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Castor

23, Männlich

Hogwarts [ehem.] Ravenclaw Jahrgang 7 Halbblut Neutral Demiguise Covenant Duellierclub Astronomieclub Treiber Rebell Frei

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 22.08.2018 13:06

Bei Merles Worten mied ich es, ihr in die Augen zu sehen. Momentan ging es mir tatsächlich ganz gut, bis auf die physischen Verletzungen, aber sonst? Ich hatte bisher noch nicht eine Nacht von der Entführung geträumt, weil mich die ganzen Schmerzmittel jeden Abend komplett aus den Socken warfen. Vielleicht war die Erinnerung daran jetzt noch zu frisch? Ich konnte immer noch die Gesichter der anderen vor mir sehen, aber ich würde nicht behaupten, dass es mich am Schlimmsten getroffen hatte. "Mir geht's wirklich gut.", beteuerte ich und lächelte sie zaghaft an. Nein, mich hatte es wirklich nicht am Schlimmsten erwischt. Sie hatten versucht Merle gegen mich zu verwenden, aber da sie grade sehr lebendig vor mir stand waren die bösen Gedanken daran mittlerweile verflogen. Fast zumindest ...
Wieder wandte ich den Blick ab, aber diesmal weil ich versuchte meinen Gesichtsausdruck zu wahren. "Ja, daran erinnere ich mich sehr gut, glaub mir", antwortete ich knapp und presste die Lippen zusammen. Ihr Sturz hatte sich noch mehr in mein Gehirn gebrannt als alles andere, was bei der Entführung geschehen war. 
Grimmig zog ich an meinem Hemd, damit es wieder grade saß und wartete dann ungeduldig, dass Merle mir beim Ausziehen half. "Gib mir zwei Tage, und ich kann dich wieder in jedem Duell schlagen", erwiderte ich. Das hier im Krankenflügel ging mir alles viel zu langsam. Wozu war Magie gut, wenn ich doch noch hier ausharren musste? Sobald mein Bein wieder vollständig geheilt war - und das konnte nur noch ein paar Stunden dauern - würde ich ohnehin versuchen, mich zu verdrücken. Nur wegen ein paar Brandwunden wollte ich nicht die nächsten Tage tatenlos hier herum liegen. 
Als Merle wieder zu mir aufs Bett kletterte hielt ich für einen kurzen Moment die Luft an. Nicht nur, weil ihre langen blonden Haare so in mein Gesicht fielen und mich an der Nase kitzelten, sondern weil die plötzliche Nähe genauso ungewohnt war wie vorhin, als wir aufgewacht waren. Nicht unangenehm, nur ... ungewohnt. So nah waren wir uns nicht mehr gewesen, seit ich sie geküsst und damit den ganzen Streit entfacht hatte. 
Als sie den letzten Rest vom Verband löste, musterte ich nachdenklich meinen Oberkörper. Es sah schon viel besser aus als noch vor wenigen Stunden, allerdings hatte Merle die unbehandelte Wunde ja garnicht gesehen. "Ehrlich gesagt war ich das", erwiderte ich und grinste sie leicht von der Seite an. Ich war immer noch ziemlich stolz auf meine Idee, den Umhang der Todesserin in Brand zu setzen. Ein paar Brandwunden war das auf jeden Fall wert gewesen. 
Ich nickte leicht als Merle mit der Paste näher kam, wandte den Blick aber schnell ab. Schon beim ersten Mal hatte ich den Fehler gemacht hinzusehen, das wollte ich kein zweites Mal. Auch schon ein bisschen lächerlich, wenn man darüber nachdachte ... Ich stürzte mich mitten in einen Todesserkampf, konnte aber die Behandlung meiner eigenen Wunden nicht mit ansehen. Ja, wirklich ein bisschen lächerlich ...

