Am Kamin

Olivia

22, Weiblich

Beiträge: 110

Re: Am Kamin

von Olivia am 16.04.2019 17:23

Gähnend rückte ich den Tragegurt meiner Schultasche wieder zurück, der mir immer wieder von der Schulter rückte. Ich hatte keine Ahnung wie spät es genau war, wenn ich zum Lernen in der Bibliothek saß ging die Zeit schon manches Mal verloren. Auch mein Magen machte sich mit glucksenden Geräuschen auf sich aufmerksam, hoffentlich hatte ich das Abendessen noch nicht verpasst. Wobei auch das keine große Überraschung gewesen wäre. Es war ziemlich egal ob ich in der Bib saß und jegliches Zeitgefühl verlor oder mit meinen Freunden unterwegs, die Hauselfen hatten mich mindestens einmal in der Woche abends in der Küche sitzen. Riley und ich hatten sie damals völlig zufällig gemeinsam gefunden, als wir nach einem Date weit nach der Sperrstunde noch durch's Schloss gepilgert waren und uns ganz plötzlich auf der Flucht vorm Hausmeister befanden. Mein hoher Pferdeschwanz hatte die Birne damals gekitzelt, als wir uns im dunklen Flur schutzsuchend an die Wand gedrückt hatten. Die Erinnerung brachte mich heute noch regelmäßig zum Schmunzeln, auch wenn sie eine Weile her war. Jetzt war ich jedenfalls guter Dinge, als ich in den Gemeinschaftsraum krabbelte und diverse Tischgruppen noch von Schülern belagert waren.
Eine mir allzu bekannte Stimme forderte sogleich meine Aufmerksamkeit und ließ mich mit erhobener Braue und breitem Grinsen den Kopf schütteln. Zielstrebig steuerte ich das dunkelblaue Sofa an und ließ mich neben den dunkelblonden Jungen darauf fallen, meine übervolle Tasche landete mit einem dumpfen Geräusch vor mir auf dem Boden. „Wenn du mich so rufst, kannst du nur was wollen Jay oder womit habe ich diesen übertriebenen Titel sonst verdient?", grinste ich und knuffte meinen besten Freund in die Seite, während sein Arm sich in einer mir vertrauten Selbstverständlichkeit um meine Schultern legte. Ein Blick auf den kleinen Tisch vor uns verriet mir, dass Jason wohl gerade im Begriff war sich an seine Hausaufgaben zu machen. Die Tatsache, dass er damit schon fast wieder zu spät war ließ mich schmunzeln. „Bin ich etwa wieder deine Ausrede dich vor der Arbeit zu drücken?", riet ich mal ins Blaue, ziemlich sicher mit meiner Vermutung richtig zu liegen. Am Ende des Abends würde ich eh wieder zustimmen, dass wir uns die Arbeit aufteilten. „In der Bibliothek, solltest du auch mal versuchen", gab ich mit frechem Grinsen neckend zurück, ehe ich nach seinem Handgelenk griff und es so drehte, dass ich auf seine Armbanduhr gucken konnte. Zehn nach sechs. „Was hast du bis jetzt getrieben?".

So many times you have seen me around and when you've seen me you'll know what I'm about.
I'm not the type of girl who cares what you think, I choose to swim when all the others just sink.
The one thing that's true is I ain't gonna be nobody's fool...

