Vergangenheitsplay » 31

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Cody

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 31.01.2019 00:46

Ich hob eine Augenbraue und überlegte, ob ich wirklich das sagen sollte, was mir auf der Zunge lag. Das war wohl auch eine Art, das Eis zu brechen ... "Da wären wir ja schon Zwei", erwiderte ich und grinste sie an. Ich fragte mich, ob sie wohl auch ihr ganzes Leben in Waisenhäusern verbracht hatte, oder ob sie das Glück gehabt hatte Menschen zu finden, die sie in ihrer Familie willkommen hießen. Obwohl selbst das manchmal eher Fluch als Segen war ... obwohl ich zu einem Dach über den Kopf nie nein sagen würde. "Daran lässt sich ja schnell etwas ändern", erwiderte ich lachend und nickte mit dem Kopf zur Bar, die sich auf der anderen Seite des Raumes befand. 
Bei ihren nächsten Worten hob ich überrascht die Augenbrauen. "Interessante Theorie", erwiderte ich. An so etwas wie frühere Leben glaubte ich einfach nicht. Wenn mir der Gedanke daran kam, fragte ich mich nur immerzu, was ich in dem früheren Leben so sehr verzapft hatte, dass man mich in diesem als Baby aussetzte. Die Theorie, dass das Leben einfach nicht fair war und dass jeder nur ein Leben hatte gefiel mir da viel besser, weil ich bei dieser Variante nicht selbst Schuld an meinem Schicksal sein konnte. Irgendwie zumindest ...
Als sie von italienischen Nächten sprach, horchte ich unbewusst auf. Meine Augen richteten sich sofort wieder auf ihr Gesicht um zu sehen, ob ihr wohl ein Schneidezahn fehlen könnte. Eine Zahnlücke fiel mir nicht auf, aber zumindest konnte ich die Teile ihres Gesichts, die ich unter der Maske sehen konnte und die mir die ganze Zeit schon bekannt vorgekommen waren, endlich zuordnen. Wie groß konnten Zufälle sein? Ich überlegte, ob ich etwas sagen wollte, dass ich ihre Worte fast überhörte und wie angewurzelt da stand, als sie sich vorbeugte, um meinen Macaron zu probieren. 
Ich grinste sie an. Vielleicht erinnerte sie sich auch einfach nicht an den Abend. So betrunken, wie sie gewesen war ... Ich war immerhin auch nur ein Gesicht unter vielen gewesen. Aber immerhin schien ich ihr ja bekannt vorzukommen. Ich grinste sie an, um von meinem plötzlichen Erstarren abzulenken, und griff nach einem weiteren Macaron. Ein reines, unschuldiges Weiß. Als ich ein Stück davon abbiss, breitete sich auf meinem Gesicht unwillkürlich ein Lächeln aus. "Schmeckt wie ... Wolken.", erzählte ich ihr und setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf. "Als würde man in eine riesige, flauschige Wolke beißen. Erinnert auch ein bisschen an Zuckerwatte, aber viel frischer. Ein bisschen, als würde man fliegen"

  

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Fina

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Fina am 31.01.2019 12:41

Wenn ich Fremden sonst erzähle, dass ich Waise war, fühlten sich die meisten unwohl. Ich nahm es Ihnen nicht übel, aber ich war das einfach so gewöhnt. Codys Antwort brachte mich nun irgendwie aus dem Konzept. "Tatsächlich?" fragte ich nach und biss mir mit einem leichten Lächeln auf die Unterlippe. Ich verspürte das erste Mal das Bedürfnis zu sehen wer sich tatsächlich da hinter der Maske befand. "Darauf komme ich definitiv nochmal zurück." informierte ich ihn mit etwas ruhigerer Stimme. Wenn ich ins Detail ging bei meiner ganzen Waisengeschichte wurde ich immer viel zu emotional. Das stand definitiv auf der Liste für mitternächtliche Gespräche.
Mein Blick schweifte wieder zu der Bar. "Vielleicht ein ganz kleiner Drink..." ich legte den Kopf schief und seufzte leise. "Dann müssten wir aber erst einmal die Tanzfläche überwinden." fügte ich hinzu und danhm das erste Mal zur Kenntniss, dass sie sich langsam aber sicher füllte. Vor allem die älteren Hexen und Zauberer tanzten jetzt schwungvoller als ich ihnen zugetraut hätte.
Ich nickte. "Ja, das ist sie. Aber auch verdammt beruhigend. Ich meine, das nächste Leben kann ja dann nur besser werden." ich zuckte mit den Schultern. Vielleicht würde ich auch einfach ein Tier werden. Eine Katze. Irgendjemand oder irgendetwas friedvolles. Aber vermutlich wäre mir das letztendlich auch viel zu langweilig.
"Wolken..." wiederholte ich leise und musste unwillkürlich lächeln. Das klang perfekt. Ich vermisste es zu fliegen. Ich kam kaum noch dazu, nachdem ich die Hausmannschaft verlassen hatte. Einen Moment hing ich meinen Gedanken nach, dann riss ich mich wieder zusammen. "Wir sollten den anderen Gästen wohl noch welche übrig lassen." merkte ich schmunzelnd an und nickte rüber zur Bar. "Du hast mich doch noch nicht satt, hoffe ich." fragte ich und klang dabei sogar kaum unsicher, obwohl ich das tatsächlich war.

