Vergangenheitsplay » 20
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Severus
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Severus am 23.04.2018 14:17Ich hörte sie rufen und beschleunigte meine Schritte. Ich konnte sie immer noch ignorieren und so tun, als würde ich sie nicht hören. Vielleicht, nur vielleicht, wenn ich schnell genug war, konnte ich ihr und ihren dämlichen Vorwürfen entkommen.
Doch leider hatte ich sie unterschätzt. Das was mir an Sportlichkeit fehlte, hatte sie zu genüge. Ich war schnell, wenn es ums duellieren ging, aber rennen war ganz klar nicht meine Stärke.
So kam es, dass sie sich mir in den Weg stellte, noch bevor ich nur die Hälfte des Weges hinter mir hatte. Sie deutete auf mein Hemd und ich folgte ihrem Blick. „Ich bin gestolpert und gefallen. Kennst mich doch." erwiderte ich. Dass das nicht die ganze Wahrheit war, brauchte sie nicht zu wissen. Ich musste ihr ja nicht unter die Nase reiben, dass mich ein schwarzmagischer Fluch zu Fall gebracht hatte. Das wäre ja noch schöner. Dann hätte sie gleich wieder was schönes, über das sie sich mit ihrem neuen besten Freund das Maul zerreißen konnte.
Ich wollte nicht streiten und trotzdem sprach ich die nächsten Worte sehr gereizt aus. „Das geht dich gar nichts an. Vielleicht wüsstest du es, wenn ich für dich nicht nur existieren würde, wenn du mich mal wieder für einen Regelverstoß strafen kannst!" Ursprünglich hatte ich genau deswegen damit angefangen. Mir war langweilig gewesen und sie hatte nie Zeit für mich. Früher hatten wir wenigstens noch gemeinsam gelernt oder in den Pausen geredet, aber da wir immer weniger Fächer zusammen hatten, war das immer seltener geworden. Einmal hatte ich dann etwas mit anderen unternommen, etwas nicht ganz regelgetreues und dafür prompt ihre Aufmerksamkeit erhalten, wenn auch nicht im positiven Sinne. Mittlerweile machte es mir aber auch einfach Spaß, die Dinge zu tun, die wir nun mal taten. Ich kam aus mir heraus, konnte meine Fähigkeiten testen und voll ausreizen. Wenn es sie störte, musste sie es ja nicht beachten. „Was willst du überhaupt hier?" gab ich statt weiter auf ihre Frage einzugehen zurück. Ich wollte nicht über Dinge reden, die sie nichts angingen. Ich dürfte es sowieso nicht.
Meine Freunde sähen das hier wohl gar nicht gerne. Schließlich war sie in ihren Augen minderwertig und dann auch noch Schulsprecherin. Ich schüttelte den Kopf. Noch mochte ich sie. Egal, was die anderen sagten und auch wenn es nicht mehr so war, wie früher. Eine leise Stimme flüsterte mir zu, dass ich sie ganz sicher nicht nur mochte. Sie war immer noch meine beste Freundin, auch wenn sie das vielleicht nicht mehr so sah und ich es ihr nicht mehr zeigte.
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Lily am 05.05.2018 14:22Mit verrenkten Augen musterte ich den Blutfleck und presste die Lippen zusammen. Das Rot hob sich beinahe stechend und seinem weißen Untergrund ab und sprang mir förmlich ins Auge. Auch wenn Sev behauptete, dass er 'nur' gestolpert war ... ich kannte ihn, oder ich hatte ihn zumindest einmal gut gekannt. Und deswegen kaufte ich ihm diese Ausrede nicht einfach ab.
"Bitte?", fragte ich, etwas lauter als eigentlich beabsichtigt und mit einem deutlich empörten Unterton. Dachte er wirklich, dass er für mich einfach aufhörte zu existieren, wenn er mal nicht gegen die Regeln verstieß? Das Vertrauensschülerabzeichen an meinem Umhang schien grade deutlich mehr zu wiegen, aber ich würde mich hüten, ihn jetzt auch noch darin zu bestätigen. Ich wollte nicht, dass er so ein Bild von mir hatte. Deutlich ruhiger sagte ich: "Du existierst für mich nicht nur, wenn du gegen die Regeln der Schule verstößt."
