Zukunftsplay » 7

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Nyx

31, Weiblich

Main Character Hogwarts Nicholas Flamel University [ehem.] Slytherin Abgeschlossen Reinblut Böse Todesser Ministeriumsangestellter Abteilungsleiter Legilimentik Okklumentik Parsel Badgirl Frei

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Re: Zukunftsplay » 7

von Nyx am 28.03.2019 16:50

Nach meinem ersten Zug nahm Sadie mir die Zigarette wie selbstverständlich aus der Hand und klaute sich ebenfalls einen Zug. Sie war eine der wenigen Menschen, bei denen ich das kommentarlos zuließ. Bei Fremden verstand ich was das anging keinen Spaß. Warum nicht? Ich hatte keine Ahnung. Es lag nicht daran, dass ich geizig war, denn selbst wenn ich die Zigarette nicht zurückbekam, schwamm ich in dem Inhalt und konnte mir jederzeit eine neue drehen...oder drehen lassen. Es ging mir eher darum, dass ich nur wenige so nah an mich heranließ, dass ich es ihnen gewährte. Ich hatte einen Ruf zu verlieren und mir gefiel es, wenn die Leute zu viel Respekt oder Angst vor mir hatten, um es zu wagen, sich einen Zug bei mir zu schnorren. Ich sah den weißen Schwaden dabei zu, wie sie langsam immer höher stiegen und sich schließlich verloren. Eine kurze Weile verging, in denen keine von uns etwas sagte. Wir beide waren mit unseren Gedanken beschäftigt und das war eines der Dinge, die ich an meinem Schützling so schätzte. Wir konnten miteinander schweigen. Wenn ich meine Launen hatte und mit meinen Gedaanken alleine sein wollte machten mich andere Menschen um mich herum wahnsinnig. Egal ob sie redeten oder eine peinliche Stille herrschte, es schürte in den Momenten nur meine passiven Aggressionen. Sadie hingegen konnte ich bei fast allen meiner Launen um mich herum ertragen und jetzt gerade war ich wieder in meiner Auswahl bestätigt, dass ich gut daran getan hatte, sie damals unter meine Fittiche genommen zu haben. Ich nahm die Zigarette zurück und zog scharf ein. "Das kann ich allerdings nur bestätigen." Travers jr. war zwar ein Schönling, aber sein Durchhaltevermögen war wirklich ernüchternd gewesen. Wir waren nicht mal zur Sache gekommen, da hatte es sich bei ihm schon erledigt, was der Grund für mich gewesen war, ihm die Erinnerungen an diese Nacht zu löschen. Dass so einer herumerzählte, ich hätte mich zu ihm herabgelassen konnte ich wirklich nicht gebrauchen. Und die gewöhnliche Erpressungsschiene, die ich normalerweise fuhr, hätte bei der Quasselstrippe nichts genutzt. Irgendwann wäre ihm doch noch etwas herausgerutscht und selbst wenn ich ihm dann ziemlich schnell den Garaus gemacht hätte, würde man seine Worte nicht mehr zurücknehmen können. Ich hob interessiert die Augenbrauen. "Ich nehme doch an, er hat inzwischen einiges dazugelernt", schmunzelte ich und musste sofort mit großer Genugtuung daran denken, wie sehr Ragnar damals an die Decke gefahren war, als ich ihm erzählt hatte, seinem Bruder die Umschuld genommen zu haben. Das war kurz nach dem Tag gewesen, als ich nichts ahnend ins Büro meines Vaters zitiert worden war und Ragnar dort mit ihm stand und die beiden mir fröhlich unterbreiteten, dass wir heiraten würden. Es war klar, dass ich das nicht auf mir hatte sitzen lassen können. Also musste Nott der Jüngere eben für meinen Racheakt herhalten. Was er nicht ganz schlimm fand, soweit ich das beurteilen konnte. Seitdem hatte ich ihn allerdings nicht mehr "ausprobieren" können, was wahrscheinlich auch nie wieder vorkommen würde. Auch wenn es mich doch irgendwie interessierte, wie sich der Junge inzwischen machte, hatte ich weniger Interesse an Jungs, sondern bevorzugte gestandene Männer. "Die Idee finde ich trotzdem nicht schlecht", befand ich für mich, während Sadie das Thema nun wieder auf mich lenkte. "Ach Cliff", sagte ich mit einem verträumten Grinsen. "Ja, er hatte durchaus seine Qualitäten", gab ich zu, während ich an unsere Affäre zu Schulzeiten dachte, die sich anfühlte, als wäre sich noch aus einem anderen Leben. "Zu schade, dass dein Dad in so früh verscherbelt hat." Cliff hatte schon recht früh eine Dame aus einer altehrwürdigen Reinblutfamilie geheiratet und leider schien mein Vater sich ohnehin schon viel zu früh mit den Notts einig gewesen zu sein. Ich wusste, dass Evans Vater ebenfalls bei ihm vorstellig geworden war, mein Vater jedoch keine Bewerber mehr annahm. Und damals war ich keine 13 Jahre alt gewesen was bedeutete, dass er die späterer Verbindung schon sehr früh geplant hatte. "Rab wäre noch frei", sinnierte ich dann noch hin und dachte an den jüngeren meiner Brüder. Rod hatte bereits vor ein paar Jahren Bells geheiratet, doch komischerweise schien Dad mit seinem Goldjungen Rab eine Engelsgeduld zu haben. Vielleicht lag es daran, dass unsere Mutter Rab abgöttisch geliebt hatte und er ihr auch noch am ähnlichsten von uns dreien sah. Ich würde mich nicht wundern, wenn er Rab sogar gestattete sein ganzes Leben Junggeselle zu bleiben - vorausgesetzt, Rodolphus könnte Bella einen Sohn andrehen, was ich bezweifelte. 

