt, wie es ihn geht. Er hat mich beleidigt. Ende der Geschichte." Als Drake das hörte, schaute er etwas schuldbewusst in die Runde und auch Rachel, die ebenfalls zu den Slytherins gehörte, erhob das Wort: "Ihr habt es nicht mitbekommen, oder?" Ben und ich schauten uns an und auch Jennifer schien an der neuen Information Interesse zu haben. "Liams grosser Bruder hatte einen Unfall. Die Nachricht kam erst vorgestern rein." - "Ist er tot?!", fragte Ben impulsiv und Rachel schüttelte den Kopf: "Das nicht, doch er liegt im Koma." Bei Merlins Bart. Ich blickte mich kurz zu Liam um und hatte ein schlechtes Gewissen. Ich hätte nicht so hart an ihn ran gehen sollen. Shit! Rachel fuhr fort: "Seit da hat er sich ziemlich zurück gezogen. So viel ich weiss auch von seinen üblichen Freunden.", sie pausierte und hob den Finger, "Aber man hat mir gesagt, dass er morgen für drei Tage nach London reisen und seinen Bruder im Krankenhaus besuchen will in der Hoffnung, dass es ihm dann besser wird oder er aus dem Koma erwacht. Man sagt doch, dass die Stimme von Verwandten Menschen im Koma aufwecken kann, oder?" Ich nickte: "Sowas habe ich auch schon gehört.", dann machte ich eine Pause, "Aber wie will er denn nach London kommen?" Rachel seufzte: "Einer unserer Slytherin-Professoren hat einen magischen Kamin organisiert. Jedoch sollte Liam nicht alleine gehen. So viel ich weiss, wollte er Darren und Jason mitnehmen...", "Aber...?", hakte ich nach. Drake übernahm nun das Erzählen: "Doch Jason, Gorden und Liam hatten irgendeine Auseinandersetzung kurz bevor es passiert ist. Keine Ahnung, worum es ging. Fakt ist, dass das Grüppchen momentan ziemlich aufgewühlt ist." Ich murmelte mit verdrehten Augen zu mir selbst: "Wer hätte es gedacht...?" Rachel zuckte mit den Schultern und meinte mit warmer Stimme: "Ich glaube, wir sollten ihm einfach Zeit lassen und hoffen, dass er zwei Begleitpersonen findet, die ihn nach London begleiten. Momentan soll dort ja die Hölle los sein, was magische Aktivitäten angeht." Ich nickte nur. Ich hatte auch gehört, dass in London momentan einiges vor sich ging. Anscheinend gäbe es Aufstände und irgendwelche intriganten Angelegenheiten, doch allzu eingeweiht war auch ich nicht. Das Gespräch verfloss relativ bald und wir hielten es alle für besser das Thema und Liam in Ruhe zu lassen und eine weitere Runde unseres Spiel zu geniessen. Ganz ein gutes Gewissen hatte ich zwar nicht, doch wenn Liam sich nicht helfen lassen wollte, konnte ich nicht viel machen.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.11.2018 22:30.

Darren

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Darren am 05.11.2018 21:14

Wütend beobachtete ich, dass er nicht, so wie ich es gerne gehabt hätte, auch wütend geworden war und einen Streit vom Zaun gebrochen hatte, sondern stattdessen mit dieser latent, sarkastischen Art geantwortet hatte, die mich schier wahnsinnig machte. In meiner Welt klärte man die Dinge mit Duellen, nicht mit klugen Antworten, was vielleicht der Grund war, dass ich meist auch nur von Vollidioten umgeben war. Ich kniff also meine Augen einfach zusammen und zog ein wütendes Gesicht. Meine Arme verschränkte ich vor der Brust. Sein dämliches, nettes Lächeln hätte ich ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt, aber ich hielt mich zurück. Er war es wirklich nicht wert! Warum redete ich überhaupt noch mit ihm? Wieso war ich mit ihm gekommen? Was war so besonders an diesem einen Jungen, dass er scheinbar alles auf den Kopf stellte, was ich kannte? Erneut hätte ich ihm am liebsten die Pest an den Hals gewünscht. Als er dann auch noch seine Hand auf meine Schulter legte und mich Mate nannte, juckte es mich wirklich in den Fingern! Er konnte sich nicht alles erlauben, das hier nicht! Ich knirrschte leicht mit den Zähnen und blickte dem Gryffindor hinterher, der endlich in seinem Schlafsaal verschwand. Er konnte wirklich von Glück reden, dass die Tür zwischen uns war, sonst hätte ihc ihm auf jeden Fall jetzt eine geknallt.
Leise vor mich hin fluchend, drehte ich mich nun von der Tür weg und ärgerte mich furchtbar darüber, dass er jetzt das letzte Wort gehabt hatte. Ich war normalerweise derjenige, der das Sagen hatte. Ich war der aus der Reinblüterfamilie! Was bildete sich der Idiot bloß ein?
"Was guckst du denn so blöd?", fauchte ich einen Gryffindor an, der gerade aus seinem Schlafsaal getreten war um vermutlich aufs Klo zu gehen. Kaum hatte ich ihn so angestaucht, drehte er sich um und verschwand hastig wieder in seinem Schlafsaal. Wenigstens der hatte verstanden, dass man sich nicht mit einem Madison anlegte. Im gegesatz zu manchen anderen Idioten. Innerlich schwor ich mir, dass ich Alexander diesen Respekt auch noch einflößen würde, koste es was es wolle. Er würde schon sehen, was er davon hatte und vor allem mit wem er es zu tun hatte.
Endlich kam ich in meinem Schlafsaal an und ließ mich dort leise wieder ins Bett fallen. Diesmal wurde niemand wach und so konnte ich ungestört einschlafen. Nur um direkt wieder in unruhige Träume zu fallen, die viel zu viel mit gesichtslosen Frauen und Dementoren zu tun hatten.

 

