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Lily

23, Weiblich

Hogwarts [ehem.] Gryffindor Jahrgang 7 Muggelstämmig Gut Demiguise Covenant Vertrauensschüler Schulsprecherin Slug-Club Duellierclub Zauberkunstclub Fan Everybody's Darling OC Frei

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Re: Zukunftsplay » 7

von Lily am 07.01.2018 19:03

"Das Ergebnis von endlos langem Lernen", antwortete ich und schüttelte den seufzend den Kopf, um von meinen geröteten Wangen abzulenken. Eigentlich mochte ich sogar alle Fächer, die ich belegt hatte. Gut, Geschichte der Zauberei zog sich immer endlos hin und Kräuterkunde belegte ich auch nur, weil es für Zaubertränke ab und zu ganz hilfreich war. Und die restlichen Fächer ... die waren okay. Zumindest, was das Lernen und mein Interesse daran anging. 
Bei ihren nächsten Worten musste ich Lachen. "Das wäre schön. Aber ... naja, ziemlich unwahrscheinlich." Selbst wenn es irgendwann so weit kommen sollte, dass irgendein Lehrer seinen Posten abgab und sich eine Chance auftat wäre es immer noch ein weiter und steiniger Weg, bis ich wirklich irgendwann einmal unterrichten durfte. Nicht von Dumbledore oder den anderen Lehrern aus, da war ich mir sicher. Ich hatte großes Vertrauen in den Schulleiter und war mir sicher, dass er wirklich nach einer Möglichkeit suchen würde, mich hier zu behalten, wenn ich ihn danach fragte. Aber was würde es in Zeiten wie diesen nur anrichten, wenn der Schulleiter von Hogwarts eine muggelstämmige Hexe einstellte? Soweit ich wusste waren bisher alle Lehrer mindestens halbblütig. Und auch wenn ich mir sicher war, dass Dumbledore das Gerede nicht im Geringsten stören würde, wusste ja doch niemand, was in ein paar Jahren vielleicht sein würde. Ich war eigentlich nicht pessimistisch, aber es bestand leider auch die Möglichkeit, dass die ganze Welt die wir kannten sich in den nächsten Jahren komplett verändern würde. Zum guten oder zum schlechten war dann mal dahin gestellt. 
"Bin ich froh, dass wir noch nie eine Teufelsschlinge im Unterricht hatten", murmelte ich und fixierte meinen Blick auf die neu aufgeschlagene Seite. Die Pflanzen, die sich jetzt auf der Seite kringelten sahen aus wie ein paar der besonders teuren Blumen die meine Mum in ihrem Geschäft stehen hatte. Sehr selten, aber den Anblick absolut wert. Und im Fall von den Pflanzen im Buch auch leider absolut tödlich. 
Unbewusst strich ich mir mit der Hand über die Stirn, genau über die Stelle, die nach dem Aufprall auf den Tisch noch eine ganze Woche lang schmerzhaft gepocht hatte. "Ich kann es dir nicht verübeln", grummelte ich, grinste aber trotzdem. "Ich hätte wahrscheinlich auch gelacht." Ich nahm meine Feder in die Hand und schrieb groß 'Kräuterkunde' als Überschrift auf den Bogen Pergament. Die Zauberwelt war toll, und ich wurde um nichts in der Welt das alles hier eintauschen wollen, aber manchmal fragte ich mich doch, ob Zauberer in manchen Punkten in der Zeit stecken geblieben waren. Die Federn zum Schreiben waren bei dem Gedanken immer das erste Beispiel, dass mir in den Kopf schoss. Es gab mittlerweile so viele nützlichere und einfachere Dinge zum Schreiben, und trotzdem wurde hier noch in Kauf genommen, dass bei Prüfungen versehentlich ein Glas mit Tinte umkippte. Mit irgendeinem anderen Stift, den es in der Muggelwelt mittlerweile gab, wäre es sehr viel einfacher, Hausaufgaben zu schreiben. Zumindest musste man dann nicht nach ein paar Wörtern jedes Mal wieder das Tintenfass in Anspruch nehmen.
"Ich bin mir ehrlich gesagt nicht einmal sicher, ob er überhaupt gemerkt hat dass er ... nun ja, tot ist.", sagte ich leise und sah mich sicherheitshalber um, falls doch jemand in der Nähe war, der mich das sagen hörte. "Irgendjemand hat mal erzählt, dass er in der Nacht gestorben und am nächsten Tag als Geist aufgestanden ist, als wäre nie etwas gewesen." Ein bisschen gruselig war diese Vorstellung ja schon. Professor Binns musste ja wenigstens seinen Körper gesehen haben, oder? Aber vielleicht war das auch nur so ein lächerliches Gerücht, dass seit Generationen von Schülern weitergetragen wurde. "Und wenn er schon das nicht merkt, wieso sollte ihn dann irgendetwas in seinem Unterricht interessieren?"
Ich begutachtete das Buch vor uns noch einmal neugierig. Es war nicht einfach zu finden gewesen, um ehrlich zu sein, und die Seiten waren auch schon so alt, dass sie wahrscheinlich bei einer zu groben Berührung sofort kaputt gehen würden. "Vielleicht ist es auch einfach schon so alt, dass die meisten gar nicht mehr wissen dass es überhaupt existiert.", vermutete ich und schmunzelte bei dem Gedanken, was für einen Schatz wir da ausgegraben hatten. Ob es wohl unfair gegenüber den anderen Schülern war? Aber naja ... wenn irgendjemand ernsthaft nach einem guten Buch zum Lernen gesucht hätte, wäre ich bestimmt nicht die erste gewesen, die es gefunden hatte.

