Tisch am Fenster

Tisch am Fenster

Re: Tisch am Fenster

Eigentlich wollte ich ja meine Hausaufgaben machen, aber so ganz wollte es nicht klappen, ich machte mir einfach zu große Sorgen um Alice. Sie war heute nicht im Unterricht und auch bei ihrem Bett hatte sie die Vorhänge zugezogen gehabt. Ein Zeichen das sie nicht gestört werden will. Ich sah aus dem Fenster, war wieder was mit diesen Jakob gewesen? Wenn ja werde ich dem Typen mal die Leviten lesen! Kann doch nicht sein das er mit Mädchen so umgeht. Irgendetwas muss vorgefallen sein, sie war musste erst spät in den Schlafsaal gekommen sein, denn als ich mich hinlegte war noch keine Spur und heute Morgen waren die Vorhänge zugezogen.
Ich seufzte und versuchte mich wieder an meinen Aufsatz für Alte Runen. Bis jetzt hatte ich nicht viel, ich konnte mich einfach nicht Konzentrieren. Noch einmal durchlesend was ich bis jetzt geschrieben hatte, strich ich die letzten beiden Sätze durch. Das ergibt doch alles keine Sinn was ich da fabrizierte.
Vielleicht sollte ich nochmal in den Schlafsaal nach ihr sehen gehen? Ihr aufdrängen wollte ich dann ja auch nicht.
Sicher hat es was mit Jungs zu tun, immer dasselbe mit denen. Ich hoffe sie würde zu mir kommen mit ihren Problemen. Ich hasste es sie niedergeschlagen zu sehen. ob ich helfen konnte, wusste ich nicht, aber manchmal hilft es ja schon darüber zu reden. Mein Blick war wieder aus dem Fenster gerichtet. Ich liebte diesen Platz, hier konnte ich immer am beten Nachdenken und eigentlich auch meine Hausaufgaben machen, nur jetzt wollte es nicht funktionieren.

Re: Tisch am Fenster

Als ich am Abend gekommen war hatte ich die Vorhänge meines Bettes zugezogen. Ich hatte noch lange wach gelegt, meine Müdigkeit war wie weggeblasen. Wie hatte es nur so weit kommen können? Ich war doch nicht eines der Mädchen das nach dem ein Idiot weg war sofort zum nächsten Idioten ging. Ich konnte doch nicht einfach so mit zwei Jungs rummachen! In zwei Tagen zwei Jungs zu küssen war vielleicht doch ein wenig zu dramatisch. Am nächsten Morgen hörte ich wie die anderen Mädchen sich leise für den Unterricht fertig machten, doch ich dachte nicht mal daran, jetzt aufzustehen. Ich konnte mich doch so nirgends sehen lassen und schon gar nicht wollte ich Jakob oder Angelus begegnen. Wobei Jakob mir irgendwie egal war, es ging da eher um Angelus. Wie sollte ich mich denn jetzt verhalten? Ich wusste nicht wie das zwischen uns weiter gehen sollte. Wir wollten abwarten, was sich entwickeln würde, aber was würde sich denn entwickeln? Wir mochten uns doch gar nicht! Wir hatten uns nur durch einen blöden Zufall gesehen, nur weil ich vor einem anderen Jungen flüchtete und meinen Kopf von ihm frei bekommen sollte. Wäre das nicht so gelaufen, dann hätten wir nie ein Wort gewechselt, da konnten doch gar keine Gefühle sein. Wütend wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, ich würde doch nicht wegen Jungs weinen! Aber anscheinend schwänzte ich wegen Jungs sogar die Schule. Was war nur los mit mir? Die Jacke von Angelus hatte ich als Kopfkissen umfunktioniert, sie roch einfach viel zu sehr nach ihm. Warum hatte ich mich so wohl bei ihm gefühlt? Irgendwann schlief ich wieder ein und wachte erst spät am Mittag auf. Ich hatte furchtbare Kopfschmerzen, einen ekligen Geschmack im Mund und meine Augen brannten fürchterlich. Als ich mich irgendwann doch überwinden konnte aufzustehen und mich eher aus Zufall im Spiegel sah, wusste ich, dass ich mich nicht nur fürchterlich fühlte sondern auch so aussah. Meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden zog ich mir eine Leggings und einen viel zu großen dafür aber umso gemütlicheren Pulli an. Mir war es egal wer mich so sah, ich würde den Gryffindorgemeinschaftsraum sowieso nicht verlassen und das waren eben nun mal die Sachen die ich immer anzog wenn es mir nicht gut ging. Da ich heute nicht beim Unterricht war würden die meisten Schüler eh wissen, das ich krank war. Naja, krank war zwar nicht ganz so richtig, passte aber eben zu meinem Outfit. Leise lief ich nach unten und sah mich noch auf der Treppe nach Lily um. Es gab so viele Sachen die mir durch den Kopf gingen. Dachte er so an mich wie ich an ihn? Was tat er grade? Erinnerte er sich überhaupt noch an mich oder war er schon längst mit anderen Mädchen beschäftigt? Nur allein der Gedanke daran trieb mir die Tränen in die Augen und ließ mich schwer schlucken. Als ich Lily sah, wie sie am Tisch an der Fensterbank Hausaufgaben machte ging ich geradewegs auf sie zu. Als ich näher kam sah ich wie sie abwesend durch das Fenster sah und anscheinend selbst in Gedanken war. Ich stellte mich hinter sie und sah selbst raus. Es regnete und stürmte genauso wie gestern. „Lily ich habe Mist gebaut", flüsterte ich. Mehr sagte ich nicht, meine Kehle schnürte sich schon wieder zu. Ich verstand mich selbst nicht mehr, aber ich konnte nicht noch länger alleine sein, das würde ich nicht aushalten.

