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Cody

22, Männlich

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 03.09.2018 01:18

"Ich bin sechzehn.", erwiderte ich mit erhobenen Augenbrauen. Mir wurde schon oft gesagt, dass ich für mein Alter sehr viel reifer wirkte als andere Menschen in meinem Alter. Es würde mich nicht wundern, wenn Ida mich für älter gehalten hätte. Das taten alle irgendwie. 
Idas Worte hörten sich vernünftig an. Eine Nacht darüber zu schlafen war wahrscheinlcih die beste Möglichkeit, die ich in so einer Situation hatte. Allerdings war ich mir auch sicher, dass ich in dieser Nacht vermutlich kein Auge zu tun würde. "Ja, vielleicht ist das erstmal das beste ...", murmelte ich und lächelte Ida verschwiegen an. Warum warf sie das nicht genauso sehr aus der Bahn wie mich? Hm, vielleicht weil sie wusste, dass Zuhause eine liebende Familie auf sie warten würde, egal wie sich diese merkwürdige Sache zwischen uns entpuppen würde. 
Ich sah mich in ihrem Hotelzimmer um und sah dann zu Ida. Vielleicht gab es ja in irgendeinem Nebenzimmer noch ein Sofa oder irgendetwas bequemes, auf dem ich schlafen konnte. Allerdings sah ich keine weitere Tür außer der, die wahrscheinlich ins Badezimmer führte. 
Langsam stand ich auf und ging wieder zu der kleinen Anrichte, auf der die Fotos lagen. Daneben stand eine kleine Topfpflanze, die vielleicht etwas Wasser vertragen könnte. "Darf ich?", fragte ich an Ida gewandt, wartete aber nicht auf ihre Antwort. Stattdessen hob ich den Topf hoch und stellte ihn mittig in den Raum, bevor ich die Hand darauf richtete und kurz die Augen schloss. Die Pflanze zog ganz von alleine ihre Blätter ein und schien wieder zurück in die Erde zu wachsen, während der Topf in die Länge zog. Keine zwei Sekunden später lag vor unseren Füßen eine kleine Luftmatratze. Mit einem vorsichtigen Grinsen schaute ich Ida an. "Du kriegst sie morgen wieder, versprochen."

  

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22, Männlich

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 03.09.2018 00:05

"Hmmm ...", grummelte ich demonstrativ und hob überrascht eine Augenbraue. "Ich bin mir ja nicht sicher ob dir das bewusst ist, aber ich bin immer noch minderjährig. Also wirklich ...", meinte ich und schüttelte gespielt entrüstet den Kopf, konnte mir ein Grinsen aber nicht vergleichen. 
"Entschuldige, ich -..." Ich starrte weiterhin auf das Foto ihres Bruders, bevor ich mit zitternden Beinen ein paar Schritte auf ihr Bett zu machte und mich wackelig darauf setzte. Hörbar atmete ich aus. "Ich muss mich mal kurz hinsetzen und das ... naja, sacken lassen." 
Je länger wir darüber redeten, desto realer schien das ganze zu werden. Das erdrückende Gefühl auf meiner Brust wurde mit jedem Atemzug stärker, weshalb ich auch kurz fürchtete den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ida und ihr Bruder könnten mit mir verwandt sein. Sie könnten meine Familie sein. Diese innere Unruhe in mir sorgte dafür, dass das Licht über uns anfing zu flackern und schließlich komplett erlosch. Verwundert hob ich den Blick. Das war mir schon lange nicht mehr passiert.
"Tut mir leid ...", murmelte ich, hob meine leicht zitternde Hand und ließ das Licht mit einer Handbewegung wieder aufleuchten. Eigentlich war die Entschuldigung auf das Licht bezogen, aber ich hätte mich genauso gut für mein momentanes Verhalten entschuldigen können. Das grade war so gar nicht Ich, wie ich mich nach außen hin zeigte; das hier war grade wie eine fünfjährige Version meiner selbst, die sich verzweifelt nach seinen Eltern und dem Rest seiner Familie sehnte. Die Möglichkeit war zum Greifen nah, aber es wurde mir grade doch alles zu viel. Ich hatte doch all die Jahre in dem Glauben gelebt, dass da draußen niemand war, zu dem ich gehörte, nur um jetzt zu erfahren, dass ich all die Jahre falsch lag. "Ja, ja du hast Recht.", flüsterte ich als Antwort auf ihre letzten Worten. "Glaube ich zumindest. Ich ... ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll", gab ich ehrlich zu und schüttelte ungläubig den Kopf. So viele Fragen kreisten in meinem Kopf. 