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Re: Krankenflügel

von Lily am 07.01.2018 17:46

Ich grinste verlegen und spielte mit dem Papier der Schokodrops in meiner Hand, bevor ich: "Ich weiß." erwiderte. Einen Moment lang herrschte Stille, bevor ich hinzufügte: "Aber ich glaube du wirst den Tag nicht erleben, an dem ich meine Schokolade nicht mit dir teile ... egal was ihr vier wieder anstellt." Es war wohl bekannt, dass ich nicht der größte Fan von den ganzen Streichen war, die über die Jahre hinweg den Rumtreibern zugeschrieben wurden. Während ich James und Sirius oft eigentlich direkt meine Meinung darüber mitteilte, hielt ich mich Remus gegenüber eigentlich zurück. Wahrscheinlich aber auch nur weil er sowieso meistens genau wusste was ich dachte, wodurch meine Worte dann ohnehin nicht mehr notwendig wären. 
Meine Stirn legte sich in Falten. "Stimmt wohl. Aber sag ihm das lieber nicht." Die Kommentare, die ich mir dann von Sirius anhören konnte, würden mir wahrscheinlich die letzten Nerven rauben. Ich schüttelte den Kopf, lächelte aber leicht, als ich den Druck an meiner Hand spürte.
Die Stille die folgte war nicht unangenehm oder bedrückend, aber die ganze Situation schien sich bei meinen Worten ruckartig zu ändern. Ich suchte nach irgendetwas in Remus Blick, das mir offenbarte, was grade in seinem Kopf vorging, aber seine Worte darauf brachten dafür mich ein wenig aus dem Konzept. Wofür entschuldigte er sich? Er war doch der Letzte, der sich wegen irgendetwas entschuldigen musste ... vorher wäre eher ich dran, weil ich ihm nicht gesagt hatte, dass ich es schon so lange wusste. 
Aber seine Worte bewiesen auch, dass ich mit meiner Vermutung - mehr war es bisher ja nicht gewesen; das hier war das erste Mal, dass ich überhaupt darüber sprach - nicht daneben lag. Er wusste, wovon ich sprach und er versuchte auch garnicht, mir irgendeine Ausrede aufzutischen oder so zu tun, als wüsste er nicht, wovon ich sprach. Irgendetwas in mir hatte trotzdem gehofft, dass er genau das tun würde; nicht meinetwegen, sondern um seiner selbst willen. Dass er mir doch sagte, dass ich mich irrte. Dass es ihm gut ging und er sich nicht jeden Monat unter Schmerzen verwandeln musste. 
"Du ... du musst dich nicht entschuldigen", sagte ich leise und presste die Lippen zusammen, ließ seine Hand aber nicht los, sondern umklammerte sie fast schon. Ein leises, trauriges Lachen kam über meine Lippen. "Du kannst doch nichts dafür, dass ich ... einfach von alleine darauf gekommen bin. Irgendwie. Du bist der letzte, der sich entschuldigen müsste.", murmelte ich und drückte seine Hand noch einmal.

