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Re: ♔ Tisch 6

Missmutig stellte ich fest, dass bisher wirklich kaum Leute hier waren, mit denen ich etwas zu tun hatte. Gut, dass was dann wohl der Nachteil, wenn man seine gesamte Zeit mit seiner Freundin und ihrem Bruder/seinem besten Freund verbrachte. Ich hatte sonst kaum andere Freunde hier im Schloss; das hatte mich bisher aber nie gestört. Das störte mich auch jetzt nicht. Es ärgerte mich lediglich, dass Matt mich hierhin geschleppt und sich selbst gleichzeitig davor gedrückt hatte. Vielleicht konnte ich hier ja wenigstens ein außergewöhnliches Abendessen abstauben und mich dann wieder in meinen Schlafsaal zu verziehen ...
Plötzlich spürte ich einen Schauer auf meinem Rücken, als ob jemand direkt hinter mir stehen würde. Ich drehte meinen Kopf leicht zu Seite, fast schon reflexartig, weil ich nicht damit rechnete, dass wirklich jemand hinter mir stehen würde.
Ich erschrak, als ich plötzlich Idas Stimme an meinem Ohr hörte. Für einen Moment dachte ich, dass ich mir ihre Stimme nur erträumt hatte, aber ihre Arme waren tatsächlich um mich geschlungen und ihre Lippen auf meiner Wange fühlten sich viel zu echt an, als dass ich sie mir bloß erträumen könnte. Verwunderte blickte ich ihn ihr wunderschönes Gesicht und strich ihr sanft eine Strähne hinters Ohr. Ich wollte sie fragen, was sie hier machte, wie sie sich an den Lehrern vorbei geschlichen hatte und ob sie wohl mit Matt unter einer Decke steckte, aber alles was mein verwirrtes Gehirn heraus brachte war: "Da können wir gerne drüber verhandeln"; immerhin war sie diejenige, die in regelmäßigen Abständen auf irgendwelchen berühmten Zeitungen und Zeitschriften zu sehen war. Den Gedanken daran verwarf ich aber sofort wieder und zog ihr Gesicht näher zu mir, um sie zu küssen. Unser letztes Treffen war erst vor ein paar Tagen gewesen, aber es kam mir schon wieder viel zu lange vor. "Hast du Matt etwa bestochen, damit er mich irgendwie auf diesen Ball schleppt?", fragte ich leise und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

 
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Re: ♔ Tisch 6

Mit einem aufgesetzten, neutralen Gesichtsausdruck betrat ich die Große Halle. Mir war eigentlich so gar nicht nach Feiern zumute - wie so oft im letzten Schuljahr, vor allem in den Tagen nach meinem letzten Treffen mit Ida. Ich hatte früher nie gedacht, dass ich mal zu jemandem werden würde, der nur wieder richtig auflebte, wenn seine zweite Hälfte in seiner Gegenwart war ... aber genau das war still und heimlich passiert. Dieses Schuljahr war ohne sie in meiner Nähe trist und langweilig, auch wenn ich sie an manchen Wochenenden immer noch regelmäßig sah und dafür ihren Bruder hatte, an dem ich wie eine Klette klebte. Aber trotzdem wurde mir bei dem Gedanken daran, dass ich jetzt erstmal wieder ein paar Tage (oder Wochen ..) ohne Ida auskommen müsste, ganz mulmig ... vermutlich würden wir uns erst wieder in den Osterferien sehen. Dieser Ball hier war also gar nicht das, worauf ich grade Lust hatte ... allerdings würde es vermutlich das letzte große Fest sein, dass ich während meiner Schulzeit besuchen würde, also hatte ich mich von Matt doch überreden lassen, auf den Ball zu gehen. Allerdings fiel mir jetzt erst auf, als ich mich auf den Weg zu meinem bisher noch leeren Tisch machte, dass er selbst sich gar nicht angemeldet hatte ... Warum war er denn dann so versessen darauf gewesen, dass ich mich ja anmeldete? 

