Vor dem Eingang

Vor dem Eingang

Re: Vor dem Eingang

Irgendwie ging ich meist zu einer bestimmten Person wenn ich aufgebracht war. Sicher, oft ging ich zu Cheryl, schließlich war sie meine beste Freundin. Doch sie war gerade im Ravenclawturm und weil ich da auf Matti treffen konnte, wollte ich da jetzt nicht hin. Also suchte ich Mia auf. Sie war ein wahrer Engel und einer der wenigen Menschen die mich in solchen Situationen beruhigen konnten.
Nur war sie hinter dieser Tür und ich wusste nicht wie man durchkam. Also begann ich wild gegen die Tür zu hämmern. Mittlerweile hatte ich mir mein Kleid übergezogen, doch auch dieses wurde langsam nass und dank meiner nackten Füße war mir eiskalt. Mir war keiner im Schloss begegnet und darüber war ich ganz froh.
"HEYYYY!" rief ich und hämmerte weiter. Ich MUSSTE jetzt sofort da rein. Ich musste reden und Wut rauslassen. Matt und ich stritten uns selten und das allein nahm mich schon mit. Aber es war auch so, dass ich mich generell sehr durcheinander fühlte. Ich wollte jetzt einfach etwas trockenes anziehen und meine Haare föhnen. Ich hasste Kälte. Über alles. "MIA!" rief ich also und hoffte dass mir irgendjemand öffnete. Wenn schon nicht Mia... Aber vielleicht hing sie ja noch im Gemeinschaftsraum ab..?

Re: Vor dem Eingang

Es war schon sehr spät und ich wunderte mich selbst darüber, dass ich nicht schon längst im Schlafsaal verschwunden war. Die meisten Schüler, die auf der Party heute Abend gewesen waren, kamen schon längst wieder um in Bett zu gehen. Ich dagegen saß, mollig warm in eine Kuscheldecke eingewickelt, noch immer auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum und hielt eines meiner Lieblingsbücher in der Hand. Allerdings war ich anscheinend kurz eingenickt, denn eine lautes Hämmern riss mich so aprubt aus dem Schlaf, dass ich vor Schreck beinahe vom Sofa fiel. 
Hatte da jemand schon wieder vergessen, wie man die Tür öffnete? Ich gähnte, legte mein Buch zur Seite und schlurfte müde zum EIngang des Gemeinschaftsraumes. Als ich im Begriff war die Tür zu öffnen hörte ich verblüfft, wie jemand auf der anderen Seite meinen Namen rief. 
"Ida?" Als ich die Tür öffnete starrte ich Ida verwirrt an. Sie war nicht grade warm angezogen und hatte dazu nicht einmal Schuhe an. Wie von selbst trat ich einen Schritt zur Seite, um sie reinzulassen. "Ist irgendetwas passiert?", fragte ich besorgt. Warum sonst würde sie mitten in der Nacht hier auftauchen?

Re: Vor dem Eingang

Gedämpft konnte ich Schritte hinter der Tür wahrnehmen und als ich dann tatsächlich Mia sah, fiel ich ihr erstmal um den Hals. "Ja.." nuschelte ich dann in ihre blonden Haare. "Es ist was passiert." fügte ich hinzu und wurde auf einmal wieder wütend. Ich marschierte an Mia vorbei in den Hufflepuffgemeinschaftsraum, welchen ich mittlerweile schon sehr gut kannte und lief zum Feuer. Mit meinem Zauberstab begann ich meine Haare trocken zu pusten und dabei aber wild gestikulierend zu erzählen. "ALSO ich war heute auf der Party und es war mega lahm, wirklich du hast nichts verpasst und dann hab ich angefangen mit Ilian zu tanzen, du weißt schon der Typ der immer so guckt als wäre jemand gestorben und immer irgendwie gemein war, naja und weißt du was? Es war gar nicht so übel und am Ende waren wir dann in dem Pool, jaa da war ein Pool im Raum der Wünsche, und irgendwie haben wir uns dann geküsst und es hat mir echt gefallen und auf einmal kam da MATT und hat mich einfach aus dem Wasser gezogen und gesagt, dasss ich das nicht tun kann und bla und hat mich voll bevormundet und dann war ich so sauer und bin zu dir gelaufen." schloss ich und ließ mich auf einen der Sessel fallen. Meine Haare waren ungekämmt und bestimmt furchtbar kriselig. Aber das war mir gerade egal.
"Das mit Ilian war es jetzt sicher und ich weiß nicht wie ich jetzt wieder auf Matt zugehen kann! Ich hasse es mit ihm zu streiten aber ich kann nicht verstehen was er gerade getan hat!" ich sah Mia hilfesuchend an.