  

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 02.09.2018 23:24

"Hm, ob Sonnenschein unbedingt das Richtige ist ...", murmelte ich nur und schüttelte über ihre Frage nur den Kopf. "Nicht wirklich, ich bin eben viel gereist. Da lernt man zwar viele neue Leute kennen, aber meistens eben nichts Festes. Vor allem, weil ich definitiv nicht auf der Suche bin." Die Einzige, die irgendwie Eindruck bei mir hinterlassen hatte, war das Mädchen aus dem Café in Italien gewesen. Ich hatte in den letzten Tagen öfter bemerkt, dass sich ihr Gesicht mit dem fehlenden Schneidezahn zurück in meine Gedanken schlich und mich über ihren Namen grübeln ließ, den ich leider wieder vergessen hatte. Vielleicht war sie ja heute noch immer an dem Strand, vielleicht aber auch nicht. So wie sich das angehört hatte, wollte sie die ganze weite Welt bereisen. Sie könnte bereits in einem ganz anderen Land sein. 
"Ja, verrückt", bestätigte ich heiser. Meine Kehle war auf einmal staubtrocken. Ihre Worte machten das nicht grade besser. Sie weckten wieder diese leise, winzig kleine Hoffnung in mir, dass ich vielleicht wirklich jemanden gefunden hatte, zu dem ich gehörte. Eine Familie. 
Einen Moment lang starrte ich nur sprachlos ihre Hand an, die meine festhielt und schüttelte ungläubig den Kopf. "Das ... das wäre ..." Ich presste die Lippen zusammen und holte tief Luft, bevor ich zugab: "Ich bin nicht durch Zufall bei deiner Agentur angefangen. Ich hab dein Bild in einer Muggelzeitung gesehen und ... und mir ist diese Ähnlichkeit aufgefallen. Und ich ... ich hab nicht ernsthaft gedacht, dass da vielleicht etwas dran sein könnte, aber ich war einfach neugierig. Und offensichtlich ... nicht zu Unrecht." 
Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich spürte ein Gefühl in meiner Brust aufkeimen, dass mir einerseits die Luft abschnürte und gleichzeitig eine unbändige Freude auslöste. "Wenn du ... wenn du und dein Bruder auch Zauberkräfte habt, dann geht er doch bestimmt nach Hogwarts, oder?", fragte ich vorsichtig und starrte wieder auf das Foto in ihrer Hand. Dass Ida eine Hexe war verstärkte meinen Verdacht noch einmal, aber ich wollte nicht daran glauben. Wenn es doch nicht stimmte, würde die Enttäuschung nur umso größer sein. Ida hätte dann immer noch ihren Bruder. Ich hätte niemanden, nur die weggeworfene Hoffnung auf eine mögliche Familie.

