Krankenflügel

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Lily

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Hogwarts [ehem.] Gryffindor Jahrgang 7 Muggelstämmig Gut Demiguise Covenant Vertrauensschüler Schulsprecherin Slug-Club Duellierclub Zauberkunstclub Fan Everybody's Darling OC Frei

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Re: Krankenflügel

von Lily am 04.01.2018 22:19

Ich hatte Weihnachten Zuhause bei meiner Familie verbracht, aber ehrlich gesagt hatte ich jede Sekunde bereut, die ich zusammen mit Petunia in einem Raum verbringen musste. Meinen Eltern zuliebe hatte ich versucht, sie nicht absichtlich irgendwie zu provozieren (was eigentlich hieß, dass ich kaum mit ihr sprach, weil jedes Wort aus meinem Mund sie zu provozieren schien), aber am zweiten Weihnachtstag war alles doch irgendwie aus den Fugen geraten, als sie mir irgendetwas an den Kopf schmiss, das ich nicht auf mir sitzen lassen wollte. Eigentlich hätte man von Anfang an vorhersagen können, dass es so ausgehen würde (das tat es seit meinem dritten Schuljahr schließlich jedes Jahr), aber ich würde mich wahrscheinlich noch schlechter fühlen, wenn ich Weihnachten von meiner Familie getrennt verbrachte. So hatte ich immerhin eine lange Zugfahrt für mich gehabt: nur ich, meine Vorfreude auf die Schule und das neue Album der Beatles, das ich zu Weihnachten bekommen hatte und unbedingt Remus zeigen wollte, sobald ich ihn sah.
Das Problem war nur: Ich sah ihn nicht. Weder im Gemeinschaftsraum, noch in der Großen Halle beim Frühstück, und als ich schließlich missmutig den anderen drei Rumtreibern ohne ihn über den Weg lief, dämmerte mir langsam, warum ich ihn nirgendwo antraf. Trotzdem fragte ich vorsichtig bei Peter nach, wo er sich aufhielt, und irgendetwas in meinem Blick brachte ihn wohl dazu, nach kurzem Zögern mit der Sprache heraus zu rücken. Mit den Taschen voll mit meinem Schokoladenvorrat, den ich über die Ferien glücklicherweise aufgefüllt hatte, und meinem neuen Beatlesalbum samt dem alten Kassettenrekorder meines Dads (der hier im Schloss glücklicherweise funktionierte) unter dem Arm machte ich mich auf den Weg zum Krankenflügel.
Auf den Gängen war kaum noch jemand unterwegs, aber da Remus und ich ja beide Vertrauensschüler waren fragte mich auch niemand, wo ich so spät noch hin wollte. Ich klopfte nicht an die schwere Tür, sondern schob sie sofort langsam auf, um vorsichtig durch den Türspalt zu gucken. Die Betten schienen alle leer, bis auf eines am Ende des Raums. Trotzdem wollte ich sicher gehen. "Remus?", flüsterte ich und wartete auf irgendeine Reaktion. Er hätte sich ja in der Zwischenzeit auch selbst entlassen können, sodass ich jetzt möglicherweise nur den Schönheitsschlaf von irgendeinem anderen Schüler störte.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.01.2018 23:00.