It's dangerous o fall in love, but I wanna burn with you tonight
Hurt me, there's two of us, we're certain with desire
The pleasure's pain and fire. Burn me.

Don't you come, don't you come a little closer, so come on now, strike the match now
We're a perfect match, perfect somehow, we were meant for one another, come a little closer
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And we will fly, like smoke darkenin' the sky
But it's a bad bet, certain death, but I want what I want and I gotta get it
When the fire dies, darkened skies, hot ash, dead match, only smoke is left
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Flame you came to me
Fire meet gasoline
I'm burning alive
I can barely breathe
When you're here loving me
Fire meet gasoline

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Sadie

26, Weiblich

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Re: Zukunftsplay » 7

von Sadie am 31.03.2019 12:11

Den Rauch noch einen Moment in der Lunge behaltend, begann ich zu nicken. „Schade eigentlich, rein optisch hätte er so viel Potential", gab ich mit vom Rauch ganz dumpfer Stimme zurück, der sich ohne dass ich ihn in einem ausstieß langsam einen Weg aus meinen Mundwinkeln heraus suchte. Meine Beine hatte ich in den Schneidersitz gezogen, während ich ebenfalls den Rauchschwaden der Dunkelhaarigen zuschaute, wie sie in Richtung Decke verpufften. Ich nahm noch einen letzten Zug, ehe ich ihr die Zigarette zurück gab und ihre nächsten Worte mich zum Lachen brachten, sodass ich dieses Mal keine Zeit hatte, den Rauch noch einen Moment genüsslich zurück zu halten. Zurückversetzt in die Erinnerung, welches Drama Nyx damals, kaum nach Bekanntgabe der Verlobung, mit ihrem kleinen Schachzug ausgelöst hatte. Manchmal war nicht ganz klar, wen sie mit ihren kleinen Komplotten letztlich mehr schadete und ob nicht auch ein gehöriger Teil Masochismus dabei mitspielte. Und trotzdem hatte ich nie abstreiten können, dass dies mit ein Grund dafür war, weswegen ich sie bewunderte. Sie wirkte unverwundbar, jedenfalls für alle die sie nicht kannten- was wohl auf einen Großteil der Leute mit denen sie sich umgab zutraf. „Wie gesagt, ich hatte keinen Grund mich zu beschweren. Jedenfalls war er nicht nur auf sein eigenes Vergnügen bedacht gewesen!", säuselte ich süffisant grinsend, „Ganz so explizit hab ich ihm das allerdings nicht gesagt!". Nein, hatte ich nicht. Meine Kommentare hatten sich eher auf Floskeln wie ‚okay' und ‚ganz gut' belaufen, bis hin zu dem obligatorischen ‚Wenn du es einem erzählst sind deine Tage gezählt'. Natürlich hatte Ray sich nicht daran gehalten, ebenso wenig wie ich meinen Worten hatte Taten folgen lassen. Aber das war uns Beiden wohl von Anfang an klar gewesen, ebenso wie die Tatsache, dass ich mit meinen tief gestapelten Worten über seine Leistung schlichtweg geblufft hatte. „Aber ich denke sein Ego kann das ab!", witzelte ich meine Freundin einen vielsagenden Blick zuwerfend. Denn abgesehen davon, dass Ray mir wahrscheinlich eh kein Wort abgekauft hatte, waren die Nott-Brüder nicht zwingend dafür bekannt, ein geringes Selbstbewusstsein zu haben. „Sollte meine Mutter weiter in Kategorien suchen, in denen sich Abschaum wie Fawley tummelt, darfst du ihr gerne den Vorschlag unterbreiten!", schloss ich das Thema mit einem gespielten Augenverdrehen und einem überbreiten Grinsen ab. Es gab sicher schlimmere Optionen als den jüngeren Nott.