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Cody

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 31.01.2019 14:42

Meine Antwort schien sie wohl zu überraschen, was mir wieder ein leichtes Grinsen aufs Gesicht trieb. "Tatsächlich", bestätigte ich und zuckte mit den Schultern. So interessant war meine ganze Geschichte dann doch nicht ... eher tragisch. Aber immerhin hatte sie ein kleines Happy End, irgendwie zumindest, sonst wäre ich grade nicht hier. Zusammen mit meiner Schwester und in unmittelbarer Nähe von meinem Bruder ... der Gedanke jagte mir immer noch einen Schauer über den Rücken. Noch vor einem Jahr ungefähr war ich hungrig durch die Straßen gezogen und hatte nach einem Platz gesucht, an dem ich schlafen konnte. Und jetzt - jetzt hatte ich zumindest einen Teil meiner Familie gefunden. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich nicht mehr allein, und es erschreckte mich ein wenig, dass ich mir jetzt schon gar nicht mehr vorstellen konnte, auf mich selbst gestellt zu sein. Ich kannte sie erst so kurz und war jetzt schon abhängig von ihnen ... das hatte ich sonst immer versucht zu vermeiden. Aber jetzt wollte ich es auf keinen Fall mehr missen ...
Mein Blick folgte ihrem zur Tanzfläche, auf der die älteren Anwesenden bereits zur Musik schunkelten und sich teilweise sogar gegen den Takt bewegten. "Wie wärs mit 'Augen zu und durch?'", fragte ich grinsend und nickte Richtung Bar. "Wir könnten einfach versuchen, irgendwo einen kleinen Weg durch die Menge zu finden, um möglichst wenige Leute anzurempeln .." Tanzen war für mich nicht unbedingt eine Option. Ich konnte mich zwar zur Musik bewegen, aber mehr als ein bisschen hin und her schaukeln war da nicht drin.
Dass sie die Macarons plötzlich doch nicht mehr alle essen wollte, kam mir nur Recht. Viel mehr von den kleinen Dingern hätte ich vermutlich auch nicht mehr essen können; sie waren furchtbar köstlich, aber mindestens genauso sättigend. "Du bist bisher so ziemlich die einzige, mit der ich hier gesprochen habe, also nein: ich habe dich nicht satt", erwiderte ich grinsend. "Und das liegt nicht nur daran, dass meine Schwester mich hier komplett alleine gelassen hat." Und das in einem Raum, an einem Ort an dem ich mich kein bisschen auskannte. Oh Hilfe. Aber mit Fina hatte ich ja wenigstens eine unterhaltsame Zeitgenossin gefunden. Ich hob den Arm, damit sie sich unterhaken konnte. Wenn wir schon zur Bar rüber gehen und dafür über die ganze Tanzfläche gehen würden, konnten wir das ja immerhin mit Stil machen.

  

