Kitty & Ragnar ~ about last night

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Nott

31, Männlich

Main Character Hogwarts Nicholas Flamel University [ehem.] Slytherin Abgeschlossen Reinblut Böse Todesser Ministeriumsangestellter Abteilungsleiter Legilimentik Okklumentik Wortlose Magie Badboy Frei

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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Nott am 12.07.2019 14:45

Als sich jemand neben mich gesellte, erkannte ich sie erst an der Stimme, bevor ich ihr einen Seitenblick zuwarf. „Wilkommen in England“, erwiderte ich und sah mir die fast alle ausnahmslos gelangweilten und vor allem geheuchelten Gesichter an. Ich zwinkerte ihr zu und lächelte wissend. Ich achtete allerdings darauf, dass wir beide nicht zu vertraut wirkten, sondern so, wie wir es in der Öffentlichkeit immer handhabten. Bisher war es wirklich ein Wunder, dass unsere Affäre noch immer keine großen Kreise gezogen hatte, was bei einem Arbeitsplatz wie diesem nahezu unmöglich war. Doch bis auf ein paar Andeutungen und schiefe Blicke, schien keiner einen wirklichen Beweis für unsere Liaison zu haben. Selbst meinen Geschwistern hatte ich es nicht erzählt, auch wenn ich fürchtete, dass Ray bereits eins und eins zusammengezählt hatte. Aber um ihn machte ich mir keine Gedanken. Ich hatte eher den Eindruck, dass Nyx mehr von den Gerüchten zu Ohren bekommen hatte, als sie erscheinen ließ und ihr beinahe übertrieben nichts ahnendes Gehabe machte mich eher misstrauisch als dass es mich entspannte. Was hatte ich mir überhaupt bei der Sache gedacht? In wenigen Monaten würde ich heiraten und anstatt mehr in unsere schwierige Beziehung zu stecken, fing ich etwas mit einer Kollegin an? Und dass nur, weil ich so wütend über ihre Affäre mit meinem ehemals besten Freund gewesen war? Das war dumm gewesen. Dumm und kindisch. Und vielleicht wäre es alles nur halb so schlimm gewesen, wenn ich es einfach bei der kurzen Affäre belassen hätte, aber wer hätte gedacht, dass einem die Zügel so schnell entgleiten konnten? Ich hatte immer gedacht, dass ich die Sache unter Kontrolle hatte. Bisher hatte ich das immer getan, aber in dieser Sache hier steckte ich bereits viel zu tief drin. Ja, ich mochte Catrina. Und ständig musste ich an sie denken und unsere ganze gemeinsame Geschichte hatte etwas Verbotenes, Aufregendes, weil sie eigentlich nie hätte sein dürfen. Und im nächsten Moment kam ich nach Hause und versöhnte mich mit Nyx und jedesmal musste ich wieder erkennen, wie glücklich ich mich schätzen konnte, dass ich trotz unserer Differenzen, die Möglichkeit bekam, mit dieser Frau mein Leben zu führen. Und im nächsten Moment war ich nah dran, sie umzubringen. Als ich merkte, dass ich wieder zu lange in Nyx Richtung gestarrt hatte, sah ich schnell wieder woanders hin und nahm einen großen Schluck Champagner. Auf Kittys fragenden Blick hin, musste ich mich entscheiden: Ließ ich die Bombe einfach gleich hier platzen, oder spielte ich das Spiel weiter? Eigentlich war es ohnehin verwunderlich genug, dass Kitty bisher von noch keinem anderen im Ministerium gesteckt bekommen hatte, dass Nyx und ich verlobt waren. Aber leider siegte in meinem Inneren der Weg des Einfachen. „Das ist Nyx Lestrange, Leitung der Abteilung für Rauschmittel und Cygnus Black III. ist ein hohes Tier beim Zaubergamot“, erzählte ich also und nahm den Zorn der Hölle einfach schonmal auf mich. „Ihr Bruder ist mit einer seiner Töchter verheiratet. Mr. Black ist ein sehr alter Freund meines Vaters.“ Dann sah ich mich weiter um, um nicht zu sehr den Fokus auf die beiden zu lenken, sondern schnell lieber auf jemand anderen. „Das da ist Corban Yaxley“, deutete ich auf den blonden Mann, der sich gerade am Buffet bediente. „Angestellter bei der Strafverfolgung, und das da“, ich deutete auf einen Mann ein paar Leute hinter ihm in der Schlange. „Ist Mr. Chamberlaine-Thorne, der Leiter eben jener Abteilung.“ Wir hatten meistens mit anderen Abteilungen nichts am Hut, unsere eigene war ziemlich groß, sodass wir uns die Etage mit keiner anderen teilten und so auch an normalen Arbeitstagen kaum jemand aus anderen Bereichen über den Weg liefen. Ein nicht unwesentlicher Aspekt, weshalb wir bisher noch nicht aufgeflogen waren.

