Vergangenheitsplay » 6

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Castor

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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Castor am 17.03.2018 21:01

Ich konnte schon aus einiger Entfernung sehen, dass Merle sich definitiv ein paar Knochen gebrochen hatte. Mehr als nur ein paar, immerhin war sie aus mindestens zwölf Metern in die Tiefe gestürzt. Das Gras war ein bisschen feucht, aber ich schaffte es so schnell wie möglich zu ihr zu laufen, ohne vorher der Nase lang hinzufallen. Bei ihr angekommen ließ ich mich unsanft ins Gras neben ihrem Körper fallen. Blut lief über ihre Stirn, so zart dass es auf ihrem blassen Gesicht aussah wie gemalt. Ihre Augen waren geschlossen, aber ich legte vorsichtig meine Hände an ihre Wange.
"Merle", hauchte ich, weil meine Stimme nicht fest genug war um lauter zu sprechen. Ich spürte ganz leicht ihren warmen Atem an meiner Haut und hätte vor Freude fast aufgeschrieen. Ein Schluchzen war zu hören, und ich bemerkte einen Moment zu spät dass es von mir kam. Ich war zu beschäftigt damit ihren Körper nach weiteren Verletzungen abzusuchen. Das waren zu viele, viel zu viele ...
"Du musst wach bleiben, Meer, hörst du?", brachte ich hervor und strich ihr sanft über die Wange. "Wach bleiben. Es wird alles wieder gut, okay?" Ihr liefen Tränen über die Wangen und ich konnte sie deutlich schluchzen hören. Das deutete ich als gutes Zeichen - ja, sie hatte Schmerzen, aber sie lebte. Noch. 
"Ich werde dich hier weg bringen, okay?", flüsterte ich und schob so vorsichtig wie möglich meine Arme unter ihren Körper. Die Tränen konnte ich nun auch nicht mehr zurück halten, während ich sie so sanft und gleichzeitig schnell wie möglich über den Platz Richtung Schloss trug, weil ihre Verfassung mir selbst fast schon psychische Schmerzen verpasste. Der Streit war vergessen. 
Ich war grade dabei, vielleicht meine beste Freundin zu verlieren. Ohne ihr zu sagen, was ich wirklich fühlte. Merlin, dieser ganze Streit war wahrscheinlich sogar der Grund, weshalb sie hier draußen gewesen war. Das hier war meine Schuld.

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Merle
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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Merle am 17.03.2018 21:26

Und dann hörte ich sie. Diese eine Stimme, die ich mehr als alles andere auf der Welt hatte hören wollen. Ob es Einbildung war? Ich bezweifelte es. Ich hatte diese Stimme noch nie so gehört, so voller Sorge. Ich kannte Castor nur lachend. Oder wütend, wenn er sich über jemanden aufregte. Diese Sorge hatte ich noch nie gehört.
Ich wollte ihn sehen. Ich musste ihn ansehen. Aber meine Lider waren schwerer als dieser dämliche Topf in Zaubertränke, den ich verrücken wollte. Sie wollten nicht aufgehen. Aber ich musste ihn doch sehen! Und dann schaffte ich es – ich riss die Augen auf und sah Cas. Die Sorge stand ihm nicht und er sah sehr elend aus. Ich wollte sein Lächeln sehen. „Lächle...bitte..." nuschelte ich. Ich musste es nochmal sehen, alles andere zählte nicht.
Er sprach weiter und ich versuchte, mich an seiner Stimme festzuhalten, wach zu bleiben. Für ihn. „Cas." wimmerte ich. „Es tut so weh." eigentlich hatte ich das nicht sagen wollen. Es gab wichtigeres zu sagen.
Doch die Schwärze war wie ein tiefes Gewässer, das mich hinabsog. Ich versuchte verzweifelt an der Oberfläche zu bleiben, aber ich hatte das Gefühl, desto mehr ich es versuchte, desto stärker wurde der Sog.
Ich spürte, wie er mich hochhob, denn die Bewegung sandte Wellen des Schmerzes durch meinen Körper. Es riss mich zurück aus der Schwärze. Ich wimmerte und sprach nun endlich die Worte aus, die Cas so dringend hören sollte. Musste. „Es tut mir leid...." ich wusste nicht, ob ich wirklich laut gesprochen hatte, aber in meinem Kopf hallten meine Worte schmerzhaft wieder.
Ich spürte, dass er sich bewegte, denn jede noch so kleine Erschütterung, jagten weitere Schmerzwellen durch meinen Körper. Ich wusste, dass jeder Knochen gebrochen war. Ich spürte es. Ich konnte kein einziges Körperteil bewegen. Mir war fürchterlich schlecht und das schwarze Wasser wurde immer stärker. Stärker und stärker. Stärker als ich. Ich war so müde. Mir war kalt und alles tat weh. Wieso sollte ich nicht aufgeben? Ich wusste, dass die Schwärze alles unangenehme forttragen würde. Cas war da, ich hatte ihn gesehen. War das nicht alles was zählte?
Meine Lider flatterten. Ich wollte sie nur ganz kurz schließen. Es war so fürchterlich anstrengend, sie offen zu halten.
Ich schloss die Augen und das dunkle Wasser gewann. Der Schmerz und die Kälte verschwanden. Alles verschwand und verblasste im Nichts.

