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![[ehem.] Ravenclaw](http://static2.yooco.de/n/ee/408293/images/usergroups/orig/8059db243fb1068b97082fb6dd7272e8.png)
Re: Am Kamin
von Olivia am 28.06.2019 19:03Mit wackelnden Brauen sah ich meinen besten Freund an. "Vielleicht haben sie und ich ja eine geheime Vereinbarung getroffen", grinste ich verschwörerisch. An sich hatte ich generell kein Problem damit, gut bei Müttern anzukommen. Spätestens wenn das Thema auf meine eigene Mum zu sprechen kam und ich ohne große Emotionen mitteilte, dass sie schon eine ganze Weile tot war. Wahrscheinlich war das der Code, in der Zeit während meines Besuchs in die Mum-Rolle zu schlüpfen. Es war an sich ganz süß, manchmal aber auch wirklich anstrengend.
"Du hast recht, ohne dich bin ich ein Wrack!", seufzte ich theatralisch, mit dem Handrücken an der Stirn einen Schwächeanfall simulierend tiefer in seine Armbeuge sinken lassend. Sein nachdenklicher Ton ließ mich dann allerdings aus meiner Position zu ihm aufblicken. "Wir sind jung, wir dürfen noch mindestens einen Studiengang versemmeln", lächelte ich aufrichtig. Ich wusste auch noch nicht zu 100 Prozent, was ich studieren wollte und schwankte noch zwischen zwei Studiengängen. "Hast du denn schon welche in Aussicht?", wollte ich wissen, immer noch zu ihm aufblickend ohne allerdings meine Position in seiner Armbeuge aufzugeben. Ich hatte mir Jay immer gut in einer Lehrposition vorstellen können. Er hatte diese lebensbejahende Ausstrahlung und gewinnde Art, er würde jeden für was begeistern können- wenn er denn wollte. "Außerdem sind es ja noch ein paar Wochen", beschwichtigte ich ihn weiter.
Unsere Ernsthaftigkeit hielt wie immer keine zehn Minuten, da brachte Jason schon wieder einen Spruch, der mich zum Lachen brachte. "Es scheint als müsste ich da jemande öfter mit Worten zu verstehen geben, dass ich ihn toll finde, dann musst du dich nicht so unter Wert verkaufen", witzelte ich, leicht durch seine Haare wuschelnd. Zwischen Jay und mir lief vieles wirklich unkompliziert. Wir waren beste Freunde und schliefen hin und wieder miteinander, ohne dass sich einer von uns im Nachhinein unwohl fühlte, wegen unausgesprochener Gedanken oder Gefühle. Es war einfach so anders als mit Riley, von dem ich mich eben schwer lösen und nur auf die bestehende Freundschaft konzentrieren konnte.
"Hm ich überleg mir noch was", säuselte ich, mich zu ihm vorlehnend- was kaum schwer war, da er mir bereits deutlich näher gekommen war-, nahe an seinen Lippen ohne diese zu berühren. Es war sein Ansinnen gewesen, mich aus dem Konzept zu bringen, ich wusste aber genau den Spieß umzudrehen. Einen kurzen Blick auf seine Lippen werfend, um das Spiel noch weiter auszureizen, grinste ich und setzte mich letztlich wieder aufrecht. "Jetzt übertreibst du aber, Jay", schnaubte ich amüsiert, "Nichts ist besser als diese Schokotörtchen!". Ich übertrieb natürlich maßlos, die Törtchen waren gut, aber es gab besseres.
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AntwortenRe: Vergangenheitsplay » 9
von Olivia am 26.05.2019 14:33Gespannt lauschte ich dem Schwarzhaarigen, meinen Kopf auf der Hand abgestützt, welcher auf der Rückenlehne auflag. "Das klingt toll!", gestand ich begeistert. In einer solchen Position konnte ich ihn mir gut vorstellen, mit seiner ruhigen Art und den realistischen Ansichten würde er das sicher gut meistern. "Du solltest es auf jeden Fall machen!", meinte ich ehrlich während ich die stützende Hand unter meinem Kopf weg zog und diese wie selbstverständlich in die Haare an seinem Hinterkopf fand.
