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Re: Vergangenheitsplay » 10
von Emrys am 29.12.2018 22:01Ok, gar nicht weird. Läuft bei dir, Emrys. Vielleicht war es dezent waghalsig gewesen, das Wort zu ergreifen, nachdem sie vorher durch ihre Wortwahl und Reaktion deutlich gemacht hatte, dass weiterhin ein komisches Gefühl zwischen ihnen stand. Er rechnete es ihr hoch an, den Moment aber auch bem Schopfe zu packen und nicht das Weite zu suchen, sondern einfach zu versuchen, ob sie seine Nähe irgendwie akzeptieren konnte. Dass er dann sozusagen mit der Tür ins Haus fiel und einen Neustart in den Raum stellte, war vielleicht nicht ganz so elegant gewesen. Beinahe so, als hätte dieser auffrischende Wind noch etwas mehr Kraft gewonnen und mit einer tosenden Böe das begonnene Kartenhaus umgestürzt. Er war nie der Vorsichtigste gewesen, hatte sich nie um jegliche Regel gesorgt – was hatten sie nicht alles zusammen gemacht, was nicht so ganz legal war - , hatte den Moment stets genossen und getan, was er für richtig für sich und andere hielt. Doch nun wurde ihm dies vielleicht zum Verhängnis, oder? Dass er mal selbst seinen Strick aufhängen würde, hätte er nicht gedacht. Doch drückte dies nicht auch in etwa aus, dass diese ganze Lovestory-Angelegenheit für ihn doch nicht so passé war, wie es leichter wäre?
Ihr Blick wanderte gen Boden und weckte in dem Hufflepuff ein etwas komisches Gefühlt. Beinahe so etwas wie Scham, wie Reue, weil er das Thema überhaupt erst aufgeworfen und bei ihr diese Reaktion hervorgerufen hatte. Es war nicht fernliegend, dass sie doch noch nicht so weit war, diesen Schritt zu gehen, auch wenn er es für die richtige Sache hielt. Dazu kam, dass sein aufmerksamer Blick, ja dass seine unnachgiebigen, blauen Augen sie vermutlich noch einmal zusätzlich unter Druck setzten, was auch für dieses Abwenden des Blickes hatte sorgen können. Ekelhaft von ihm. Die Mischung aus diesem bitteren Gefühl und diesem unschönen Selbstbild sorgten dafür, dass der Hufflepuff dann auch kurz blinzelte, den Kopf abwandte und den Blick in der Gegend rumschweifen ließ, um sie nicht in die Bedrängnis zu führen, unser seinem forschen Blick eine Entscheidung zu treffen. Doch als sich ihre Augen wieder anhoben, konnte er doch nicht anders, als den Kopf wieder in ihre Richtung zu lenken und die Verbindung der Blicke zu ermöglichen. Ihre dann doch recht beherzte und sichere Reaktion überraschte ihn dann dennoch etwas, weshalb er das Blinzeln erneut einsetzte, ehe ein schiefes Grinsen seinen Mundwinkel erreichte und er den Kopf etwas schiefer legte. Dieser Umhang negativer Gefühle von eben wurde ihm glatt abgenommen und machte nun Platz für Erleichterung und etwas Wohliges. Yo, das würde ja fast kitschig. Eine kluge Reaktion gab es nun jedoch nicht, eher ein ehrliches „Nice!", das er mit einem Zwinkern versetzte. Dass sie nun die Nähe suchte – oder zumindest einen adäquaten Abstand wählte, der nicht die Frage aufwarf, ob er stank oder zwischen ihnen das Kriegsfeld aufgebaut wurde – war schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Dass Alice dann auch noch die Schuldfrage zu klären versuchte, setzte dem Ganzen natürlich noch die Krone auf.