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Castor

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Re: Vergangenheitsplay » 20

von Castor am 21.08.2018 23:18

Ich traute meinen Augen kaum, als doch tatsächlich Hazel über den Quidditchplatz lief und sich mit ihrem Besen in die Lüfte schwang. War ja klar, dass ich sie erst dann fand wenn ich meine Suche vorerst aufgegeben hatte. Offensichtlich hatte sie mich im gleichen Moment entdeckt wie ich sie. Als sie zur Tribüne flog und vom Besen stieg sprang ich auf. 
"Hazel. Hi.", begann ich und ging auf sie zu. Bei ihrer Frage biss ich mir kurz auf die Lippe. "Das wollte ich dich eigentlich fragen.", meinte ich und lächelte kurz, ohne dass es meine Augen erreichte. Hatte sie wohl jemandem von dem erzählt, was sie erlebt hatte? Ich hatte mir Merle noch nicht weiter darüber gesprochen. Einerseits, weil ich ihr die Details ersparen wollte und andererseits, weil ich die Situation jedes Mal aufs Neue durchlebte, wenn ich darüber nachdachte. 
Ihre Umarmung überraschte mich ein bisschen, aber ich erwiderte sie bereitwillig und wartete darauf, dass sie sich löste, wenn sie dazu bereit war. Ich hielt sie auf Armlänge von mir entfernt und musterte sie kurz, dann gab ich zu: "Ich hab' dich gesucht." Ich presste die Lippen zusammen und ließ mich dann auf die Bank fallen, auf die ich mich vorhin gesetzt hatte. "Weil ich wissen wollte, wie es dir geht. Und zwar wie es dir wirklich geht, ohne die ja-danke-mir.geht's-gut-Standartantwort. Ich weiß doch, was du durchgemacht hast. Hast du mit irgendwem darüber reden können?", fragte ich leise. Auf den ersten Eindrück schien sie unverletzt zu sein, aber der konnte auch sehr gut täuschen. Bei ihr waren wahrscheinlich eher psychische Schäden verursacht worden. Das steckte man nicht einfach so weg, egal wie sehr man es versuchte.

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Re: Vergangenheitsplay » 20

von Castor am 21.08.2018 22:39

  

H a z e l   &   C a s t o r
{ein paar Tage nach der Entführung}

Ich war erst an diesem Nachmittag aus dem Krankenflügel entlassen worden, und das auch nur etwas widerwillig (Ich war ein schrecklich nerviger Patient, das wusste ich selbst), und trotz der angeordneten Bettruhe wanderte ich schon seit einiger Zeit unruhig durch das Schloss. Ich konnte nicht einfach nur in meinem Schlafsaal sitzen und nichts tun; ich musste wissen, wie es den anderen ging. Von den anderen Ravenclaws hatte ich erfahren, wer die beiden Toten gewesen waren, oder eher, die eine. Matt war ja irgendwie auf magische Weise doch nicht tot - das ganze hatte ich immernoch nicht verstanden, aber ich war unheimlich erleichtert, dass es ihm gut ging -, aber Quinn weilte nicht mehr unter uns. Näher gekannt hatte ich sie nicht, aber es das bedrückende Stille in der Großen Halle beim Mittagessen konnte man förmlich greifen. 
Nach Freya hatte ich mich bereits erkundigt; ich hatte nicht persönlich mit ihr gesprochen, sondern nur eine Slytherin aus ihrem Jahrgang ausgequetscht. Anscheinend ginge es ihr den Umständen entsprechend gut. Da ich ohnehin nicht erwartet hatte, dass sie vor Freude Purzelbäume schlug musste das vorerst genügen. Sie lebte und ihre Wunden würden verheilen. Zumindest die physischen. Jetzt müsste ich nur noch Hazel suchen. 
Da ich mit ihr doch etwas besser befreundet war lies ich mich nicht einfach von den anderen Gryffindors abwimmeln, sondern wanderte weiter durch das Schloss. Ich hoffte irgendwie, ihr vielleicht doch einfach so über den Weg zu laufen, aber das war wohl vergeblich. Aber so war es immer, nicht wahr? Wenn man in diesem Schloss etwas suchte könnte man ewig durch die Gänge irren, aber wenn man aufgab wurde es einem fast schon in den Schoß geworfen.
Ich fand mich irgendwann auf dem Quidditchfeld wieder. Die mittlerweile fast verheilte Narbe pochte noch ein wenig von dem ganzen durch-das-Schloss-laufen, also ließ ich mich ächzend auf der Tribüne auf die Bank fallen und lehnte meine Füße auf der Rückenlehne der Sitzbank vor mir ab. Vielleicht hätte ich doch lieber bis morgen zum Frühstück warten sollen? Irgendwann würde sie mir bestimmt über den Weg laufen ...