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Castor

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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Castor am 18.03.2018 11:27

Merles Stimme hörte ich wie durch einen Schleier. Zuerst dachte ich, dass ich mir vor lauter Hoffnung nur eingebildet hatte, dass sie mit mir sprach, aber dann sie wie sie leicht ihre Augen öffnete und atmete erleichtert aus. "Alles wird gut, hörst du?", flüsterte ich. 
Ich hatte keine Ahnung, wie ich guckte, aber mein Gesicht fühlte sich durch die Tränen verzerrt an. Meine Haut zog unangenehm an meinen Wangen. Wann hatte ich das letzte Mal geweint? Ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern.
Auf ihre Worte hin versuchte ich meine Mundwinkel wenigstens ein Stückchen nach oben zu ziehen, aber es missglückte mir kläglich. "Gib mir einen Grund zum Lächeln, okay?", sagte ich leise und nickte immer wieder mit dem Kopf, wie um sie auch dazu zu bringen. "Bleib wach Merle, ja?"
Den ganzen Weg zum Schloss über spürte ich, wie sie immer wieder abzudriften schien aber gleichzeitig dagegen ankämpfte. Merlin, ich hoffte sie war stärker als das, was sie nach unten zog. Ich wusste, dass sie das war. Sie musste es einfach sein. Ihre leise Entschuldigung hörte ich, nicht mehr genauso laut wie ihre Worte zuvor, aber ihr leises Wispern kam trotzdem laut genug an meinen Ohren an. "Es tut mir auch leid", flüsterte ich als Antwort und beschleunigte meine Schritte. Ihre Entschuldigung hörte sich an, als hätte sie sich selbst bereits aufgegeben. Als wolle sie noch Unklarheiten aus der Welt schaffen, bevor sie ... ging.
"Merle, jetzt hör mir verdammt nochmal zu, okay?" Ich schrie die Worte beinahe, als ich sah wie sich ihre Augen schlossen. Das durfte nicht wahr sein. "Meer, komm schon. Ich brauche dich. Bleib wach, bitte!"
Meine Stimme war ein Mix aus Schreien, Schluchzen und Weinen. Komischerweise trafen wir auf dem Weg zum Krankenflügel nicht eine Menschenseele im Schloss. Die meisten Schüler waren jetzt bereits in ihren Gemeinschaftsräumen oder beim DC Treffen, und die Lehrer schienen auch wie vom Erdboden verschluckt. Das eine Mal wo ich wirklich einen Lehrer treffen wollte, musste!, da war niemand anzutreffen. 
Im Krankenflügel angekommen trat ich mit dem Fuß feste vor die Tür und betete, dass irgendjemand darin mich hören würde. Merle lag immer noch in meinen Armen und ich presste ihren Körper fest an mich, weil ich Angst hatte dass ich sie sonst verlieren würde. Wenn ich das nicht längst schon hatte ...
Die Flügeltür würde mir von einer erschrocken drein blickenden Heilerin geöffnet, die sofort eines der Betten frei machte, auf dass ich Merle vorsichtig legte. Ihre blasse Haut machte den weißen Bettlaken ziemliche Konkurrenz. Ich wischte mir die Nässe von den Wangen und griff nach ihrer Hand, während die Heilerin um sie herum wuselte. Es hatte sie offenbar genauso schlimm erwischt, wie ich es vermutet hatte. Man sollte einem Lehrer Bescheid geben ... ihrer Schwester. Merle würde es niemals zugeben, aber ich kannte sie lange genug um zu wissen dass es eine große Stütze sein würde, wenn Teagan an ihrer Seite war. 
Ich murmelte vor mich hin, flüsterte Merle zu dass alles wieder gut werden würde und teilte der Heilerin dann mit, dass Professor Marit sofort benachrichtigt werden müsse. Sie nickte und schickte mit einem Schwenker ihres Zauberstabs einen Patronus los, der die Nachricht wohl den Lehrern überbringen würde.