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Kitty

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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Kitty am 13.07.2019 09:41

Er schenkte mir nur einen kurzen Seitenblick, dann ein Lächeln und ein Zwinkern, dass mir fast wieder den Boden unter den Füßen wegschlug. Wie immer, wenn es das tat. Es war unglaublich sexy in meinen Augen, wie fast alles was den Briten betraf. Auch ich bemühte mich, ihn nicht zu lange, zu offensichtlich anzustarren. Außer ein paar gefährlichen Fragen, wenn ich in den Augen der Kollegen mal wieder zu lange in Ragnars Büro verschwunden war, hatte ich mich noch nicht mit den Konsequenzen unseres kleinen Tet-a-tetes auseinandersetzen müssen. Darauf hatten wir bisher auch penibel geachtet. Lediglich seinem jüngeren Bruder war ich einmal über den Weg gelaufen, als ich am Morgen Ragnars Wohnung verlassen hatte. Meiner Meinung nach hatte ich eine großartige Showeinlage hingelegt, mit der ich mir selbst nicht auf die Schliche gekommen wäre. Ob sie gereicht hatte den Jüngeren davon zu überzeugen, dass ich nur wegen einer dringenden Unterschrift gekommen war, wusste ich nicht. Es war mir eigentlich auch egal, immerhin arbeitete der jüngere Nott nicht bei uns und außerhalb dieser altehrwürdigen Hallen wollte ich es nicht verstecken, dass ich was mit dem attraktiven Abteilungsleiter laufen hatte. Und das ich Gefahr lief, ihn mehr zu mögen als es der Sache wahrscheinlich dienlich war.
Der ehemalige Slytherin tat es mir gleich und überblickte die langweilige Gesellschaft. An einer schwarzhaarigen Schönheit hafteten seine Augen allerdings einen Moment zu lange, als das es mir nicht aufgefallen wäre. Sie hatte endlos lange Beine, die durch die sündhaft schönen, goldenen Pumps an ihren Füßen nur weiter gestreckt wurden. Ich hatte keine Ahnung wer die Frau war, der Mann neben mir aber offensichtlich dafür ganz genau. Noch bevor ich ihn nach ihr fragen konnte eilte er sich verdächtigerweise schon mir zu erklären, wer die Dunkelhaarige und der Mann neben ihr waren. „Sie ist sehr hübsch!", kommentierte ich meinen Eindruck knapp. Aber damit nicht genug, fuhr er in der Vorstellungsrunde fort. Ich folgte dem Ganzen mit mäßigem Interesse, währenddessen meinen Champagner in einem Zug leerend und bei einem vorbeihuschenden Kellner eine neues mopsend. „Interessant", gab ich in einer monotonen Stimmlage zurück, die verriet, dass ich eher das Gegenteil empfand, ehe mein Mundwinkel parallel dazu zuckte. „Wie lange müssen wir hier bleiben, damit es nicht auffällt?", fragte ich mit gedämpfter Stimme, nur halb im Ernst und betont beiläufig die Canapes inspizierend. Es war nicht so, dass ich keine Lust hatte weitere Kollegen kennen zu lernen, aber noch lieber wäre ich mit dem Mann neben mir sonst wo. Ohne neugierige Augen und Ohren, wo die Musik lauter und die Menschen heitere waren- oder aber ganz alleine. „Wahlweise könnte ich aber auch die Tanzfläche eröffnen", witzelte ich, eines der kleinen Häppchen von einem silbernen Tablett fischend, „Was glaubst du, wie das ankäme?". Ihn angrinsend verschwand das Häppchen in meinem Mund.


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Nott

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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Nott am 13.07.2019 23:29

„Hm, ja, ist sie“, murmelte ich abwesend, während ich fieberhaft überlegte, wie ich dieser ganzen Situation nur entkommen konnte. Dabei fielen mir, nach Kittys Kommentar, allerdings auch auf, wie viele Kerle in der Nähe meiner Verlobten dieser verstohlene Blicke zuwarfen. Entweder ängstlich, misstrauisch, verlegen, oder aber ganz offensichtlich geiernd und ich musste mich wirklich zusammenreißen, dann doch nicht besitzergreifend zu werden. Ich war immer schon eifersüchtig gewesen, was sie anging und als das mit Evan anfing, hatte mir das einen ziemlich üblen Schlag verpasst. Aber ich durfte das hier nicht in einer Katastrophe enden lassen, außerdem hatte ich Kitty bei mir, um die mich ohnehin sämtliche Belegschaft hier beneidete. Wie erwartet schien Cat mein Ablenkungsmanöver ziemlich langweilig zu finden, aber wenigstens schien ich den Verdacht wegen meines zu langen Blickes in Nyx Richtung von mir gelenkt zu haben. Als sie mich fragte, wie lange wir noch hier bleiben müssten, lachte ich kurz auf. „Das ist England, Kleines, die Langeweile hat gerade erst begonnen“, raunte ich ihr zu und prostete entfernt einem Kollegen zu, mit schön geheucheltem Freudenstrahlen. Aber dann überlegte ich, dass es vielleicht gar nicht so schlecht war, sich etwas früher aus dem Staub zu machen. Ich könnte einfach verschwinden nachher und Nyx dann morgen erzählen, dass es mir nicht so gut ging oder dass irgendetwas mit Ray oder Vitani gewesen war. Das war total hirnrissig, aber sie würde dann wahrscheinlich eh keine Fragen stellen. Oder aber, sie würde nach Nott Manor kommen, sobald sie mich in meiner Wohnung nicht fand und das könnte einen Tsunami auslösen, den ich mir gar nicht vorstellen wollte. „Das wäre doch was“, grinste ich dann, als sie vorschlug, die Tanzfläche zu eröffnen. „Du könntest ja den Zaubereiminister auffordern, der eröffnet normalerweise immer mit dem ersten Tanz“, ich lehnte mich etwas zu ihr. „Aber dann könntest du ernsthafte Probleme mit seiner Frau bekommen“, raunte ich und deutete auf den Minister und seine Frau, die gerade etwas grimmig dreinblickte. Ich zuckte mit den Schultern, als ob ich die Möglichkeit abwägen würde. „Also ich würde mir das Theater nur zu gerne ansehen, du würdest wahrscheinlich sogar die Titelseite auf dem Tagespropheten bekommen“, lachte ich. Und vor allem würde es den Fokus weg von mir lenken. Andererseits würde wahrscheinlich jeder, der über sie redete, in einem Nebensatz womöglich auch meinen Namen fallen lassen und das war wiederum etwas, was ich tunlichst vermeiden wollte. Je weniger Aufmerksamkeit man uns schenkte, desto besser. Ich warf einen Seitenblick auf die blonde Schönheit und lächelte schief. „Hübsch siehst du aus“, raunte ich und ließ es fast beiläufig klingen, damit die Leute um uns herum denken konnten, ich hätte irgendwas Banales zum Besten gegeben.