Re: Vor dem Eingang

Ein bisschen verwirrt, aber trotzdem herzlich umarmte ich Ida und folgte ihr dann in den Gemeinschaftsraum. Ich hörte mir geduldig an, was sie zu erzählen hatte und beäugte misstrauisch ihren Zauberstab, der bei ihrem gestikulieren wild herumgewedelt wurde. Hoffentlich setzte sie damit nicht ausversehen etwas in Brand, einen Grund um sauer zu sein hatte sie ja offensichtlich. Innerlich machte ich mir ein paar Notizen, um ihren Redeschwall nicht zu unterbrechen.
Ich holte Luft. "Also erstmal: Ist das dieser neue Typ aus Bulgarien? Den hast du geküsst?", fragte ich nach und hob eine Augenbraue. Kennen tat ich ihn nicht, ich hatte ihn höchstens mal auf dem Flur oder beim Essen gesehen.
Ich ging auf Ida zu und setzte mich auf die Lehne des Sessels, in dem sie saß und legte ihr tröstend den Arm um die Schulter. "Hört sich garnicht toll an. Also der Streit mit deinem Bruder.", sagte ich vorsichtig, dann seufzte ich. "Aber du kennst Matt doch, vielleicht hat er einfach ein bisschen überreagiert. Ich hätte auch nicht unbedingt damit gerechnet, dich mit dem Durmstrang-Typen zu sehen, dann überleg mal wie das für Matt wohl war." Ich lachte zaghaft. "Naja, was ich sagen will ist, dass das bestimmt wieder wird. Matt wird sich schon wieder einkriegen, und du sagst ihm dann einfach dass das deine Sache ist und nicht seine. Irgendwann wird er es so oder so akzeptieren müssen" Ich zuckte mit den Schultern, stand auf und hob die Tasse Tee vom Tisch, die ich mir gemacht hatte, bevor ich eingenickt war. Sie war sogar fast noch heiß, also konnte es ja garnicht so lange gewesen sein. Ich hielt Ida die Tasse hin und setzte mich dann hier gegenüber in einen Sessel. Es gab kaum ein Problem, das mit einem schönen heißen Tee nicht wenigstens ein bisschen besser wurde.
Aufmerksam musterte ich sie. "Hat dieser Ilian denn auch was gesagt, als Matt dazu gekommen ist?", fragte ich nach. "Also, hat er sich verzogen oder so? Oder woher weißt du dass das jetzt vorbei ist?"
Neugierig lehnte ich ein Stück nach vorne, wackelte mit den Augenbrauen und sah sie an. "Was ist denn da deiner Meinung nach mit Ilian gewesen?", fragte ich interessiert. Es kam ja auch nicht alle Tage vor, dass sie mitten in der Nacht wegen so etwas hier aufkreuzte. Oder dass sie einen Typen küsste, der noch so fremd war wie Ilian.

Re: Vor dem Eingang

Ich nickte kläglich bei Mias Frage und zog dann meine Beine zu mir auf den Sessel um sie mit den Armen zu umschlingen. "Ja...hab ich. Mehrmals." gestand ich und meine Wangen färbten sich leicht rötlich. Zumindest hatte ich das Gefühl, da sie wirklich brannten. "Weißt du, es hatte in dem Moment einfach gepasst und es war schön, ich sehe da echt nichts Falsches daran..." ich biss mir auf die Unterlippe und seufzte.
Ich hörte Mia zu und wog langsam den Kopf hin und her. Dann nickte ich. "Ja, ja ich denke das sollte so funktionieren..." murmelte ich und lehnte mich gegen Mia. Ich nippte an dem Tee den sie mir reichte und seufzte erneut. Hmm das tat gut. Leider regte ich mich des Öfteren so auf, was mir sicher noch irgendwann den Tod bringen würde.
"Tschuldige, dass ich dich jetzt um diese Zeit noch gestört habe..." sagte ich dann und blickte entschuldigend zu Mia hoch. Das war schon wieder so eine impulsive überreaktion meinerseits.
Dann schüttelte ich wieder den Kopf. "Nein, er hat nichts gesagt. Nur rumgestanden und immer wieder zur Tür geguckt." ich seufzte zum dritten mal und verbarg mein Gesicht in meinen Händen. Diese ganze Situation musste ihm so unangenehm gewesen sein. Naja wie jedem von uns wohl...
Ich verengte leicht die Augen und versuchte mein Grinsen zu unterdrücken bei Mias Gesichtsausdruck und ihrer Frage. "Oh hör auf!" sagte ich und musste nun doch wieder lächeln. "Es hat sich gut angefühlt. Wirklich gut. Irgendwie mal ganz anders und vermutlich hätte ich damit ewig weitermachen können. Aber das war es doch schon..." sagte ich und zuckte dann mit den Schultern.

Re: Vor dem Eingang

Ich lächelte bei Idas Worten und war ein bisschen traurig, dass der Moment zwischen den beiden so geendet hatte. Sie sprach irgendwie anders über ihn, das schien mir nicht nur ein bloßer Partyflirt zu sein. Aber vielleicht irrte ich mich da ja auch. 
"Das hört sich nicht schlecht an. Vielleicht sieht dieser Ilian das ja auch so.", sagte ich ermutigend. Ich wollte nicht, dass sie sich jetzt einredete dass die ganze Sache einfach damit endete. Vielleicht müsste sie ja einfach mit ihnen reden. Sowohl mit Ilian, als auch mit ihrem Bruder. 
Lächelnd sah ich sie an. "Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin. Das ist absolut kein Problem.", versicherte ich ihr. Naja, vielleicht sollte ich Ida vorm nächsten Mal einfach sagen, wie man von alleine in den Gemeinschaftsraum kam, damit nicht womöglich ein paar der anderen Hufflepuffs aufgeweckt wurden. 
Ich lehnte mich noch ein Stück nach vorne und sah sie grinsend an. "Hört sich ganz so an als wäre das definitiv noch nicht vorbei.",  erwiderte ich lachend. Dann vermutete ich: "Vielleicht hat er auch nichts gesagt, weil er von Matt eingeschüchtert war oder so. Ich meine, von dem was du erzählt hast hätte ich auch ein bisschen Angst bekommen, wenn ich ihn nicht kennen würde" Ich schmunzelte bei der Vorstellung trotzdem ein bisschen, dass Idas Bruder diesem Schüler aus Bulgarien glatt die Sprache verschlagen hatte. 

Re: Vor dem Eingang

Ich verdrehte kurz die Augen, seufzte ausgiebig und legte meinen Kopf in den Nacken um frustriert an die Decke zu sehen. "Dieser Ilian ist bestimmt froh, dass etwas dazwischen gekommen ist. Ich meine, das wäre vielleicht wirklich peinlich geworden wenn wir dann auch noch den gemeinsamen Weg zum Gemeinschaftsraum gehabt hätten. Keine Ahnung... Wir haben beide ein bisschen was getrunken und haben nicht nachgedacht und dann ist eins zum anderen gekommen..." ich seufzte wieder. Was war los mit mir. Ich schluckte und schloss für einen Moment die Augen. Mein Kopf schien sich langsam zu drehen und mittlerweile sehnte ich mich nach meinem weichen Bett und traumlosen Tiefschlaf. Vielleicht würde ich ja morgen früh aufwachen und alles war nur ein böser Traum. Ja, das würde mir wirklich gefallen.
Ich drehte meinen Kopf zu Mia und lächelte sie an. "Ich will mich aber trotzdem bedanken. Danke." sagte ich und knuffte sie kurz freundschaftlich am Arm. Ich wollte niemals etwas als selbstverständlich nehmen in meinem Leben. Ich hatte wahnsinniges Glück. Mit meinen Moms, meinem Zwilling und meinen Freunden...
Ich richtete mich ächzend auf und strich mir meine Haare aus dem Gesicht. Sie waren noch feucht und kringelten sich leicht. Ich grinste kurz und schüttelte den Kopf. "Du bist echt unmöglich..." sagte ich, hatte Mia in diesem Moment aber besonders lieb. Ich beugte mich vor und küsste sie auf die Wange. "Ich lass dich jetzt schlafen. Ich sollte besser ins Bett, bevor ich noch irgendwas dummes mache... und ich meine alleine in mein Bett gehen." stellte ich noch schnell klar. " ich lächelte und ging langsam zur Tür. "Träum süß!" rief ich ihr leise zu, um niemanden aufzuwecken und verschwand dann nach draußen in den kalten Korridor. Ich würde nie wieder Barfuß durch dieses verdammte Schloss laufen!