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Re: Krankenflügel

von Lily am 05.01.2018 19:22

Ich öffnete die Tüte mit den Schokodrops, schob mir selbst eins in den Mund und legte den Rest auf die Bettdecke, damit Remus sich auch daran bedienen konnte. "Du würdest dich wundern, wozu ich fähig bin", erwiderte ich grinsend und mit einem Funkeln in den Augen. Dabei kannte Remus mich eigentlich so gut wie niemand anderer, außer Severus vielleicht. Aber da waren die beiden wahrscheinlich auf der gleichen Stufe, denn Remus hatte mich auch schon als 'Lily, die Vertrauensschülerin' erlebt, die auch ziemlich aufbrausend werden konnte. Auch wenn das garnicht mal so oft vorkam. 
Wie mein Blick in diesem Moment aussah wusste ich nicht, aber anscheinend konnte man mir meine Gedanken daran ablesen, sodass Remus sich verbesserte. Ich seufzte. Irgendwie ahnte ich, was Remus dachte. Wahrscheinlich kannten wir uns mittlerweile einfach zu gut, und es belastete mich, dass sein Geheimnis irgendwie immer zwischen uns stand.
Es war nicht schwer gewesen, eins und eins zusammen zu zählen und dahinter zu kommen, warum Remus jeden Vollmond plötzlich krank war oder wegen sonst einer Ausrede im Unterricht fehlte. Ich hatte ihn nie darauf angesprochen, weil es für mich so oder so keinen Unterschied machte, aber manchmal fragte ich mich trotzdem, wie lange die anderen Rumtreiber schon von seinem Geheimnis wussten, denn es war offensichtlich, dass sie es wussten. Ob er es ihnen erzählt hatte oder nicht und manchmal auch, warum er es mir nicht einfach erzählt hatte. Zu Anfang zumindest, denn mittlerweile ... machten wir uns beide etwas vor, indem wir es nicht zugaben. 
Ich zupfte an seiner Bettdecke und strich das Laken neben dem Haufen an Schokolade glatt, bevor ich ihn wieder ansah. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder?" Sanft lächelte ich.
Ich hatte ihn schon oft im Krankenflügel besucht, wenn er offiziell als krank galt, aber meistens ein paar Tage später und tagsüber, aber noch nie so kurz nach dem Vollmond und dann noch so spät in der Nacht. Etwas in mir drängte mich dazu, ihm endlich zu sagen, dass ich Bescheid wusste. Dieses Wissen schien irgendwie unsere Freundschaft zu belasten, und das wollte ich nicht. Ich wollte für ihn da sein, und ich wollte dass er das wusste. Und dafür musste ich es nun einmal aussprechen, aber irgendwie ... fand ich nie den richtigen Moment. Andererseits gab es wahrscheinlich nie einen richtigen Moment dafür. 
Ich atmete ruhig ein und nahm seine Hand. "Ich weiß Bescheid.", sagte ich schließlich leise und sah ihn direkt an, allerdings fühlte ich auch wie mir im gleichen Moment ein Haufen Steine vom Herzen fielen.

