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Freya

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Hogwarts [ehem.] Slytherin Jahrgang 6 Reinblut Naiv Demiguise Covenant Duellierclub Animagus Mauerblümchen Frei Mauerblümchen

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Re: Vergangenheitsplay » 16

from Freya on 09/02/2019 07:42 PM

Freddie & Freya





Der Gang, den ich entlangschlich, war nahezu ausgestorben. Kaum ein Hogwartsschüler war noch unterwegs. Alle erledigten ihre Hausaufgaben oder redeten mit ihren Freunden oder was auch immer all die anderen taten, wenn die Schule für den Tag vorüber war. Seit der Geschichte mit der Entführung, die ich zu verschulden hatte, war es eine Angewohnheit von mir, in meiner Katzengestalt durch die Gänge des Schlosses zu tapsen. Auch, wenn diese nun schon eine kleine Ewigkeit her war, war es mir lieber, wenn meine Mitschüler mich nicht erkannten. Das Fingerzeigen und Getuschel hatte zwar nachgelassen, dennoch hatte niemand wirklich vergessen, was ich getan hatte. Am allerwenigsten ich.
Diese Art der Fortbewegung hatte natürlich auch noch weitere Vorteile. Nicht nur, dass ich nicht erkannt wurde, nein, ich war auch um einiges leiser und schneller. All diese Dinge hatten mir geholfen, meiner neusten Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Einer meiner Mitschüler, Freddie, spielte sehr häufig Gitarre. Er war unglaublich! Ich hörte ihm sehr gerne zu und da ich nicht als Mensch dabei war, konnte er spielen, wie er wollte. Eine Katze störte ihn nicht weiter, wenn er mich denn überhaupt bemerkte. Er war meine liebste Ablenkung geworden. Die Klänge, die er seiner Gitarre entlockte, waren wunderschön und er selbst wirkte befreit und glücklich, wenn er spielte. Kurz gesagt, niemandem sah ich lieber zu, als ihm.
Auch heute war ich auf der Suche nach Freddie, bis jetzt leider erfolglos, auch wenn ich mein Katzengehör bemühte. Schon seit einer Stunde, lief ich durchs Schloss.
Gerade wollte ich aufgeben, als ich ein vertrautes Schrittmuster erkannte. Zuerst dachte ich an meine Tante Vicky oder an meine beste und einzige Freundin Isis, aber dem war nicht so. Natürlich hätte ich mich auch über diese beiden gefreut, aber die Person, der ich nun lautlos um die Ecke folgte, freute mich um einiges mehr.
Ich wartete am Wandteppich, bis der Raum der Wünsche sich öffnete, dann flitzte ich mithinein und versteckte mich hinter einem Regal.
Das erste Mal, dass ich ihm begegnet war, war purer Zufall. Damals war ich selbst auf dem Weg zum Raum der Wünsche. Natürlich, um mich mal wieder vor den missbilligenden Blicken der anderen zu verstecken. Er war schneller und ich hatte mich – dummerweise in meiner menschlichen Gestalt – hinter einer Statur verstecken müssen. Fast hätte er mich entdeckt, aber im letzten Moment war mir dann doch noch in den Sinn gekommen, dass ich ein Animagus war. Als Katze war ich ihm willkommen und durfte sogar mit in den Raum. Bereut habe ich es nie.
Auch heute machte ich es mir bequem und wartete geduldig, bis er anfing zu spielen. Da ich selbst auch ein Instrument beherrschte, vielleicht nicht so gut wie er, wusste ich, dass Vorbereitung dazugehörte. Also rollte ich mich ein – bereit zu warten und meine Gedanken für einige Zeit von den wunderschönen Klängen vertreiben zu lassen.


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Freya

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Re: Zimmer XY

from Freya on 03/10/2019 07:42 PM

Deiner Familie... Meiner Familie. Meine. Ich drehte diese zwei Worte mehrmals im Kopf hin und her. Meine. Der Vorwurf entging mir keineswegs, aber sie hatte schließlich recht. Ich ging von dem aus, was mir immer passiert war. Auf kurz oder lang konnten andere mich einfach nicht leiden oder wandten sich von mir ab.Und das war, bevor ich mehrere Menschen in Lebensgefahr gebracht hatte. Aber es waren immer andere Menschen, andere Situationen gewesen. Wenn ich sie mit all den anderen in eine Schublade steckte, war ich unfair. Vielleicht würden sie mir eine Chance geben, wenn ich ihnen eine gab... Meine Lehrerin schien auch nicht wirklich böse zu sein. Und ihre Familie hatte sie eigentlich ganz lieb beschrieben. Meine. Unsere. Ich gehörte wirklich zu ihnen, oder? „Und wenn Sie sich irren, Professor? Was ist, wenn ich gar nicht Ihre Nichte bin? Es ist so... surreal. Ich hab mein ganzes Leben nach Ihnen, nach Euch gesucht und jetzt... das wirkt so einfach..." Ich hatte solche Angst vor falscher Hoffnung, das ich zu zittern begonnen hatte. Die Aufregung flirrte um mich herum, wie eine Schwarm Bienen.
Einen kurzen Augenblick lang, starrte ich sie etwas verdattert an, begann dann aber zu kichern. Das Beispiel war lustig, aber ich verstand, was sie mir sagen wollte. „Verstehe." nickte ich und holte dann noch einmal tief Luft. Ich versuchte mich zu entspannen, was durch den hereinstürmenden Arzt und dessen Worte unterbrochen wurde. Ich hatte noch eine halbe Stunde. 30 Minuten um runterzukommen und mich auf etwas vorzubereiten, dem ich schon mein Leben lang entgegenfieberte. Ich musste noch so vieles wissen!
Eigentlich wollte ich dem Heiler zusichern, dass mit mir alles in Ordnung war, doch mein Blick blieb an meiner Kräuterkundelehrerin hängen, der die Augen zufielen. Wie in Zeitlupe sah ich sie fallen. „Professor Van de Ferres!" rief ich entsetzt und starrte entsetzt zu ihr herüber. Das seltsame piepsen neben mir, bestätigte mir, dass mein Puls nahezu explodierte. Der Heiler fing sie auf und legte sie kopfschüttelnd in eine nahestehendes Bett. „Was ist passiert?! Geht es ihr gut? Wird sie wieder?" meine Stimme überschlug sich fast und lieferte sich einen Wettstreit mit dem Piepsen, welches langsam wirklich lästig wurde. Mit einem milden Lächeln erzählte er mir, dass sie wohl etwas wenig geschlafen hatte in letzter Zeit und der ganze Stress wohl sein übriges tat. „Es ist wohl gut, dass ihre Mutter gleich eintrifft. Ich werden trotzdem einige Untersuchungszauber durchführen, nur um sicherzugehen. Keine Sorge, ich bekomme deine Professorin schon wieder hin." zwinkerte er mir zu, bevor er sich eben dieser wieder zuwandte. Ein Vorhang versperrte mir auf einen Wink mit seinem Zauberstab die Sicht. Ich zog meine Beine an und legte mein Kinn auf meinen Knien ab. Der Schreck hatte mich wohl wiederbelebt. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf meine Atmung. Während ich mich auf den Weg der Luft in meinem Körper fixierte, wurde das nervige Piepsen wieder normal und monoton. Anschließend ging ich verschiedene Zaubertränke und ihre Zutaten durch. Diese Übung hatte ich mir schon in früher Kindheit angeeignet, um die unterschiedlichsten Situationen zu meistern, für die man ruhig und entspannt sein musste.


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Re: Vergangenheitsplay » 26

from Freya on 02/20/2019 09:02 PM

Dass ich Matthew getroffen hatte, hatte mich etwas aus dem Konzept gebracht. Sollte ich jetzt trotzdem noch zu ihr? Wusste er es dann schon? Ich beschloss, ihr den Zaubertrank einfach zu bringen. Im schlimmsten Fall könnte sie ja behaupten, es wäre ein Mittel gegen Übelkeit oder dergleichen.
Schlitternd kam ich vor der Küche zum Stehen, wo ich mich mein Abendessen schon erwartete. Ich trank meine Suppe eher, als dass ich sie löffelte und verschlang dann noch recht zügig ein belegtes Brötchen. Die tennisballgroßen Augen der Elfen ruhten argwöhnisch auf mir, da ich sonst gerne mit ihnen redete und mir Zeit nahm, aber heute kam das nicht in Frage. Sobald ich mein Mahl beendet hatte, bedankte ich mich und rief den Elfen noch eine Mischung aus Verabschiedung und Entschuldigung über die Schulter zu, während ich fluchtartig die Küche verließ.
Die Zutaten für den Trank und mein Kessel waren schnell zusammengesammelt. Auch hatte ich vorsichtshalber das Trankbuch mitgenommen. Eigentlich war ein Zaubertrank, sobald ich ihn auch nur einmal gebraut hatte, in meinem Kopf fest verankert, allerdings wollte ich mir auf gar keinen Fall irgendeinen Fehler erlauben.
Ich stellte meinen Kessel auf, holte einen Löffel, ein Messer und ein kleines Fläschchen, breitete alles auf dem Tisch auf und überprüfte, ob ich alles hatte. Tatsächlich war alles da, bis auf das Laichwasser und die dazugehörigen Kaulquappen. Glücklicherweise schätzte mich unsere Lehrer sehr und förderte nur zu gerne mein Talent, weswegen ich auch gut an seinen Vorratsschrank kam. Und tatsächlich hatte er alles, was ich noch brauchte.
Merlin sei Dank hatte Sev erst neulich meinen Vorrat an getrockneten Ringelblumensamen aufgefüllt.
Trotzdem ich die Schritte kannte, die zu befolgen waren, las ich jedes Mal erst in dem aufgeschlagenen Buch vor mir nach. Als erstes schöpfte ich neun Löffel des Laichwassers in meinen Kessel und eine Kaulquappe. Nach vier und einer halben Runde im Uhrzeigersinn rühren, kamen nochmal 4,5 Runden gegen den Uhrzeigersinn dazu. Schnell fügte ich noch je einen Löffel geriebenen Bockshornklee, eine Unze Mutterkraut und zwei Teelöffel Ringelblumensamen hinzu. Während der Trank zwei Minuten vor sich hin köcheln musste, zerschnitt ich drei Larven in gleichmäßige Stücke und fügte auch diese im Abstand von zwanzig Sekunden dem Trank bei. Er zischte und veränderte seine Farbe mehrmals. Zum Glück genauso, wie er es sollte. Auch die restlichen Zutaten waren schnell untergebracht, so dass ich nur noch umrühren musste. Erst ein Strich durch die Mitte zeichnen, und dann mit dem Löffel die Zahlen eins bis zehn quasi Zeichnen. Als das getan war, stellte ich mir den Wecker auf acht Minuten, da das Gebräu so lange einkochen musste. Im Augenblick hatte der Trank noch die seltsam bräunliche Farbe, die er schon hatte, seit ich das Fruchtwasser der Ziege hinzugegeben hatte. Bei den meisten Zutaten wollte ich lieber nicht wirklich wissen, wie man daran kam. Ich hoffte nur, weder der Ziege, noch ihrem Baby war etwas passiert.
Während der Trank brodelte, räumte ich schnell wieder alles fort und verstaute es sicher. Als der Wecker klingelte, hatte ich gerade das letzte Fläschchen an seine Platz befördert und den Zutatenschrank verschlossen. Mit einem einfachen Zauber, den Sev sich einmal ausgedacht hatte, nachdem ich mich über die Sauerei, die beim Umkippen der Zaubertränke entstand, beschwert hatte, füllte ich die Tinktur in die Flasche, säuberte den Rest, brachte meine Utensilien wieder an ihren angestammten platz und machte mich dann auf zu Amelia.
Als ich im Gang war, war ich unglaublich froh darüber, dass ich zaubern konnte und meinen Zauberstab mit Licht ausstatten konnte. Es war stockdunkel, muffig und die feuchte Kälte kroch unter meinen Schal und meine Kleidung in meine Knochen. Die nackten, dunklen Felsen, die nur spärlich durch das Licht meines Zauberstabes beleuchtet wurden, machten mir Angst. Die Schatten, die auf ihnen tanzten wirkten bedrohlich, auch wenn ich ganz genau wusste, dass sie mir nichts tun konnten. Trotzdem wurde ich immer schneller und rannte dann irgendwann los. Als das Ende in Sicht kam, hätte ich vor Freude Luftsprünge machen können. Ich klemmte mir meinen Zauberstab zwischen die Zähne und kletterte nach oben in die wärmere, besser riechende Freiheit. Oben angekommen, kramte ich den Trank aus meiner kleinen Umhängetasche und trat in den vorderen Bereich des Ladens. Ich wusste nicht, wie lange ich gebraucht hatte und erst recht nicht, ob ich gerade erwünscht war, aber jetzt war ich nun mal hier. „Ich bin wieder da...." verkündete ich und sprach damit das Offensichtliche aus. Unschlüssig stand ich in der Tür und sah zu Amelia und Matthew, der vor ihr stand, als würde er sich sofort auf mich stürzen, wenn ich versuchen würde, Amelia auch nur einen Schritt näher zu kommen. Allerdings lächelte er freundlich, was mich etwas beruhigte. Ich versuchte mich ebenfalls an einem Lächeln und diesmal schien es mir sogar zu gelingen.