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Fina

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Fina am 31.01.2019 21:39

Ich fragte mich unwillkürlich wie seine Geschichte aussah. Hatte er seine Eltern wenigstens einmal kennengelernt? War er nur im Heim gewesen oder irgendwann adoptiert worden? Ich hatte nur wenige Kinder kennengelernt die tatsächlich von einer liebenden Familie gefunden wurden. Ich und meine Schwestern zählten nicht dazu. Hätten wir drei uns nicht gehabt, wären die letzten Jahre ein Albtraum gewesen. Ich meine das waren sie auch so schon, aber die beiden hatten mir immer Halt gegeben. Sie waren meine wirkliche Familie, auch wenn wir unterschiedlicher nicht hätten sein können. Wir hatten uns früher die wildesten Geschichten ausgedacht, dass wir vielleicht doch verwandt sein könnten, aber wir wussten genau, dass dies nicht möglich war. Ich blickte wieder in die Augen des Fremden und versuchte darin irgendetwas zu sehen. Vielleicht einen Hinweis bezüglich seines Namens. Er hatte mich mittlerweile wirklich neugierig gemacht.
Ich grinste. "Oder wir machen einfach wirklich die Augen zu und gehen durch. Sollen sie uns doch Platz machen!" ich hakte mich bei meiner neuen Bekanntschaft unter und wartete mit angehobenen Augenbrauen darauf, dass er seine Augen schloss. Dann drehte ich mich wieder nach vorne und machte mich ebenfalls mit geschlossenen Augen daran die Tanzfläche zu überqueren. Ich vernahm empörte Rufe, Schritte die sich hektisch entfernen und oft streiften mich die tanzenden Gäste. Aber am Ende kamen wir unbeschadet auf der anderen Seite an. Zumindest vermutete ich das, als ich gegen einen Barhocker stieß. Ich kicherte und öffnete die Augen. "Du bringst mir Glück! Sonst hätte das sicher nie so einfach funktioniert." grinste ich und zog mich dann auf den erstbesten Barhocker.
Ich legte meinen Kopf schief und tat geschmeichelt. "Das hast du aber süß gesagt." sagte ich mit einem Lächeln und legte meine Hand an die Stelle wo wohl mein Herz war. "Deine Schwester ist hier?" fragte ich nach und fragte mich instinktiv ob er eine leibliche Schwester meinte oder eine nicht Blutsverwandte Schwester, so wie ich zwei hatte.
Ich winkte den Barkeeper herbei und bestellte etwas für uns beide. Doppelter Feuerwhiskey. "Ich hoffe den magst du." sagte ich an meine Begleiter gewandt. "Weißt du was?" fragte ich ihn und stützte mein Kinn auf meinen Handballen ab, während ich ihn weiterhin ansah. "Ich frage mich, ob wir von dem Ball verbannt werden, wenn wir unsere Maksen abnehmen. Meinst du wir sollten versuchen das herauszufinden?" fragte ich und tat vielleicht ein wenig zu unschuldig.

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 02.02.2019 22:50

Einfach die Augen zu und durch? Mit einem leichten Grinsen sah ich zur tanzenden Menge vor uns. Normalerweise war ich eher darauf bedacht, nicht zu viel Ausmerksamkeit zu erregen, aber die Leute auf diesem Ball würde ich sowieso nie wieder sehen. Und wenn sie uns rausschmeißen würden ... hm, eventuell würde ich sogar den Weg zu Idas Wohnung zurück finden. "Also gut, warum nicht", stimmte ich deshalb zu und schloss ebenfalls meine Augen. Der Weg zur Bar entpuppte sich tatsächlich leichter, als ich gedacht hatte. Ich rannte zwar in mehrere sehr wütende Menschen und spürte einmal etwas, dass sich wie ein Tritt gegen mein Schienbein anfühlte, aber als ich die Augen wieder aufschlug standen wir in unmittelbarer Entfernung zur Bar. "Stets zu Diensten", antwortete ich grinsend. Vielleicht war der Grund für ihr Glück ja auch nur, dass ich viel größer war als sie ... und größer als die meisten anderen Leute. Vermutlich hatten die meisten uns schon aus einiger Entfernung gesehen und waren ausgewichen. 
Ich setzte mich neben sie auf einen der Barhocker. "Ja, ich bin heute Abend quasi ihre Begleitung", erzählte ich ihr und nickte dabei bestätigend mit dem Kopf. "Sonst wäre ich vermutlich auch nicht hier rein gelassen worden ..." Ich lachte in meinen nicht vorhandenen Bart. Ob Fina sich wohl die Frage stellte, ob sie mich während ihrer Schulzeit schon einmal gesehen hatte? Der Altersunterschied zwischen uns war nicht besonders groß, zumindest schätzte ich ihn nicht als besonders groß ein. Ich war vermutlich der einzige auf diesem Ball, der vorher noch nie in diesem Schloss gewesen war. Was machten sie wohl am Eingang mit Personen, die nicht auf dieser Schule waren und ohne Begleitung einfach hier auftauchten, um auf den Ball zu gehen?
Ich beobachtete, wie sie mir ein Getränk mitbestellte und nickte nur. Feuerwhiskey hatte ich vorher noch nie probiert, aber sie wusste bestimmt was sie da bestellte. Ich hatte während meinen Auslandsaufenthalten immer wieder gerne verschiedene Weinsorten oder andere Alkoholspezialitäten probiert, einfach um der Erfahrung willen, aber über Getränke der Zauberwelten war ich bisher selten gestolpert.
"Das ist eine sehr gute Frage", erwiderte ich und legte den Kopf schief. "Wir würden dann aber doch irgendwie die Spielregeln brechen, meinst du nicht? Das ist doch irgendwie der ganze Reiz an diesem Abend ... das Ungewisse" Ich grinste. Vielleicht würde sie mein Gesicht ja tatsächlich wieder erkennen, wenn ich die Maske abnahm. Allerdings genoss ich es auch, mich mit ihr zu unterhalten, ohne den Hintergrund, dass wir uns schon einmal begegnet waren. Auch wenn das sehr egoistisch war, weil ich noch genau wusste, wie ihr Gesicht aussah und sie absichtlich im Unwissen ließ ..

