Türklopfer

1  |  2  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Remus
Administrator

23, Männlich

  10 Hauspunkte

Admin Main Character Hogwarts [ehem.] Gryffindor Jahrgang 7 Halbblut Gut Demiguise Covenant Vertrauensschüler Astronomieclub Fan Werwolf Wortlose Magie Everybody's Darling OC Frei

Beiträge: 1120

Türklopfer

von Remus am 20.05.2017 23:32


   
SigNewPain.png

Antworten

Dante
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Dante am 04.11.2017 16:27

"Ich hätte dich nicht alleine in dein Gemeinschaftraum gehen lassen.", meinte ich ehrlich und ließ ihre Hand wieder los, sobald sie auf den Beinen war. Ihre Nähe störte mich nicht im Geringsten, doch wollte ich es mir selber verbieten, diese Nähe zuzulassen.
Bei ihr fiel mir das so leicht, bei den anderen geriet ich schon in Panik, wenn sie nur einen Schritt auf mich zukamen.
Irgendetwas stimmte nicht mit mir. Ich konnte es nur nicht benennen.
Ich spürte, dass Athena fror, deswegen wollte ich so schnell wie möglich ins Schloss. Doch musste mehr dahinter stecken. Ich spürte sofort, dass es ihr nicht gut ging. Sie spürte es bei mir auch sofort. Es war diese Verbindung zwischen uns, die uns solche Informationen gab.
Ohne auch nur ein Wort zu sagen ging ich direkt neben meine beste Freundin her. Ich ging so dicht neben ihr, soweit ich das zulassen konnte.
Den Wald hatten wir nun verlassen und ich beobachtete, wie sie ihre Arme um sich herum schlang. Ich schaute sie von der Seite aus her an und legte kurz meine Hand auf ihre Schulter. "Hier kann dir niemand weh tun.", versicherte ich ihr. Mur um sicher zu gehen, leuchtete ich uns mit meinem Zauberstab den Weg. Sie sollte sich sicher fühlen. Nicht unwohl.
Nach einer kleinen Weile erreichten wir das Schloss und ich folgte ihr in zum Gemeinschaftsraum.
Vor der Tür blieb ich stehen, ich konnte nicht mit rein da es nicht mein Gemeinschaftsraum war. Und sicher würde sie jetzt etwas Ruhe brauchen können. "Wenn du reden willst, dann melde dich einfach bei mir. Ich werde dann sofort zu dir kommen. Oder such mich einfach, ich werde mich in einen der Tümen aufhalten.", gab ich ihr Bescheid. Für mich war es noch sehr früh, ich würde erst in einigen Stunden ins Bett gehen.

Antworten

Athena
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Athena am 06.11.2017 18:08

Ich war mehr als froh, dass er mir nicht von der Seite wich. Die Nervosität und Unruhe machten sich in meinem Körper breit, dass ich dem Fluchtinstinkt nur durch seine Nähe widerstehen konnte. Am liebsten wäre ich im Sprint den Weg zum Schloss hochgerannt und hätte erst im Mädchenschlafsaal vor meinem Bett Halt gemacht. Es störte mich selbst sicher am meisten, dass ich mich so verändert hatte, dennoch hielt ich mir in Gedanken immer wieder vor Augen, dass ich doch auch wieder gute Fortschritte gemacht hatte. Gerade war ich sogar wieder glücklich gewesen, Rückschritte waren sicher auch normal und damit musste ich einfach lernen klar zu kommen. 
Direkt vor dem Eingang des Gemeinschaftsraumes blieb ich stehen und sah endlich wieder meinen besten Freund an. Die Erleichterung stand mir gerade sicher mit Leuchtbuchstaben ins Gesicht geschrieben, oder zumindest für ihn, da er ohnehin immer wusste was gerade in mir vorging.
"Danke, du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet. Auch, dass du mich bis hierhin begleitet hast. Ich wäre fast gerannt und hätte mich durch meine eigenen Ängste hetzen lassen", gestand ich ihm. In seiner Gegenwart schämte ich mich für keins meiner Gefühle und konnte sie auch jeder Zeit offen ansprechen, denn ich fühlte mich von ihm immer auf eine Art und Weise verstanden, auch wenn es nicht die übliche Weise war. Inzwischen konnte ich auch wieder Nähe von anderen zulassen, aber das zwischen ihm und mir war dennoch etwas ganz besonderes. Ohne vorher darüber nachzudenken beugte ich mich vor, stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Doch sobald ich realisiert hatte was ich da gerade getan hatte ging ich einen Schritt zurück.
"Entschuldige... ich weiß nicht was da gerade über mich gekommen ist. Ich wollte dir nicht zu nahe kommen, ich hoffe das ist nicht allzu schlimm...", murmelte ich leise und zerknirscht. An sich war nichts falsches daran, immerhin war es nur ein Kuss auf die Wange gewesen, dennoch hatte ich das bei ihm noch nie getan, da ich seinen Abstand immer respektiert hatte. Doch heute hatte ich so lange in seinen Armen gelegen, sodass ich für den Moment vergessen hatte wie wir meistens miteinander umgingen. Ich hoffte inständig, dass ich ihn jetzt mit dieser Aktion nicht bedrängt hatte, denn das lag ganz sicher nicht in meinem Ermessen.