Sechs Tage später saß ich im Gemeinschaftsraum der Slytherins und rieb mir zum gefühlt hunderten Mal die Augen. Ich war mehr als nur müde, da ich die netzten Nächte furchtbar schlecht geschlafen hatte. Die Dementoren und ihre Anführerin ließen mich einfach nicht in Ruhe geschlafen und so war ich jeden morgen fix und fertig beim aufwachen und somit auch ziemlich reizbar. Vor zwei Tagen hatte sich das Ganze dann an Jason und Gorden entladen, da die Beiden mir so dermaßen auf die Nerven gegangen waren, wie sie da so gestanden und in einer Tour über die Dementorenangriffe spekulieren mussten. Eigentlich war ich ja wirklich ganz froh gewesen, dass sich die Situation zwischen mir und den Beiden wieder entspannt hatte, aber bei ihrem Gerede hatte ich an all die unheimlichen Träume und das noch unheimlichere, wirklich geschehene Ereignis denken müssen und war quasi ausgeflippt. Ich hatte sie zum ersten Mal in meinem Leben angebrüllt und nachdem sich auch noch Liam eingemischt hatte, hatten dann einige noch ältere Schüler uns davon abhalten müssen uns erneut zu duellieren. Ich war dann einfach verschwunden und hatte mir geschworen, dass ich mit diesen Idioten niemals wieder reden würde. Die konnten mich dochmal, die und ihre dämliche Dummheit. Liam hatte danach versucht mich aufzuheitern, aber ich hatte ihm gesagt, dass er mich auch alleine lassen sollte. Er hatte es verstanden und ich war wirklich froh gewesen, dass er sich nicht auch noch mit mir gestritten hatte. Vor allem nachdem ich einen Tag später seinen Vater in der Schule gesehen hatte.
Schon in der Sekunde in der ich Liams Vater auf dem Gang gesehen hatte, hatte ich gewusst, dass etwas nicht stimmte. Lionel Michaels war niemand, der seinen Sohn einfach so in der Schule besuchte. Ich hatte seinen Blick auf dem Flur aufgefangen und in seinen Augen gesehen, dass da wirklich etwas absolut nicht stimmte. Denn in seinen Augen war nicht die gewohnte Finsternis, die ich von ihm kannte, sondern etwas was ich bei ihm noch nie gesehen hatte, etwas menschliches: Trauer. Der fast zwei Meter große Mann, der sich nur in schwarz kleidete und von dem damals einige meiner Albträume gehandelt hatten, sah doch tatsächlich aus, als hätte er auch eine andere Seite, als die des dunklen Todessers.
Er hatte mich auch nicht begrüßt, wie ich es gewohnt war und war stattdessen einfach an mir vorbeigegangen und vom Schulleiter empfangen worden. Und wenn schon Dumbledore mit involviert war, dann musste da wirklich ganz fatal etwas nicht stimmen. Ich war den Beiden gefolgt, musste dann aber vor einem Klassenraum halten, in den sie verschwanden und auch fast zwanzig Minuten nicht mehr rauskamen. Ich war mir schon reichlich dumm vorgekommen, wie ich da so einsam gestanden hatte, aber als sich dann die Tür öffnete, hatte ich mir gewünschte, dass ich noch etwas länger alleine hätte sein können.
Denn als Liam heraustrat, sah ich dass seine Augen gerötet waren ganz so als hätte er... geweint. Er hatte hinter sich geblickt und schien auf seinen Vater zu warten, der nach Dumbledore aus dem Raum trat. Auch dieser schien aufgewühlt zu sein und ich hatte nicht anders gekonnt als mich von Geländer abzustoßen, an dem ich bis gerade noch gelehnt hatte, und auf Liam zuzugehen, der sich schon zum gehen abgewandt hatte. "Liam, was ist los?", hatte ich besorgt gefragt, nachdem ich seinen Arm gepackt hatte und ihn somit gezwungen hatte stehen zu bleiben. Widerwillig hatte er sich umgedreht und mich mit schmerzverzerrten Gesicht angeblickt, Tränen hatten noch immer in seinen Augen geglitzert. Ich hatte bei dem Anblick schlucken müssen, da ich Liam noch nie so gesehen hatte. In all den Jahren in denen wir schon in Hogwarts gewesen waren, hatte er nicht einmal geweint und ich hatte auch nicht gedacht, dass ich ihn jemals so sehen würde. Liam hatte nur geschnieft und mit brüchiger Stimme einen Satz gebildet. "Charlie ist verletzt... Er liegt im... Koma. Es waren diese scheiß Auroren!", hatte er zwischen schniefen hervorgebracht und er hatte mir so leidgetan, dass ich für eine Sekunde überlegt hatte ihn in den Arm zu nehmen. Aber Liam hatte sich einfach umgedreht und war verschwunden und hatte mich mit meinen Gedanken alleine gelassen.
Noch immer konnte ich das nicht ganz fassen, auch vier Tage später nicht. Ich hatte seitdem nicht mehr mit Liam gesprochen, aus dem einfachen Grund, dass er alles und jedem aus dem Weg zu gehen schien. Im Unterricht saß er mit steinerner Miene vor mir und redete nicht und blickte mich auch nicht an. Es war ein komisches Gefühl ihn so zu sehen, aber ich konnte ihn verstehen.
Charlie Michaels war Liams großer Bruder und die Beiden standen sich unheimlich nah. Er war nur drei Jahre älter, als wir und schon immer hatte ich ihn cool gefunden. Damals, als er noch nach Hogwarts gegangen war, hatte ich ihn regelrecht bewundert und unbedingt so sein wollen, wie er. Mit seinen längeren, schwarzen Haaren und dem edgy Look, den er irgendwie hatte, war er das krasse Gegenteil von Liam. Nur in einer Sache glichen sie sich: Sie waren beide furchtbar nette Menschen. Ich konnte also kaum glauben, dass tatsächlich irgendwelche Auroren ihn verletzt hatten.
Ja, Charlie war immer in schwarzmagische Machenschaften verstrickt gewesen, schon einfach wegen seines Vaters, aber er hatte nie hinter all dem gestanden. Er war eher ein Freigeist gewesen und hatte sich meist aus dem Staub gemacht, wenn es zu gefährlich geworden war. Das hatte ihm häufig Probleme mit seinem Vater eingebracht, aber er hatte es immer schon geschafft sich irgendiwe daraus zu entziehen. Das er jetzt tatsächlich von einem Auror erwischt worden war klang so falsch und unfair.
Ich erhob mich nun von dem Sessel, in dem ich gesessen hatte, und verscheuchte all die bösen Gedanken an Charlie. Stattdessen machte ich mich auf den Weg um nach Liam zu suchen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es seinem Bruder ging und außerdem hatte ich nun wirklich viel zu lange nicht mehr mit ihm geredet. Also suchte ich in der Bibliothek, auf den Fluren und sogar im Krankenflügel, aber nirgends war das Gesicht meines Freundes zu sehen. Erst als ich einen Blick in die große Halle warf, entdeckt ich die Gestalt meines Freundes. Er saß alleine an einem der Tische und hockte scheinbar über irgendwas. Sein Gesicht hatte er von mir abgewandt, sodass ich nicht sehen konnte, wie er sich fühlte. Mit einem weiteren Blick nahm ich allerdings auch noch jemand anderen wahr, jemanden auf den ich wirklich keine Lust hatte: Alexander. Ich wünschte ich hätte behaupten können, dass ich die letzten Tage keinen Gedanken an ihn verschwendet hatte, aber es war nicht so. Öfter, als mir lieb gewesen war, waren meine Gedanken zu unserem Gesrpäch abgedriftet und dann meist zu der Stelle an der er seine Hand auf meine Schulter gelegt hatte. Noch immer hätte ich kotzen können, bei dem Gedanken daran und so besserte meine Laune sich nicht wirklich, als ich ihn da sitzen saß mit einer Horde von anderen Schülern, darunter auch Slytherins. Diese blicken mich fast augenblicklich an, als ich eintrat und ich sah, dass einer der anderen etwas zuflüsterte, aber ihc ignorierte sie Beide und wandte meinen Blick ab. Stattdessen lief ich lieber in Richtung Liam und tippte ihm leicht auf die Schulter, als ich bei ihm angekommen war. Er wirbelte mit solch einer Geschwindigkeit herum, dass ich verwirrt einen Blick nach hinten tat. "Ich habe gesagt du sollst mich in Ruhe lassen, du scheiß Schwuchtel!", brüllte er mich an und ich torkelte einen Schritt zurück. Für eine Sekunde blieb meine ganze Welt stehen, dann hatte ich das Gefühl, dass sie zusammenbrach. Mein Magen verkrampfte sich und ich schmeckte den unangenhemen und beißenden Geschmack von Magensäure in meinem Mund.
Das konnte einfach nicht sein! Woher wusste er das? Das war mein Geheimnis! Ich hatte es nie irgenjemandem erzählt, ich würde auch eher sterben, als es jemandem zu erzählen! Wie konnte Liam es also wissen, wie konnte er es laut durch die Halle schreien? Das hätte niemals irgendwer wissen dürfen! Niemand durfte wissen, dass Darren Madison auch eine Schwäche für Jungs hatte!
In dieser Sekunde veränderte sich Liams Gesichtsausdruck von wütend zu überrascht.
"Ach du bist es, Darren", murmelte er leise und drehte den Kopf wieder weg.
Ich fing in diesem Moment erstmal wieder an zu atmen. Die Tatsache, dass er es nicht wusste, ließ mir einen Stein vom Herzen fallen und meine in Scherben liegende Welt setzte sich langsam wieder zusammen. Alles war gut! Ich war noch immer Darren Madison, der perfekte Sohn, der Vorzeige Reinblüter und nicht die Definition von Schande. Ich ließ mich erleichtert, aber immer noch gerädert auf die Bank neben Liam fallen und blickte ihn von der Seite an. Seine Augen waren wässrig und immer noch geschwollen. Außerdem sah er aus, als würde er nicht genug schlafen.
"Ist alles okay bei dir?", fragte ich vorsichtig und ich bemerkte sofort, dass ich nicht Herr der Lage war. Liam und ich redeten normalerweise nicht über unsere gefühle und noch nie hatte ich jemanden trösten müssen. Ich wusste noch nicht einmal, wie das gehen sollte.
"Nein, natürlich nicht man!", fuhr mich Liam wütend an und das in einer Lautstärke, dass es die halbe Halle mitbekommen musste. Er wandte sich erneut ab und ich sah, dass er probierte sich unauffällig eine Träne aus dem Gesicht zu wischen. Ich blickte ihn an und hatte für eine Sekunde die Idee, ihm meine Hand auf die Schulter zu legen um ihm zu symbolisieren, dass ich für ihn da war, aber ich wusste nicht, ob er das wollen würde. "Aber was kratzt es dich? Du hast dich die letzten Tage ja auch nicht für mich interessiert!", pampte Liam plötzlich weiter und ich biss mir betroffen auf die Unterlippe. Er hatte leider recht.
Die ganzen letzten Tage war ich so gefangen in meinen Albträumen gewesen und in meiner Wut über Alexander, dass ich ihn ein wenig links liegen lassen hatte. Das tat mir jetzt leid.
Und ohne darüber nachzudenken legte ich nun doch meine Hand auf seine Schulter und drückte sie einmal kurz. Anders als erwartet schlug Liam meine Hand nicht weg, sondern ließ zu, dass ich ihn tröstete. Auch, wenn ich dabei vielleicht nur einen mittelmäßig guten Job machte. Plötzlich drehte sich Liam wieder zu mir und blikcte mir direkt in die Augen, die noch immer etwas rot waren, aber ansonsten noch immer so haselnußbraun, wie immer.
"Ich darf nach London fahren um ihn zu sehen und soll zwei andere mitnehmen. Ich meine Jason und Gorden werden wohl nicht mitwollen, aber kannst du bitte mitkommen?", fragte er und er sah mich dabei so hoffnungslos an, dass ich mich ein bisschen bedrängt fühlte. Eigentlich konnte ich darauf verzichten nach London zu fahren und Charlie zu sehen. Ich hatte es noch nie gut vertragen Krankenhäuser zu besuchen. Aber für Liam würde ich es schon tun.
Leider schien Liam mein Schweigen anders zu interpretieren, denn sein Blick verhärtete sich und er stand mit einem Mal abrupt auf und lief ein paar Schritte davon. Als ich gerade aufgestanden war um ihm zu folgen, blieb er stehen und funkelte mich noch einmal an.
"Danke, Darren!", fauchte er wütend, "Ich meine ich weiß, dass ich wahrscheinlich eh nicht hätte gehen dürfen, da ich niemand dritten gefunden hätte, aber gut zu wissen, was für ein Scheiß Egoist du bist! Ich war auch immer für dich da oder wäre es zumindest gewesen!"
Mit diesen Worten wirbelte er herum und aus der Halle heraus und ignorierte mein lautes "Liam, warte!". Das ich noch ein "Ich komme doch mit!" hinten dran hängte, bekam er schon nicht mehr mit. Etwas geplättet blieb ich mitten in der Halle stehen und wünschte mir ich hätte ihn nicht die letzten Tage ignoriert, wie der größte Arsch.

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We messed around
until we found the one thing we said we could never ever live without. I´m not allowed to talk about it, but I gotta tell you. ´Cause we are who we are when no one´s watching and right from the start, you know I got you. Yeah you know I got you. I won´t mind even though I know you´ll never be mine.

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Alexander

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Alexander am 06.11.2018 18:59