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 21.08.2018 21:21

Ich warf Merle nur einen Blick zu, der so etwas wie 'Ach, halt die Klappe' heißen sollte, während ich das Fläschchen immernoch angewidert betrachtete. Ich glaubte nicht, dass man solche Tinkturen nicht irgendwie angenehmer machen konnte. Sie verloren doch bestimmt nicht ihre Wirkung, wenn man ein paar Erdbeeren oder so etwas darunter mischte, oder? Andererseits war der Geschmack so penetrant, dass er jeden möglichen angenehmen Geschmack vermutlich restlos verschluckt hätte. 
Ein kleines Nicken als Antwort bekam ich zustande, bevor ich tief Luft holte. Der Schmerz wurde weniger, oder vielleicht gewöhnte ich mich nach ein paar Sekunden auch nur daran. Jedenfalls hob ich den Kopf und antwortete: "Mir geht's gut. Das Zeug macht nur genau das, was es tun soll." Ich würde lieber wochenlang mit einem verbrannten Arm durch die Gegend laufen und den Rest meines Lebens die Narben behalten, als alle paar Stunden noch einmal diesen Trank zu schlucken. Vielleicht sah ich das alles ein bisschen zu dramatisch, aber meiner Meinung nach gab es bisher noch gar keine erkennbare Heilung meiner Verbrennungen. 
Merle sah nicht so aus, als würde sie sich irgendwie von der Idee abbringen lassen, die Arbeit der Heiler zu übernehmen. Ich merkte nicht, dass sie rot wurde, weil ich in dem Moment seufzend begann, mir das weiße Hemd über den Kopf zu ziehen, das man mir wohl angezogen hatte, als ich eingeliefert wurde. Nun ja, ich versuchte es, bis ich mit meinem einen Arm nicht mehr weiter kam, als ich das Hemd grade einmal zur Hälfte über meinen Kopf gezogen hatte. "Kannst du mir helfen?", nuschelte ich in den Stoff und zerrte daran, aber ich konnte meinen Arm nicht weiter heben, weil ich jetzt schon den pochenden Schmerz auf meiner Brust spürte, als die Haut an der Stelle sich wegen meiner Bewegung leicht bewegte. 
Man hätte meinen können, dass ich unter dem Hemd noch ein weißes T-Shirt trug, nur war das kein Stoff. Mein Oberkörper war komplett in einen weißen Verband eingewickelt. Soweit ich mich erinnerte, was die Verbrennung garnicht so schlimm gewesen, aber ich hatte sie auch kaum zu Gesicht bekommen. Vielleicht hatten sie auch einfach direkt alles verbunden, damit der Verband nicht rutschte. Ich konnte jedenfalls unter dem Verband die pochenden Wunden spüren. "Womit wollen Sie denn beginne, Doktor Marit?", entgegnete ich und verkniff mir ein kleines Grinsen, als ich ihr ratlos meinen Arm hinhielt und dann auf meinen Brustkorb deutete. 

