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Cody

23, Männlich

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 04.02.2019 22:21

"Jep", bestätigte ich. "Er geht noch zur Schule, deswegen wird das mit der Hochzeit wohl noch etwas dauern." Ida hatte mir sowieso noch gar nicht sooo viel über ihren Verlobten erzählt ... ich kannte seinen Namen, ich kannte ungefähr die Geschichte wie sie sich kennen gelernt hatten und ich wusste, dass sie sich erst kurz vor unserem ersten Treffen verlobt hatten. Aber ansonsten war es das eigentlich. Vielleicht hatte sie gespürt, dass ich darauf brannte, mehr über sie und ihren Bruder zu erfahren. Unseren Bruder. Das nächste Mal würde ich mich nach ihrem Verlobten erkundigen ... so wie ein guter kleiner Bruder das tun würde. Hoffentlich. 
Ich nickte, als sie mir das Glas zuschob, zögerte aber es genauso wie das andere zuvor in einem Schluck runter zu kippen. "Willst du mich etwa abfüllen, damit ich meine Maske abnehme?", fragte ich und konnte ein kleines Grinsen nicht vermeiden. Bei diesem Kampf würde ich kläglich versagen. ich fühlte mich ja jetzt nach dem ersten Glas schon etwas schwummrig ... 
"Na, wie gesagt: Wegen des Geheimnisvollen", wiederholte ich und grinste sie an. Der Feuerwhiskey machte sich jetzt schon bemerkbar. Oh Merlin. Wie sollte ich den Rest des Abends überstehen? "Woher willst du denn dann wissen, dass ich dir nicht einfach einen falschen Namen sage?", fragte ich grade heraus, weil mir wieder einfiel, dass sie ja genau das getan hatte. Den Namen hatte ich zwar nicht behalten, aber ich wusste noch ganz genau, dass ich innerlich darüber gelacht hatte. Ich hielt ihren Blick lange stand, um sie ein bisschen zappeln zu lassen, bevor ich ihr meinen Namen verriet, aber dann gab ich schließlich doch klein bei. "Cody", sagte ich und versuchte, meine Stimme wenigstens ein bisschen geheimnisvoll klingen zu lassen, bevor ich einen Schluck von meinem Feuerwhiskey nahm. Widerliches Zeug ...

  

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Cody

23, Männlich

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 03.02.2019 23:10

"Sie ist auf der Suche nach ihrem Verlobten", antwortete ich und grinste. "Ich rechne also nicht allzu schnell wieder mit ihr ..." Ob Ida mich wohl rausschmeißen würde, sobald ihr Freund mit der Schule fertig und mit ihr verheiratet war? Ich hatte zwar noch mein winziges Zimmer in London, aber ich verbrachte viel mehr Zeit in ihrer Wohnung als in meiner.
Unsere Bestellung wurde uns vor die Nase gestellt, und ich hob das Glas, um mit Fina anzustoßen. Ich war grade dabei, das Glas an meine Lippen anzusetzen und einen Schluck zu probieren, als ich aus den Augenwinkeln sah wie Fina das Getränk in einem Zug herunter schluckte als wäre es Wasser. Trank man das so? Ich hatte keine Ahnung. Ich hatte doch noch nie Feuerwhiskey probiert. Da ich meine Unsicherheit aber nicht zeigen wollte, tat ich es ihr gleich und kippte das Zeug mit einem Satz runter. Im ersten Moment merkte ich verdächtiger Weise gar nichts, aber dann breitete sich in meinem Hals ein Brennen aus, das mir die Kehle zuschnürte. Irgendwie schaffte ich es, weder zu Husten noch das Gesicht zu verziehen, aber ich wandte kurz den Blick ab um mein Glas abzustellen ... und damit Fina nicht die pure Qual in meinen Augen sehen konnte, während ich versuchte meinen Atem zu kontrollieren. Ich war das wohl einfach nicht gewohnt, das war alles. Fina hatte ja während des Sommers bereits bewiesen, dass sie von Alkohol nicht abgeneigt war, also wusste sie bestimmt was sie tat. Trotzdem wütete das Brennen in meiner Kehle weiter und zog sich grausam in Richtung meines Magens fort.
"Vielleicht habe ich den ja", erwiderte ich, zwang mich zu einem geheimnisvollen Lächeln und war selbst überrascht, wie fest meine Stimme kling, obwohl der Feuerwhiskey mir grade gefühlt die Stimmbänder weggeätzt hatte. "Vielleicht möchte ich aber auch nur das Geheimnisvolle bewahren, bevor du merkst wie langweilig ich eigentlich bin und dir einen anderen Zeitgenossen suchst", fügte ich hinzu. Der Barmixer kam wieder und tauschte unsere leeren Gläser sofort ungefragt gegen zwei volle aus. Mein Magen rumorte bei dem Gedanken daran, das Zeug noch einmal runter zu kippen, aber ich wollte auch nicht der Spielverderber sein, der sich lieber Butterbier bestellte.