Antworten

Dante
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Dante am 06.11.2017 20:41

Ich konnte ihre Erleichterung sehen als wir an der Tür zum Gemeinschaftsraum kamen. Ich brachte ein Lächeln zustande, welches ich ehrlich meinte.
Ich konnte ihre Ängste und Sorgen verstehen. "Ich weiß, deswegen bin ich auch für dich da.", antwortete ich ihr. Ich würde immer für sie da sein.
Nur wie wir das nächstes Schuljahr machen sollten, wusste ich nicht. Ich ging davon aus, dass ich die Abschlussklasse wiederholen würde müssen. So oft, wie ich nicht im Unterricht erschien, keine Hausaufgaben abgab oder wichtige Klausuren verpasste, würde es mich nicht wundern. Auch dass Athena für einen kurzen Zeitraum meine Hausaufgaben gemacht hatte, machte meine ganzen anderen Noten nicht wieder wett. Ich musste damit rechnen, dass ich sitzen bleiben würde und dann konnte ich immer noch für meine beste Freundin da sein. Sie würde noch länger mit mir zusammen Zeit verbringen. Sie konnte mr in den Hintern treten, damit ich mal endlich lernen würde.
Nicht, dass ich es aktiv darauf anlegte, dass ich sitzen bleiben würde. Ich hatte nur einfach gar kein Interesse daran, etwas für die Schule zu tun. Es war zwar schin wichtig, etwas dafür zu tun. Aber ich wollte mir keine Mühe geben.
Die Klassenräume waren viel zu voll für mich, viel zu laut. Ich konnte es kaum aushalten dort.
Als Athena sich mir näherte, wurde ich stocksteif. Ich wusste, dass sie sich mir nähern wollte und dennoch überforderte es mich. Ich war derjenige, der immer uf sie zu ging. Ich war derjenige, der wusste, wann sie die Nähe brauchte.
Und doch kam sie auf mich zu.
Doch anstatt mich in ihre Arme zu nehmen, beugte sie sich zu mir nach vorne und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich kniff die Augen zu, meine Atmung hielt ich an. In mir stieg eine altbekannte Panik auf und ich wollte fliehen. Nur mein eigener Wille hielt meine Güße dort, wo sie waren. Ich zwang mich dazu, stehen zu bleiben.
Doch schon löste sie sich wieder von mir und ich konnte mich etwas entspannen. Ich atmete tief durch. "Schon...gut....", murmelte ich. Diese At von Nähe kannte ich zwischen uns nicht. Es war Neuland für mich. Noch nie hatte es jemand gewagt, mich in irgendeiner Form zu küssen.
Mein Herz schlug wie wild, ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. "Es ist ungewohnt. Ich kenne das nicht.", erkärte ich ihr.
Bei jedem anderen hätte ich die Person angeschrien und wäre danach weggerannt. Aber hier...konnte ich tatsächlich stehen bleiben.