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Teagan
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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Teagan am 18.03.2018 23:31

Als ich die Nachricht bekam, war ich schon drauf und dran meine Zähne zu putzen. Ich trug schon meinen ganz und gar nicht Alltagspassablen Jogginganzug und hatte meine Zahnbürste im Mund, als man mich dringend in den Krankenflügel rief. Ein dringender Notfall. Seitdem das mit Mom und Dad passiert war, war ich bei der kleinsten Sache schon panisch. Ich machte mich so überstürzt auf den Weg, dass ich statt meines Zauberstabes meine Zahnbürste in der Hand hatte, sodass ich noch einmal kurz zurücklaufen musste.
Als ich schließlich außer Atem im Krankenflügel ankam, sah ich vermutlich sehr durch den Wind aus, vermutlich hatte ich sogar noch Zahnpasta an der Lippe, doch das spielte jetzt keine Rolle. Merle lag in dem ersten Bett neben der Tür. Eine Heilerin schien sich schon um sie zu kümmern und an ihrer Seite saß Castor und hielt ihre Hand. Ich stürzte auf das kleine Grüppchen zu und beugte mich über meine kleine Schwester, welche bereits einer Leiche nicht ganz unähnlich war. Panik machte sich in mir breit und ich musste mich einen Moment auf dem Bett aufstützen. Ich musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Mir brannte die Frage auf der Zunge was passiert sei, aber ich schluckte sie herunter. "Was können wir tun? Wird-...", ich brach ab und schluckte schwer "-...wird sie wieder?" hauchte ich fragend. Vermutlich stand mir die Angst ins Gesicht geschrieben.
In schnellen Worten erklärte mir die Heilerin, Merle bereits soweit stabilisert war, dass wir ins St. Mungo konnten. dafür seien auch schon Vorkehrungen getroffen worden und wir könnten sofort los. Je schneller desto besser.
Sie transportierte Merle in ein Nebenzimmer und ich wollte ihr so schnell wie möglich folgen. Doch ich nahm mir einen kurzen Moment Zeit um mich Castor zuzuwenden. Dieser sah ungefähr so verzweifelt aus wie ich mich fühlte. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihm in die Augen. "Das ist jetzt bestimmt nicht leicht für dich, aber du kannst nicht mit. Leg dich vielleicht ein bisschen hin...Ich werde mich melden wenn ich mehr weiß." versprach ich ihm und eilte dann so schnell ich konnte der Heilerin und Merle hinterher.
Die nächsten Stunden waren mit die schlimmsten Stunden meines Lebens. Ich konnte nichts weiter tun als warten und hoffen, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Als ich schließlich zu ihr durfte, war es mitten in der Nacht. Bald würde sicher schon wieder die Sonne aufgehen. Ich war so dankbar, dass Merle den neuen Tag erleben würde. Ich wusste nicht was ich getan hätte, wenn sie es nicht geschafft hätte. Fast alles was ich tat, tat ich ausschließlich für Merle, damit sie ein gutes Leben hat. Wenn sie nicht mehr wäre, wäre alles was ich tat bedeutungslos.
Kraftlos kauerte ich auf einem Stuhl neben ihrem Krankenbett und wartete darauf, dass sie wieder zu sich kam. Meine Augen waren gerötet und ich fühlte mich ganz taub. Ich wusste, sobald ich sah wie Merle die Augen aufschlug und irgendein Kommentar von sich geben würde, so verletzend das auch sein mochte, wäre ich der glücklichste Mensch auf der Welt.
Ich beruhigte mich selbst, in dem ich ein Lied vor mich hin summte, welches Mom mir und meinen Geschwistern früher immer vorgesungen hatte, wenn es uns schlecht ging.