Seine Aussage trieb mir ein Lächeln auf's Gesicht. "Ich habe das Gefühl, dass wir uns sowieso viel zu selten küssen!", gab ich neckisch zurück. Das stimmte immerhin nicht ganz, theoretisch sollten wir uns gar nicht mehr küssen. Wir waren ein Expaar, nur fiel das in Momenten wie diesen nicht auf. Und mich störte es normalerweise erstaunlich wenig. Der nächste Kuss intensivierte sich automatisch und ich ließ mich bereitwillig tiefer in die Kissen drücken, während ich zufrieden in den Kuss hinein seufzte. Meine Hände fanden in seinen Nacken und ich zog ihn noch enger an mich, sodass kaum noch ein Blatt Pergament mehr zwischen uns gepasst hätte. Woran auch immer es lag, irgendwann schaltete sich mein Kopf wieder ein. "Riley", hauchte ich gegen seine Lippen, hin und her gerissen ob ich mich wirklich lösen wollte, "Was machen wir hier eigentlich?". Es kostete mich einiges an Überwindung, meine Lippen wirklich von seinen zu lösen und ihn sanft an seinen Schultern etwas von mir runter zu schieben. Warum hatte ich nicht einfach sowas sagen können, wie 'Lass uns von hier verschwinden'? Der Blick aus seinen braunen Augen war fragend, während meiner wieder zu seinen Lippen glitt. "Schon gut, vergiss es einfach", seufzte ich unentschlossen, reckte mich zu ihm hoch und küsste ihn wieder.
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Re: Zukunftsplay » 12
von Olivia am 26.05.2019 14:15Mein Seufzen war deutlich hörbar und trotzte dem Lärm im Schankraum, als Chandler mich mit seiner Antwort vertröstete. Ich wusste, dass meine Worte bei ihm angekommen waren und er darauf zurückkommen würde, wenn er reden wollte. Die Gespräche am Tisch waren beschwingt und nach einer Weile beteiligte sich auch der dunkelhaarige Ravenclaw. Ich kommentierte dies nicht weiter, war aber sichtlich erleichtert, dass er sich offensichtlich entspannte und sogar lächelte.
Wir hatten kaum unser Butterbier bezahlt, da herrschte allgemeine Aufbruchstimmung. Marlene und Flora wollten wieder zum Schloss aufbrechen und noch bevor ich hatte eine Entscheidung treffen können, hatte der Jüngere einen Arm um mich gelegt und meine Aufmerksamkeit gefordert. "Klar, sehr gerne. Mimi vermisst uns sicher schon!", lächelte ich, ehe ich meinen Freundinnen sagte, dass sie schon vorgehen sollten und mit Chandler in die entgegengesetzte Richtung davon ging. Keine zwanzig Minuten später schlenderte ich zwischen den Kleiderstangen in dem kleinen Kleidergeschäft hindurch, in dem ein schwerer Duft von Räucherstäbchen in der Luft schwebte. "Was hältst du von dem?", fragte ich Chandler und zog ein blau-grau karriertes Hemd heraus.
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Re: Am Kamin
von Olivia am 07.05.2019 17:41"Na dann kontrolliere ich ab heute jeden Abend, ob du deine Hausaufgaben gemacht hast!", neckte ich ihn, das Zwinkern spiegelnd. Woher genau ich den Ehrgeiz nahm, mich selbst so gewissenhaft hinter die eigenen Aufgaben zu klemmen, war mir manchmal selbst ein Rätsel. Immerhin war ich selbst gerne unterwegs und konnte mir bei weitem Lustigeres vorstellen, als Hausaufgaben. "Ich schätze, das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Stell dir nur vor wie langweilig es mir ohne dich wäre", erwiderte ich lächelnd, den Kampf gleich aufgebend und mich bereitwillig wieder in seinen Arm ziehen lassend.
