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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 31.01.2019 23:25Ich seufzte, während ich immer weiter zur Treppe ging. "Dann wäre ich wenigstens endlich frei von dieser Hölle..." sagte ich stur und war am Treppenabsatz angekommen. ich blickte hinauf und dann kritisch auf meinen Fuß, der ziemlich angeschwollen schien. Ich verzog die Lippen und drehte mich zu Castor um. Ich schweig einen kurzen Moment. Ich wog meine Chancen ab. Würde mein Stolz mehr verletzt werden wenn ich nachgab und hier unten wartete, oder wenn ich rückwärts vor Castor die Treppe herunterpurzelte.
Definitiv Zweiteres.
Ich seufzte und ließ die Schultern sinken. "Nagut..." murmelte ich geschlagen und biss mir auf die Unterlippe. "Ich warte im Wohnzimmer." sagte ich, hob das Kinn und humpelte so schnell ich konnte ohne hinzufallen in das nächste Zimmer. Was nicht wirklich sehr schnell war. Ich ließ mich ächzend auf die Couch nieder und erlaubte mir ein leises aufstöhnen, als ich Castor nach oben verschwinden hörte. Ich gab die gewöhnte Körperhaltung auf und krempelte meine Jeans so hoch wie ich konnte. Mein Knöchel war rot und wie erwartend dick. Schrecklicher Anblick. Ich verzog die Lippen und tastete ihn vorsichtig ab. Mir war ganz schwindelig und ich hoffte, dass der Trank schnell wirken würde.
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AntwortenRe: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 31.01.2019 21:05Es war komisch. Irgendwie befremdlich, als Castor mich hochhob. Ich wusste nicht recht wo ich meine Hände haben sollte. Ich behielt sie dicht an meinem Körper gepresst, bis Castor sich in Bewegung setzte und ich Angst bekam herunterzufallen, wenn Castor ausrutschen würde. Zögernd und ohen ihn anzusehen, legte ich meine Arme um seinen Hals. Ich nickte kurz. "Ja, das stimmt wohl. Auch wenn das dann wohl der einzige Zustand wäre, zu welchem meine Haare perfekt passen..." murmelte ich ein wenig bitter und starrte auf meine blauen Spitzen. Mittlerweile kam es mir zwar weniger schlimm vor, aber ich wäre wirklich sehr dankbar mein gewohntes dunkelbraun zurückzubekommen. Die Sekunden zogen sich hin und fühlten sich an wie etliche Minuten, dabei waren es nur wenige Meter zum Haus.
Er setzte mich wieder ab und damit verschwand auch das bisschen seiner Körperwärme. Dennoch atmete ich erleichtert aus. Nach diesem Vorfall würde ich mein Zimmer so schnell nicht mehr verlassen. Mir war das ganze viel zu unangenehm. Dieses Mal zögerte ich ein bisschen weniger und ergriff seine Hand. Unsere Elternteile würden sich bei diesem Anblick wohl sehr freuen, dachte ich bitter. "Ja...hm...danke..." sagte ich kaum hörbar. Ich hüpfte, halb humpelte ich durch die Tür und begann dann wackelig meinen Mantel auszuziehen. Um ihn an den Kleiderhaken zu hängen, musste ich mich immer ein wneig strecken und irgendwie gelang es mir. Ich rieb mir die Arme die bei der plötzlichen Wärme unangenehm kribbelten und blcikte dann in Richtung Treppe. Früher war sie mir nie so steil vorgekommen. Kurzerhand schnappte ich mir einen Regenschirm und funktionierte ihn als eine Art Krücke um. "Meine Mutter muss das nicht wissen...Sie ist dann immer so...furchtbar. Du kennst sie ja." sagte ich kurz an Castor gewandt. Dann atmete ich tief ein und ging holprig auf die Treppe zu. Ich war viel, viel zu stolz um ihn um Hilfe zu bitten.
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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 31.01.2019 19:31Ich presste die Lippen fest aufeinander. "Vielleicht stehe ich auf, wenn du endlich weggehst." murmelte ich daraufhin, bin halb drängendem, halb trotzigem Unterton. Ich wollte für mich sein. Mich im Schnee einbuddeln oder so. Einfach nicht mehr denken.
Aber ich hörte immer noch nicht wie Castor wegging.