Ich musterte die Todesserin neben mir, während sie einen schwachen Moment lang über meinen Bruder ins Schwärmen geriet. Die Wetten hatten damals hochgestanden, als ich eingeschult worden war, dass die Beiden irgendwann heiraten würden. Da wusste allerdings auch niemand wirklich, dass der Plan, der Cliff vorbestimmt war, zu dem Zeitpunkt schon in der Endphase war. Er hatte Elladora Borgin geheiratet, wie es zwischen den Vätern ausgemacht gewesen war, als die Nachkommen noch in Kinderschuhen gesteckt hatten. Rückblickend betrachtet war es ein logischer und nachvollziehbarer Gedanke von zwei jahrelangen Geschäftspartnern. Mr. Borgin hatte mit Elladora nur eine Tochter aus seiner ehelichen Verbindung nachzuweisen, meinem Vater wurde als erstes Kind ein Sohn geboren, eine Heirat der Erben und der Laden für magische Artefakte und Antiquitäten in der Nocturngasse würde überdauern und in Familienbesitz bleiben- zu gleichen Anteilen Borgin als auch Burke. Kaum hatten Clifford und Dora ihre Abschlüsse in den Taschen gehabt, gaben sie einander das Ja-Wort und seither warteten meine Eltern jeden Tag auf die Nachricht, dass sie Großeltern würden. „Das stimmt", erwiderte ich Nyx ehrlich, „Wobei er Henry und mir damit eine Gnadenfrist verschafft hat!". Außerdem machten mein Bruder und seine Frau einen ausgeglichenen und völlig zufriedenen Eindruck, ganz gleich, dass Elladora nicht unbedingt mit besonderer Schönheit gesegnet war. Sie wirkten verliebt. Was in mir oft die Frage aufrief, ob man sich wirklich aufrichtig in seinen Partner verlieben konnte, wenn es einem denn nur lange genug von außen eingeredet wurde oder ob man irgendwann einfach nur der gesellschaftlichen Erwartung unterlag. Ersteres wäre wünschenswerter, nicht zuletzt auch für meine dunkelhaarige Freundin und ihre Zukunft. Ein leicht hysterisches Geräusch, was eigentlich ein Lachen hatte werden sollen, verließ meine Lippen, als Nyx ihren Zwillingsbruder ansprach. Ich hatte lange für Rab geschwärmt und auch jetzt, würde ich mich nicht als genesen abstempeln. „Das wäre natürlich eine Option allerhöchster Güterklasse", nickte ich ironisch grinsend, es bereits als absolute Utopie abtuend, „Mach deinem Bruder doch mal den Vorschlag. Ich bin mir sicher er wird begeistert sein, ein Mädchen heiraten zu müssen, dass er immer noch als das junge, unreife Handpüppchen seiner Schwester sieht!". Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das eintreffen würde. Auch wenn ich mich dann mehr als glücklich schätzen könnte. Rab sah gut aus, hatte Manieren und einen überaus guten Stand und Ansehen in unserer Gesellschaft. Nicht mal meine Mutter schien an solch ein Wunder zu glauben, wenn sie schon aus Sorge um mein Dasein als alte, ledige Fregatte bei den Fawleys nachhorchte. Balsam für das eigene Selbstwertgefühl. „Sieh mir bitte nach, wenn ich noch nicht meinen Namen mit eurem Familiennamen als Unterschrift übe", lachte ich, an mein pubertierendes Ich zurückdenkend- welches das durchaus eine Weile auf altem Schmierpergament getan hatte- während ich nach der Weinflasche neben dem Bett suchte, um mein Glas wieder aufzufüllen.