 
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Re: ♔ Balloutfits

 
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Re: ♔ Zusage

 
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Re: Eingangshalle

"Ja, ich weiß", bestätigte ich und presste die Lippen zusammen. 'Arschloch' war vermutlich die Untertreibung des Jahrhunderts. Ich schämte mich so sehr für das, was ich getan hatte, dass ich noch nicht einmal Ida oder Matt davon erzählt hatte. Obwohl es zumindest Matt davon Wind bekommen würde, wenn die ersten Schüler Gerüchte verbreiteten, was Ilian Milew mit einer der Austauschschülerinnen in einem Besenschrank zu suchen hatte ... 
"Das würde ich auch nicht von dir verlangen", entgegnete ich und lächelte schwach, was sie in dem halbdunklen Licht in der Kammer wahrscheinlich eh nicht sehen konnte. "Ich hab zu viel falsch gemacht, aber ich ... ich weiß, dass alles meine Schuld war. Und ich weiß, dass es klischeehaft ist wenn ich das sage, aber ich hab mich verändert seit ich hier bin. Genug, um mich aufrichtig bei dir zu entschuldigen. Und deswegen ... würde ich jetzt zum Essen in die Große Halle gehen, bevor noch irgendwelche Gerüchte über diese Besenkammer in die Welt gesetzt werden." Die eventuell meine Verlobte erreichen könnten.
Ich öffnete die Tür, wodurch das gleißende Licht der Eingangshalle in den winzigen Raum flutete. Heftig blinzelnd trat ich einen Schritt vor die Tür und hielt sie mit einer Hand offen, damit Valerie auch aus der Kammer treten konnte. Ein paar Schüler starrten uns tatsächlich merkwürdig an, allerdings nur die jüngeren, die meinen Namen vermutlich nicht kannten. Die Älteren waren vermutlich noch gar nicht da oder bereits in der Großen Halle. Wo zur Hölle steckte Matt überhaupt?
"Also ...", begann ich und schob die Hände in die Taschen meines Umhangs, als die Tür hinter Valerie ins Schloss fiel. "Wie macht ihr das als Austauschschüler, setzt ihr euch beim Essen einfach so an die Tische? Oder werdet ihr dafür extra einem Haus zugeteilt?"

 
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Re: Eingangshalle

"Okay. Okay, Valerie", wiederholte ich und lehnte meine Stirn gegen die Holztür. Ich konnte es nachvollziehen, dass ich vermutlich die letzte Person war, die sie grade sehen wollte, aber wir würden ohnehin noch öfter aufeinander treffen, wenn sie ebenfalls ihr Abschlussjahr hier machte. Dann war es doch besser, sofort das Pflaster abzureißen und darüber zu reden, oder?
Als sie die Tür einen Spalt breit öffnete ergriff ich die Chance und schob mich zwischen die vielen Besen und Eimer zu ihr in die Kammer. Nicht unbedingt eine meiner besten Ideen, aber so würde mich zumindest niemand sehen, wie ich mit einer Holztür sprach. Ich hob meinen Zauberstab und ließ die Spitze davon aufleuchten. Einer der wenigen Zauber, die ich mittlerweile perfekt ausführen konnte, ohne extra den Zauberspruch auszusprechen. 
Einen Moment lang betrachtete ich ihr Gesicht und biss schmerzhaft auf meine Unterlippe. Ich hatte sie nicht verletzten wollen, aber genau das hatte ich getan. Aber damals war ich fast noch eine andere Person gewesen, ein völlig anderer Mensch im Gegensatz zu heute ... aber wenn ich ihr das so sagte würde ich mir vermutlich eine Ohrfeige oder so etwas einfangen. 
"Es tut mir leid", murmelte ich deswegen schuldbewusst und starrte das sanfte Licht an, dass an meiner Zauberstabspitze leuchtete. "Wegen allem. Und dass ich gegangen bin, ohne dir Rede und Antwort zu stehen, aber das mit dem Umzug war eine sehr kurzfristige Entscheidung und ich dachte, dass du auf Briefe sowieso nicht reagieren würdest ..." Meine Zähne bohrten sich mittlerweile so tief in meine Lippe, dass ich Blut schmecken konnte. "Also: Es tut mir leid. Ehrlich. Ich weiß, dass das absolut nichts wieder gut macht, aber ich will auch nicht herum laufen und so tun, als wäre das nicht alles absolut meine Schuld gewesen."

 
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Re: Eingangshalle

Natürlich, der Austausch. Aus welchem anderen Grund würde sie auch sonst hier sein? Allerdings hatte ich irgendwie eine andere Reaktion erwartet, wenn ich ihr je wieder gegenüber stand. Vielleicht Schreien oder eine Ohrfeige. Aber nicht, dass sie sich auf einmal umdrehte und in der Besenkammer ein paar Meter weiter verschwand.
Unsicher ging ich ihr nach, blieb aber vor der Tür stehen. "Ähm, Val?", begann ich gegen die Holztür zu sprechen. "Ich weiß dass da, ähm, sehr viel zwischen uns unausgesprochen geblieben ist, aber du ... du brauchst dich deswegen nicht in eine Besenkammer zu stellen." Nervös verlagerte ich das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Erst begann meine Freundin sich als Fotomodel der Welt zu präsentieren, und jetzt tauchte auch noch plötzlich meine Ex-Freundin auf. Die einzige, richtige Freundin die ich vor Ida jemals gehabt hatte. Matt würde mich auslachen, wenn er jetzt sehen würde, wie ich mit der Holztür sprach. 