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Re: Vergangenheitsplay » 26

from Freya on 01/27/2019 01:06 AM

Ich nickte geistesabwesend bei ihrer Erzählung. Ich würde davon so einiges nicht machen. Obwohl ich mich nicht mal dazu zwingen müsste – das übernahm Isis mit Freuden. Bei diesem Gedanken schüttelte ich innerlich mit dem Kopf. Ohne sie hätte ich bestimmt noch weniger sozialen Umgang, als sowieso schon. Vermutlich würde ich mich, ohne meine beste Freundin an meiner Seite, nicht einmal in meiner menschlichen Gestalt in den Unterricht wagen. Aber Schwänzen ließen weder sie und vor allem nicht meine Tante durchgehen. Und meine Großmutter auch nicht.
Als ich hörte, wie ihre Stimme sanfter und ihr Blick verträumt wurde, musste ich unwillkürlich lächeln. „Matthew." murmelte ich, da sie nur von ihm sprechen konnte. Doch dann fiel mir wieder einmal ein, dass ich ihn ihr fast weggenommen hätte. Ich versuchte mich an der Isis – Strategie. Optimismus. Er lebte. Sie hatte ihn wieder. Sie waren vereint und eventuell bald Eltern. Ich blinzelte ein paar Mal. Das war schon ziemlich heftig, wenn man bedachte, dass er noch in der Schule war.... Aber ich hatte so vieles über die beiden gehört, vor allem von Isis die tratschen konnte wie keine Zweite, und wenn alles stimmte, was man so hörte, dann würden die zwei das schon schaffen.
Dieses Treffen hatte einen Sinn. Ich spürte es. Es war nur ein leichtes innerliches Aufatmen, aber die Tatsache, dass sie mich nicht hasste und mir nicht den Tod wünschte - etwas, wozu sie durchaus berechtigt gewesen wäre – nahm mir etwas von der Schuld, die schon eine Ewigkeit auf meinem Herzen lastete. Ich hatte nicht gewusst, wie viel es mir bedeutete, dass sie mir irgendwie vergeben hatte. Vermutlich war sie einfach ein viel zu guter Mensch um jemandem wirklich etwas böses zu wünschen und trotzdem...
Schönere Tage... Augenblicklich musste ich an die Ferien denken. Ich hatte sie, wie jedes Jahr, bei Isis verbracht. Wir waren in Kings Cross angekommen und ihre Eltern hatten mich in die Arme geschlossen und verhätschelt, als wäre ich an meinem Elend nicht selbst Schuld gewesen. Und diese Wochen, dort in dem Anwesen, hatte ich es tatsächlich geschafft, meine Sorgen zurückzulassen, auch, wenn sie mich nachts quälten. In mir wurde das Bedürfnis geweckt, Amelia etwas positives zu erzählen und bevor ich die Worte aufhalten konnte, rutschten sie mir heraus:" Ich habe meine leibliche Familie kennengelernt. Also, das ist nicht wirklich bekannt... Die Kräuterkundelehrerin... sie ist meine Tante." sprudelte es aus mir hervor, anschließend ich warf ihr noch ein schüchternes Lächeln zu. Da mich die wenigsten Schüler tatsächlich für voll nahmen, war es relativ geheim geblieben und Amelia hatte ja schon die Schule verlassen und dass es sie interessierte, bezweifelte ich auch sehr stark. Ich tat mein Gequassel schnell mit einem Kopfschütteln ab und richtete meinen Blick wieder auf den Schokofrosch, den ich immer noch in meinen Händen drehte.
Ich lauschte ihren Erklärungen und nickte ein paar Mal, als Zeichen, dass ich verstanden hatte. Ich wiederholte alles mehrfach im Kopf, damit ich auch nichts vergaß. Mit einem vorsichtigen Lächeln und einem etwas zögerlichem 'Bis später' machte ich mich auf den Weg, durch den Geheimgang zurück ins Schloss...


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Re: Zimmer XY

from Freya on 01/18/2019 05:02 PM

Ich blinzelte sie einfach weiterhin verwirrt an... Aber warum lachte man, wenn etwas traurig war? Ich verstand den Zusammenhang nicht und kam mir seltsamerweise ziemlich dämlich vor. Allerdings war mir ein Lachen lieber, als diese blöden, unglaublich nervigen Tränen.
Ich blinzelte kurz. Rechtfertigte sie gerade die Todesser? Ich zog die Stirn in Falten, doch dann begann mein Gehirn ihre Worte zu verarbeiten. Das, was sie sagte, ergab schon Sinn. Einen recht traurigen, aber immerhin gab es einen. In meinem Kopf setzte sich das Bild von Maschinen fest, die nur das taten, was man ihnen sagte, weil sie es selbst nicht besser wussten. Woher auch. „Die meisten sind mit dieser... Ideologie aufgewachsen und kennen gar nichts anderes..." murmelte ich leise vor mich hin. Ich hatte es auch nicht besser gewusst, als Ethan zu vertrauen. Vielleicht war das ähnlich. Nur war ich aufgewacht, als etwas schreckliches geschehen war. Ich konnte mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese grausame Todesserin von.... neulich?... irgendwann aufwachen würde. Nichts würde sie von ihrem Weg der Zerstörung abbringen und am Ende würde sie vermutlich nur sich selbst zerstören. Das waren ziemlich düstere Aussichten....
Bei den nächsten Worten, war ich mir nicht ganz sicher, ob diese die Todesser oder mich betrafen. Vielleicht meinte sie auch beides. Die Todesser und mich. Ich war auch nie wirklich ich selbst gewesen. Manchmal vielleicht, wenn ich bei Isis war und mich niemand zu bewerten versuchte.
Erst, als sie meine Oma erwähnte, sah ich wieder auf. Ich musste schwer schlucken. Wer war ich denn? Im Grunde hätte ich wohl mal eine Katze werden sollen, hatte das aber verfehlt. Sollte ich ihr dann lieber nur in Katzengestalt unter die Augen treten?
„Oh..." mehr wusste ich dazu nicht zu sagen. Wenn alle von mir wussten.... Dann würde das ganze Kennenlernen schneller auf mich zurasen, als angenommen. Das seltsame Piepsen, das mich vorhin schon aus meinem Schlaf geleitet hatte, wurde plötzlich aufdringlicher und erfolgte in kürzeren Abständen. Ich folgte dem Geräusch und blickte auf einen Monitor, der dieses nervige Geräusch von sich gab. Es dauerte noch etwas, bis ich begriff, was das denn war. Mein Herz hatte wohl einen kleinen Aufstand der Aufregung hinter sich. Ich atmete ein paar Mal kurz durch und stellte mir vor, wie ich mich als Katze neben den anderen im Gemeinschaftsraum der Slytherins zusammenrollte und tatsächlich – mein Herz wurde wieder ruhiger. Allerdings nur sehr kurz, denn meine Tante erzählte mir, dass quasi meine gesamte neue Familie schon von meinem schlimmsten Moment wusste. Mir wurde schlagartig kalt und der Wunsch, mich zusammenzurollen – in meiner anderen Gestalt, versteht sich – wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Sie werden mich hassen. Wirklich wirklich hassen. „Sie werden mich so sehr hassen...." ich bekam nicht im geringsten mit, dass ich begonnen hatte, vor mich hin zu murmeln.


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Re: Zimmer XY

from Freya on 01/06/2019 03:05 PM

Als sie ihre Mutter erwähnte, wurde mir klar, dass ich nicht nur eine Tante hatte. Ich hatte eine ganze Familie. Eine Großmutter. Wer gehörte denn noch dazu? Hatte ich... Geschwister? Mehr Tanten, Onkel, einen Großvater?
Als sie weitersprach, nickte ich nur. Privatlehrer. Sie schien mehr als freundlich gewesen zu sein.
So wie meine Lehrerin über sie sprach, mussten sie eine sehr gute Beziehung gehabt haben. Es klang fast schon traumhaft. Es machte mich nur noch trauriger, sie nicht kennenlernen zu können. "Sie hätte mich niemals freiwillig verlassen, oder?" sprach meinen Gedanken dann laut aus. Ich seufzte wieder. Es war ziemlich unfair, was alles passiert war. Todesser waren einfach nur grausam. "Wieso haben die Todesser das getan?" fragte ich leise.
Mit dieser Aussage, beantwortete sie ein Frage, die mir auf der Seele brannte. Meine neue Familie schien riesig zu sein. Sechs Geschwister! Sechs! Das bedeutete.... so viele Onkel und Tanten... Vielleicht auch Cousins und Cousinen... Ich schluckte. Das waren viele Leute, die Erwartungen an mich stellen würden, viele Leute, die ich kennenlernen würde... Und dabei hatte ich es nicht mal geschafft, zwei Leute zufrieden zu stellen...
Was sie dann sagte, verwirrte mich ziemlich. Wovon sprach sie? Ich zog die Augenbrauen zusammen und sah sie fragend an. Dann machte es erneut 'klick'. Ich war diese Nichte! Die 12.?! Das bedeutete.... 11 Cousins oder und Cousinen. Wow. Und dabei hatte ich immer noch Schwierigkeiten damit, zu begreifen, dass die Frau vor mir, meine Lehrerin, auch meine Tante war. Vielleicht würde ich etwas brauchen, um all diese Informationen zu verarbeiten. "Weiß schon jemand bescheid? Muss ich irgendwo hin? Kommt jemand her?" meine Stimme überschlug sich fast und dann verstummte ich ganz. Das erste, was meine leibliche Familie über mich erfahren würde, wäre, dass ich die halbe Schule den Todessern ausgeliefert hatte! Das war kein guter erster Eindruck....
Meine trübseligen Gedanken wurden durch ein plötzlich auftauchendes Geräusch unterbrochen. Es dauerte etwas, bis ich begriff, wer dieses Geräusch verursachte und was genau es war. Meine Tante, daran würde ich mich wirklich noch gewöhnen müssen, lachte. Wieso, blieb für mich allerdings schleierhaft. Ich starrte sie einfach fragend an, in der Hoffnung, sie würde es gleich erklären.


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Re: Vergangenheitsplay » 20

from Freya on 11/29/2018 01:37 PM

Die Stille wurde langsam seltsam. Sie war in Gedanken versunken. Natürlich. Sie hatte ja auch sehr viel zu durchdenken, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte. Meine Gedanken drifteten ab und landeten bei Ava. Wo sie wohl gerade war? Was sie wohl gerade tat? Sie hatte mir nicht einmal geschrieben und das, obwohl wir zusammen aufgewachsen waren. Ob sie mich wohl auch so sehr... verabscheute wie unsere... nein, ihre Eltern? Ich schluckte schwer und blinzelte die Tränen fort. Wieder einmal wurde mir klar, wie viel ich durch diesen einen Fehler verloren hatte. Es war auch ein ziemlich schwerwiegender Fehler gewesen, aber trotzdem...
Als ich eine Bewegung wahrnahm, sah ich auf. Sie schien sich plötzlich unwohl zu fühlen. Ein Gefühl, mit dem ich mich auskannte. Als sie dann allerdings anfing zu sprechen, war ich doch etwas überrascht. Ihre Worte trafen mich, denn es war im Grunde nur der Tag, an dem meine Geburt geschätzt wurde. Sie waren sich nicht ganz sicher und anscheinend war ich in Gefangenschaft zur Welt gekommen, also wussten nur eine Handvoll Personen, wann ich wirklich geboren worden war. Meine toten Eltern, die ich niemals kennenlernen würde und die Todesser, die sie gefangen genommen hatten. Aber die würden mir das sicherlich auch nicht sagen. Wieso auch. Sie hatten es ganz sicher auch wieder vergessen.
'Bis jetzt überlebt.' diese Wortwahl ließ mich zusammenzucken, denn mein Überleben hatte andere Menschen das Leben gekostet. Naja, Matthew war wieder auferstanden, also war es nur eine Person, an deren Tod ich Schuld hatte. Ich hatte sie nicht einmal wirklich gekannt. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter, denn die Erinnerung an die Entführung, riefen auch die damit zusammenhängenden Erinnerungen an die kalten Augen der Todesserin wach. Es hatte ihr so viel Spaß gemacht, mich zu quälen. Ob Quinn wohl sehr viel gelitten hatte? Nach meiner Einschätzung bestimmt und das machte es nicht gerade besser....
Komischerweise machten ihre Worte mir ein schlechtes Gewissen. Ich lebte und traute mich nicht, es zu genießen, während andere gestorben waren... Vielleicht war Quinn ein unglaublich lebensfroher Mensch gewesen? Und ich... ich versuchte zu verbergen, dass ich noch atmete, aus Angst, dass alle anderen der Meinung wären, ich hätte es nicht verdient. Hatte ich vermutlich auch nicht. Ich hatte leichtfertig sehr viele Menschen in Gefahr gebracht.
Amelias Berührung ließ mich zusammen zucken. Natürlich hatte ich ihre Bewegung auf mich zu registriert, etwas anderes ließ mein katzenhaftes Wesen auch gar nicht zu, aber in meiner menschlichen Gestalt, hatte mich bis her nur meine beste und einzige Freundin in den Arm genommen. Und meine Tante. Es war immer noch seltsam, an unsere Kräuterkundeprofessorin als meine Familie zu denken... Ihre Hände waren warm, wodurch ich erst bemerkte, wie eiskalt meine eigenen waren. Das war sehr selten der Fall.
Ich lauschte ihren Worten und versuchte mich an einem Lächeln. Sie wirkte seltsam... befreit bei diesem Gedanken, vielleicht sogar glücklich. „Wie hast du das geschafft?" hörte ich mich selbst mit einer gewissen Portion Bewunderung in der Stimme fragen. Mir war klar, dass selbst wenn sie mir ihr Geheimnis anvertrauen würde, ich es nicht schaffen würde, so zu werden, wie sie. Das würde meine grundlegendsten Charakterzüge verändern und ich bezweifelte, dass das möglich war.
Sie ließ meine Hände los und augenblicklich wurden diese wieder kalt. Sie sah sich suchend um, brauchte aber nicht lange, um das zu finden, was sie gesucht hatte. Sie reichte mir einen Schokofrosch und bat mich, ihn nicht gleich zu essen. Ich nickte, da mir ein Kloß im Hals steckte. „Danke." krächzte ich und eine Träne schaffte es über meine Wange zu kullern. Es machte mich seltsam glücklich. „Ich liebe Schokolade. Ava hat immer gesagt, dass ich schon immer eine kleine Naschkatze war." die Bezeichnung brachte mich zum grinsen, da das mit der Katze ja wirklich stimmte. „Meine allererste Schokofroschkarte war Mirabella Plunkett. Sie hat sich in einen Fisch verwandelt um bei ihrer wahren Liebe zu sein. Ich fand den Namen damals aber nur schön. Das ist auch die einzige Karte, die ich nicht Ava gegeben habe, damit sie ihre Sammlung voll bekommt." erzählte ich leise während ich den Schokofrosch in den Händen drehte, auch wenn ich nicht wusste, wieso. Es interessierte sie bestimmt auch nicht...
Als sie mir von dem Geheimgang erzählte, begannen meine Augen zu leuchten. Das klang abenteuerlich und nach etwas, dass ich mit Isis tun würde. Ich nickte und sah sie dann fragend an. „Ich brauche... naja, vielleicht fünfzehn Minuten um ins Schloss zu kommen, und dann nochmal ein bisschen, um den Trank zu brauen. Das geht eigentlich recht schnell, aber wenn man alles, was schiefgehen kann, miteinkalkuliert... vielleicht 45 Minuten? Und dann weiß ich natürlich nicht, wie lang der Geheimgang ist, wo ich ankomme und wo ich dann hin muss." Mein Magen knurrte leise. „Oh... Das Essen habe ich auch ganz vergessen..." gestand ich. Das schaffte ich in letzter Zeit häufiger. „Die Elfen warten bestimmt schon auf mich..." murmelte ich leise. Sie waren wirklich freundlich und da ich, seitdem ich wieder in der Schule war, die große Halle mied wie den Teufel, aß ich immer in der Küche bei den Elfen. Sie hatten sich mittlerweile daran gewöhnt... „Also, bis ich fertig bin um wieder herzukommen brauche ich ungefähr anderthalb Stunden..." fasste ich schnell zusammen. Abwartend blickte ich zu Amelia. Jetzt musste sie mir eigentlich nur noch erklären, wie ich dann wieder aus Hogwarts kam. Und vor allem, wohin ich dann musste.


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Re: Zimmer XY

from Freya on 11/21/2018 05:09 PM

Es war seltsam. In meinem Kopf bewegten sich ihre Worte, wie einzelne Puzzleteile, die sich nur sehr langsam und ganz schwer zusammensetzen ließen. Das Bild, das am Ende dabei herauskam, ließ mich erzittern. Alles, was ich geglaubt hatte zu wissen, war schlicht und ergreifend falsch. Meine Eltern waren niemals Todesser gewesen. Sie waren gut. Ich spürte die Tränen auf meinen Wangen, sie schienen langsam eine permanente Spur zu hinterlassen – kein Wunder bei der Menge an Tränen, die ich in letzter Zeit vergossen hatte – und trotzdem musste ich leicht lächeln. Ich spürte meine Lippen zittern, denn trotz allem bedeutete es, dass ich sie niemals kennenlernen würde.
Ich nickte und zog zwei Taschentücher aus der Packung, eines für meine.... Tante und eines für mich. Und dann überraschte ich mich selbst. Ich tat etwas, von dem ich wusste, dass ich es im Normalfall nicht tun würde – ich fiel meiner Professorin um den Hals und weinte einfach weiter. Ich wusste nicht, ob ich glücklich oder traurig war. Vermutlich war es beides. „T-tut mi-r le-leid." schluchzte ich, während ich versuchte, mich wieder in den Griff zu bekommen. Das war einfach alles etwas viel, auch, wenn es teilweise sogar positiv war. Immerhin würde sie mir von meinen Eltern erzählen können. Das war so viel mehr, als das, was ich bis jetzt bis jetzt hatte. Außerdem war sie Teil meiner Familie. Ich hatte eine Familie. Es gab sie. Eine richtige Familie!
Zitternd ließ ich die Professorin wieder los und wischte die Tränen mit dem Taschentuch ab, welches ich bis eben noch in meiner Hand zerknittert hatte. „Professor?" flüsterte ich leise und starrte weiterhin auf meine Finger, die nun wieder an der Bettdecke nestelten. „Können Sie mir von ihr erzählen? Und von ihm?" fragte ich und sah dann doch vorsichtig auf.


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Re: Zimmer XY

from Freya on 11/12/2018 03:38 PM

Ich runzelte etwas skeptisch die Stirn. Ich erkannte eine Lüge, wenn ich sie hörte. Normalerweise. 'Belüge einen Lügner nicht.' schoss es mir durch den Kopf. Allerdings klang das eher wie eine Halbwahrheit und etwas sagte mir, dass ich dieser nicht auf den Grund gehen wollte. Früher oder später müsste ich das allerdings herausfinden. Aber fürs erste reichte mir ein 'später'.
Ich blinzelte meine Lehrerin etwas irritiert an. Ihre Worte besorgten mich etwas, allerdings war ich auch so viel... Zuwendung gar nicht gewöhnt. Hatte ich das denn überhaupt verdient? Sowohl die Schonung, die sie mir zukommen ließ, als auch die Zuwendung? Die mich, um ehrlich zu sein, sogar etwas überforderte. Ich hatte nie gelernt, mit so etwas umzugehen. Um mich nicht zu sehr auf diese Unsicherheit, die in mir aufkam, zu konzentrieren, lenkte ich meine volle Konzentration auf ihre Worte. An der passenden Stelle, nickte ich vorsichtig und stählte mich innerlich auf die nun wohl folgenden unschönen Geschehnisse. Ich würde sie nicht unterbrechen, egal, wie schlimm es werden würde. Das wusste ich schon jetzt. Ich musste es wissen, sonst würde ich wohl unbekümmert in eine Kettensäge laufen, wenn ich es anders erfuhr, als jetzt, abgeschieden und in Sicherheit. Mir war es tausende Male lieber, wenn mir meine freundliche und warmherzig lächelnde Professorin all das Unheil der Welt zu Ohren trug, als wenn es diese bösartige Todesserin tat. Der Gedanke an sie, ließ mich erneut schaudern.
Ich nickte erneut und erhob dann zitternd meine Stimme, um ihr eine ordentliche Antwort zu geben. Eigentlich war es eher eine Frage. „Natürlich... Es würde bestimmt helfen, die anderen Verantwortlichen zu erwischen." Meine Stimme war nicht sehr viel mehr als ein zittriges Flüstern, aber ein Teil von mir hatte schreckliche Angst, mit der Todesserin zusammen in Askaban eingesperrt zu werden. Vermutlich würde sie mich an diesem Ort gar nicht so lange quälen können, da ich dort schneller eingehen würde, als eine Wasserpflanze in der Wüste.
Als sie weitersprach, horchte ich auf und sah hoffnungsvoll zu ihr. ...wenn wir wieder in Hogwarts sind ... Nicht falls. Ihre nächste Aussage bestätigte meine Hoffnung. „Ich muss nicht nach Askaban." flüsterte ich, und die Erleichterung triefte aus jedem Wort und stand mit ziemlicher Sicherheit auch in meinen Augen geschrieben. Ich spürte selbst, wie sich meine Züge aufhellten und ich meine Lehrerin anstrahlte. Leider brachten ihre nächsten Worte einen heftigen Dämpfer mit sich. Ich senkte den Blick und versuchte die Tränen zu unterdrücken, aber es war nicht möglich. Ava war fort. Ich blinzelte und versuchte, meine Finger zu fokussieren, die sich um die Bettdecke verkrampft hatten. Ich nickte, ohne wirklich zuzuhören. Sie waren fort. Meinetwegen. Ich schluckte schwer und versuchte mich wieder auf die Worte meiner Lieblingslehrerin zu konzentrieren. Leider schien das nicht zu funktionieren, denn ihre Worte ergaben keinen Sinn. „Okay?" flüsterte ich und sah sie verständnislos an. Mein Kopf brummte, als wäre da etwas, das ich verstehen müsste, aber ich konnte es nicht. Wir hatten als das gleich Muttermal.... Moment. Wie war das bitte möglich, wenn wir nicht...? Ich riss die Augen auf und starrte die Frau neben mir an. Aber wer war sie dann? Meine Mutter konnte sie nicht sein. Dafür war sie zu jung. Oder? Ich überschlug das kurz im Kopf, aber es ging nicht auf. „Schwester..." murmelte ich gedankenversunken. Ja, das könnte tatsächlich sein. Ich runzelte die Stirn und suchte dann ihr Gesicht nach weiteren Merkmalen ab. Allerdings fand ich nichts... Ich blinzelte und sah sie dann fragend an. „Wer sind sie?" nach erneutem irritierten Blinzeln hängte ich noch ein „Also, für mich." mit heran, um zu verdeutlichen, was genau ich meinte.


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Freya

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Re: Vergangenheitsplay » 20

from Freya on 09/24/2018 06:10 PM

Ich nickte ihr zu. „Klar." flüsterte ich und stand dann eine Weile unentschlossen herum. Keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte.
Amelia setzte sich auf den Tresen und schien tief in Gedanken versunken zu sein. Worüber sie wohl nachdachte? Vermutlich über alles, was eine Schwangerschaft so mit sich brachte. An die Verantwortung, die sie von nun an übernehmen musste. Zumindest würde mir das durch den Kopf gehen. Was würde ich tun, wenn ich schwanger wäre? Oder zumindest den Verdacht hätte... Klar, es erstmal sicher feststellen und dann... Dann würde ich vermutlich zu Isis rennen und sie anflehen, mir zu helfen. Sonst konnte ich niemanden fragen. Vielleicht noch meine Tante, aber ich wusste immer noch nicht ganz, wie sie zu mir stand. Es war seltsam plötzlich mit seiner Lieblingslehrerin verwandt zu sein. Jemanden kennenzulernen, der meine Eltern kannte, obwohl ich sie nicht einmal kannte... Was Amelia wohl tun würde? Würde sie das Baby behalten? Würde ich es tun? Darüber musste ich mir zum Glück keine Gedanken machen. Ich blinzelte ein paar Mal und sah, dass Amelia immer noch ins Leere starrte. Und jetzt? Sollte ich einfach gehen? Weil ich nicht unhöflich sein wollte, blieb ich, wo ich war und wartete einfach ab.
Der Zaubertrank schien ihr Interesse geweckt zu haben. Meines hätte er in ihrer Situation vermutlich auch geweckt. „Sie hat sich umsonst Sorgen gemacht." ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste noch genau, wie wir beide vor dem Kessel standen und die Luft anhielten, während wir darauf warteten, dass das Wasser sich färbte – oder, wie in ihrem Fall, eben auch nicht.
Ich schüttelte den Kopf. „Unwichtig." bis auf Ava hatte nie jemand an meinen Geburtstag gedacht, das musste sich jetzt auch nicht ändern. Ich war es gewöhnt.
„Es ist sowas wie ein Soforttest. Wenn du schwanger bist, verfärbt sich der Trank. Je dunkler die Farbe, desto fortgeschrittener die Schwangerschaft." erklärte ich und durchdenke dann kurz meine Bestandsliste an Zaubertrankzutaten. „Ich müsste sogar alles da haben. Also im Schloss. Und selbst wenn nicht würde Slughorn sich nicht daran stören, wenn ich mir etwas aus seinem Vorrat nehme. Er unterstützt meine Begeisterung für Zaubertränke." erkläre ich weiter. Dann tat sich mir allerdings ein Problem auf. „Allerdings muss ich das nächste Hogsmeade – Wochenende abwarten... Ich kann ja nicht einfach mit dem Trank herspazieren und verwandelt kann ich weder Trank noch Buch tragen, geschweige denn beides..." ich seufze leise. „Oder ich schreibe dir das Rezept ab und du braust es einfach allein. Ich habe gehört, du bist eine unglaublich gute Schülerin gewesen, du bekommst das bestimmt hin." ich lächle sie zaghaft an.


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