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I'm jealous, I'm overzealous.
When I'm down, I get real down, when I'm high, I don't come down.
I get angry, baby, believe me.
I could love you just like that & I could leave you just this fast.
But you don't judge me,
'cause if you did, baby, I would judge you too.
'Cause I got issues, but you got 'em too.
So give 'em all to me & I'll give mine to you.

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Nyx

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Re: Zukunftsplay » 7

von Nyx am 07.04.2019 09:41

„Wirklich bedauerlich“, stimmte ich zu. Er hatte wirklich viel Potential gehabt, aber bei wenig Durchhaltevermögen und Talent konnte man leider nicht viel machen. Ich hatte meine Beine überschlagen und betrachtete meine neuen Pumps, die ich heute angezogen hatte. Sie waren vorne spitz und wie fast alle meine Heels glänzend gold. Diese hier hatten zudem eine rote Sohle aus der Haut eines chinesischen Feuerballs. Ich lachte schnaubend auf und wendete meinen Blick von meinen Schuhen ab und meiner hübschen Schülerin zu. „Das ist auch besser so, noch mehr Zuspruch wäre fatal!“ Ragnar und sein Bruder waren beide mit ziemlich viel Egozentrik und einem überdurchschnittlichen Selbstbewusstsein gesegnet. Und gerade Ray war in einem Alter, in dem man sowas extrem heraushängen ließ, weshalb man nur gut daran tat, ihn nicht noch zusätzlich zu pushen. „Aber eins muss man ihm lassen“, lenkte ich dann ein und atmete weißen Rauch aus. „Er hält dicht.“ Natürlich hatte er es sich nicht nehmen lassen, zu erzählen, mit wem er was hatte und mit wem nicht. Aber wenn man ganz klar stellte, ob er es erzählen durfte und in welchem Ausmaß hielt er sich daran. Und soweit ich wusste, lief es ohnehin bei ihm gut genug, als dass er irgendwem noch erzählen musste, wen er alles flachgelegt hatte, um besser dazustehen. Das wusste scheinbar eh jeder. „Das werde ich auch tun.“ Ich ließ es wie eine Feststellung klingen, oder vielleicht sogar wie ein Versprechen. Ich hatte es nicht als Scherz gemeint, als ich Ray in Erwägung gezogen hatte, auch wenn sie das eben wohl noch so interpretiert hatte. Wobei ich eigentlich noch eine viel bessere Idee im Sinn hatte, aber mit der hielt ich mich erstmal noch zurück. „Aber er scheint mit Borgin ja tatsächlich glücklich geworden zu sein.“ Ich wusste noch genau, wie Cliff an den Tag seiner Verlobung bei mir vor der Tür gestanden hatte und kurz davor gewesen war, den Turm von Lestrange Manor als Sprungbrett zu benutzen. Cliff Burke war ein starker, großer Mann, der nie eine Miene verzog, wenn ihn etwas beschäftigte. Das hatte ich immer an ihm gemocht. Aber an dem Tag hatte er ausgerechnet vor mir sich die Blöße gegeben und hatte mir sein Leid geschildert. Er hatte Elladora nichts abgewinnen können und eine große Schönheit war sie auch nicht gerade. Aber scheinbar hatte sich sein Eindruck schnell geändert, denn jetzt sah man die beiden nur noch zusammen. Und Cliff wirkte insgesamt sehr verändert. Er lachte viel mehr und wirkte insgesamt viel gelöster und menschlicher als je zuvor. „Er wird damit klarkommen.“ Mehr sagte ich dazu nicht und ließ bewusst in meinem Unterton nur den Hauch einer Chance, dass ich es nicht ernst meinte. Denn ich meinte es ernst. Gerade hatte sich in meinem Kopf diese Idee manifestiert und ich würde sicher daran festhalten. Es gab einfach zu viele Vorteile, die für mich bei einer solchen Verbindung heraussprangen. Ich winkte ab und sah sie feixend an. „Sobald du in diese Familie einheiratest, wirst du eh nichts mehr unterschreiben müssen. Oder dürfen.“ Das hatte ich als Scherz gemeint, aber ein klein wenig Wahrheit war es trotzdem. Unverheiratet war man frei. Man konnte tun und lassen was man wollte. Aber meine Familie war erzkonservativ. Abgesehen von unserem illegalen Geschäft, dass sich bis ins Mittelalter verfolgen ließ, hielten wir an ziemlich veralteten Werten fest. Wenn man hier hineingeboren wurde, hatte man vielleicht noch das ein oder andere Privileg, aber einzuheiraten? Rabs Zukünftige würde so ziemlich jedes Recht, was sie je gehabt hatte, sn ihn abtreten. Natürlich war das übertrieben und sobald unser Alter weg war, würde sich hier einiges ändern, aber dennoch. Es war ein großer Segen in diese Familie einzuheiraten, aber man musste eben auch Opfer bringen. Und wenn man sich Bella ansah, die Rod so auf der Nase herumtanzte war auch klar, dass auch bei uns die traditionellen Werte inzwischen keinen großen Einfluss mehr hatten.

