Tisch am Fenster

Re: Tisch am Fenster

Re: Tisch am Fenster

Mit einem Schmunzeln verfolgte ich Remus' Tun und lauschte seinen interessanten, eventuell leicht kriminellen Beschaffungsideen. "Ich bin keine Vertrauensschülerin", wackelte ich vielsagend mit den Brauen, "Und für Süßigkeiten würde ich auch ein Bauernopfer verschmerzen können!". Auch wenn ich keine Probleme damit hätte, schmiere zu stehen, während Remus seinen besten Freund um seinen Vorrat erleichtern würde. "Ist das eine ernst gemeinte Frage?", mein Grinsen nahm überdimensionale Formen an, während ich es meinem Gegenüber gleich tat und mich mit verschränkten Armen ebenfalls weiter auf meinem Stuhl zurück sinkend. Ich hatte generell keine Probleme damit, mich zu bewegen. Meine Eltern hatten früher immer gehofft, dass es mich müde oder auspowern würde, wenn ich den ganzen Tag auf den Beinen war. Fehlanzeige. "Also was ist dein Plan, Remi? Wie ich dich kenne hast du doch bereits einen- und auch einen Plan B, falls A nicht funktionieren sollte!". Ich kannte den Gryffindor seit wir eingeschult wurden, ebenso sein Gespann und den Unfug, der grundsätzlich mit dem Quartett in Verbindung zu bringen war. Mich unter dem Tisch noch mehr ausstreckend, versuchte ich kläglicherweise meine Füße auf den freien Stuhl neben meinem Freund abzulegen. Wofür meine Beine selbstverständlich immer noch zu kurz waren, selbst wenn der Stuhl ganz beigeschoben war.

Re: Tisch am Fenster

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Mein Mundwinkel zuckte in einem kurzen Anflug von Mitleid nach oben und verharrte in eben jener Position. Remus machte seinen Job als Vertrauensschüler gut und erfüllte diesen Posten fast mustergültig, dass das zum einen aber auch oftmals mit den Grundpfeilern der Streiche, welche er und sein Anhang so liebten, kollidierte und zum anderen eben auch eine gewisse Verantwortung war, die einen Haufen Zeit fraß- und die war im Abschlussjahr bekanntlich eh eher knapp bemessen. Das Grinsen auf meinem Gesicht wurde wieder breiter, während meine Brauen bedeutend wackelten. Selbstverständlich hatte ich auch meine Grenzen, im Rahmen der Beschaffungskriminalität- selbst wenn es um Schokolade ging-, aber allein der Gedanke daran, wie ich kleinen Kindern im Flur auflauerte, war durchaus belustigend.
Verschwörerisch lehnte auch ich mich wieder auf dem Tisch vor, mehr als interessiert, wie die Ideen des Gryffindors ausfallen würden. Ich kannte Geheimgänge, auch den ein oder anderen der aus dem Schloss hinaus führte und den Weg ins Dorf ebnete, besagter ins Schlaraffenland war leider keiner davon. Dennoch wartete ich, bis Remus mit der Auflistung seiner Pläne fertig war. "Wieso, bei Merlins meterlangem Bart, erzählst du mir erst jetzt, dass es einen Geheimgang gibt, der mich auf direktem Weg ins Paradies bringt?", wollte ich wissen und klang dabei wirklich etwas empört. "Und ich dachte, wir seien Freunde!", das wiederum klang jetzt wieder ausschließlich belustigt, nahm ich mich selbst nicht ganz so ernst. Den kurzen Moment des Schweigens nutzte ich, um seine restlichen Vorschläge zu durchdenken, auch wenn die Honigtopf-Plünderungsaktion eigentlich bereits gewonnen hatte. "Sollte Plan A heute nicht so umzusetzen sein, habe ich auch kein Problem mit einem Plausch mit den Hauselfen in der Küche und mit einem Stück Kuchen sowieso nicht", überlegte ich laut. Die kleinen Kreaturen waren liebenswert und an Gastfreundlichkeit kaum zu übertreffen, "Aber wo bliebe da der Reiz des Verbotenen?". Wieder wackelte ich herausfordernd mit meinen Augenbrauen, dass wir im Honigtopf außerdem mehr Auswahlmöglichkeiten hatten, war gar nicht nötig als Argument aufzuführen. Nun war es mein Grinsen, was einen gewissen Frust verriet. "Du fällst wenigstens in einer Scharr voller Zweitklässler auf, ich gehe darin unter!", und das war nicht mal gelogen. "Wobei es nur halb so schlimm klingt, wenn du mich aufgrund der fehlenden Menschengröße als Geheimwaffe bezeichnest, das ist schon fast entschädigend!". Ich kam zwar Zuhause nicht mal an die Müslischüsseln im oberen Regal, aber es gab sicher schlimmeres. Müsli schmeckte auch aus Tassen gut. Mein Lächeln wurde wieder aufrichtiger, ändern konnte ich an meiner Größe sowieso nichts. „Also, wo ist der Geheimgang und wann ist der beste Zeitpunkt, um uns in eine adipöse Zukunft zu stürzen? Wahrscheinlich, wenn der Laden zu hat.". Andere Kinder hatten immer davon geträumt in einem Spielzeuggeschäft oder bei Besenknechts Sonntagstatt über Nacht eingesperrt zu sein, ich hätte immer den Honigtopf favorisiert oder eventuell Fortescues Eissalon.