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Merle
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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Merle am 19.03.2018 12:13

Alles um mich herum war durchdringend schwarz. Da war keine Gefühl, keine Sorge. Es war nichts. Ich hatte kein Zeitgefühl oder irgendein anderes Empfinden. Es war das absolute Nichts. Deswegen fiel mir die Veränderung auch sofort auf. Die Schwärze wurde weniger undurchdringlich, als würde sie sich langsam zurückziehen, sich lichten...
Das erste, was ich spürte, als die Dunkelheit mich freigab, war Kälte. Mir war eisig kalt. Konnte nicht irgendjemand ein gottverdammtes Feuer anmachen?! Oder war dort ein Feuer und ich musste nur näher heran? Ich versuchte ein Knistern auszumachen. Langsam drangen Geräusche durch die Stille. Da war jemand. Ein Lied. Ein sehr vertrautes Lied. Gedanklich stimmte ich sofort mit ein. Ich liebte dieses Lied. Ich sang es so gerne mit.
Aber was war passiert? Ich strengte meinen Kopf an, um mich wieder zu erinnern. Da war ein Sturz Ich war vom Besen gefallen... Maxon hatte mich gestoßen. Oder? Hatte Mama mich ins Bett gebracht? Verzweifelt versuchte ich meine Erinnerungen zurück zu bekommen. Als ich das jedoch nicht schaffte, konzentrierte ich mich auf den Text oder eher versuchte ich mich an diesen zu erinnern. Aber die Worte waren nicht greifbar. Immer, wenn ich glaubte, den Text wieder vor mir zu haben, entglitt er mir wieder. Ich runzelte verärgert die Stirn. Ich kannte den Text doch!
Hush little baby don't say a word . Fetzen des Textes fielen mir nun doch langsam wieder ein. Gedanklich sang ich schon die nächste Zeile. Mama's gonna buy you a mockingbird. Was kam danach? Ich konnte mich nicht erinnern...
Ich spürte, dass ich zitterte. Warum war es denn so kalt? Ich blinzelte vorsichtig. „Mama?" flüsterte ich leise, da ich eigentlich nicht wollte, dass sie aufhörte zu summen. Es war so beruhigend und das meine Erinnerung so durchlöchert war, ängstigte mich etwas. Meine Stimme jedoch war unglaublich kratzig und das Sprechen war unangenehm. Als hätte ich meine Stimme eine Ewigkeit nicht mehr richtig benutzt. Und mir war kalt... Vielleicht konnte Mama etwas dagegen machen. Mama konnte alles. Sie und Tea könnten die ganze Welt regieren. Ich kicherte wegen dieses Gedankens, aber das tat seltsam weh,weswegen ich schnell wieder verstummte.
Und dann schlug ich die Augen auf und sah... meine Schwester. Nicht Mama. Die Erinnerungen strömten nur so auf mich ein. Die einzelnen Teile setzten sich zusammen, zu einem sehr unschönen Bild. Mama war schon lange fort. Nicht Maxon hatte mich vom Besen gestoßen. Es war ein Klatscher gewesen. Zwei Klatscher. Und ich war nicht nur einen knappen Meter gefallen, sondern um einiges Tiefer. Doch da wurde meine Erinnerung verschwommen. Ich konnte mich nicht mal mehr daran erinnern, aufgekommen zu sein. Was war passiert? „Tea..." jammerte ich leise, in der Hoffnung, sie könnte mir erklären, was passiert war, und versuchte mich etwas aufzusetzen, aber es funktionierte nicht. Ich konnte mich kaum bewegen. Panik machte sich in mir breit. Warum ging das nicht? Ich wimmerte leise.