Antworten

Athena
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Athena am 07.11.2017 17:24

In den letzten Wochen waren wir uns viel näher gewesen als in den ganzen Jahren zuvor. Im Wald hatte ich nicht mehr das Gefühl gehabt, dass ich vorsichtig sein musste um ihm nicht zu nahe zu kommen. Da hatte es sich angefühlt, als wären wir einfach ein Junge und ein Mädchen, die sich in den Armen hielten. Für den Moment war uns keine Grenze gesetzt worden, weder von mir noch von ihm. Vielleicht hatte mich dieser Moment vergessen lassen, dass wir dennoch grundverschieden waren. Mich hatte diese Tatsache nie gestört, doch jetzt, nachdem ich eine Grenze überschritten hatte, tat es mir wieder leid, dass ich so unachtsam gewesen war. Ich hatte ihn überrumpelt und damit die gute Stimmung zwischen uns zerstört. Erneut trat ich einen Schritt zurück, nur damit er sich noch weiter entspannen und sich von meiner kleinen Aktion beruhigen konnte.
"Ich weiß, ich hab für eine Sekunde nicht darüber nachgedacht", sagte ich leise und wusste nun selbst nicht was ich tun konnte. "Ich hätte dich auf irgendeine Weise vorwarnen müssen", stellte ich fest und seufzte leise. Irgendwie fand ich es nun traurig, dass alleine eine solche kleine Geste Unruhe in ihm auslösen konnte und ihn aus dem Konzept brachte. Doch ich war nicht so dreist zu fragen, ob wir das ganze nicht einfach vergaßen konnten, denn mir war sehr wohl klar, dass das nicht so einfach ging. 
"Wenn du deine Ruhe brauchst, dann lass ich dich vorerst in Ruhe", bot ich ihm direkt an. Immerhin kannte ich seine Rückzüge aus unserer Kindheit noch zu genau. Damals hatte er sich heftiger gegen mich gewehrt, als es heute der Fall war, doch Angst hatte ich dennoch nie vor ihm gehabt. Ich war auch sehr froh darüber, dass er nicht vor mir wegrannte, sondern tatsächlich stehen blieb. Damit wusste ich immerhin, dass ich uns nicht wieder komplett zurück versetzt hatte. 
Es war zwar falsch gewesen ihm diesen Kuss zu geben, dennoch bereute ich es auf keinen Fall. Für mich war es eine liebevolle Geste, die ich nur Menschen gab, die es sich in meinen Augen verdient hatten und das hatte er mehr als genug. 

Antworten

Dante
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Dante am 07.11.2017 22:19

"Nein. Ich brauche keine Ruhe.", meinte ich schnell und lehnte mich gegen den Türrahmen. Dass sie Abtand zu mir suchte, war auf eine gewisse Art und Weise gewohnt für mich. Aber in diesem Moment wollte ich nicht, dass sie sich von mir entfernte.
Im Wald waren wir uns so nahe gewesen und es fiel mir so leicht, einfach ihre Bedürfnisse zu erfüllen und ihr nahe zu sein. Sie in meine Arme zu nehmen und ihr den Halt zu geben, den sie brauchte.
Es war nicht nur für sie wichtig. Im Nachhinein hatte ich diese Nähe und Zuneigung selber gebraucht. Athena war die einzige, die ich an mich heran lassen konnte. Die mich in und auswendig kannte. Bei ihr bekam ich keine große Panickattacken und wurde aggresiv.
Bei ihr konnte ich gewisse Dinge weitesgehend unterdrücken. Ich hatte nicht das Bedürfnis danach, gewisse Dinge zu tun. Sie holte meine besten Seiten aus mir hervor.
Der Kuss gerade eben hatte wieder das Gefühl in mir geweckt, was ich schon seit Tagen spürte und ich nicht zuordnen konnte. Eine Stimme in meinem Kopf wusste klar und deutlich, was das war. Den Rest konnte ich nicht zuordnen. Das war alles verdammt neu für mich und ich redete mir ein, dass das alles vollkommen normal war. Dass es normal war, dass ich so für meine beste Freundin empfand.
Ich schluckte einmal und schaute Athena in die Augen. "Ich kann nicht beschreiben, was in mir vorgeht....", versuchte ich ihr zu erklären.
Langsam schritt ich auf sie zu. Das Herzrasen von vorhin war nicht einfach zuzuordnen gewesen. Ein Teildavon war die normale Panick gewesen. Das andere...es war mehr.
Als ich so nahe an sie heran getreten war, schaute ich zu ihr herunter. Ich lehnte meine Stirn gegen die ihre.
Interessanterweise löste diese Nähe keine Panik in mir aus. Athena wusste, wie sie mit mir umzuegen hatte und ich vertraute ihr so sehr, dass ich jetzt so auf sie zugehen konnte.
Eine Hand legte ich an ihren Hals, ich schloss die Augen. Ich wollte ihr zeigen, dass ich mit Nähe umgehen konnte und dass ich ihr vollkommen vertraute. Dennoch war ich gerde ziemlich aufgeregt.