  

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 02.02.2019 22:50

Einfach die Augen zu und durch? Mit einem leichten Grinsen sah ich zur tanzenden Menge vor uns. Normalerweise war ich eher darauf bedacht, nicht zu viel Ausmerksamkeit zu erregen, aber die Leute auf diesem Ball würde ich sowieso nie wieder sehen. Und wenn sie uns rausschmeißen würden ... hm, eventuell würde ich sogar den Weg zu Idas Wohnung zurück finden. "Also gut, warum nicht", stimmte ich deshalb zu und schloss ebenfalls meine Augen. Der Weg zur Bar entpuppte sich tatsächlich leichter, als ich gedacht hatte. Ich rannte zwar in mehrere sehr wütende Menschen und spürte einmal etwas, dass sich wie ein Tritt gegen mein Schienbein anfühlte, aber als ich die Augen wieder aufschlug standen wir in unmittelbarer Entfernung zur Bar. "Stets zu Diensten", antwortete ich grinsend. Vielleicht war der Grund für ihr Glück ja auch nur, dass ich viel größer war als sie ... und größer als die meisten anderen Leute. Vermutlich hatten die meisten uns schon aus einiger Entfernung gesehen und waren ausgewichen. 
Ich setzte mich neben sie auf einen der Barhocker. "Ja, ich bin heute Abend quasi ihre Begleitung", erzählte ich ihr und nickte dabei bestätigend mit dem Kopf. "Sonst wäre ich vermutlich auch nicht hier rein gelassen worden ..." Ich lachte in meinen nicht vorhandenen Bart. Ob Fina sich wohl die Frage stellte, ob sie mich während ihrer Schulzeit schon einmal gesehen hatte? Der Altersunterschied zwischen uns war nicht besonders groß, zumindest schätzte ich ihn nicht als besonders groß ein. Ich war vermutlich der einzige auf diesem Ball, der vorher noch nie in diesem Schloss gewesen war. Was machten sie wohl am Eingang mit Personen, die nicht auf dieser Schule waren und ohne Begleitung einfach hier auftauchten, um auf den Ball zu gehen?
Ich beobachtete, wie sie mir ein Getränk mitbestellte und nickte nur. Feuerwhiskey hatte ich vorher noch nie probiert, aber sie wusste bestimmt was sie da bestellte. Ich hatte während meinen Auslandsaufenthalten immer wieder gerne verschiedene Weinsorten oder andere Alkoholspezialitäten probiert, einfach um der Erfahrung willen, aber über Getränke der Zauberwelten war ich bisher selten gestolpert.
"Das ist eine sehr gute Frage", erwiderte ich und legte den Kopf schief. "Wir würden dann aber doch irgendwie die Spielregeln brechen, meinst du nicht? Das ist doch irgendwie der ganze Reiz an diesem Abend ... das Ungewisse" Ich grinste. Vielleicht würde sie mein Gesicht ja tatsächlich wieder erkennen, wenn ich die Maske abnahm. Allerdings genoss ich es auch, mich mit ihr zu unterhalten, ohne den Hintergrund, dass wir uns schon einmal begegnet waren. Auch wenn das sehr egoistisch war, weil ich noch genau wusste, wie ihr Gesicht aussah und sie absichtlich im Unwissen ließ ..