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 21.08.2018 12:55

"Schön, dass du das lustig findest", grummelte ich und rutschte ein bisschen nach oben, sodass ich aufrecht sitzen konnte. "Das war mein voller Ernst ... ich glaube, dass dieses Zeug eher dafür sorgt, dass es mir schlechter geht." 
Während ich das kleine Fläschchen anstarrte rümpfte ich die Nase. Schon bei dem Gedanken an das Zeug wurde mir schlecht. Trotzdem streckte ich seufzend die Hand danach aus, weil mir klar war dass Merle mich sonst sowieso irgendwie dazu bringen würde, das Zeug zu trinken. "Ich glaube nicht, dass du das irgendwie besser machen kannst. Außer du erklärst dich doch dazu bereit, es magisch verschwinden zu lassen."
Ich wartete darauf, dass sie mir die Flasche reichte und schraubte den Deckel ab, um dann - ohne vorher noch einmal den beißenden Gestand einzuatmen - alles schnell runter zu schlucken, bevor ich es mir wieder anders überlegte. 
Angewidert verzog ich das Gesicht und hustete kräftig, als das dickflüssige Zeug meine Speiseröhre hinunter kroch. "Das ist schlimmer als die ekligste von Bertie Botts Bohnen.", beschwerte ich mich und wischte mir mehrmals mit dem gesunden Arm über den Mund, als könne das den Geschmack vertreiben. Die Brandwunde an meinem Arm begann zu schmerzen, was wohl ein gutes Zeichen war. Das hieß doch, dass das Zeug das tat was es tun sollte, oder? Ich kniff kurz die Augen zusammen und ignorierte dann das beißende Gefühl von meiner nachwachsenden Haut. 
Grade wollte ich noch etwas sagen, da wurde der Vorhang um mein Bett wieder zur Seite gerissen. Die Hauselfe, die uns vorhin geweckt hatte kam wieder zum Vorschein, in ihren Händen ein kleines Tablett mit einer grünen, nach Kräutern riechenden Paste und ein paar weißen Verbänden. 
Sie beäugte Merle argwöhnisch (vielleicht weil es ihr nicht passte, dass sie hier war und sich nicht selbst noch ausruhte?) und hielt ihr dann das kleine Tablett hin. "Wenn Sie schon hier sind, können Sie sich auch nützlich machen", blaffte sie und drückte ihr die Sachen einfach ohne zu Fragen in die Hand, bevor sie wieder verschwand und den Vorhang hinter sich zuzog. 
Ich betrachtete die grüne Brandpaste und schaute dann Merle an. "Du musst das nicht machen, das Zeug stinkt bestialisch.", begann ich und schüttelte den Kopf. Mein ganzer Oberkörper und mein Arm waren mit Brandwunden überzogen, die dazu noch ziemlich eklig aussahen ... ich wollte Merle nicht dazu zwingen, das zu machen. Wir könnten genauso gut auf die Heilerin warten oder es auch einfach sein lassen, immerhin reichte mir die Tinktur auch fürs erste.

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 20.08.2018 23:56

Das meiste aber, dachte ich mir, behielt es aber für mich. Ich war zu müde, um mich darüber zu streiten. Das könnten wir auch noch am nächsten Tag noch nachholen. 
Ganz sachte schüttelte ich bei ihrer Frage den Kopf. Die Eifersucht in ihre Stimme konnte ich deutlich hören, auch wenn sie versuchte es zu verstecken, allerdings ignorierte ich das in diesem Moment. Es gab nichts, worauf sie eifersüchtig sein müsste. Nichts und niemanden. "Nein, nicht wegen hier, aber wenn wir nicht gekommen wären, wäre sie jetzt wahrscheinlich auch tot.", flüsterte ich als Antwort. "Ich hab sie von den Todessern weggezogen ... ich hab gesehen, was sie mit ihr gemacht haben. Ich ... ich will nur wissen, dass es ihr gut geht." Ihr und Hazel. Die anderen hatte ich wenigstens noch kurz hier im Krankenflügel gesehen. Wo Freya war wusste ich nicht, und Hazel musste ich auch unbedingt noch sprechen. Ich glaubte nicht, dass der Imperius-Fluch spurlos an ihr vorbeigegangen war ...
Das laute Geräusch ließ mich zusammen zucken und abermals meine Augen aufreißen, bevor ich sie wegen des hellen Lichts wieder zusammen kniff. Reflexartig zog ich meinen Arm an und ließ Merle deshalb los. Aus den Augenwinkeln konnte ich das kleine Fläschensehen und stöhnte laut. Das war dieses eklige Zeug, das angeblich die Heilung der Brandwunden beschleunigen sollte. Wovon ich noch nicht allzu viel gemerkt hatte, besonders weil das Zeug die Schmerzen zu verstärken schien. 
"Ich gebe dir zehn Galleonen und meinen ganzen Vorrat an Schokofröschen, wenn du das Zeug irgendwie verschwinden lässt und mich hier rausholst", krächzte ich und presste mir müde die Hand vor die Augen. 