Remus
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Re: Krankenflügel

von Remus am 05.01.2018 01:10

Wirkliche Freude hatte ich nicht empfunden, als ich wieder in den Hogwartsexpress gestiegen war um zurück zur Schule zu fahren. Weihnachten war schön gewesen, sehr besinnlich. Von meinen Eltern hatte ich ein Buch bekommen welches ich mir insgeheim gewünscht, jedoch nie ausgesprochen hatte, da es sehr kostspielig war. Wir hatten über vieles geredet, ich hatte sehr viel Zeit im Wohnzimmer verbracht. Es zog mich nicht wirklich in mein Zimmer. Es hafteten zu viele Erinnerungen an Teddy daran. Sie war in den Sommerferien sehr oft bei mir gewesen. Auch über Nacht. Es war taktvoll von meinen Eltern gewesen nicht nachzufragen, was mit Teddy war. Ich wusste es ja selbst nicht so ganz. Den genauen Wortlaut als sie mit mir schluss gemacht hatte wusste ich nicht mehr, doch es war sehr kryptisch gewesen. Irgendwas von, ich würde das noch verstehen.
Aber Teddy war nicht der Grund, weshalb ich mich nicht auf Hogwarts freuen konnte. Nur zwei Nächte später würde die Bestie in mir wieder zum Vorschein kommen. Und dies war wahrlich kein Grund zur Freude.
Es war leichter als früher, das war mir bewusst. Ich bekam Unterstützung und mehr Fürsorge, als ich vermutlich verdiente. Aber hart war es dennoch. Beklagte ich mich? Kaum. Auch wenn ein paar Wenige dennoch wussten wie es mir wirklich damit ging.
An diesem Abend lag ich immer noch im Krankenflügel und döste vor mich hin. Madame Pommfrey sagte immer wieder, ich bräuchte eine menge Ruhe. Es war beinahe zu ihrem Mantra geworden, was sie ständig vor sich hinmurmelte. Besonders schlimm war diese Angewohnheit wenn die anderen Rumtreiber mich besuchten. Was ich sehr schade fand. Es lenkte von den Schmerzen ab.
Mir ging es einigermaßen besser. Neben meinem Bett stand eine halb volle Schüssel mit Suppe, die ich versprochen hatte später noch zu löffeln. Aber mir war kein bisschen nach Suppe. Dann fühlte ich mich noch kranker als ich wirklich war...
Als ich die Flügektür aufschwingen hörte, öffnete ich die Augen, in der Erwartung es wären James, Sirius und Peter. Doch es war Lily, die sich leise hereinschlich. Ein wenig unbehaglich bewegte ich mich im Bett und stützte mich ächzend auf. Ich neigte den Kopf und überlegte wie ich ihr sagen sollte, dass sie nicht hier sein brauchte. Madame Pommfrey würde sie eh gleich wieder rausschicken. Und es war mir äußerst unangenehm in diesem Zustand gesehen zu werden. Doch dann sah ich die Schokolade, die sich in Lilys Armen befand. Automatisch schlich sich der Anflug eines Lächelns in mein Gesicht. "Zu dieser Uhrzeit nicht im Bett, Miss Evans? Pass auf, sonst muss ich dir noch Punktabzüge geben.." scherzte ich kläglich und eigentlich wussten wir beide, dass ich ihr keine Punkte abziehen konnte, da auch sie Vertrauensschülerin war.

   
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Lily

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Re: Krankenflügel

von Lily am 05.01.2018 01:42

Ich brauchte garnicht warten, bis ich Remus' Stimme hörte, denn ich erkannte ihn schon, als er sich leicht aufrichtete. Auf Zehenspitzen schlich ich in den Raum und ließ die Tür so langsam und vorsichtig ins Schloss fallen, dass es kaum hörbar war. Alles in mir hoffte ja, dass Madam Pomfrey bereits schlief und mich nicht sofort wieder rauswarf, sobald sie nur einen Ton von uns hörte.
Ich hielt mich allerdings auch bereit, um sofort unter eins der Betten zu kriechen und mich vor ihr zu verstecken, falls sie aus ihrem Büro (oder was auch immer hinter der Tür lag; ich war nie neugierig genug gewesen um jemanden danach zu fragen) kam. Ohne einen Kampf würde ich den Krankenflügel bestimmt nicht verlassen, zumindest nicht, bevor ich mit Remus gesprochen hatte. Wir hatten uns immerhin die ganzen Ferien über nicht gesehen und ich wollte die ganze Schokolade auch nicht umsonst durch die halbe Schule geschleppt haben.
"Davon würde ich Ihnen abraten, Mister Lupin", entgegnete ich leise, konnte mir ein kleines Grinsen aber nicht verkneifen. "Sonst muss ich Sie leider dazu zwingen, mir dabei zuzusehen, wie ich die ganze Schokolade hier alleine esse."
Mit schnellen, aber leisen Schritten durchquerte ich die restlichen Meter des Raumes. Ein Stück entfernt von seinem Bett stand ein Stuhl, der für Besucher gedacht war, aber den ignorierte ich gekonnt und setzte mich stattdessen vorsichtig auf die Kannte seines Betts; ein bisschen ängstlich, ihn ausversehen zu verletzen.
Durch das Fenster konnte man die Umrisse des Mondes erkennen, der ja schon wieder abgenommen hatte, aber trotzdem noch wie ein Vollmond aussah. Mein Blick hing nur eine Sekunde daran, bevor ich ihn auf Remus richtete und mich zu einem Lächeln zwang. 
Ich schob meine Hände in meine (zugegeben, von innen vergrößerten) Taschen und leerte meine sämtlichen Schokoladenvorräte auf seiner Bettdecke aus. "Mit besten Grüßen von meiner Mum", bemerkte ich grinsend und deutete auf eine kleine Tüte, in der sich Schokodrops befanden, die meine Mutter zu besonderen Anlässen gerne selbst machte und mir schon oft zum Geburtstag geschickt hatte.
Ich selbst hatte nicht so viel Talent wie sie; Eigentlich hatte ich nämlich helfen wollen, aber nachdem die Hälfte der Schokolade an den Wänden klebte und Dad neue kaufen gehen musste, hatte Mum vorgeschlagen es einfach alleine zu machen. Und ich hatte seufzend eingewilligt und sie einfach gebeten, mir ein paar einzupacken, damit ich Remus welche abgeben konnte. 
Mit einer Hand stützte ich mich leicht auf der Matratze ab und legte den Kopf schief. "Wie geht es dir?" Meine Stimme war nur ein Flüstern, aber in diesem riesigen, stillen Raum wirkte sie trotzdem sehr laut. 