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Sadie

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Re: Zukunftsplay » 7

von Sadie am 07.04.2019 17:14

Mit den Gedanken noch beim vergeudeten Erbgut von Travers jr. folgte mein Blick dem der Hexe neben mir, auf deren neuste Beute, in der ich mich kurz verlor. Das Faible für goldene Heels war schon fast Nyxs Markenzeichen. Wo genau sie die Schuhe immer so her kriegte, blieb dabei ein Geheimnis, sicher waren nicht alle legal erworben. Besonders nicht die, welche Materialien, die seit langer Zeit schon auf dem Index standen, verarbeitet hatten, wie etwa Drachenleder vom Aussterben bedrohter Arten. Wohl einer der Vorteile wenn man den magischen Untergrund regierte, es gab nichts, was es mit ausreichend Geld nicht zu kriegen gab. Fast ein wenig neidisch war ich dementsprechend immer, wenn sie ein neues Paar eintrug, welches ich mir nicht einfach nach kaufen konnte. Denn auch wenn es bei den Kleidern außer in der Länge oft keinen Unterschied tat, meine Füße waren ein gutes Stück kleiner als ihre- eben meiner reduzierten Größe angepasst. Ich nickte zustimmend, meinen Blick endlich von den leuchtend roten Ledersohlen abwendend und den meiner Freundin wieder erwidernd. Sowohl Ragnar als auch Ray strotzten nur so vor Selbstbewusstsein. Wir waren wohl alle in gewisser Weise relativ begnadete Schauspieler, aber in der Hinsicht war nichts zur Schau gestellt, diese absolut von sich selbst überzeugte Einstellung entsprach den Tatsachen. Es war einer der Gründe, weswegen ich damals mit Ray im Bett gelandet war, dieses Auftreten hatte einfach etwas unglaublich Anziehendes. Und anders als Travers konnte Ray sich darauf auch was einbilden, er hatte jedenfalls nicht übertrieben. "Das stimmt", bekräftigte ich die Aussage der Dunkelhaarigen, "Andererseits hat er es auch wirklich nicht nötig zu prahlen, ich glaube es gibt nicht viele Mädchen, die er nicht kriegt, wenn er sie haben will und das ist alles andere als ein Geheimnis!". Daher hatte ich wohl auch so ein Drama drum gemacht, ich wollte nicht zwingend zu diesen offensichtlichen Weibern zählen. "Ich danke dir", zwar trat ein Grinsen auf meine Züge, aber wir wussten Beide, dass meine Worte aufrichtig gemeint waren. So lange Nyx noch einen Einfluss auf meine wirklich einfach strukturierte Mutter hatte, brauchte ich noch keine konkreten Vorbereitungen für einen möglichst spektakulären Freitod zu treffen. Es war irgendwie interessant zu sehen, welche Dynamik sich in den letzten Jahren zwischen uns eingespielt hatte. Das war damals sicher nicht beabsichtigt gewesen, als meine Mutter uns in der Hoffnung, ich möge mir ein bisschen was von Nyx abgucken, zusammegsteckt hatte. Ich zählte Nyx mittlerweile zu einer der wichtigsten Personen in meinem Umfeld, eine meiner engsten Vertrauten. Und auch wenn wir mittlerweile Freundinnen waren, ganz hatte sie nie damit aufgehört, mich zu beschützen- sofern dies eben möglich war. 