Antworten

Athena
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Athena am 08.11.2017 08:55

Eigentlich hatte ich schon damit gerechnet, dass ich alles verpatzt hatte. Ich war fest davon ausgegangen, dass ich mich in meinen Gemeinschaftsraum zurück ziehen und ihn für ein paar Tage nicht sehen würde. Ihn so zu überrumpeln war nicht fair von mir gewesen, weshalb ich innerlich ein wenig verärgert über mich selbst war. Darum weiteten sich meine Augen überrascht, als es doch ganz anders kam als ich gedacht hatte. Meistens kam es anders als man dachte, doch ich hatte die Situation anscheinend vollkommen falsch eingeschätzt.
"Bist du dir sicher?", fragte ich vorsichtig nach und blieb wie angewurzelt stehen. Vor wenigen Sekunden war ich noch dabei den Rückzug anzutreten, um ihm allen Platz zu geben, den er brauchte, doch jetzt hielt ich in der Bewegung inne. Für einen Moment erwiderte ich einfach nur schweigend seinen Blick.
"Du musst es mir auch nicht erklären", gab ich ihm zu verstehen. Während er auf mich zukam blieb ich weiter still an Ort und Stelle stehen. Er sollte selbst entscheiden wie viel Nähe er zulassen konnte und wie viel nicht. Die Grenze würde ich heute kein zweites Mal überschreiten, so viel stand schon einmal fest. "Und du musst mir auch nichts beweisen...", murmelte ich leise, als er direkt vor mir stand. Ich hob den Kopf, sodass ich ihn ansehen konnte. Dieses Verhalten war eine Wendung um 180 Grad, die ich so noch nicht von ihm kannte. Nicht nur für ihn war die Situation neu, sondern auch für mich selbst. Nicht im allgemeinen, denn ich hatte schon mehr körperliche Nähe gespürt, auch in ganz anderen Lagen. Doch es war eine Premiere mit ihm. Ein Teil von mir war einfach nur glücklich darüber, dass er mich so nah an sich ranlassen konnte, während der andere Teil sich fragte ob uns die letzten Wochen wirklich so verändert hatten. Für mich musste er sich nicht ändern, ich liebte ihn auch mit all seinen Macken, das wusste er aber auch selbst sehr genau. Seine Hand an meinem löste ein undefinierbares Kribbeln aus und ich legte meine eigene vorsichtig an seine Wange. Mir war es ja schon immer egal gewesen was andere von uns hielten, doch gerade kümmerte es mich auch nicht, dass wir den Weg zum Gemeinschaftsraum versperrten. Sollten die anderen doch warten.