  

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 31.01.2019 14:42

Meine Antwort schien sie wohl zu überraschen, was mir wieder ein leichtes Grinsen aufs Gesicht trieb. "Tatsächlich", bestätigte ich und zuckte mit den Schultern. So interessant war meine ganze Geschichte dann doch nicht ... eher tragisch. Aber immerhin hatte sie ein kleines Happy End, irgendwie zumindest, sonst wäre ich grade nicht hier. Zusammen mit meiner Schwester und in unmittelbarer Nähe von meinem Bruder ... der Gedanke jagte mir immer noch einen Schauer über den Rücken. Noch vor einem Jahr ungefähr war ich hungrig durch die Straßen gezogen und hatte nach einem Platz gesucht, an dem ich schlafen konnte. Und jetzt - jetzt hatte ich zumindest einen Teil meiner Familie gefunden. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich nicht mehr allein, und es erschreckte mich ein wenig, dass ich mir jetzt schon gar nicht mehr vorstellen konnte, auf mich selbst gestellt zu sein. Ich kannte sie erst so kurz und war jetzt schon abhängig von ihnen ... das hatte ich sonst immer versucht zu vermeiden. Aber jetzt wollte ich es auf keinen Fall mehr missen ...
Mein Blick folgte ihrem zur Tanzfläche, auf der die älteren Anwesenden bereits zur Musik schunkelten und sich teilweise sogar gegen den Takt bewegten. "Wie wärs mit 'Augen zu und durch?'", fragte ich grinsend und nickte Richtung Bar. "Wir könnten einfach versuchen, irgendwo einen kleinen Weg durch die Menge zu finden, um möglichst wenige Leute anzurempeln .." Tanzen war für mich nicht unbedingt eine Option. Ich konnte mich zwar zur Musik bewegen, aber mehr als ein bisschen hin und her schaukeln war da nicht drin.
Dass sie die Macarons plötzlich doch nicht mehr alle essen wollte, kam mir nur Recht. Viel mehr von den kleinen Dingern hätte ich vermutlich auch nicht mehr essen können; sie waren furchtbar köstlich, aber mindestens genauso sättigend. "Du bist bisher so ziemlich die einzige, mit der ich hier gesprochen habe, also nein: ich habe dich nicht satt", erwiderte ich grinsend. "Und das liegt nicht nur daran, dass meine Schwester mich hier komplett alleine gelassen hat." Und das in einem Raum, an einem Ort an dem ich mich kein bisschen auskannte. Oh Hilfe. Aber mit Fina hatte ich ja wenigstens eine unterhaltsame Zeitgenossin gefunden. Ich hob den Arm, damit sie sich unterhaken konnte. Wenn wir schon zur Bar rüber gehen und dafür über die ganze Tanzfläche gehen würden, konnten wir das ja immerhin mit Stil machen.

  