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Remus
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Re: Krankenflügel

von Remus am 05.01.2018 18:27

Als ich auf ihre Wort hin lachen musste, schmerzten mir sämtliche Körperteile, aber das war es mir auf jeden Fall Wert. "Diese Grausamkeit hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut..." antwortete ich und rutschte dann autoamtisch ein Stück weg, als Lily sich neben mir nieder ließ.
breites Grinsen welches sich bei dem Anblick der vielen Schokolade auf meinem Gesicht breit gemacht hatte verblasste langsam wieder. Und dann fragte Lily wie es mir ging. Wieder einmal überkam mich das Gefühl, dass sie schon lange wusste was ich war. Ich vertraute darauf, dass keiner der Marauder, nicht einmal James, ihr davon erzählt hatte. Teddy und Gwen hatten mit Sicherheit auch alles für sich behalten, da hatte ich keine Zweifel. Ich hatte mich beim ersten Verdacht, dass sie es wusste gefragt wie zu Merlins Bart sie davon wissen konnte. Aber die Antwort war viel zu einfach. Lily war nicht dumm. Sogar eher das gegenteil davon. Und ich war glücklich darüber, sie seit mehreren Jahren meine beste Freundin nennen zu können. Eigentlich wäre ein ein Wunder, wenn sie es nicht irgendwann herausbekommen hatte. Und dennoch blieb die Frage offen, weshalb sie mich nicht ein einziges Mal damit konfrontiert hatte. Warum blieb sie und entfernte sich nicht? Ich hätte nicht einmal den Grund erfahren, sie hätte sich einfach ganz langsam aus der Affäre ziehen können. Niemand wäre zu Schaden gekommen.
Das alles ging mir nun durch den Kopf. Ich sah weg und dann doch wieder zu Lily. "Gut." antwortete ich ruhig. Ich hatte jetzt nicht die Energie das anzusprechen. Ich nickte nachdrücklich. Dann nahm ich Lily's Skepsis wahr und verbesserte sofort. "Besser." ich seufzte und sah Lily an. "Du wagst ziemlich viel." murmelte ich dann und meinte damit nicht nur, dass sie womöglich von Madam Pommfrey erwischt werden würde.