Antworten

Jason

23, Männlich

Beiträge: 13

Re: Am Kamin

von Jason am 16.04.2019 21:56

Ich sah mit einem breiten Grinsen dabei zu, wie Liv lächelnd den Kopf über mich schüttelte. Das machte sie ziemlich oft, wenn wir miteinander sprachen, wie mir gerade auffiel. Aber ich wusste ja nur zu gut, dass es einfach ein Ausdruck unserer Freundschaft war.
Auf ihre ersten Sätze hin sah ich sie einfach nur gespielt schockiert an und antwortete ihr: "Also, bitte. Erstens ist es Tatsache, dass du wunderschön bist. Und zweitens will ich einfach nur etwas Zeit mit meiner besten Freundin verbringen. Ist das etwa so verwerflich?" Ich musste grinsen und dieses Grinsen wurde auch noch eine Spur breiter, als mich Olivia in die Seite knuffte. Kurz nachdem sie das getan hatte, stupste ich sie ebenfalls leicht in die Seite, wobei ich genau wusste, dass ihr das wohl mehr ausmachen würde, als mir, weil ich einfach nicht wirklich kitzelig war.
Olivia ließ jedoch nicht locker und irgendwann hob ich dann doch abwehrend, aber trotzdem lächelnd, meine Arme. "Na gut, vielleicht hast du mich erwischt. Aber was soll ich tun: Ich verbringe nun mal viel lieber Zeit mit dir, als mich mit irgendwelchen verstaubten Büchern rumzuschlagen. Du bist dann doch die nettere Gesellschaft", antwortete ich ihr auf ihre nur allzu treffende Vermutung. Nach einer kurzen Pause fügte ich dann noch hinzu: "Du bist es mir wert, dass ich morgen Ärger von den Lehrern wegen nicht gemachter Hausaufgaben kassiere."
Als Olivia mir dann erzählte, dass sie in der Bib gewesen war, war ich nun derjenige, der grinsend die Augen verdrehte. "Ich hatte schon wieder fast vergessen, mit was für einer Streberin ich es hier zu tun habe", dann fügte ich noch lachend hinzu, "Ich habe seit meinen ganzen Jahren hier keinen Fuß in die Bib gesetzt und diesen Schulrekord versuche ich auch zu halten." Tatsächlich traf man nur selten in der Bibliothek auf mich. Und das auch nur, wenn es langsam auf das Schuljahresende und die Prüfungen zuging. Manchmal fragte ich mich wirklich, warum ich in Ravenclaw gelandet war.
"Ach, nichts besonderes. War nur etwas mit Luke draußen", erzählte ich ihr dann. Tatsächlich war mein Tag bisher eigentlich ziemlich unspektakulär gewesen. Aber jetzt war Olivia da, und das hieß, dass sich das alles noch ändern könnte.

Antworten

Olivia

22, Weiblich

Beiträge: 110

Re: Am Kamin

von Olivia am 18.04.2019 12:07

Ich schüttelte immer noch breit grinsend wieder den Kopf. „Danke, du Quatschkopf", bedankte ich mich für das Kompliment, auch wenn ich noch eine liebevoll gemeinte Neckerei anhängte; Komplimente dieser Art überforderten mich immer leicht. „Daran ist gar nichts verwerflich. Ich verbringe schließlich auch gerne Zeit mit dir... und wie lustig es wäre, wenn wir nächstes Jahr gemeinsam eine Uni unsicher machen könnten", philosophierte ich, dabei gespielt einen Zeigefinger an meine Lippen führend und den Kopf neigend, ganz so als würde ich nachdenken, „Vielleicht ist es mir deswegen auch so wichtig, dass du dich ab und an durch deine Hausaufgaben quälst!". Just in dem Moment begann ich allerdings schon zu lachen und mich hilflos von ihm weg zu robben, da Jay mich ebenfalls in die Seite pikste und ich im Gegensatz zu ihm wirklich schrecklich kitzelig war.
„Wie gut, dass die Streberin dir jedes Mal auf's Neue deinen süßen Hintern rettet", witzelte ich, dabei mit den Brauen wackelnd. Es kam nicht selten vor, dass wir gemeinsam über den Hausaufgaben hockten, wobei ich den größten Anteil stemmte, während Jay mich permanent zum Lachen brachte. In meiner Inszenierung möglichst theatralisch seufzend, dabei immer noch wie ein Honigkuchenpferd greinend, setzte ich mich wieder aufrecht und griff nach dem Blatt Pergament welches vor uns auf dem Tisch lag. Im Schnelldurchlauf machte ich mir einen Überblick über die Zaubertränke-Hausarbeit, viel musste er da nicht mehr machen. Eine halbe Seite noch und Slughorn wäre zufrieden. „Guter Ansatz", meinte ich, ehe ich scherzhaft anfügte, „So schlecht stehen deine Chancen gar nicht! Das schaffst du gleich noch.". Tatsächlich war die Wahrscheinlichkeit, dass der Amerikaner das Schuljahr nicht schaffte kaum existent, ich machte mir also keine Sorgen. „Auf den Gängen erzählt man sich, dass dir den Titel sowieso keiner mehr strittig machen kann", erfand ich ein Gerücht, auf seinen Scherz eingehend.
„Immer noch spektakulärer als mein Nachmittag", gab ich zurück, mich tiefer in seine Armbeuge sinken lassend, während ich das Pergament mit seiner Hausarbeit wieder zusammenrollte und der Bewegung dabei mit meinem Blick Aufmerksamkeit schenkte. Um uns rum begannen alle sich in Richtung des Ausgangs zu machen, offensichtlich gab es gleich Abendessen. „Was hältst du von einem späteren Essen in der Küche?", fragte ich, ihn dabei grinsend ansehend. Gerade war ich zu bequem mich aus dem weichen Sofa zu hieven. Außerdem zauberten die Hauselfen einem dann immer noch irgendetwas besonders Leckeres.