Wir spielten unser Spiel und liessen die Sache mit Liam ruhen. Es war wohlmöglich wirklich so, wie es Rachel gesagt hatte: Wir sollten ihm Zeit lassen. So ein Unfall konnte jemandem schon nahe gehen. Ich hatte schiesslich auch meine Mutter verloren und als ich das erfahren hatte, war ich auch nicht sehr gut zu sprechen. Obwohl: Ben und ich waren bereits anfangs meiner Hogwartszeit ziemlich dicke gewesen, weshalb ich mich von ihm trösten lassen hatte. Manchmal war es sogar so gewesen, dass ich fast die ganze Woche über bei ihm im Zimmer geschlafen hatte, einfach damit ich mit diesem Schmerz nicht alleine war. Ich war nie der gewesen, der diesen Schmerz an die grosse Glocke hängte, jedoch war bereits das Wissen, dass Ben bei mir war und ich jederzeit zu ihm kommen konnte Trost genug und wohlmöglich das Beste, was mir passieren konnte. Andy war damals noch nicht in Hogwarts und ihn hatte der Tod meiner Mutter um einiges heftiger getroffen. Es war noch heute einer seiner grössten Schwachpunkte und wenn man ein falsches Wort gegen unsere Mutter in den Mund war, würde sich Andrew nicht mehr halten und demjenigen nicht nur eine reinhauen, sondern eine regelrechte Lektion erteilen.
Anstatt mir jedoch weitere Gedanken über die ganze Thematik zu machen, fokussierte ich mich wieder auf das Spiel, welches wieder in die Gänge gekommen war: Wir waren bereits in der fünften Spielrunde angekommen und dieses Mal war ich der Werwolf, was natürlich niemand wusste. Es war lustig, dass ich in diesem Spiel meistens gut wegkam, wenn ich den Bösen spielte, jedoch nur durchschnittlich gut war, wenn ich zu den Gutherzigen gehörte. Ich hatte gerade heimlich Ben im Spiel umgebracht, als Rachel, die die Erzählerin im Spiel war, innehielt und den Kopf hob. Drake, der zweite Slytherin, hob den Kopf ebenfalls zeitgleich und flüsterte kurz darauf Rachel was ins Ohr. Ich wurde neugierig und drehte mich zu Liam um, wo ich vorerst nichts Ungewöhnliches sah. Liam sass immer noch mit gesenktem Blick da und starrte Löcher in den Tisch. Mein Blick musste etwas wandern, bis ich Darren sehen konnte, der noch beim Eingang stand und nach Liam zu suchen schien. Ich hätte mich am liebsten wieder umgedreht, doch als Darren Liam entdeckt hatte, beobachtete ich aus dem Augenwinkel, wie er sich diesem näherte. Ich schüttelte den Kopf: Ich schenkte Darren schon wieder mehr Aufmerksamkeit, als dieser Vollidiot verdiente. Also drehte ich mich wieder um und schaute mir meine Werwolfskarte an, ehe ich erschrocken zusammen zuckte und beinahe von der Bank fiel, als Liam einen Schrei von sich gab. Schwuchtel? Hatte er wieder mich gemeint? Ich drehte mich hektisch um in der Erwartung jetzt von Liam blossgestellt zu werden oder eine Schimpftirade über mich ergehen lassen zu müssen, weil ich vorhin sozial sein wollte, doch ich irrte mich... Gott sei Dank. Im Fokus seiner Aussage stand zu meiner Überraschung nicht ich, sondern Darren selbst, der sich ihm genähert hatte und nun wie eine Salzsäule dastand. Musste wohl selbst ziemlich erschrocken sein. Darrens Blick war auf Liam fokussiert, doch er schien wirklich etwas überrumpelt. Ich legte den Kopf schief: Bei allem Hass, den ich für diese Person dort empfand, tat mir Darren nun doch ein bisschen leid, denn die Aufmerksamkeit des halben Saals war nun auf die zwei gerichtet. Liam schaute Darren an und schien etwas zu realisieren, denn seine verspannte Körperhaltung lockerte sich. Als die meisten Schüler merkten, dass es nicht zu einer Schlägerei oder Ähnlichem kommen würde, drehten sich die meisten wieder ab und als der Fokus nicht mehr so auf den zweien war, setzte sich Darren vor sich zu Liam. Wahrscheinlich hatte Liam ihn mit mir verwechselt und ihm das an den Kopf geschleudert, was er mir gelten sollte. Ich sah, wie sich Darrens Lippen bewegten und erhob das Wort und meinte zu den Anderen am Tisch: "Lasst uns nicht so starren. Das ist sicher unangenehm." Man hörte auf mich und wir drehten uns alle wieder zur Tischmitte und Rachel nahm sogleich wieder das Spiel auf. Wir kamen keine zwei Spielzüge, als ich merkte, dass Ben wieder abgelenkt war und ihn unter dem Tisch mit dem Bein anstiess: "Bro, du bist dran." Ben nickte sprachlos, war aber wieder vollkommen woanders. Was war denn jetzt wieder los? Ich seufzte und drehte mich zeitgleich mit Jennifer, dem Ravenclaw, um und erblickte abermals die zwei Slytherins: Dieses Mal stand Liam jedoch im Raum und schien ziemlich aufgebracht zu sein. Ich wurde aus dieser Gruppe nicht schlau: War das eine Art Selbsthilfegruppe gegen Aggressionsprobleme? Wenn dem so wäre, müsste Darren sich dringend eine neue Strategie zurechtlegen, denn was auch immer tat, es schien nicht wirklich therapeutisch zu wirken. Darren sass immer noch auf der Bank und schien etwas hilflos, doch Liam liess ihm auch nicht wirklich Zeit sich zu verteidigen. Was ich nun mitbekam, war der Vorwurf, den Liam Darren machte, da dieser daraus nicht ein Geheimnis zu machen schien. Darren war ein scheiß Egoist? Nicht, dass mich diese Aussage verwundert hätte. Viel mehr verwunderte es mich, dass Liam sich getraute, dass Darren so direkt ins Gesicht zu sagen. Ich kombinierte die Sätze im Kopf und als ich realisierte, dass er von zwei Begleitpersonen gesprochen hatte, wurde mir klar, worum es mir ging. Wollte Darren nicht mitgehen nach London? Das... hätte ich jetzt nicht erwartet. Nicht, dass Darren das sozialste Einhorn auf der Welt wäre oder so, aber dass er zumindest seinem Clan stehen würde, hätte ich schon erwartet. Liam schien es ziemlich getroffen zu haben, denn er stand mit verschränkten Armen da und erinnerte mich an einen dreijährigen Jungen, ehe er sich umdrehte und unter der Anschuldigung, dass er immer für Darren da sei, den Raum verliess. Der schwarzhaarige Slytherin stand auf und schrie seinem Freund nach, doch dieser reagierte kein bisschen darauf und war im Nu verschwunden. Au weia... Was auch immer Darren vorgehabt hatte, war ziemlich in die Hosen gegangen. Etwas verwirrt schaute ich hin und her und überlegte, ob ich eingreifen sollte, aber ich hielt das für keine Idee und entschied mich stattdessen Darren vor unerwünschten Blicken zu beschützen, indem ich meinen Tisch anwies, sich wieder auf das Spiel zu fokussieren. Arschloch hin oder her: Das Ganze hier war Blamage für Darren genug. Da musste ich nicht auch noch meinen Senf dazugeben. Gott sei Dank schien mein Tisch gleicher Meinung zu sein und so begannen wir die sechste Runde des Werwolfspiels und spielten noch ganze drei Runden, ehe der Unterricht sich bald wieder ankündigte.
Am Nachmittag hatte ich zuerst Tränke mischen, worin ich eine totale Katastrophe war. Gott sei Dank hatte ich dieses Fach mit Ben, der ein gutes Händchen für das Gebräu hatte. Dennoch explodierte bei mir das eine oder andere Mal eine Blume oder Knospe, sodass Mr. Belroy, unser Lehrer, mit einem Löschzauber verhindern musste, dass mein Tisch in Flammen aufging. Ich war ja nun bereits sechs Jahre in Hogwarts gewesen, doch das mit den Tränken war einfach nicht mein Ding. Ich hatte Nachhilfe genommen, Bücher gelesen, doch irgendwie schien ich es nicht im Blut zu haben. Ich vermischte Zutaten, fand nicht die richtigen Mengen und wenn es ganz schlimm war, vergriff ich mich beim Rezept und kreierte meist eine neue, nicht allzu sichere Mischung. Die ganze Sache mit Liam und Darren ging in dieser Zeit ziemlich vergessen, was schön war: Ich musste mich nicht mehr belasten als mit meinem eigenen Leben und den Leben, die mir wichtig waren. Nachdem die zwei Stunden Tränke mischen vorbei waren, hatte Ben schulfrei und verzog sich in den Kraftraum. Denn auch wenn er ein sehr sozialer und warmherziger Mensch war: Ein Pumelchen war er nicht. Oder zumindest nicht mehr. Er hatte in den letzten zwei Jahren extrem abgespeckt und an Muskelmasse zugenommen. Zwar war er nicht so trainiert wie ich, doch man konnte es ihm klar ansehen, wie das Gesicht über die Jahre kantiger und sein Körperbau definierter wurde. Dennoch wäre Ben nichts für mich gewesen: Schon der Fakt, dass wir uns seit dem ersten Jahr kannten und viel zu viel Peinlichkeiten voneinander wussten und Ben hetero war, machte eine Liebesbeziehung unmöglich. Doch das wollte ich auch nicht: Die Freundschaft war mir zu schade, um sie gegen eine andere Art von Beziehung eintauschen zu wollen. Nachdem Ben und ich uns verabschiedet hatten, hatte ich eine halbe Stunde Zeit um das Zimmer zu wechseln, kaufte mir auf dem Weg dorthin noch einen Schokoriegel und kam schliesslich in einem kleineren Zimmer an, wo ich das Freifach Zauberspruchskunst hatte. Es war ein neueres Fach, weshalb es noch freiwillig war und die Bedingung war, dass man Latein beherrschte. Der Kurs wurde dreimal in der Woche angeboten und man schrieb sich dort ein, wo man Zeit hatte. In diesem Semester war es leider so gewesen, dass ich nur gegen Abend konnte, weshalb heute die einzige Möglichkeit war diese Stunde zu besuchen - nach all den anderen Fächern. Was mir jedoch noch nie aufgefallen war, war, dass Liam auch denselben Kurs zur selben Zeit besuchte. Ich hatte ihn nie gross beachtet, da ich nie etwas mit ihm zu tun hatte und meine Freunde hatte, mit welchen ich diesen Kurs bestritt. Die meisten sassen bereits an ihren Plätzen, als Liam rein schlurfte und sich setzte. Ich seufzte. Er tat mir leid. Und ich hatte ihn heute Mittag ziemlich bedrängt. Obschon ich wirklich das Bedürfnis hatte mich bei ihm dafür zu entschuldigen, getraute ich mich nicht. Stattdessen rutschte ich die ganze Stunde unruhig auf meinem Stuhl hin und her und war dem Jungen mit den braunen Haaren Blicke zu, die kein einziges Mal erwidert wurden. Liam hatte sich in die lateinische Lektüre vertieft und liess sich dabei von niemandem stören, nicht einmal von der Lehrerin. Die Stunde zog sich und als das Signal für das Ende der Stunde kam, war Liam der Erste, der aufstand und rauslief. Instinktiv stand ich nun auf und huschte ihm nach. Ich hatte die ganze Stunde das Bedürfnis gehabt mich bei ihm zu entschuldigen und wenn ich es nicht jetzt tun würde, dann würde ich mir das heute Abend sehr übel nehmen.
"Hey...", meinte ich halb keuchend und tippte dem Jungen vorsichtig auf die linke Schulter. Liam drehte sich hektisch um und schaute mich bereits durchbohrend an: "Was?!" Ich schluckte und wich etwas zurück und hob die Hände vorsichtig, ja, fast schon bisschen unterwürfig: "Ich wollte dir nur sagen, dass mir leid tut, wie ich heute Mittag mit dir geredet habe...", ich senkte meinen Blick, "Das war wirklich nicht korrekt, Mann. Ich habe nicht gewusst, dass es darum geht." Ich schaute wieder auf und bemerkte Liams Gesichtszüge, die zwar immer noch streng schauten, jedoch irgendwie doch bisschen weicher waren als zuvor. Liam realisierte einen Augenblick, was ich sagte und nickte dann langsam: "Schon okay...", er zuckte mit den Schultern, "Du konntest es ja nicht wissen." Liam schaute nun seinerseits kurz zu Boden und meinte leise und undeutlich: "Tut mir auch leid. Wollte nicht so ausflippen. Ist halt grad nicht einfach für mich." Ich schüttelte den Kopf und meinte: "Das ist verständlich, Liam. Ich habe etwas Ähnliches erlebt und war auch total aus der Bahn geworfen." Liam schaute auf und nickte kurz: "Also... Danke dir.", er zögerte, "Nett, dass du dich entschuldigt hast." Ich nickte und meinte: "Keine Ursache." Liam lächelte kurz müde und drehte sich dann um und lief weiter. Ich schluckte. Das war gerade sehr schwierig gewesen, doch irgendwie... auch sehr befreiend. Ich blickte Liam nach, der den Gang entlang schlenderte und spürte den Drang ihm nachzurennen. "Nein, sei nicht so penetrant, Alex.", redete ich mir selbst ein und blieb wie angewurzelt stehen. Innerlich aber spielte ich bereits mit dem Gedanken Liam nach London zu begleiten, sollte er noch jemanden brauchen. Ich biss mir auf die Lippe. Das war mir mehr als nur unangenehm. Was würde Liam von mir denken? Wohlmöglich, dass ich auf ihn stand oder so etwas. Andererseits... würde ich diese Möglichkeit verstreichen lassen, könnte er wohlmöglich nicht verreisen und würde es später bereuen genau wie ich es bei meiner Mum getan hatte. Sie war auf einer Mission tödlich verletzt worden und obschon und ich hatte nicht so schnell zu ihr gehen können. Erst an der Beerdigung gelang es mir Abschied zu nehmen und das war... schwer. Ich schaute auf und sah, wie Liam verschwunden war. "Shit...", murmelte ich. Ich hatte die einzige Möglichkeit verpasst ihm einen Gefallen zu tun. Seufzend lief ich auf die Toilette und machte das, was man nun mal auf der Toilette macht und als ich die Hände waschen wollte, traute ich meinen Augen nicht: Liam stand am anderen Waschbecken und wusch sich selbst die Hände. Er erkannte mich im Spiegel und nickte mir stillschweigend zu, während er sich daran machte seine Hände abzutrocknen und den Raum dann verliess. Ich beeilte mich mit dem Hände waschen und putzte die Hände an meinen Hosen ab und lief dem Jungen nach und stupste ihn nochmals an: "Hey, Liam... entschuldige kurz..." Liam drehte sich zu mir um. Er hatte nicht mehr den wütenden Blick auf seinem Gesicht wie beim ersten Mal, wirkte aber dennoch sehr erschöpft. Liam nickte abermals und ich druckste etwas rum: "Hast du... jemand... gefunden, der mit dir nach London geht?" Liam schaute bisschen überrascht, als ich ihn das fragte, zuckte mit den Schultern und schüttelte dann den Kopf: "Ne. Ich werde aber von meinem Dad über die jüngsten Ereignisse informiert." - "Und... Darren?", fragte ich ganz vorsichtig und liess es mir anmerken, wie unangenehm die Frage war. Liam schien zu meinem Erstaunen bisschen gelassener und lehnte sich an das Geländer und antwortete: "Den will ich nicht dabei haben. Zumindest nicht momentan. Und wenn er mitkäme...", er zuckte mit den Schultern, "würde mir immer noch eine weitere Person fehlen. Jason und Gorden kann ich momentan echt nicht vertragen und Darren ist so absorbiert, dass er mich gar nicht mehr bemerkt." In mir machte sich ein tiefes Mitleid breit. Du liebe Zeit. Ich schaute Liam kurz verständnisvoll an und meinte dann: "Weisst du... was Darren angeht...", ich tapste von einem Fuss auf den anderen, "...ich glaube der Dementorenangriff hat ihn recht mitgenommen. Ich habe ihn letztens im Gang gesehen und er schien selbst ziemlich viel verarbeiten zu müssen." - "Das ist aber trotzdem kein Grund Freunde links liegen zu lassen.", meinte Liam nun etwas bitterer. Ich atmete kurz ein. War ich wirklich im Begriff Darrens Ruf zu retten? Ich schaute Liam an. Es ging hier nicht um Darren, sondern um ihn. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es nicht so meint... Du weisst ja selbst, dass Darren manchmal einfach ein Idiot sein kann." Liam schmunzelte kurz: "Du sagst es.", der Braunhaarige schaute mich kurz prüfend an, "Worauf willst du hinaus?" Ich machte ein paar Schritte auf der Stelle und meinte dann: "Weisst du... Vielleicht solltest du Darren eine Chance geben. Ich kenn ihn zwar nicht, aber ich glaube, dass du etwas verpassen würdest, wenn du nicht jetzt zu deinem Bruder gehst.", ich kämpfte mit mir, denn dieser Satz kam nicht einfach über die Lippen: "Ich glaube, du bist Darren wichtig. Er wird bestimmt mitkommen." Liam schaute mich verwundert an. Ja, ich gebe es zu: Ich hatte Darren als Freund dargestellt. Gott möge mir vergeben. Doch das würde noch längst nicht die grösste Überwindung des Tages sein. "Aber auch wenn...", meinte Liam etwas verzweifelt, "Ich habe keine dritte Person, die mitkommt und Dumbledore meinte, dass er mich nicht alleine gehen lassen würde." Ich legte meine beiden Hände auf mich zeigend auf die Brust und lächelte ein bisschen. "Du?", fragte Liam ungläubig und es schien mir so, als würden ihm gleich die Augen rausfallen. Ich zuckte kurz mit den Schultern und lächelte bisschen: "Wenn du willst, komme ich mit dir mit.", ich hatte plötzlich das Bedürfnis verhindern zu müssen, dass ich zu penetrant wirke: "Keine Sorge. Es geht mir wirklich nur darum, dass du deinen Bruder besuchen kannst. Ich lass' euch sonst in Ruhe, aber wenn es dir helfen würde nach London zu kommen..." Ich biss mir kurz in die Lippe. Das war doch alles absurd. Alex, was um Himmels Willen machtest du da? Liams Miene hellte sich etwas auf: "Du würdest das für mich tun?" Ich nickte: "Ich weiss, wie es ist, jemanden zu verlieren. Wenn du also niemanden anderen findest, dann..." Ich zuckte mit den Schultern. Liam legte den Kopf schräg und meinte nun wieder etwas skeptischer: "Und Darren soll ich auch noch fragen?" Abermals zuckte ich mit den Schultern: "Ich glaube, er hat alles nicht so gemeint. Fragen kannst du ihn ja. Gib ihm eine Chance zu zeigen, dass er sich für dich interessiert." Liam schwieg eine Minute lang und liess sich den Gedanken durch den Kopf gehen. Dann schaute er auf und lächelte schelmisch: "Ich mag Gryffendors nicht wirklich, doch du...", er zögerte und sein Grinsen wurde ein bisschen grösser, "Du... hast recht. Und du würdest wirklich mitkommen?" Ich schluckte und nickte dann: "Ja, wenn das für dich okay ist." Liam nickte entschlossen: "In Ordnung." Ich lächelte den Jungen an, was er erwiderte. "Danke.", meinte er und reichte mir die Hand. Ich nickte nur leise lächelnd und meinte: "Kein Ding." Liam nickte und meinte nun fast schon ein bisschen euphorisch: "Ich werde jetzt zu Darren gehen. Er hat glaube ich Quidditch-Training." Ich nickte zufriedend lächelnd: "Tue da und lasst mich wissen, ob die Reise nun effektiv zu Stande kommt oder nicht." Liam bejahte und ich fügte an: "Und wie schon gesagt... Ich glaube, Darren meinte es nicht so... was auch immer er getan hat." Liams Augen glänzten ein bisschen und nach einem Nicken verabschiedete er sich: "Alles klar. Bis später." Ich lächelte leicht: "Bis dann." Mit diesen Worten verschwand Liam halb joggend und ich lief halb perplex Richtung Fitnessraum, wo ich noch ein bisschen Sport treiben wollte. Ben würde den zwei schon sagen, dass ich dort wäre, wenn sie mich suchen sollten. Hatte ich mich gerade auf eine Reise mit Liam eingelassen und Darren verteidigt? Verrückt. Doch was noch viel verrückter war: Es fühlte sich gut an.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.11.2018 19:12.