   
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Re: Krankenflügel

von Lily am 05.01.2018 19:22

Ich öffnete die Tüte mit den Schokodrops, schob mir selbst eins in den Mund und legte den Rest auf die Bettdecke, damit Remus sich auch daran bedienen konnte. "Du würdest dich wundern, wozu ich fähig bin", erwiderte ich grinsend und mit einem Funkeln in den Augen. Dabei kannte Remus mich eigentlich so gut wie niemand anderer, außer Severus vielleicht. Aber da waren die beiden wahrscheinlich auf der gleichen Stufe, denn Remus hatte mich auch schon als 'Lily, die Vertrauensschülerin' erlebt, die auch ziemlich aufbrausend werden konnte. Auch wenn das garnicht mal so oft vorkam. 
Wie mein Blick in diesem Moment aussah wusste ich nicht, aber anscheinend konnte man mir meine Gedanken daran ablesen, sodass Remus sich verbesserte. Ich seufzte. Irgendwie ahnte ich, was Remus dachte. Wahrscheinlich kannten wir uns mittlerweile einfach zu gut, und es belastete mich, dass sein Geheimnis irgendwie immer zwischen uns stand.
Es war nicht schwer gewesen, eins und eins zusammen zu zählen und dahinter zu kommen, warum Remus jeden Vollmond plötzlich krank war oder wegen sonst einer Ausrede im Unterricht fehlte. Ich hatte ihn nie darauf angesprochen, weil es für mich so oder so keinen Unterschied machte, aber manchmal fragte ich mich trotzdem, wie lange die anderen Rumtreiber schon von seinem Geheimnis wussten, denn es war offensichtlich, dass sie es wussten. Ob er es ihnen erzählt hatte oder nicht und manchmal auch, warum er es mir nicht einfach erzählt hatte. Zu Anfang zumindest, denn mittlerweile ... machten wir uns beide etwas vor, indem wir es nicht zugaben. 
Ich zupfte an seiner Bettdecke und strich das Laken neben dem Haufen an Schokolade glatt, bevor ich ihn wieder ansah. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder?" Sanft lächelte ich.
Ich hatte ihn schon oft im Krankenflügel besucht, wenn er offiziell als krank galt, aber meistens ein paar Tage später und tagsüber, aber noch nie so kurz nach dem Vollmond und dann noch so spät in der Nacht. Etwas in mir drängte mich dazu, ihm endlich zu sagen, dass ich Bescheid wusste. Dieses Wissen schien irgendwie unsere Freundschaft zu belasten, und das wollte ich nicht. Ich wollte für ihn da sein, und ich wollte dass er das wusste. Und dafür musste ich es nun einmal aussprechen, aber irgendwie ... fand ich nie den richtigen Moment. Andererseits gab es wahrscheinlich nie einen richtigen Moment dafür. 
Ich atmete ruhig ein und nahm seine Hand. "Ich weiß Bescheid.", sagte ich schließlich leise und sah ihn direkt an, allerdings fühlte ich auch wie mir im gleichen Moment ein Haufen Steine vom Herzen fielen.

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Re: Krankenflügel

von Remus am 07.01.2018 16:46

Unwillkürlich musste ich schmunzeln. "Ich weiß genau wozu du alles fähig bist..." erwiderte ich und nahm mir dann zögernd einen Schokodrop. Ich legte ihn auf meine Zunge und genoss den Geschmack und die Süße. Viel besserer Stoff als diese dämliche Suppe...
Was Lily anging...Ich hatte sie mehr als einmal aufgebracht erlebt. Es hörte sich vielleicht komisch an, wenn ich sagte, dass ich es ziemlich cool fand. Es schien immer so als würde der ganze Raum in Flammen stehen. Jeder Blick war dann auf sie gerichtet und man musste ihr einfach zu hören. Zumindest war das so für mich. Sie klang so bestimmt und was sie sagte war 100% richtig. Das war dann jedem klar. Sie entschärfte die Situation mit einer kleinen Explosion, würde ich sagen. Aber allzu oft kam das noch nicht vor.
Ich verzog ganz leicht die Lippen. "Das hätte auch von Sirius kommen können..." antwortete ich und hob leicht die Augenbrauen. Es würde mich nicht wundern, wenn er sich die Worte 'No risk, no fun' auf den Körper tättowieren lassen würde. Ich warf Lily ein kurzes Lächeln zu. Ich machte ihr ja keinen Vorwurf oder so. Ich fand es sehr schön, dass sie hier bei mir war. Lily nahm sich wieder einen Schokodrop, doch kurz bevor sie ihre Hand wegzog, hielt ich sie für einen Moment fest und drückte sie dankbar. Manche Gesten konnten besser beschreiben was man fühlte als irgendwelche Worte.
Dann schob ich mir ebenfalls wieder einen Schokodrop in den Mund. Wir schwiegen. Eine ganze Weile sogar. Jeder irgendwie in seinen Gedanken. Lilys Stimme klang ein wenig rau, als sie leise wieder sprach. Es waren nur drei winzige Worte und doch welche, die mich komplett aus der Bahn warfen. Dabei hatte ich es ja schon irgendwie gewusst. Ich hatte kaum gemerkt, dass Lily meine Hand nahm. Ich schluckte den Rest Schokolade hinunter und sah Lily unergründlich an. Irgendwann kam ein leises, erdrücktes "Entschuldigung..." über meine Lippen. Ich konnte nicht einmal sagen weshalb ich mich entschuldigte. Vielleicht, weil ich ihr es nicht selbst gesagt hatte. Oder weil ich mich dafür schämte, dass sie jetzt irgendwie auch Teil der Sache war. Gwenog hatte damit nicht umgehen können. Das klang einfach leichter als es letztendlich war...

