Vergangenheitsplay » 26

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Freya

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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Freya am 20.02.2019 21:02

Dass ich Matthew getroffen hatte, hatte mich etwas aus dem Konzept gebracht. Sollte ich jetzt trotzdem noch zu ihr? Wusste er es dann schon? Ich beschloss, ihr den Zaubertrank einfach zu bringen. Im schlimmsten Fall könnte sie ja behaupten, es wäre ein Mittel gegen Übelkeit oder dergleichen.
Schlitternd kam ich vor der Küche zum Stehen, wo ich mich mein Abendessen schon erwartete. Ich trank meine Suppe eher, als dass ich sie löffelte und verschlang dann noch recht zügig ein belegtes Brötchen. Die tennisballgroßen Augen der Elfen ruhten argwöhnisch auf mir, da ich sonst gerne mit ihnen redete und mir Zeit nahm, aber heute kam das nicht in Frage. Sobald ich mein Mahl beendet hatte, bedankte ich mich und rief den Elfen noch eine Mischung aus Verabschiedung und Entschuldigung über die Schulter zu, während ich fluchtartig die Küche verließ.
Die Zutaten für den Trank und mein Kessel waren schnell zusammengesammelt. Auch hatte ich vorsichtshalber das Trankbuch mitgenommen. Eigentlich war ein Zaubertrank, sobald ich ihn auch nur einmal gebraut hatte, in meinem Kopf fest verankert, allerdings wollte ich mir auf gar keinen Fall irgendeinen Fehler erlauben.
Ich stellte meinen Kessel auf, holte einen Löffel, ein Messer und ein kleines Fläschchen, breitete alles auf dem Tisch auf und überprüfte, ob ich alles hatte. Tatsächlich war alles da, bis auf das Laichwasser und die dazugehörigen Kaulquappen. Glücklicherweise schätzte mich unsere Lehrer sehr und förderte nur zu gerne mein Talent, weswegen ich auch gut an seinen Vorratsschrank kam. Und tatsächlich hatte er alles, was ich noch brauchte.
Merlin sei Dank hatte Sev erst neulich meinen Vorrat an getrockneten Ringelblumensamen aufgefüllt.
Trotzdem ich die Schritte kannte, die zu befolgen waren, las ich jedes Mal erst in dem aufgeschlagenen Buch vor mir nach. Als erstes schöpfte ich neun Löffel des Laichwassers in meinen Kessel und eine Kaulquappe. Nach vier und einer halben Runde im Uhrzeigersinn rühren, kamen nochmal 4,5 Runden gegen den Uhrzeigersinn dazu. Schnell fügte ich noch je einen Löffel geriebenen Bockshornklee, eine Unze Mutterkraut und zwei Teelöffel Ringelblumensamen hinzu. Während der Trank zwei Minuten vor sich hin köcheln musste, zerschnitt ich drei Larven in gleichmäßige Stücke und fügte auch diese im Abstand von zwanzig Sekunden dem Trank bei. Er zischte und veränderte seine Farbe mehrmals. Zum Glück genauso, wie er es sollte. Auch die restlichen Zutaten waren schnell untergebracht, so dass ich nur noch umrühren musste. Erst ein Strich durch die Mitte zeichnen, und dann mit dem Löffel die Zahlen eins bis zehn quasi Zeichnen. Als das getan war, stellte ich mir den Wecker auf acht Minuten, da das Gebräu so lange einkochen musste. Im Augenblick hatte der Trank noch die seltsam bräunliche Farbe, die er schon hatte, seit ich das Fruchtwasser der Ziege hinzugegeben hatte. Bei den meisten Zutaten wollte ich lieber nicht wirklich wissen, wie man daran kam. Ich hoffte nur, weder der Ziege, noch ihrem Baby war etwas passiert.
Während der Trank brodelte, räumte ich schnell wieder alles fort und verstaute es sicher. Als der Wecker klingelte, hatte ich gerade das letzte Fläschchen an seine Platz befördert und den Zutatenschrank verschlossen. Mit einem einfachen Zauber, den Sev sich einmal ausgedacht hatte, nachdem ich mich über die Sauerei, die beim Umkippen der Zaubertränke entstand, beschwert hatte, füllte ich die Tinktur in die Flasche, säuberte den Rest, brachte meine Utensilien wieder an ihren angestammten platz und machte mich dann auf zu Amelia.
Als ich im Gang war, war ich unglaublich froh darüber, dass ich zaubern konnte und meinen Zauberstab mit Licht ausstatten konnte. Es war stockdunkel, muffig und die feuchte Kälte kroch unter meinen Schal und meine Kleidung in meine Knochen. Die nackten, dunklen Felsen, die nur spärlich durch das Licht meines Zauberstabes beleuchtet wurden, machten mir Angst. Die Schatten, die auf ihnen tanzten wirkten bedrohlich, auch wenn ich ganz genau wusste, dass sie mir nichts tun konnten. Trotzdem wurde ich immer schneller und rannte dann irgendwann los. Als das Ende in Sicht kam, hätte ich vor Freude Luftsprünge machen können. Ich klemmte mir meinen Zauberstab zwischen die Zähne und kletterte nach oben in die wärmere, besser riechende Freiheit. Oben angekommen, kramte ich den Trank aus meiner kleinen Umhängetasche und trat in den vorderen Bereich des Ladens. Ich wusste nicht, wie lange ich gebraucht hatte und erst recht nicht, ob ich gerade erwünscht war, aber jetzt war ich nun mal hier. „Ich bin wieder da...." verkündete ich und sprach damit das Offensichtliche aus. Unschlüssig stand ich in der Tür und sah zu Amelia und Matthew, der vor ihr stand, als würde er sich sofort auf mich stürzen, wenn ich versuchen würde, Amelia auch nur einen Schritt näher zu kommen. Allerdings lächelte er freundlich, was mich etwas beruhigte. Ich versuchte mich ebenfalls an einem Lächeln und diesmal schien es mir sogar zu gelingen.