Re: Tisch am Fenster

Ich war in meien Gedanken vertieft, die Landschaft machte den Rest. Meine Sorgen steigen ins unermässliche. Ich hasste diese Ungewissheit.
Plötzlich hörte ich jemanden hinter mir flüstern, es war Alice. Ihre Stimme sagte mir sofort, dass sie geheult hatte. Ich drehte mich um. Ihr Gesicht war rot und ihre Augen waren verheult. "Alice, bei Merlin was ist passiert? Hat es mit Jakob zu tun? Dann Gnade ihm Merlin, bringe ich ihn um", fuhr ich gleich auf. Meine Hausaufgaben waren mir egal, alles andere war mir egal. Einzig alleine Alice war mir gerade wichtig. So hatte ich sie noch nie erlebt. Ich machte mir sofort noch mehr Sorgen. Was war nur mit meiner besten Freundin passiert?
Dass es ihr nicht gut ginge sah ich, deshalb ließ ich diese Frage bleiben.Sofort rückte ich ein Stück zur Seite damit sie sich neben mich hinsetzen konnte. Mit einen gemurmelten Accio ließ ich eine Packung Taschentücher und eine ihrer Lieblingsschokoladentafel heransausen. Hoffentlich konnte ich ihr bei ihrer Misere helfen. Ich wollte, dass es ihr wieder gut geht.

Re: Tisch am Fenster

Lily rückte sofort ein Stück beiseite, ich setzte mich und schaute weiterhin nach draußen. Selbst meine Lieblingsschokolade die Lily herbei zauberte wollte ich nicht. Ich hatte keinen Hunger, nicht mal auf Schokolade. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Konnte ich Jungs nicht einfach weiter doof finden? Früher war so etwas viel einfacher, viel unkomplizierter. „Es hat nichts mit Jakob zu tun", meinte ich und schaute dem Gewitter draußen zu. „Ich habe Angelus geküsst." So, jetzt war es raus. Ich traute mich nicht Lily anzusehen, sie wäre bestimmt sauer auf mich. Oder enttäuscht. Ich war es ja selbst auf mich. Wie hatte das nur alles passieren können? Und trotz all meiner negativen Gefühle bereute ich diese Sache mit Angelus nicht. Ich verstand es nicht, es war einfach so. Auch wenn ich ihm immer noch nicht begegnen wollte, allein das war verwirrend. Ich verstand mich selbst nicht mehr. „Als es anfing zu Gewittern bin ich zum See unter den Baum gegangen. Dort saß er und ich habe ihn genervt und geärgert, irgendwie hat er mich dann geküsst. Und dann saß ich auf seinem Schoß und wir haben uns nochmal geküsst und ich versteh das alles nicht", erzählte ich einfach stockend, wollte es einfach loswerden, denn ich war völlig überfordert.

Re: Tisch am Fenster

Besorgt sah ich sie an, ihr Blick haftete regelrecht am Fenster. Ihre Lieblingsschokolade beachtete sie nicht einmal. Was auch immer vorgefallen war, war schlimmer als alles bisher. Sonst konnte sie Schokolade nie wiederstehen und wenn sie auch nur ein wenig daran herumknabberte, aber die gar nicht erst anzufassen. So kannte ich sie gar nicht.
Als ich dann hörte was sie sagte, war ich im ersten Moment geschockt. Angelus? War das nicht ein Slytherin? So ein Einzelgänger der nicht gerade nett zu anderen war? Wie war das den zu Stande gekommen und was war nun mit Jakob?
Ich hatte schon den Mund geöffnet um nachzufragen, wie das passieren hat können, da fing sie schon von sich aus stockend zu erklären. Ich blieb ruhig und hörte ihr einfach nur zu.
Leicht schüttelte ich den Kopf. "Dich lass ich am besten nicht mehr alleine rumlaufen", murmelte ich mehr zu mir selbst, als das es für Alice gedacht war. Dass sie es hörte war mir bewusst, deshalb sagte ich schnell darauf "Es kann doch nicht so schlimm sein, Alice. Es muss doch eine Grund gegeben haben, wie es zu diesen Kuss gekommen war, nicht?", ich war Überfordert. Ich war total unerfahren in den Ganzen und musste nun Alice Liebeskummer heilen. Wenn es den Liebeskummer war. Ich wusste nicht was zwischen diesen Beiden abgelaufen war. Von Jakob wusste man das er mit Mädchen spielte, aber was war mit Angelus, war er auch so jemand? Ich kannte ihn nicht um ihn einschätzen zu können.