   
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Re: Krankenflügel

von Lily am 07.01.2018 17:46

Ich grinste verlegen und spielte mit dem Papier der Schokodrops in meiner Hand, bevor ich: "Ich weiß." erwiderte. Einen Moment lang herrschte Stille, bevor ich hinzufügte: "Aber ich glaube du wirst den Tag nicht erleben, an dem ich meine Schokolade nicht mit dir teile ... egal was ihr vier wieder anstellt." Es war wohl bekannt, dass ich nicht der größte Fan von den ganzen Streichen war, die über die Jahre hinweg den Rumtreibern zugeschrieben wurden. Während ich James und Sirius oft eigentlich direkt meine Meinung darüber mitteilte, hielt ich mich Remus gegenüber eigentlich zurück. Wahrscheinlich aber auch nur weil er sowieso meistens genau wusste was ich dachte, wodurch meine Worte dann ohnehin nicht mehr notwendig wären. 
Meine Stirn legte sich in Falten. "Stimmt wohl. Aber sag ihm das lieber nicht." Die Kommentare, die ich mir dann von Sirius anhören konnte, würden mir wahrscheinlich die letzten Nerven rauben. Ich schüttelte den Kopf, lächelte aber leicht, als ich den Druck an meiner Hand spürte.
Die Stille die folgte war nicht unangenehm oder bedrückend, aber die ganze Situation schien sich bei meinen Worten ruckartig zu ändern. Ich suchte nach irgendetwas in Remus Blick, das mir offenbarte, was grade in seinem Kopf vorging, aber seine Worte darauf brachten dafür mich ein wenig aus dem Konzept. Wofür entschuldigte er sich? Er war doch der Letzte, der sich wegen irgendetwas entschuldigen musste ... vorher wäre eher ich dran, weil ich ihm nicht gesagt hatte, dass ich es schon so lange wusste. 
Aber seine Worte bewiesen auch, dass ich mit meiner Vermutung - mehr war es bisher ja nicht gewesen; das hier war das erste Mal, dass ich überhaupt darüber sprach - nicht daneben lag. Er wusste, wovon ich sprach und er versuchte auch garnicht, mir irgendeine Ausrede aufzutischen oder so zu tun, als wüsste er nicht, wovon ich sprach. Irgendetwas in mir hatte trotzdem gehofft, dass er genau das tun würde; nicht meinetwegen, sondern um seiner selbst willen. Dass er mir doch sagte, dass ich mich irrte. Dass es ihm gut ging und er sich nicht jeden Monat unter Schmerzen verwandeln musste. 
"Du ... du musst dich nicht entschuldigen", sagte ich leise und presste die Lippen zusammen, ließ seine Hand aber nicht los, sondern umklammerte sie fast schon. Ein leises, trauriges Lachen kam über meine Lippen. "Du kannst doch nichts dafür, dass ich ... einfach von alleine darauf gekommen bin. Irgendwie. Du bist der letzte, der sich entschuldigen müsste.", murmelte ich und drückte seine Hand noch einmal.