Emrys legte den Besen zur Seite und stellte ein Bein auf, ehe er einen Ellenbogen auf das Knie abstellte und sein Kinn auf die Finger bettete und mit den Schultern zuckte und versuchte, es etwas lockerer zu nehmen, wobei die leicht zusammengeschobenen Augenbrauen zeigten, dass diese Lässigkeit nicht vollkommen on point war – naja, zumindest zu 80 %...vielleicht auch 75 %. „Manch einer würde sagen, dass Mutationen voll krass sind...fast schon spannend...aber ja, bei uns wohl eher nich'...aber ich muss zugeben, dass ich auch nicht der größte Gentleman war..." Glaubte er zumindest. Wenn er ehrlich war, war diese ganze Beziehungssache am Ende arg aus dem Ruder gelaufen, beinahe eskaliert, sodass er auch nicht mehr genau sagen konnte, was alles in diesen unschönen Ende reingespielt hatte. Aber einer Person die volle Schuld zu geben, war weder cool noch richtig. Meist waren beide schuld und er hätte auch mal mehr die Klappe aufreißen können, ja mehr kämpfen können, oder? „Ach, that's the point?", fragte er direkt heraus und zeigte ein deutliches Grinsen, beinahe etwas schalkhaft. „Für dich hätt' ich mir auch einen Irokesen stehen und einen grünen Bart wachsen lassen. Dann hätten wir wohl eine Zukunft ala ‚Schöne und das Biest' gehabt'." Er hielt es für besser, den Moment etwas aufzulockern und ihre Verlegenheit damit etwas zu verdeckten, damit sie sich nicht schlecht fühlte oder gar merkte, wo das Gespräch hin verlief. Er musste jedoch zugeben, dass dieser Hauch von Ehrlichkeit, der damals schon ihre rasante und doch irgendwo entspannte, lustige, sexy Beziehung geprägt hatte, ihm guttat. Sein Besen war zumindest aktuell wieder voll abgeschrieben und Alice hoch im Kurs. Aber natürlich nur freundschaftlich, nicht wahr? Alles andere würde ihr ja noch mehr Röte ins Gesicht treiben. „Und, hast du unsere Trennungszeit zur Verbesserung deiner Quidditch-Skills genutzt?"
Achtung: Schöne und schlechte vollständige Signaturen brauchen ihre Zeit. Tick Tack. Diese ist noch in einer nicht näher definierten Phase der Herstellung.
Alice
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Re: Vergangenheitsplay » 10
von Alice am 30.12.2018 23:12Ganz so cool wie Alice zuvor gedacht hatte, war der Huffelpuff wohl doch nicht. Es waren Kleinigkeiten, die ihn letztlich verrieten und jemandem, der ihn nur oberflächlich kannte, wohl auch nicht aufgefallen wären. Etwa die kaum sichtbaren Denkfalten auf seiner Stirn. Er hatte nie wirklich mit ihrer selten auftretenden Unsicherheit umgehen können- fast so als sei diese ansteckend-, so wie gerade in diesem Moment. Aber vielleicht, nur vielleicht, war auch er noch nicht wirklich über die Sache zwischen ihnen hinweg. Doch was brachte Alice schon dieses Wunschdenken, sie würde weiter auf der Stelle treten und dem gutaussehenden Hüter noch in einem Jahr hinter her trauern.
Seine Reaktion, als sie seiner Idee nach einem Neustart zustimmte, ließ sie ehrlich lächeln. Das nervöse Herzflattern war wohl eine Nebenwirkung mit der sie- zumindest in der ersten Zeit- klar kommen würden müsste. Niemand hatte gesagt, dass das Ganze einfach würde. Nicht umsonst bekamen es Paare nach der Trennung selten hin, im Anschluss an eine Beziehung nochmal Freunde zu werden. Aber sie waren nie eines dieser langweiligen Paare gewesen, im Gegenteil. Sie hatten sich liebend gerne über genau diese amüsiert, wie Liebesbekundungen und Streitereien zu einem öffentlichen Event gemacht wurden. Möglicherweise hatte es daran gelegen, dass sie zwar ein ‚Wir' gewesen waren, aber ein ‚Wir' in dem die Individuen erhalten blieben. Sie hatten nicht 24/7 aufeinander glucken, sich nicht in jedem zweiten Satz ihre Liebe zueinander bekunden müssen, um zu wissen, dass dem so war. Sicher, sie hatten sich auch lauthals und leidenschaftlich gestritten, aber es war eine Sache zwischen ihnen gewesen und kein Streit dauerte länger als ein Tag. Bis es eben zu diesem alles entscheidendem Finale gekommen war, geprägt von andauernden Streitereien und gegenseitigen Vorwürfen, bis hin zum erlösenden Gnadenstoß.
Die Art des Dunkelblonden hatte ihr immer geholfen, wenn sie zu verkopft an eine Sache rangegangen war, ihren Standpunkt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Und gerade jetzt, als er selbst seine Anteile an ihrer Trennung suchte, wurde ihr klar, dass dieses Gespräch wohl bitter nötig gewesen war. Natürlich hatte sie viel darüber geredet, ausschließlich mit Lexie selbstverständlich, aber eben immer nur ihre Sicht erzählen können. Dementsprechend subjektiv war die Analyse immer verlaufen. Emrys hatte den Besen aus der Hand gelegt, was die Gryffindor ehrlich zu schätzen wusste- immerhin liebte er das Teil- und war um eine entspannte Sitzhaltung bemüht. Sie hingegen hielt ihre Bücher immer noch fest vor der Brust, fast wie eine Art Panzer und saß auf ihren Schienbeinen. Verkrampfter konnte sie sich wohl auch nicht mehr geben. Dabei dürfte diese Haltung wohl auch dem Hüter neu sein, denn wenn sie eins nie gewesen war dann verkrampft. Der erste Schritt war doch bereits getan, sie musste es ihnen doch nicht noch schwerer machen. Mit der nächsten milden Brise legte Alice die Bücher aus den Armen, neben sich auf den kühlen Steinboden und setzte sich in den Schneidersitz.