Darren

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Darren am 08.11.2018 16:44

Ein paar Stunden später stand ich mitten auf dem Quidditchfeld, meinen Besen in der Hand, und gab meinem Team wichtige Befehle. Es war nicht mehr lang bis zum ersten Spiel und das war ausgerechnet gegen Gryffindor. Niemand wollte hier gegen die Gryffindor Manschaft verlieren, aber dieses Jahr war ich gerade zu versessen darauf, diese doofen Goldroten wegzuputzen.
Die Hälfte meines Teams gähnte mittlerweile oder blickte sich in der Umgebung um und ich konnte es ihnen noch nicht einmal verübeln. Seit einer viertelstunde erklärte ich ihnen die Strategie und sie wollten alle nur noch in die Luft. Einer unser Treiber hatte bereits angefangen mit seinem Schläger imer wieder leicht gegen das Bein des anderen zu schlagen. Als es so aussah, als könnte dieser jede Sekunde zurückschlagen und zwar nicht so leicht, hielt ich es für eine gute Idee mein Team jetzt doch mal in die Luft zu lassen. Ich pfiff also in meine kleine, silberne Trillerpfeife und mit neuer Lebensfreude erhoben sich meine Teamgefährten mit ihrem Besen vom Boden.
Ich ließ sie sich erstmal einspielen und teilte uns dann in Teams auf. Es war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, aber schon nach kurzer Zeit schwiffen meine Gedanken ab und ich konnte nicht anders, als Schuldgefühle wegen Liam zu empfinden. Wie hatte ich mich bloß so beschissen ihm gegenüber verhalten können. Schließlich war er, wie er ja gesagt hatte, immer für mich da. Und ich ließ ihn hängen. Ich schüttelte innerlich meinen Kopf. Das Gespräch war aber auch denkbar ungünstig verlaufen.
Hätte er nicht diese eine kleine Sache ausversehen angesprochen, dann hätte ich mich vielleicht anders verhalten. Aber es hatte mich so aus dem Konzept gebracht, dass er mich so beschimpft hatte. Auch, wenn er scheinbar nicht mich gemeint hatte. ABer wen konnte er denn sonst so beleidigen? Und warum sollte Liam es wagen jemanden derartig anzugreifen?
Meine Gedanken wurden mit einem Mal weggewischt, als mich ein Klatscher mit voller Geschwindigkeit im Gesicht traf. Ich sog scharf die Luft ein und musste mich an meinen Besen klammern um nicht herunterzufallen. Mein komplettes Team schien wie angewurzelt in der Luft zu hängen und sie starrten abwechselnd von mir zu unserem Treiber, der nun mit großen Augen auf mich blickte und langsam seinen Schläger sinken ließ. Ebenso langsam fasste ich an meine Wange, die höllisch brannte und schaute meinem Treiber dann direkt in die Augen. Er schrumpfte unter meinem Blick und ich wusste, dass alle nur darauf warteten, dass ich ihn anschreien und zur Schnecke machen würde.
"Tut mir wirklich leid, Darren...", murmelte er kleinlaut und tauschte einen Blick mit seinem Partner, der nur auf den Boden blickte und so unbeteiligt, wie nur möglich schaute. Er wollte da wohl nicht mit reingezogen werden."Das sollte dir besser nicht im Spiel passieren, Maddox", gab ich ganz ruhig von mir, während der Schmerz in meiner Wange dafür sorgte, dass ich die Zähne zusammenkneifen musste. Ich hatte doch ganz vergessen, wie unangenehm es doch war, Klatscher ins Gesicht zu bekomen. Die meisten schauten mich nun verwirrt an, da sie anscheinend darauf gewartet hatten, dass ihc mir ebenfalls einen Schläger nhmen würde und unserem Treiber mal zeigen würde, was ich davon hielt.
Es war an sich eine verlockende Vorstellung, aber erstens war er ein Slytherin und somit in meinem Team und zweitens gab es da andere Menschen, die ich lieber dem Schläger vorstellen würde.
"Trainiert ihr weiter, ich gehe kurz etwas trinken", entschuldigte ich mihch, noch immer alle Blicke auf mich gerichtet, und steuerte meinen Besen in Richtung Boden, wo ich ihn gegen die Tribüne lehnte und mir aus meiner Flasche einen tiefen Schluck gönnte. Das Wasser tat gut und sorgte dafür, dass ich wieder ein bisschen klarere denken konnte. Die Schmerzen ließen nebenbei auch noch nach. "Hey Darren", ertönte eine Stimme hinter mir und ich erschreckte mich so stark, dass ich mich glatt verchluckte und wie verrückt husten musste. Immer noch unter Hustern, drehte ich mich um und blickte in Liams leicht besorgtes Gesicht.
"Alles gut?", fragte er bei meinem Anblick und ich versuchte ihm mit einem Daumen nach oben zu zeigen, dass mir nichts fehlte. "Was machst du denn hier, Liam?", brachte ich unter Prustern hervor und nahm noch einen Schluck aus meiner Flasche, welcher glücklicherweise dabei half meine Atmung wieder zu normalisieren. Er schenkte mir ein leichtes Grinsen und in mir bahnte sich schon die Hoffnung an, dass er mir vielleicht schon verziehen hatte. Liam war die Art Mensch, bei der das normalerweise recht schnell ging, aber ich würde es ihm auch nicht verübeln, wenn er mich noch immer hassen würde. Verdient hatte ich es.
"Ich wollte mit dir reden", gab Liam zu und ich nickte automatisch. Ich wollte nicht, dass er schon wieder glaubte, dass ich keine Zeit für ihn hatte. Ja, ich war gerne alleine und vielleicht war ich auch ein Egoist, aber für Liam hatte ich Zeit.
"Und ich mit dir.", gab ich zu und biss mir ein wenig auf die Unterlippe. Dann deutete ich auf die Trainingsbank neben uns und wir setzten uns. Für ein paar Sekunden beobachteten wir Beide, wie einer unser Jäger einen perfekten Wuf in einen Punkt verwandelte, dann drehte ich mcih so, dass ich Liam anblicken konnte. Immer noch fielen mir die Augenringe auf, aber er sah nicht mehr so niedergeschlagen aus, wie vorhin in der großen Halle. Vielleicht gab es ja sogar gute Neuigkeiten.
"Es tut mir leid, dass ich so ein Arschloch war! Ich würde dich jederzeit nach London begleiten und wenn du möchtest können wir so früh, wie möglich aufbrechen, wie du willst", entschuldigte ich mich bei meinem besten Freund.
Liams Augen leuchteten auf und ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. 
"Wirklich? Du kommst mit?", fragte er und ich bestätigte es ihm mit einem Lächeln, "Dann kann ich Charlie ja doch sehen" Ich freute mich für meinen Freund, stoppte aber kurz. Soweit ich mich erinnerte, mussten wir zu dritt sein und Gorden hatte ziemlich überzeugend klar gemacht, dass er nicht mitkommen würde und ich war mir sicher, dass Jason dieselbe Meinung hatte. Einfach, weil es Gordens war. Dementsprechend fehlte uns noch jemand, der uns begleitete. Ich war mir für einen Moment unsicher, ob ich ihn darauf aufmerksam machen sollte, schließlich schien er zum ersten Mal seit Tagen wieder etwas fröhlicher. Ich entschied mich dafür, es brachte ja nichts es später von Dumbledore zu hören.
"Nichts für ungut Liam, aber uns fehlt noch eine Person", sagte ich vorsichtig, aber zu meiner Überraschung ließ sich Liam nicht davon beirren. Im Gegensatz, er sprang jetzt auf und zog mich hinter sich hoch. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte ich in das Gesicht des Jungen, den ich schon so lange kannte, dass aber nun immer noch viel zu blass war. Die wenigen Sommersproßen, die er hatten ließen ihn nun so aussehen, als wäre er krank und auch die leicht geröteten Augen sorgte nicht dafür, dass ich meinen immer ruhigen besten Freund in ihm erkannte. Irgendwie wirkte alles falsch.
"Ach, da mach dir mal keine Sorgen. Ich habe jemanden gefunden!"
"Ach ja? Wen denn?", fragte ich interessiert nach, aber Liam schüttelte nur leicht den Kopf. "Das wirst du dann noch sehen", sagte er und nickte bedächtig mit seinem Kopf, ganz so als wäre ihm das gerade erst eingefallen. Irgendwas sagte mir allerdings, dass er nie geplant hatte mir zu sagen, wer uns begleiten würde. Mir sollte es recht sein. Ich woltle Liam nicht schon wieder aufregen und wie schlimm konnte es schon sein?
Vermutlich würde er Michael aus dem Jahrgang über uns gefragt haben oder aber Tamara mit der er sich schon immer gut verstanden hatte. Beide Optionen waren mir recht. Michael war relativ umgänglich, seine Ansichten vielleicht etwas drastisch, aber ansonsten kamen wir klar. Tamara ud ich hatten nicht wirklich etwas miteinandern zu tun. Ich hatte sie auf einer Party mal geküsst, das musste in der fünften gewesen sein, aber danach hatte Liam mehr interesse an ihr gezeigt und ich hatte sie sowieso nicht sehr anziehenf gefunden. Darum hatte ich sie ihm gelassen. Ob da mal etwas gewesen war, konnte ihc nicht so genau sagen. Liam und ich, wir redeten fast nie über Beziehungen oder Gefühle. Auch in diesem Punkt wusste ich recht wenig über meinen besten Freund. Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob er schon seinen ersten Kuss gehabt hatte. Vermutlich schon, schließlich war er sehr gutaussehend, aber erzählt hatte er nichts.
"In Ordnung!", erwiderte ich somit und schnekte ihm eines meiner seltenen Lächeln. Liam schien es auf jeden Fall zu freuen. "Sehr gut, dann sehen wir uns später", murmelte Liam und damit verabschiedete er sich. Ich wollte eigentlich noch irgendwas sagen, aber in dieser Sekunde riefen meine Teamkollegen nach mir und ich wusste, ich könnte erst nach dem Training wieder mit ihm reden. Somit schwang ich mich auf meinen Besen und beendete erstmal das Training.