Eindringlich sah ich ihn an. Natürlich hatten wir nicht mehr so viel miteinander zu tun wie früher. Wir waren in verschiedenen Häusern und wir hatten unterschiedliche Stundenpläne, da waren zufällige Begegnungen eine Seltenheit geworden. Wir hatten nun einmal unterschiedliche Freundeskreise und hatten nicht mehr viel miteinander zu tun. Aber nur weil ich ihn seltener sah und die Leute nicht leiden konnte, mit denen er seine Zeit verbrachte, hörte er doch noch lange nicht auf mein Freund zu sein. Zumindest hoffte ich, dass ihm das klar war.
Ich biss mir auf die Lippe und entschied mich dafür, auf seinen Themenwechsel einzugehen. Was auch immer sie da im Wald getan hatten, im Moment konnte ich nichts dagegen tun, ohne Sev gegenüber wie eine kontrollsüchtige Zicke zu wirken. Ich wollte mich doch nicht mit ihm streiten. "Ich habe Hausaufgaben am See gemacht", gab ich zurück und nickte zu meinen Schulsachen, die immer noch verstreut auf der Wiese herum lagen. Wir hatten in unseren ersten Schuljahren oft zusammen am Ufer gesessen und über alles mögliche geredet, so wie wir es als Kinder Zuhause vor unserer Zeit in Hogwarts auch getan hatten. Aber das war schon lange her. Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die mich an der Nase kitzelte.
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Severus
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Severus am 06.05.2018 21:45Ich konnte ihr förmlich ansehen, wie wenig sie meinen Worten Glauben schenkte. Sie glaubte es keine Sekunde lang, schien es aber dabei belassen zu wollen, denn sie sagte nicht mehr dazu. Gut für mich – vorerst zumindest.
Ihr entsetztes Bitte brach sich an den Bäumen, die den Schall zurückwarfen. Der Wald schien dieses eine Wort unendlich zu verzerren und es grausam wiederzugeben. Aber es stimmte. Ich existierte nur noch, wenn sie sauer auf mich war. Aktuell war sie es ja auch und wer hätte es gedacht – sie redete mit mir. Wenigstens klangen ihre nächsten Worte ruhiger, wenn auch nicht unbedingt freundlich. „Das Gefühl habe ich aber." erwiderte ich und knirschte mit den Zähnen. Das Gefühl hatte ich schon länger. Es fühlte sich an, als hätte sie mich ersetzt, weil ihr wiedereinmal etwas an mir nicht passte. Mein Haus passte ihr nicht. Mein Vater hatte auch immer alles mögliche an mir auszusetzen gehabt, aber von Lily war ich es nicht gewöhnt. Eigentlich war sie sogar der erste Mensch, bei dem ich mich vollkommen akzeptiert gefühlt hatte... Aber das war vorbei. Sie hatte mich ersetzt und ja, das Gefühl war sehr unschön. Jedes Mal, wenn ich sie mit diesem Lupin sah wurde es schlimmer. Ich wünschte, ich könnte sie eben so leicht ersetzten. Erneut knirschte ich missmutig mit den Zähnen.