Meine zum Grinsen verzogenen Lippen vorschiebend, warf ich ihm einen Seitenblick zu ohne ihm dabei meinen Kopf zu zudrehen. Unsere Späßchen wurden des öfteren von unseren Mitschülern missverstanden und man dichtete uns dementsprechend oft eine Beziehung an. Streng genommen ging unsere Freundschaft auch über das übliche Maß hinaus, allerdings waren wir uns relativ einig darüber, dass da nicht mehr war als Spaß miteinander. Und eben ein nicht zu leugnendes Interesse. "Jetzt tu doch nicht so überrascht!", tat ich schließlich empört, ironisch auf seinen Kommentar eingehend, "Du wackelst doch immer absichtlich ganz offensichtlich damit. Es sit schwer dann nicht hinzugucken!". Auch ich begann zu lachen und konnte nicht länger an meiner Inszenierung festhalten.
Die Pergamentrolle sachte an seinen Hinterkopf hauend, schüttelte ich grinsend den Kopf: "Ein bisschen muss da schon noch hin, Parker!". Gäbe es tatsächlich eine Trophäe, Jay wäre der perfekte Anwärter darauf. "Wenn du dich schickst, lass ich dich eventuell mal einen Blick auf meine Arbeit werfen!", fügte ich an, bevor das Pergament wieder auf dem Tisch vor uns zum Liegen kam. Ich hatte so viel vertrauen in meinen besten Freund, dass ich mir sicher war, dass er nicht einfach alles einfach abschreiben würde. Er war klug genug daraus seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
"Oh ho, du weißt schon, dass du damit meine Erwartungen an die nächsten Stunden erhöhst?", witzelte ich und blickte zu ihm auf, "Es muss also mindestens besser sein, als das Schokotörtchen, dass wir wahrscheinlich später in der Küche kriegen werden- und das, mein Lieber, wird schwer zu toppen, da sind wir uns sicher einig!". Glücklicherweise gab es die Schokobomben nicht jeden Abend, sonst würde das Quidditch-Training sicher nicht mehr ausreichen, einigermaßen in Form zu bleiben.
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Re: Zukunftsplay » 12
von Olivia am 07.05.2019 17:15Warum genau ihm das peinlich war vermochte ich nicht zu sagen. Wir hatten schon oft über Beziehungen philosophiert und ich maßte mir an zu behaupten, dass ich Chandler mittlerweile ganz gut kannte. Trotzdem hatte ich ihn mit meiner Direktheit noch mehr eingeschüchtert, weswegen ich ärgerlich über mich selbst leicht den Kopf schüttelte. Weiterhin hielt ich ihn dennoch im Blick, auch wenn er meinem permanent auswich. Den Namen, den er sich in den Bart nuschelte, verstand ich überhaupt nicht- was mein irritierter Blick wohl auch verriet. "Wer?", harkte ich gleich nach, doch der Jüngere ließ mir keine Chance meine Neugier zu stillen und plapperte nervös weiter. Mich selbst ermahnend ihm nicht beschwichtigend durch die dunklen Haare zu wuscheln, stieg ich stattdessen in sein Lachen mit ein, wenn auch nicht ganz so laut. Die Blicke, welche uns teils von den anderen Gästen zugeworfen wurden, weil wir in ihren Augen wohl zu laut waren, ignorierte ich dabei gekonnt. Ohne große Widerworte ließ ich mich zurück an unseren Tisch schieben, ich wusste, wann es besser war ein Thema auf sich beruhen zu lassen- und gerade jetzt, machte Chandler auf diverse Weisen darauf aufmerksam, dass er nicht weiter darüberr reden wollte. Bevor wir allerdings wieder bei Marlene und Flora ankamen, wandte ich mich noch einmal zu ihm um. "Solltest du darüber reden wollen, hör ich dir gerne jederzeit zu!", versicherte ich ihm ehrlich lächelnd. Entspannt ließ ich mich wieder neben meine beste Freundin auf die Bank sinken, gleich nach meinem bereits abgestandenen Butterbier greifend und dieses mit leicht kraus gezogenen Lippen leerend. "Klar, können wir gerne tun!", stimmte ich ihm grinsend zu. Vielleicht war das ja auch der Versuch, das Gespräch an intimere, weniger öffentliche Orte zu verlegen. Hier war es doch ganz schön voll und es lauschten viel zu viele neugierige Ohren.