Sein Grinsen spiegelnd zuckte sie nur betont unschuldig die Schultern, über ihren Spruch, der sicher von einem großen Anteil Wahrheit gefärbt gewesen war, „That's the point!". Ein ehrliches Lachen entwich der Kehle des brünetten Mädchens, wie dem Hufflepuff schon so viele dieser Art zu Schulden gewesen waren. Sie legte den Kopf schräg, die Haare die ihr dabei ins Gesicht fielen über die Schulter werfend, und musterte ihren Exfreund einen langen Moment grinsend, als würde sie ernsthaft nachdenken. „Ich denke, der Irokese hätte dich nicht ernsthaft entstellt, nur das grün hätte sich vielleicht etwas mit dem gelb der Uniform gebissen", erwiderte sie schlussendlich und konnte zu ihrer eigenen Überraschung eben jenen Schalk in ihren Augen blitzen spüren, wie er zuvor in den blauen ihres Gegenübers zu sehen gewesen war. Auf den Teil mit der Zukunft konnte sie allerdings nicht eingehen, alleine der Gedanke erstickte das spitzbübische Blitzen in ihren Augen und stach unangenehm in ihrer Brust. Anders als andere Mädchen ihres Alters, hatte Alice sich nie über einen Freund definiert oder auf eine frühe Ehe spekuliert, dafür war sie wohl zu emanzipiert erzogen. Aber eine Zukunft mit Emrys hatte sie sich im Laufe ihrer Beziehung doch das ein oder andere Mal ausgemalt. Nicht in diesem klassischen ‚Hochzeit, Eigenheim, zwei Kinder, Golden Retriever und Minivan'- Szenario, doch weiter als das Ende der Schulzeit waren ihre Fantasien immerhin gegangen. Ihre Eltern hatten ihn gemocht, er war mit ihren Freundinnen hingekommen und umgekehrt hatte sich das selbe Bild ergeben. Sie hatten es wohl ganz schön verbockt und das war ein Gefühl, mit dem die Hexe erstmal klar kommen musste.
In Gedanken, weiterhin um ein Grinsen bemüht, hatte sie begonnen an den Schnürsenkeln ihrer dunkelroten Converse rum zu nesteln, seinem Blick dennoch weiterhin standhaltend. Die Mundwinkel der Hexe zuckten bei seiner nächsten Frage, während ihre Augenbrauen sich wie von selbst hoben. Ihre Fähigkeiten auf dem Besen waren wohl mit keinem Wort besser zu beschreiben als mit miserabel, dabei lag es keinesfalls an Höhenangst, sondern eher am Gleichgewichtssinn, der mit steigender Höhe bei Alice wohl auszufallen schien. Was wohl auch der Grund war, weswegen sie nur in Begleitung des Hüters den Besen in die Hand genommen hatte. „Klar. Ich schaff es mittlerweile auf eine Höhe von mindestens zwei Meter, ganz ohne den Eindruck zu erwecken als sei ich besoffen und ohne zu fallen- du wärest stolz auf mich!", gab sie daher zurück, die Ironie in ihrem Satz war unüberhörbar, „Ich schätze, ich bin und bleibe trotzdem Bodenakrobatin!". Aber der Satz klang doch wohl besser als die Wahrheit, in der sie zugegeben hätte, die Zeit ihrer Trennung zum Entwerfen von Plänen, wie sie von jeglichem Standpunkt im Schloss aus ungesehen am Hufflepuff Gemeinschaftsraum vorbei kam, genutzt hatte- nur um ihm nicht über den Weg zu laufen. Und das lag keineswegs daran, dass sie ihn hasste. Eher das schmerzhafte Gegenteil war noch der Fall. „Und du? Was hast du getrieben? Konntest du dich mittlerweile festlegen, ob du eher der Vanille- oder Schokotyp bist?", ein Grinsen umspielte ihre Lippen, sich an die etlichen Eisorgien erinnernd, welche die Kasse bei Fortescue ordentlich hatten klingeln lassen.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Emrys am 01.01.2019 21:32Auch Alice taute langsam auf und ließ sich mitreißen. Na, wenn das kein gutes Zeichen war. Zumindest deutete der Hüter dies daraus, dass sie nun auch endlich diesen Bücherstapel weglegte und eine gechilltere Position annahm. Der Beginn des Gesprächs war schon verkrampft genug gewesen, beinahe starr, definitiv komisch. Nun lockerte es auf. Das war ganz nach seinem Geschmack und bewirkte, dass sich das neuerliche Lächeln auf seinem Gesicht etwas festigte. Gar um seine Worte zu unterstreichen hob Emrys eine Hand und fuhr diese durch seine Haare und zuckte mit den Achseln. „Ach, meine Leidenschaft für Brasilien is' ungebrochen seit diesem Weltmeisterspiel gegen Belgien...aber ja...Slytherin-Grün wohl besser nicht." Nachher hielten diese ihn noch für einen Befürworter des Kerker-Daseins. Wenn man den Gerüchten traute, waren die Kellerräume des Hufflepuff-Raumes ja grenzenlos besser und bequemer. Da wollte er ja gar keine anderen Loyalitäten vermitteln und sein Haus verraten. Aber die Quidditchweltmeisterschaft war irre spannend gewesen. Die Ticketpreise hatten tiefe Löcher in seinen Geldbeutel gerissen, doch die Erinnerungen waren es wert gewesen.