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Teagan
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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Teagan am 19.04.2018 16:20

Es dauerte ine ganze Zeit lang, bis Merle sich rührte. Zumindest kam es mir so vor. Ich summte immer noch vor mich hin, wenn auch nur leise und mit wenig Energie. Ich durchschritt gerade meinen schlimmsten Alptraum, nur schien ich nicht daraus zu erwachen, wie ich es sonst tat wenn es zu heftig wurde. Als Merle sich endlich rührte, beugte ich mich über sie und musterte sie eingehend. Ich wagte es nicht erleichtert zu sein. Wenn es noch nicht vorbei war, es ihr wieder schlechter ging, wäre das zu erschütternd. "Mama?", hörte ich sie flüstern und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Mama war nicht hier, genau so wenig wie Dad. Nur ich war ihr geblieben. Ich wünschte mir wieder einmal, dass es anders gewesen wäre. Ich hätte mein Leben gerne für das meiner Mom gegeben.
Merle öffnete ihre Augen und ich sah die Trauer in ihnen. Die Erkenntnis, dass Mommy nicht hier sein konnte und nie wieder hier sein würde. Ich schluckte und versuchte mich davon nicht beeinflussen zu lassen. Ich sollte jetzt wieder stark sein. Merle sollte nicht sehen was für ein Wrack ich eigentlich war.
Sanft strich ich ihr über die Wange. "Shhht..." machte ich beruhigend und atmete tief durch. "Du bist ganz schön tief gefallen. Erinnerst du dich?" fragte ich leise und biss die Zähne einen Moment zusammen. "Du bist wieder bei Bewusstsein, das ist gut! Die Heiler werden gleich kommen und dich noch einmal untersuchen. Dir wird es jetzt eine Zeit lang nicht allzu gut gehen, aber wir schaffen das." ich nickte nachdrücklich. Ich würde ihr dabei helfen, wenn sie das wollte. Ich hoffte, sie würde mich lassen. Ich drehte mich um und ging ein paar Schritte aus dem Raum um Merles Heiler zu holen. Für einen kurzen Moment erlaubte ich mir erleichtert und dankbar zu sein.

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Merle
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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Merle am 21.04.2018 13:34

Ich spürte die heißen Tränen auf meinen Wagen. Teils aus Angst, aber größtenteils vor Erleichterung. Die Tatsache, dass meine Schwester bei mir war, beruhigte mich etwas, raubte der Angst ihre Kraft.
Ich versuchte zu nicken. An den Sturz erinnerte ich mich, aber an nichts weiteres. Ich runzelte die Stirn. „Und danach?" fragte ich mit dieser kratzigen, fremd klingenden Stimme.
Irgendetwas benebelte mich seltsam. Ich wusste, dass etwas in mir nicht mit Teagan gerechnet hatte. Als hätte dieser Teil gedacht, sie würde nicht kommen, wenn mir etwas passierte. Aber was löste diesen Teil aus? Ich bekam es nicht zusammen, ich wusste nur, das es so war.
Bei Bewusstsein. Ich war es nicht die ganze Zeit gewesen. Natürlich nicht. Aber... aber wie lange?
Als Tea plötzlich aufstand, ergriff die Panik mich erneut. „Teagan..." ich wimmerte leise. Ich fühlte mich so klein. Es fühlte sich ein bisschen an, wie damals, als sie in den Zug stieg und ich zusehen musste, wie meine beste Freundin mich für eine lange Zeit verließ. Andere Freunde fand. Nur dieses Mal war es schlimmer. Ich brauchte sie, ganz egal, was diesen Teil, der sie für irgendetwas an das ich mich nicht erinnern konnte, verachtete. Dieser Teil sagte mir, dass ich sie verloren habe.
„Geh nicht weg..." meine Stimme wurde leise, verzweifelter „Geh niemals weg..." bat ich. Ich wusste, dass ich sie darum schon einmal gebeten hatte. Aber das schien Jahre zurückzuliegen, denn sie war mir seltsam fremd und schrecklich vertraut zu gleich. Mir fehlten so viele Erinnerungen. Ich wusste nur, das ich ziemlich zerrissen war, was Tea anging, aber solang ich nicht mehr wusste, was geschehen war, verdrängte ich die schlechten Gefühle. Mein Körper schien einfach nicht fähig zu sein so viel verschiedenes zu empfinden, dafür war er zu erschöpft. Doch meinem Gedächtnis schien das egal zu sein, denn während Teagan ging, strömten schreckliche Erinnerungen auf mich ein. Wie sie unsere Eltern verraten hatte. Mich. Wie sie mich angeschrien hatte und mich allein ließ. Wie ich sie verletzte, Dinge sagte, die sie verletzen sollten. Mein Kopf tat weh und dennoch war ich dankbar wieder zu wissen, was alles geschehen war. Was hatte ich da denn bitte gesagt? Sie sollte nicht gehen? Sie war doch schon längst fort! Hatte mich verlassen! Was auch immer mich so benebelte, es tat mir nicht sonderlich gut, denn ich sprach dumme, kindliche Wünsche aus, die sie mir niemals erfüllen würde.

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Teagan
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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Teagan am 21.05.2018 12:11

"Mh..." machte ich undeutlich und wusste nciht, wie sehr ich mir über ihre Erinnerungslücken Sorgen machen sollte. Aber vermutlich war das ganz normal. Ich presste die Lippen aufeinander. "Danach hat dich dein Freund Castor in den Krankenflügel gebracht. Ich weiß bei Merlins Bart nicht, wie er das angestellt hat, aber dort bist du angekommen. Ich wurde dann augenblicklich informiert und dann sind wir schnell hierhertransportiert worden. Du wurdest eine lange Zeit behandelt und jetzt sind wir hier. Willst du vielleicht etwas trinken?" fragte ich, da ich mir sehr nutzlos vorkam. Ich hatte nichts wirklich geleistet, außer hier zu warten und zu hoffen. Ich hatte nicht einmal helfen können.
Als ich zur Tür ging und Merle plötzlich wollte, dass ich hierblieb, ergriff mich das sehr. Es war so schön mal wieder so etwas von ihr zu hören. Andererseits würde sie unter anderen Umständen sicher nicht so etwas sagen. Ich biss mir auf die Unterlippe und drehte mich noch einmal kurz herum. "Ich bin ganz schnell wieder da." versprach ich ihr und suchte dann ihren Heiler. Ich war noch lange nicht bereit so viel Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht wäre ich das auch nie. Manchmal würde ich wirklich gerne verschwinden, auch wenn ich wusste, dass ich das nie könnte.
Merles Heiler, war ganz in der Nähe und zusammen gingen wir zurück zu Merle. Ich stand dicht neben ihr, als der Heiler sie untersuchte und schließlich meinte, dass Merle mit genügend Ruhe bald wieder auf den Beinen wäre. Sie sei ein richtiger Glückspilz. Er scherzte noch etwas wegen 'Felix Felicis' und verabschiedete sich dann. Merle dürfe bald wieder nach Hogwarts, wenn auch für das erste nur in den Krankenflügel.
Mit schwachen Beinen setzte ich mich wieder auf den kleinen Stuhl neben ihrem Bett. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und schloss die Augen. Ich fragte mich, was Mom jetzt wohl tun würde. Oder was Dad tun würde. Würden sie ihr eine Standpauke halten? Sie in den Arm nehmen? Ihr Wackelpudding besorgen so viel sie wollte? Es schockierte mich, dass ich das nicht wusste. Ich war hierfür nicht gemacht.
Ich hob den Kopf und sah Merle an. "Du solltest noch ein bisschen schlafen, bevor wir zurück nach Hogwarts gehen..." sagte ich schließlich leise und lehnte mich erschöpft zurück in meinen Stuhl. Ich würde auf der Stelle einschlafen können. Aber ich wusste auch, dass ich die ganze Zeit wach bleiben würde um auf Merle zu achten.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.05.2018 12:12.