Das mit den Hausaufgaben hätte ich mir fast denken können. Es war schließlich nichts Neues und früher hatten wir unsere Aufgaben sogar häufig zusammen erledigt. Ich sah kurz zu der Stelle und entdeckte tatsächlich ihre Sachen. Ich zuckte mit den Schultern und schob mich an ihr vorbei. „Komisch, das dein neuer bester Freund dir nicht hilft. Ist wohl mal wieder kränklich was?" feixte ich und entfernte mich ein oder zwei Schritte von ihr. „Ich will dich trotzdem lieber nicht abhalten. Ist bestimmt wichtiger als..." ich zuckte erneut mit den Schultern und ließ den Satz in der Luft hängen. Ich drehte mich von ihr weg, bereit zu gehen und sie so stehen zu lassen. Besser ich war weg, bevor Remus doch noch dazukam, denn das wollte ich nicht sehen. Auch wenn ich es nicht zugeben würde, es versetzte mir jedes Mal einen Stich, sie zusammen zu sehen. Sie hatten so viele Gemeinsamkeiten und ich... ich war jemand, den sie mal zu ihren Freunden gezählt hatte. Ob sie es noch tat war unklar, aber so selten wie sie meine Nähe suchte, bezweifelte ich es ernsthaft.
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Lily am 06.05.2018 22:37Seine Worte versetzten mir einen Stich. Ich blinzelte, weil ich ihm nicht direkt in die Augen gucken wollte. "Tust du aber nicht", wiederholte ich stur und schüttelte bloß den Kopf. In Momenten wie diesen fiel mir auf, dass ich genauso dickköpfig sein konnte wie mein Dad. Ich beharrte auf einer Tatsache, obwohl Sev klar im Recht war. Das waren die typischen Evans-Gene, die Petunia auch hatte. Aber was konnte ich auch anderes tun? Wir hatten nicht mehr viel miteinander zu tun, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er mir wichtig war. Er war mein längster Freund und würde immer einen Platz in meinem Herzen haben. Aber das würde ich ihm jetzt nicht sagen, weil ich wütend war. Wütend, weil er mich kannte und trotzdem dachte, dass ich so mit unserer Freundschaft abgeschlossen hatte.
Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Lass Remus da raus.", erwiderte ich müde. Dass ihm die Freundschaft zu Remus gegen den Strich ging, hatte ich verstanden. Es war aber auch etwas, das ihn absolut nichts an ging - ich durfte mich anfreunden, mit wem ich wollte. Remus hatte mich nie im Stich gelassen, wenn ich ihn brauchte. Er war derjenige gewesen, der mir im ersten Schuljahr Schokolade gegegen und mich aufgeheitert hatte, als ich nachts so Heimweh hatte, dass ich nicht schlafen konnte. Er war es auch, der sich für mich eingesetzt hatte, als die Slytherins aus unserem Jahrgang mich immer wieder 'Schlammblut' genannt hatten. Remus war ein durch und durch guter Mensch, und es war nicht fair von Severus, ihn zu verurteilen, nur weil er 'scheinbar' seinen Platz eingenommen hatte.
Als er sich von mir entfernte überlegte ich wirklich, ob ich meinen Mund halten und dieses Gespräch damit beenden sollte. Aber ich wollte ihn nicht so weggehen lassen, während er mich einfach stehen ließ. "Wenn du wirklich glaubst, dass du mir auch nur ein bisschen weniger bedeutest als Remus oder Gina, oder dass ich dich einfach ersetzt habe, dann liegst du extrem weit daneben." Meine Stimme war leise, aber laut genug dass man klar das Zittern hören konnte. Verdammt. Ich war noch nie gut darin gewesen, in Auseinandersetzungen meine Emotionen zurück zu halten. "Wir haben beide andere Freundeskreise. Und es tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass ich mich nicht gerne in deiner Nähe aufhalte, wenn deine 'Freunde' nicht auch nur eine Möglichkeit auslassen, mich zu beschimpfen und mich wegen meiner Herkunft zu beleidigen.", sagte ich bitter. Ich drehte mich ein bisschen, sodass ich ihm wieder gegenüber stand. Severus wusste genau, wie sehr mich die Beleidigungen verletzten, und trotzdem hatte ich schon mehrmals gehört, dass er auch andere Schüler aus anderen Jahrgängen selbst so bezeichnete. Schlammblut.