In diesem Moment merkte der Hufflepuff, dass in seinem kleinen, bescheidenem Leben eigentlich schon so Einiges gut gelaufen war. Ja, eigentlich konnte er sich recht glücklich schätzen, auch wenn dieser kleine Schatten, der sie beide noch immer etwas bedeckte, das ganze etwas verdunkelte. Doch wie sagte sein Vater schon immer: Im Endeffekt war es wie bei einer Waage: Meist fand alles seinen Ausgleich in der Mitte.
Er merkte schon, dass wieder etwas nicht stimmte. Vermutlich war es eine seiner Formulierungen gewesen, die in ihr ein von der Vergangenheit geprägtes Gefühl ausgelöst hatte, das nun wieder etwas zwischen ihnen stand und unterstrich, dass das hier weniger leicht werden würde, als es wünschenswert wäre.
Bodenkünstlerin, also? Das konnte er sich wahrlich vorstellen. Er erinnerte sich noch recht gut an ihre gemeinsamen Trainingseinheiten, die eigentlich immer ganz amüsant gewesen waren. Nicht, dass er sich gerne auf ihre Kosten hin amüsiert hatte, doch die Kombination aus ihren jeweiligen Charaktereigenschaften, seinen Bemühungen und ihrem ‚Talent' hatten schon das Zeug dazu gehabt, den Tag lustig zu färben. Ein wenig musste er aber auch nun schmunzeln, als sie sich schlechter machte, als sie es war. Er würde zwar lügen, wenn er sagte, dass Alice Chancen auf große Titel hatte, doch ihre Trainingsdates hatten doch auch etwas gebracht. Doch bevor er ihr nun mit Komplimenten diese Verlegenheit erneut auf das Gesicht trieb, entschied er sich eher für etwas Humorvolleres: „So manch ein Macho würde sagen, dass du als Frau nur einen Mann brauchst, der dich richtig anweist und unterweist", sagte er etwas großspurig und mit einem Zucken der Schulter. „Vielleicht sollte ich Indigo mal bitten, sich deiner anzunehmen. Deine Haare sehen viel zu nice im Windhauch aus, weshalb deine Besenkünste ja fast schon Pflicht sein müssten – für deine Fans..." Und damit uüberschritt er vielleicht etwas die Grenze. Doch der Taktvollste war er wohl niemals gewesen. Dass sie damals mit seinen Macken und Ecken klargekommen war, unterstrich eigentlich umso mehr ihre Qualitäten.
Das Gespräch segelte so langsam in angenehmere Gewässer, weshalb sich der Dunkelblonde auch langsam seiner entspannteren Art wieder annäherte und mit einem Zwinkern ein „Schokolade geht immer" von sich gab. Die langen Überlegungszeiten bei Fortescues hatten damt ein Ende, wobei der klassische Schokoladenbecher ja meist beides bot. Mittlerweile war es nun schon etwas länger her, dass sie sich beide zusammen dorthin getraut hatten. Der Sommer hatte eigentlich so einige seiner typischen Erfrischungen eingebüßt, weil sie beide nicht in der Lage gewesen waren, diese Querelen zu beenden. Doch zwischen Zickerei, Vorwürfen und kühler werdenden Emotionen bei erhitzten Gemütern war wohl kein Platz mehr dafür, die schönen Dinge und Erinnerungen beizubehalten und zu schätzen.
„Vanille ist als basic schon fresh und hat was, aber Schokolade...darüber geht nichts...was man damit alles anstellen kann...Apropos....", sagte er und legte den Kopf etwas schief, als er seine Hand in die mitgebrachte Tasche steckte und darin nach einer Packung mit Schokoladenstückchen angelte, die bald zutage trat. Sich selbst ein Stückchen mit zwei Fingern herausnehmend, stellte er die Packung zwischen ihnen und begann seins gleich zu verschlingen, ehe er herausfordernd seine Augenbrauen hochhob und mit seinem Kinn auf sie hin deutete. „Jetzt tritt meine Gentleman-Künste nich' mit Füßen!" Und bedien' dich! Den Rest unterdrückte der Hufflepuff mal lieber, denn bei manchen Frauen weckte man mit dem Inaussichtstellen von Süßkram gleich den Drang, ihre Figur zu sichern.