  

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 01.09.2018 17:28

Ich konnte gar nicht anders, als Ida von der Seite aus anzugrinsen. "Ich versuch's", versprach ich ihr und schüttelte dann leicht den Kopf. Wenn es einer schaffen konnte, meine Mauern einzureißen ... dann war das wohl Ida. Zumindest hatte sie einen sehr starken ersten Eindruck bei mir hinterlassen. Es war beinahe so, als würde ich sie schon längst kennen. Merkwürdig. 
Ihre Fassungslosigkeit überraschte mich nicht. Die meisten Leute reagierten so, wenn ich denn mal mit meiner 'traurigen' Vergangenheit heraus rückte. Ich schob meine Hände in die großen Taschen meines Pullovers. "Das muss dir nicht leid tun", erwiderte ich schulterzuckend. "Das ist schon sehr lange her, und ... naja, vielleicht war das ja besser so. Für mich, meine ich. Wer weiß schon wie mein Leben ausgesehen hätte, wenn ich bei solchen Menschen aufgewachsen wäre?" Ich hatte mich ja auch mittlerweile damit abgefunden. Irgendwie. Zumindest redete ich mir das ein, auch wenn ich mich oft genug fragte wie meine Eltern wohl gewesen waren. Vielleicht stand Ida ja auch schon einmal vor dem Spiegel und hatte sich gefragt, von welchem Elternteil sie wohl die Augenfarbe oder die Form ihres Kinns geerbt hatte. Ich tat das, auch wenn ich mich schnell abwandte, wenn ich mich selbst dabei erwischte. 
Das Hotel, in dem Ida anscheinend im Moment wohnte sah riesig aus. Alleine die Anzahl der Stockwerke haute mich vom Hocker. Ich hatte noch nie in so einem riesigen Hotel übernachtet. Darin gearbeitet, ja, aber danach hatte ich mich meistens in eines der kleinen Zimmer verzogen, die ich meistens bewohnte. Irgendein verlassenes Zimmer, für das sich sonst kaum jemand interessierte. Obwohl das hier auch seinen Reiz hatte ...
Ich ließ mich von Ida in ihr Hotelzimmer führen und biss mir auf die Lippe, damit meine Kinnlade nicht herunter fiel. Das ganze Zimmer war mindestens drei oder vier Mal so groß wie das, in dem ich momentan schlief. Merlin sei Dank hatte Ida eben nicht bemerkt, dass das schäbige Haus vorhin mein derzeitiges Zuhause war. Ich ging hinter ihr her und betrachtete ein paar der herumliegenden Sachen - wobei der Gedanke, dass es hier nicht komplett aufgeräumt war extrem beruhigte, warum auch immer -, bis mein Blick an etwas hängen blieb. Auf einem kleinen Schrank (vielleicht war es ja ein Kleiderschrank? Sie brauchte vermutlich nicht mal einen großen, sie konnte ihre Kleidung ja quasi auf der Arbeit verstauen) lagen ein paar Bücher, Zettel und ein paar Fotos. Ich machte unbewusst einen Schritt darauf zu und betrachtete die Person, die darauf zu sehen war. "Wow ...", entfuhr es mir leise, als ich weiter in das Gesicht starrte. Dass die Person auf dem Foto sich bewegte fiel mir gar nicht auf - ich war es ja gewohnt -, weil die Ähnlichkeit mit meinem eigenen Gesicht viel zu verblüffend war. 
Mein Mund musste vor Verblüffung mittlerweile komplett offen stehen. Ich ging noch einen Schritt näher an den Schrank und zog das Foto zwischen den restlichen Papieren und Büchern hervor, um es noch näher zu betrachten. Die Augen waren anders, aber sonst kam es mir vor, als ob ich in einen Spiegel schauen würde. Verrückt. 
Ich sah zu Ida und wieder zu dem Foto. Vielleicht war das ja nur ein riesiger Zufall. Je länger ich das Gesicht betrachtete, desto mehr Unterschiede fielen mir auf (oder redetete ich mir ein). Ich setzte ein Grinsen auf und hob mit einem leichten Lachen das Foto hoch. "Hey, der sieht ja aus wie ich", meinte ich leichthin und deutete mit dem Finger auf das Grinsen des anderen Jungen. Vielleicht hatte Ida sich ja nur weiter mit mir unterhalten, weil mein Gesicht ihr bekannt vor kam? 
Ich räusperte mich und legte das Foto vorsichtig wieder zu den anderen Sachen, wobei ich feststellte, dass meine Finger zitterten. Vielleicht war das ja irgendein Freund aus der Schule. Oder ihr Verlobter. Obwohl eine winzige Stimme in meinem Hinterkopf mir zuflüsterte, dass diese ganzen Zufälle sich viel zu sehr häuften ...