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Matthew

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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Matthew am 20.02.2019 20:04

In meinem Kopf ratterte es weiter. Das war ja schon mal ein Übel weniger auf meiner langen Liste von Dingen, die Lia auf dem Herzen liegen könnten. Das Problem war, dass sie sich auch sehr gerne die Sorgen anderer zu Herzen nahm, und sich damit dann selbst belastete. Sie war einfach ein unglaublich guter Mensch.
Plötzlich sah sie beinahe ängstlich aus und ich begann noch akribischer, nach dem Grund zu suchen. Was war nur los? Und noch viel wichtiger: Wie konnte ich ihr helfen?
Als ich sprach, schien sie sich etwas zu entspannen, zumindest wich die Anspannung etwas aus ihren Zügen und sie sah nicht mehr ganz so verschreckt aus. Hatte sie an meinen Gefühlen zu ihr gezweifelt? Ich runzelte die Stirn und blickte sie weiterhin besorgt an. „Ich bin hier." versprach ich ganz leise und strich ihr weiterhin über die Wange.
Ihre Erleichterung war fast schon greifbar. Ich war froh, dass es ihr jetzt wieder besser zu gehen schien. Wir würden das schon hinbekommen. „Du bist nicht allein, mein Engel. Wir sind nicht allein." Das war eigentlich auf mich und unsere Familien bezogen, aber in Anbetracht der Situation, könnte man das auch anders auffassen, wie ich nur Sekunden später feststellte. Allerdings wussten wir ja noch nichts genaueres.
Kurz sah ich sie etwas perplex an, dann verfiel ich in ein Lachen, das mich ordentlich schüttelte. Klugerweise ließ ich sie dabei los, um sie nicht auch noch durchzuschütteln. Ich schüttelte den Kopf. „Unmöglich. Aber so kenne und liebe ich dich." Da war meine Amelia also wieder. Ich lachte noch einmal kurz auf, dann schüttelte ich grinsend den Kopf. „Ich verspreche hoch und heilig, auf das Haus Ravenclaw, dass ich meinen Abschluss dieses Jahr machen werde." Ich hatte eine ernstere Miene aufgesetzt, auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass man das Grinsen noch an meinen Augen ablesen konnte, und die rechte Hand, wie zur Vereidigung, erhoben.
Ich hatte mich gerade wieder aufrecht hingestellt, als ich hinten im Lager etwas hörte. Es war das vertraute Geräusch von Stein, der über einen anderen Stein schabte. Da kam wohl jemand aus dem Geheimgang... Fragend blickte ich zu Amelia. Doch da schob sich schon das kleine Mädchen von eben in den vorderen Teil des Ladens. Freya, laut Amelia. Bei dem Namen klingelte etwas bei mir, aber ich wusste beim besten Willen nicht, was es war. Sie hielt ein kleines Fläschchen in den Händen und sah nicht gerade aus, als wäre sie wirklich gerne hier. Sie wirkte sogar etwas verängstigt. Was war denn heute los, das alles Angst in meiner Gegenwart hatten?!