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Re: Krankenflügel

von Remus am 10.01.2018 02:38

Ich grinste schief und wir aßen zusammen Schokolade. Ich hatte immer noch ein wenig Ansgt, dass Madame Pommfrey gleich kommen und Lily wegschicken würde. Warum verstand die Heilerin nicht, dass mir Gesellschaft einfach gut tat. Mittlerweile war es beinahe lästig jeden Monat verarztet zu werden und jedes Mal so behandelt zu werden als ob ich schrecklich krank wäre. Ich würde wieder in Ordnung werden. Meine Freunde konnten das doch nur besser machen.
"Ich würde das nie wagen ihm das zu sagen." erwiderte ich schmunzelnd. Für einen Moment wünschte ich mir allerdings, dass Sirius selbst es gehört hatte und jetzt breit grinsend durch die Tür auf uns zukam um Lily aufzuziehen. Ich hatte ihn seit dem Morgen nur kurz gesehen. Ihn und die anderen. Die ich natürlich auch gerne hier haben würde. Aber Lilys Gesellschaft genoss ich in allen zügen.
Ich presste meine Lippen wie sie aufeinander und schüttelte kurz den Kopf. Ich würde ihr meine Gedankengänge ja erklären, aber sie würde es ja nicht verstehen. Das tat niemand. Selbst Teddy nicht, die meine Gedanken ja sogar hatte hören können. Es wurde einfach immer kompliziert. Jeder der sich mit mir abgab war indirekt davon betroffen. Und gerade die Lily, die irgendwie das empathischste Wesen überhaupt war würde das ziemlich nahe gehen. Und das tat mir jetzt schon leid. Ich sah es ihr ja jetzt schon an. Ich erwiderte den leichten Druck um ihre Hand und schluckte kurz. Ich ließ mich zurück in die Kissen sinken und schloss die Augen. "Ich weiß aber nicht was ich sonst dazu sagen soll..." sagte ich ehrlich und blinzelte Lily an.

   
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Re: Krankenflügel

von Lily am 11.01.2018 00:10

Ich knabberte an meinem Stück Schokolade und schwieg für einen Moment. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl im Bauch, entweder wegen der Angst, dass Madam Pomfrey doch aufgewacht war oder dass Remus drei andere Freunde plötzlich durch die Tür stürzten, weil sie sich wieder durch irgendeinen ihrer Tricks an den ganzen Vertrauensschülern auf den Fluren vorbeigeschlichen hatten. Irgendeinen Trick musste es da doch geben ... zumindest wollte ich nicht glauben, dass wirklich alle Vertrauensschüler so blind waren, dass sie nie erwischt wurden. Nicht, dass ich besonders scharf darauf war, Punkte für Gryffindor zu verlieren, aber ich wollte wissen, was ihr Trick war. Oder ob es da überhaupt einen gab.
"Du musst da auch nichts zu sagen", begann ich vorsichtig, zupfte wieder an der Bettdecke, weil ich nicht wusste, was ich mit meinen Händen sonst anstellen sollte. Meine Mundwinkel zogen sich ein Stückchen nach oben, als ich über meine nächsten Worte nachdachte. "Ich wollte einfach ... ehrlich zu dir sein, weißt du? Ich laufe schon so lange damit durch die Gegend, weil es nichts daran ändert, wie ich über dich denke - ich meine, du bist mein bester Freund, natürlich ändert das nichts! -, aber ich wollte dich nicht anlügen und so tun, als ob ich von nichts wüsste. Das hat sich so ... unaufrichtig angefühlt" 
Mein Lächeln jetzt war aber aufrichtig. Remus' Hand hielt ich immer noch fest, aber ich dachte garnicht daran, sie loszulassen. 

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Re: Krankenflügel

von Remus am 28.01.2018 01:28

Ich lauschte Lilys Erklärungen und konnte nicht anders als zu lächeln. "Shh, shh...du musst da auch nichts zu sagen..." erwiderte ich dann leise. Aber es tat trotzdem so gut ihre Worte zu hören. Sie war auch meine beste Freundin, abgesehen von den Rumtreibern und es war mir eine Ehre, dass sie mein Geheimnis wusste und somit mein Leben in der Hand hatte. Ich vertraute es ihr an. Ich würde ihr alles anvertrauen.
Ich rutschte ächzend zur linken Seite meines Bettes und bedeutete ihr sich zu mir zu legen. "Nur...also nur wenn du möchtest. Der Stuhl ist ja doch recht unbequem.." murmelte ich und legte mich zurück in die Kissen, die recht weich waren für einen Krankenzimmer. Früher war das jedenfalls nicht so. Ich fragte mich instinktiv ob ich mittlerweile meine eigenen Kissen bekommen hatte. So als Stammgast...
Ich legte mich zur Seite, sodass Lily und ich beinahe Stirn an Stirn ligene würden, wenn sie mein Angebot annehmen würde. Wenn Madame Pomfrey ihre Runden zog, würde das weniger auffallen als wenn jemand neben mir sitzen würde. Naja und ich hatte das Gefühl meine Schrammen würden schneller heilen wenn ich in Gesellschaft war. Langsam fielen mir allerdings wieder die Augen zu. "Keine Angst, ich beiß nicht..." sagte ich, schon wieder halb am eindösen und lächelte kurz in Lilys Richtung.

   
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