  

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 31.08.2018 01:27

Der Verdacht, dass sie vorhin wirklich von Hogwarts gesprochen hatte schien sich ja tatsächlich zu bestätigen, als sie von ihrer eigenen Schule erzählte. Vielleicht war Ida ja wirklich eine Hexe, und ihr Bruder ein Zauberer, aber vielleicht malte ich mir auch nur Sachen aus, wie ich sie sehen wollte. So große Zufälle konnte es doch nicht geben, oder? 
"Meine Komfortzone ist nicht besonders groß", gab ich zu. "Wobei es ja auch noch nie wirklich jemanden gab, der da durchgebrochen ist, von daher ..." Ich grinste Ida von der Seite aus an. Ich verspürte kaum noch das Bedürfnis nach irgendjemandem, der diese Herausforderung annehmen wollte. Auf ihre nächste Frage schüttelte ich wieder nur mit dem Kopf, konnte aber nicht verhindern, dass ein paar Gesichter vor meinen Augen auftauchten. "Zumindest niemand, der geblieben ist", antwortete ich deshalb. Ich hatte ien Talent dafür, Freundschaften zu verlieren. Mit Ida würde das vermutlich auch so sein, obwohl es sich mit ihr wirklich irgendwie anders anfühlte als mit den anderen Menschen, die ich bisher getroffen hatte. Als hätte ich sie vorher schon gekannt. Aber vielleicht lag das auch einfach daran, dass ich ihr Bild schon vorher in der Zeitschrift gesehen hatte.
"Vielleicht war es ja auch gar nicht zu schlimm. Zumindest für die anderen Kinder nicht, allerdings waren die auch nie das seltsame Kind, das neben einem Wanderweg gefunden wurde", murmelte ich leise vor mich hin und fischte die letzte Pommes aus meiner Tüte, bevor ich sie zerknüllte und in den nächsten Mülleimer saß. Ob Idas leibliche Eltern sich wohl die Mühe gemacht hatten, sie und ihren Bruder irgendwo abzugeben? Bestimmt. 
Ich sah sie von der Seite aus an, wandte den Blick dann aber schnell wieder ab. "Ich bin mir nicht sicher, ob man meinen Weg unbedingt teilen möchte", gab ich ehrlich zu. Ich blieb nie lange an einem Ort. Sobald ich ein wenig über Ida heraus gefunden hatte und bemerkte, dass meine ganzen kindischen Hoffnungen kompletter Unfug waren, würde ich meine Zelte hier wieder abbrechen und mir ein neues Ziel suchen. Vielleicht Schweden. Oder Kroatien. Irgendwo, wo ich weit weg von all dem hier sein würde, um nicht dauernd daran denken zu müssen. Irgendwo, wo ich noch nicht war. 
Ah, eine große Hochzeit also. Ich betrachtete sie einen langen Moment lang prüfend, bevor ich grinsend den Blick abwende. "Ganz ehrlich? Ich kenne dich ja kaum, aber was anderes hätte ich tatsächlich nicht erwartet.", prustete ich in meinen nicht vorhandenen Bart. 
Wir schlenderten jetzt wieder die gleiche Straße hinauf, die wir eben bereits abgelaufen hatten. Ein paar Hotels kamen in Sichtweite, und ich fragte mich unweigerlich ob Idas Zimmer in einem von denen war. "Komfortzone, erinnerst du dich?", meinte ich und tippte mir gegen die Schläfe. "Nicht viele Leute kommen damit klar, wie ich mich... naja, anderen Leuten gegenüber verhalte. Da verliert das ganze für die Meisten schnell ihren Reiz." Nicht, dass ich das nicht irgendwie nachvollziehen könnte. Aber ich hatte bisher ja immer darauf gebaut, so schnell wie möglich meine Ruhe zu bekommen. Kein Wunder, dass Freundschaften da schnell zerbrachen, wenn ich es so darauf anlegte.