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 31.01.2019 00:46

Ich hob eine Augenbraue und überlegte, ob ich wirklich das sagen sollte, was mir auf der Zunge lag. Das war wohl auch eine Art, das Eis zu brechen ... "Da wären wir ja schon Zwei", erwiderte ich und grinste sie an. Ich fragte mich, ob sie wohl auch ihr ganzes Leben in Waisenhäusern verbracht hatte, oder ob sie das Glück gehabt hatte Menschen zu finden, die sie in ihrer Familie willkommen hießen. Obwohl selbst das manchmal eher Fluch als Segen war ... obwohl ich zu einem Dach über den Kopf nie nein sagen würde. "Daran lässt sich ja schnell etwas ändern", erwiderte ich lachend und nickte mit dem Kopf zur Bar, die sich auf der anderen Seite des Raumes befand. 
Bei ihren nächsten Worten hob ich überrascht die Augenbrauen. "Interessante Theorie", erwiderte ich. An so etwas wie frühere Leben glaubte ich einfach nicht. Wenn mir der Gedanke daran kam, fragte ich mich nur immerzu, was ich in dem früheren Leben so sehr verzapft hatte, dass man mich in diesem als Baby aussetzte. Die Theorie, dass das Leben einfach nicht fair war und dass jeder nur ein Leben hatte gefiel mir da viel besser, weil ich bei dieser Variante nicht selbst Schuld an meinem Schicksal sein konnte. Irgendwie zumindest ...
Als sie von italienischen Nächten sprach, horchte ich unbewusst auf. Meine Augen richteten sich sofort wieder auf ihr Gesicht um zu sehen, ob ihr wohl ein Schneidezahn fehlen könnte. Eine Zahnlücke fiel mir nicht auf, aber zumindest konnte ich die Teile ihres Gesichts, die ich unter der Maske sehen konnte und die mir die ganze Zeit schon bekannt vorgekommen waren, endlich zuordnen. Wie groß konnten Zufälle sein? Ich überlegte, ob ich etwas sagen wollte, dass ich ihre Worte fast überhörte und wie angewurzelt da stand, als sie sich vorbeugte, um meinen Macaron zu probieren. 
Ich grinste sie an. Vielleicht erinnerte sie sich auch einfach nicht an den Abend. So betrunken, wie sie gewesen war ... Ich war immerhin auch nur ein Gesicht unter vielen gewesen. Aber immerhin schien ich ihr ja bekannt vorzukommen. Ich grinste sie an, um von meinem plötzlichen Erstarren abzulenken, und griff nach einem weiteren Macaron. Ein reines, unschuldiges Weiß. Als ich ein Stück davon abbiss, breitete sich auf meinem Gesicht unwillkürlich ein Lächeln aus. "Schmeckt wie ... Wolken.", erzählte ich ihr und setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf. "Als würde man in eine riesige, flauschige Wolke beißen. Erinnert auch ein bisschen an Zuckerwatte, aber viel frischer. Ein bisschen, als würde man fliegen"

  

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 29.01.2019 22:28

"Hört sich schön an", erwiderte ich und lächelte schwach. Vielleicht war da ja auch ein Fünkchen Wahrheit dran. Mein ganzes Leben war ohnehin schon fast wie eine Geschichte, eine Tragödie, die man in den Muggelbuchläden kaufen konnte. Zumindest war sie das die Jahre zuvor immer gewesen ... jetzt hatte ich dieses Gefühl nicht mehr. Aber ich hoffte trotzdem inständig, dass diese Geschichte nicht mit einem Zuckerschock ihr Ende fand.
"Vielleicht habe ich dein Gesicht ja auch einfach schon einmal gesehen", meinte ich mit einem verschwörerischen Grinsen. Das hier war immerhin ein Ehemaligen-Treffen, da wäre es ja zumindest schon einmal möglich gewesen. Dass ich diese Schule vor heute Abend noch nie betreten hatte konnte sie ja nicht wissen. Aber das sie hübsch war musste ich tatsächlich nicht mal erahnen; die Gesichtszüge, die ich um ihre Maske herum erkennen konnte reichten aus, um dieses Urteil zu bilden. Ihre Stimme löste außerdem immer noch ein seltsames Deja Vu in mir aus ...
"Wie schmeckt denn die Farbe rot?", fragte ich und runzelte die Stirn. Ich konnte mir nichts darunter vorstellen, ohne es selbst probiert zu haben. Mein Gehirn fand direkt irgendwelche Verbindungen zu Nahrungsmitteln, die ich schon einmal probiert hatte. Vielleicht lag das ja irgendwie in der Familie ... Ida hatte erzählt, dass Matt begeisterter Koch und Bäcker war. 
"Blaubeerkuchen", erwiderte ich, ohne lange zu überlegen. Allerdings fügte ich nach kurzem Überlegen hinzu: "Das schmeckt so, als würde man Blaubeerkuchen an einem Sommertag essen. Irgendwo am Meer oder am Ufer eines Sees." Wie um sie zu überzeugen, hielt ich ihr meinen angebissenen Macaron hin. Eigentlich fast zu schade, dass wir uns nur gegenseitig vom Geschmack der kleinen Gebäcke berichteten - die Magie konnte man fast schon auf der Zunge spüren. Die Dinger waren den Zuckerschock sogar wert.