Bei seinen nächsten Worten schüttelte ich nur stur den Kopf, wieder ohne ihn anzusehen. Überrascht nahm ich die Hände vom Gesicht als er mich plötzlich auf die Beine zog, mit kräftigerem Griff als ich ihm zugetraut hätte. Noch überraschter merkte ich, dass mein rechtes Bein mich nicht ganz tragen wollte. "Oh..." machte ich irritiert und verzog die Lippen. Ein Schmerz zuckte meinen Fuß hoch und brachte mich instinktiv dazu mich an Castor festzuhalten. Das war mit beim Ausrutschen gar nicht aufgefallen. "Nein, was denkst du denn? Das ist nur ein Vorwand um mich wortwörtlich an dich ranzuschmeißen!" zische ich und versuchte mein Gewicht auf dem linken Bein zu halten. Aber der Boden war immer noch rutschig und ich hatte kaum noch Gefühl im Körper.
Ich biss mir auf die Unterlippe und warf Castor einen kurzen Blick zu. "Tschuldige..." sagte ich leise und sah überall anders hin als zu ihm. Ich wusste nicht, ob ich je in einer unangenehmeren Situation gewesen war. Ich lockerte meinen Griff und versuchte den Fuß erneut wieder aufzusetzen. Ich war doch sonst auch nicht zimperlich.
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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 31.01.2019 13:32Castors Lachen klingte noch in meinen Ohren nach. Ich glaube, dass ich ihn tatsächlich noch lachen gehört hatte. Dieses fiese Lachen, okay. Aber so richtig eben noch nicht.
Ich hörte Castors Schritte auf mich zukommen und dann seine Stimme über mir. "Bitte nicht." murmelte ich gedämpft durch meine Hände hindurch. Es wäre mir lieber, er würde mich noch mehr mit Schneebällen bombardieren. Ich wollte nicht zu allem Überfluss auch noch ein schlechtes Gewissen bekommen. Ich spürte wie er an meinem Arm zupfte, aber ich rührte mich nicht.
"Verschon mich bitte damit, ich bin nicht dämlich, auch wenn du das sicher denkst. Und streite das nicht ab!" sagte ich und linste leicht durch meine Finger hindurch.
"Und jetzt lass mich bitte weiter hier liegen. Ich werde deine Gesundheit sicher nicht gefährden." murmelte ich und verbarg mein Gesicht wieder vollständig. Mein Körper fühlte sich viel zu schwer an in diesem Moment. Ich hatte das Gefühl nicht einmal einen Finger heben zu können. Ich fühlte mich wie dieser Titan auf welchem die ganze Last des Himmels lastet.
Die Kälte nahm ich tatsächlich kaum wahr, deshalb machte ich mir keine Gedanken um eine Erkältung. Und wenn ich eine bekam, hatte ich wenigstens eine Ausrede mein Zimmer nicht mehr verlassen zu müssen. Aber nicht einmal der Gedanke an Hogwarts konnte mich jetzt aufheitern.
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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 30.01.2019 22:13Die Würfe wurden immer härter und die Schneebälle immer fester. Anfangs jubelten uns unsere Eltern noch zu, von unserer agressiven Art bekamen sie offenbar nichts mit. Irgendwann wurde es ihnen zu langweilig und sie gingen wieder rein. Ich war mittlerweile schon wieder viel zu wütend und im Gegensatz zu Castor, traf ich super schlecht, was mich nur noch wilder machte.
Ich holte erneut aus und rutschte auf dem eisigen Boden aus. Ich schlitterte und fiel dann der Länge nach hin. Irgendwas knirschte ungesund und ich landete auf dem Rücken im Schnee. Ich starrte in den wolkenklaren Himmel und verzog die Lippen zu einer Grimasse. Ich kniff die Augen fest zusammen und krauste die Nase.
Ich wollte das nicht mehr. Diese Wut in mir auf alles und jeden machte mich fertig und ich drehte langsam oder sicher durch. Mein Inneres zog sich heftig zusammen und meine Kehle schnürte sich zusammen. Ein vertrautes Gefühl, welches zu bekämpfen galt. Mein Dad hatte Weinen immer verachtet. Ich bemühte mich um einen neutralen Gesichtsausdruck und atmete tief ein und aus. Als das nicht half, hob ich meine behandschuhten Hände vor mein Gesicht. Ich wollte so von niemandem gesehen werden, schon gar nicht von Castor. Die verflixten blauen Strähnen kitzelten mich am Kinn und ließen meine Verzweiflung noch ein wenig mehr ansteigen. Ich hasste es die Kontrolle zu verlieren und das war hier in den Ferien einige Male zu oft passiert.