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Kitty

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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Kitty am 15.07.2019 11:58

Als er mir in meiner Aussage, die schwarzhaarige Ministeriumsangestellte hübsch zu finden, recht gab, spürte ich einen kleinen Stich in der Magengegend. Eifersucht war eines meiner unschöneren Gesichter, ein Los mit dem ich schon lange zu hadern hatte. Dabei war doch nichts dabei, er fand sie hübsch- das war nicht verwerflich, es entsprach den objektiven Tatsachen. So lange er diese Veranstaltung heute Abend mit mir verließ, worin ich mich sehr sicher fühlte, war alles gut. Trotzdem mit dem kleinen Funken Unmut kämpfend, trank ich einen großen Schluck des noch fast vollen Glases Champagner, mir selbst so die Chance nehmend einen womöglich giftigen Kommentar zu äußern. Der Themenwechsel kam daher wie gerufen und stimmte mich gleich wieder zahmer. Ein belustigtes Schnauben verließ meine Lippen auf seinen Kommentar hin. „Bisher war es mir noch nicht oft langweilig in England", erwiderte ich zweideutig, er durfte das gerne auf sich beziehen. Ganz gleich es sicher nicht nur mit ihm zu tun hatte, sondern auch an den ganzen tollen Menschen die mir die Zeit versüßten wenn der verboten gutaussehende Brite mir keine Gesellschaft leistete. Ministeriumsfeten bei uns Zuhause sahen allerdings bei weitem anders aus, es wurde getanzt und ausgiebig getrunken. Die Szene die sich mir hier bot war da eher stocksteif. Ich folgte Ragnars Geste in Richtung des britischen Ministers und der rundlichen Frau die neben ihm stand, ein Gesicht ziehend als würde sie etwas furchtbar ekliges riechen. Ein Schmunzeln trat auf meine Lippen, mir die Aussage das ich Ärger mit Ehefrauen und Freundinnen häufiger magisch anzog. Dabei konnte ich da nicht mal immer zwangsläufig was für. Und es tat mir auch in den meisten Fällen aufrichtig leid. Meistens jedenfalls. „Ich würde ihn doch nur zum Tanzen auffordern und nicht anflehen mit mir durchzubrennen!", zuckte ich grinsend die Schultern, „Kein Grund die Mistgabeln zu zücken! Außerdem würde ich sowieso viel lieber mit dir tanzen.". Und auf Schlagzeilen in den weltweiten Klatschseiten der Zeitungen die mich mit dem Minister druckten, würde ich auch verzichten können, es sei denn ich wollte einen Anstandsbesuch meiner Eltern riskieren. „Du würdest mich gerne ins Verderben rennen lassen?", fragte ich ironisch, den Blonden mit erhobener Braue anblickend, „Das würde wohl zwangsläufig meine Abschiebung bedeuten!". Ich musste selbst leise lachen, bei so viel inszenierter Dramatik. Mit seinem nächsten Kommentar brachte er mich allerdings leicht aus dem Konzept. Ich liebte es, wenn er beiläufig kleine Andeutungen und Komplimente fallen ließ, die uns bei dem richtigen Zuhörer in diesem Kontext Kopf und Kragen kosten könnten. „Danke", lächelte ich ehrlich, kurz in seinem schiefen Grinsen verloren, ehe ich mich wieder fing, den Blick in die Menge richtete und schelmisch anfügte, „Du solltest mal sehen, was ich drunter trage!". Mich selbst wieder etwas zu Vernunft reißend und mir die Location wieder bewusst machend, zwinkerte ich ihm kurz ein Auge, dann ernsthafter meinend, „Du siehst auch sehr gut aus! Der Anzug steht dir.".