"Du scheinst mich wirklich gut zu kennen, wenn du denkst dass ich dich einfach ersetzen und unsere Freundschaft wegschmeißen würde. Es ist nicht fair, dass du mir das in die Schuhe schiebst. Ich sage nicht, dass ich unschuldig daran bin, aber hör auf mir ganz allein die Schuld dafür zu geben." Ich hatte garnicht gemerkt, wie meine Stimme immer lauter geworden war. Mein Körper zitterte und ich spürte die Nässe in meinen Augen. Großartig. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so in Rage geredet, dass ich kurz davor war in Tränen auszubrechen. Das letzte Mal war irgendeine Auseinandersetzung mit Petunia gewesen ...
Ich machte ein paar Schritte Richtung Ufer, hob den Zauberstab und sah zu, wie meine Schulsachen sich magisch sortierten und dann in einem Stück zu mir flogen. Merlin sei Dank hatte ich nicht so viel mitgenommen, sodass ich meine Bücher schnell unter meinen Arm schieben konnte.
Ich schniefte leise. Sev sollte nicht sehen wie ich die kommenden Tränen wegblinzelte, deswegen wandte ich den Blick ab.
Meine Stimme war wieder leise und ruhig, als ich erneut den Mund öffnete: "Auf Wiedersehen, Severus."
Meine Hausaufgaben würde ich auch noch im Gemeinschaftsraum erledigen können. Ich wollte jetzt erst einmal dieser Situation entfliehen. Mit zwei großen Schritten lief ich an Severus vorbei, ohne ihn anzusehen, aber da er auch wieder ins Schloss wollte würde mir diese Flucht nur sehr wenig bringen.
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Severus
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Severus am 07.05.2018 18:23Natürlich verteidigte sie ihn. Ihn und seine dämliche Gruppe. „Ich kann nichts dafür, dass ich in deinen Augen im falschen Haus bin." murrte ich und kickte einen Stein weg. Mit den Augen verfolgte ich, wie er zurück in den Wald kullerte und im Schatten der Bäume verschwand. Der Wald schien auf einmal jedes Geräusch zu schlucken. Er wirkte wie ein Geräusch - fressendes Monster. Es war seltsam, dass er mich trotz der Bedrohung, die er ausstrahlte, wie magisch anzuziehen schien. Ich versuchte mich weiter auf den Wald u konzentrieren, da mit ihre Worte und Vorwürfe sonst näher gingen, als mir lieb war.
Als ihre Stimme dann jedoch ein seltsames Zittern annahm, sah ich wieder zu ihr. Sie durfte nicht weinen, das hatte ich nie gewollt! Nein, nein, nein, nein, nein.
Doch sie regte sich vorerst nur darüber auf, dass meine anderen Freunde sie beschimpften. Aufgefallen war mir das auch schon, aber etwas getan hatte ich noch nie. Wenn ich es tat, stünde ich mit auf ihrer Abschussliste und wäre dann vollkommen allein, aber das verstand sie nicht. Wer beliebt war verstand so etwas nie. Allein sein. Denn selbst wenn ich sie verteidigen würde, es würde sich, bis auf den Verlust meines hart erkämpften bisschen an Ansehen, nichts verändern. Sie würde weiterhin selten Zeit mit mir verbringen... „Hör einfach nicht hin." murmelte ich deswegen und wandte den Blick wieder ab. Ich schämte mich, ihr nicht besser helfen zu können, aus Angst wieder allein zu sein.
Als ich wieder zu ihr sah, bemerkte ich das traurige Glitzern der Tränen in ihren Augen und meine Hand zuckte instinktiv in ihre Richtung. Mein Unterbewusstsein hatte sie trösten wollen, noch bevor mein Verstand überhaupt richtig begriffen hatte, dass sie kurz davor war, zu weinen. Wegen mir. Weinte sie dann etwa um unsere Freundschaft? Hatte sie sich also doch nicht so sehr von mir distanziert, wie ich geglaubt hatte? Mochte sie mich doch noch? Auch wenn sie keine Zeit mehr mit mir verbrachte und mich tadelte, wenn wir uns trafen? Denn ironischer Weise war es tatsächlich Lily, die mich immer wieder bei verbotenen Dingen erwischte.