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Alice
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Alice am 02.01.2019 19:32Hätte man der Gryffindor noch vor einigen Wochen erzählt, dass sie mit Emrys gemeinsam, alleine, in einem Raum sitzen würde und die Beiden sich in normaler Lautstärke, ohne jegliche Vorwürfe oder verletzten Gefühle, unterhielten, sie hätte mit einem ungläubigen Lachen abgewunken. Doch mittlerweile saß Alice dem dunkelblonden Hüter Hufflepuffs sogar mit einem ehrlichen Lächeln, durchaus zugewandt gegenüber und lauschte der amüsanten Theorie, die seinen grünen Bart für einen Moment doch in den Rahmen der Möglichkeiten schob. Sie hatte der begeisterten Geschichte über das Quidditch-Spiel anfangs der Sommerferien bereits einmal zugehört, es war eines der letzten Gespräche gewesen, die sie noch normal hingekriegt hatten- weswegen es ihr noch deutlich in Erinnerung war. Kurze Zeit später hatte bereits Funkstille geherrscht.
Ihre Braue hob sich herausfordernd in die Höhe. „Damit würde man deine Fähigkeiten als Coach zum einen zur Gänze unterschlagen- was unfair wäre, da du dich echt bemüht hast- und zum andern wissen wir doch Beide, dass ich auf die Meinung einer solch armseligen Gattung Mann ganz sicher nichts geben würde!". Die Dunkelhaarige hatte sicherlich kein Problem damit, sich helfen zu lassen- ganz gleich ob von Mädchen oder Jungs-, wohl aber damit, wenn man sie aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Größe oder ähnlicher Attribute für minderwertiger hielt. Ihre Eltern hatten immerhin früh damit angefangen, sie dahin gehend zu erziehen, selbstständig und selbstbewusst zu sein. Es hatte mehrere Dates gebraucht, bis sie nicht mehr darauf bestand, wenigstens einen Teil der Rechnung übernehmen zu dürfen. Die gehobene Braue wich sogleich einem herzhaften Lachen. „Ich schätze, mit mir als Schülerin würde sogar Indigo die Freude am Quidditch verlieren!", meinte sie, ihren Satz mit einem Zwinkern unterstreichend. Nichts würde dem Hufflepuff mit dem sie Beide befreundet waren jemals an dem Zaubersport das Interesse nehmen- und ganz so schlecht war Alice auf dem Besen möglicherweise auch gar nicht, mit der Anmut einer Aubergine. Den Kommentar über ihre Haare nahm sie mit einem leicht verlegenem Grinsen hin, ähnlich dem, welches sie zu Anfang ihrer Beziehung immer auf den Lippen hatte, wenn er was Schmeichelhaftes zu ihr gesagt hatte. „Also war das der Grund weswegen du so viel Geduld mit mir hattest?", fragte die Gryffindor schelmisch. Sie war sich nicht sicher, in wie weit dieser Schlagabtausch zwischen ihnen in ihrer aktuellen Situation noch angebracht war. Immerhin konnte man das doch auch als Flirten interpretieren, oder irrte sie sich da? Dennoch konnte die Brünette nicht leugnen, dass sie daran immer noch gefallen hatte.
Mit einem breiter werdenden Grinsen, das ihre Zustimmung zu seinen Ausführungen bezeugte, musterte sie Emrys amüsiert. Es war fast als würde er ihre Gedanken in Worte formulieren. Was hätten sie sich Zeit gespart, wenn er im Eissalon so entscheidungsfreudig gewesen wäre. Andererseits hätte sie gar nicht gewollt, auch nur eine Minute zu missen. Sie folgte seiner Bewegung mit einer gewissen Skepsis, bis er zwischen sie eine Tüte mit Schokolade stellte. Dennoch frönte die Gryffindor ihrer Zuckersucht nicht gleich, das wäre doch zu offensichtlich. Dies wiederum schien den Hüter ein wenig zu überraschen, immerhin waren Süßigkeiten Alices Kryptonit- um ihre Figur hatte sie sich dabei noch nie gesorgt. „Na wenn das so ist, niemals würde ich eine Rarität mit Füßen treten", meinte sie grinsend, dabei spürend wie sich die Röte über die Nasenspitze hinweg ausbreitete. Um in die Tüte greifen zu können, musste die Hexe aufgrund ihrer mangelnden Armlänge zwangsläufig näher rücken- was sie selbst gerade nicht wirklich störte. Ein Stück der süßen Vollmilchschokolade zwischen ihren Fingern drehend, grinste sie Emrys einen Moment ertappt an. „Bin ich immer noch so leicht zu durchschauen?", fragte sie, sich selbst belächelnd, „Manche Dinge ändern sich wohl nie...". Und ließ das Stück zufrieden in ihrem Mund verschwinden.