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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Nott am 16.07.2019 18:29

„Sie würde das nicht so interpretieren“, grinste ich, als ich die grimmige Frau unseres Ministers begutachtete. Für sie war jede Frau, die den Minister nur zu lang in ein Gespräch wickelte wahrscheinlich schon eine Gefahr. Und bei einem so mächtigen Mann an der Seite, lag sie in vielen Fällen wahrscheinlich sogar nicht ganz falsch. „Vielleicht solltest du es doch versuchen“, raunte ich schmunzelnd. „Ich tanze nämlich nicht.“ Ich war wirklich kein begeisterter Tänzer. Eigentlich hasste ich es sogar. Natürlich zwangen einen der ein oder andere Anlass dazu, trotzdem auf die Tanzfläche zu gehen, wenn der gesellschaftliche Anlass es verlangte, aber wenn ich da herum kam war ich nicht allzu traurig. Vielleicht hätte ich mich Kitty zuliebe sogar erweichen lassen, aber solange Nyx noch anwesend war wäre das Letzte, woran ich jetzt denken konnte, mit meiner hübschen, blonden Partnerin neben mir zu tanzen. „Bevor das passiert, suchen wir dir einen richtig britischen Mitbürger, den du heiraten kannst“, neckte ich sie, als sie davon redete am Ende noch abgeschoben zu werden. „Der da wäre doch eine gute Partie.“ Ich deutete auf einen hageren, großen Kerl nicht unweit von uns, der mit seinem altmodischen Twill-Anzug, der Brille und dem sehr korrekten Haarschnitt britischer aussah als sonst irgendwer. Ihr nächster Kommentar ihre Kleidung - oder eher das, was sich darunter befand - betreffend entlockte mir ein lüsternes Schmunzeln, auch wenn in meinem Kopf gerade die Alarmglocken nur so schrillten. Ich durfte daran heute auf keinem Fall denken. Es gab nicht ein Szenario, in dem ich heute mit Kitty würde nach Hause gehen können. Nicht heute. Es stand zu viel auf dem Spiel und egal wie das hier dann ausgehen würde, am Ende wäre sicherlich jemand tot. Und ich wettete darauf, dass ich dieser jemand war. Aber ihr Lächeln machte es mir so schwer, jetzt keinen großen Fehler zu begehen. Ihr Kompliment ließ mich lächeln, doch bevor ich ihr darauf antworten konnte, spürte ich eine Hand auf meinem Oberarm und eine andere, die sich einen Weg über meine Brust bahnte und dort dann blieb. „Natürlich steht der ihm, immerhin habe ich ihn ausgesucht“, schnitt Nyx Stimme meine Antwort ab und ich wusste, das was ab jetzt passierte in Schicksalshänden lag. Vielleicht konnte ich es irgendwie schaffen, dass hier nichts von unserer Verlobung herauskam, sondern dass das nur ein kurzes Kennenlernen wurde und vielleicht ein klein wenig Smalltalk.

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Kitty

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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Kitty am 19.07.2019 12:54

Belustigt zuckte ich die Schultern. Es war mir herzlich egal, wie die Frau des Ministers es interpretieren würde, wenn ich ihren Mann auffordern würde der Party etwas Leben einzuhauchen. Immerhin sah er nicht unbedingt wie James Dean aus. „Heute schlägst du mir aber wirklich jeden Wunsch aus", scherzte ich auf seine Antwort, als er mir einen Tanz entsagte, „Du willst doch nur auf meine Kosten zum Lachen kommen!". Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass der Minister einen Tanz nicht unbedingt ausschlagen würde, aber trotzdem wollte ich meinen Kollegen nicht noch mehr Gründe geben mich zum Thema in den Kaffeeklatschrunden zu machen. Der Minister war es wohl gewohnt, dass ihn die Damen zum Tanz aufforderten, Macht war schließlich auch attraktiv. Attraktiv genug, dass so manch einer Moral und Ehre verwarfen. Leicht schob ich die Unterlippe vor, Ragnar von der Seite musternd ohne ihn direkt anzusehen, „Was müsste ich tun, damit du dich erweichen lässt? Und jetzt sag nicht, ‚Mit dem Minister tanzen!'". Ein kurzes Lachen entwich mir, als ich seinem Blick folgte und mir einen potentiellen Ehemann ansah. „Und du bist kein richtig britischer Mitbürger?", wollte ich grinsend wissen, mit schräg gelegtem Kopf die Twill-Kombi des armen Mannes musternd, „Den armen Kerl würde ich völlig überfordern!". Und damit schätzte ich mich durchaus im Recht. Besagter Mann sah so aus, als beliefen seine weiblichen Eroberungen sich auf ein kaum vorhandenes Minimum. Wahrscheinlich konnte er nur mit seiner Mutter und mit Männern richtig Konversation betreiben, weil es ihn ansonsten verunsicherte Frauen in die Augen zu blicken.
Einen kurzen Moment haderte ich mit mir, nicht einfach mein Glas abzustellen und in einen der oberen Stockwerke zu verschwinden, nachdem ich Ragnar nonverbal zu verstehen gegeben hätte mir zu folgen. Eine bessere Gelegenheit sich hier ungestört zu vergnügen als Heute würde es wohl nicht mehr so schnell geben. Alle tummelten sich hier unten, die Korridore über uns waren sicher absolut leer gefegt. Doch noch bevor ich meinen Plan in die Tat umsetzen konnte, störte jemand unser Geplänkel. Es war die dunkelhaarige Schönheit, die sich auf eine Art neben Ragnar stellte, die mir sofort klar machen sollte, dass ich in besiedelten Gebiet wilderte. Ich schluckte kaum merklich schwer, bemüht nicht gleich hysterisch zu werden, diese Frau war keine simple Kollegin im Leben des Blonden, so viel stand fest. „Ausgezeichnete Wahl", zwang ich mir ein übertrieben freundliches Lächeln auf die Lippen und streckte der Dunkelhaarigen die Hand entgegen um mich vorzustellen, „Catrina Goldstein, ich arbeite mit Ragnar zusammen!". Sie griff nach meiner Hand und stellte sich ebenfalls mit aufgesetzten Lächeln vor, das verriet, dass wir einander absolut nicht über den Weg trauten. Nyx Lestrange, seine Verlobte. Autsch! Ich hatte zwei Möglichkeiten, entweder ich machte gleich eine Szene oder gute Miene zum bösen Spiel. „Freut mich sehr!", log ich, den vor Wut größer werdenden Kloß in meiner Kehle geflissentlich ignorierend, meine Überraschung erstaunlich gut kontrollierend. Meine Wahl war auf letztere Option gefallen, ich mochte meinen Job hier schließlich. Das hieß aber nicht, dass ich bei dem optischen Traumpaar stehen bleiben musste, denn das würde ich keine Minute länger mehr aushalten. An den Beiden vorbei blickend, winkte ich einer Frau mit mausgrauem Haar hinter ihnen zu, die mich irritiert ansah. Wir kannten uns nicht, aber ich brauchte dringend ein Alibi. „Entschuldigt mich bitte", richtete ich das Wort an das Pärchen, darauf konzentriert den Blick des Blonden zu umgehen, „Viel Spaß noch!". Elegant schob ich mich an ihnen vorbei und hakte mich bei der immer noch irritierten Dame ein, sie sogleich vom Geschehen weg ziehend, wisperte ich: „Spielen Sie bitte einfach kurz mit!". Überraschenderweise tat sie mir genau diesen Gefallen und ging brav neben mir her, bis ich mir sicher war außer Sichtweite von Ragnar und Nyx zu sein und ließ sie mit einem ‚Danke' los. Ich wollte nur noch eins, dringend hier raus. Und mich heftig betrinken- genau das war der Plan!