  

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Fina

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Fina am 02.02.2019 23:40

Ich freute mich wirklich darüber, dass meine neue Bekanntschaft das mitmachte. Es gab viel zu viele Menschen auf dieser Welt die das nur belächelt und dann abgelehnt hätten. Ich hatte nicht mal halb so viel von diesem Abend erwartet als ich jetzt bekommen hatte. Dieses Deja Vus Gefühl verschwand aber immer noch nicht. Dieses Mal war mir ganz besonders sein Geruch aufgefallen. Eine ganz einfache Erklärung wäre, dass wir in der Schule mal nebeneinandergesessen hatten oder uns in den Fluren begegnet waren. Aber irgendwie glaubte ich das nicht. Würden wir uns aus der Schule kennen, dann würde ich wissen wer er war. Ich war nur zwei Jahre auf dieser Schule gewesen. Er musste entweder in dem jahr über mir gewesen sein oder in meinem Jahrgang, sonst hätte er nicht auf diese Party gehen können. Aber das war nicht der Fall. Glaube ich. Vielleicht irrte ich mich auch total. Aber mein Gefühl trügte mich selten.
Ich lächelte kurz. "Da hast du genau eine Begleitung mehr als ich." grinste ich und zuckte mit den Schultern. "Und warum ist sie dann nicht bei dir? Ich meine ich beschwere nicht mich, offensichtlich ist das ja mein Glück. Aber nur so aus Interesse..." meinte ich und biss mir kurz auf die Unterlippe. Vielleicht kannte ich ja seine Schwester. Da würde ich die Verbindung sehen und zack wüsste ich wer mein Gegenüber war.
Ich nahm meinen Feuerwhiskey, stellte ihm seinen hin. "Hm...Na dann auf diesen süßen Abend." meinte ich unkreativ wie immer und stieß mit ihm an. Ich stürzte das Zeug herunter als wöre es Nichts. Es brannte. Aber mittlerweile empfand ich das als sehr sehr angenehm.
Ich nickte langsam bei seinen Worten, sah ihn dabei aber ein wenig misstrauisch an. "Ich weiß nicht ganz... Jetzt habe ich das Gefühl du hast einen Grund dich mir nicht zu zeigen." überlegte ich laut und neigte leicht den Kopf. Ich könnte mich in meine Nifflerform verwandeln und ihm seine Maske klauen. Problem erledeigt. Allerdings wüsste er dann, dass ich ein Animagus war. Und zwar nicht registriert. Also das wusste er nicht, aber das könnte man bei mir evtl vermuten...