Maxon
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Maxon am 20.01.2019 15:05[Ariella & Maxon]
Es waren Sommerferien und wie jedes Jahr fuhr ich mit meiner Frau Caroline und unseren Kindern Ariella, Coralie und Erik in den Urlaub. Die Kinder liebten das Meer und ich genoss es, ein paar Tage aus dem Ministerium raus zu kommen. Die Arbeit in der letzten Zeit häufte sich aber ich vertraute darauf, dass meine Abteilung das meistern würde, auch wenn ich nicht dort war. Die Zeit gemeinsam mit meiner Familie würde ich mir unter keinen Umständen nehmen, zumal uns so oder so lediglich die Ferien blieben, damit wir alle zusammen Zeit verbringen konnten.
"Und, wie war die Schule, Ariella?", fragte ich sie deshalb, da es zu Fuß noch etwas dauerte, bis wir ankommen würden und schenkte ihr ein Lächeln. Ich war wirklich froh ein gutes Verhältnis zu meinen Kindern zu haben.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Ariella am 20.01.2019 15:47Die Ferien hatten begonnen und obwohl Ariella gerne in die Schule ging, war sie froh, dass das Schuljahr vorbei war und dass sie ihre Mum und ihren Dad sah, auch wenn sie das nicht unbedingt zugegeben hätte. Die Ferien hatten gerae begonnen, da fuhr sie schon mit ihrer Familie in den Urlaub. Nach dem Urlaub wurde Erik nicht mehr mit nach Hogwarts kommen, das war komisch, aber so war es eben nun mal.
Zunächst ging es mit Sack und Pack hinaus aus dem Haus. Sie mussten zu einem Portschlüssel - apparieren war nicht drin, da das Ziel zu weit weg war. Außerdem wurde Coralie beim Apparieren immer schlecht. Zunächst lief sie neben Erik entlang. Er knuffte sie in die Seite und wuschelte ihr durch das Haar. "Hey", rief sie aus und ließ sich dann etwas nach hinten fallen. Nun lief sie neben ihrem Dad. Viel Zeit hatten sie noch nicht miteinander verbracht. Aber im Urlaub wäre es sicherlich anders. "Ziemlich gut", begann sie. "Am Ende war es etwas anstrengend. Ich bin nun auch die Kapitänin von Quidditch", das letzte rief sie beinahe im Jubel aus. Sie liebte Quidditch, dass wusste ihr Dad natürlich. "Am Ende habe ich mich aber auf zu Hause gefreut. Weihnachten ist so lange her und außerdem schreibst du ja nie." Na gut sie schreibte auch nicht, aber er hätte ja mal schreiben können. Das sie und Logan sich näher gekommen waren - was ihr wahnsinni viel bedeutete - sagte sie nicht. Wie würde ihr Dad reagieren?
"Wie war denn deine Zeit ohne uns. Ist was besonderes passiert?"
Maxon
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Maxon am 28.01.2019 15:54Ich war wirklich froh, dass es Ariella gut ging und war unheimlich stolz auf das, was sie erreicht und getan hatte.
"Quidditch-Kapitän?", wiederholte ich grinsend, "Klasse! Ich bin stolz auf dich, da muss ich mir wohl nächstes Schuljahr mal wieder ein Spiel ansehen."
Ich wusste, wie sehr sie Quidditch liebte und deshalb freute ich mich umso mehr für sie und darauf, sie endlich mal wieder auf dem Besen fliegen zu sehen. Mein Blick wandelte sich von einem Grinsen in einen entschuldigenden Blick, als sie erwähnte, dass ich ihr nie schrieb.
"Es tut mir wirklich Leid, Ariella. In der letzten Zeit war im Ministerium viel los, ich war kaum zu Hause vor lauter Überstunden.."
Ich seufzte und sah sie an. "Das entschuldigt aber nicht, dass ich euch nicht geschrieben habe. Ich werde versuchen, euch öfter eine Eule zu schicken, versprochen."
Ich legte einen Arm um sie und zog sie zu mir, um ihr einen Kuss auf die Schläfe zu geben, ehe ich sie wieder los ließ.
"Meine Zeit ohne euch ist nicht ansatzweise so schön wie die mit euch. Außerdem macht deine Mutter mich verrückt, wenn ihr nicht da seid", scherzte ich lachend, "Es ist viel passiert, ich hoffe nur in Hogwarts bekommt ihr davon nicht all zu viel mit."
Die Angriffe auf Muggel und Muggelgeborene stiegen von Tag zu Tag und damit auch meine Arbeitszeit im Ministerium...