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 16.08.2018 22:19

Ich wollte nicht darüber sprechen, was wäre wenn ich nach der Rettungsaktion nicht wieder gekommen wäre. Dann müsste ich auch darüber reden, weshalb ich überhaupt mitgegangen war und darüber nachdenken was wäre, wenn sie nicht mehr hier wäre. Und dafür fühlte ich mich grade absolut nicht bereit.
"Siehst du", nuschelte ich in mein Kissen, als Merle zugab dass sie auch mitgegangen wäre. Wenn der blöde Streit und daraufhin ihr Unfall nicht passiert wären, hätten wir womöglich sogar Seite an Seite gekämpft. Stattdessen lag ich komplett fertig vor ihr in einem Krankenbett, während sie sich immer noch von ihrem Sturz erholte. 
Zwei tote Ravenclaws. Mein Kopf brummte. Wen hatte es erwischt? War es jemand, den ich kannte? Vielleicht sogar jemand aus meinem Schlafsaal? Ich wollte Merle erst nach den Namen fragen, bis mir bewusst wurde dass sie sich garantiert keine Sorgen um mich gemacht hätte, wenn sie wüsste welche Ravenclaws gemeint wären. Also nahm ich das nur stumm zur Kenntnis und versuchte mir zu merken, dass ich mich danach definitiv noch erkunden musste. 
"Wenn sie wirklich daran Schuld war, wieso sollten die Todesser sie dann so übel zurichten?", erwiderte ich heiser. Das Bild von Freyas verletztem Körper schlich sich zurück in meine Gedanken ... was hatte sie getan, um uns das einzubrocken? Und warum sollten die Todesser sie dann auch entführen und verletzen, wenn sie ihnen geholfen hatte? Irgendetwas stimmte da nicht. 
"Und du bist warm", nuschelte ich unverständlich, aber Merle wüsste schon, was ich meinte. Sie verstand mich immer, auch ohne Worte. 
Irgendwann war ich wohl tatsächlich in einen langen, traumlosen Schlaf geglitten. Als ich langsam wieder erwachte, brauchte ich einen Moment um zu realisieren wo ich war. Das gleißende Licht brachte mich dazu, die Augen sofort wieder zuzukneifen. Es war anscheinend mitten am Tag. Erst jetzt spürte ich, dass ich irgendetwas - oder besser: irgendjemanden im Arm hielt. Die blonden Locken lagen vor mir auf dem Kopfkissen und kitzelten mich an der Nase. Ich war im Schlaf immer näher an Merle gerückt und hatte einen Arm um sie gelegt. Das Gespräch von gestern kam mir wieder in den Sinn, und ich beobachtete einen Moment ihre geschlossenen Augen. Vielleicht sollte ich ja auch nochmal die Augen zu machen und ein wenig dösen, um sie nicht aufzuwecken ... ich lehnte meinen Kopf wieder gegen das Kissen, schloss die Augen und zog sie ein wenig enger an mich. Unser Gespräch könnte doch auch noch warten ... meinetwegen könnten wir ewig so hier liegen bleiben.