  

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 30.08.2018 23:48

Die Anspielung auf meine Augen ließ mich einen Moment lang stutzen. Also war ihr die Ähnlichkeit zu ihren Augen auch aufgefallen? Ich bemerkte gar nicht, dass ich sie ein paar Sekunden lang anstarrte, bis ich den Blick abwandte. "Vielleicht komme ich ja mal darauf zurück, wenn ich nicht weiß was ich sonst machen soll." Erst eine Sekunde später realisierte ich, wie sich das anhörte. "Also, nicht, dass es kein toller Job wäre, nur ... ich arbeite nicht so gerne mit vielen Menschen zusammen, und ich gehe stark davon aus dass du alleine Morgens in der Maske mit mehr Leuten konfrontiert wirst, die in meine Komfortzone passen würden."
Idas offene Art, ihre Gefühle zu zeigen störte mich komischer Weise keineswegs. Irgendwie erinnerte es mich an mich selbst. An ein jüngeres Ich, bevor ich gelernt hatte meine Gefühle vor allen anderen zu verstecken. "Ich bin ja nicht komplett alleine auf der Straße aufgewachsen ...", erwiderte ich schulterzuckend und fügte insgeheim hinzu: Auch wenn ich es oft genug darauf angelegt habe. "Ich habe bis ich vierzehn war in einem Waisenhaus hier in London gelebt, und seit ich da raus bin, bin ich sehr viel glücklicher als vorher. Sehr viel ... freier, als vorher. Weißst du, was ich meine?" Ich zuckte nochmals mit den Schultern. "Außerdem habe ich die letzten zwei Jahre ja überlebt, also war es wohl doch keine so schlechte Entscheidung, meinen eigenen Weg zu gehen."
Ich lauschte dem, was sie mir da über ihren Bruder erzählte. Das hörte sich tatsächlich nach einer sehr komplizierten Geschichte an. "Na gut, das kann ich nachvollziehen ...", gab ich zu und zog die Augenbrauen zusammen. Wenn sie wirklich beinahe seinen Tod verschuldet hatte ... ich war mir nicht sicher, wie ich reagieren würde, aber wahrscheinlich kam meine eigene Ansicht der von Ida sehr nahe. "Aber wow, Zwillinge? Dann hast du ja riesiges Glück gehabt, auch noch zusammen mit deinem Bruder adoptiert zu werden. Es gibt ja genug Kinder, die nicht in die gleiche Familie gebracht werden ..." und es gab genug Kinder, die überhaupt nicht adoptiert wurden. Aber den Gedanken schob ich schnell wieder beiseite.
Überrascht hob ich die Augenbrauen, als sie von ihrem Verlobten erzählte. "Hört sich ja ganz nach einer sehr interessanten Hochzeit an", erwiderte ich und grinste leicht. "Wann ist es denn soweit?"
Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging in die Richtung, aus der wir gekommen waren und in der offensichtlich ihr Hotel lag. "Wirklich nicht? Dann bist du wohl die erste", erwiderte ich grinsend und mit einem Tonfall, von dem man nicht recht auf Sarkasmus oder Wahrheit schließen konnte. Ich stocherte in meiner Tüte herum, um an die letzten Fritten zu kommen und stellte frustriert fest, dass ich mein Abendessen während unseres Gesprächs tatsächlich schon aufgegessen hatte.