Antworten

Dante
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Dante am 08.11.2017 20:36

Ich war erleichtert, als Athena mir sagte, dass ich nichts erklären brauchte. Ich seufzte leise und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich hätte nicht beschreiben können, was gerade in mir vorging.
In diese Art und Wiese, wie ich gerade ihre nahe kam, kannte ich mich selber nicht. Ich war überrascht, wie einfach alles sein konnte. Wie einfach sich das Ganze hier anfühlte und wie einfach es mir fiel, mich ihr so zu zeigen.
Ich wusste, dass ich nur ihr gegenüber so sein konnte.
Ich lachte kurz, als sie mir sagte, dass ich mich nicht beweisen musste. Sie kannte mich zu gut. Sie wusste, welche Gedanken ich hatte. "Es fällt mir gerade alles hier so einfach.", flüsterte ich ihr um es ihr zu erklären. Warum auch immer ich mir ihr gegenüber erklären musste...
Ich konnte einfach nicht in Worte fassen, was in mir vorging und dennoch wollte ich, dass sie an dem teil nahm, was in mir vorging. Da musste ich ihr erklären....
Ich wusste, dass sie mich einfach so hinnahm, wie ich war. Mit all meinen Fehlern und Problemen. Sie wusste sogar am besten damit umzugehen. Wahrscheinlich fiel es mir deswegen so einfach, mit ihr so umzugehen.
Schließlich legte sie ihre Hand auf meine Wange. Ich wusste nicht, wie weit ich hier gehen konnte. Wir standen hier direkt vor dem Gemeinschaftsraum der Ravenclwas. Jederzeit konnte hier jemand vorbei laufen. Diese Tatsache brachte mich leicht aus dem Ungleichgewicht aber die Nähe ließ mich dazu bringen, meine Umwelt mal für einen kurzen Moment auszublenden.
Ganz vorsichtig näherte ich mich ihr weiter, legte meine freie Hand an ihren Oberarm.
Kurz bevor ich ihr so nahe war, war mein einziger Gedanke, dass ich das nicht machen konnte. Nicht weil sie meine beste Freundin war und sowas zwischen uns alles zerstören konnte. Sondern einfach, weil ich darin keinerlei Erfahrung hatte. Ich schluckte einmal und nach einer gefühlten Ewigkeit brachte ich mich dazu, die letzten Zentimeter zwischen uns zu überbrücken. Ganz sanft legte ich meinen Mund auf den ihren. Nur kurz, da ich nicht wusste, wie sie darauf reagieren würde.
Als ich mich wieder von ihr löste, legte ich meine Stirn wieder gegen ihre. Ich wollte mich eigentlich bei ihr entschuldigen, wusste aber, dass das gerade alles noch mehr zerstören würde als ich es gerade schin getan hatte.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.11.2017 20:39.

Athena
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Athena am 10.11.2017 21:40