Antworten

Jason

23, Männlich

Beiträge: 13

Re: Am Kamin

von Jason am 26.04.2019 23:23

"Immer wieder gern", erwiderte ich ihr mit meinem breitesten Grinsen. "Jetzt bin ich wohl an der Reihe mich zu bedanken. Und natürlich hast du Recht. Es wäre unglaublich, wenn wir auf der selben Uni landen würden. Ich könnte mir kein besseres Leben vorstellen", antwortete ich ihr, während ich ihr zuzwinkerte. Aber damit das überhaupt passieren könnte, müsste ich mir jetzt wohl bald mal sicher sein, was ich denn studieren wollte und das war gar nicht so einfach. Leider. Kurz nachdem ich daran gedacht hatte, ergriff Livie wieder das Wort. "Ach, wie gut, dass ich dich habe", meinte ich dann grinsend, ehe ich sie wieder zu mir zog, als sie versuchte vor mir zu flüchten. Ich legte meinen Arm erneut um ihre Schultern.
"Aha, hast du gerade etwa gestanden, dass du meinen Hintern süß findest?", fragte ich sie provokant und wackelte dabei ebenfalls mit meinen Augenbrauen. "Also habe ich mir nicht nur eingebildet, dass du ständig auf ihn starrst", fügte ich dann noch lachend hinzu. Vielleicht bekam ich es so ja soagr hin, dass Livie rot anlief. Das sah nämlich immer verdammt niedlich aus.
Ich sah ihr dabei zu, wie sie meine Hausaufgabe überflog und diese anschließend kommentierte. "Wow, wenn sogar du mich deswegen lobst, kann sie ja nur gut sein", antwortete ich ihr im Scherz, ehe ich etwas ernster wurde und sie dann noch fragte: "Aber ich kann das wahrscheinlich nicht so lassen, oder? Ich muss noch mehr schreiben?" Wenn ich Glück hatte, reichte das ja vielleicht sogar aus, aber diese Einschätzung überließ ich dann doch lieber Olivia. Sie konnte mich und sowohl die Erwartungen von den Professoren am besten einschätzen. "Ich hoffe doch, dass das auch stimmt. Ich warte immer noch sehnsüchtig auf meine Trophäe", erwiderte ich noch grinsend auf ihren Scherz.
Ich strich Olivia leicht über den Arm, als sie sich beinahe schon an mich kuschelte. Ich wollte wahrscheinlich gar nicht wissen, wie viele dachten, dass wir zwei zusammen waren... "Dafür wird dein Abend mit mir an deiner Seite bestimmt etwas spektakulärer", meinte ich mit einem Lächeln auf den Lippen, ehe ich ihrem Vorschlag, dass wir hier bleiben könnten, zustimmte. Es war hier im Moment viel zu schön, als dass ich aufstehen wollen würde.