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Re: Zukunftsplay » 7

von Lily am 05.01.2018 02:45

Ich errötete bei ihren Worten ein bisschen. "Ich würde das nicht brillieren nennen ...", murmelte ich und wischte mir eine nervige rote Strähne aus dem Gesicht. Meine Noten waren kein Zufall; wie oft hatte ich schon nächtelang ein Buch durchgeblättert, um ein Thema zu verstehen und wie oft war ich in meinen ersten Jahren hier in der Bibliothek einfach eingeschlafen und kurz darauf lautstark vertrieben worden? Ich war sehr ehrgeizig - das war ich schon immer gewesen -, aber die Zauberwelt hatte alles für mich geändert. Ab dem Moment, an dem Severus mir von der Schule erzählt hatte wollte ich mehr über diese Welt wissen, zu der ich anscheinend gehörte. Ich hatte schon vor dem Schulstart Bücher gelesen, die erst in späteren Schuljahren dran kamen und Zaubersprüche auswendig gelernt, die viele Kinder aus Zaubererfamilien bestimmt schon aus ihrer Kindheit kannten. Für die meisten war ich wahrscheinlich die größte Streberin auf dieser Schule, aber mein Ziel waren eben nicht meine guten Noten (auch wenn das ein positiver Nebeneffekt war); ich wollte dazu gehören und dieses Geschenk, das die Zauberkraft für mich war, nicht vergeuden und beweisen, dass es an mir nicht vergeudet war. Aber das außer mir kaum jemand. 
Bei ihren Worten verzog ich keine Miene, aber wir hatten wahrscheinlich den selben Gedanken, nachdem sie ausgesprochen waren. Die Schule war ein sicherer Hafen, für alle von uns, aber was würde nach unserem Abschluss werden? Meine guten Noten würden mir in diesem Krieg rein garnichts nützen, und ich wusste dass ich mit meinem Blutstatus quasi eine Zielscheibe vor der Stirn haben würde, zumindest mehr als meine Mitschüler mit 'reinem' Blut. "Ich wünschte, wir könnten für immer hier bleiben", murmelte ich. Am liebsten wäre es mir ja, irgendwann wirklich wieder hier her zu kommen. Als Lehrerin vielleicht. Professor Slughorn hatte schon einmal angedeutet, dass er nicht mehr ewig unterrichten würde und Zaubertränke war mein bestes Fach. Das wäre wirklich etwas, das ich mir vorstellen könnte. 
Ich versuchte das Thema zu beenden, indem ich auf die Teufelsschlinge zeigte. "Das Ding sieht aus als würde es uns beobachten", bemerkte ich, fast schon ein bisschen angewidert, bevor ich die Seite zuschlug und stattdessen deutlich weiter vorne ein paar exotisch aussehende Pflanzen betrachtete.
"Ja, doppelt hält besser heißt das ...", bestätigte ich sie, ein bisschen abgelenkt allerdings, da ich selbst grade meine Feder und eine Rolle Pergament aus meiner Tasche kramte. "Ehrlich gesagt nutze ich die GdZ Stunden lieber für Hausaufgaben, seit ich einmal eingeschlafen bin", gab ich zu. An den Tag konnte ich mich sehr gut erinnern, weil meine Hand in eben diesem Moment wegrutschte, sodass ich mit der Stirn so laut auf den Tisch geknallt war, dass der halbe (noch wache) Teil der Klasse in schallendes Gelächter ausgebrochen und Professor Binns, nach kurzer Verwirrung, warum seine Klasse Laute von sich gab, mit dem Unterricht fortgefahren war. Eine Woche lang hatte ich monstermäßige Kopfschmerzen und einen riesigen blauen Fleck gehabt, die mich daran erinnert hatten. "Professor Binns würde mir ja leid tun, aber ... er scheint es ja sowieso nicht zu bemerken. Oder er ignoriert einfach, dass die Hälfte seiner Schüler schläft."
Ich blickte noch einmal auf das Buch und nickte dann bestätigend. "Ja, ich glaube, dass das Buch hier ganz hilfreich sein könnte", antwortete ich und blätterte nachdenklich durch die Seiten. "Hier steht alles in zwei Sätzen erklärt, was wir in drei Wochen Unterricht gelernt haben", bemerkte ich, etwas frustriert, weil ich dieses Buch nicht eher gefunden hatte. Das hätte uns die Arbeit deutlich erleichtert.