Re: Vor dem Eingang

Ich musterte sie kurz und grinste dann wieder. "Woher willst du wissen, ob der Weg zum Gemeinschaftsraum so peinlich geworden wäre?", fragte ich und wackelte mit den Augenbrauen. Sie malte sich das viel zu schwarz. Vielleicht war er ja auch einfach überwältigt gewesen - von ihr. Und hatte deshalb nichts gesagt. Hm, so genau könnte ich das natürlicht nicht vermuten, immerhin kannte ich ihn nicht.
Lächelnd sah ich sie an. "Kein Problem, Ida. Wirklich.", sagte ich noch einmal sanft. Ich wollte immerhin dass sie wusste, dass ich immer für sie da war. Egal zu welcher Tageszeit, egal worum es ging. 
Nickend sah ich dabei zu, wie sie sich auf den Weg zur Tür machte. Ich strich ihr noch einmal freundschaftlich über den Arm und versuchte, mein Gähnen zu unterdrücken. "Träum du auch schon ... und alleine", sagte ich ausdrücklich und sah sie gespielt warnend an, bevor ich leise lachte. "Gute Nacht, Ida.", antwortete ich noch, da war sie schon verschwunden. 
Langsam räumte ich meinen Tee weg und machte mich dann selbst auf den Weg zu meinem Schlafsaal, wo die anderen Mädchen aus meinem Jahrgang schon seit Stunden schliefen. Morgen beim Frühstück musste ich Ida definitiv noch einmal ausquetschen. Vielleicht hatte sie diesen Ilian ja bis dahin schon wieder gesehen oder mit ihm gesprochen. Oder ihren Bruder; die beiden würden sich wohl auch nicht so lange aus dem Weg gehen können. Mit dem Gedanken daran kuschelte ich mich in meine Kissen und schlief ein. 

Re: Vor dem Eingang

Langsam fragte ich mich wirklich, ob ich nicht doch zum Partygirl wurde. Ich behauptete zwar stets von mir, dass ich keines war und nicht gerne auf Partys ging und doch fand ich mich immer wieder auf einer. Wie auch heute Abend. Aber ich redete mir einfach ein, dass ich ja schließlich hatte kommen müssen. Nicht nur, weil es vielleicht eine meiner letzten Partys auf Hogwarts war, sondern auch, weil diese Party in dem Gemeinschaftsraum meines Hauses stattfand. Also hätte ich mich nicht einfach in meinem Zimmer verkriechen können, selbst wenn ich es gewollt hätte. 
Außerdem hätten es Coralie und Casper sowieso nicht zugelassen. Da beide ein Jahrgang unter mir waren, war ich beinahe die ganze Zeit mit ihnen unterwegs. So konnte ich noch etwas mehr mit ihnen unternehmen, ehe ich nicht mehr auf Hogwarts war und wer weiß was machen würde. 
Aber darüber wollte ich mir heute Abend wirklich keine Gedanken machen. Ich wollte die Zeit hier lieber genießen. Ich stand mit einem Becher Feuerwhiskey vor dem Eingang und wartete darauf, dass Coralie und Casper aus der Küche mit noch mehr Essen zurück kommen würden, während ich beobachtete, wie sich der Gemeinschaftsraum stetig füllte. Wir hatten nicht mit so vielen Leuten gerechnet, was auch der Grund war, weshalb manche von uns noch Essen und Alkohol besorgen mussten. Anscheinend hatten alle vollkommen vergessen, dass wir in letzter Zeit einen Zuwachs an Austauschschülern bekommen hatten.
Und genau in dem Augenblick, als ich das zu Ende gedacht hatte, entdeckte ich auf der anderen Seite des Eingangs, neben dem Alkoholtisch, einen Austauschschüler, mit dem ich mich wirklich gut verstand: Luke. Wir hatten uns schon in den ersten Wochen seines Austausches kennen gelernnt und ich musste zugeben, dass ich ihn schon jetzt wirklich mochte. Ich hatte vielleicht sogar ein Auge auf ihn geworfen. Aber das behielt ich gekonnt für mich.
Ich entschloss mich also dazu zu ihm zu gehen. Er schien gerade alleine zu sein, was das ganze auch noch etwas einfacher machte. "Hey Luke", rief ich ihm lächelnd zu, als ich fast bei ihm angekommen war. "Wie findest du die Party so? Bist du schon lange hier?", fragte ich ihn dann noch, bevor ich einen Schluck von dem Feuerwhiskey trank und augenblicklich das Gesicht etwas verzog. Ich würde mich wohl nie an den Geschmack von Alkohol gewöhnen.