Doch bevor ich etwas tun konnte, hatte sie ihre Bücher herbeigerufen, sich verabschiedet und war gegangen. Sie rannte fast schon vor mir weg, so wie ich es noch Minuten zuvor versucht hatte. Ich sah ihr nach, machte aber keine Anstalten ihr zu folgen. Mein leises „Bis dann..." trug ihr der Wind nach. Es war jedoch kaum mehr als ein leiser Ruf gewesen, weswegen es mich nicht wundern würde, wenn sie es nicht gehört hatte...
Ich musste ziemlich dämlich aussehen, wie ich hier stand. Als hätte mich jemand herbestellt und dann vergessen, dass ich hier wartete. Aber ich ließ ihr die Zeit, einen gewaltigen Vorsprung zu Stande zu bringen. Erst, als sie schon lange hinter den Mauern des Schlosses verschwunden war, setzte ich mich in Bewegung. Sie würde wohl schon im Gemeinschaftsraum angekommen sein, wenn ich die Eingangshalle betrat. Es war kalt geworden. Bis eben schien die Sonne noch mit aller Kraft, die sie zu dieser Jahreszeit in Großbritannien aufbringen konnte, um die wenigen Menschen die sich herauswagten zu wärmen. Doch nun, plötzlich war sie verschwunden und der Wind pfiff einem die Kälte um die Ohren. Es war, als hätte Lily die Wärme mitgenommen, als sie gegangen war. Mit eiligen Schritten folgte ich dem Beispiel meiner vielleicht ehemaligen besten Freundin, und verschwand in den wärmenden Schutz des Schlosses.
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Lily am 07.05.2018 21:05Ich schüttelte nur den Kopf. Dieses Gespräch würde doch nirgendwo hinführen. Wir hatten uns schon früher gestritten - nicht sehr oft, aber es war durchaus vorgekommen. Aber das hier war anders. Früher war immer früher oder später jemand eingeknickt, aber wenn man es von allen Seiten betrachtete war keiner von uns beiden im Unrecht. Ich wollte mich nun mal nicht in seiner Nähe aufhalten, wenn ich jedes Mal sehen musste, mit was für Leuten er sich mittlerweile herum trieb - und Severus hatte irgendwie Recht damit, dass ich mich von ihm entfernt hatte. Wenn auch nicht absichtlich.
Hör einfach nicht hin. Wieder schüttelte ich den Kopf. Das hatte ich schon oft genug versucht. Man könnte auch meinen, dass es mich mit der Zeit nicht mehr verletzen würde, aber dem war nicht so. Es schmerzte eher bei jedem Mal ein wenig mehr. "Befolgst du deinen Rat denn selbst?", fragte ich bitter und mied seinen Blick. Oft genug hatte ich mich gegen die Rumtreiber gestellt und ihnen verboten, ihn auch nur noch einmal 'Schniefelus' zu nennen - offensichtlich ohne Erfolg, aber ich hatte es wenigstens versucht. Ich erinnerte mich nur an wenige Male, wo Severus sich nicht von ihnen hatte provozieren lassen.
Aber das war jetzt kein Thema. Ich wollte ihm nicht für irgendetwas die Schuld zu schieben, ich wollte mich nicht streiten ... ich wollte weg. Ein kleiner Teil in mir hoffte, dass er mich doch noch einholen würde, um diesen bescheuerten Streit aus der Welt zu schaffen, aber als ich am Schlosstor einen Blick über meine Schulter warf stand er noch immer an derselben Stelle.
Ich schniefte, wischte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und richtete mich ein bisschen auf. Im Gemeinschaftsraum sollte niemand sehen, wie sehr mich die Situation mit Severus mitnahm.