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Amelia

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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Amelia am 02.02.2019 21:17

Ich lachte leise auf und schüttelte den Kopf, wenn auch immer noch sehr unsicher. "Nein, das sicher nicht..." ich schluckte schwer. Bisher hatte ich nie ein Problem mit meinem Gewicht oder so. Keine Ahnung wie das in den nächsten Monaten aussehen würde und wie sich mein Körper im Falle einer Schwangerschaft verändern würde. Ich hatte das Gefühl ich sei viel zu schmal um ein Kind herauszubekommen. Theoretisch wusste ich, dass die Natur schon dafür gesorgt hatte, dass es möglich war. Aber die Vorstellung jagte mir Angst ein.
Mattis Worte waren so schön und machten mir Mut. Es bedeutete viel, dass er nicht einmal wusste was los war, aber alles in Kauf nehmen würde. So hatte ich mir eine Beziehung immer vorgestellt, auch wenn ich immer Angst davor hatte nie so jemanden zu finden. Ich war so dankbar ihn zu haben. Seine Finger strichen immer wieder über meine Wange und diese Berührungen trösteten mich ungemein. Ich musste wirklich keine Angst haben, oder?
Während ich erzählte, beobachtete ich wie Matthews Ausdruck sich immer wieder veränderte. De Moment in dem er es realisierte, war kaum aushaltbar für mich. Gleich würde seine Reaktion folgen. Ich hielt den Atem an und versuchte aufzuhören zu weinen. Aber bei seinen folgenden Worten, begann ich schon wieder zu weinen an. Dieses Mal aber vor Rührung und Dankbarkeit. Ich lehnte meine Stirn an seine und hielt seine Hand ganz fest. "Danke..." wisperte ich leise und über die Maßen erleichtert. Ich hatte noch nie weniger Kontrolle über mich und die Situation gehabt wie in diesem Moment und das machte mich irgendwie noch verletzlicher und schwacher. Ich holte tief Atem und veruhigte mich weider ein wenig. "Ich hatte es dir eigentlich nur sagen wollen, wenn das wirklich der Fall ist. Wir werden das sicher gleich erfahren..." murmelte ich und schloss die Augen. Ich zögerte einen Moment. "Aber deinen Schulabschluss wirst du trotzdem machen oder? Ich willst nicht, dass du das verpasst. Schon wieder. Wir bekommen das schon hin. Aber den Abschluss machst du, ja?" fragte ich leise und suchte Mattis Blick. Ich wusste nicht ganz warum mir das so wichtig war. Vielleicht weil ich nicht die Schuld daran tragen wollte, wenn er keine Zukunftsaussichten in der Zaubererwelt hat. Vielleicht auch, weil der Schulabschluss in meiner Familie schon immer so hoch gepriesen wurde.

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Matthew

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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Matthew am 31.01.2019 23:25

Ich beobachtete – immer noch etwas skeptisch – wie sie sich auf dem Stuhl niederließ. Sie senkte den Blick und sah an sich herunter. „Bitte sag mir nicht, du fängst jetzt auch mit diesem 'Ich hab zugenommen' – Mist an! Du bist wunderschön!" flüsterte ich und strich ihr sanft über die Wange, bevor ich mich zu ihr herabbeugte und ihr einen Kuss auf den Kopf gab.
Als sie anfing zu weinen, fuhr mir der Schrecken in die Knochen. Entsetzt sah ich sie an. „Was ist passiert? Rede mit mir, bitte!" vorsichtig wischte ich die Tränen fort. Meine Gedanken kreisten auf der verzweifelten Suche nach einem Grund. „Du kannst mir alles sagen! Ich werde dir bei allem helfen, ganz egal, was es ist. Du kannst auf mich zählen!" versprach ich. Und das stimmte. Dass ich für sie sterben würde, hatte ich bereits bewiesen. „Du weißt, dass ich alles für dich tun würde. Alles." betonte ich nochmals und strich ihr vorsichtig weiter über die Wange.
Wenn ein Trank nicht helfen konnte... Wenn Magie nichts brachte... Hoffentlich war niemand gestorben. Ich schluckte und sah dann abwartend die Frau an, der mein Herz gehörte. Mittlerweile war ich selbst tierisch nervös. Ihre Aufregung hatte meine Gelassenheit durchbrochen und meine Nerven spielten verrückt. Es war bereits so vieles passiert. Ich war mir sicher, dass wir auch das durchstehen würden, egal, was es war. Es fühlte sich an, als hätte man uns diesen Sommer gegönnt und jetzt kam die nächste Hürde. Ganz kurz schweiften meine Gedanken zu unserem gemeinsamen Sommer. Es war wunderschön gewesen und kam mir jetzt im Nachhinein wie ein unrealistischer Traum vor. Am liebsten hätte ich gelächelt, aber die Sorgen, die in mir Achterbahn fuhren, ließen das nicht zu. Es wäre auch unangemessen, da Amelia wirklich angespannt, ja schon fast verängstigt wirkte.
Endlich rückte sie mit der Sprache heraus. Während sie sprach, legte ich ihr meine Hand an die Stirn, aber sie war nicht wärmer, als normal. Fieber hatte sie anscheinend nicht. Das war schon mal gut. Vielleicht hatte sie auch etwas falsches gegessen oder stand unter Stress? Dann begann sie von dem Mädchen zu sprechen, das ich vorhin getroffen hatte. Zumindest vermutete ich das. Inwiefern Lias Zustand allerdings mit diesem Mädchen zusammenhing, war mir nicht ganz klar. Ich nickte die ganze Zeit und stockte erst, als sie geendet hatte. Schwangerschaft. Ich blickte auf und blinzelte ein paar Mal verwirrt. „Warte... du meinst Schwangerschaft wie mit Kindern?" fragte ich nochmal vorsichtshalber, hätte mir aber im selben Augenblick am liebsten gegen die Stirn geschlagen. Was denn bitte sonst?! Im nächsten Moment durchströmte mich pure Erleichterung. Es war niemand gestorben. Ganz im Gegenteil, es würde eventuell neues Leben in die Welt gesetzt werden. Ich setzte mich vor Lia auf den Boden und suchte mit meinen Augen die ihren. „Engelchen... Ich habe gedacht, es wäre jemand zu Schaden gekommen. Ich dachte wirklich, es wäre etwas Schlimmes." ich lächelte sie sanft an. „Wenn du wirklich schwanger sein solltest... Der Zeitpunkt ist nicht der idealste, ich weiß und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, vor allem nicht mit einem kleinen Kontrollfreak wie dir, davon überrascht zu werden, aber es ist okay. Egal, wie du entscheiden würdest, ich bin hier. Immer" versprach ich leise.