  

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 28.01.2019 23:55

Ihre Stimme kam mir irgendwie bekannt vor, als ob ich sie irgendwo schon einmal gehört hatte. Das war seltsam, weil ich normalerweise nicht mit sehr vielen Leuten in Kontakt trat ... zumindest nicht von mir selbst aus. Ida war die erste Person, die ich an mich rangelassen hatte. Und bisher auch die einzige. 
Ich lachte bei ihren Worten leise. "Ob es dann so viel besser wäre, wenn dieser Abend für uns beide mit einem Zuckerschock enden würde ...", bemerkte ich und beobachtete, wie sie sich ebenfalls einen der Macarons nahm. Ein Grinsen schlich sich über mein Gesicht. "Aber wie könnte ich diese Herausforderung ausschlagen, wenn ich von einer hübschen Dame in einem roten Kleid gefragt werde?" Merlin sei Dank trug ich meine Maske, so konnte sie nicht sehen wie ich bei den Worten selbst ein bisschen rot wurde. Dieser verdammte Sekt, der dauernd hier herum gereicht wurde ... ich trank nie Alkohol, und war es dementsprechend auch nicht gewöhnt. 
Ich griff nach dem nächsten Macaron, um ihr zu zeigen, dass ich definitiv an Bord war. Der erste hatte ein helles grün gehabt und schmeckte nach Apfel, der nächste war türkis. Als ich ein Stück abbiss, breitete sich auf meiner Zunge der Geschmack nach Blaubeeren aus. Eins musste man den Hauselfen lassen, die diese Dinger heute Abend gemacht hatten - der Geschmack war mit ein bisschen Zauberei sehr viel beeindruckender als bei der guten, alten Muggel-Art. Aber wen wunderte das schon?

  

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 28.01.2019 21:28

Seit mindestens fünf Minuten starrte ich jetzt schon mit großen Augen die Decke der Großen Halle an, die anscheinend die Sterne von draußen nach innen projezierte. Es war vermutlich recht einfache Magie - ich hatte schon mal davon gelesen -, aber der Anblick hielt mich trotzdem in seinem Bann gefangen. Ich hatte noch nie einen Ort besucht, der dermaßen viel Magie ausstrahlte wie dieses Schloss. Wie toll es wohl gewesen sein musste, hier zur Schule zu gehen ... das Waisenhaus war immer grauenhaft tristlos gewesen. Fast war ich schon glücklich darüber, dass ich mich Ida zuliebe für diesen Maskenball in einen fast zu engen Anzug gequetscht hatte. Das letzte Mal hatte ich den getragen, als ich als Kellner gearbeitet hatte ... seitdem war ich aber wieder gut ein paar Zentimeter gewachsen. Und diesmal hatte ich mir zur Feier des Tages eine Fliege umgebunden. 
Ida hatte sich vor ein paar Minuten verzogen, um ihren Verlobten zu überraschen. So wie sie mir erzählt hatte ging der wohl noch mit unserem Bruder zur Schule ... seltsam, wenn man bedachte dass beide älter als ich waren und trotzdem noch die Schulbank drückten. Ihre Abwesenheit machte mir nichts aus, immerhin wollte ich ihr nicht das Gefühl geben, ein kleines Kind zu einer Veranstaltung geschleppt zu haben, das sie nicht alleine lassen konnte ... aber ich hatte etwas Angst davor, vielleicht jemandem aufzufallen. Dass jemand bemerkte, dass ich noch nie zuvor hier gewesen war und mich als Konsequenz vor die Tür setzte. 
Aus diesem Grund verzog ich mich auch als erstes zum Buffett, um nicht in ein Gespräch mit den älteren Leuten hier verwickelt zu werden. Dort angekommen war mir aber anscheinend schon jemand zuvor gekommen, der die gleiche Idee gehabt hatte. Ihr Gesicht konnte ich nicht sehen, da wir ja alle Masken trugen, aber durch ihr rotes Kleid stach sie schon von weitem aus der Menge heraus. Ich hatte solche pompöse Kleider nur einmal gesehen; in England hatte ich mit so etwas aber nicht gerechnet. 
"Ich würde die Macarons probieren", hörte ich mich sagen und deutete mit dem Finger auf das französische Gebäck. Ich schnappte mir selbst einen davon und biss davon ab, bevor ich dem Mädchen mir gegenüber ein leichtes Lächeln zuwarf. Die schmeckten wirklich nicht schlecht, obwohl sie nicht mal annähernd an die heranreichten, die ich mal in Paris probiert hatte.