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Re: Vergangenheitsplay » 20
von Isaac am 07.07.2018 16:37Wer? Belle & Isaac
Wann? An einem Hogsmeade Wochenende
Süßigkeitenkauend, die ich mir wenige Minuten zuvor im Honigtopf ergattert hatte, schlenderte ich durch die Straßen von Hogsmeade, ließ dabei kein einziges Schaufenster aus & ignorierte gekonnt die Rufe meiner Lehrerin, die die ganze Zeit nichts besseres zutun hatte, als meine Jahrgangskameraden so zu behandeln, als wären sie noch Erstklässler. An sich waren die freien Wochenende die wir hier verbringen durften doch tatsächlich so etwas wie ein kleines Highlight, der begrüßte Abstand von dem Schulstress & dem ewigen in der Bibliothek rumsitzen, um zu lernen. Traurig, wenn man so etwas nötig hatte & kein so schlaues Kerlchen wie ich war, der sich öfter dieses Highlight erlauben konnte. Gerade, als ich dabei war mir das letzte Stück Kesselkuchen in den Mund zu schieben, entdeckte ich in der Spiegelung der Schaufensterscheibe eine Schülerin, der ich vor Tagen versprochen hatte mit ihr hierher zu gehen. ,,Bei Merlins Bart,'' entwisch es mir, ehe meine Augenpaar nach einem günstigen Versteck suchten. Beinahe hätte ich mich sogar noch an den Krümeln des Kuchens verschluckte, die mich dazu verlitten erst einmal ein Hustanfall zu bekommen. So schnell wie es nur ging, nicht das ich mit meinem enorm lauten Husten noch entdeckt wurde, drückte ich mich an einer kleinen Gruppen von Leuten vorbei, um in eine schmale Seitengasse zu verschwinden, wo ich denn erhofften Schutz fand. Dort angekommen nahm ich erstmal großzügig Luft, schüttelte selbst über mein Verhalten den Kopf. Wieso musste mich Merlin auch mit solch einem unglaublichen guten Aussehen strafen? Als wäre das nicht genug wurde ich ebenfalls noch mit Charme gesegnet, der mir fast wieder zum Verhängnis wurde. Eventuell sollte ich damit aufhören leere Versprechungen zu machen, wenn ich doch schon bei einem Wortwechsel bemerkte, dass das Aussehen bei manchen doch nicht ausreicht. Manche Mädchen waren aber auch verrückt...nach mir . Vorsichtig wagte ich wieder ein Schritt aus der Gasse raus, lugte ums Eck & durfte mit Zufriedenheit feststellen, dass die Luft rein war. Also setzte ich meinen kleinen Schaufensterbummel fort, als mir auch schon ein anderes Mädchen auffiel. Ein Mädchen, vor dem ich sicher nicht weglaufen würde, eher hinterher. Mit dem schönsten Lächeln, den dieser unwiderstehliche Mund auchnur formen konnte, ging ich auf den Blondschopf zu. ,,Hey Belle, genießt du auch das freie Wochenende?''
This Is How to Be A Heartbreaker
Rule number one, is that you gotta have fun, but when you're done, you gotta be the first to run. Rule number two, just don't get attached to somebody you could lose. Rule number three, wear your heart on your cheek, but never on your sleeve, unless you wanna taste defeat. Rule number four, gotta be looking pure. Kiss her goodbye at the door, and leave her wanting more.