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Re: Krankenflügel

von Lily am 05.01.2018 01:42

Ich brauchte garnicht warten, bis ich Remus' Stimme hörte, denn ich erkannte ihn schon, als er sich leicht aufrichtete. Auf Zehenspitzen schlich ich in den Raum und ließ die Tür so langsam und vorsichtig ins Schloss fallen, dass es kaum hörbar war. Alles in mir hoffte ja, dass Madam Pomfrey bereits schlief und mich nicht sofort wieder rauswarf, sobald sie nur einen Ton von uns hörte.
Ich hielt mich allerdings auch bereit, um sofort unter eins der Betten zu kriechen und mich vor ihr zu verstecken, falls sie aus ihrem Büro (oder was auch immer hinter der Tür lag; ich war nie neugierig genug gewesen um jemanden danach zu fragen) kam. Ohne einen Kampf würde ich den Krankenflügel bestimmt nicht verlassen, zumindest nicht, bevor ich mit Remus gesprochen hatte. Wir hatten uns immerhin die ganzen Ferien über nicht gesehen und ich wollte die ganze Schokolade auch nicht umsonst durch die halbe Schule geschleppt haben.
"Davon würde ich Ihnen abraten, Mister Lupin", entgegnete ich leise, konnte mir ein kleines Grinsen aber nicht verkneifen. "Sonst muss ich Sie leider dazu zwingen, mir dabei zuzusehen, wie ich die ganze Schokolade hier alleine esse."
Mit schnellen, aber leisen Schritten durchquerte ich die restlichen Meter des Raumes. Ein Stück entfernt von seinem Bett stand ein Stuhl, der für Besucher gedacht war, aber den ignorierte ich gekonnt und setzte mich stattdessen vorsichtig auf die Kannte seines Betts; ein bisschen ängstlich, ihn ausversehen zu verletzen.
Durch das Fenster konnte man die Umrisse des Mondes erkennen, der ja schon wieder abgenommen hatte, aber trotzdem noch wie ein Vollmond aussah. Mein Blick hing nur eine Sekunde daran, bevor ich ihn auf Remus richtete und mich zu einem Lächeln zwang. 
Ich schob meine Hände in meine (zugegeben, von innen vergrößerten) Taschen und leerte meine sämtlichen Schokoladenvorräte auf seiner Bettdecke aus. "Mit besten Grüßen von meiner Mum", bemerkte ich grinsend und deutete auf eine kleine Tüte, in der sich Schokodrops befanden, die meine Mutter zu besonderen Anlässen gerne selbst machte und mir schon oft zum Geburtstag geschickt hatte.
Ich selbst hatte nicht so viel Talent wie sie; Eigentlich hatte ich nämlich helfen wollen, aber nachdem die Hälfte der Schokolade an den Wänden klebte und Dad neue kaufen gehen musste, hatte Mum vorgeschlagen es einfach alleine zu machen. Und ich hatte seufzend eingewilligt und sie einfach gebeten, mir ein paar einzupacken, damit ich Remus welche abgeben konnte. 
Mit einer Hand stützte ich mich leicht auf der Matratze ab und legte den Kopf schief. "Wie geht es dir?" Meine Stimme war nur ein Flüstern, aber in diesem riesigen, stillen Raum wirkte sie trotzdem sehr laut. 