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 15.08.2018 00:22

Leicht schüttelte ich mit dem Kopf. Ich würde ihr jetzt nicht erzählen, wie verzweifelt ich gewesen war, nachdem ich nach ihrem Unfall aus dem Krankenflügel geschickt wurde und für eine viel zu lange Zeit dachte, dass sie sterben würde. Das würde ich ihr sagen, wenn ich nicht wie ein Häufchen Elend vor ihr in einem Krankenbett dahin vegetierte. "Glaubst du wirklich ich würde mir die Chance entgehen lassen ein paar Todessern in den Arsch zu treten?", antwortete ich heiser, verstummte aber, als ich hörte wie ihre Stimme brach. Ich wollte nicht, dass sie weinte. "Es geht mir doch gut.", versuchte ich sie deshalb zu beruhigen. Auf ihre nächsten Worte hin musste ich mir ein kleines Lächeln verkneifen. Dann wurde ich allerdings wieder ernst und fragte flüsternd: "Weißt du wie es Hazel und Freya geht?" 
Ich spürte wie sich die Matratze links von mir senkte, als Merle zu mir ins Bett kroch. Die plötzliche Wärme lies mich leicht erschaudern - mir war garnicht bewusst gewesen, wie kalt meine eigene Haut sich anfühlte. Erst jetzt, als Merle so nah neben mir lag, breitete sich eine Wärme in meinem Innern aus und ließ mich erschaudern. Eigentlich fror ich nicht oft, aber ich musste zugeben, dass die Decken im Krankenflügel viel zu dünn waren. Der Unterschied zwischen Merles warmer Haut und meiner eiskalten brachte mich zum Zittern. 
Die Kälte verschwand aber mit jeder Sekunde immer weiter. Ich spürte, wie Merle sich an mich kuschelte und legte meinen Kopf müde zur Seite. Eine Ruhe breitete sich in mir aus, die ich schon seit Tagen nicht mehr verspürt hatte. Vielleicht würden die Tränke der Heiler mich jetzt endlich für ein paar Stunden schlafen lassen, ohne dass ich mich unruhig wieder aus dem traumlosen Schlaf kämpfte? Wenn Merle jetzt hier war gab es keinen Grund mehr besorgt zu sein. Sie war hier, und sie war gesund. Alles andere zählte für mich nichts mehr. Ihr leiser Atmen war in diesem Moment das schönste Geräusch, dass es für mich gab - ich hatte an dem verhängnisvollen Abend befürchtet, dass ich dieses Geräusch nie wieder hören würde. Jetzt, während ich lauschte und jeder ihrer Atemzüge eine neue Woge der Ruhe in mir auslöste, begann ich langsam abzudriften. Auf ihre Worte erwiderte ich nichts mehr. Ja, wir würden definitiv reden müssen. Aber das hatte Zeit, bis wir beide nicht mehr völlig kaputt und zerschlagen waren. 