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Nyx

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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Nyx am 20.07.2019 11:01

- GASTPOST -

Ohne nachzufragen wusste ich, wer das Blondchen neben Ragnar war. Ich wünschte mir, Sadie wäre hier, denn mit ihr hatte ich erst kürzlich über das kleine Miststück geredet. Eigentlich war ich mir innerlich ziemlich sicher gewesen, dass Ragnar auf ihr Engelsgesichtchen nicht ernsthaft reinfallen konnte, aber irgendetwas an seiner Haltung sagte mir, dass ihm etwas an ihr lag. Ich kannte ihn zu gut, um nicht zu wissen, dass Blondie mehr für ihn war, als nur eine weitere, namenslose Affäre. Und was noch schlimmer war, war der Blick, den sie ihm zuwarf. Es hatte beinahe etwas Bewunderndes und das nicht auf eine Art, die so aussah, als wolle sie ihn einfach nur rumkriegen. Sie wirkte ZU vertraut mit ihm. Da war eindeutig mehr zwischen den beiden als belangloser Sex zwischen Schreibtischen. „Die Kids sind experimentierfreudiger geworden“, beantwortete ich Cygnus‘ Frage, als ich den Blick von meinem Verlobten loseisen konnte. „Alraune scheint inzwischen beinahe normal geworden zu sein. Dafür ist die Nachfrage nach Drachenklauenpulver an den Wochenenden erschreckend hoch gegangen. Würdest du mich vielleicht für einen Moment entschuldigen?“ Ich lächelte meinem Patenonkel noch einmal zu und stahl mich dann davon. Ich trank mein Glas aus und drückte ich in Vorbeilaufen einem hageren Typen in Twill Anzug in die Hand. Meine Hände in besitzergreifender Manier auf Ragnars Arm und Brust legend, mischte ich mich in die Debatte Ragnars Anzug betreffend ein. Catrina Goldstein. Wenn die Kleine weiter so lächelte, musste ich mich zurückhalten ihr nicht einen Fluch auf den Hals zu hetzen. Also entschied ich mich dafür, gar nicht erst zu spielen, sondern sofort die Karten auf den Tisch zu legen. „Nyx Lestrange“, stellte ich mich mit demselben, aufgesetztem Lächeln vor. „Ragnar‘s Verlobte.“ Der Blick veränderte sich kurz, auch wenn sie sich alle Mühe gab, das nicht zu zeigen und das löste in mir genau die Genugtuung aus, die ich mir erhofft hatte. Ich warf einen kurzen Blick zu Ragnar hoch und dann wieder zu Blondie. Der Dreckskerl hatte ihr tatsächlich nichts von mir erzählt. Feixend musste ich gestehen, dass ich ihn für so viel Bosheit gerade fast bewunderte. Die Arme hatte sich vielleicht wirklich Hoffnungen gemacht, aber offenbar war auf ihn doch mehr Verlass als ich ihm zugetraut hatte. „Ach nein, bleib doch noch“, säuselte ich scheinheilig, als sie sich verdrücken wollte. Aber als sie eilig irgendwem zuwinkte zuckte ich gleichgültig die Schultern und sah zu, wie sie sich absetzte. Zunächst noch hochmotiviert mir meinen Verlobten jetzt irgendwo vorzunehmen, wo wir ungestört waren, wurde meine Miene schlagartig ernst, als ich seinen Gesichtsausdruck sah. Ihm war die Kleine doch nicht egal. So wie er aussah, könnte er im nächsten Moment ihr nachlaufen und das wiederum, ließ in mir sofort die Zweifel vom Anfang wieder aufkommen. Ihr lag doch etwas an ihr, sonst wäre es ihm jetzt egal, was sie jetzt von ihm dachte. „Wer ist die Schlampe, Ragnar?“ Meine Stimme war kühl, während ich ihn mit meinen Augen fixierte. „Catrina, meine Assisten...“, fing er scheinheilig an, doch ich schnitt ihm das Wort ab. „WER ist die Schlampe für dich, Ragnar?!“ Mein Griff an seinem Hemdkragen hatte sich verstärkt und ich fasste ihn mit der anderen schließlich am Kinn, damit er mich ansehen musste. „Du kennst unsere Abmachung! Keine Geheimniskrämerei, keine Kinder, keine Gefühle!“, erinnerte ich ihn an unseren Deal, den wir bis zu unserer Hochzeit einvernehmlich geschlossen hatten. „Keine Gefühle, Ragnar Nott“, wiederholte ich uns sah ihn dabei kopfschüttelnd an. „Du kannst mir nicht erzählen, die Yankee-Bitch wäre dir egal. Mir ist es egal“, sagte ich dann mit steinerner Miene. „Solange du das beendest.“ Dann ließ ich ihn los und richtete noch kurz seinen Hemdkragen. „Klär das meinetwegen mit ihr. Aber wenn du du nachher nach Hause kommst, will ich, dass du sie entweder nie wieder siehst, oder sie tot ist.“ Ich drehte mich um um zu gehen. „Oder ich mache das an deiner Stelle“, fügte ich über die Schulter an ihn gewandt zu und warf ihm einen eisigen Blick zu, von dem er ganz genau wusste, was ich damit meinte.