  

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 30.08.2018 22:48

Ich warf Ida einen ungläubigen Blick zu und schüttelte dann grinsend den Kopf. "Oh, nein danke", erwiderte ich und hüstelte, um mein Lachen zu verbergen. Ich vor der Kamera? Das wäre ja die pure Ironie. "Ich bleibe lieber dahinter. Da, wo ich nicht unbedingt mit jedem am Set sprechen muss", gab ich zu und kaute nachdenklich auf meiner Fritte. Ida war tatsächlich die einzige Person, mit der ich mich einmal etwas länger unterhalten hatte. Nicht nur hier bei dem Job in London, sondern generell überall, wo ich bisher gearbeitet hatte. Ich hatte es bisher erstaunlich gut geschafft, anderen Menschen aus dem Weg zu gehen. 
Einen Moment lang sah ich sie prüfend von der Seite aus an, dann schüttelte ich mit dem Kopf. "Nein, niemanden", bestätigte ich und zuckte dann mit den Schultern. "Aber das stört mich nicht, wirklich. Man - ... Man gewöhnt sich mit der Zeit dran." Sie hatte zumindest ihren Bruder gehabt. Wie es sich wohl anfühlte, wirklich Teil einer Familie zu sein? Die anderen Kinder im Waisenhaus hatten mir nie besonders nah gestanden, zumindest nicht so nah, dass ich sie als meine Familie bezeichnen würde. 
Ihr Tonfall ließ mich aufhorchen. "Sie scheint dich ja nicht grade zu begeistern", stellte ich fest und verrenkte die Augen.
"Oder ist das so ein 'Geschwister-Ding', dass du die Freundinnen deines Bruders nicht magst?", ruderte ich zurück. "Ich meine, ich habe keine Geschwister, aber irgendwie ist das das, was ich mir darunter vorgestellt hab. Mag dein Bruder den Typen auch nicht, der dir den Ring da an den Finger gesteckt hat?" Die Frage platzte einfach so aus mir heraus, ohne dass ich groß darüber nachdachte. Die Neugier hatte dann doch gesiegt. 
Ich schielte kurz ein weiteres Mal zu dem Fenster hoch. Es zog mich nichts an diesen Ort. Mein Zauberstab lag zwar auf meinem Nachttisch, aber den würde ich nicht unbedingt brauchen, um mich zu verteidigen. Und außerdem war ich viel zu neugierig auf das Mädchen, das vor mir stand. "Okay, also auf eine ganz freundliche, nicht anzügliche Weise ...", begann ich und grinste kurz. "würde ich tatsächlich gerne mit kommen. Wenn dich meine Gesellschaft bis jetzt noch nicht nervt." 

  