Am kommenden Samstag standen Liam und ich schon um sechs Uhr morgens in Dumbledores Büro und warteten darauf, dass wir nach London durften. Nicht zum ersten Mal an diesem Morgen gähnte ich herzhaft und ich konnte sehen, dass Liam neben mir es mir gleichtat. Es war für meinen Geschmack einfach viel zu früh. Meine Reisetasche neben mir, stellte ich nun auch noch meinen Rucksack auf den Boden. Wer auch immer noch mit uns kommen würde, ließ sich auf jedne Fall ganz schön Zeit. 
Noch immer hatte Liam mir nicht verraten, wer mitkommen würde. Scheinbar hielt er es für wahnsinnig lustig mich im unklarem zu lassen. Ich nahm es ihm allerdings nicht besonders übel. Er war momentan viel zu fertig mit seinen Nerven. Gestern war ein Brief gekommen, der uns migeteilt hatte, dass sich Charlies zustand noch verschlechtert hatte und das hatte Liam natürlich sehr getroffen. Er war den ganzen Tag kalkweiß gewesen und ich hatte ihn die Nacht über weinen hören. Somit hatte ich ihn dann nicht weiter belästigt, er konnte seine Ruhe wirklich vertragen.
"Ein Bonbon ihr Beiden?", unterbrach Dumbledore meine Gedanken und hielt uns mit einem netten Lächeln eine Schale mit irgendwelchen Toffees entgegen. Mein Magen machte allein bei dem Anblick einen Purzelbaum. Es war noch viel zu früh, als dass ich über Essen nachdenken wollte. Dementsprechend verneinte ich freundlich und blcikte Liam dabei zu, wie er sich das Bonbon in den Mund steckte. AUch Dumbledore hatte es mit einem zufriedenen Lächeln beobachtet, dann drehte er sich um und blickte zur Tür seines Büros. "Nun ich glaube nun sind wir vollständig", sagte der Schulleiter mit einem warmen Lächeln.
In der Sekunde, in der sich die Tür öffnete, wusste ich warum Liam mir nicht gesgt hatte, wer mit uns kam, denn dann hätte ich niemals zugestimmt. Da im Türrahmen mit seiner Tasche in der Hand stand niemand anderes als Alexander.
Ich atmete tief ein und warf Liam einen Seitenblick zu. Wie kam er denn darauf den mitzunehmen?

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We messed around
until we found the one thing we said we could never ever live without. I´m not allowed to talk about it, but I gotta tell you. ´Cause we are who we are when no one´s watching and right from the start, you know I got you. Yeah you know I got you. I won´t mind even though I know you´ll never be mine.

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Alexander

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Alexander am 09.11.2018 15:53

Ich keuchte mit schwerem Atem und kniff die Augen zusammen. "Komm schon, Alex...", knirschte ich und zog meine Arme langsam und mühsam nach unten, wodurch das Gewicht, welches über eine Art Seil mit mir verbunden war, gehoben wurde. Es fühlte sich an, als würde mein Trizeps zerreissen. Der Muskelkater morgen früh war vorprogrammiert. Als ich den letzten Zug eher schlecht als recht hinbekommen hatte und die Gewichte wieder so sorgfältig wie möglich auf den Boden sinken liess, fiel ich in den gepolsterten Sitz, in welchem ich bis Anhieb noch kerzengerade gesessen hatte. Uff. Das war eine anstrengende Übung gewesen. Obschon ich regelmässig trainierte und dementsprechend auch hier und da ein paar Muskeln aufwies, war ich nicht der Fitnessjunkie per sè. Gorden war definitiv einer dieser Sorte, doch ich war einfach jemand, der gerne auf seine Fitness achtete und es selbst attraktiv fand, wenn jemand einen sportlichen Körperbau hatte. Während ich mir meine Wasserflasche an den Mund setzte und das Wasser meinen Körper belebte, musste ich für einen Moment an Taylor denken. Nicht, dass es da Grosses zu erzählen gäbe, doch Taylor war im gleichen Jahrgang wie Oliver gewesen und war das Vorzeige-Exempel gewesen, wenn es um die homosexuelle Szene ging. Von lackierten Nägeln zu eher weiblichen Klamotten war Alles dabei. Beim Ball erschien er mit einem Kleid und auch auf dem Abschlussfoto seines Jahrgangs schien er eher Frau als Mann sein zu wollen. Was hatte nun dieser Taylor mit meinen vorherigen Gedanken zu tun? Oliver und ich hatten einige Male darüber gesprochen, doch Taylor war diese Art von Person gewesen, für welche man nun wirklich einen speziellen Fetisch haben müsste, um ihn attraktiv zu finden. Das lag nicht nur an der überaus weiblichen Art - die ich persönlich bei Kerlen gar nicht ausstehen kann -, sondern auch an seinem Körper. Denn so sehr er auch seine Nägel gepflegt hatte: Was seine Ernährung anging, wurde mir schon jetzt übel, wenn ich daran dachte. Junkfood bis zum Geht nicht mehr. Und dementsprechend sah er auch aus. Wäre er nicht so weiblich angehaucht gewesen und hätte er seinem Körper mehr Sorge getragen, wäre er wohlmöglich ganz ein Hübscher gewesen. Aber weder Oliver und ich hatten Interesse an ihm gehabt und was mich anging: Ein Outcoming stand für mich momentan ausser Frage. Nicht direkt, weil ich mich dafür schämte, dass ich auf Jungs stand, sondern weil es so viele Dinge einfach so viel komplizierter machen würde. Ausserdem sah ich momentan sowieso keine potenziellen Partner, von dem ich das Gefühl hatte, dass eine gegenseitige Anziehung vorhanden wäre. Ich strich mir den Schweiss von meiner Stirn und bemerkte halb mit Stolz, halb mit Ekel, dass mein Shirt ziemlich verschwitzt war und sich Schweissflecken unter den Armen gebildet hatten. Das Training war wirklich intensiv gewesen, doch eine Übung stand mir noch bevor und mein Körper rebellierte bereits, als er merkte, dass ich im Begriff war diese Übung zu machen. Doch da musste ich nun mal durch: Wer was haben wollte, musste auch den Preis dafür bezahlen. So stand ich etwas benommen auf und lief zur letzten Station für heute und sah vor mir die Liegebank mit den grossen Gewichten. Ich legte meine Wasserflasche auf den Boden und das Handtuch auf die Liegebank und legte mich darauf, so dass ich die Decke anstarrte. Obschon ich auch für das Quidditch-Training zu haben war mit den Anderen, schätzte ich die Ruhe beim Training ungemein. Ich musste gerade an mein Team denken, welches wohlmöglich gerade trainierte. Ich gehörte auch zum Team und war ein Treiber, jedoch war ich eher ein passives Mitglied, das die Gryffendors mehr als genug Leute hatten um ihre Teams aufzustellen. Das war mir aber recht so: Ich fokussierte mich eher auf das Duellieren und das Trainieren wie ich es gerade tat und half im Quidditch aus, wenn sie mich brauchten. Ich erinnerte mich noch gut, wie ich in den ersten vier Jahren, als ich noch aktiv spielte, jede Woche mehrmals trainieren musste. Das war auch ziemlich anstrengend, denn obschon die meisten denken, dass Quidditch nur daraus besteht auf einen Besen zu sitzen und rum zu fliegen, ist das ein Irrtum. Einige Trainings waren oft dafür drauf gegangen Bauchmuskelübungen, Geschicklichkeits- und Kraftübungen zu machen. Schliesslich musste man sich ja irgendwie auf dem Besen halten können, was schwieriger ist, als man denken mag. Daher hatte Oliver auch seinen guten Körperbau gehabt, da er als damaliger Captain fast jeden Tag trainierte und dementsprechend ein Mannsbild war. Ich blinzelte kurz und legte meine Hände an die Stange mit den Gewichten. Ich dachte in letzter Zeit viel über Jungs nach. Fast schon etwas zu viel. Mit einem ambitionierten Seufzer umgriff ich die Stange und verbannte die Gedanken an Oliver und andere Quidditch-Spieler und machte mich daran das Gewicht zu stemmen. Die ersten fünf Wiederholungen gingen, doch dann wurde es sehr schnell, sehr anstrengend und das Empordrücken der Stange entlockte mir jedes Mal ein angestrengtes Atmen. "Argh...", knirschte ich, als ich beim siebten von zwölf Hebungen merkte, dass ich die Stange kaum mehr rauf brachte. War wohl doch nicht so eine gute Idee gewesen so viele Übungen zu machen. Ich kämpfte mit mir und kniff die Augen zusammen, um diese blöde Stange wieder rauf zu bekommen, was mir zu meiner Überraschung plötzlich gelang. Ich war etwas verwirrt, denn das Gewicht schien leichter zu werden und ich fragte mich, ob ich innert Sekunden an so viel Muskelmasse zugenommen hatte, dass ich dieses Gewicht einfach so heben konnte. Ich öffnete die Augen und erblickte über mir eine weitere Hand, die die Stange ebenfalls nach oben drückte und mir half die Stange abzulegen. Ich blinzelte verwirrt und setzte mich auf, als ich Liam sah, der grinsend hinter dem Fitnessgerät stand: "Respekt, Cooper.", meinte er und nickte anerkennend. So wie er aussah, schien Liam zu wissen, wie anstrengend es war. Ich stand auf und drehte mich zum Braunhaarigen und lächelte: "Danke. Du trainierst auch?" Liam nickte: "Ja, aber eher morgens vor der Schule. Dann habe ich am meisten Ruhe." Ich nickte. Das konnte ich verstehen. Die wenigsten rappelten sich irgendwann um 06:00 Uhr auf um trainieren zu gehen. Auch ich hatte eine Zeit lang morgens trainiert, jedoch eignete sich der Abend besser vom Stundenplan her und da die Fitnessräume in Hogwarts sowieso meistens nicht überfüllt waren, ging es für mich gerade so klar. Ich wischte mir abermals den Schweiss von der Stirn und nahm das Gespräch wieder auf: "...Und... warst du bei Darren?" Liam nickte: "Jepp." Mehr sagte er nicht, was mich kurz ins Stocken kommen liess: "...Und? Was hat er gesagt?" Liams Miene hellte sich auf: "Er kommt mit." Ich teilte das Lächeln mit ihm und wusste nun, dass ich tatsächlich drei Tage mit einem Volltrottel verbringen durfte. "Das klingt grossartig!", meinte ich fast zu euphorisch, so dass Liam nur lachte und abwinkte: "Du musst nicht so tun, als ob du dich darauf freust mit Darren Kurzferien zu machen... er wird sich bestimmt auch nur mässig freuen." Ich lachte und runzelte die Stirn dann: "Du hast ihm also nicht gesagt, dass ich mitkomme?" Liam schüttelte zufrieden den Kopf: "Nope. Wie hätte ich ihn sonst noch überreden können, dass er mitkommt." Ich lachte und zuckte mit den Schultern. Schlau war dieses Kerlchen auf jeden Fall. "Ja, da haste Recht.", meinte ich und legte mein Handtuch über meinen Nacken, "Wann treffen wir uns morgen?" Liam grinste: "Sechs Uhr. In Dumbledores Büro." Meine Augen weiteten sich. Mit dieser Uhrzeit hatte ich nicht gerechnet. Ich war zwar kein Langschläfer, doch ein Frühaufsteher auch nicht wirklich. Ich atmete tief ein und lachte: "Ich versuche pünktlich zu sein." Liam nickte: "Mach den Gryffendors alle Ehre...", er wandte sich bereits ab und meinte grinsend, "Auch wenn die Slyths immer besser sein werden als sie." Ich schüttelte lachend den Kopf und entschloss mich demnächst duschen und dann packen zu gehen. Ehe Liam den Raum verlassen hatte, meinte ich dann nur noch von hinten: "Liam." Er drehte sich um. "Du schuldest mir dann noch eine Zeitung in London. Einfach fürs Protokoll." Liam schaute kurz ertappt, lockerte sich dann aber und meinte gelassen: "Kriegste."