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Amelia

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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Amelia am 27.01.2019 22:39

Eine Eigenschaft an mir die ich am wenigstens mochte? Dass ich für meine Mitmenschen ein offenes Buch war, was meine Gefühle anging. Ganz besonders bei Matti. Wir hatten so viel Zeit zusammen verbracht, vor allem in den letzten Wochen, dass ich nicht einmal richtig versuchte es ihm zu verheimlichen. Mein Herz wurde ganz weich, als er mich wieder seinen Engel nannte. Ich liebte es wenn er das tat.
Doch kaum zwei Sekunden später, nahm er mich schon prüfend ins Visier. Er hatte schon gemerkt, dass etwas nicht ganz stimmte. Ich schluckte kurz und suchte verzweifelt nach Worten. Ich glaube mir war es noch nie so schwer gefallen zu sagen, was ich sagen wollte. Vielleicht weil es nie um was wichtigeres als das hier ging. Ich setzte mich dankbar auf den Stuhl, ließ Mattis Hände aber nicht los. Bei Matts Vermutung biss ich mir auf die Unterlippe und blickte kurz an mir herunter. Für Matti konnte es so aussehen, als würde ich auf meine Beine sehen, aber tatsächlich prüfte ich meinen Bauch. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, alles wäre normal. Vielleicht ein bisschen viel Croissants und Mattis Backkünste genossen diesen Sommer, aber nichts Außergewöhnliches.
Ich sah wieder hoch zu Matti und auf einmal kamen mir sogar die Tränen. Ich wusste ich musste mir keine Sorgen machen über seine Reaktion, aber ich konnte meinen Körper irgendwie nicht mehr so ganz kontrollieren. Ich schüttelte den Kopf und holte tief Luft. "Ich glaube nicht, dass da ein Trank die Rettung ist..." sagte ich und merkte wie meine Unterlippe bebte. Ich holte erneut ein paar Mal tief Luft und erzählte Matt dann leise von diesem verrückten Abend. Wie mir Übel und schwindelig war und dann auf einmal Freya da war. Wie wir ins Gespräch kamen und ich ihr dann von meinen Symptomen erzählte. An der Stelle machte ich wieder eine kleine Pause und sah Matti ein wenig ängstlich an. "Freya meinte, das alles würde auch auf eine Schwangerschaft zutreffen." beendete ich leise die Geschichte und wagte es kaum zu atmen oder mich zu bewegen. Mein Herz raste wieder los in meiner Brust und meine Hände klammerten sich noch mehr um die von Matti.