Belle
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Belle am 07.07.2018 17:26Endlich war es wieder einmal Zeit für ein Wochenende in Hogsmeade, die Belle immer sehr genoss denn man kam vom Schulgelände runter wo es von Schülern nur so wimmelte und man konnte den ganzen Schulkram einmal hinter sich lassen. Außerdem gab es so viele tolle Läden in Hogsmeade auch wenn sie nun nicht unbedingt der größte Fan von Shopping war, Süßigkeiten zum Beispiel gingen einfach immer und ab und zu brauchte man ja doch schonmal einen neuen Umhang weil der Alte einfach zu klein wurde oder sich abnutzte. So mancher Lehrer war nur furchtbar nervig, es war fast immer einer dabei der einen wie ein kleines Kind behandelte. So auch heute aber die Blondine stellte sich einfach taub, immerhin konnte sie ganz gut alleine einkaufen und konnte sich benehmen. Auch gang ohne Aufpasser und jemanden der ihr vorschrieb was sie zu Tun und zu lassen hatte brauchte sie schon dreimal nicht! Daran waren ihre Eltern schon kläglich gescheitert und auch die Lehrer bisschen sich die Zähne an ihr aus wenn sie ihre Ruhe haben wollte, so war Belle eben und damit musste man eben klar kommen wenn man sie nicht dauerhaft loswerden wollte. Denn wer die Hufflepuff in eine von ihm gewünschte Richtung drängen wollte, in die sie aber nicht wollte, machte sich die Blondine sicherlich nicht zum Freund. Am heutigen Tage hatte sie sich schon Süßigkeiten und Bücher besorgt und wollte jetzt einfach nur noch ein wenig die Schaufenster begutachten, ehe sie zum Schluss noch ein paar Federn besorgen und etwas trinken gehen würde. Soweit jedenfalls sah der Plan aus bis sie sich schließlich Isaac Rhee gegenüber wiederfand, der mit einem Lächeln auf sie zu gekommen war. Es war ja nicht so als könnte Belle den Ravenclaw auf den Tod nicht ausstehen, sogar mit seinem sehr gesunden Selbstbewusstsein kam sie klar, verurteilte ihn auch nicht dafür das er gerne flirtete und alles, dann müsste sie Flynch aus ihrem Haus und Jahrgang immerhin eigentlich ja auch verurteilen. Was selbstverständlich nicht der Fall war und man könnte es durchaus als schmeichelhaft empfinden das jemand so gut aussehendes wie Isaac sich für sie interessierte. Leider gab es da nur einen Haken: Zum einen war er wirklich ziemlich wählerisch und verschmähte durchaus auch andere hübsche Mädchen die für seinen Anspruch anscheinend noch nicht hübsch genug waren und man war für ihn nur genau solange interessant bis er einen ins Bett gekriegt hatte. Unter diesem Aspekt war das Ganze dann wieder weniger schmeichelhaft, dennoch schenkte ich Isaac mein liebenswürdigstes Lächeln und nickte. "Ja ich genieße das freie Wochenende sehr und ich nehme an du dementsprechend auch?" Kurz überlegte ich ob ich auf seine "Flucht" von vorhin einzugehen, die ich beobachtet hatte, entschied mich dann aber dagegen und fragte nur: "Hast du vielleicht Durst?"
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Isaac am 07.07.2018 22:19,,Ja, dass tu ich in der Tat,'' antwortete ich & konnte ihr einen nicht noch vielsagenden Blick schenken, mit dem ich ihrem Körper taxierte. Was für ein Glück ich doch hatte, ausgerechnet nach meiner kleinen Flucht geradewegs in die Arme meiner Lieblingsblondine zu rennen, die ich offenbar vor der großen Langeweile, die sie sicher bald einholen würde, schützen könnte. Bevor ich überhaupt den ersten Schritt wagen oder einen kleinen Flirtversuch starten konnte, nahm sie mir doch tatsächlich die Worte aus dem Mund.
Mit einem schiefen Lächeln machte ich eine Handbewegung in Richtung der drei Besen, ließ es mir aber nicht nehmen, ihr ganz gentlemanlike den Arm anzubieten.
,,Wenn du mich schon so fragst, bin ich am Verdursten. Die drei Besen in Ordnung oder willst du mal etwas Abwechslung haben?'' Jetzt war ich gespannt, ob Belle auch für Überraschungen gut war oder einfach auch nur, so wie die Meisten Mädels, nur gut aussahen, aber im Endeffekt nur für einen One Night Stand ausreichten.