It's dangerous o fall in love, but I wanna burn with you tonight
Hurt me, there's two of us, we're certain with desire
The pleasure's pain and fire. Burn me.

Don't you come, don't you come a little closer, so come on now, strike the match now
We're a perfect match, perfect somehow, we were meant for one another, come a little closer
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And we will fly, like smoke darkenin' the sky
But it's a bad bet, certain death, but I want what I want and I gotta get it
When the fire dies, darkened skies, hot ash, dead match, only smoke is left
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Flame you came to me
Fire meet gasoline
I'm burning alive
I can barely breathe
When you're here loving me
Fire meet gasoline

Burn with me tonight.


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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Nott am 20.07.2019 19:47

„Du weißt gar nicht, wie schwer mir das fällt“, versuchte ich mich lächelnd zu rechtfertigen, denn es war mit ihrem Schmollmund wirklich schwer, ihr nicht jeden Wunsch zu erfüllen. Doch wenn sie nur wüsste. Vielleicht hätte ich sogar mit ihr getanzt, aber ganz sicher nicht vor den Augen der gesamten Belegschaft, in der sich Nyx, Mr. Black und all ihre Schergen befanden. Ich musste heute wirklich aufpassen, die Scharade aufrecht zu erhalten, denn für alles andere, steckte ich bereits viel zu tief drin. Wie konnte mir sowas nur passieren? Ich war doch keine 16 mehr. Aber jetzt stand ich hier, zwischen zwei Frauen und hatte ernsthaft Angst davor, was passierte wenn die eine von der anderen erfuhr. „Hm, an meinem Outfit müsste ich da schon noch feilen“, erwiderte ich und sah an mir herab, als würde ich nicht davon überzeugt sein, ohne Twill als richtiger Brite durchzugehen. „Womit du eindeutig Recht hättest“, gab ich zu, den Twill-Typen musternd. „Aber vielleicht überforderst du ihn so restlos, dass du am Ende mit all seinem Besitz alleine da stehst. Wäre bestimmt auch keine schlechte Option.“ Doch bevor wir uns noch weiter über den armen Kollegen lustig machen konnten, passierte das, was ich die ganze Zeit befürchtet hatte. Noch bevor ich überhaupt den Mund aufmachen konnte, hatten die beiden einander bereits vorgestellt und Nyx ohne viel Umschweife die Bombe hochgehen lassen. Ich spürte ihre langen Fingernägel, die sich mit aggressivem Unterdruck in meine Haut bohrten, was ganz im Gegensatz zu dem gefährlichen Säuseln ihrer Stimme stand. „Warte“, rief ich noch, als Kitty sich, mich keines weiteren Blickes würdigend, davonmachte. Ihre Reaktion war noch viel schlimmer gewesen, als ich dachte. Ich hatte damit gerechnet, dass sie eine Szene machte, laut wurde, wie es die meisten Amerikanerinnen machten. Doch diese gefährliche Ruhe in ihrer Stimme, nur mit einem leichten Zittern im Unterton verrieten, wie sauer sie wirklich war. Oder enttäuscht. Oder aber, sie interessierte das alles überhaupt nicht mehr und würde mich fortan mit Missachtung strafen. Ich wusste nicht, was mir davon am liebsten war. Noch bevor ich irgendwelche Anstalten machen konnte, ihr hinterherzulaufen, zwang mich Nyx, sie anzusehen indem sie mein Kinn griff. Mir war gerade heiß und kalt zugleich. Wütend und traurig. Hin und hergerissen und unentschlossen, was ich als nächstes Tun sollte. „Catrina, meine Assisten...“, fing ich an, doch sie unterbrach mich und dieser lauernde Unterton war etwas, das ich an Nyx Lestrange mit am meisten fürchtete. Wir wurden ständig laut und schrien uns an, duellierten uns, zerstörten dabei halbe Nachbarschaften, doch wenn sie diesen Ton anschlug, meinte sie es meistens ernst. „Das was Rosier für dich ist, Nyx“, fuhr ich sie schließlich an und griff grob ihr Handgelenk, um ihre Hand von meinem Gesicht los zu eisen. „Oder war, was weiß ich“, wurde ich lauter und warf einem Kerl, der nicht weit von uns entfernt stand und uns skeptisch ansah, einen drohenden Blick zu. „Und du warst die Erste, die unsere sogenannte Abmachung gebrochen hat, das weißt du ganz genau!“ Ich wusste, dass sie und Evan Geschichte waren, sie selbst hatte es beendet, aber dennoch hatte sie sich als Erste nicht an diese Übereinkunft gehalten, denn ich wusste, dass sie eine Zeit lang sowas wie Gefühle für Evan gehabt hatte. Und das hatte mich selbst damals zum ersten Mal in meinem Leben, ernsthaft verletzt. „Ich empfinde nichts für sie, Lestrange“, gab ich tonlos zurück, auch wenn es sich falsch anfühlte, das laut auszusprechen, weil ich wusste, dass es nicht ganz wahr war. Doch als sie mir befahl, das mit Kitty zu beenden, konnte ich nicht so tun, als hätte ich vor das auch zu befolgen. Ich sagte einfach gar nichts, sondern blickte sie düster an. Erst als sie sich umwandte und ging, schnaubte ich. Es klang wütend, aber es war eigentlich eher verzweifelt. Ich wusste, dass sie nie leere Drohungen aussprach, das tat ich selbst auch nie. Und wenn jemand eine Drohung wahr machte, dann sie. Und was sie mit Kitty anstellen würde, wenn sie sie in die Hände bekam, wollte ich mir gar nicht vorstellen. Wir beide hatten einen Hang zu Gewaltexzessen und ich wusste, hatte selbst mit angesehen, was sie ihren Opfern angetan hatte, wenn wir für den Dunklen Lord gemeinsam Aufträge erledigten. So wie auch ihre Brüder, stand Nyx ihnen was Skrupellosigkeit und Gewalt anging in nichts nach. Unter anderen Umständen war es etwas, was uns miteinander verband. Doch Catrina war die erste, bei der mich der Gedanke an das, was Nyx ihr antun könnte, wirklich panisch werden ließ. Ich wusste, Kitty konnte sich wehren. Sie war eine mächtige Hexe, darin hatte ich keine Zweifel. Aber Nyx kämpfte unfair, gewissenlos und mit dem ausdrücklichen Ziel, ihr gegenüber zu vernichten. Ich ging schnurstracks zum nächsten Tablett und exte gleich zwei Gläser hintereinander. Dann machte ich mich auf, um nach Kitty zu suchen. Hier in der Halle konnte ich sie nirgendwo sehen. Auch in den Nebenräumen nicht. Ich suchte fast eine Stunde bis ich sie schließlich auf der Dachterasse fand, die das Ministerium zu Anlässen wie diesen hier öffnete. „Cat...“, sagte ich dann und ging langsam auf sie zu.

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Kitty

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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Kitty am 21.07.2019 13:39

Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich regelrecht, doch irgendwie ergab nichts davon einen Sinn. Es war ein einziges großes Chaos, dass mein Gemüt mit jeder Sekunde weiter runterzog. Immer wieder wog ich meine Optionen ab, die den Abend betreffenden, die Ragnar umkreisenden und die meiner beruflichen Perspektive. Erstere kippten mit jedem Schritt den ich tat in verschiedene Richtungen. Ich könnte Arthur Weasley suchen und bei ihm ein bisschen jammern- ohne Namen zu nennen, verstand sich. Vielleicht hatte der Rotschopf auch seine liebenswürdige Frau dabei, mit der es mir ein Leichtes gewesen war mich anzufreunden. Molly würde auch sicher am Ende des Abends darauf bestehen, dass ich nicht mehr alleine nach Hause pilgerte und mir ein Bett im Fuchsbau anbieten. Ebenso gut könnte ich aber auch einfach in meine kleine Wohnung und mich unter einer Wolldecke verkriechen- oder für einen spontan Trip mit ungewisser Dauer zu meinem Bruder apparieren. Nur eine Konstante in einem Meer voller Ungewissheiten gewann mit jeden Takt an Schärfe, ich würde mich betrinken. Die Gedanken an meinen blonden Vorgesetzten versuchte ich von mir abzukapseln, mich damit auseinander zu setzen war ungeahnt schmerzhaft. Aber ich konnte nicht davon absehen. Ständig drifteten meine Grübeleien zu diesen eisblauen, durchdringenden Augen, zu den Abenden an denen wir über den größten Schwachsinn minutenlang gelacht hatten und zu den Stunden in denen es sogar unnötig gewesen war überhaupt zu sprechen, weil uns der Sinn nach so viel schöneren Dingen gestanden hatte. Es war so surreal, dass das alles nur geheuchelt gewesen war. Meine Arme eng um meinen Oberkörper geschlungen, suchte ich unter den Anwesenden nach netten Gesichtern, die mir das Gefühl nehmen sollten, mutterseelenalleine zu sein. Zu dem desaströsen Abend passend, fand ich nicht einen Freund oder mir lieben Menschen unter den Feiernden. Ich fühlte mich erschreckend leer und wie ausgespuckt, als ich anstatt auf der Straße vor dem Ministerium plötzlich auf der Dachterrasse stand. Das Treppenhaus, welches ich genutzt hatte, sah dem  durch welches ich immer nach Feierabend ging verdammt ähnlich, weswegen ich mich wohl ohne große Probleme verlaufen hatte. Großartig! Seufzend stand ich an der hohen Balustrade und schaute in die winzig wirkenden, blinkenden Lichter vorbeifahrender Autos unten auf der Straße. Meine Arme lagen auf dem Mäuerchen auf, seit ich hier stand mit einer feinen Gänsehaut übersäht. Es war erstaunlich schnell abgekühlt, seit ich hier stand- wie lange das auch immer war. Die Flasche Champanger die ich mir von einem jungen Kellner, wahrscheinlich einem Studenten, mit irgendeiner wild dahergeholten Ausrede und klimpernden Wimpern ergattert hatte, war schon erschreckend leer, effüllte allerdings das von mir gesteckte Ziel. Ich hörte ihn nicht kommen, erschrack aber auch nicht sonderlich als ich seine Stimme hinter mir vernahm. Ohne mich umzudrehen, wusste ich, dass er alleine war. Mein Herz krampfte unangenehm, als sei es kurz vorm Bersten. Ich hatte keine Lust mit ihm zu reden und auch keine große Lust mich zu streiten, aber einen Weg hier raus, außer den direkten nach unten, gab es auch nicht. "Ich hab mich im Treppenhaus geirrt, ich wollte eigentlich nach Hause", nuschelte ich in die kühle Nachtluft, den Blick immer noch in die Weiten gerichtet, nicht mal im Ansatz auf das eingehend, was vorher passiert war.


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Nott

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Re: Kitty & Ragnar ~ about last night

von Nott am 25.07.2019 23:20

Mein Blick fiel auf die Champagnerflasche neben ihr, die bereits weit mehr leer als voll war. Sie sah mich nicht an und ihre Stimme klang gefestigt, während sie so tat, als sei das eben alles nicht passiert. Ich lehnte mich neben sie an die Balustrade und sah nach unten. Wie auch immer dieser Zauber funktionierte, aber es ging hier so tief herunter, dass man glaubte, es müsse echt sein. Unten sah man die Lichter von den Autos, den Ampeln und der Straßenbeleuchtung und vereinzelt liefen ein paar Menschen zielstrebig umher. „Ich wollte es dir sagen“, fing ich dann an, ob sie nun darüber reden wollte oder nicht. Wenn ich jetzt keinen reinen Tisch machte, würde es noch mehr zwischen uns stehen, als es das jetzt eh schon tat. Auch wenn das mit uns jetzt wahrscheinlich vorbei war, wollte ich wenigstens die Sache mit halbwegs reinem Gewissen beenden. Und ich musste es beenden, auch wenn es mir so schwer fiel, wie seit langem nichts mehr. Aber ich würde Kitty nicht der Gefahr aussetzen, die Nyx Drohung von eben bedeutet hatte. Denn nicht nur sie war eine Gefahr. Würde sie Wind davon bekommen, dass ich nach wie vor eine Affäre mit Kitty am laufen hatte, würde sie das nicht nur auf sich sitzen lassen. Dann hätte ich ihre ganze Sippe am Hals, ob Rab nun mein bester Freund war oder nicht, wenn Nyx so eine Erniedrigung erleiden musste, würde ich deren ganzen Zorn spüren, dessen war ich mir bewusst. Und nur vor Nyx könnte ich Cat Vielleicht noch schützen, aber vor dem gesamten Lestrange-Clan? Die allesamt aus Psychopathen, Mördern, Terroristen und Mafiosi bestanden? Das war nicht nur Cats Todesurteil, sondern auch meines. Und bei den unfairen Mitteln, mit denen meine Verlobte kämpfte, waren vermutlich nicht einmal meine Geschwister mehr sicher, wenn sie sich erstmal rächen wollte. „Ich wollte es nur nicht direkt ansprechen, als wir uns kennengelernt haben. Mit der Geschichte am Abend vorher und dann der Tatsache, dass wir Seite an Seite arbeiten sollten, das wäre zu viel gewesen für einen Tag.“ Ich raufte mir die Haare. „Und danach habe ich es bereut, weil mit jedem weiteren Tag es nur schlimmer geworden ist, wieso ich nichts am ersten Tag gesagt habe.“ Ich zuckte mit den Schultern, denn ich wusste wie sich das hier gerade anhörte, aber es war die Wahrheit. „Ich dachte, es würde eh viel früher irgendwie herauskommen, weil hier ja normalerweise nichts unentdeckt bleibt.“ Meine Erklärung war so schlecht, dass ich mich selbst dafür hasste. Doch ich konnte ihr nicht die ganze Wahrheit sagen, denn es war besser, wenn sie mich einfach hasste und sich von mir fernhielt. Ansonsten wüsste ich nicht, woher ich die Kraft nehmen sollte, mich weiter von ihr fernzuhalten.

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