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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 29.01.2019 01:00Ich hörte die knarzenden Treppenstufen, bevor ich Castor sah. Ich sprang über meinen Schatten und suchte seinen Blick, doch er schien mich wie gewohnt zu ignorieren. Ich presste die Zähne aufeinander und aß weiterhin stumm meinen Toast. Die Anspannung in mir wuchs immer mehr. Ich verstand ihn einfach nicht. Erst diese nette Geste gestern Nacht und jetzt wieder diese Abneigung. Ich hatte die Beine übereinandergeschlagen und schaukelte das obere immer wieder hin und her, bis ich schließlich halb aus versehen, halb beabsichtigt Castors Schienbein traf. Meine Augen weiteten sich überrascht, dann wandte ich den Blick ab und verschwand mit leise gemurmelten Worten den Esstisch. Ich floh nach oben und verbarrikadierte mich in meinem Zimmer. Eine Weile lag ich einfach nur auf meinem Bett und starrte an die Wand. Ich versuchte Tagebuch zu schreiben und gab das schließlich auf. Ich wusste nicht was ich schreiben sollte. Ich konnte meine Gedanken einfach nicht ordnen. Schließlich zog ich mich an. Ich band meine Haare schlicht zusammen, schlüpfte in einen weinroten Rollkragenpullover und ging die Treppe hinunter in den Flur. Ich zog mir meinen Mantel an und streifte meine Winterstiefel über und ging nach draußen in die klirrende Kälte. Ich liebte das knirschende Geräusch unter meinen Sohlen als ich durch den Schnee lief. Ich hielt mein Gesicht direkt in die Sonne und genoss die Wärme auf meiner Haut. Ich hob eine Hand voll Schnee auf und formte ihn zu einem Schneeball. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich eine Schneeballschlacht gemacht hatte. Dabei war es sicher ein befreiendes Gefühl den ganzen Frust auf diese Weise loszuwerden. Ich wäre ihn probeweise in die Luft und fing ihn wieder auf. Vom Küchenfenster hörte ich Castors Vater rufen. "Na, Lust auf eine Schneeballschlacht bekommen?" Er lachte amüsiert. "Mein Junge liebt das!" Er wandte den Kopf wieder in das innere des Hauses. "HE CASTOR, KOMM DOCH MAL!" brüllte er, ehe ich etwas erwidern konnte. Entsetzt sah ich dabei zu wie sein Dad ihn dazu nötigte sich wintersachen anzuziehen und mit mir in den Garten zu gehen. Ich könnte nicht einmal in Worte fassen, wir sehr ich diesen Mann hasste. Er hätte diesen Schneeball mitten ins Gesicht verdient. Oder gleich eine Lawine. Das ganze war mir höchst unangenehm, erst recht als sich meine Mutter ebenfalls aus dem Fenster lehnte und die beiden uns begannen anzufeuern. Meine Wangen färbten sich dunkelrosa und ich musste mich sehr zusammenreißen nicht auszurasten. Mein Blick wanderte zu Castor. Andererseits bekamen wir irgendwie offiziell die Erlaubnis uns mit Gegenständen abzufeuern. Ich zuckte also mit den Schultern und formte mit meinen beinahe tauben Händen einen weiteren Schneeball, den ich auf Castor abfeuerte. "Das ist für meine Haare!" Zischte ich so laut, dass gerade mal er es hören konnte. Aber eigentlich sagte ich es nur zu mir. Denn die blauen Strähnen die mir die ganze Zeit um den Kopf wirbelten waren Grund genug für das hier.
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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 28.01.2019 22:50Durch die innerliche Ruhe die ich beim betrachten des Weihnachtsbaumes empfunden hatte, schlief ich tatsächlich ganz angenehm, wenn man den Umstand wegließ, dass ich auf dem Boden saß. Es war nur kein besonders fester Schlaf. Ich kam wieder halb zu mir, als der Boden unter mir verschwand und ich die Wärme einer anderen Person wahrnahm. Ich hielt die Augen geschlossen und veränderte nichts an meiner Position. Ich nahm an, dass es Castors Vater war und ich hatte keine Lust, dass er wusste, dass ich wach war. Sonst würde er mir sicher sagen, ich solle in mein neues Zimmer gehen. Dabei fand ich hier unten endlich mal so etwas wie Ruhe.
