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Re: Vergangenheitsplay » 7
von Lily am 02.09.2018 00:19Peter & Lily
{ i r g e n d w a n n w ä h r e n d d e s 5 . S c h u l j a h r e s }
Mit immernoch glänzenden Augen und strahlendem Lächeln lief ich durch das Schloss, immernoch voller Stolz wegen des blitzenden Vertrauensschülerabzeichens auf meinem Umhang. Mittlerweile sollte ich mich eigentlich daran gewöhnt haben, nach der Sperrstunde noch durch die Gänge zu laufen, aber die leeren Korridore lösten bei Nacht immer noch ein aufregendes Kribbeln in meinen Fingern aus. Das war alles so neu für mich, dass es beinahe peinlich war. Remus hatte mich mit ziemlicher Sicherheit - auch wenn er es nicht zugeben würde - ausgelacht, als ich ihm davon erzählt hatte. Aber dieses befreiende Gefühl, etwas tun zu dürfen was nicht jeder durfte war vermutlich nichts gegen das Gefühl, etwas Verbotenes zu machen. Und damit kannten sich die vier Jungs aus meinem Haus natürlich bestens aus. Auch wenn ich in letzter Zeit kaum einen von ihnen auf den Gängen erwischt hatte, wenn ich meine übliche Runde lief. Vielleicht hatte Remus ja ein kleines Machtwort gesprochen, seiner neuen Rolle wegen.
Mein Weg führte mich heute relativ früh zurück in den Gemeinschaftsraum - Remus hatte aus irgendeinem Grund seine Schicht morgen mit mir tauschen wollen. Ich hatte nicht weiter nachgefragt und den Tausch dankend angenommen, immerhin würde ich so noch ein bisschen Zeit bekommen, um für den Test in Zaubertränke morgen zu lernen. Ich konnte den Stoff zwar, aber ich wollte trotzdem noch einmal drüber lesen - nur um sicher zu gehen.
Im Gemeinschaftsraum angekommen stellte ich fest, dass die meisten Schüler anscheinend schon in ihren Schlafsälen waren. Nur ein paar Stühlte am Fenster waren von ein paar Siebtklässlern besetzt, und auf dem Sofa am Kamin saß nur eine Person. Verwundert betrachtete ich das bekannte Gesicht einen Moment lang, bevor ich auf den Jungen zu ging. Es war ja grade zu eine Seltenheit, einen von den vier Jungs alleine anzutreffen.
"Hey, Peter", begrüßte ich ihn mit einem sachten Lächeln und deutete auf den freien Platz neben ihm auf dem Sofa. "Hast du was dagegen, wenn ich mich zu dir setze?"
Mein Blick fiel auf ein paar Bücher auf dem Tisch, die mir mehr als nur bekannt vorkamen. Mit blitzenden Augen starrte ich den Einband an. "Sind die für Zaubertränke?", fragte ich interessiert. Vielleicht hatte er ja auch noch für den Test lernen wollen? Ich war mir nicht sicher, ob Peter gut in der Schule war. Im Unterricht war er immer recht still, zumindest im Gegensatz zu seinen zwei Freunden, aber ansonsten hatte ich noch nicht allzu viel mitbekommen.
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Re: Zukunftsplay » 2
von Lily am 19.08.2018 22:47Grinsend sah ich zu, wie Chandler von dem Mädchen wieder zu mir sah. "Keine Angst, dein Geheimnis ist bei mir sicher.", versprach ich ihm, konnte aber nicht anders als über sein Verhalten zu Lächeln. So wie er sie ansah schien er das Mädchen doch sehr viel mehr zu mögen, als er zugab oder sich selbst eingestehen wollte.
Ich beobachtete, wie sie an uns vorbei in die Große Halel ging, allerdings nicht ohne ihm einen kleinen Seitenhieb zu verpassen. Irgendwie erinnerte sie mich ein bisschen an mich selbst ... allerdings wusste ich nicht genau, warum. Mit einem wissenden Lächeln sah ich Chandler an und meinte: "Da wäre ich mir nicht so sicher." Es schien so, als würden die beiden sich selbst etwas vormachen. Aber vielleicht sah man das auch nur als Außenstehender?