"Ja es scheint so", ich blickte am dunkelroten Nagellack meines kleinen Fingers, "Cliff ist, wie du weißt, nicht unbedingt der gesprächige Typ, wer weiß schon so genau was bei den Beiden hinter verschlossenen Türen abgeht! Vielleicht haben sie auch einfach ein wirklich gutes Arrangement für sich getroffen, haben Liebhaber, schlafen bereits in getrennten Schlafzimmern und führen die mustergültige Ehe nur für den schönen Schein! Wundern würde es mich nicht unbedingt!". Mein ältester Bruder war ein Buch mit sieben Siegeln, jedenfalls war er mir immer so vorgekommen. Wir hatten uns immer gut verstanden, aber ich hatte mit ihm nie so ein vertrautes Verhältnis wie zu Henry gehabt. "Aber solange er glücklich ist, wonach es tatsächlich aussieht, soll er es halten wie er will und bloß aufpassen, dass Mum ihm nicht auf die Schliche kommt!". Würde sie nicht, Cliff war ihr auserkorener Liebling, das Musterkind, nie würde sie ihn in Frage stellen. Ich musterte Nyx genau, suchte in ihrem Blick nach einem Anzeichen dafür, dass sie es nicht ernst meinte. Allerdings war ihre Miene wie so oft nicht zu durchschauen, was mich nachdenklich die Lippen schürzen ließ. Ich hatte noch nie in den Gedanken meiner engsten Freunden gelesen, gleichwohl wie reizvoll es mir manchmal vorgekommen war. Dennoch hatte ich es immer als Grenze anerkannt, die für die Kinder von fanatischen Reinblütern irgendwie wichtiger schienen als für andere, schließlich hatten wir kaum Privatsphäre oder Entscheidungsfreiräume die als solche von unseren Familien respektiert wurden. Ich hatte allerdings keine Zeit meine Gedanken weiter zu knüpfen, da hatte ihr nächster Kommentar mich wieder völlig in Beschlag genommen. "Kannst du mir auch nur einen Vorteil nennen, den dieses ganze Heiratsdrama mit sich bringt?", seufzte ich und leerte das gerade erst gefüllte Rotweinglas in einem, ehe ich wieder nach schenkte, "Und jetzt sag nicht sowas wie, dass es an der Feier leckere Torte und unmengen an Drinks gibt!". Ich musste leicht lachen, wenn auch ein wenig Hysterie dieses färbte. Der Alkohol wirkte in Kombination mit der betäubenden Wirkung der Alaunen schneller als gewöhnlich. Ich ließ mich tiefer in die Kissen in meinem Rücken sinken, den dünnen Rand des bauchigen Glases mit meinem Zeigefinger nachfahrend. "Was hältst du von Amerika?", philsophierte ich grübelnd, eindeutig schon unter dem Einfluss einer erhöhten Promillezahl, "Wenn die Yankee-Tussen mittlerweile schon hier her kommen um sich unsere Männer zu krallen, müssten doch von deren noch genügend solo sein. Wir könnten uns da ein komplett neues Imperium aufbauen, wir sind klug und verstehen Beide was von Geschäften, daran würde es nicht scheitern. Du würdest deiner eigenen Hochzeit entkommen und ich meiner übergeschnappten Mutter mit ihrer Vorstellung meiner Verlobung mit irgendeinem Troll. Gib mir zwei Tage und ich hab uns neue Ausweisdokumente besorgt!". Hörte sich für mich nach einem großartigen Plan an, die ganzen Harken daran ließ ich in meinem benebelten Kopf gerne mal außer Acht.