Der Wecker klingelte schrill. Wie konnte die Nacht schon vorbei sein?! Ich wollte aufstehen, doch ich spürte, wie mein Körper gegen mich rebellierte. Das Training gestern war wohl doch intensiver gewesen als gedacht, denn mein Körper tat an Stellen weh, von denen ich nicht wusste, dass sie schmerzen konnten. Trotz einzelnen Schmerzen stand ich auf und begann mich zurecht zu machen. Ich hatte extra gestern Abend noch geduscht, damit ich heute morgen einfach in die Kleider schlüpfen und dann zu Dumbledores Büro schlendern konnte. Meine Sporttasche lag irgendwo im Dunkeln, doch ich getraute mich nicht einen Lumos-Zauber zu sprechen, da dies meine Kameraden aufwecken würde. Mist! Wo hatte ich sie hingelegt? Ich irrte im Dunkel umher und stolperte zweimal über einen Stuhl und einmal stiess ich mir den Fuss am Bett. Ein lautloses Fluchen entwich mir. Nach einigen weiteren Stolpern hatte ich die Tasche endlich gefunden und ging mit ihr ins Bad, wo ich mir die Zähne putzte und meine Haare richtete. Naja. Ich versuchte sie zu richten, denn ich war etwas dumm gelegen, so dass meine Haare an einer Stelle bisschen abstanden. Mit müden Augen packte ich schliesslich noch mein Portemonnaie ein und mein Handy, worauf ich erschrak: "05:55 Uhr?!", schrie ich halblaut und hielt mir gleich selbst die Hand vor den Mund. Fuck! Ich hatte die Zeit vergessen. Ich schlich in Windeseile aus meinem Zimmer in den Gryffendorgang, der bereits wieder beleuchtet war. Ich joggte durch die Gänge und verzog jedes Mal das Gesicht, wenn ich meine Beine zu sehr hob, da der Muskelkater mich an die Strapazen des letzten Abends erinnerte. Etwas nach sechs Uhr kam ich schliesslich in Dumbledores Büro an, wo mich der Mann schon sehnsüchtig zu erwarten schien. Ich öffnete die Tür und meinte bereits in entschuldigendem Ton: "Verzeihen Sie mir. Ich habe die Zeit tot-..." Weiter kam ich nicht, denn Dumbledores Lächeln unterbrach meine Tirade und er meinte nur: "Alexander Cooper, richtig? Der Dritte im Bunde." Ich schluckte und blickte zu Liam und Darren rüber, "Ja, so könnte man es auch sagen." Dumbledore nickte und ich wusste nicht, was es war, doch in seiner Gegenwart fühlte ich mich immer noch extrem klein, auch wenn ich gleich gross wie er war. Dumbledore hob seine Hand und hielt mir ein violettes Bonbon hin: "Bonbon?" Ich lächelte verlegen und nahm es an, steckte es aber in die Tasche, als mir plötzlich einfiel, dass ich noch gar nichts gefrühstückt hatte: "Ich habe ja gar noch nicht...", meinte ich halblaut zu mir selbst, als Dumbledore mir väterlich auf die Schulter klopfte: "Macht nichts.", der alte Mann schaute mir in die Augen, "Du solltest nicht immer so perfektionistisch und streng mit dir sein. Nimm' dich doch einfach mal so an, wie du bist. Mit allen Macken und Fehlern." Ich schluckte. Und das um 06:00 Uhr Morgens? Was hatte dieser Zauberer denn geraucht? Komischerweise trafen mich aber die Worte von Dumbledore, da ich sehr perfektionistisch veranlagt war und es gar nicht mochte, wenn was mit mir nicht stimmte. Wie zum Beispiel meine Haarsträhne, die an diesem Morgen bisschen aufstand. Was die Situation noch bisschen komischer machte, war, dass Darren und Liam im Raum standen. Sie sollte nicht wissen, dass ich manchmal perfektionistisch war. Das ging sie so gar nichts an. Dumbledore schien meine Gedanken lesen zu können und wandte sich mit folgenden Worten ab: "Aber deine Freunde... oder deine zukünftigen Freunde werden dir bestimmt dabei helfen." Er nickte anerkennend den anderen zwei zu und ich hätte kotzen können. Hatte Dumbledore mich gerade wirklich mit dem Slytherin-Clan geshippt?! Nein danke, da verzichtete ich gerne darauf, auch wenn ich Liam mittlerweile gar nicht mal mehr so schlimm fand. Ich lief zu dem Zweiergrüppchen und begrüsste zuerst Liam, dann Darren mit einem Nicken und lächelte. Dumbeldore stellte sich vor uns und meinte: "Gut. Dann können wir ja loslegen." Mit einer Handbewegung liess er die Mauer hinter sich verblassen und zum Vorschein kam ein Kamin mit grünem Feuer. "Das ist ein Teleporter.", erklärte der Direktor, "Er wird euch in den Kamin befördern, der sich in der Wohnung befindet, welche für euch bestimmt ist." Er zupfte sich an seinem Bart rum: "Bedenkt: Das grüne Feuer wird nach der Ankunft einem normalen Feuer weichen. Wenn ihr also vor diesen drei Tagen mittels Kamin versucht zurückzukommen, werdet ihr euch ziemlich starke Verbrennungen holen." Dumbledore lachte schon fast ein bisschen: "Also tut es nicht, ja?" Er räusperte sich und holte sich so seine Autorität zurück: "Das magische Feuer wird in drei Tagen um exakt 18:00 Uhr erscheinen und eine Stunde lang den Kamin in London erhellen. In dieser Zeitspanne könnt ihr ohne Weiteres wieder zurückkehren. Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht klappen, schickt ihr uns am besten ein Eule. In London haben sie die bekannte Eulenstation, wo ihr bestimmt eine Eule nach Hogwarts schicken könnt."
Dumbledore überlegte kurz und nickte dann: "Ich glaube, das wäre alles.", er blickte mich an: "Alex, willst du den Anfang machen?" Ich schluckte. Warum ich? Ich schaute kurz zu Darren rüber und wollte keine Schwäche zeigen: "Klar." Ich trat an den Kamin: "Muss ich irgendetwas beachten?" Dumbledor schüttelte den Kopf: "Nein, einfach nicht sterben." Ich weitete meine Augen, worauf der alte Mann lachte: "Keine Sorge. Es kommt alles gut." Er wandte sich zu den anderen Zwei um: "Ihr habt euch eine gute Ergänzung für euer Grüppchen ausgesucht." Er zeigte auf Darren: "Furchtlosigkeit.", dann auf Liam: "Weisheit." und dann zeigte er auf mich: "Warmherzigkeit." Ich runzelte die Stirn. Warum bekam ich nur Warmherzigkeit zugeschrieben?! Ich war auch ziemlich furchtlos. Ich schaute etwas enttäuscht und meinte dann: "Also, können Sie mir nochmals erklären..." Dumbledore grinste "Und schwupps." Mit einem Hüftschubser stiess er mich samt Gepäck ins loderne Grün, welches sich zu vergrössern schien, als es merkte, wie ich darauf zufiel und mich verschlang. Ich sah aus dem Feuer noch, wie sich Dumbledore zu den anderen zwei umdrehte, ehe ich auf den Holzboden einer londoner Wohnung gespuckt wurde - samt Tasche. Ich schaute auf: "Wo bin ich?", meinte ich, als ich die etwas ältere Wohnung anschaute, die jedoch modern eingerichtet war. Worüber ich bei meiner Überlegung jedoch nicht nachgedacht hatte, war, dass ich hätte aufstehen sollen, ehe die anderen zwei ebenfalls in ein paar Sekunden hier auf dem Boden landeten.