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Lunita am 22.03.2019 16:19Ein Seufzen entfuhr mir, als die erste Stufe der letzten Treppe, die mich noch von der Bibliothek trennte, heruntersprang. Welche Treppenstufen gerne verschwanden oder sich generell veränderten, hatte ich in dem viel zu kurzen Jahr immer noch nicht vergessen. Es war mir einfach ins Blut übergegangen. Als ich unten angekommen war, blickte ich in Richtung einer anderen Treppe, die zum Ravenclawturm führte. Rosas ehemaliger Gemeinschaftsraum und Schlafsaal. Einen Augenblick lang erwartete ich fast, dass sie gleich die Treppe heruntergerauscht kommen würde, in ein, für sie so typisches, rosafarbenes Kleid gewandet. Gewandet. Bei diesem Wort entglitt mir ein Schmunzeln. Seit Rosa in meinem Kopf ununterbrochen quasselte, hatte ich viele ihrer Worte übernommen. Ich schüttelte den Kopf, um meinen Tagtraum loszuwerden. Die Treppe lag still und leer vor mir. Rosa war irgendwo auf den Ländereien unterwegs. Vielleicht würde Cheryl in einigen Minuten diese Treppe herunterkommen, falls diese denn dann noch hierher führen würde. Cheryl. Ich kannte sie nicht wirklich – um ehrlich zu sein kannte ich beeindruckend wenige Leute. Meine Schwester war immer eher die Beliebte gewesen, die, die jeder mochte. Ich hatte meine zwei drei Leute und der Rest... verblasste dann einfach. Und jetzt, da ich mein letztes Jahr nachholen musste, während all meine Freunde schon fort waren, kannte ich niemanden mehr. Ich hätte Rosa nach Cheryl fragen können, immerhin waren sie im selben Haus, aber ich hatte es einfach vergessen.
Ich drehte mich um und lief langsam in die Bibliothek. Während ich mir einen Platz am Fenster suchte, an dem man mich bereits vom Eingang aus erkennen konnte – was dank meiner auffallenden blauen Haare nicht sonderlich schwer war – dachte ich an die letzte Zaubertrankstunde. Cheryl hatte nicht wirklich begeistert ausgesehen, als der Professor verkündete, er würde die Paare zusammenstellen, damit nicht immer dieselben zusammenarbeiteten. Und als er dann mich für sie aussuchte, hatte sie etwas skeptisch geguckt. Sie dürfte mich genauso wenig kennen, wie ich sie, vermutlich hat sie also nur versucht, meine Leistung einzuschätzen. Zaubertränke lag mir eigentlich ganz gut – es war mein bestes Fach. Allerdings war ich ein Jahr lang raus aus dem Stoff und bestimmt etwas aus der Übung. Ich seufzte erneut und richtete meinen Blick gen den Himmel. Die Aufgabe, die wir bekommen hatten, war mehr als schwer, aber ich verstand, wieso wir sie bekommen hatten. Wir sollten einen Zaubertrank entwickeln mit einer Wirkung unserer Wahl. Es würde kaum einem gelingen, einige würden wohl auch einfach einen Trank nachbrauen – ob ausversehen oder mit Absicht sei dahingestellt – aber man würde das schwierige Handwerk dadurch mehr würdigen. Und vielleicht entdeckte man dadurch sogar das ein oder andere Talent.
Langsam schloss ich die Augen und stellte mir das türkisgrüne Wasser der Cenote in Yukatan vor, in der wir letztes Jahr geschwommen sind. Rosa war einfach reingesprungen und so, wie ich es immer tat, hatte ich es ihr nachgemacht. Das Wasser war eiskalt im Gegensatz zur Hitze Mexikos und das war eine wahre Wohltat. Lächelnd verlor ich mich in meinen Tagträumen. Eine wunderschöne Art, sie das Warten zu versüßen...
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Cheryl am 22.03.2019 17:51Eines der größten Nachteile die Hogwarts hatte, war die Tatsache, dass teilweise alte verbitterte und schon längst verstorbene Männer und Frauen ihr Leben in einem Portrait ihrer selbst weiter leben konnten. Da sie in ihrem Leben sonst nichts besseres zu tun hatten, tratschten sie. Und wie. Jeden Tag. Ununterbrochen. Zugegebenerweise bediente ich mich ab und an auch an ihnen und ließ mir für mich interessante Dinge über bestimmte Leute erzählen. Vor allem über Leute, die ich nicht mochte. Doch selbst wenn man nichts von dem Tratsch in Hogwarts wissen wollte, bekam man die ein oder andere Sache mit. So war mir auch schon vor einiger Zeit einiges über meine Mitschülerin Lunita zu Ohren gekommen. Mir war natürlich bewusst, dass man nicht auf alles etwas geben durfte, was hier der ein oder andere erzählte, doch war an manch einem Gerücht doch auch ein Funken Wahrheit dran, oder?