Ich merkte wie mich die Person auf die Couch legte und mein Kopf auf eines der Kissen bettete. Ich versank ein wenig in den Polsterungen und wäre beinahe sofort wieder eingeschlafen. Aber ich wollte noch einen kurzen Blick auf den erleuchteten Weihnachtsbaum werfen, bevor ich wieder in meinem erholsamen Schlaf versank.
Als sich die Schritte wieder entfernten, öffnete ich blinzelnd die Augen. Ich sah den Weihnachtsbaum. Und dann sah ich Castors Silhouette das Wohnzimmer verlassen. Ich blinzelte überrascht und sank sofort wieder in einen traumlosen Schlaf.
Am morgen erwachte ich durch das Klappern von Besteck und leisen Stimmen. Es roch nach warmen Toast und Speck. Ich spürte wie mich das Sonnenlicht an der Nase kitzelte und schlug langsam die Augen auf. Ich fühlte mich benommen, aber ausgeruht. Ich richtete mich auf und fuhr mir durch die Haare. Sie waren total zerzaust und ich hatte sicher das gestickte Muster des Kissens in meinem Gesicht eingeprägt. Ich blickte aus dem Fenster und ein kurzes Lächeln trat auf meine Lippen als ich den Schnee auf dem Fensterbrett liegen sah. Weiße Weihnachten.
Ich atmete tief ein und stand dann immer noch in meiner Decke gewickelt auf. Vielleicht würde ich heute das erste Mal mit den anderen zum Frühstück essen. Ich hatte mir ein großes Frühstück nach dem schrecklichen Weihnachtsessen verdient, fand ich. Ich bog um die Ecke zum Esstisch und suchte den Raum instinktiv nach Castors Lockenkopf ab. Aber entweder hatte er nicht vor zu kommen oder verspätete sich. Ich grüßte Castors Dad und meine Mutter und setzte mich auf meinen Platz. Ich unterhielt mich nicht mit Ihnen, aber ich war weder sarkastisch noch gefaked freundlich. Ich hatte keine Energie die Harmonie zu zerstören. Ich freute mich über den Schnee und über die Geschenke die es bald geben würde. Ich dachte über heute Nacht nach und darüber, was Castor getan hatte. Ich fragte mich, was ich in seiner Situation gemacht hätte. Ich war mir ncht sicher, ob ich so zuvorkommend gewesen wäre. Und ein kleines bisschen machte mich das schon wieder wütend. Darin war er wohl auch besser als ich. Er konnte schreckliche Streiche spielen und freundlich sein. Ätzend.
Ich rupfte an meinem Toast und schob es mir Stückchenweise in den Mund. Ich wusste nicht woher diese ständige Unzufriedenheit und vor allem die Unsicherheit in mir kam. Aber es brannte in mir wie ein Dämonsfeuer.
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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 27.01.2019 22:22Das Erbrechen an sich war nicht das Schlimmste an diesem Weihnachtsabend. Tatsächlich war ich das schon fast gewöhnt. Ein ungesunde Angewohnheit die ich hatte. Der bittere Beigeschmack dabei war eher, dass ich diese kleine Schlacht verloren hatte. Erneut. Zittrig ließ ich mich auf den kalten Fliesen im Badezimmer nieder und schloss die Augen. Ich war total entkräftet. Die Schlafprobleme machten mir total zu schaffen, meine Haare waren total ruiniert und mein Inneres fühlte sich an als ob darin Feuerwhiskey zubereitet werden würde.
Ich blieb lange in diesem Badezimmer. Ich wollte nicht noch die beiden Erwachsenen sehen, geschweige denn Castor. Ich wusch mein Gesicht und reinigte meinen Mund. Irgendwann ging ich leise zurück in mein Zimmer und zog mir etwas anderes an. Ein ewig altes, viel zu großes Tshirt von meinem Dad. Es war ein weicher, dunkelblauer Stoff und ließ mich fast immer besser fühlen. Ich zog mir die Kniestrümpfe über und ließ meine Haare dieses Mal einfach offen über meinen Rücken fallen. Im Halbdunkeln fiel die Farbe gar nicht mehr so auf. Ich versuchte mich abzulenken und zu lesen. Ich wartete darauf, dass mir eine Eule irgendeinen Brief zukommen lassen würde. Weihnachtsgrüße oder so. Und dann versank ich in tiefen Gedanken über Weihnachten. Ich hatte dieses Fest im stillen immer geliebt, auch wenn die Feste an sich eher trist waren und mir wenig Freude bereitet hatten.