Auf seine Frage hin zuckte ich nur mit den Schultern. "Nein, eigentlich nicht, ich -" In diesem Moment hörte ich jemanden meinen Namen rufen und hob instinktiv den Kopf. Dabei hätte ich garnicht aufsehen müssen, um zu wissen wer grade in die Eingangshalle gekommen war - dafür war mir der Klang der Stimme mittlerweile viel zu vertraut.
Ich warf Chandler einen entschuldigenden Blick zu und sah dann in James' Richtung. "Hi, Potter", antwortete ich und stellte fest, dass er doch tatsächlich alleine unterwegs war. Normalerweise klebten die vier Jungs ja fast schon aneinander. "Wo hast du deine drei besseren Hälften gelassen?"
Da fiel mir auf, dass ich ihn seit der Entführung kaum gesehen hatte. Im Unterricht vielleicht von weitem, aber bis zu den Sommerferien hatten wir kein Wort gewechselt. Das war wahrscheinlich die längste Zeit gewesen, seit wir hier zur Schule gingen. Es war merkwürdig gewesen, ihn nicht wie sonst fast jeden Morgen meinen Namen quer durch den Gemeinschaftsraum oder die Große Halle rufen zu hören, und auch wenn ich das niemals zugeben würde hatte es mir vielleicht sogar ein wenig gefehlt.
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Re: Zukunftsplay » 2
von Lily am 19.08.2018 01:29Ich nickte. "Da hast du Recht." Ich hatte ohnehin nur noch ein Jahr vor mir, die ich in den Clubs verbringen würde. Da würde ein Wechsel für mich ohnehin nicht in Frage kommen. Bei dem Gedanken daran seufzte ich. "Nur noch ein Jahr in Hogwarts. Genieß deine beiden, solange du kannst. Die Zeit vergeht viel zu schnell." Schon in einem Jahr würde ich vor dem großen Nichts stehen, wenn ich mich bis dahin nicht entschieden hatte, was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Aber ein paar Monate blieben mir ja noch ...
"Lad sie doch nach Hogsmeade ein, oder zu sonst irgendetwas was du gerne machst", schlug ich vor und zuckte mit den Schultern. Dann grinste ich ihn an. "Oder schick ihr einen Text oder ein Gedicht von dir. Das gefällt ihr bestimmt." Ich blickte wieder zu dem Mädchen auf der Treppe. Ihr Gesicht konnte ich nicht ganz einordnen, aber so wie Chandler sie ansah konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie nicht jedem Vorschlag von ihm zusagen würde.
Verlegen fuhr ich mir durch die Haare. "Naja ...", begann ich und spürte, wie ich ein bisschen rot wurde. So wirklich als 'hinterherschauen', wie er es nannte, würde ich das nicht bezeichnen. Da war James Potter mit seinen Sprüchen, aber ich bezweifelte irgendwie dass er das ernst meinte. Das lief nun schon seit einigen Schuljahren, wahrscheinlich machte er es nur noch aus Gewohnheit oder einfach weil er wusste, dass es mich ärgerte. Und sonst? "Nicht wirklich, ehrlich gesagt." Ich lächelte leicht. Darüber hatte ich mir schon lange keinen Kopf mehr gemacht. Generell waren solche Themen sehr weit in den Hintergrund gerückt, seit wir wieder nach Hogwarts zurück gekehrt waren.
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Re: Zukunftsplay » 2
von Lily am 18.08.2018 21:50Als er die Hauselfen erwähnte verzog ich mein Gesicht. Das erste Mal, als sich der Tisch in der Großen Halle wie von Zauberhand mit Essen gefüllt hatte war ich begeistert gewesen. Aber seit ich wusste, dass mehrere Hundert Hauselfen in der Küche den ganzen Tag lang kochten, hatte sich diese Begeisterung in Luft aufgelöst. Noch schlimmer war es allerdings, dass viele Hauselfen weitaus schlimmer dran waren als die, die hier in Hogwarts unter uns lebten. "Da hast du Recht.", stimmte ich ihm zu und wischte mir wieder die nervige Strähne aus dem Gesicht. Vielleicht sollte ich das nächste Mal ein Haargummi mitnehmen, wenn ich den Schlafsaal verließ. Oder ich fragte Gina, ob sie Lust hatte meine Haare ein bisschen kürzer zu schneiden - mittlerweile waren sie so lang geworden, dass sie mich sogar beim Schreiben ein wenig nervten.
"Ich bin auch im Duellierclub", erzählte ich ihm. "Und im Zauberkunstclub. Astronomie und die Schülerzeitung haben mich ehrlich gesagt auch gereizt, aber mit meiner jetzigen Wahl bin ich zufrieden." Besonders Zauberkunst war lange Zeit mein Lieblingsfach gewesen. Das war es immer noch, auch wenn es sich diesen Platz mittlerweile mit Zaubertränke teilen musste. Die Clubwahl fiel mir da dann doch nicht mehr allzu schwer.
Mit leicht schief gelegten Kopf hörte ich ihm zu. Es stimmte schon, dass Flynch von anderen oft falsch eingeschätzt wurde. Wer wusste schon, ob ich ihn richtig einschätzte? Wir waren zwar gut befreundet, aber das hieß ja noch nichts. Über Severus, Remus und Regina lernte ich auch oft Neues, was ich nicht erwartet hätte. Das war bei Flynch mit Sicherheit genauso. Vielleicht sollte ich ihn mal wieder abfangen und mich ein wenig mit ihm unterhalten - wir hatten uns seit dem letzten Schuljahr nicht mehr gesehen.
Meine Mundwinkel zogen sich leicht nach unten. Ich hatte ein bisschen über die Madisons aufgeschnappt - von dem ich eigentlich nicht einmal die Hälfte ernst nehmen würde -, aber es reichte um mir zu zeigen, dass das Aufwachsen in einer Zaubererfamilie auch nicht nur Vorteile hatte.
"Da musst du wohl abwarten." Ich folgte seinem Blick und musste unwillkürlich lächeln, als ich ein Mädchen auf der Treppe sitzen sah. "Du wirst es nie heraus finden, wenn du es nicht ausprobierst", meinte ich verschwörerisch und grinste ihn leicht an.
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Re: Zukunftsplay » 2
von Lily am 18.08.2018 19:01"Ich glaube auch, dass Heiler in diesen Zeiten mindestens genauso sehr gebraucht werden wie Auroren", erwiderte ich. Ob es dann doch unbedingt der richtige Beruf für mich war wusste ich trotzdem nicht. Ich war gut in den erste-Hilfe-Zaubersprüchen und schaffte es irgendwie Menschen zum Lächeln zu bringen, wenn es ihnen nicht gut ging - aber ich hatte das Gefühl, dass es mir auf Dauer vielleicht zu Kopf steigen würde. Wenn ich jetzt schon mit der Entführung zu kämpfen hatte, wie sollte ich dann jemals so etwas wie ein Heiler oder Auror werden, wenn ich täglich mit Verletzten oder direkt mit dem Krieg konfrontiert würde?
Bei seinen Worten wurde ich ein kleines bisschen rot. Es war nicht so, dass ich nie Komplimente bekam, aber jedes Mal wurde ich trotzdem sofort verlegen. Ich lächelte Chandler an, wusste aber nicht recht wie ich darauf antworten sollte. Für mich war es selbstverständlich so mit den Menschen umzugehen, wie ich es eben tat. Das andere Leute es als besonders ansahen hatte mich früher immer sehr überrascht.
"Hm, das ist wirklich eine schwierige Wahl. Aber wenn dir das Schreiben so viel Spaß macht und du denkst, dass die Schülerzeitung dich weiterbringt solltest du sie definitiv gegen einen Club austauschen. Du hast ja jetzt noch zwei Jahre vor dir ... vielleicht verzichtest du jetzt einfach auf den Duellierclub, und nächstes Jahr auf Astronomie?", schlug ich vor. Die Wahl der Clubs war mir auch sehr schwer gefallen, aber mit meiner jetzigen Wahl war ich mehr als zufrieden.
Auf seine Worte hin nickte ich zustimmend. "Besonders in diesen Zeiten sollten wir daran etwas ändern." Meine Familie war wenigstens nicht direkt im Kreuzfeuer wie die Zaubererfamilien, aber trotzdem hatte ich in letzter Zeit öfter gebangt, dass ihnen etwas zustoßen könnte. Man wusste immerhin nie, wie viel Zeit einem noch blieb. Ich wollte die Zeit wertschätzen, die ich mit ihnen verbringen konnte - solange ich konnte.
Ein kleines Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. "Vielleicht muss er sich einfach nur an den Gedanken gewöhnen - wie lange auch immer das dauern wird. Und ob das unbedingt Neyla sein wird, sei auch mal dahin gestellt ... aber eine Beziehung ist viel schöner, als immer wieder neue Bekanntschaften zu machen. Flynch merkt bestimmt gar nicht, dass er etwas verpasst" Ich hatte zwar selbst noch nie so etwas wie eine richtige Beziehung gehabt - mal abgesehen von dem einen oder anderen Händchen halten in der dritten Klasse -, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es irgendetwas Schöneres gab.
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Re: Zukunftsplay » 2
von Lily am 15.08.2018 00:02"Ehrlich gesagt bin ich ganz froh darüber", erwiderte ich und lächelte zögerlich. Ein ... ereignisreiches Schuljahr hatte mir gereicht, da hätten irgendwelche Vorkomnisse in den Ferien mir den Rest gegeben. In Gedanken fuhr ich mir leicht über die Stelle an meinem Kiefer, die immer wieder einen stechenden Schmerz auslöste wenn ich darüber nachdachte. Das waren natürlich nichts weiter als Phantomschmerzen, aber trotzdem fühlte es sich manchmal so echt an, dass es mir die Luft abschnürte. Der Todesser tauchte immer noch regelmäßig in meinen Träumen auf.
"Stimmt, da hast du Recht", überlegte ich und strich mir nachdenklich eine rote Strähne aus dem Gesicht. "Ich hatte tatsächlich überlegt, zu studieren ... aber ich bin mir noch nicht ganz sicher für was ich mich entscheiden soll." Meine Wahl schwankte immer wieder zwischen drei verschiedenen Bereichen. "Ich hatte erst überlegt ein Heilstudium zu beginnen, weil ich früher schon immer Ärztin werden wollte ... aber andererseits könnte ich mir auch vorstellen, irgendetwas in Richtung der Zaubertrankbraukunst zu studieren.", erzählte ich. Die dritte Überlegung war schon lange die Ausbildung zur Aurorin gewesen, obwohl ich mir nach den letzten Monaten nicht mehr sicher war, ob ich dafür mutig genug war. "Vielleicht lege ich auch erst einmal ein Jahr Pause ein und jobbe, mal schauen. Meine Mum hat einen Blumenladen, vielleicht kann ich ihr da behilflich sein." Ich zuckte mit den Schultern. Warum genau ich ihm das so ausführlich erzählte war mir nicht klar, aber es tat gut mich endlich mal wieder über so etwas belangloses zu unterhalten. Als würde da draußen nicht ein Krieg toben, in dem Hexen wie ich verfolgt und getötet wurden. Schlammblüter.
"Ach, genau." Als er die Verlobung ansprach fiel mir auf, dass ich Flynch seitdem noch garnicht gesprochen hatte. Vielleicht hätte ich ihm gratuliert, oder vielleicht eher gefragt, wie es denn dazu kam - irgendwie war am Ende des Schuljahres alles an mir vorbei gegangen. Erst in den Ferien hatte ich von Gina einen Brief bekommen, die mir erzählte, dass die beidens ich auf der Abschlussparty verlobt hatten. Kein Wunder, dass ich das nicht mitbekommen hatte - die Party hatte ich zum größten Teil geschwänzt. Das Schuljahr hatte ich nicht feiern wollen. "Ich wusste garnicht, dass Neyla und Flynch überhaupt etwas miteinander zu tun haben. Oder sich, naja, mögen. Aber schön für ihn. Ich hätte ihm schon gratuliert, aber ich habe ihn noch nicht getroffen."
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Re: Zukunftsplay » 2
von Lily am 08.08.2018 23:50Als jemand mich ansprach zuckte ich fast kaum merklich zusammen. Ich hatte mit Regina oder vielleicht Remus gerechnet, aber nicht mit dem Jungen der auf einmal vor mir stand. Sein Gesicht kam mir bekannt vor, aber es dauerte eine Sekunde bis ich es einordnen konnte. Er war wohl eine Stufe unter mir, aber ich glaubte ihn schon einmal bei ein paar Treffen des Duellierclubs gesehen zu haben. Wenn ich mich nicht irrte, war sein Name Chandler. War er nicht mit Flynch verwandt?
"Hallo", begrüßte ich ihn und setzte ein freundliches Lächeln auf. Die Meute um uns herum löste sich langsam auf, da ich nicht mehr alleine und einsam hier stand. Das Getuschel wanderte in Richtung der Treppen und wirkte deshalb gar nicht mehr so heftig auf mich wie noch vor ein paar Sekunden. "Gut, danke. Meine Ferien waren relativ ereignislos, dafür, dass es meine letzten waren." Ich musterte die Ratte auf seiner Schulter und schmunzelte leicht. Ich hatte mir auch unbedingt eine Ratte zulegen wollen, als ich meinen Hogwartsbrief endlich bekam. Ich hatte sogar eine ausgesucht, die ich meinen Eltern zeigen wollte, aber meine Mutter bekam einen so lauten Schreikrampf beim Anblick der Nagetiere, dass der Besitzer und beinahe selbst aus dem Laden geschmissen hätte. Mit meiner Eule war sie mittlerweile ganz zufrieden, besonders weil sie wusste, dass Peggy ihr nicht von der Seite wich, wenn sie ihr ein paar Eulenkekse zuschob. "Wie waren denn deine Ferien?", erwiderte ich dei Frage höflich, aber mit ehrlichem Interesse. Ich war ihm wirklich dankbar, dass er mich aus dieser Situation rettete. Anders konnte ich mir zumindest nicht erklären, warum er mich ansprach, da wir ja sonst bisher nicht viel miteinander zu tun gehabt hatten.
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Re: Zukunftsplay » 2
von Lily am 06.08.2018 14:19Chandler & Lily
{kurz nach den Sommerferien}
Wie zu erwarten war daraus eine riesige Diskussion geworden, die die gesamten sechs Wochen angehalten hatte. Aber das Schlimmste waren doch die Albträume gewesen, die mich seitdem immer wieder heimsuchten. Hier in Hogwarts fühlte ich mich in meinem Schlafsaal wenigstens sicher (selbst nach der Entführung noch), aber Zuhause in unserem kleinen Haus zuckte ich bei jedem Geräusch zusammen. Es war sogar so schlimm geworden, dass ich einen Schutzzauber über unser Haus legte, damit keine magische Person ohne Erlaubnis das Haus betreten durfte. Meine Eltern störte das nicht, aber Petunia hatte es fürchterlich aufgeregt. Als würde durch den Schutzzauber eine Art Stempel an ihr kleben, der sie der Außenwelt gegenüber als 'anders' einstufte.
Im Schloss angekommen hatte ich noch kein bekanntes Gesicht gesehen. Die gesamte Zugfahrt über hatte ich im Vertrauensschülerabteil gesessen und die Fünftklässler in ihre neue Rolle eingewiesen. Remus hatte ich kurz getroffen, aber er war nach einer kurzen Begrüßung relativ schnell mit den anderen Rumtreibern verschwunden. Nun war ich auf der Suche nach Regina oder sonst irgendwem, den ich noch nicht begrüßt hatte, aber schließlich fand ich mich doch in der Eingangshalle wieder. Wenn sie in den Gemeinschaftsraum wollten, müssten sie ja hier vorbei kommen. Also lehnte ich mich an eine Wand und blätterte in einem der neuen Schulbücher. Plötzlich fiel mir auf, dass ein paar der jüngeren Schüler mich mit merkwürdigen Blicken ansahen und tuschelten, als sie an mir vorbei gingen. Mir war nicht bewusst, dass sie offensichtlich über mich sprachen, bis ich das Wort 'Entführung' deutlich vernahm. Schnell steckte ich meine Nase wieder in das Buch und versteckte mein Gesicht hinter meinen langen, roten Haaren. Ging es den anderen Schülern der DC wohl auch so? Und gab es irgendeine Art Regel, nach der wir vorgingen? Sprachen wir darüber, oder schwiegen wir den anderen gegenüber? Eine Schülerin war bei der Entführung ums Leben gekommen. Es war klar, dass daran nicht nur die Beteiligten, sondern die ganze Schule litt.
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Re: Vergangenheitsplay » 20
von Lily am 07.05.2018 21:05Ich schüttelte nur den Kopf. Dieses Gespräch würde doch nirgendwo hinführen. Wir hatten uns schon früher gestritten - nicht sehr oft, aber es war durchaus vorgekommen. Aber das hier war anders. Früher war immer früher oder später jemand eingeknickt, aber wenn man es von allen Seiten betrachtete war keiner von uns beiden im Unrecht. Ich wollte mich nun mal nicht in seiner Nähe aufhalten, wenn ich jedes Mal sehen musste, mit was für Leuten er sich mittlerweile herum trieb - und Severus hatte irgendwie Recht damit, dass ich mich von ihm entfernt hatte. Wenn auch nicht absichtlich.
Hör einfach nicht hin. Wieder schüttelte ich den Kopf. Das hatte ich schon oft genug versucht. Man könnte auch meinen, dass es mich mit der Zeit nicht mehr verletzen würde, aber dem war nicht so. Es schmerzte eher bei jedem Mal ein wenig mehr. "Befolgst du deinen Rat denn selbst?", fragte ich bitter und mied seinen Blick. Oft genug hatte ich mich gegen die Rumtreiber gestellt und ihnen verboten, ihn auch nur noch einmal 'Schniefelus' zu nennen - offensichtlich ohne Erfolg, aber ich hatte es wenigstens versucht. Ich erinnerte mich nur an wenige Male, wo Severus sich nicht von ihnen hatte provozieren lassen.
Aber das war jetzt kein Thema. Ich wollte ihm nicht für irgendetwas die Schuld zu schieben, ich wollte mich nicht streiten ... ich wollte weg. Ein kleiner Teil in mir hoffte, dass er mich doch noch einholen würde, um diesen bescheuerten Streit aus der Welt zu schaffen, aber als ich am Schlosstor einen Blick über meine Schulter warf stand er noch immer an derselben Stelle.
Ich schniefte, wischte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und richtete mich ein bisschen auf. Im Gemeinschaftsraum sollte niemand sehen, wie sehr mich die Situation mit Severus mitnahm.
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Re: Vergangenheitsplay » 20
von Lily am 06.05.2018 22:37Seine Worte versetzten mir einen Stich. Ich blinzelte, weil ich ihm nicht direkt in die Augen gucken wollte. "Tust du aber nicht", wiederholte ich stur und schüttelte bloß den Kopf. In Momenten wie diesen fiel mir auf, dass ich genauso dickköpfig sein konnte wie mein Dad. Ich beharrte auf einer Tatsache, obwohl Sev klar im Recht war. Das waren die typischen Evans-Gene, die Petunia auch hatte. Aber was konnte ich auch anderes tun? Wir hatten nicht mehr viel miteinander zu tun, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er mir wichtig war. Er war mein längster Freund und würde immer einen Platz in meinem Herzen haben. Aber das würde ich ihm jetzt nicht sagen, weil ich wütend war. Wütend, weil er mich kannte und trotzdem dachte, dass ich so mit unserer Freundschaft abgeschlossen hatte.
Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Lass Remus da raus.", erwiderte ich müde. Dass ihm die Freundschaft zu Remus gegen den Strich ging, hatte ich verstanden. Es war aber auch etwas, das ihn absolut nichts an ging - ich durfte mich anfreunden, mit wem ich wollte. Remus hatte mich nie im Stich gelassen, wenn ich ihn brauchte. Er war derjenige gewesen, der mir im ersten Schuljahr Schokolade gegegen und mich aufgeheitert hatte, als ich nachts so Heimweh hatte, dass ich nicht schlafen konnte. Er war es auch, der sich für mich eingesetzt hatte, als die Slytherins aus unserem Jahrgang mich immer wieder 'Schlammblut' genannt hatten. Remus war ein durch und durch guter Mensch, und es war nicht fair von Severus, ihn zu verurteilen, nur weil er 'scheinbar' seinen Platz eingenommen hatte.
Als er sich von mir entfernte überlegte ich wirklich, ob ich meinen Mund halten und dieses Gespräch damit beenden sollte. Aber ich wollte ihn nicht so weggehen lassen, während er mich einfach stehen ließ. "Wenn du wirklich glaubst, dass du mir auch nur ein bisschen weniger bedeutest als Remus oder Gina, oder dass ich dich einfach ersetzt habe, dann liegst du extrem weit daneben." Meine Stimme war leise, aber laut genug dass man klar das Zittern hören konnte. Verdammt. Ich war noch nie gut darin gewesen, in Auseinandersetzungen meine Emotionen zurück zu halten. "Wir haben beide andere Freundeskreise. Und es tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass ich mich nicht gerne in deiner Nähe aufhalte, wenn deine 'Freunde' nicht auch nur eine Möglichkeit auslassen, mich zu beschimpfen und mich wegen meiner Herkunft zu beleidigen.", sagte ich bitter. Ich drehte mich ein bisschen, sodass ich ihm wieder gegenüber stand. Severus wusste genau, wie sehr mich die Beleidigungen verletzten, und trotzdem hatte ich schon mehrmals gehört, dass er auch andere Schüler aus anderen Jahrgängen selbst so bezeichnete. Schlammblut.
"Du scheinst mich wirklich gut zu kennen, wenn du denkst dass ich dich einfach ersetzen und unsere Freundschaft wegschmeißen würde. Es ist nicht fair, dass du mir das in die Schuhe schiebst. Ich sage nicht, dass ich unschuldig daran bin, aber hör auf mir ganz allein die Schuld dafür zu geben." Ich hatte garnicht gemerkt, wie meine Stimme immer lauter geworden war. Mein Körper zitterte und ich spürte die Nässe in meinen Augen. Großartig. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so in Rage geredet, dass ich kurz davor war in Tränen auszubrechen. Das letzte Mal war irgendeine Auseinandersetzung mit Petunia gewesen ...
Ich machte ein paar Schritte Richtung Ufer, hob den Zauberstab und sah zu, wie meine Schulsachen sich magisch sortierten und dann in einem Stück zu mir flogen. Merlin sei Dank hatte ich nicht so viel mitgenommen, sodass ich meine Bücher schnell unter meinen Arm schieben konnte.
Ich schniefte leise. Sev sollte nicht sehen wie ich die kommenden Tränen wegblinzelte, deswegen wandte ich den Blick ab.
Meine Stimme war wieder leise und ruhig, als ich erneut den Mund öffnete: "Auf Wiedersehen, Severus."
Meine Hausaufgaben würde ich auch noch im Gemeinschaftsraum erledigen können. Ich wollte jetzt erst einmal dieser Situation entfliehen. Mit zwei großen Schritten lief ich an Severus vorbei, ohne ihn anzusehen, aber da er auch wieder ins Schloss wollte würde mir diese Flucht nur sehr wenig bringen.
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