 
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Re: Eingangshalle

Grade als ich befürchtete, dass ich heute wohl doch ohne Matt zum Essen gehen müsste, spürte ich eine Person hinter mir. Vielleicht hatte er sich ja angeschlichen und fand es lustig, mich zu erschrecken. Hm, das wäre immerhin nicht das erste Mal ... nur dass ich ihm dieses Mal seinen Spaß verderben würde. 
Ich öffnete grade den Mund, um etwas zu sagen, als diese Gestalt hinter mir voll gegen mich stieß. Ich strauchelte, schaffte es allerdings mich auf den Beinen zu halten und griff reflexartig nach meinem Gegenüber. Das - zu meiner Überraschung - viel zu klein war, um Matt zu sein. "Hey, vorsichtig -", begann ich, bevor ich erstaunt die Augen aufriss. 
Nein, das konnte nicht sein. Merlin, von all den Personen die von Durmstrang nach Hogwarts kommen konnten ...
"Val?", fragte ich verdattert und ließ ihre Arme los, als hätte ich mich verbrannt. "Was machst du denn hier?" Einen Moment lang hatte ich Angst, dass sie mir irgendeinen Fluch auf den Hals jagen würde, nachdem, was zwischen uns vorgefallen war ...
Das war eine sehr unschöne Trennung gewesen, und kurz darauf war ich mit meiner Familie schon nach England gezogen. Ich schämte mich ein bisschen dafür, dass ich gehofft hatte sie nie wieder zu sehen. 

 
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Re: Eingangshalle

Seufzend starrte ich die Marmortreppe an, als würde ich darauf warten dass Matt wie aus dem nichts darauf auftauchte. Wir waren nicht verabredet, aber das waren wir eigentlich nie. Wir hatten ein unglaubliches Timing, was unsere ungeplanten Treffen anging - oder eher Matt. Zumindest wenn ich an sein Timing dachte, wenn es darum ging Ida und mich bei irgendetwas zu unterbrechen ...
Nachdenklich beobachtete ich ein paar Schüler, die an mir vorbei in die Große Halle liefen. Noch vor einem Jahr war ich selbst das erste Mal durch diese riesige Tür gelaufen und hatte gar nicht geahnt, was auf mich zukommen würde. Mein einziger Gedanke war gewesen, so schnell wie möglcih meinen Abschluss zu machen und zurück nach Hause zu gehen ... und nun hatte ich meinen besten Freund hier mit mir in der Schule und meine wunderbare Verlobte, die da draußen mit ihrem umwerfenden Aussehen alle Muggelköpfe durcheinander brachte. Auch wenn mir der Gedanke nicht so wirklich gefiel, war ich doch stolz auf sie.
Ein paar weitere Schüler liefen an mir vorbei, und ich konnte garnicht anders als ihnen mit meinem Blick zu folgen. Es fühlte sich fast so an, als ob ich ihre Gesichter schon einmal gesehen hatte. Und als dann zwei weitere Mädchen an mir vorbei liefen, die sich auf Französisch unterhielten fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Uns war am ersten Abend nach den Sommerferien von dem Austausch berichtet worden, aber ich hatte nie wirklich damit gerechnet jemanden zu treffen, mit dem ich zu tun gehabt hatte. Immerhin würde kaum jemand sein Abschlussjahr freiwillig in Hogwarts verbringen, wenn man es in Durmstrang abschließen konnte, oder? Allerdings waren die meisten Schüler deutlich älter als meine Erwartungen ... vielleicht würde ich ja doch das eine oder andere bekannte Gesicht wiedersehen ...

 
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Re: Zukunftsplay » 11

Nachdenklich betrachtete ich Idas geschlossene Augen. Auch wenn sie sich über diesen Jungen freute, der anscheinend mit ihr und Matt verwandt war - das hatte doch bestimmt ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt. Von heute auf morgen zu erfahren, dass da noch jemand war mit dem man verwandt war ... vor allem, weil sie ihre leiblichen Eltern ja nicht kannte. Das war ja für mich schon viel auf einmal, wie war es dann erst für sie gewesen? Und wie würde es für Matt werden?
"Hört sich ein bisschen nach der Einstellung an, die ich zu Beginn des letzten Schuljahres hatte ...", überlegte ich laut und musste dann ein bisschen grinsen. "Dann war er wohl nicht so glücklich, seine Ida zu treffen." Vielleicht wäre dieser Cody ja jetzt ganz woanders, wenn er jemanden getroffen hätte, der ihn zum Bleiben bewegt hätte. Vielleicht wäre er dann ja gar nicht auf Ida getroffen, aber vielleicht war sie ja auf der anderen Seite genau die Person, die Einfluss auf ihn haben würde. So wie sie es bei mir gewesen war ...
Grinsend nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und musterte sie einen Augenblick. "Meinetwegen können wir auch das gesamte Wochenende hier drin verbringen, bis die Professoren mein Fehlen bemerken." Ich beugte mich wieder zu ihr hinunter um mir noch einen Kuss zu stehlen. "Mir ist sowieso alles Recht, solange wir zu Zweit sind. Der Gedanke daran, dass wir uns erst in ein paar Wochen wieder sehen ist nicht grade aufheiternd.", fügte ich hinzu und schlang einen Arm um ihre Taille, um sie näher an mich zu ziehen. Nach diesem Sommer, in dem wir beinahe jeden Tag miteinander verbracht hatten, fehlte sie mir jede Sekunde in der sie nicht in Reichweite war. Der Rest des Schuljahrs war immer noch viel zu lange ...

 
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