Die gesamte Situation war irgendwie verkehrt, denn ich war es nicht gewohnt ihm so grenzenlos nahe sein zu können, sodass ich es nicht richtig glauben konnte, dass heute alles anders war. Ich konnte nicht beschreiben was es war, aber irgendwas ließ die Luft um mich herum knistern und ich empfand in seiner Gegenwart tatsächlich Nervosität. Wir waren uns so vertraut wie eh und je und dennoch war alles ganz neu. Zuvor hatte ich ihn immer als die starke Schulter gesehen, an die ich mich lehnen konnte, wenn es mir mal nicht so gut ging und als jemanden, der immer zu mir stand, egal was gerade vor sich ging. Jetzt war er auf einmal zu einem viel größeren Beschützer, gar einen Helden für mich, aufgestiegen und ich sah ihn mit anderen Augen. Da ich jedoch die letzten Wochen zu sehr mit mir selbst beschäftigt war hatte ich das erst gar nicht realisiert. Doch hier war es warm, trotz des Stehens, gemütlich und ich fühlte mich einfach wieder wohl, auch wenn es nur dieser Moment war. 
Er kam immer weiter auf mich zu und ich ließ ihn kommen. Gleichzeitig machte es mich unglaublich glücklich was er da gerade sagte. Es fühlte sich also einfach an? In meiner Gegenwart? In diesem Moment hätte er keine perfekteren Worte wählen können, da war ich mir zu hundert Prozent sicher. 
"Das freut mich zu hören, wirklich sehr", gab ich leise zurück und schenkte ihm ein sanftes Lächeln, ohne mich dabei ansonsten groß zu bewegen. Ich wollte ihn nicht mit einer unachtsamen Bewegung verscheuchen. Nicht in diesem Augenblick, der mir, im wahrsten Sinne des Wortes, magisch vorkam.
Wir waren uns zwar zuvor bei Umarmungen so nahe gekommen, doch das hier hatte etwas deutlich intensiveres an sich als in seinen Armen zu liegen. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass gerade etwas in der Luft lag und ich mich nicht nur bei ihm ausheulte oder in seinen Armen nach Schutz suchte. Obwohl ich es irgendwo geahnt hatte wo uns diese Situation hinführen würde war ich dennoch überrascht als ich seine Lippen sanft auf meinen spürte. Es hatte ihn sicher einiges an Überwindung gekostet so weit auf mich zuzugehen um mich küssen zu können. Sanft erwiderte ich ihn und schloss dabei die Augen. Auch als er sich von mir ein Stück weit löste öffnete ich meine Augen nicht. Keiner von uns beiden sagte ein Wort, denn das war auch nicht nötig. In mir war wieder einmal ein heilloses Durcheinander entstanden. Chaos mochte ich ja im allgemeinen nicht, doch diese Art von Zerstörung meiner heiligen Ordnung traf mich nicht so tief wie andere, die ich davor schon erlebt hatte.

Antworten

Dante
Gelöschter Benutzer

Re: Türklopfer

von Dante am 11.11.2017 11:46

Nie im Leben hatte ich damit gerechnet, dass meine beste Freundin den Kuss erwidern würde. Es löste jede Menge in mir aus und ich wusste gerade nicht, wo mir der Kopf stand.
Wie würde sie den Kuss verstehen? Würde sie es als einen Akt der Freundschaft sehen oder denken, dass ich mehr von ihr wollte? Wollte sie mehr von mir und war ich dazu in der Lage, es ihr zu geben? Da das Ganze hier mit uns für mich komplett Neuland war und ich keinerlei Erfahrung in jeglicher Form dort hatte sammeln können, war es einer der wenigen Situationen, in der ich sie absolut nicht einschätzen konnte. Ich war hoffnungslos überfordert.
Unbekannte Situationen hießen mangelnde Kontrolle und Kontrollverlust hieß Panick.
In mir stieg das vertraute Gefühl der Panick auf, ich ließ Athena sofort los und schluckte einmal. Dennoch wollte und konnte ich mich gerade nicht von ihr entziehen.
Es war eine schwierige Situation. Ich wusste nicht, wie ich damit umzugehen hatte. Der Teil von mir, der klar und deutlich wusste, was ich wollte, jubelte in mir. Ich hatte es gewagt und geschafft, diesen Schritt zu gehen. Und sie hatte das Ganze erwidert.
Der Rest von mir war maßlos überfordert.
In diesem Moment wurde mir klar, dass das Gefäß, mit welchem ich mich selber so gern verglich, gerade drohte zum ersten Mal in meinem Leben überzuschwappen. In mir herrschta ein großes Chaos.
Wollte ich mehr als Freundschaft zu ihr? Was wollte sie? Meine Gedanken überschlugen sich und ich konnte sie nicht einordnen.
Ich spürte, wie mein Herz raste, eine unnatürliche Wärme durchströmte mich. Wieder schluckte ich einmal und trat nun ein wenig zurück, sodass ich sie ohne Probleme anschauen konnte.
Der Abstand half mir, einen klaren Kopf zu bewahren. Ich würde mich zurück ziehen müssen. Ich musste selber wissen, was gerade in mir vorging. Ich musste mich selber verstehen.  "Ich...." Ich schloss kurz die Augen, auf der Suche nach passenden Worten. "Es tut mir Leid....ich hätte das nicht tun dürfen." Ich schlang meine Arme um mich selber um mir selber Halt zu geben.

Antworten
1  |  2  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum