Vergangenheitsplay » 14
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Domenico
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 14
von Domenico am 09.05.2018 16:07Ich konnte mir vorstellen das es toll war und Darcy es sehen wollte, aber sie bombardierte mich ja regelrecht mit Fragen. So schnell konnte ich gar nicht antworten. Aber ihre Augen leuchteten so. "Egal an was. Ich habe ihn zufällig gefunden und wollte ihn nicht bewusst sehen, müsste aber funktionieren. Ganz genau", beantwortete ich erstmal alles. Ich kannte sie schon lange und da war sie wirklich klein gewesen und sie liebte Einhörner. "Ich glaube das den Einhörnern nichts passiert. Es gibt sie dann ganz sicher immer noch. Also Süßigkeiten kann man sich wünschen und an Einhörner habe ich noch nie gedacht", antwortete ich. Sie war noch jung und konnte skeptisch sein, aber ich hatte nicht alles probiert und wusste auch nicht alles. Es gab keine Regeln und auch keine Logik.
Re: Vergangenheitsplay » 14
von Castor am 05.08.2018 16:23Merle & Castor
~ kurz nach der Entführung ~
Die Heilerin hatte mir irgendeinen Trank gegeben, der die Heilung beschleunigen sollte. Allerdings machte der mich so schläfrig, dass ich immer wieder eindöste, egal wie heftig ich gegen die Müdigkeit ankämpfte. Ich wollte wissen was mit den anderen war, die mit uns da gewesen waren. Ich wollte wissen wie es Hazel ging, die unter dem Imperius-Fluch gestanden hatte. Wie es Freya ging, die komplett ausgeknockt gewesen war. Und vor allem wollte ich dass mir endlich jemand sagte, wie es um Merle stand. Irgendwie schien es als würde sich niemand trauen mit mir über dieses Thema zu reden.
Grade jetzt waren meine Lider wieder besonders schwer. Vielleicht konnte ich ja nur einen Moment lang der Müdigkeit nachgeben ... es würde sich in den nächsten Stunden sowieso nicht viel ändern ...
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Re: Vergangenheitsplay » 14
von Merle am 05.08.2018 17:11Kaum, dass ich wieder im Schloss gewesen war, hatte es eine Hiobsbotschaft nach der anderen gegeben. Zuerst erfuhr ich von der Entführung. Dann von der Rettungsaktion, der die einzige Person angehörte, die mich egoistisches Miststück interessierte. Und dann waren da die Verletzten und.... Toten. Zwei Ravenclaws hatte es erwischt. Ich wusste bis jetzt nicht, wie es um Cas stand. Und ich sollte es wohl auch nicht herausfinden. Ich wurde ins Bett verbannt, konnte kaum laufen und niemand hatte nähere Informationen für mich. Wenn denn mal jemand hier war! Alle rannten durch die Gegend, als würde das irgendetwas bringen!
Nach weiteren fünf Minuten, platzte mir der Kragen. Ich stand auf und schleppte mich in Richtung Krankensaal. Das Ganze dauerte mir deutlich zu lange.
Erneut schien das Schloss mir helfen zu wollen, wie als ich vor ihm davongelaufen war. Die Treppe unter mir wuchs. Sie schob sich und damit mich vorwärts. Die letzten Meter fielen mir ganz besonders schwer. Ich hatte meine Kräfte aufgebraucht und mir tat alles weh.
Als ich zur Tür eintrat, herrschte immer noch reges Treiben. Als die Krankenschwester mich sah, erntete ich einen mehr als bösen Blick. Ich glaubte auch Unzufriedenheit in diesem zu erkennen, aber das war vorerst egal. Sie lief zu mir, aber noch bevor sie überhaupt den Mund aufmachen konnte, warf ich ihr Castors Namen vor die Füße. Sie seufzte frustriert auf, deutete aber in eine Richtung. Die Erleichterung durchströmte mich und ich humpelte dorthin um ohne Vorwarnung den Vorhang aufzureißen. Vermutlich hatten alle Glück, dass all diese Vorhänge magisch waren und sich deswegen sofort wieder schlossen. Außerdem verschluckten sie jedes Geräusch – niemand wollte mit einem schnarchenden Mitschüler hier gefangen sein.
Und da war er. Er sah müde aus, aber er war lebendig. Weinend sank ich auf dem Boden zusammen. „Du Idiot." schluchzte ich. „Du wahnsinniger Idiot!" ich schlug die Hände vor mein Gesicht, ignorierte meinen schmerzenden Körper und weinte vor seinem Bett kniend weiter.
Re: Vergangenheitsplay » 14
von Castor am 06.08.2018 13:55Mir war nicht ganz klar, ob das Geräusch das folgte Traum oder Wirklichkeit entsprang. Meine Augen waren schon längst zugefallen, so müde war ich, aber das herzzerreißendes Geräusch schien mich wieder an die Oberfläche zu ziehen. Es löste in mir Erinnerungen aus, die ich schon längst hatte vergessen wollen. Meine Mutter, die weinend auf unserem grauen Teppichboden kauerte und irgendetwas schrie, dass ich in dem jungen Alter noch gar nicht verstand. Es war fast, als könnte ich ihre Stimme wieder hören, aber dann war da doch nur das Schluchzen, dass definitiv nicht sie war. Ich hatte schon seit Jahren nicht mehr mit ihr gesprochen. Merlin wusste, ob sie überhaupt noch lebte. Ich konnte mich garnicht mehr an ihre Stimme erinnern.
Dann hörte ich tatsächlich Worte, die in meinem Kopf Sinn ergaben. Die Rädchen ratterten heftig, bevor sie die Stimme Merle zuschrieben. Was für ein kranker Witz. Merle konnte doch garnicht hier sein. Sie war schwer verletzt, vielleicht tot; mein Kopf erlaubte sich wahrscheinlich nur einen blsen Scherz mit mir. Trotzdem bewegte ich mich unruhig in meinem Bett und versuchte die Augen zu öffnen. Ich musste wissen, ob Merle wirklich da war. Aber die Medikamente verhinderten das und schienen meine Lider mit Gewalt geschlossen zu halten. Schließlich gab ich auf und murmelte nur: "Schuldig." Die Frage war nur, was genau sie wohl meinte. Das ganze Drama, das sich noch vor wenigen Tagen unsere Freundschaft beinahe zerstört hätte oder die Tatsache, dass ich mein Leben riskiert hatte, um unsere Mitschüler zu retten. Ich hoffte wirklich, dass sie die Sache mit ihr meinte. Auf die Rettungsaktion war ich nämlich sogar ganz schön stolz; wer wüsste schon, was mittlerweile mit Freya und den anderen gewesen wäre, wenn wir nicht dazu gestoßen wären.
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Re: Vergangenheitsplay » 14
von Merle am 07.08.2018 10:52Das Bett quietschte leise als Cas sich bewegte und eine erneute Welle der Erleichterung durchströmte mich. Die Erleichterung und das daraus resultierende Glücksgefühl betäubten den Schmerz etwas. Seine leise Antwort brachte mich doch tatsächlich zum Lachen. Es musste total bescheuert klingen, da die Mischung aus Schluchzen, weinen und lachen nicht die angenehmste war. Ich verschluckte mich und bekam prompt Schluckauf. Jedes leise ‚Hicks‘ jagte einen Schmerzschauer durch meinen Körper, aber das war vorerst egal. Jetzt ging es um Cas. Trotzdem hielt ich kurz die Luft an, um den Schluckauf loszuwerden.
Als er endlich aufhörte, krabbelte ich - zu mehr war ich durch den Schmerz, der meinen Körper heimsuchte einfach nicht fähig- zu ihm. Ich sollte nach mehr Schmerzmittel fragen, aber damit würde ich eventuell meine Schwester auf den Plan rufen und ich fand unser Verhältnis seit dem Krankenhaus noch um einiges schwieriger.... Ich wusste einfach nicht mehr, was ich von ,uns‘ halten sollte.
Ich kniete jetzt auf Kopfhöhe vor ihm und strich ihm vorsichtig durchs Haar. Seine Hand, beziehungsweise sein Arm, war bandagiert, mehr konnte ich allerdings nicht sehen. Was nichts Gutes bedeuten musste. Ich legte meinen Kopf, auf meinen linken Arm gelegt, auf der Matratze ab und fuhr mit der rechten weiter durch seine Augen. „Hey.“ flüsterte ich leise. Meine Stimme war immer noch Tränenschwer, was kein Wunder war, schließlich liefen sie immer noch in Sturzbächen über meine Wangen. „Das gibt noch Ärger, sobald es dir besser geht.“ drohte ich leise und tippte ihm gegen die Nasenspitze.
Ich rutschte etwas auf dem Boden herum. „Wenn du mir sagst, wo ich besser nicht drankommen sollte, komme ich auch ins Bett. Der Boden ist unbequem.“ quengelte ich leise und drückte mich schwerfällig vom Boden hoch. Merlin! Wie konnte mir nur immer noch alles weh tun?
Re: Vergangenheitsplay » 14
von Castor am 09.08.2018 01:24Ich das leise Hicksen vom Ende des Bettes, schrieb ihm aber keine größere Bedeutung zu. Vielleicht war es ja auch nur eine Einbildung, die dieser merkwürdige Anti-Schmerzentrank in mir auslöste?
"Mir geht's doch super.", nuschelte ich leise als ich sie immernoch weinen hörte und wollte demonstrativ den Arm heben, aber er gehorchte mir nicht. "Ich würde Purzelbäume schlagen, wenn die Heilerin mir nicht irgendwelche Drogen gegeben hätte." Mittlerweile vermutete ich, dass es nicht nur ein Mittel gegen die Schmerzen waren, die meiner Meinung nach auch nicht einmal so schlimm gewesen waren. Vermutlich war ich ihr einfach so extrem auf den Keks gegangen, dass sie mich lieber halb ins Koma versetzte als sich weiter mein Genörgel anzuhören. Verübeln konnte ich es ihr aber aucht nicht; ich war ein sehr unangenehmer Zeitgenosse, wenn mir etwas nicht in den Kram passte.
Von den Punkten aus, an denen Merles Hand meine Haut berührte, breitete sich langsam Wärme in meinem Körper aus. Als würde genau in diesem Moment ein kleiner, angenehmer Sonnenstrahl auf meiner Haut scheinen, auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte. "Hey", flüsterte ich genauso leise zurück. Meine Augenlider flatterten, ließen sich aber nicht vollständig öffnen. Diese verdammte Heilerin. "Du solltest die Todesserin sehen", meinte ich nur und versuchte es mit einem Grinsen, was eher als klägliches Lächeln ausfiel. Ich wüsste nur zu gerne, wie viel diese Todesserin wirklich abbekommen hatte. Das würde bestimmt dafür sorgen, dass ich mich ein bisschen besser fühlte.
"Ich glaube, mein Bein ist kaputt", murmelte ich. "Und mein Arm. Sonst ... nichts. Glaube ich zumindest." Ich war wahrscheinlich noch besser aus der ganzen Sache rausgekommen als die anderen Schüler. Wieder fragte ich mich, wie es wohl Hazel und Freya ging. Vielleicht sollte ich Merle gleich einmal fragen, ob sie etwas gehört hatte, aber jetzt versuchte ich ersteinmal für sie etwas Platz zu machen. Ich rutschte maximal zwei Zentimeter weit und zuckte noch zusammen, weil ich Idiot mein Bein bewegt hatte. Allerdings versuchte ich den kurzen, schmerzvollen Ausdruck auf meinem Gesichtsausdruck schnell zu kaschieren, in dem ich ein kleines Husten vortäuschte. Was mir vermutlich kläglich misslang, weil Merle mich gut genug kannte, um mich zu durchschauen.
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Re: Vergangenheitsplay » 14
von Merle am 12.08.2018 22:57Wieder lachte ich leise. Es ging ihm also gut genug solche Scherze zu machen. Selbst auf seinem Sterbebett würde er das wohl noch behaupten. Kurz verschluckte ich mich, da mich der Gedanke erschreckte, aber wenigstens verschwand der Schluckauf dadurch.
Als er meine recht zaghafte Begrüßung erwiderte, lächelte ich. Dann schüttelte ich den Kopf. „Was hast du dir nur dabei gedacht?!" schimpfte ich dann leise. „Was, wenn dir etwas wirklich wirklich schlimmes passiert wäre... Was, wenn du nie wieder zurückgekommen wärst." die letzten Worte sprach ich recht undeutlich aus, da meine Tränen meine Stimme abwürgten. In letzter Zeit weinte ich viel zu häufig. Dank seines nächste Kommentars wurden meine Tränen jedoch wieder durch ein leises Lachen ersetzt. „Besser nicht. Es reicht mir fürs erste, wenn einer von uns sich einem Selbstmordkommando anschließt." beteuerte ich. Ja, im Moment hatte ich wahrhaftig genug von Lebensbedrohlichen Situationen. Es sollte einfach alles gut werden.
Ich grinste. „Meins auch." Naja, zumindest war es das bis vor kurzem gewesen, doch die Heiler hatten das ganz gut auf die Reihe bekommen. Ich nickte und beobachtete, wie versuchte beiseite zu rutschen, was ihm misslang. Dann musste das wohl ausreichen. Ich kletterte zu ihm, kleinlichst darauf bedacht, seine Verletzungen nicht zu berühren. Das schmale Bett bot nicht sehr viel Platz, weswegen ich ihm plötzlich ziemlich nah war und das, obwohl zwischen uns immer noch nichts geklärt war. Aber ich schob das vorerst beiseite. „Wir haben später einiges zu bereden." gähnte ich, während ich mich vorsichtig an ihn kuschelte. Mir egal, ob das hier erlaubt oder praktisch war. Ich wollte jetzt hier sein. Sein Herzschlag war beruhigend und ich verbannte jeden unangenehmen Gedanken, jede Sorge und jedes negative Gefühl. Ich konzentrierte mich nur auf das Klopfen seines Herzens.
Re: Vergangenheitsplay » 14
von Castor am 15.08.2018 00:22Leicht schüttelte ich mit dem Kopf. Ich würde ihr jetzt nicht erzählen, wie verzweifelt ich gewesen war, nachdem ich nach ihrem Unfall aus dem Krankenflügel geschickt wurde und für eine viel zu lange Zeit dachte, dass sie sterben würde. Das würde ich ihr sagen, wenn ich nicht wie ein Häufchen Elend vor ihr in einem Krankenbett dahin vegetierte. "Glaubst du wirklich ich würde mir die Chance entgehen lassen ein paar Todessern in den Arsch zu treten?", antwortete ich heiser, verstummte aber, als ich hörte wie ihre Stimme brach. Ich wollte nicht, dass sie weinte. "Es geht mir doch gut.", versuchte ich sie deshalb zu beruhigen. Auf ihre nächsten Worte hin musste ich mir ein kleines Lächeln verkneifen. Dann wurde ich allerdings wieder ernst und fragte flüsternd: "Weißt du wie es Hazel und Freya geht?"
Ich spürte wie sich die Matratze links von mir senkte, als Merle zu mir ins Bett kroch. Die plötzliche Wärme lies mich leicht erschaudern - mir war garnicht bewusst gewesen, wie kalt meine eigene Haut sich anfühlte. Erst jetzt, als Merle so nah neben mir lag, breitete sich eine Wärme in meinem Innern aus und ließ mich erschaudern. Eigentlich fror ich nicht oft, aber ich musste zugeben, dass die Decken im Krankenflügel viel zu dünn waren. Der Unterschied zwischen Merles warmer Haut und meiner eiskalten brachte mich zum Zittern.
Die Kälte verschwand aber mit jeder Sekunde immer weiter. Ich spürte, wie Merle sich an mich kuschelte und legte meinen Kopf müde zur Seite. Eine Ruhe breitete sich in mir aus, die ich schon seit Tagen nicht mehr verspürt hatte. Vielleicht würden die Tränke der Heiler mich jetzt endlich für ein paar Stunden schlafen lassen, ohne dass ich mich unruhig wieder aus dem traumlosen Schlaf kämpfte? Wenn Merle jetzt hier war gab es keinen Grund mehr besorgt zu sein. Sie war hier, und sie war gesund. Alles andere zählte für mich nichts mehr. Ihr leiser Atmen war in diesem Moment das schönste Geräusch, dass es für mich gab - ich hatte an dem verhängnisvollen Abend befürchtet, dass ich dieses Geräusch nie wieder hören würde. Jetzt, während ich lauschte und jeder ihrer Atemzüge eine neue Woge der Ruhe in mir auslöste, begann ich langsam abzudriften. Auf ihre Worte erwiderte ich nichts mehr. Ja, wir würden definitiv reden müssen. Aber das hatte Zeit, bis wir beide nicht mehr völlig kaputt und zerschlagen waren.
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Re: Vergangenheitsplay » 14
von Merle am 16.08.2018 20:04Sein Kopfschütteln frustrierte mich etwas. Niemand erzählte einem hier etwas. Ich würde wohl nie wirklich etwas erfahren. Aber ich würde ihn auch zu nichts drängen. "Wir reden später." Ich wusste, dass das ein bisschen nach einer Drohung geklungen hatte und ich musste gestehen, dass das auch in etwa hinkam.
Und schon wieder brachte er mich zum kichern, welches jedoch von meinen Tränen getrübt wurde. "Ich wünschte, du würdest. Cas... wenn du nicht wiedergekommen wärst." Wiederholte ich meinen schlimmsten Alptraum nochmals und wimmerte leise - der Laut überraschte mich selbst. Er klang so gequält und das obwohl er mehr oder weniger - eher weniger - wohlbehalten vor mir lag. Angeknackst, aber lebendig. "Naja, wenn ich ganz ehrlich bin, wäre ich bestimmt auch mitgegangen..." gestand ich dann leise. Spontan fiel mir da sofort eine Person ein, der das überhaupt nicht in den Kram gepasst hätte. Vor meinem Unfall hatte ich immer gedacht, es wäre ihr egal, was mit mir geschah, aber mittlerweile war ich mir da nicht mehr so sicher. Meine Schwester wäre vor Sorge ausgeflippt, das wusste ich jetzt. Ich lächelte. Davon würde ich Cas auch noch erzählen müssen.
Frustriert schüttelte ich den Kopf, dann fiel mir wieder ein, dass er die Augen nicht wirklich öffnen konnte, weswegen ich dann doch zu einer verbalen Antwort ansetzte. "Mir sagt keiner was. Ich habe von einem toten Ravenclaw... naja, zwei toten Ravenclaws gehört und das war's. Kein 'Keine Sorge, dein bester Freund ist nicht unter den Toten' oder so. Ich wusste nicht mal wirklich, ob du lebst..." erneut mussten meine Worte einem erstickten Schluchzen weichen. "Vielleicht weiß Isi etwas über Freya. Sie ist besser mit ihr befreundet. Aber Hazel... ich kenne sie kaum." Und dann fiel mir noch etwas ein. "Warum sorgst du dich überhaupt um Freya? Sie hat euch das Ganze doch überhaupt erst eingebrockt!" murrte ich. Zumindest hatte ich das gehört.
Ich kuschelte mich vorsichtig näher an ihn. "Du bist ganz schön kalt." klagte ich leise, aber das war im Grunde egal, solange ich bei ihm war. Jetzt war, wenigstens für diesen Augenblick, alles so in Ordnung, wie es in solch einer Situation eben sein konnte.
Ich spürte, wie er immer ruhiger wurde, konzentrierte mich auf seinen gleichmäßigen Herzschlag, was mich letztendlich dann doch ins Reich der Träume beförderte. Endlich...
Re: Vergangenheitsplay » 14
von Castor am 16.08.2018 22:19Ich wollte nicht darüber sprechen, was wäre wenn ich nach der Rettungsaktion nicht wieder gekommen wäre. Dann müsste ich auch darüber reden, weshalb ich überhaupt mitgegangen war und darüber nachdenken was wäre, wenn sie nicht mehr hier wäre. Und dafür fühlte ich mich grade absolut nicht bereit.
"Siehst du", nuschelte ich in mein Kissen, als Merle zugab dass sie auch mitgegangen wäre. Wenn der blöde Streit und daraufhin ihr Unfall nicht passiert wären, hätten wir womöglich sogar Seite an Seite gekämpft. Stattdessen lag ich komplett fertig vor ihr in einem Krankenbett, während sie sich immer noch von ihrem Sturz erholte.
Zwei tote Ravenclaws. Mein Kopf brummte. Wen hatte es erwischt? War es jemand, den ich kannte? Vielleicht sogar jemand aus meinem Schlafsaal? Ich wollte Merle erst nach den Namen fragen, bis mir bewusst wurde dass sie sich garantiert keine Sorgen um mich gemacht hätte, wenn sie wüsste welche Ravenclaws gemeint wären. Also nahm ich das nur stumm zur Kenntnis und versuchte mir zu merken, dass ich mich danach definitiv noch erkunden musste.
"Wenn sie wirklich daran Schuld war, wieso sollten die Todesser sie dann so übel zurichten?", erwiderte ich heiser. Das Bild von Freyas verletztem Körper schlich sich zurück in meine Gedanken ... was hatte sie getan, um uns das einzubrocken? Und warum sollten die Todesser sie dann auch entführen und verletzen, wenn sie ihnen geholfen hatte? Irgendetwas stimmte da nicht.
"Und du bist warm", nuschelte ich unverständlich, aber Merle wüsste schon, was ich meinte. Sie verstand mich immer, auch ohne Worte.
Irgendwann war ich wohl tatsächlich in einen langen, traumlosen Schlaf geglitten. Als ich langsam wieder erwachte, brauchte ich einen Moment um zu realisieren wo ich war. Das gleißende Licht brachte mich dazu, die Augen sofort wieder zuzukneifen. Es war anscheinend mitten am Tag. Erst jetzt spürte ich, dass ich irgendetwas - oder besser: irgendjemanden im Arm hielt. Die blonden Locken lagen vor mir auf dem Kopfkissen und kitzelten mich an der Nase. Ich war im Schlaf immer näher an Merle gerückt und hatte einen Arm um sie gelegt. Das Gespräch von gestern kam mir wieder in den Sinn, und ich beobachtete einen Moment ihre geschlossenen Augen. Vielleicht sollte ich ja auch nochmal die Augen zu machen und ein wenig dösen, um sie nicht aufzuwecken ... ich lehnte meinen Kopf wieder gegen das Kissen, schloss die Augen und zog sie ein wenig enger an mich. Unser Gespräch könnte doch auch noch warten ... meinetwegen könnten wir ewig so hier liegen bleiben.
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