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 09.08.2018 01:24

Ich das leise Hicksen vom Ende des Bettes, schrieb ihm aber keine größere Bedeutung zu. Vielleicht war es ja auch nur eine Einbildung, die dieser merkwürdige Anti-Schmerzentrank in mir auslöste? 
"Mir geht's doch super.", nuschelte ich leise als ich sie immernoch weinen hörte und wollte demonstrativ den Arm heben, aber er gehorchte mir nicht. "Ich würde Purzelbäume schlagen, wenn die Heilerin mir nicht irgendwelche Drogen gegeben hätte." Mittlerweile vermutete ich, dass es nicht nur ein Mittel gegen die Schmerzen waren, die meiner Meinung nach auch nicht einmal so schlimm gewesen waren. Vermutlich war ich ihr einfach so extrem auf den Keks gegangen, dass sie mich lieber halb ins Koma versetzte als sich weiter mein Genörgel anzuhören. Verübeln konnte ich es ihr aber aucht nicht; ich war ein sehr unangenehmer Zeitgenosse, wenn mir etwas nicht in den Kram passte. 
Von den Punkten aus, an denen Merles Hand meine Haut berührte, breitete sich langsam Wärme in meinem Körper aus. Als würde genau in diesem Moment ein kleiner, angenehmer Sonnenstrahl auf meiner Haut scheinen, auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte. "Hey", flüsterte ich genauso leise zurück. Meine Augenlider flatterten, ließen sich aber nicht vollständig öffnen. Diese verdammte Heilerin. "Du solltest die Todesserin sehen", meinte ich nur und versuchte es mit einem Grinsen, was eher als klägliches Lächeln ausfiel. Ich wüsste nur zu gerne, wie viel diese Todesserin wirklich abbekommen hatte. Das würde bestimmt dafür sorgen, dass ich mich ein bisschen besser fühlte. 
"Ich glaube, mein Bein ist kaputt", murmelte ich. "Und mein Arm. Sonst ... nichts. Glaube ich zumindest." Ich war wahrscheinlich noch besser aus der ganzen Sache rausgekommen als die anderen Schüler. Wieder fragte ich mich, wie es wohl Hazel und Freya ging. Vielleicht sollte ich Merle gleich einmal fragen, ob sie etwas gehört hatte, aber jetzt versuchte ich ersteinmal für sie etwas Platz zu machen. Ich rutschte maximal zwei Zentimeter weit und zuckte noch zusammen, weil ich Idiot mein Bein bewegt hatte. Allerdings versuchte ich den kurzen, schmerzvollen Ausdruck auf meinem Gesichtsausdruck schnell zu kaschieren, in dem ich ein kleines Husten vortäuschte. Was mir vermutlich kläglich misslang, weil Merle mich gut genug kannte, um mich zu durchschauen.

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Re: Vergangenheitsplay » 14

von Castor am 06.08.2018 13:55

Mir war nicht ganz klar, ob das Geräusch das folgte Traum oder Wirklichkeit entsprang. Meine Augen waren schon längst zugefallen, so müde war ich, aber das herzzerreißendes Geräusch schien mich wieder an die Oberfläche zu ziehen. Es löste in mir Erinnerungen aus, die ich schon längst hatte vergessen wollen. Meine Mutter, die weinend auf unserem grauen Teppichboden kauerte und irgendetwas schrie, dass ich in dem jungen Alter noch gar nicht verstand. Es war fast, als könnte ich ihre Stimme wieder hören, aber dann war da doch nur das Schluchzen, dass definitiv nicht sie war. Ich hatte schon seit Jahren nicht mehr mit ihr gesprochen. Merlin wusste, ob sie überhaupt noch lebte. Ich konnte mich garnicht mehr an ihre Stimme erinnern. 
Dann hörte ich tatsächlich Worte, die in meinem Kopf Sinn ergaben. Die Rädchen ratterten heftig, bevor sie die Stimme Merle zuschrieben. Was für ein kranker Witz. Merle konnte doch garnicht hier sein. Sie war schwer verletzt, vielleicht tot; mein Kopf erlaubte sich wahrscheinlich nur einen blsen Scherz mit mir. Trotzdem bewegte ich mich unruhig in meinem Bett und versuchte die Augen zu öffnen. Ich musste wissen, ob Merle wirklich da war. Aber die Medikamente verhinderten das und schienen meine Lider mit Gewalt geschlossen zu halten. Schließlich gab ich auf und murmelte nur: "Schuldig." Die Frage war nur, was genau sie wohl meinte. Das ganze Drama, das sich noch vor wenigen Tagen unsere Freundschaft beinahe zerstört hätte oder die Tatsache, dass ich mein Leben riskiert hatte, um unsere Mitschüler zu retten. Ich hoffte wirklich, dass sie die Sache mit ihr meinte. Auf die Rettungsaktion war ich nämlich sogar ganz schön stolz; wer wüsste schon, was mittlerweile mit Freya und den anderen gewesen wäre, wenn wir nicht dazu gestoßen wären. 

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