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Re: Am Kamin
von Olivia am 18.04.2019 12:07Ich schüttelte immer noch breit grinsend wieder den Kopf. „Danke, du Quatschkopf", bedankte ich mich für das Kompliment, auch wenn ich noch eine liebevoll gemeinte Neckerei anhängte; Komplimente dieser Art überforderten mich immer leicht. „Daran ist gar nichts verwerflich. Ich verbringe schließlich auch gerne Zeit mit dir... und wie lustig es wäre, wenn wir nächstes Jahr gemeinsam eine Uni unsicher machen könnten", philosophierte ich, dabei gespielt einen Zeigefinger an meine Lippen führend und den Kopf neigend, ganz so als würde ich nachdenken, „Vielleicht ist es mir deswegen auch so wichtig, dass du dich ab und an durch deine Hausaufgaben quälst!". Just in dem Moment begann ich allerdings schon zu lachen und mich hilflos von ihm weg zu robben, da Jay mich ebenfalls in die Seite pikste und ich im Gegensatz zu ihm wirklich schrecklich kitzelig war.
„Wie gut, dass die Streberin dir jedes Mal auf's Neue deinen süßen Hintern rettet", witzelte ich, dabei mit den Brauen wackelnd. Es kam nicht selten vor, dass wir gemeinsam über den Hausaufgaben hockten, wobei ich den größten Anteil stemmte, während Jay mich permanent zum Lachen brachte. In meiner Inszenierung möglichst theatralisch seufzend, dabei immer noch wie ein Honigkuchenpferd greinend, setzte ich mich wieder aufrecht und griff nach dem Blatt Pergament welches vor uns auf dem Tisch lag. Im Schnelldurchlauf machte ich mir einen Überblick über die Zaubertränke-Hausarbeit, viel musste er da nicht mehr machen. Eine halbe Seite noch und Slughorn wäre zufrieden. „Guter Ansatz", meinte ich, ehe ich scherzhaft anfügte, „So schlecht stehen deine Chancen gar nicht! Das schaffst du gleich noch.". Tatsächlich war die Wahrscheinlichkeit, dass der Amerikaner das Schuljahr nicht schaffte kaum existent, ich machte mir also keine Sorgen. „Auf den Gängen erzählt man sich, dass dir den Titel sowieso keiner mehr strittig machen kann", erfand ich ein Gerücht, auf seinen Scherz eingehend.
„Immer noch spektakulärer als mein Nachmittag", gab ich zurück, mich tiefer in seine Armbeuge sinken lassend, während ich das Pergament mit seiner Hausarbeit wieder zusammenrollte und der Bewegung dabei mit meinem Blick Aufmerksamkeit schenkte. Um uns rum begannen alle sich in Richtung des Ausgangs zu machen, offensichtlich gab es gleich Abendessen. „Was hältst du von einem späteren Essen in der Küche?", fragte ich, ihn dabei grinsend ansehend. Gerade war ich zu bequem mich aus dem weichen Sofa zu hieven. Außerdem zauberten die Hauselfen einem dann immer noch irgendetwas besonders Leckeres.