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 03.02.2019 23:10

"Sie ist auf der Suche nach ihrem Verlobten", antwortete ich und grinste. "Ich rechne also nicht allzu schnell wieder mit ihr ..." Ob Ida mich wohl rausschmeißen würde, sobald ihr Freund mit der Schule fertig und mit ihr verheiratet war? Ich hatte zwar noch mein winziges Zimmer in London, aber ich verbrachte viel mehr Zeit in ihrer Wohnung als in meiner.
Unsere Bestellung wurde uns vor die Nase gestellt, und ich hob das Glas, um mit Fina anzustoßen. Ich war grade dabei, das Glas an meine Lippen anzusetzen und einen Schluck zu probieren, als ich aus den Augenwinkeln sah wie Fina das Getränk in einem Zug herunter schluckte als wäre es Wasser. Trank man das so? Ich hatte keine Ahnung. Ich hatte doch noch nie Feuerwhiskey probiert. Da ich meine Unsicherheit aber nicht zeigen wollte, tat ich es ihr gleich und kippte das Zeug mit einem Satz runter. Im ersten Moment merkte ich verdächtiger Weise gar nichts, aber dann breitete sich in meinem Hals ein Brennen aus, das mir die Kehle zuschnürte. Irgendwie schaffte ich es, weder zu Husten noch das Gesicht zu verziehen, aber ich wandte kurz den Blick ab um mein Glas abzustellen ... und damit Fina nicht die pure Qual in meinen Augen sehen konnte, während ich versuchte meinen Atem zu kontrollieren. Ich war das wohl einfach nicht gewohnt, das war alles. Fina hatte ja während des Sommers bereits bewiesen, dass sie von Alkohol nicht abgeneigt war, also wusste sie bestimmt was sie tat. Trotzdem wütete das Brennen in meiner Kehle weiter und zog sich grausam in Richtung meines Magens fort.
"Vielleicht habe ich den ja", erwiderte ich, zwang mich zu einem geheimnisvollen Lächeln und war selbst überrascht, wie fest meine Stimme kling, obwohl der Feuerwhiskey mir grade gefühlt die Stimmbänder weggeätzt hatte. "Vielleicht möchte ich aber auch nur das Geheimnisvolle bewahren, bevor du merkst wie langweilig ich eigentlich bin und dir einen anderen Zeitgenossen suchst", fügte ich hinzu. Der Barmixer kam wieder und tauschte unsere leeren Gläser sofort ungefragt gegen zwei volle aus. Mein Magen rumorte bei dem Gedanken daran, das Zeug noch einmal runter zu kippen, aber ich wollte auch nicht der Spielverderber sein, der sich lieber Butterbier bestellte.

  

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Fina am 04.02.2019 21:28

Ich neigte meinen Kopf und schmunzelte. "Deine Schwester ist verlobt?" fragte ich und ging in meinem Kopf sämtliche ehemalige Schüler durch die eine solche Beziehung führten. Aber mir vielen nur sehr wenige ein. Ich hatte nie sonderlich Interesse an den Beziehungen anderer gehabt. Sie waren mir nicht egal, aber ich musste auch nicht über alles Bescheid wissen. Und das wurde mir jetzt zum Verhängnis. So wüsste ich jetzt vielleicht wer seine Schwester war. Ich warf wieder einen Blick in seine Augen und irgendwas meldete sich wieder in meinem Kopf. Aber ich konnte den Gedanken nicht ganz fassen. Es war einfach ein Gefühl.
Nachdem ich meinen Feuerwhiskey getrunken hatte, sah ich zu wie mein Gegenüber seinen nahm. Ich versteckte ein kleines Schmunzeln. Er versteckte es gut, aber ich konnte sehen, dass er das ganz und gar nicht gewöhnt war. Er verzog zwar keine Miene, aber entspannt und locker sah anders aus. "Zweite Runde?" fragte ich grinsend und schob ihm den zweiten Drink zu. Ich wusste nicht, ob er wusste, dass an den Seiten seiner Maske seine Haut leicht errötet war. Süß. Ich hoffte er würde seine Maske bald mal abnehmen... Ich würde zumindest nicht mehr lange an mir halten können.
Ich schüttelte grinsend den Kopf bei seiner Antwort. "Bei dem Geheimnisvollen ist vielleicht was dran. Aber ich habe mich noch in keinem Moment an diesem Abend gelangweilt nachdem du zu mir gestoßen bist. Und mir wird sehr schnell langweilig." ich lehnte mich leicht nach vorne, sodass mir jetzt wieder sein Geruch in die Nase stieg. Erneut das Deja vus Gefühl. "Was ist mit deinem Namen? Verrätst du mir den?" fragte ich charmant und lächelte leicht. Konnte doch nicht sein, dass ich den nicht einmal kannte.