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 24.08.2018 23:10

Schulterzuckend stocherte ich in meiner Tüte herum. "Ich hab kein wirkliches Ziel vor Augen", gab ich zu. Ein Aufpasser im Waisenhaus hatte mir vor ein paar Jahren einmal gesagt, ich hätte einen ruhelosen Geist. Als ob ich immer auf der Suche nach etwas wäre, ohne wirklich zu wissen was es war. Das war mir damals schon albern vorgekommen, aber jetzt brachte es mich tatsächlich zum Nachdenken. Vielleicht war da ja doch etwas dran? "Aber ich hab auch noch ein paar Jahre vor mir, um mir zu überlegen was ich mit meinem Leben anfangen will ...", fuhr ich fort und steckte mir grinsend eine Fritte in den Mund. Ich war ja erst 16 Jahre alt. Sobald ich volljährig war, könnte ich mir immernoch überlegen ob ich nicht doch irgendwann ins Ministerium gehen wollte. Oder vielleicht eine Ausbildung zum Drachenwärter machte. Die Gefahr hatte mich irgendwie immer schon ein bisschen gereizt, und wenn ich mit Drachen zusammen arbeitete wäre der Kontakt zu anderen Menschen auch sehr gering ... ich konnte einfach nicht gut mit Leuten umgehen. Allerdings traf das anscheinend nicht auf Ida zu. Das Gespräch war beinahe schon angenehm, so als ... als ob wir eine Verbindung hätten. Den lächerlichen Gedanken schüttelte ich schnell ab. Die alten Damen in Italien hatten mir zu viel von ihren Lieblingsromanen erzählt, als ich ihnen ihre Eisbecher gebracht hatte. 
Ein winziges, trauriges Lächeln huschte über mein Gesicht. "Man hört irgendwann auf sich einsam zu fühlen, wenn man schon immer alleine war.", erwiderte ich leise und stopfte mir schnell ein paar Fritten in den Mund. Ich hatte mich dafür entschieden, alleine zu sein. Zumindest, als ich nach meiner Ausbildung das Waisenhaus verlassen hatte. Meine Eltern hatten dieses Schicksal aber schon besiegelt, als sie mich aufgegeben hatten. Vielleicht war ich ja wirklich dazu bestimmt allein zu sein?
Nicht ihr Hüsteln, sondern ihre Worte brachten mich für einen Moment dazu sie anzustarren. Entweder sprach sie grade von irgendeiner Privatschule in England, von der ich noch nie etwas gehört hatte ... oder sie war tatsächlich im Inbegriff gewesen 'Hogwarts' zu sagen. Konnte das sein? Ich hatte nur Geschichten über diese Schule gehört, aber wenn ihr Bruder dort hin ging ... dann bedeutete das ... 
"Geht's ihm denn jetzt wieder gut?", fragte ich schnell. Mein Blick flog kurz zu ihrer Hand und ich fragte mich, ob der Ring vielleicht irgendein Andenken an ihren Bruder war. Vielleicht standen sie sich ja so nahe, dass sie den Ring als Ersatz für ihn dabei hatte oder so. Auch wenn das dafür ein ganz schöner Klunker war ... aber ich wollte nicht unhöflich sein, also hielt ich den Mund. 
Wir kamen an ein paar alten Hochhäusern vorbei, und ich schielte kurz hoch zu dem einen Fenster, das an einer Seite gesprungen war. Hier war mein Zimmer, das ich zumindest vorübergehend als mein neues Zuhause betitelte. Eine alte Dame stellte mir das alte Zimmer ihres Sohnes für einen unverschämt hohen Preis zu Verfügung, solange ich in der Stadt war. Da das aber das beste war, das ich in der kurzen Zeit auftreiben konnte, hatte ich ihr dankend die erste Miete direkt bar in die Hand gedrückt.
"Kann ich dich noch irgendwo hinbringen?", fragte ich schnell. Irgendwie wollte ich nicht, dass sie sah dass ich in dieser Gegend wohnte. Sie konnte sich von dem Lohn, den sie für die Fotos bekam bestimmt eine eigene Wohnung leisten. Oder zumindest ein sehr viel schöneres Zimmer als meins. 

  