  

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Re: Dachgeschosswohnung von Ida

von Cody am 25.11.2018 23:20

Einen Moment lang beobachtete ich Ida prüfend, um sicherzugehen, dass sie meine Frage nicht nur wiederholte, weil sie mich auf den Arm nehmen wollte. Ja, Tage wie diese hatten wir schon öfter gemeinsam verbracht, indem wir einfach zusammen irgendeine Ausstellung zusammen besuchten, aber heute hatte sich das irgendwie besonders angefühlt. Heute war das erste Mal gewesen, dass ich meinem Geburtstag mit jemandem verbracht hatte, der mir wichtig war. Ich war davon ausgegangen, dass Ida es gar nicht wusste und hatte auch nicht geplant, es ihr zu sagen - vielleicht erst irgendwann später. Aber das hier? Dieses kleine verpackte Etwas in meiner Hand wirkte so, als ob sie es doch irgendwie geahnt hatte. 
"Mein Geburtstag", erwiderte ich etwas verwirrt und starrte von meinen Händen wieder zu ihr. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. "Es ist ... das erste Mal gewesen, dass ich den Tag mit jemandem verbracht hab, den ich .. naja, gerne habe. Nicht, dass mir der Tag jemals besonders wichtig war, aber das war ... schön" Ich lächelte noch ein bisschen breiter, dann sah ich wieder auf das Ding in meinen Händen. "Aber wenn du es doch nicht wusstest, was hast du dann für eine Überraschung geplant?"

  

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Re: Dachgeschosswohnung von Ida

von Cody am 25.11.2018 22:21

Immernoch mit unserer großen Tüte Popcorn in der Hand, die wir uns im Kino geteilt hatten und die ich mittlerweile fast geschafft hatte, folgte ich in ihre Wohnung, nachdem sie die Tür aufgeschlossen hatte. In den letzten Monaten hatte es neben der Arbeit immer öfter Tage gegeben, an denen wir einfach irgendetwas zusammen unternommen hatten. Eigentlich war ich noch nie wirklich darauf bedacht gewesen, irgendeine Beziehung oder Freundschaft aufrecht zu erhalten, aber das mit Ida wollte ich nicht wieder verlieren. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben jemanden an meiner Seite, der mir wirklich nahe stand und auf den ich zählen konnte. Meine Schwester ... zumindest vermuteten wir das immer noch. Aber für mich war sie das sowieso schon längst. 
Ich lief wie gewohnt als erstes zu dem großen Fenster. Ein paar Mal war ich schon mit ihr hier gewesen, aber es überwältigte mich jedes Mal auf Neue, durch ihr Fenster die Türme des Schlosses zu sehen, die über die vielen Bäume in der Ferne in den Himmel ragten. 
Bei Idas Worten drehte ich mich allerdings vom Fenster weg und sah sie fragend an. "Hmmm?", antwortete ich nur, weil ich mir grade eine weitere Hand Popcorn in den Mund geschaufelt hatte. Das Zeug war toll. Wie hatte ich es denn ganze 16 Jahre lang geschafft, nie davon zu kosten? Ups .. sogar 17. Neugierig beobachtete ich, wie sie zwei kleine, eingepackte Dinge aus einer der Schubladen holte und verschluckte mich fast an meinem Popcorn. 
Schnell stellte ich die Tüte auf ihrer Kommode ab und hustete, was aber sehr schnell in ein Lachen überging. "Okay ... woher weißt du es? Hat dir das irgendeiner der Mitarbeiter verraten?", fragte ich grinsend und nahm das eingepackte Etwas entgegen, dass sie mir hinhielt, entfernte allerdings noch nicht das Packpapier drumherum.

  

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