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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Merle am 31.05.2018 19:30

Als sie Cas erwähnte, zuckte ich zusammen, was mir einen stechenden Schmerz durch die Schulter jagen ließ. Anscheinend war es nicht gut, wenn ich mich zu sehr bewegte. Insofern ich dies denn überhaupt konnte. Ich versuchte wirklich ihr gedanklich zu folgen und mich zu erinnern, aber da war nichts. Ich konnte mich verschwommen an Castors Gesicht und seine Stimme erinnern. Ich glaubte, ihn weinen gehört zu haben, aber da ich meinem Gedächtnis gerade nicht traute, gab ich darauf eher nichts. Es dauerte seine Zeit, bis mein Gehirn erfasst hatte, dass sie mir eine Frage gestellt hatte, so sehr war ich auf diese verschwommene vielleicht – Erinnerung an Castor fixiert gewesen. Jetzt, wo sie es sagte, stellte ich fest, dass meine Kehle tatsächlich schrecklich ausgetrocknet war. „Gerne." flüsterte ich und versuchte mich an einem vorsichtigen Nicken. Wie ich etwas trinken sollte, war mir jedoch schleierhaft, schließlich konnte ich kaum die kleinste Bewegung vollziehen, geschweige denn mich aufsetzten.
Ich sah ihr dabei zu, wie sie den Raum verließ. Ja, sie würde wiederkommen. Aber jetzt, da mein Gedächtnis sich doch dazu entschieden hatte, wieder ansatzweise zu funktionieren, bereute ich den Wunsch schon wieder. Ich wollte, dass die Schwester aus meiner Kindheit zurückkehrte und nicht die, die mich nicht mochte. Die ich teilweise nicht mochte. Ich drehte den Kopf zurück und starrte an die weiße Decke über mir. Ich war verwirrt. Die ganze Situation verwirrte mich. War sie nur nett, weil ich verletzt war? Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte, wenn sie zurückkam. Wir hatten so selten miteinander geredet in letzter Zeit und wenn wir es getan hatten, dann nicht ohne das ich sie absichtlich zu verletzten versuchte. Der Morgen, als sie mich in ihrem Bett hatte schlafen lassen und mir Frühstück gebracht hatte, fiel mir wieder ein. Den kleinen Stich, welcher mit der Erinnerung an Castor einherging, versuchte ich so gut wie möglich zu ignorieren. Sie hatte gesagt, ich würde immer zu ihr kommen können. Und das hatte so sehr nach meiner Schwester geklungen. Die Schwester von früher, meinte ich. Ob sie noch in der Person zu finden war, die sie jetzt ist?
Als die Tür sich wieder öffnete, wusste ich immer noch nicht, was ich mit der Teagan Sache nun umgehen sollte. Aber glücklicherweise, war ein Heiler an ihrer Seite, weswegen ich vorerst nicht weiter darüber nachdenken musste. Er untersuchte mich und scherzte etwas, wofür ich ihm ein müdes Lächeln schenkte. Als er meinte, ich dürfte sehr bald wieder nach Hogwarts, seufzte ich erleichtert.
Nachdem er fort war, sah ich wieder zu meiner Schwester. Sie sah so erschöpft aus, wie ich mich fühlte. Und als sie meinte, ich sollte schlafen, musste ich ihr recht geben, auch wenn ich es niemals aussprechen würde. „Du siehst auch müde aus." erwiderte ich stattdessen. War sie die ganze Zeit hier gewesen – wach? Wie lange hatte sie nicht geschlafen?
Ich wandte meinen Blick wieder zur Decke. Das Bedürfnis, sie etwas zu fragen, wurde langsam übermächtig... ich wollte ihr erzählen, was passiert war. Ich wusste nicht, ob es an den Tränken und Kräutern lag, oder einfach an der kindlichen Seite in mir, die meine Schwester noch immer liebte und vergötterte, doch nachdem ich mit einem kurzen Blick sichergegangen war, dass sie noch immer die Augen geöffnet hatte, begann ich zu reden. „Ich war bei dir und auf dem Spielfeld, weil ich mich mit ihm gestritten habe. Castor." ich schluckte die Tränen herunter, die bei der Erinnerungen meine Augen benetzten. „Ich mag ihn.. sehr. Mehr als das. Und..." ich glaubte es kaum, dass die nächsten Worte mir über die Lippen kamen, aber sie war die einzige, die mir einfiel, die vielleicht helfen konnte. „Er hat mich geküsst." Ich schluchzte dann doch leise. „Er meinte, es wäre nur passiert, weil ich etwas von einer Veela habe und dieser Teil ihn dazu angestiftet hat. Aber..." Und schon schämte ich mich, meiner Schwester erzählt zu haben, wie dumm und leichtgläubig ich doch war. „Teacup? Hat dich schon mal jemand nur gemocht, weil du diese Gene hast?" fragte ich leise, wohl wissend, dass ich diesen Namen für sie das letzte mal vor beinahe 7 Jahren gebraucht habe.