Es musste schon lange nach 2 Uhr morgens sein, als ich mcih dazu entschloss hinunter ins Wohnzimmer zu schleichen und mich auf den Boden vor dem Weihnachtsbaum setzte. Ich hatte mir meine samtene Tagesdecke mitgenommen und saß darin eingerollt da. Weihnachtsbäume machten mich immer melancholisch und ich wusste nicht wie lange ich da dort so saß und vor mich hinträumte, bis ich tatsächlich in Träumen versank und dort wo ich war einschlief.
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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 27.01.2019 16:44Jede Faser meines Körpers hegte die größte Abneigung gegen Castor, auch wenn ich es tatsächlich ein wenig wertschätzte, dass er nicht aufgab. Wäre es nicht so zu meinem Nachteil, versteht sich. Denn das war es gerade offensichtlich. Ich schob mir eine weitere Gabel in den Mund und seufzte genüsslich, wobei ich stark gegen einen erneuten Brechreiz ankämpfen musste. Ich konnte nur raten, was Castor in mein Essen getan hatte. Meine Geschmacksnerven fühlten sich an, als würden sie in Flammen stehen und nicht die gute Art, wie bei scharfem Essen. Es fühlte sich eher nach ätzender Säure an. Ich schluckte hinunter und nickte begeistert, als Castor mir einen Nachschlag anbot. Ich rutschte auf meinem Stuhl hin und her und versuchte das Zeug im Körper zu halten. Die Erwachsenen begannen irgendein Gesprächsthema, aber ich hörte nicht zu. Ich musste mich viel zu sehr konzentrieren.
Ich strich mir eine Haarsträhne zurück, trank einen Schluck Mineralwasser und ließ mir Zeit mit der weiteren Gabel voll essen. Bestand die Möglichkeit, dass Castors Vater einfach nur ein sehr mieser Koch war? Vielleicht schaffte Castor es deshalb so gut, den Ekel zu verbergen. Aber Castors Verhalten nach zu urteilen, traf das nicht zu. Wir hatten beide die gleiche Idee gehabt. Ich befürchtete, dass einer von uns am Ende der Ferien bei dem Kleinkrieg draufgehen würde. Vermutlich Castor.
Ich atmete ruhig und aß weiter. Mein Magen rebellierte wieder heftiger. Vielleicht war es doch nicht so gut, das Zeug in mir zu behalten. Ich wusste ja gar nicht, was sich in meinem Essen überhaupt befand! Ich presste die Hand auf meinen Bauch und versteifte mich kurz. Ich blickte Castor mit einem vernichtenden Blick an und stürmte dann ohne eine Entschuldigung in das Badezimmer im ersten Stock. Treppen würden mich jetzt umbringen.
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Re: Vergangenheitsplay » 8
von Nell am 26.01.2019 21:44Meine Stimmung stieg etwas, als alle Platz nahmen. Castors Kommentar erwiderte ich mit einem süßlichen Lächeln. "Schicker Hautausschlag." erwiderte ich. Er hatte zwar keinen, aber das hieß nicht, dass es nicht bald einen geben wird... Das wäre sicher nett für den ersten Schultag in Hogwarts...
Ich griff zu meiner Gabel und blickte Castor dabei unverwandt an. Meine Mundwinkel zuckten leicht, als Castor seine Gabel zum essen fürte. Bon appétit, Bruderherz...
Ich nahm ebenfalls eine Gabel mit Essen, wartete aber bis, Castor sein eigenes Essen zu sich nahm. Innerlich schockiert, beobachtete ich wie er kaum eine Miene verzog. Kaum ein Muskel zuckte. Mein Mund öffnete sich überrascht und ich versuchte es schnell zu kaschieren, in dem ich selbst aß. Ich erwartete schmackhaftes Essen, dass mir fast auf der Zunge zergehen würde. Ich hatte mich tagelang darauf gefreut. Stattdessen würde ich mich am liebsten auf den Tisch erbrechen. Am Besten auf Castor. Ich hielt inne und atmete scharf durch die Nase ein. Gut. Ich würde auch keine Miene verziehen. Ich stieg in das Spiel ein. Ich würde nicht die erste sein die nachgab. Ich schluckte die ekelhafte Mischung herunter und setzte ein Lächeln auf. "Das schmeckt wundervoll Mom. Dad." ich warf den beiden einen bezaubernden Blick zu und sah dann wieder zu Castor. "Findest du nicht auch, Brüderchen?" fragte ich ihn und es fühlte sich so an, als ob aus meinen Augen Eissplitter schießen würden.
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