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 24.08.2018 16:33

"Interessante Theorie", erwiderte ich schmunzelnd. Ihre Art kam meiner eigenen erstaunlich nahe, aber ich schob es wieder nur auf mein Wunschdenken. Ich hatte mich schon oft genug gefragt, ob diese Art wirklich Ich war oder meine Zeit im Waisenhaus mich einfach so geformt hatte. Aber wenn Idas Art meiner eigenen so ähnlich war, dann ... vielleicht ...
Ich schüttelte den Gedanken ab. Wann hatte ich angefangen, mir über so etwas wirklich ernsthaft Gedanken zu machen? 
Grinsend warf ich einen Blick zurück zu den Gebäuden, in denen heute das Photoshooting statt gefunden hatte. "Du scheinst ja schon auf dem besten Weg zu sein", erwiderte ich. Dafür, dass sie grade erst angefangen hatte schien ihre Karriere jetzt schon steil bergauf zu gehen. Zumindest wenn man an die Zeitungen dachte, die ihre Bilder schon gedruckt hatten. Da würde es bestimmt nicht mehr allzu lange dauern, bis sie für Fotoshootings an irgendwelchen Stränen gebucht wurde. 
Mit meiner Antwort druckste ich ein bisschen mehr herum als ich eigentlich beabsichtigte. Normalerweise hätte ich ihr einfach irgendeine Lüge aufgetischt und das Thema damit begraben, aber irgendetwas in mir sträubte sich dagegen. Ich nahm mir außerordentlich viel Zeit dafür eine Fritte auszusuchen und zu kaufen, bevor ich mich für eine Antwort entschied. "Ich bin bisher nie lange an einem Ort geblieben", erwiderte ich nachdenklich und zuckte mit den Schultern. "Aber ich bin hier aufgewachsen, also ... vielleicht wurde es einfach mal wieder Zeit, hier vorbeizuschauen." Dass sie der eigentliche Grund war erwähnte ich natürlich nicht. Dann würde sie mich vermutlich nur für irgendeinen Stalker halten und doch noch Angst vor ihrem neuen Job bekommen, weil ich erst durch eins ihrer Bilder auf sie aufmerksam geworden war ...
Mir hatte noch nie jemand so einen ... nett gemeinten Rat gegeben wie Ida jetzt. In meiner Kindheit wurde mir oft vorgeschrieben, was ich tun und lassen konnte, aber niemals um Meinetwillen. Ich nahm Idas Worte mit einem stillen Lächeln zur Kenntnis. Ich war es nicht gewohnt so etwas zu hören, weshalb ich auch nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte. 
Als sie auf diese Gegend hinwies nahm ich meine Kapuze ab, um unsere Umgebung zu betrachten. Eine leise Stimme in mir schrie laut auf, als ich realisierte dass sie adoptiert wurde. Das alles hing viel zu nah aneinander, und ich hasste mich dafür, dass ich wirklich anfing, auf die leise Stimme in meinem Kopf zu hören.
"Hört sich nach einer schönen Kindheit an", überlegte ich laut und zwang mich zu einem kleinen Lächeln. Manche Menschen hatten einfach Glück. Und andere ... eben nicht. Und sie hatte einen Bruder. Nachdenklich beobachtete ich sie von der Seite. Ob er ihr wohl ähnlich sah? Hatte er vielleicht auch diese Augen? "Wo ist denn dein Bruder?", fragte ich leise und widmete mich meinen Fritten, als ob es mich garnicht so brennend interessieren würde wie es das grade tat.

  

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Re: Zukunftsplay » 11

von Cody am 24.08.2018 00:09

Unbewusst breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. "Das kenne ich", gab ich zu und versuchte, den neutralen Gesichtsausdruck wieder aufzusetzen. Was mir kläglich misslang. Ich bildete mir schon wieder viel zu sehr darauf ein, dass wir eine kleine Gemeinsamkeit hatten ...
Ich sah auf, als sie mich fragte, woher ich grade kam. Erst als mein Blick wieder auf das Geld in meinem Beutel fiel realisierte ich, woher sie wissen konnte, dass ich noch nicht lange wieder hier war. "Italien", antwortete ich und lächelte leicht, bevor ich meinen Geldbeutel wieder wegsteckte. "Ich bin vor einer Woche wieder hergezogen", fügte ich hinzu, ohne wirklich zu wissen warum ich das tat. Vielleicht interesseirte sie das ja überhaupt nicht.
Ich fischte wieder nach den Fritten in meiner Tüte. Ja, das hatte mir definitiv gefehlt. Ich selbst war zwar ein ganz passabler Koch, aber meistens zu faul um mich selbst hinter den Herd zustellen. Deswegen hatte ich in den letzten Monaten vermutlich so viel Pizza verputzt wie eine normale Person in ihrem ganzen Leben. "Ich hab' ganz vergessen, wie gut das schmeckt", nuschelte ich und schluckte dann peinlich berührt den restlichen Bissen hinunter. "Sorry", entschuldigte ich mich schnell. 
"Also ... Ida", fragte ich beiläufig und betonte ihren Namen ein wenig. Ich fragte mich, ob das wohl eine Abkürzung für irgendetwas war. "Wo kommst du denn her?", erwiderte ich die Frage, während ich noch eine Fritte aus meiner Tüte zog.

  

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