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Re: 📜 Vollmacht

von Lily am 04.01.2018 23:41

NAME: Lily Evans
ENTFÜHREN: Ja 
ERPRESST WERDEN: Nein 
FOLTERN: Ja
GEISELNAHME: Ja
TÖTEN: Nein
SONSTIGE IDEEN

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Re: Zukunftsplay » 7

von Lily am 04.01.2018 22:57

Ich war so sehr in das Buch vertieft, dass ich alles andere um mich herum ausblendete. Die Bibliothek, die anderen Leute und auch Lumen, die mit einer kleinen Verspätung zu unserem Treffen kam; allerdings hatte ich damit auch schon irgendwie gerechnet. Beim Klang ihrer Stimme hob ich den Kopf und musste bei ihren dramatischen Worten sofort grinsen.
"Du musst es positiv sehen", gab ich zurück und schob das Buch ein kleines Stück von mir weg, in Richtung der Mitte des Tisches. Die Teufelsschlinge, die auf der aufgeschlagenen Seite abgebildet war, wirkte auf mich ein wenig zu echt und langsam etwas gruselig. Irgendwo hatten Pflanzen ja auch etwas Interessantes an sich, aber so eine wollte ich in meinem Leben eigentlich nicht unbedingt live erleben. "Wieder ein Jahr weniger. Und nächstes Jahr um diese Zeit sitzen wir hier, und dann ist es das letzte Mal, dass wir für Kräuterkunde lernen müssen." Ich lächelte leicht. Das war eigentlich kaum ein Trost, wenn man es bedachte - besonders weil dabei auch der Gedanke aufkam, dass das nächste Schuljahr auch unser letztes sein würde -, denn wir müssten trotzdem erstmal diese Prüfung hinter uns bringen. 
"Ich hab' letztens auch mindestens eine halbe Stunde gebraucht, bis ich nach dem Essen im Gemeinschaftsraum angekommen bin, also: Absolut kein Problem", erwiderte ich schulterzuckend und schmunzelte leicht. Ich war zwar mittlerweile ganz gut darin, die Treppen zu durchschauen, aber es gab immer mal wieder Tage, wo ich minutenlang auf einer Etage stand, weil die Treppe einfach nicht da bleiben wollte, wo ich eigentlich hin musste. 
Die Bücher auf dem Tisch begutachtete ich einen Moment lang, bevor ich sie in zwei Stapel teilte. Der eine Stapel war das, was wir definitiv können mussten und auf dem anderen (und zum Glück auch dem höheren) Stapel lagen die Bücher, die eventuell Wissen enthielten, das unsere Fragen klären konnte. Also, eventuell. "Naja ... es ist Kräuterkunde.", antwortete ich und betonte das Wort so, als ob es das schlimmste Unheil der Welt wäre. "Ich gehe lieber auf Nummer sicher. Und brauchen tun wir eigentlich nur den kleinen Stapel ... aber ich hab' schonmal ein paar andere Bücher rausgesucht, die Professor Sprout mal im Unterricht erwähnt hat." Schulterzuckend sah ich wieder zu Lumen, konnte mir ein Grinsen aber nicht ganz verkneifen. 
Das Buch, das ich zuvor gelesen hatte schlug ich zu und legte es ganz oben auf den zweiten Stapel. "Vielleicht hat es das auch, wer weiß das in dieser Abteilung schon", murmelte ich und fuhr mit dem Finger noch einmal über den empfindlichen Einband. Es vergammelte wahrscheinlich wirklich schon seit Jahrzehnten im Regal. "Aber es ist eigentlich ganz hilfreich ... zumindest kommt es schneller zum Punkt als die ganzen anderen Schulbücher." Ich deutete auf den Text auf der Seite, woraufhin die Teufelsschlinge nach meinem Finger schnappte. Natürlich war es nur auf dem Papier, aber es fühlte sich trotzdem irgendwie komisch an, wie sie versuchte, sich um meinen Finger zu wickeln.