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Darren am 12.11.2018 16:36

Liam ignorierte gekonnt meinen verheißungsvollen Seitenblick und starrte stattdessen zu Dumbledore, der den Neuankömmling begrüßte und ihm auch erstmal ein Bonbon anbot. Ich merkte, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten und das Leder meiner Tasche ein wenig in meine Haut drückte. Es war ein unangenehmes Gefühl, aber ich war einfach wütend darüber, dass Liam mich dermaßen hintergangen hatte. Wenn er einfach jemanden gebraucht hatte, der mit uns kam, dann hätte er nur mich fragen müssen und ich hätte ihm jemanden besorgt. Dann hätten wir jetzt nicht mit Alexander Cooper zusammen nach London gemusst. Knapp konnte ich mir ein leises Stöhnen verkneifen
Missgelaunt wandte ich meinen Blick und somit meine Aufmerksamkeit wieder zu Dumbledore und Alexander, der jetzt ein bisschen verlegen ausschaute, da Dumbledore ihn auf seinen Perfektionismus hingewiesen hatte. Ich verzog nur meinen Mund und warf wieder einen Seitenblick zu Liam, der mich immer noch ignorierte. Scheinbar schien ihn dieses Gesrpäch tatsächlich zu interessieren. In meinem Kopf machte ich mir augenblicklich eine Notiz Liams Kopf mal wieder gerade zu rücken und ihn daran zu erinnern, dass er einen Ruf zu verlieren hatte. Und dazu gehörte nunmal auch mit wem man so rumhing. Mal ganz abgesehen, dass wir hier von Alexander sprachen. Einem Idioten, der... ja was eigentlich.
Eine kleine Stimme in meinem Kopf ergänzte meinen Satz etwas vorlaut: der dir das Leben gerettet hat, der nur seine Freunde verteidigen wollte, der nur ungewollt in das Drama gerutscht ist, was du dein Leben nennst.
Ich schüttelte leicht den Kopf und beendete den Satz für mich mit einem: der mir auf die Nerven geht und warf ihm daraufhin einen kalten Blick zu als wäre er Schuld an meinen komischen Gedanken. Vielleicht war er das ja.
Ich zuckte leicht zusammen, als Dumbledore als Alexanders zukünftige Freunde bezeichnete. Ich wollte natürlich nicht dem Schulleiter wiedersprechen, aber das würde niemals passieren. Ich und Alexander als Freunde? Eher würde ich vor meiner ganzen Familie zugeben, wer ich wirklich war. Liam neben mir nickte nur leicht und brachte ein müdes Lächeln zustande, was mich etwas ärgerte. Er sollte gefälligst aufhören mit Alexander zu sympathisieren!
Ich war dann doch relativ erleichtert als Dumbledore endlich den Teleporter erklärte, da das bedeutete, dass es jetzt endlich mal losgehen würde. Ich hörte dem alten Mann zwar nicht wirklich zu, dafür fand ich sein Büro viel zu interessant, aber irgendwer von den anderen würde sich das schon behalten, Liam war intelligent, auf den könnte ich zählen.
Ich sah auf einmal, dass Alexander etwas blasser wurde. Anscheinend sollte er den Anfang machen, was mich ungemein freute. Ich hatte es schon immer gehasst per Kamin zu reisen, mir wurde fast immer schlecht dabei und im Endeffekt stieß ich mir mindestens an einem Sims den Kamin pro Reise. Darauf konnte ich wirklich dringend verzichte. Ich beobachtete, wie Dumbledore dem braunhaarigen weitere Tipps gab und dieser nun näher an den Kamin trat. Ich blickte in sein Gesicht auf der Suche nach einem Anzeichen für Unsicherheit, aber das Einzige was ich fand war so etwas wie Entschlossenheit in seinen Augen. Verdammt, es schien so als wäre er wirklich fest entschlossen das hier alles durchzuziehen.
Plötzlich drehte sich Dumbledore zu uns um und benannte jedem von uns eine Eigenschaft. Die Weisheit für Liam fand ich passend und mochte sein, dass Alexander Warmherzig war, aber ich und Furchtlos. Am liebsten hätte ich bitter aufgelacht. Wenn ich etwas nicht war, dann war das Furchtlos. Ich hatte die letzten Nächte schlecht geschlafen vor lauter Furcht vor dieser unheimlichen Dementorfrau und wann immer ich meiner Familie gegenüber trat bekam ich Panik, dass sie mir anmerken würden das etwas mit mir nicht stimmte. Ich stellte mir das Gesicht meines Vaters vor, sollte er erfahren das sein einziger Sohn so einer Geistesverwirrung zum Opfer gefallen war. Bei dem Gedanken daran konnte ich wirklich nur hoffen, dass diese furchtbare Phase bald wieder vorbei sein würde. Alles andere würde ich nicht ertragen.
Aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass Dumbledore Alexander nun in die Flammen geschubst hatte und der Gedanke, ob unser Schulleiter nicht ein bisschen schrullig war, drängte sich mir auf. Aber wenigstens vertrieb das meine negativen Gedanken und ich blickte zu Liam, der sich ein Grinsen nicht verdrücken konnte. Scheinbar erheiterte ihn das Ganze ungemein.
"Wer möchte denn als nächstes?", fragte Dumbledore mit immer noch diesem verschmitzten Grinsen auf dem Lippen und ich tauschte einen Blick mit Liam. Er zuckte nur die Schultern, weswegen ich ohne große Umstände vortrat, meine Tasche fester packte und vor das Feuer trat. Bevor ich meinen Fuß hineinsetzen konnte, ergriff Dumbledore noch einmal meine Schulter und hielt mich somit zurück. "Ich bitte dich darum, Darren. Gib dem Jungen eine Chance. Du wirst es nicht bereuen.", murmelte Dumbledore so leise, dass Liam uns unmöglich hören konnte. Verwirrt wandte ich meinen Blick auf zu den Augen hinter der Halbmondbrille. Meinte er das gerade ernst? Es schien so, denn Dumbledore lächelte nun nicht mehr sondern blcikte mich durchdringend an. Da ich nicht das Gefühl hatte, dass er damit aufhören würde, nickte ich leicht und Dumbledore nickte zufrieden. "Na dann viel Spaß", sagte er und ohne Vorwarnugn verpasste er auch mir einen Schubs, sondass ich in das grüne Feuer stolperte, wo sich alle meine Atome neu zu ordnen schienen. Natürlich erst nachdem sie in alle möglichen Richtung gewirbelt worden waren. Augenblicklich wurde mir schlecht. Das Gefühl hin und her geschleudert zu werden, hielt nur einige Sekunden an, dann kippte ich aus dem Kamin heraus nach vorne und landete anstatt auf dem harten Boden auf etwas überraschend Weichem. Mir entwich ein überraschtes "Uff", damit hatte ich nicht gerechnet. Mein Gehirn brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, dass ich nicht auf einem Kissen gelandet war, sondern auf keinem anderen als Alexander. Mein Kopf brauchte nicht so lange um rot anzulaufen. "Oh mein Gott", knirrschte ich und probierte mich mit meinen Armen hochzustemmen, aber in genau dieser Sekunde purzelte Liam hinter mir aus dem Kamin und landete noch zusätzlich auf uns. Sein Gewicht drückte mich noch weiter herunter, sodass nun mein Gesicht keine fünf Zentimeter von Alexanders entfernt war. Ich hatte das Gefühl jede Einzelheit in seinem Gesicht sehen zu können. "Uppsi!", hörte ich Liam über mir sagen und spürte, wie er probierte sich so zu drehen, dass er sich aufrichten konnte und mich dabei nur noch mehr belastete. Meine Arme schrien danach nachgebn zu dürfen, aber der Gedanke daran, wie peinlich es wäre, wenn ich noch mehr zusammensacken würde, sorgte dafür, dass ich nicht nachgab. "Liam...!", knurrte ich zwischen meinen Zähnen hindurch und hoffte, dass Liam den Wink verstehen und sich verdammt nochmal beeilen würde. Das war doch wirklich ein toller Anfang für unsere Reise. So nah hatte ich dem Idioten eigentlich nie kommen wollen.
Ich probierte zu ignorieren, dass ich den Atem des Gryffindors auf meiner Haut spüren konnte, aber mein Gesicht verfärbte sich schon wieder rot und zwar nicht nur vor Anstrengung. Endlich rollte sich Liam von meinem Rücken und auf den Teppich neben mir. Ich hörte ihn neben mir leicht lachen, dann stieß ich mich abrupt vom Boden ab und sprang auf meine Beine. Alexander auf dem Boden ignorierte ich geflissentlich.
"Man, was für ein Blid!", grinste Liam und deutete vage auf mich und Alexander. Wütend stieß ich die Luft durch einen Schnauber aus und hob abrupt meine Tasche vom Boden auf. Ich tat einen Schritt auf Liam zu, der noch immer nicht zu verstehen schien, dass das gerade die schlimmste Situation meines Lebens gewesen war.
"Ach halt´s Maul, Liam!", fauchte ich meinen Kumpel an, drehte auf dem Absatz um und stürmte durch die erste Tür, die ich erreichen konnte, wo ich die Tür geräuschvoll ins Schloss warf. Zu meinem Glück fand ich mich in einem Schlafzimmer wieder, wo ich meine Tasche aufs Bett feuerte und mich direkt hinterherwarf. Ich hatte jetzt schon keine Lust mehr auf den Ausflug und wir waren gerade mal fünf Minuten hier. Ich konnte mir das beim besten Willen nicht für Tage vorstellen!
Denn mehrer Tage mit jemandem zu verbringen, den ich nicht leiden konnte und von dessen Gesicht ich gerade nur wenige Zentimeter entfernt gewesen war, war nicht gerade das, was ich mir unter Spaß vorstellte.
Ich tat das hier alles für Liam und für seinen Bruder Charlie! Das musste ich mir einfach immer und immer sagen, dann würde schon alles irgendwie aushaltbar sein. Missmutig zog ich meinen Zauberstab heraus und ließ aus der Stabspitze eine kleine tintenähnliche hervorbrechen, die mitten im Raum einfach in der Luft hing und nichts tat. Eigentlich war der Zauber dafür gedacht andere Zauberer und Hexen zu verletzen indem der Inkling - so nannte man die kleinen Figuren - in ihre Blutbahn drang und sie langsam lähmte. Ich hatte den Zauber noch nicht weit genug perfektioniert, als das das funktionieren würde. Mein Inkling konnte gerade mal in der Luft herumhängen und seine Gestalt passend zu meinen Gedanken verändern, aber es war eben auch ein ziemlich dunkler Zauber. Ich sollte den noch gar nicht beherrschen. Mittlerweile hatte ich auch eigentlich keine Lust mehr ihn noch mehr zu verfeinern. Ich fand den Inkling niedlich und irgendwie hatte ich es mir zur Angewohnheit gemacht ihn ab und zu einfach so heraufzubeschwören, wann immer ich in irgendeiner Form nicht gut drauf war. Zumindest, wenn ich keinen Stift und kein Papier zum zeichnen hatte. Ich blickte die Gestalt an, die gerade passend zu meinen Gedanken die Form einer Regenwolke angenommen hatte. Tintentropfen regneten herab auf den Boden der Wohnung, wo sie ohne eine Spur zu hinterlassen im Teppich versickerten. Ich beobachtete für einige Zeit die blauen Tropfen, dann plötzlich veränderte sich der Inkling und ich blickte auf die tintenfarbene Shilouette von Alexander. Erschrocken sog ich die Luft ein und starrte auf das Abbild des Jungen, den ich so sehr verabscheute. Warum war da jetzt sein Schatten aus meinem Inkling geworden? Er war doch gar nicht in meinen Gedanken! Oder etwa doch? Mit einem wütenden Schlenker ließ ich den Inkling zu tausend tropfen Tinte zerbersten, die gegen die Wände regneten, wo sie einfach verschwanden, als hätte es sie nie gegeben.
Noch immer heftig atmend ließ ich mich auf mein Bett fallen, wo ich für einige Sekunden meine Haare raufte. Warum musste mir immer so etwas peinliches passieren? Ich nahm meine Hände wieder aus meinen, nun völlig durcheinander liegenden, Haaren und griff in meine Jackentasche. Ich ertastete die Zigarettenschachtel und zündete mir mit einem leichten Schlenker meines Zauberstabes eine von ihnen an. Noch immer vollkommen geladen, nahm ich einen Zug und stieß den Qualm aus. Vielleicht würde wenigstens das helfen mich zu beruhigen.
Doch auch hier sollte ich kein Glück haben. Liam riss auf einmal die Tür auf und blieb im Rahmen stehen. In seinen Augen sah ich so etwas, wie Reue aber auch etwas wie einen Vorwurf. Liam konnte es überhaupt nicht ausstehen, dass ich rauchte und jedesmal, wenn er mich dabei erwischte, rümpfte er die Nase. Jetzt aber schien ihm etwas anderes wichtiger.
"Man Darren, tut mir leid! Komm bitte wieder mit ins Wohnzimmer.", murmelte er und ich warf einen Blick an ihm vorbei, sodass ich Alexander hinter ihm im Wohnzimmer sehen konnte, der nun so tat als hätte er nciht gerade noch zu mir herüber gesehen.

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We messed around
until we found the one thing we said we could never ever live without. I´m not allowed to talk about it, but I gotta tell you. ´Cause we are who we are when no one´s watching and right from the start, you know I got you. Yeah you know I got you. I won´t mind even though I know you´ll never be mine.