Antworten

Olivia

22, Weiblich

Beiträge: 110

Re: Am Kamin

von Olivia am 07.05.2019 17:41

"Na dann kontrolliere ich ab heute jeden Abend, ob du deine Hausaufgaben gemacht hast!", neckte ich ihn, das Zwinkern spiegelnd. Woher genau ich den Ehrgeiz nahm, mich selbst so gewissenhaft hinter die eigenen Aufgaben zu klemmen, war mir manchmal selbst ein Rätsel. Immerhin war ich selbst gerne unterwegs und konnte mir bei weitem Lustigeres vorstellen, als Hausaufgaben. "Ich schätze, das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Stell dir nur vor wie langweilig es mir ohne dich wäre", erwiderte ich lächelnd, den Kampf gleich aufgebend und mich bereitwillig wieder in seinen Arm ziehen lassend.
Meine zum Grinsen verzogenen Lippen vorschiebend, warf ich ihm einen Seitenblick zu ohne ihm dabei meinen Kopf zu zudrehen. Unsere Späßchen wurden des öfteren von unseren Mitschülern missverstanden und man dichtete uns dementsprechend oft eine Beziehung an. Streng genommen ging unsere Freundschaft auch über das übliche Maß hinaus, allerdings waren wir uns relativ einig darüber, dass da nicht mehr war als Spaß miteinander. Und eben ein nicht zu leugnendes Interesse. "Jetzt tu doch nicht so überrascht!", tat ich schließlich empört, ironisch auf seinen Kommentar eingehend, "Du wackelst doch immer absichtlich ganz offensichtlich damit. Es sit schwer dann nicht hinzugucken!". Auch ich begann zu lachen und konnte nicht länger an meiner Inszenierung festhalten.
Die Pergamentrolle sachte an seinen Hinterkopf hauend, schüttelte ich grinsend den Kopf: "Ein bisschen muss da schon noch hin, Parker!". Gäbe es tatsächlich eine Trophäe, Jay wäre der perfekte Anwärter darauf. "Wenn du dich schickst, lass ich dich eventuell mal einen Blick auf meine Arbeit werfen!", fügte ich an, bevor das Pergament wieder auf dem Tisch vor uns zum Liegen kam. Ich hatte so viel vertrauen in meinen besten Freund, dass ich mir sicher war, dass er nicht einfach alles einfach abschreiben würde. Er war klug genug daraus seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
"Oh ho, du weißt schon, dass du damit meine Erwartungen an die nächsten Stunden erhöhst?", witzelte ich und blickte zu ihm auf, "Es muss also mindestens besser sein, als das Schokotörtchen, dass wir wahrscheinlich später in der Küche kriegen werden- und das, mein Lieber, wird schwer zu toppen, da sind wir uns sicher einig!". Glücklicherweise gab es die Schokobomben nicht jeden Abend, sonst würde das Quidditch-Training sicher nicht mehr ausreichen, einigermaßen in Form zu bleiben.

Antworten

Jason

23, Männlich

Beiträge: 13

Re: Am Kamin

von Jason am 03.06.2019 21:48

"Oh Merlin, du hörst dich ja schon genauso an, wie meine Mutter. Ihr zwei würdet euch wriklich blendend verstehen", erwiderte ich gespielt genervt, ehe ich wieder etwas schmunzelte. Tatsächlich wäre meine Mum wahrscheinlich hin und weg von Olivia. Schließlich war sie sehr schlau, höflich, zuvorkommend und besaß auch sonst die Eigenschaften einer perfekten Schwiegertochter.
"Och, das glaub ich dir sofort. Du hälst es ja kaum eine Minute, ohne mich aus. Ein ganzes Studium kommt da erst Recht nicht in Frage", gab ich grinsend von mir, während ich weiter sanft über ihren Oberarm strich. Nachdenklich fragte ich sie dann allerdings noch: "Ich sollte mir langsam echt mal klar machen, was ich studieren will, hm?" Ich konnte einfach nicht verstehen, wo die Zeit hingeflogen war. War ich nicht gerade erst nach Hogwarts gekommen und hatte Olivia kennen gelernt? Und jetzt soll unser letztes Schuljahr etwa schon beinahe zu Ende sein?
"Okay, okay, du hast mich ja erwischt", antwortete ich ihr lachend und mit erhobenen Händen, ganz so, als wolle ich mich ergeben. "Aber du kannst es mir ja wohl nicht übel nehmen. Weil man erstens mit so einem tollen Hintern gar nicht anders kann, als damit zu wackeln. Und zweitens könnte ich ein so tolles Mädchen leider nicht anders um den Finger wickeln." Ja, ich musste wohl zugeben dass Livie in vielerlei Hinsicht ein tolles und besonderes Mädchen war. Ansonsten wäre sie ja auch nicht meine beste Freundin und ich hätte nicht so lange Interesse an ihr.
Ich stöhnte leise genervt auf, als Olivia meinte, dass mein Aufsatz so noch nicht fertig war. Als sie dann allerdings hinzufügte, dass ich einen Blick auf ihre Arbeit werfen könnte, wurde ich hellhörig. "Ach ja?", hörte ich mich fragen "was muss ich denn machen, damit du mir deine Hausarbeit zeigst?" Mit den Augen klimpernd, rutschte ich noch etwas näher an Livie heran. So könnte sie mir bestimmt nicht lange widerstehen, dachte ich und musste mir dabei ein Grinsen verkneifen.
"Absolut kein Problem für mich. Selbst die Schokotörtchen kann ich noch übertreffen", witzelte ich und zwinkerte ihr mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu. Es war nicht schwer mit Olivia Spaß zu haben, weshalb ich auch kein zweites Mal über meine Aussage nachdenken musste.