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Cody am 04.02.2019 22:21

"Jep", bestätigte ich. "Er geht noch zur Schule, deswegen wird das mit der Hochzeit wohl noch etwas dauern." Ida hatte mir sowieso noch gar nicht sooo viel über ihren Verlobten erzählt ... ich kannte seinen Namen, ich kannte ungefähr die Geschichte wie sie sich kennen gelernt hatten und ich wusste, dass sie sich erst kurz vor unserem ersten Treffen verlobt hatten. Aber ansonsten war es das eigentlich. Vielleicht hatte sie gespürt, dass ich darauf brannte, mehr über sie und ihren Bruder zu erfahren. Unseren Bruder. Das nächste Mal würde ich mich nach ihrem Verlobten erkundigen ... so wie ein guter kleiner Bruder das tun würde. Hoffentlich. 
Ich nickte, als sie mir das Glas zuschob, zögerte aber es genauso wie das andere zuvor in einem Schluck runter zu kippen. "Willst du mich etwa abfüllen, damit ich meine Maske abnehme?", fragte ich und konnte ein kleines Grinsen nicht vermeiden. Bei diesem Kampf würde ich kläglich versagen. ich fühlte mich ja jetzt nach dem ersten Glas schon etwas schwummrig ... 
"Na, wie gesagt: Wegen des Geheimnisvollen", wiederholte ich und grinste sie an. Der Feuerwhiskey machte sich jetzt schon bemerkbar. Oh Merlin. Wie sollte ich den Rest des Abends überstehen? "Woher willst du denn dann wissen, dass ich dir nicht einfach einen falschen Namen sage?", fragte ich grade heraus, weil mir wieder einfiel, dass sie ja genau das getan hatte. Den Namen hatte ich zwar nicht behalten, aber ich wusste noch ganz genau, dass ich innerlich darüber gelacht hatte. Ich hielt ihren Blick lange stand, um sie ein bisschen zappeln zu lassen, bevor ich ihr meinen Namen verriet, aber dann gab ich schließlich doch klein bei. "Cody", sagte ich und versuchte, meine Stimme wenigstens ein bisschen geheimnisvoll klingen zu lassen, bevor ich einen Schluck von meinem Feuerwhiskey nahm. Widerliches Zeug ...

  

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Re: Vergangenheitsplay » 31

von Fina am 10.02.2019 21:34

Ich nickte nachdenklich. "Dann sind sie sich zur Zeit nicht besonders nah, ja? Also physisch betrachtet. Da gehört ja echt viel Vertrauen dazu. Ich weiß nicht ob ich das könnte. Ich hab vermutlich die größten Vertrauensprobleme in der gesamten Menschheit." ich verdrehte die Augen und verzog die Lippen. Eine durchaus schlechte Eigenschaft, aber daraus machte ich ebenfalls nie ein Geheimnis. Eigentlich hatte ich tatsächlich keine Geheimnisse. Ich wollte nicht anderen irgendwas vorspielen, nur damit ich sie dann enttäusche. Für diese Einstellung hatte ich ewig lange gebraucht. Ich hatte von allen, vor allem von meinen Adoptiveltern gemocht werden wollen. Für Nichts und wieder Nichts.
Ich musste unwillkürlich lachen. "Glaub mir, wenn ich wollen würde, dass du deine Maske abnimmst, dann würdest du sie auch abnehmen." versicherte ich ihm grinsend. "Ich kann sehr überzeugend sein. Und für den Fall, dass das icht wirkt, trinke ich genug um meine Handgreiflichkeit zu rechtfertigen. Aber ich schwöre dir bei Merlins schneeweißem Bart, dass ich dich am Ende des Abends ohne Maske gesehen habe. Also kannst du sie auch jetzt schon abnehmen und uns beiden so viel Umstände ersparen." fügte ich hinzu und sah Cody abwartend an. Alkohol machte mich immer noch viel redseliger.
Ich zuckte leicht mit den Schultern. "Ich schätze da muss ich dir dann wohl vertrauen... " ich verzog die Lippen und seufzte. Der erste Anfang. Ich kniff die Augen ein wenig zusammen, als er meinen Blick so lange erwiderte und mich offensichtlich mit Absicht warten ließ. So hätte ich es wohl auch gemacht. Als er dann schließlich doch mit der Sprache herausrückte, musste ich lächeln. "Cody." wiederholte ich und zwar mit eben diesem mysteriösen Tonfall. Ich neigte meinen Kopf. "Ich denke ich glaube dir das." sagte ich nickend. Ich streckte ihm betont lächerlich förmlich meine Hand aus. "Finella." sagte ich und schüttelte unwillkürlich den Kopf. "Ich weiß nicht ob das meine leiblichen Eltern waren oder irgendwelche aus dem Heim aber besser für dich wenn du diesen Namen niemals aussprichst, der ist verflucht. Nenn mich Fina." gestattete ich Cody. Ich redete wirklich zu viel. Ich stürzte den nächsten Feuerwhiskey runter. Mein Name klang wie der einer Stripperin oder naiven Prinzessin aus einem Märchen.

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