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Teagan
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Re: Vergangenheitsplay » 6

von Teagan am 05.06.2018 13:28

Meine Augen fielen mir immer wieder beinahe zu, doch ich kämpfte mit allen Mitteln dagegen an. Notfalls würde ich mir gleich einen Stärkungstrank geben lassen. Ich schüttelte nur sanft den Kopf, als Merle meinte ich würde müde aussehen. "Meine Haut ist nur so dünn unter den Augen, das ist alles..." meinte ich leise und streckte mich in dem klabbrigen Stuhl aus, welcher direkt neben Merles Bett stand. Ich wartete darauf, dass sie einschlief. Doch dann begann sie zu reden und es hörte sich so an als würde ihr das schon länger auf der Seele brennen.
Irgendwie hatte ich schon das Gefühl gehabt, es würde sich um Castor drehen. Mir fiel wieder ein wie er im Krankenflügel an ihrer Seite gesessen hatte und ich war mir ziemlich sicher, dass er sie angelogen hatte. Dieser Junge hatte sie nicht nur geküsst, weil sie eine Teilveela war.
Als sie mich bei ihrem früheren Spitznamen für mich nannte, musste ich schlucken und augenblicklich die Tränen zurückhalten. Ich hatte mich oft danach gesehnt diesen Namen wieder zu hören. Sehr oft. Mir fiel wieder einmal auf wie einsam ich mich fühlte. Ich lehnte mich leicht nach vorne und strich ihr sanft das Haar aus ihrem hübschen Gesicht. "Es wird immer Menschen die du unwissentlich wegen deiner Gene verzauberst und die dich aus diesen Gründen mögen. Aber du solltest niemals vergessen welchen Einfluss dein Charakter auf die Menschen hat. Du gibst anderen in deinem Umfeld das Gefühl frei zu sein und ziehst sie in den Bann mit dem was dich ausmacht und das sind nicht deine Gene. Zumindest nicht dieses eine Gen. Castor und du ihr seid schon lange befreundet, er kennt dich, er weiß, dass du mehr bist als das..." ich endete leise und sah meine kleine Schwester an. "Was deine Frage angeht... Ich glaube ich hatte nie den Mut herauszufinden ob mich jemand aus einem anderen Grund gemocht hat. Ich hab mich nie wirklich geöffnet und es zugelassen. Mach nicht den gleichen Fehler, Cupcake." sagte ich liebevoll und ließ dann langsam meine Hand sinken. Ich hatte mir nie mehr gewünscht, als dass Merle glücklich war. Ich wollte, dass der Verlust unserer Eltern sich nicht auf alle Bereiche ihres Lebens auswirkt und ich wollte ihr alles geben können was die Welt zu bieten hatte. Aber es war nie genug. Sie war jetzt trotzdem hier im St. Mungo und weinte.

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