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Re: Am Kamin
von Olivia am 16.04.2019 17:23Gähnend rückte ich den Tragegurt meiner Schultasche wieder zurück, der mir immer wieder von der Schulter rückte. Ich hatte keine Ahnung wie spät es genau war, wenn ich zum Lernen in der Bibliothek saß ging die Zeit schon manches Mal verloren. Auch mein Magen machte sich mit glucksenden Geräuschen auf sich aufmerksam, hoffentlich hatte ich das Abendessen noch nicht verpasst. Wobei auch das keine große Überraschung gewesen wäre. Es war ziemlich egal ob ich in der Bib saß und jegliches Zeitgefühl verlor oder mit meinen Freunden unterwegs, die Hauselfen hatten mich mindestens einmal in der Woche abends in der Küche sitzen. Riley und ich hatten sie damals völlig zufällig gemeinsam gefunden, als wir nach einem Date weit nach der Sperrstunde noch durch's Schloss gepilgert waren und uns ganz plötzlich auf der Flucht vorm Hausmeister befanden. Mein hoher Pferdeschwanz hatte die Birne damals gekitzelt, als wir uns im dunklen Flur schutzsuchend an die Wand gedrückt hatten. Die Erinnerung brachte mich heute noch regelmäßig zum Schmunzeln, auch wenn sie eine Weile her war. Jetzt war ich jedenfalls guter Dinge, als ich in den Gemeinschaftsraum krabbelte und diverse Tischgruppen noch von Schülern belagert waren.
Eine mir allzu bekannte Stimme forderte sogleich meine Aufmerksamkeit und ließ mich mit erhobener Braue und breitem Grinsen den Kopf schütteln. Zielstrebig steuerte ich das dunkelblaue Sofa an und ließ mich neben den dunkelblonden Jungen darauf fallen, meine übervolle Tasche landete mit einem dumpfen Geräusch vor mir auf dem Boden. „Wenn du mich so rufst, kannst du nur was wollen Jay oder womit habe ich diesen übertriebenen Titel sonst verdient?", grinste ich und knuffte meinen besten Freund in die Seite, während sein Arm sich in einer mir vertrauten Selbstverständlichkeit um meine Schultern legte. Ein Blick auf den kleinen Tisch vor uns verriet mir, dass Jason wohl gerade im Begriff war sich an seine Hausaufgaben zu machen. Die Tatsache, dass er damit schon fast wieder zu spät war ließ mich schmunzeln. „Bin ich etwa wieder deine Ausrede dich vor der Arbeit zu drücken?", riet ich mal ins Blaue, ziemlich sicher mit meiner Vermutung richtig zu liegen. Am Ende des Abends würde ich eh wieder zustimmen, dass wir uns die Arbeit aufteilten. „In der Bibliothek, solltest du auch mal versuchen", gab ich mit frechem Grinsen neckend zurück, ehe ich nach seinem Handgelenk griff und es so drehte, dass ich auf seine Armbanduhr gucken konnte. Zehn nach sechs. „Was hast du bis jetzt getrieben?".
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Re: Zukunftsplay » 12
von Olivia am 27.03.2019 13:59Mit einem sanften Lächeln zuckte ich die Schultern. "Stimmt", bestätigte ich ihn neckend. Ich hatte mich nie schwer damit getan, mich in andere hinein zu versetzen und auch wenn Chandler niemand war, der freigiebig mit seinen Gefühlen hausierte, wir kannten einander eben schon wirklich lange. Er war der einzige Madison mit dem ich wirklich was zu tun hatte, zwar kannte ich die anderen auch mehr oder minder gut, aber über eine oberflächliche Bekanntschaft war es bei keinem heraus gegangen. Neben Chandler sprach ich höchstens noch mit Flynch, den ich von jahrelangen Quidditch-Spielen gegeneinander kannte. Dennoch war es nicht sonderlich schwer zu sehen, dass der Ravenclaw zu keinem seiner Familienmitglieder eine größere charakterliche Ähnlichkeit besaß. Und möglicherweise machte ihn genau das zu meinem Freund.
Ohne ihn aus den Augen zu lassen, lauschte ich schweigend. Ich kannte Anne flüchtig. Sie war ebenfalls eine Ravenclaw und auch in der Schülerzeitung. Während der Madison sprach musterte ich ihn eingehend, sogar jetzt in einem Gespräch, welches bei jedem anderen von Emotionen getränkt gewesen wäre, ließ Chandler keinen Einblick in sein offensichtliches Innenleben zu. Abgesehen von den Dingen die er artikulierte. Er hatte es wirklich nicht einfach mit den Ansichten seiner Familie. Das er sich in Sachen Liebe und Romanzen noch nicht wirklich auskannte, empfand ich als mehr als verständlich. Für diese Dinge musste man mit seinen Gefühlen im Einklang sein oder sich dessen wenigstens bewusst. Und das war Chandler, wenn ich diesen Worten glauben schenkte, offensichtlich nicht. "Sex", brachte ich den Nagel auf den Kopf, generell hielt ich nicht viel von diesem Rumgeeier, es sei denn es war ein Gespräch weit weniger auf Augenhöhe. "Wer ist das andere Mädchen?", wollte ich interessiert wissen. Langsam wurde mir der Knackpunkt in dieser Geschichte klar. Und Chandler wie mir schien auch, da sich endlich ein Hauch der Verzweiflung in seine Erzählung mischte, die diese schon von Beginn an verdient hätte. "Also wenn du mich fragst, glaube ich, dass du an Annie tieferes Interesse hegst, welches weit über das körperliche Verlangen hinaus geht. Ganz davon zu schweigen, dass ich nicht denke, dass Anne der Typ ist, der sich bereits auf was Körperliches einlassen würde. Demnach bist du ihr einen Schritt voraus und hast ein Mädchen gefunden, bei dem du eben das kriegst!", schlussfolgerte ich einfach mal ins Blaue. "Wenn es dich beruhigt, sehe ich hier noch nichts Abnormales oder Befremdliches", munterte ich ihn auf, kurz seine Hand auf dem Tresen drückend. "Die Frage, wie du dich entscheiden solltest, kann ich dir leider nicht beantworten... aber ich denke das brauch ich auch gar nicht, eigentlich weißt du schon, was richtig für dich ist- hier!", meine Hand von seiner nehmend, legte ich sie kurz auf seine linke Brust, über sein pulsierendes Herz. Und ganz davon ab, war ich sicher nicht die beste Option wenn es darum ging, sich Klarheit über Liebesgeschichten zu verschaffen.
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Re: ♔ Tisch 6
von Olivia am 17.03.2019 12:15Mein Kleid gerafft, hastete ich die Stufen meines Schlafsaals hinunter und durch den nahezu leeren Gemeinschaftsraum. Ich war zu spät. Mal wieder. Und das lag nicht etwa daran, dass ich so lange gebraucht hatte mich fertig zu machen, sondern an meiner allgemeinen Trödelei. Ob ich mich jetzt auf den bevorstehenden Abend freuen sollte oder nicht, wusste ich noch nicht genau. Ida und ich hatten im Vorfeld regen Briefwechsel gehabt, sie hatte mich über ihren Plan auf dem laufenden gehalten und ich freute mich riesig, die ehemalige Slytherin endlich weider zu sehen- und natürlich auf Ilians Blick, wenn er seine Freundin wieder sah. Wahrscheinlich hatte ich aber genau diesen Moment verpasst, weil ich viel zu lange in diesem dämlichen Quidditch-Magazin geblättert hatte. Vielleicht war das aber auch gar nicht so schlecht, bei meinem Glück war ich der einzige Single an meinem Tisch. Das fünfte Rad am Wagen.
Immer noch eilenden Schrittes betrat ich die große Halle und blickte mich suchend um. Fast alle festlich geschmückten Tische waren schon voll besetzt. Bei meinem zweiten Rundblick endeckte ich Ida und Ilian an einem Tisch, zusammen mit Flynch, Ariadne und einem blonden Jungen, den ich nicht kannte. Es war noch ein Stuhl frei, zwischen der dunkelhaarigen Gryffindor und dem offensichtlichen Austauschschüler. Okay, so wie es aussah war ich nicht alleine solo in unserer Runde. Zielsicher schritt ich auf die Gruppe zu, umarmte erst meine schmerzlich vermisste Freundin mit einer herzlichen Umarmung, und zog dann den Stuhl unter dem Tisch vor, um mich dazu zu setzen. "Hey Leute, schön euch zu sehen!", begrüßte ich sie alle. Ich wandte meinen Blick kurz dem Blonden zu meiner Rechten zu. "Ich bin Oilivia", stellte ich mich locker vor. Es war sicher grauenhaft, wenn man einem Tisch mit einem Haufen Fremder saß.
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Re: Vergangenheitsplay » 9
von Olivia am 27.02.2019 19:43Ich erwiderte den Blick aus seinen braunen Augen, die schon von kleinen roten Äderchen durchzogen wurden. Wie die Augen aller anderen in diesem niedrigen Kellerraum, die sich an dem illegalen Kraut versucht hatten. Seine Finger wickelten immer wieder einzelne Strähnen auf, die mir locker auf die Schultern fielen. In manchen Nächten wusste ich nicht mehr genau, warum wir uns getrennt hatten. Alles lief noch so selbstverständlich, so locker- eben als würden wir uns schon lange wirklich gut kennen. Ich nickte grinsend, sanft das Grübchen auf seiner Wange nachfahrend. "Ich weiß", gab ich zu verstehen. Für mich war es auch normal. Für die Magie in meinem Leben hatte mein Bruder gesorgt, der aber erst außerhalb der Schule zaubern durfte, als ich selbst bereits darin unterrichtet wurde. Dad war Muggel, mein Alltag war ganz ohne Zauberei abgelaufen.
"Letztlich ist es egal, ob das Leben in der magischen oder der Muggelwelt spielt- wichtig ist was du drauß machst und die Leute die es zu deinem Leben machen!", philosophierte ich, geräuschvoll den letzten Schluck meines Drinks aus dem Strohhalm ziehend. Langsam merkte auch ich den Alkohol, meine Wangen fühlten sich bereits ganz warm an an. Ich haderte mit mir, ob ich Riley den Glimmstengel aus der Hand moppsen und selbst einen Zug nehmen sollte. Aber als ich das zum ersten Mal versucht hatte, war es mir den Rest der Nacht schlecht gegangen. Dann ließ ich mir lieber vom Alkohol die Sinne benebeln. "Du denkst über ein Studium nach?", fragte ich und sah ihn überrascht an. Es war das erste Mal, dass ich davon hörte. "Das find ich super! Weißt du schon was?". Ich unterstützte ihn, seit wir uns kannten. Bei allem. Und die Euphorie rührte wohl auch ein wenig daher, dass ich ihn dann wieder öfter sehen, wenn ich selbst nächstes Jahr ein Studium anstreben würde. Dabei sollte ich mich daran doch gar nicht aufhängen...
Ich stieg in sein Lachen mit ein, ihm sein Whiskey-Glas aus der Hand nehmend und einen großen Schluck trinkend, immerhin war mein eigenes Getränk leer. "Das ich ohne Frage die Beste bin", witzelte ich lächelnd als Antwort auf seine wirre Frage, noch breiter grinsend, als er mir einen Kuss auf die Wange drückte. Diesem folgte recht schnell ein richtiger Kuss, seine Hand an meiner Wange. Mein Herzschlag legte nochmal einen Zahn zu, während ich seine Lippen nur zu bereitwillig empfing. Sie schmeckten süßlich-herb, von dem Whiskey und dem Gras, welche zuvor von diesen hatten kosten dürfen. "Wofür war der?", fragte ich leise, immernoch lächelnd, als er sich wieder von mir löste. Merlin, wie ich es liebte, wenn er mich einfach Mitten in einem Gespräch küsste.
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