Re: Tisch am Fenster

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Mit einer erhobenen Braue- von der ich mir gerne einredete, dass die Mimik dadurch gefährlich wirkte-, sah ich Remus an. "Spät? Wir haben kaum mehr ein halbes Jahr an dieser Schule!", zeterte ich weiter, musste dabei aber längst wieder grinsen, Süßkram war wirklich mein Kryptonit. Da verwandelte ich mich schnell mal zur Furie, in einem Tempo, das selbst Dr. Jeckyll und Mr. Hyde neidisch machen würde. "Okay, du super Freund, die erste Runde Schokofrösche geht auf dich!", erwiderte ich, während ich begann meine Bücher in die Tasche zu stopfen, ehe mir etwas einfiel und ich den Gryffindor mit großen Augen anstarrte, "Wir haben doch vor die Sachen zu bezahlen, oder?". Ich hatte sicher nichts gegen ein kleines Abenteuer und an sich auch nichts gegen eine kleine Straftat- sofern niemand davon Schaden trug, wie etwa bei einem kleinen Ausflug in die Lagerräume des Honigtopfs. Aber eine Straftat pro Trip reichte mir dann auch. Aber ich glaubte auch nicht, dass Remus einen Diebstahl geplant hatte. "Wir sind zu süß für Askaban!", schickte ich daher ironisch hinter her, ein schelmisches Grinsen unterstrich das Ganze. 
"Ich kann es kaum erwarten", gestand ich leise lachend und schulterte die Tasche, ich würde sie noch in meinem Schlafsaal abstellen, wenn ich meine Jacke holen würde. Als würde Schokolade nicht auch ohne besonderen Reiz großartig schmecken. Remus' Ungeduld war ansteckend, auch wenn ich keinen Anlass gebraucht hatte mit meinem Fuß zu wippen. 
Wieder brachte er mich zum Lachen, immerhin wusste ich, dass er es nicht im Ernst gesagt hatte. "Und ich dachte, dass käme daher, dass du dir immer an die Stirn schlägst, wenn Sirius was Dämliches sagt!", stieg ich daher auf seinen Kommentar ein, "Wehe du schlägst mir den Kopf an, wenn du mich auf den Schultern hast, Lupin!". Wir wussten wohl Beide, dass ich das auch alleine hin kriegen würde, immerhin verlor ich mit fehlendem Bodenkontakt jegliche Körperspannung- ich war die Lexie der Lüfte, jedenfalls im Hinblick auf die Tollpatschigkeit. Vielleicht würde ich ihm vorher noch eine Risiko-Ansprache halten. "Ich geh noch schnell meine Jacke holen!", meinte ich und flitzte schon Richtung Schlafsaal, nur um keine fünf Minuten wieder in meiner Winterjacke und meiner grauen Mützte grinsend vor ihm zu stehen. "Na los, auf geht's", drängelte nun ich, was mir wieder ein Lachen entlockte. 

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