,,Traust du dich mit mir nach London zu gehen?'' Kurz prüfte ich den Standort unserer Lehrerin, die nach wie vor noch mit den Zusammenfalten einiger Schüler zutun hatte. Normal war ich kein Rebell oder sonstiges in der Art, aber ich hatte keine Lust, nochmal irgendwem zu begegnen, der mir mein, ja, ich nannte es jetzt schon Date, mit Belle versaute. Außerdem musste ich ja auch sowas wie Eindruck schinden & die drei Besen oder das lahme Hogsmeade, luden nicht gerade dazu ein. Meines Erachtens nach war Belle eher der Typ Frau, die sicher etwas erleben wollte & ein Butterbier trinken zählte bestimmt nicht dazu. Ohne überhaupt eine Zustimmung von ihr erhalten zu haben, plante ich schon vor & wusste genau, wo ich diese Schönheit überall hinführen würde...mein Bett sollte natürlich das Ziel sein Nun gut, mit ihrem würde ich mich sicher auch zufrieden geben!
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Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 20
von Belle am 08.07.2018 16:21Den sehr eindeutigen Blick mit dem er meinen Körper nach meiner Frage, taxierte kommentierte ich nur mit einem Augenrollen, also ehrlich was er sich wieder einmal einbildete wollte ich lieber gar nicht wissen. Vor allem wollte ich nicht wissen an was er denn gerade so dachte, auch wenn ich mir das durchaus lebhaft vorstellen konnte. Und mit meiner Frage die eigentlich dazu gedacht gewesen war ihn aufzuziehen, hatte ich mir wohl auch ein ganz klares Eigentor geschossen. Denn der Ravenclaw war offenkundig hocherfreut und deutete augenblicklich in Richtung des Drei Besen, ehe er mir antwortete. Und natürlich war er am verdursten und musste unbedingt etwas mit mir trinken gehen. Innerelich verfluchte ich mich selbst und ich trank zwar ganz gerne Mal ein Butterbier aber nach dem Drei Besen stand mir gerade definitiv nicht der Sinn. Also versprach der weitere Tag nicht sonderlich spaßig zu werden zumal ich mir sicher war das Isaac nicht nur ein paar Getränke im Sinne hatte und langsam erwieß es sich als schwierig den Avancen entschlossen entgegenzuwirken. Aber noch war ich nicht bereit mich einfach so geschlagen zu geben, es war zwar ermüdend aber irgendjemand musste ihm doch zeigen das Frauen kein Freiwild waren und nicht jeder augenblicklich seinem Charme verfiel. Immerhin wiederstand sie Isaac nun schon seit Jahren. Ich hatte zwar keine Ahnung was er vorhatte aber ein Abend in London erschiend mir doch reizvoller als ein Abend in Hogsmeade also musterte ich Isaac kurz mit erhobenen Augenbrauen und entgegnete auf seine Frage ob ich mich trauen würde mit ihm nach london zu gehen nur "Sehe ich aus als hätte ich Angst davor Zeit mit dir zu verbringen, ganz egal wo?" Natürlich wären wir in London deutlich ungestörter als in Hogsmeade aber darin sah ich kein Problem, das würde ich schon hin bekommen. "Also London würde ich dem Drei Besen dann doch entschieden vorziehen aber auch nur wenn du schon einen Laden im Sinn hast wo wir hingehen könnten. Andernfalls werde ich meinen Abend lieber im Gemeinschaftsraum verbringen, ohne dich versteht sich." Und das war durchaus Ernst gemeint denn jetzt wollte ich mal sehen ob Isaac es wirklich Ernst meinte, auch wenn ich seine Absicht mich ins Bett zu kriegen schon jetzt sehr Ernst nahm und deshalb nach wie vor vorsichtig war. Und auch den Abend gegenüber vorsichtig sein würde, wenngleich ich ja immer noch auf einen schönen Abend hoffte, welcher aber nicht in seinem Bett enden sollte.