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Re: Krankenflügel

von Lily am 04.01.2018 22:19

Ich hatte Weihnachten Zuhause bei meiner Familie verbracht, aber ehrlich gesagt hatte ich jede Sekunde bereut, die ich zusammen mit Petunia in einem Raum verbringen musste. Meinen Eltern zuliebe hatte ich versucht, sie nicht absichtlich irgendwie zu provozieren (was eigentlich hieß, dass ich kaum mit ihr sprach, weil jedes Wort aus meinem Mund sie zu provozieren schien), aber am zweiten Weihnachtstag war alles doch irgendwie aus den Fugen geraten, als sie mir irgendetwas an den Kopf schmiss, das ich nicht auf mir sitzen lassen wollte. Eigentlich hätte man von Anfang an vorhersagen können, dass es so ausgehen würde (das tat es seit meinem dritten Schuljahr schließlich jedes Jahr), aber ich würde mich wahrscheinlich noch schlechter fühlen, wenn ich Weihnachten von meiner Familie getrennt verbrachte. So hatte ich immerhin eine lange Zugfahrt für mich gehabt: nur ich, meine Vorfreude auf die Schule und das neue Album der Beatles, das ich zu Weihnachten bekommen hatte und unbedingt Remus zeigen wollte, sobald ich ihn sah.
Das Problem war nur: Ich sah ihn nicht. Weder im Gemeinschaftsraum, noch in der Großen Halle beim Frühstück, und als ich schließlich missmutig den anderen drei Rumtreibern ohne ihn über den Weg lief, dämmerte mir langsam, warum ich ihn nirgendwo antraf. Trotzdem fragte ich vorsichtig bei Peter nach, wo er sich aufhielt, und irgendetwas in meinem Blick brachte ihn wohl dazu, nach kurzem Zögern mit der Sprache heraus zu rücken. Mit den Taschen voll mit meinem Schokoladenvorrat, den ich über die Ferien glücklicherweise aufgefüllt hatte, und meinem neuen Beatlesalbum samt dem alten Kassettenrekorder meines Dads (der hier im Schloss glücklicherweise funktionierte) unter dem Arm machte ich mich auf den Weg zum Krankenflügel.
Auf den Gängen war kaum noch jemand unterwegs, aber da Remus und ich ja beide Vertrauensschüler waren fragte mich auch niemand, wo ich so spät noch hin wollte. Ich klopfte nicht an die schwere Tür, sondern schob sie sofort langsam auf, um vorsichtig durch den Türspalt zu gucken. Die Betten schienen alle leer, bis auf eines am Ende des Raums. Trotzdem wollte ich sicher gehen. "Remus?", flüsterte ich und wartete auf irgendeine Reaktion. Er hätte sich ja in der Zwischenzeit auch selbst entlassen können, sodass ich jetzt möglicherweise nur den Schönheitsschlaf von irgendeinem anderen Schüler störte.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.01.2018 23:00.

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Re: Zukunftsplay » 7

von Lily am 04.01.2018 22:01

Es waren noch ein paar Minuten, bis ich mich eigentlich mit Lumen treffen wollte. Die Abschlussprüfungen würden bald anstehen und wir wollten noch einmal den ganzen Stoff des Schuljahres durchgehen, nur um wirklich sicher zu gehen. Ich zog vorsichtig ein paar Bücher aus den etwas verstaubten Regalen der Bibliothek. Ein paar der Bücher hatten wir schon einmal zum Lernen benutzt, ein paar waren mal im Unterricht erwähnt worden und das allerletzte, das ganz oben auf meinem Bücherstapel auf dem Tisch landete, erregte einfach mein Interesse. Vorsichtig wischte ich mit der Hand über den Buchrücken, um neugierig die erste Seite aufzuschlagen. Das Buch war schon etwas älter und offensichtlich auch schon länger nicht mehr angerührt worden, aber auf den dicken Seiten waren viele kleine, sich bewegende Zeichnungen, die mir sehr nützlich erschienen. Kräuterkunde war absolut nicht mein Lieblingsfach (wirklich nicht!), aber die Erklärungen in dem Buch waren sehr viel interessanter gestaltet als in all den anderen Büchern, die wir bisher benutzt hatten. Vielleicht würde Lumen das ja auch so sehen, und vielleicht könnten wir dieses Jahr damit ja in Ruhe für die Abschlussprüfungen lernen, ohne dass wir uns durch den Stoff für Kräuterkunde quälen mussten.

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