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Alexander

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Re: Vergangenheitsplay » 12

von Alexander am 12.11.2018 19:55

Ich lag auf dem Teppich, der vor dem Kamin lag und blickte mich um: Die Wohnung an sich war eher älter, der Boden aus Holz, doch die Einrichtung war eher modern. Ich erblickte ein schöne Küche aus meinen Augenwinkeln und eine ziemlich geräumige Stube, in welcher zwei Couches platziert waren, die gar nicht mal so unbequem aussahen. Ich erblickte zudem eine Türe, von welcher ich glaubte, dass sie zum Badezimmer führte und noch eine weitere Türe, die in ein Zimmer zu führen schien. Alles in Allem war es eine hübsche kleine Wohnung, die uns Dumbledore da organisiert hatte. Ich drehte mich mit einem leisen Stöhnen um, da mein Körper von dem Training immer noch weh tat. Als ich auf dem Rücken lag, wollte ich mich aufrappeln und meine Sporttasche holen, als ich plötzlich ein Geräusch vom Kamin hörte und beunruhigt in die grünen Flammen blickte. Ein Schrei ging einer Gestalt voraus, ehe diese mit voller Wucht auf mir zu liegen kam und mich wieder auf den Boden knallte. "Ah!", rief ich, als mein Kopf am Boden aufprallte und öffnete nach ein paar Sekunden die Augen und erschrak, als ich niemand anderem in die Augen schaute als Darren. Naja. Ich schaute ihm nicht direkt in die Augen, denn seine Augen waren zuerst noch geschlossen und ich erkannte, dass er versuchte raus zu finden, worauf er gelandet war. Sein Gesicht war noch einige Zentimeter von meinem entfernt und als er die Augen öffnete, wusste ich nicht, ob ich lachen oder schimpfen sollte. Auf der einen Seite brummte mein Schädel grausam wegen dieses Vollidioten, auf der anderen Seite war der verwirrte Gesichtsausdruck von Darren viel zu köstlich, als dass man ihm hätte böse sein können. Als Darren mich so anstarrte, wurde mir irgendwie unwohl und als ich sah, dass er rot wurde, drehte ich mein Gesicht etwas ab. Doch ich war leider kein Stück besser: Wer mich kannte, wusste, dass ich meine Ohren immer rot anliefen, wenn mir etwas peinlich war oder ich verlegen wurde. Dementsprechend wurde ich nicht wie Darren rot im Gesicht, sondern spürte, wie sich die Hitze in meinen Ohren anstaute und diese erröten liess. Wie peinlich war das denn? Nicht, dass ich ein Problem mit meiner Bisexualiät hatte, aber dieser Typ verdiente es nun wirklich nicht, dass meine Ohren rot wurden. Ich blickte seitlich an mir runter und merkte, dass Darrens Knie auf einer ziemlich ungünstigen, nein, ich korrigiere: Dass Darrens Knie auf der ungünstigstens Stelle Druck ausübte, wo es dies nur tun konnte. Shit! Das war das erste Mal, dass ich etwas unruhiger wurde vor Darren - nicht etwa, weil er mir mit einem Zauber drohte, nein. Sondern weil ich nicht als Schwuchtel vor ihm dastehen wollte. Wie schon gesagt: An sich hatte ich dank Oliver kein Problem mehr mit meiner Bisexualiät, doch ich befürchtete, dass Darren diese Information schamlos ausnutzen würde, um Rufmord oder Ähnliches zu begehen. Das würde ich ihm hundertprozentig zutrauen. Während ich mich zusammen riss und unter dem Gewicht des Schwarzhaarigen angestrengt meinte: "Darren... kannst du bitte...", merkte ich, wie der Druck in meinem Schritt nachliess. Gott sei Dank: Darren wollte sich wohl gerade von mir erheben und ich war im Begriff erleichtert aufzuatmen, als der Slytherin mir dann plötzlich wieder rasant näher kam und mich um ein Haar geküsst hätte. "Darr-!", brachte ich noch so halbwegs raus und wollte mich abrollen, was natürlich nicht funktionierte, da Darren auf mir lag und nun auch Liam unserer Kuschelparty beiwohnte. Gott sei Dank schien Darren nicht der Kopf nach einem Kuss zu stehen und so versuchte er den Kopf unter Fluchern oben zu halten und fauchte Liam an, der das Ganze ziemlich lustig fand. "Geh runter von mir!", meinte ich etwas energisch, obschon der Slytherin eigentlich gar nichts dafür konnte. Darren tat sein Bestes und während sich Liam bisschen dumm anstellte, drehte ich den Kopf so, dass der Slytherin mir allerhöchstens einen Kuss auf die Wange geben konnte - aber ganz sicher nicht auf die Lippen! Da würde ich mich ja noch an Slytherin-itis anstecken! Nun begann auch ich Liam etwas anzufeuern: "Liam... Könntest du bitte-...", presste ich angestrengt raus, da Darren nicht ein Federgewicht war. "Ja, ja... Ich mach' ja schon.", meinte dieser irgendwo über mir und schaffte es schliesslich seitlich ab zu rollen und blieb lachend auf der Seite liegen. In Null Komma Nichts hatte sich auch Darren von meinem Körper erhoben und ich spürte, wie sich allmählich eine angenehme Kühle über meinen Oberkörper ausbreitete, der durch Darrens Oberkörper ziemlich erhitzt war. Während Darren sich erhob, blickte ich schnell an meinen Kleidern runter, um mich zu vergewissern, dass nichts stand, was nicht stehen sollte. Zur Sicherheit drehte ich mich einfach mal wieder auf den Bauch, um nicht zu riskieren, dass Liam sah, dass Darrens Knie seine Spuren in meinem Schritt hinterlassen hatte. Es war wirklich eine ungünstige Stelle, auf welcher er gelandet war. Es war ja nicht einmal so, dass ich ihn irgendwie toll fand oder so - im Gegenteil: Würde ich jemals bei einem Typen wie ihm scharf werden, würde ich mir einen Psychiater zutun. Liam lachte und auch ich stimmte in das Lachen ein, obschon ich zugeben musste, dass ich nur halbwegs deshalb lachte, weil ich die Situation lustig fand. Ich lachte eher mit Liam, da ich nicht wollte, dass der Fokus auf mir lag oder der Situation, die gerade komischer gewesen war, als mir lieb war. Darren schien sich nicht einmal überwinden zu können auch mit zu lachen, sondern musste wieder einmal den Miesepeter spielen und wies Liam schroff zurecht, dass dieser die Fresse halten solle. Ich hob verwundert die Augenbraue: Darren sollte echt mal lernen zu chillen. Liam konnte ja nichts dafür, dass er auf uns gelandet war, genauso wenig wie Darren absichtlich auf mir gelandet war. Die Türe knallte zu und Liam erholte sich allmählich vom Lachen, als er dann etwas nüchterner meinte: "Alles okay, Alex?" Er musterte mich, wie ich wie eine platte Flunder auf dem Teppich lag und halbtot die Hand hob: "Jop, ich lebe noch, wenn du das meinst." Liam kam zu mir rüber und reichte mir die Hand, die ich gerne entgegen nahm und durch welche ich dann hochgezogen wurde. "Danke, Mann.", meinte ich und schenkte dem Braunhaarigen mein Lächeln, ehe ich meine Sporttasche vom Boden aufhob und auf dem Tisch vor der Couch hin stellte. "Es hat gar nicht so viele Zimmer...", stellte ich abermals fest und blickte auf die Badezimmertür und die Tür, in welcher Herr Miesepeter verschwunden war. Liam nickte: "Ich nehme an, dass es eigentlich ein Zweier-Appartement ist. Dumbledore hat was erwähnt. Wahrscheinlich muss jemand auf der Couch schlafen..." Ich hob sofort die Hand: "Das mache ich!" Liam schmunzelte, denn er wusste anscheinend, dass ich nicht darauf aus war mit Darren im gleichen Bett zu schlafen, da es sich um ein Doppelbett zu handeln schien. "Fein.", meinte Liam zufrieden, "Dann werde ich mich wohl in die Höhle des Löwen begeben müssen, was?" Nun musste auch ich lachen. Das hatte er gut ausgedrückt. Ich wollte schon nur nicht mit Darren im Zimmer sein, da ich Angst hatte, dass er mich in der Nacht erwürgen würde. Liam sammelte nun auch seine Sachen ein und ich fragte ihn nebenbei: "Ist Darren... immer so?" Liam, der seine Sporttasche durchwühlte, schaute auf und schüttelte den Kopf: "Ne. Er kann auch echt cool sein und auch total chillig, aber... heute ist wohl nicht so sein Tag. In der letzten Zeit hat er sich schon immer bisschen komisch verhalte...", der Braunhaarige legte den Kopf schräg, "...wahrscheinlich wegen des Dementorenangriffs." Ich nickte. Das konnte sehr gut sein, auch wenn ich die Sache schon wieder etwas verdaut hatte. Ich setzte mich auf die Couch, die erstaunlich bequem war und entdeckte eine Decke, die man uns hier hinterlassen hatte, mit welcher ich mich wohl eindecken sollte. Die Holzböden waren schon etwas älter und wer wusste schon, wie stark diese noch isolierten? Meine Tante hatte so eine Hütte im Wald gehabt, in welche meine Geschwister manchmal gegangen waren. Die Tage waren immer unglaublich schön, doch in der Nacht waren wir fast erfroren, da die Heizung nicht funktioniert hatte und die Holzwände nicht mehr gut isolierten. Andrew, Cate und ich hatten in dieser Nacht ewigs lange Feuerzauber geübt, um uns zu wärmen und das war auch der Grund, warum wir heute Meister darin waren mittels Zauberstab ein Feuerchen zu machen. Ich schaute auf die Uhr: "Es ist erst halb sieben.", kommentierte ich die Uhrzeit und Liam überlegte sich kurz etwas und antwortete: "Ich schlage vor, dass wir möglichst bald ins Spital gehen und dann was Mittagessen. Am Nachmittag kann ich dann allenfalls nochmals ins Spital gehen, wenn ich das will und du und Darren... ", er grinste, "...könnt euren Spass haben." Ich verdrehte die Augen. Das durfte doch nicht sein Ernst sein. Unseren Spass haben? Da waren zwei Fehler in diesem Satz: Uns? Es gab kein uns. Und Spass? Mit Darren? Ich glaubte, dass Darren und ich Spass verschieden definierten. Liam schien meinen Missmut über seine Aussage zu bemerken und meinte dann etwas bittend: "Komm' schon, Alex. Ich weiss, dass wir uns nicht wirklich kennen, aber du selbst hast mir gesagt, dass Darren nicht so ein übler Kerl ist. Manchmal ist er ein bisschen schroff, aber gib ihm eine Chance...", er pausierte bewusst, "...so wie du von mir verlangt hast, dass ich ihm eine Chance gebe." Ich wollte antworten, doch um ehrlich zu sein, hatte Liam mir gerade die Sprach verschlagen. Er hatte mich doch tatsächlich mit meinen eigenen Worten Schach-Matt gesetzt. Gab es sowas überhaupt? Ich runzelte die Stirn und meinte mit Schulterzucken: "Fein. Ich gebe ihm eine Chance." Liam nickte zufrieden und ging auf die Türe von Darren zu, hielt dann aber noch kurz inne: "Alex?" Ich hob den Blick von meiner Tasche, da ich mich noch kurz umziehen wollte und nach Kleidern suchte: "Liam?" Er nickte und lächelte kurz: "Nochmals danke fürs Mitkommen." Ich nickte, meinte dann aber diplomatisch: "Bedank' dich erst, wenn wir diesen Trip alle überlebt haben und Darren und ich uns nicht die Köpfe eingeschlagen haben." Liam lachte kurz und ich packte meinen anderen Pullover, den ich nun anziehen wollte und die andere Hose über meinen Arm und wollte zum Badezimmer. Ich blickte kurz zu Liam und beobachtete, wie er mit brüderlichem, aber eindringlichen Ton nach Darren verlangte und als die Tür aufging, erhaschte ich einen Blick von ihm, wandte mich aber ab und ging ins Badezimmer und schloss die Türe hinter mir zu. Ich zog mir meine neue Klamotten über und betrachtete mich im Spiegel. Ich parfürmierte mich, wie ich es gerne und meistens tat und schaute in meine blauen Augen: Ich fühlte mich einsam. So ganz ohne Ben. Es war so, als wäre ich das fünfte Rad am Wagen... Für einen Augenblick bereute ich schon, dass ich mitgekommen war, doch andererseits hatte es Liam viel bedeutet und wenn meinem Bruder sowas zustossen würde... wäre ich froh um jede Hilfe. Ich strich mir durch die Haare und richtete sie wieder, während ich mit Freude bemerkte, dass meine roten Ohren verschwunden waren. "Gut so...", flüsterte ich zu mir selbst und ging noch kurz aufs Klo. Danach wusch ich mir die Hände und betrat wieder den Eingangsbereich. Mit mir kam eine sanfte Parfümwolke aus dem Bad und Liam schnupperte durch die Luft: "Nicht schlecht. Was für eine Marke?" "Merlins", antwortete ich und streckte ihm das Parfüm hin, welches er musterte: "Cool. Merk' ich mir." Erst jetzt bemerkte ich, dass auch Darren wieder unter uns weilte und bereits angezogen war, um nach draussen zu gehen. Auch Liam hatte bereits seine Jacke an und so war ich noch der Einzige, der in blossem Pullover da stand. Ich schnappte mir meine Jeans-Jacke und einen Rucksack, wir zogen uns die Schuhe an und verliessen das Haus. Auf der Strasse angekommen, gerieten wir in die Turbulenzen der londoner Bevölkerung, welche auf dem Weg zur Arbeit war. Es war bereits kurz vor sieben Uhr und ich meinte zu Liam: "Sind wir nicht etwas früh dran?" Liam schüttelte den Kopf: "Ne. Das Krankenhaus ist sowieso ein Stückchen entfernt und ich dachte mir, dass wir gemeinsam was zum Frühstück holen könnten. Was meint ihr?" Liam schaute Darren und mich erwartungsvoll an. Ich überlegte kurz und erinnerte mich dann, dass ich Liam versprochen hatte, dass ich Darren eine Chance geben würde und nickte dementsprechend: "Find ich cool." Bei dieser Aussage blickte ich Darren dieses Mal lächelnd in die Augen um ihm das Signal zu geben, dass ich es wirklich ehrlich meinte und es wirklich cool fände, wenn wir gemeinsam was frühstücken würden. "Nice!", meinte Liam und schaute dann zu Darren: "Und du, Bro?" Er zwinkerte Darren zu und ich vermutete, dass Liam auch Darren ein Versprechen oder Ähnliches abgerungen hatte. Aber ob er es wirklich tat, das wusste ich nicht.

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