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Matthew

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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Matthew am 27.01.2019 20:00

Mit ihrem leichten Zusammenzucken hatte ich gerechnet. Ich hatte mich immerhin an sie herangeschlichen, allerdings schien ich sie aus tiefen Gedanken gerissen zu haben. Vielleicht würde sie diese gleich auch mit mir teilen, wenn sie es denn wollte.
Es war unglaublich schön, ihre Stimme endlich einmal wieder zu hören. Wir sahen uns nicht selten, aber es war schon ein Unterschied zum vorherigen Schuljahr. Noch vor einigen Monaten hatten wir uns mindestens stündlich sehen können. Naja, zumindest war es vor der Entführung so gewesen. Danach konnte ich nicht einmal mehr sagen, ob ich sie gesehen hatte oder nicht. Diese Zeit verdrängte ich mit Vorliebe, denn ich hatte einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben weh getan und das sogar sehr doll. Es war nicht meine Absicht gewesen und wirklich viel dafür gekonnt hatte ich auch nicht, aber es war trotzdem passiert. Und die Sommerferien hatten wir auch Größenteils zusammen verbracht, also war der Status Quo schon eine starke Einschränkung. Nach diesem Jahr, so hatte ich es mir fest vorgenommen, würde sich das jedoch wieder ändern. Ich konnte es kaum abwarten, bis ich mich endlich nicht mehr ständig zu ihr schleichen musste, sondern ganz offiziell hingehen konnte, wo auch immer ich hin wollte.
Mir entwich ein leises Lachen, dass zu einem freudigen Grinsen wurde, als sie sich zu mir herumdrehte. „Hallo mein Engel." hauchte ich und legte den Kopf etwas schräg.
Gerade, als ich mich herunterbeugen wollte, um sie nach Langem endlich mal wieder zu küssen, bemerkte ich eine Veränderung an ihr. Ich zog den Kopf wieder zurück und sah sie prüfend an. Sie war blass und ihre Hände waren kalt. Ich verengte die Augen etwas und suchte nach weiteren Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmte. Dann zog ich eine Augenbraue fragend nach oben. „Was ist passiert?" die Sorge in meiner Stimme war unüberhörbar. Alarmiert sah ich mich im Laden um, aber alles schien normal. Der Laden war ordentlich und niemand war mehr hier, mal abgesehen von uns beiden. Ich richtete meinen Blick wieder auf Amelia und sah sie weiter fragend an. Sie schien etwas unsicher auf den Beinen zu sein, weswegen ich schnellstmöglich einen Stuhl zu ihr zog und ihr andeutete, sich zu setzen. Dann machte es plötzlich klick und ich konnte selbst spüren, wie die Erkenntnis in meinem Gesicht aufblitzte. „Du bist krank, kann das sein? Und trotzdem bist du arbeiten gegangen. Lia... Warum fragst du nicht einfach nach einem Trank. Dann bist du ganz schnell wieder auf dem Damm und musst nicht mal Arbeit aufschieben." seufzte ich leise und schüttelte den Kopf. Auch wenn mir bei meinem letzten Satz meine unvollendete Hausaufgabe wieder in den Sinn kam - von der ich ihr wohl lieber nicht erzählen würde. Vorsichtig strich ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie liebevoll lächelnd an.



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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Amelia am 27.01.2019 17:23

Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte mit geröteten Wangen als sie Matthew sagte. Manchmal war es wirklich wunderbar wie das Leben sich fügte und wie so zufällige Begegnungen alles verändern konnten. Damit meine ich nicht nur Mattis und meine Tanzstunden, die aus dem Impuls heraus entstanden sind, sondern auch dieses Treffen mit Freya. Ich glaubte nicht ganz an Zufälle... Und wenn es doch einfach nur ein Zufall war, dann ein verdammt Guter.
Freya schien ganz in Gedanken versuchen und ich wollte sie nicht dazu drängen zu gehen, auch wenn ich mich fühlte, als würde ich auf glühenden Kohlen sitzen vor Nervosität. Ich wartete geduldig und blickte überrascht auf, als sie wieder sprach, aber ganz anders als zuvor. Ihre ganze Stimmlage hatte sich verändert und ihre Augen funkelten ein bisschen. Tatsächlich hatte ich davon nichts mitbekommen und ich konnte nicht anders als zurückzulächeln. "Das freut mich für dich Freya." sagte ich aufrichtig und mit einem warmen Gefühl. Familie war mir persönlich schon immer das Wichtigste gewesen. Es war schön zu hören, dass Freya die Chance hatte ihre Familie zu erweitern und noch mehr Liebe zu erfahren.
Als sie ging, blieb ich im Laden. Ohne die Ablenkung, kamen die Sorgen und das Übelkeitsgefühl wieder zurück. Zittrig lehnte ich mich wieder gegen den Tresen und wartete. Ich dachte wider daran, wie sich Mattis und mein Leben verändern würde. Er hatte schon sein letztes Schuljahr wiederholen müssen und jetzt gab es vermutlich eine weitere Komplikation... Ich schloss die Augen und versuchte erneut nicht total durchzudrehen. Ein Kind wäre zweifellos etwas wundervolles. Aber zu dieser Zeit?
Ich hörte eine knarzende Diele und kurz darauf wurden mir die Augen zugehalten. Paranoid wie ich war zuckte ich zusammen, entspannte mich dann aber wieder als ich Matts Stimme und Duft wahr nahm. "Hmmm..." machte ich und ein kleines Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich legte meine etwas kalten Hände auf Mattis und zog sie langsam herunter. "Du weißt doch, dass ich keine Ratespiele mag. Entweder weiß ich die Antwort, oder ich weiß sie nicht. In diesem Fall Matthew Dorian Croft, kenne ich die Antwort." sagte ich schmunzelnd während ich mich umdrehte um ihn endlich wieder anzusehen. Mein Herzschlag ging in die Höhe und mein Lächeln vertiefte sich vor Freude über diesen Überraschungsbesuch. Am liebsten wäre ich ihm auf den Arm gesprungen, wie ich es sonst gerne tat, hätte meine Finger in seinen dunklen Locken vergraben und ihn freudestrahlend geküsst. Dochich fühlte mich immer noch ein wenig unsicher auf den Beinen und mein Magen würde den Höhenunterschied sicher nicht so einfach hinnehmen. Und dann kam mir wieder in den Sinn, dass ich Matti gleich eventuell mitteilen musste, dass er Vater werden würde. Ich schluckte und mein Lächeln wurde kaum merklich blasser.

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Matthew

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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Matthew am 27.01.2019 12:50

Entnervt rollte ich das Blatt Pergament zusammen und beschloss, den Rest meiner Hausaufgabe auf morgen zu verschieben. Eigentlich wollte ich alle schon fertiggestellt haben, da Lia geradezu allergisch auf unerledigte Arbeiten zu reagieren schien. Allerdings hatte ich schon vier meiner fünf Aufgaben erledigt und die fünfte... Im Grunde fehlte mir nur noch der Schluss, aber meine Konzentration war erschöpft. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu Lia. Kein Wunder! Ich hatte sie gefühlte Ewigkeiten schon nicht mehr gesehen. Ich stopfte meine Sachen irgendwie in die Tasche und verließ dann schnellstmöglich die Bibliothek. Auf dem Weg zum Ravenclaw – Turm, zupfte ich gedankenverloren die Fusseln von meinem Umhang und achtete nicht sonderlich auf meine Umgebung. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu meiner Freundin, die gar nicht weit weg war und doch unendlich entfernt schien. Das Rätsel des Turmes löste ich anscheinend richtig – eine Tatsache, die sehr erstaunlich war, da ich kaum auf die Worte achtete – und betrat dann den Gemeinschaftsraum, in dem reges Treiben herrschte. Ein paar Erstklässler turnten auf den Sesseln herum und zwei oder drei andere Schüler, jagten einer Katze nach, die etwas im Maul zu haben schien. Ich schüttelte den Kopf und warf einen Blick nach draußen. Es dämmerte bereits. Wie spät es wohl war? Ob Lia schon Schluss hatte? Mein Blick wanderte zur großen Standuhr, die gerade den Abend verkündete. Es war noch gar nicht so unglaublich spät.... Bevor ich darüber wirklich nachgedacht hatte, brachte ich schon meine Schulsachen in den Schlafsaal, schnappte mir meinen Schal und machte mich auf, um Lia wiederzusehen. Kurz hatte ich überlegt, auch meinen Pullover überzuziehen, aber den hätte ich erst noch suchen müssen, und das hätte mich einfach viel zu viel Zeit gekostet.
Hoffentlich würde ich sie nicht stören... Aber warum sollte ich mich unnötig von ihr fernhalten? Ich flog nahezu die Treppe herunter, einmal sprang ich gerade rechtzeitig noch nach links um einem Mitschüler auszuweichen, der es sich auf der Treppe zum Lesen bequem gemacht hatte, nur um unten die Katze samt Diebesgut so sehr zu erschrecken, dass sie ihrem Herrchen in die Arme sprang. Jetzt erkannte ich auch, was die Katze stibitzt hatte. Eine vergoldete Feder, welche mit feinen Ornamenten verziert war. Was es nicht alles gab. Ich schüttelte den Kopf, grinste kurz meiner besten Freundin zu, bevor ich den Gemeinschaftsraum ebenso schnell wieder verließ, wie ich ihn betreten hatte.
Ich rannte die Treppen herunter und spurtete die Gänge entlang. Jetzt, da ich Lia immer näher kam, schien ich sie noch mehr zu vermissen. Ein seltsamer Umstand, der mir schon des Öfteren aufgefallen war. In meiner Eile übersah ich glatt die kleine Slytherin, die aus dem Geheimgang gekrabbelt kam. Als wir zusammenstießen, taumelte sie zurück und stieß gegen die Statur der einäugigen Hexe. „Entschuldige." murmelte ich leise. Als ich schon mit einem Fuß im Geheimgang war, blickte ich dann doch nochmal irritiert auf. „Hey Kleine, ist Amelia noch da?" fragte ich, da man eine solche Gelegenheit nutzen sollte. Sie wirkte ziemlich verstört, nickte kurz und rannte dann ganz schnell in die Richtung, aus der ich gekommen war. Irritiert sah ich ihr dabei zu, wie sie um die nächste Ecke verschwand. Sie hatte nur einen Schokofrosch umklammert, was für den weiten Weg ziemlich wenig war. Ich zuckte mit den Schultern und setze meinen Weg dann fort. Im Laufschritt zog ich meinen Zauberstab, murmelte 'Lumos' und beleuchtete mir somit den Weg, um das Risiko, zu fallen, zu vermindern. Das konnte ich nicht gebrauchen. Während ich den Gang entlang eilte, bereute ich es, nicht doch meinen Pullover übergezogen zu haben. Ich hatte mal wieder vergessen, wie verdammt kalt es hier unten war. Immer, wenn ich es eilig hatte, kam mir dieser Gang länger vor. Es war, als würde er kein Ende mehr finden. Nach einer gefühlten Ewigkeit, erblickte ich endlich die so ersehnten Stufen. Grinsend kletterte ich diese hinauf, schob die Steinplatte zur Seite und hievte mich ins Hinterzimmer des Ladens. Hier war niemand und das Licht war bereits gedämmt. Bis auf mein leises 'Nox' konnte ich auch keine Stimme vernehmen. Leise schlich ich mich nach vorne in den vollkommen kundleeren Laden. Anscheinend hatte sie ihn schon geschlossen. Meine wunderschöne Freundin selbst lehnte am Tresen und schien mich noch nicht bemerkt zu haben. Ich schlich mich an sie heran, legte meine Hände über ihre Augen und flüsterte leise:"Rate, wer hier ist." Grinsend legte ich mein Kinn auf ihrem Kopf ab. Endlich hatte ich sie wieder.