Re: Tisch am Fenster

„Lily, ich habe in zwei Tagen zwei Jungs geküsst!", meinte ich und sah sie verzweifelt an. Ich verstand mich nicht mehr, das alles war so verwirrend. „Das ganze Gespräch war so...verrückt. Erst war er kalt, war total genervt, dann wurde er netter und dann wieder kühl und dann hat er mich geküsst. Und wenn er kalt war, dann war ich frech, aber wenn er selbstsicher wurde, wurde ich unsicher. Irgendwann habe ich irgendwie gesagt, dass ich ihn mag und da kam er ganz nah und dann hat er mich geküsst", erzählte ich. Worüber wir geredet hatten ließ ich erstmal aus, vielleicht war das ja gar nicht wichtig. „Er hat mir seine Jacke gegeben", meinte ich leise und zog die Schultern hoch als ob ich die Jacke noch immer tragen würde. „Ich glaube ich mag ihn", gestand ich dann ganz leise, sah Lily hilfesuchend an und brach mir jetzt doch ein Stück Schokolade ab. So schlimm, dass ich auf Schokolade noch länger verzichten würde war es dann auch nicht. Es war einfach nur verwirrend, weil ich vor dem Gespräch mit Angelus noch dachte, dass ich in Jakob verliebt wäre, jetzt aber Angelus mochte.

Re: Tisch am Fenster

Ich ließ sie einfach erzählen, anscheinend musste das Ganze erst einmal raus. Daneben machte ich mir Gedanken wie ich ihr helfen konnte. Ich merkte wie verzweifelt sie war. Innerhalb von zwei Tagen zwei verschiedene Jungs zu Küssen war schon ein hartes Ding. Sie hatte zwar rumgescherzt auch mit Jungs spielen zu wollen, aber es war eben nur Scherzhaft gemeint.
Als sie dann sagte das sie diesen Angelus mochte, wurde ich hellhörig. "Kennst du ihn denn überhaupt? Ich meine ja ihr hab euch geküsst, aber ich habe Angst, dass du dir zu viele Hoffnungen machst. Er ist doch so verschlossen.", gab ich meine Bedenken kund. Einerseits wollte ich, dass Alice glücklich war, doch konnte er das? Wollte er das? Oder spielte dieser Angelus nun mit ihr. Die große Frage war doch meinte dieser es wirklich ernst mit der ganzen Sache oder nicht?
wenigstens aß sie nun ein wenig von ihrer Schokolade, es konnte doch nur besser werden oder? Ich hatte auch Angst etwas falches zu sagen oder zu tun. Ich kannte mich mit dem Ganzen doch noch weniger aus als sie.

Re: Tisch am Fenster

„Ich weiß es nicht, Lily", antwortete ich wahrheitsgemäß. Eigentlich kannten wir uns nicht, wir hatten erst einmal wirklich miteinander geredet. Wieder in Gedanken knabberte ich schon an dem dritten Stück Schokolade. „Es ist alles so kompliziert", sagte ich und seufzte: „Ich habe doch keine Ahnung was ich machen soll. Es war schön, es hat sich gut angefühlt, aber ich weiß auch, dass ich ihn nicht wirklich mag. Also nicht so mag, weißt du? Dafür kennen wir uns nicht gut genug." Trotzdem wünschte ich mir so etwas wie gestern würde sich wiederholen. Und zwar in naher Zukunft. Andererseits wollte ich ihm nicht mehr unter die Augen treten. „Ich wechsle einfach die Schule, vergesse ihn komplett und das Chaos ist gelöst", versuchte ich Lily anzugrinsen was aber kläglich scheiterte und schnell aß ich noch ein Stück Schokolade.

Re: Tisch am Fenster

Uff, da hatte sie sich ja was eingebrockt. Eins stand für mich fest, ich werde Alice so schnell nicht mehr alleine lassen. Zweimal war sie ohne mich unterwegs und zweimal küsste sie danach jemanden. "Was hat er den zu dieser ganzen Sache gesagt? Oder ist er danach einfach gegangen?", fragte ich nach. Wenn ich hier helfen sollte musste ich das Ganze versuchen zu verstehen. Außerdem wollte ich ihn kennenlernen! Alice war meine beste Freundin da hatte ich ein recht zu erfahren wer ihr das Leben so schwer macht. Als die jedoch davon Anfang die Schule wechseln zu wollen schüttelte ich den Kopf "Na jetzt hör aber auf! Von Problemen bist du doch sonst auch nicht weggerannt! Du willst doch Aurorin werden!", versuchte ich sie irgendwie, lieb zu rügen. Auch ich war mit der Situation überfordert, wieso konnte sowas nicht einfach sein?