Antworten

Olivia

22, Weiblich

Beiträge: 110

Re: Am Kamin

von Olivia am 28.06.2019 19:03

Mit wackelnden Brauen sah ich meinen besten Freund an. "Vielleicht haben sie und ich ja eine geheime Vereinbarung getroffen", grinste ich verschwörerisch. An sich hatte ich generell kein Problem damit, gut bei Müttern anzukommen. Spätestens wenn das Thema auf meine eigene Mum zu sprechen kam und ich ohne große Emotionen mitteilte, dass sie schon eine ganze Weile tot war. Wahrscheinlich war das der Code, in der Zeit während meines Besuchs in die Mum-Rolle zu schlüpfen. Es war an sich ganz süß, manchmal aber auch wirklich anstrengend.
"Du hast recht, ohne dich bin ich ein Wrack!", seufzte ich theatralisch, mit dem Handrücken an der Stirn einen Schwächeanfall simulierend tiefer in seine Armbeuge sinken lassend. Sein nachdenklicher Ton ließ mich dann allerdings aus meiner Position zu ihm aufblicken. "Wir sind jung, wir dürfen noch mindestens einen Studiengang versemmeln", lächelte ich aufrichtig. Ich wusste auch noch nicht zu 100 Prozent, was ich studieren wollte und schwankte noch zwischen zwei Studiengängen. "Hast du denn schon welche in Aussicht?", wollte ich wissen, immer noch zu ihm aufblickend ohne allerdings meine Position in seiner Armbeuge aufzugeben. Ich hatte mir Jay immer gut in einer Lehrposition vorstellen können. Er hatte diese lebensbejahende Ausstrahlung und gewinnde Art, er würde jeden für was begeistern können- wenn er denn wollte. "Außerdem sind es ja noch ein paar Wochen", beschwichtigte ich ihn weiter.
Unsere Ernsthaftigkeit hielt wie immer keine zehn Minuten, da brachte Jason schon wieder einen Spruch, der mich zum Lachen brachte. "Es scheint als müsste ich da jemande öfter mit Worten zu verstehen geben, dass ich ihn toll finde, dann musst du dich nicht so unter Wert verkaufen", witzelte ich, leicht durch seine Haare wuschelnd. Zwischen Jay und mir lief vieles wirklich unkompliziert. Wir waren beste Freunde und schliefen hin und wieder miteinander, ohne dass sich einer von uns im Nachhinein unwohl fühlte, wegen unausgesprochener Gedanken oder Gefühle. Es war einfach so anders als mit Riley, von dem ich mich eben schwer lösen und nur auf die bestehende Freundschaft konzentrieren konnte.
"Hm ich überleg mir noch was", säuselte ich, mich zu ihm vorlehnend- was kaum schwer war, da er mir bereits deutlich näher gekommen war-, nahe an seinen Lippen ohne diese zu berühren. Es war sein Ansinnen gewesen, mich aus dem Konzept zu bringen, ich wusste aber genau den Spieß umzudrehen. Einen kurzen Blick auf seine Lippen werfend, um das Spiel noch weiter auszureizen, grinste ich und setzte mich letztlich wieder aufrecht. "Jetzt übertreibst du aber, Jay", schnaubte ich amüsiert, "Nichts ist besser als diese Schokotörtchen!". Ich übertrieb natürlich maßlos, die Törtchen waren gut, aber es gab besseres.

Antworten

Erste Seite | « | 1 | 2 | 3