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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Freya am 27.01.2019 01:06

Ich nickte geistesabwesend bei ihrer Erzählung. Ich würde davon so einiges nicht machen. Obwohl ich mich nicht mal dazu zwingen müsste – das übernahm Isis mit Freuden. Bei diesem Gedanken schüttelte ich innerlich mit dem Kopf. Ohne sie hätte ich bestimmt noch weniger sozialen Umgang, als sowieso schon. Vermutlich würde ich mich, ohne meine beste Freundin an meiner Seite, nicht einmal in meiner menschlichen Gestalt in den Unterricht wagen. Aber Schwänzen ließen weder sie und vor allem nicht meine Tante durchgehen. Und meine Großmutter auch nicht.
Als ich hörte, wie ihre Stimme sanfter und ihr Blick verträumt wurde, musste ich unwillkürlich lächeln. „Matthew." murmelte ich, da sie nur von ihm sprechen konnte. Doch dann fiel mir wieder einmal ein, dass ich ihn ihr fast weggenommen hätte. Ich versuchte mich an der Isis – Strategie. Optimismus. Er lebte. Sie hatte ihn wieder. Sie waren vereint und eventuell bald Eltern. Ich blinzelte ein paar Mal. Das war schon ziemlich heftig, wenn man bedachte, dass er noch in der Schule war.... Aber ich hatte so vieles über die beiden gehört, vor allem von Isis die tratschen konnte wie keine Zweite, und wenn alles stimmte, was man so hörte, dann würden die zwei das schon schaffen.
Dieses Treffen hatte einen Sinn. Ich spürte es. Es war nur ein leichtes innerliches Aufatmen, aber die Tatsache, dass sie mich nicht hasste und mir nicht den Tod wünschte - etwas, wozu sie durchaus berechtigt gewesen wäre – nahm mir etwas von der Schuld, die schon eine Ewigkeit auf meinem Herzen lastete. Ich hatte nicht gewusst, wie viel es mir bedeutete, dass sie mir irgendwie vergeben hatte. Vermutlich war sie einfach ein viel zu guter Mensch um jemandem wirklich etwas böses zu wünschen und trotzdem...
Schönere Tage... Augenblicklich musste ich an die Ferien denken. Ich hatte sie, wie jedes Jahr, bei Isis verbracht. Wir waren in Kings Cross angekommen und ihre Eltern hatten mich in die Arme geschlossen und verhätschelt, als wäre ich an meinem Elend nicht selbst Schuld gewesen. Und diese Wochen, dort in dem Anwesen, hatte ich es tatsächlich geschafft, meine Sorgen zurückzulassen, auch, wenn sie mich nachts quälten. In mir wurde das Bedürfnis geweckt, Amelia etwas positives zu erzählen und bevor ich die Worte aufhalten konnte, rutschten sie mir heraus:" Ich habe meine leibliche Familie kennengelernt. Also, das ist nicht wirklich bekannt... Die Kräuterkundelehrerin... sie ist meine Tante." sprudelte es aus mir hervor, anschließend ich warf ihr noch ein schüchternes Lächeln zu. Da mich die wenigsten Schüler tatsächlich für voll nahmen, war es relativ geheim geblieben und Amelia hatte ja schon die Schule verlassen und dass es sie interessierte, bezweifelte ich auch sehr stark. Ich tat mein Gequassel schnell mit einem Kopfschütteln ab und richtete meinen Blick wieder auf den Schokofrosch, den ich immer noch in meinen Händen drehte.
Ich lauschte ihren Erklärungen und nickte ein paar Mal, als Zeichen, dass ich verstanden hatte. Ich wiederholte alles mehrfach im Kopf, damit ich auch nichts vergaß. Mit einem vorsichtigen Lächeln und einem etwas zögerlichem 'Bis später' machte ich mich auf den Weg, durch den Geheimgang zurück ins Schloss...


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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Amelia am 07.01.2019 21:10

P l a y   f o r t s e t z u n g . . .


Ich merkte wie unwohl Freya sich fühlte und war sofort selbst überfordert mit der Situation. Für gewöhnlich war ich recht empathisch und hatte die Menschen in meinem Umfeld relativ gut einschätzen können. Vielleicht lag es daran, dass ich gerade ohnehin ganz durch den Wind war, vielleicht aber auch an Freya. Ich wusste praktisch nichts über sie, außer dass sie Vieles in sich versteckt hatte, was niemand wusste und sah. Und mit diesem Wissen konnte ich nicht viel anstellen. Als ich wieder an meinem Platz stand, sanft gegen den Tresen gelehnt, brauchte ich wieder eine Weile um auf ihre Frage zu reagieren. Wie ich das geschafft hatte? Ich schlug die Augen nieder und ein leises Lächeln schlich sich für einen Moment auf meine Lippen. "Ganz der Kontrollfreak habe ich mich gezwungen Neues auszuprobieren. Im Nachhinein wird mir dabei ganz schlecht, aber ich bereue eigentlich nichts. Ich hatte meinen ersten Kuss mit einer falschen Person, war gedemütigt, hab mich gefangen und bin weitergerannt. Ich habe an einer Zigarette gezogen, war Tanzen in einem Club und bin mit einem Fremden nach Hause, dann allerdings schnell geflohen und im selben Sommer habe ich mir mit ein paar Freunden ein Tattoo stechen gelassen. Es waren aber nicht unbedingt die Taten an sich. All das würde ich nicht wiederholen, aber ich habe eine Menge über mich selbst gelernt. Das war allerdings nur der Anfang... Dann gab es nämlich diese eine Person die mich dazu gebracht hat umzudenken. Durch diese Person hat sich mein ganzer Blickwinkel auf diese Welt geändert und so habe ich mich selbst auch ganz anders wahrgenommen... Ich glaube, dass jede Begegnung, jeder andere Mensch in unserem Leben einen Sinn hat. Das hier gerade sicher auch. Inwiefern kann ich dir nicht sagen, aber dir stehen sicher noch sehr viel schönere Tage bevor, wenn du es zulässt." sagte ich leise und blickte ein bisschen verträumt zur Seite auf die Theke. Mein Herz hatte ein bisschen schneller geschlagen als von dieser besonderen Person gesprochen hatte. Ich sehnte mich nach Matt und danach ihm hiervon zu erzählen. Aber erst wollte ich Gewissheit haben...
Freya schien durch diese kleine Geste mit dem Schokofrosch tatsächlich gerührt zu sein und das stimmte mich sofort traurig. Viele würden das nicht einmal zu schätzen wissen, weil es so unbedeutend war. Aber nciht für jemanden, der selten kleinere Gesten aus Zuneigung bekam. Traf das bei Freya zu? Ich spürte einen kleinen Kloß im Hals und nickte dann kurz. "Gern geschehen.." murmelte ich und versuchte meine aufwallenden Emotionen zu unterdrücken. Sollte das tatsächlich von der eventuellen Schwangerschaft kommen, freute ich mich ganz und gar nicht auf die nächsten Monate.
Ich nickte, nachdem Freya geendet hatte. 1 1/2 Stunden konnte ich gerade noch so auskommen mit dem Unwissen. Ich erklärte Freya genau wie sie durch den Geheimgang kam und wo sie herauskaum. Natürlich auch wie sie wieder zurückfand. "Danke." sagte ich schließlich aufrichtig. Ich war ihr unendlich dankbar, dass sie das für mich tat, obwohl es schon so spät war.

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