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.04.2019 20:53.

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Re: Zukunftsplay » 7

von Nyx am 23.04.2019 20:41

„Oh ja, das befürchte ich auch“, stimmte ich zu. Ich war mir sicher, dass die kleinen Mädchen in Hogwarts wie Fliegen auf ihn flogen und bezweifelte, dass er sich die Mühe machte, sie alle abzuweisen. Aber sie hatte recht, er erzählte kaum von Mädchen, wenn ich ihm in den Ferien mal in Nott Manor über den Weg lief. Eigentlich erzählte er immer nur von ein paar wenigen und immer den gleichen. Vor allem auffällig oft von seiner besten Freundin. Ich bezweifelte zwar stark, dass sich seine Liebschaften auf die paar Namen beschränkten, aber vielleicht steckte ja wirklich ein kleiner Funken Gentleman in ihm, wenn er uns die ganzen Namen seiner Eroberungen verschwieg. „Ach nein, das glaube ich nicht“, winkte ich ab und sah sie an, als ob ich das für ziemlich absurd halten würde. „Cliff ist vielleicht nicht der Gesprächigste, aber er ist ein Mann, der keine halben Sachen macht. Wenn er verheiratet ist, zieht er es durch. Solche Arrangements sind nicht sein Ding, da bin ich mir sicher.“ Cliff und ich hatten während unserer Zeit sogar auf andere Partner verzichtet. Er hatte es mir von Anfang an klar gemacht, dass er der Einzige sein wollte, denn in dieser Zeit war ich die einzige für ihn. Und er war ein großartiger Liebhaber, also hätte ich ihm den Wunsch einfach nicht ausschlagen können. „Das kann ich dir sagen“, ich lächelte schmal. „Man wird nicht alleine sterben.“ Ich hatte lange gebraucht, um das zu erkennen, aber es fühlte sich tatsächlich nach dem einzigen ersichtlichen positiven Aspekt an, den eine Ehe mit sich brachte. Rolph hatte Bella und Rab würde ebenfalls heiraten, auch wenn er es momentan noch nicht in Erwägung zog. Keiner würde irgendwann bei mir sein, wenn ich das Zeitliche segnete und obwohl ich ohnehin bezweifelte, dass ich in hohem Alter friedlich im Bett ins Grad biss, war die Vorstellung jemanden dabei zu haben gar nicht mal so schlecht. Ich hielt inne und lächelte dann. „Aber die Drinks und die Torte sind natürlich auch ein gutes Argument.“ Ich drehte mich auf den Bauch und stützte mich mit den Ellenbogen auf. „Dort gibt es einen Haufen unzivilisierte, dicke Menschen, die keine Ahnung von gutem Geschmack haben“, gab ich meine Meinung zu Amerika kund. „Aber ihr Konsumverhalten spielt mir mehr als zur Genüge in die Karten“, fügte ich grinsend hinzu. „Die Yankee-Schlampen kommen her, weil sie keine verweichlichten Fettsäcke haben wollen, die reden, als hätten sie heiße Kartoffeln im Mund“, schnaubte ich abfällig. „Also etwas, das für die nicht gut genug ist, dürfte weit unter unserer Würde sein.“ Ich drückte den Rest meiner Zigarette aus. „Ich habe gehört, es soll ziemlich heiße Maori-Krieger in Neuseeland geben.“

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Beiträge: 54

Re: Zukunftsplay » 7

von Sadie am 07.05.2019 19:19

Wieder in meine eigenen Gedanken abgedriftet, nickte ich zustimmend, meine Haare die auf dem Kissen auflagen dabei nur noch mehr zerzausend. "Das stimmt wohl", gab ich meinen Kommentar ab, ihr grinsend meinen Blick zuwendenden ohne meinen Kopf richtig zu drehen, "Bei Cliff waren meine Eltern also offensichtlich noch gewissenhafter!". Henry und ich waren wohl eher verzogen, als erzogen- jedenfalls wenn man meiner Mutter glauben schenken mochte, die in meinem Fall besonders meinen Vater dafür verantwortlich machte. "Wenn das stimmt, ist Dora zu beneiden!", murmelte ich, eine dunkle Strähne meines Haares genauer inspizierend, "Und trotzdem hätte ich lieber dich an seiner Seite gesehen!". Aber was brachte es jetzt noch daran zu rütteln, ich würde es eh nicht mehr ändern können. Hatte ich wohl auch nie. Aber dann wäre sicher vieles anders gelaufen. Seufzend ließ ich die Strähne wieder fallen und drehte mich letztlich auf die Seite, um meine Freundin anschauen zu können. Der Rauch der Zigarette schwebte noch schwer über uns und verlieh dem Raum durch die tiefen Nebelschwaden eine düsterere Atmosphäre, als würde er sich unserem Gespräch anpassen. Unweigerlich schluckte ich schwer, als sie mir den Vorteil der Ehe nannte, welchen sie für sich gezogen hatte. "Sehr aufbauend", murrte ich, mein Gesicht kurz theatralisch im Kissen vergrabend. Ich wollte ihr nicht widersprechen und altklug daher faseln, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten waren, dass man eben doch alleine starb. Ein Ring am Finger war da keine Garantie. Aber generell versuchte ich mir das Klugscheißen zu verkneifen, wenn ich es denn konnte. "Dann freu ich mich lieber auf einen Vollrausch und klebrigen Kuchen!", nuschelte ich durch das Kissen zurück, von dem Nyx süßliches Parfum ausging. Erst mit unserem Themenwechsel blickte ich wieder zu der Dunkelhaarigen, die mittlerweile auf dem Bauch lag. Ihre wirklich deutliche Meinung zu Amerika ließ mich aufrichtig lachen, es war genau der Stimmungswechsel den unsere Konversation gebraucht hatte. "Das war sehr bildlich", lachte ich immer noch. Light hatte mir viel aus seiner Zeit in Ilvermorny erzählt, dabei waren die heimischen Mitschüler nur deutlich besser weg gekommen. "Aber sei mal ehrlich, dumm sind diese Sugar-Daddy-Pläne nicht. Du heiratest nen steinalten Typ, der eh nichts mehr im Bett auf die Reihe kriegen würde und dessen Lebenserwartung gering ist- notfalls wird ein bisschen nachgeholfen-, er kratzt ab, du bist reich und hast den Rest deines Lebens deine Ruhe als 'trauernde' Witwe!", überlegte ich laut weiter, einfach nur um den Gedanken noch ein bisschen auszuspinnen. "Aber Neuseeland bin ich selbstredend auch sofort am Start, sag nur wann es losgeht!", noch hatte ich kein genaues Ablaufdatum meiner Narrenfreiheit und daher auch noch nicht wirklich Druck. Bisher war alles nur eine hypothetische, sehr weit her geholte, Planung. "Das kriegen wir vor deinem potentiellen Hochzeitsdatum hin!". 


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