Wenn man also dem Gerede glauben schenken durfte, dann hatte sie wohl mal eine Zwillingsschwester gehabt - oder zumndest eine Schwester. Jedenfalls waren die beiden Schwestern wohl vor einem Jahr ca. aus Hogwarts verschwunden, ohne dass jemand genau wusste wieso und weshalb. Und, so erzählte man zumindest, dieses Schuljahr wäre Lunita plötzlich wieder aufgetaucht - alleine und genau das war der Punkt. Hier fingen plötzlich wilde Geschichten an, die weder Hand noch Fuß hatten, weswegen ich diese auch nicht glaubte. Ich musste aber zugeben, dass mich schon interessierte, was mit ihrer Schwester passiert war oder eben nicht, doch hatte ich genug Taktgefühl, um nicht einfach auf sie zuzugehen und sie danach zu fragen.
Nun war es aber so, dass Professor Slughorn uns beide zu Partnern machte. Ich verstand den Hintergrund nicht so ganz, doch spielte dieser nicht wirklich eine Rolle. Wir beide sollten einen Zaubertrank brauen. Dass ich nicht sofort Konfetti werfend durch die Klasse lief war doch wohl verständlich, oder? Mir waren meine ausgezeichneten Noten eben wichtig und ich wollte diese nicht riskieren, nur weil ich mit einer Fremden zusammen arbeiten musste. Ich musste jetzt einfach hoffen, dass die Wahl ihrer Haarfarbe nichts mit ihren sonstigen Eigenschaften zu tun hatte...
Während ich meinen Gedanken hinterher hing, hatte ich mich schon auf den Weg in die Bibliothek gemacht, da Lunita und ich uns dort treffen wollten, um zu besprechen wie wir vorgehen und vielleicht auch schon die ein oder andere Idee für einen Zaubertrank zustande kam. Als ich schließlich vor der großen Tür stand, die zum besagten Treffpunkt führe, schob ich jeglichen Gedanken daran, was mit ihr sein könnte oder nicht beiseite. Ich wollte neutral an diese Sache heran gehen, ohne Vorurteile etc. Vielleicht überraschte sie mich ja auch?
Ich setzte ein Lächeln auf, während ich die Bibliothek betrat. Ich brauchte nicht lange, um Lunita ausfindig zu machen, war sie schließlich eine der wenigen Schüler auf Hogwarts, die blaue Haare hatte - vielleicht war sie auch die Einzige. Ich ging auf sie zu und setzte mich ihr gegenüber. "Hey.", sagte ich schließlich, um sie auf mich aufmerksam zu machen.
I A M A Q U E E N A N D Y O U W I L L R E S P E C T M E
Yes, I am a queen. It's time that you finally see you will regret what you did to me. I am a queen and you can't resist me. Everything we had, boy you know youll be missing me cause I am a queen. It's time that you finally see you will regret what you did to me. First, let me clear up everything. I'm only going to say this once. So no, I didn't do the things that you all accused me of. Before you start to talk to me and you start defending make sure those hands of yours are clean. Cause you don't know who you are messing with, I am the one yes I am the queen.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Lunita am 29.03.2019 13:51Dummerweise, schob sich eine unschönere Erinnerung vor meinen Tagtraum von kristallklarem Wasser. Die Panik, die ich empfunden hatte, als Rosa hinabgetaucht war und schier endlos lange Minuten nicht mehr aufgetaucht war. Ich hatte ihren Namen geschieen und wie eine Irre im Wasser herumgeplatscht – als würde das etwas nützen. Dessen bin ich mir auch damals recht schnell bewusst geworden, weswegen ich mich besonnen hatte und stattdessen versucht hatte, irgendetwas in dieser eisigen Höhle ausfindig zu machen – Naja, nicht irgendwas, sondern meine Schwester. Ich weiß noch, dass meine Tränen sich seltsam heiß auf meiner heruntergekühlten Haut angefühlt hatten. Durch mein häufiges Tauchen, wurden sie natürlich abgewaschen, aber es kamen immer welche nach. Ich hatte gewusst, dass ich meine Schwester vermutlich schon auf dieser Reise verlieren würde, aber an einen Fluch, der sie mir zum Großteil auch lassen würde, und nicht an ein Wasserloch mitten in Mexiko. Gerade, als eine erneute Panikattacke mich heimgesucht hatte, tauchte Rosa vor mir auf. Sie strahlte übers ganze Gesicht, schien nichts von meiner Angst zu bemerken. Die Reste des Kopfblasenzaubers verschwanden gerade, als sie mir lachend mitteilte, dass es dort unten Höhlen gab. Ich ließ mir nichts anmerken und freute mich einfach mit ihr. Ich versuchte mich, an die dunklen, engen Gänge der Unterwasserhöhlen zu erinnern, in denen meine Klaustrophobie sich meldete, als mich eine Stimme, die so gar nicht in diese Erinnerung passte, aus den Gedanken riss. Ich blinzelte einige Male etwas irritiert, bis ich mich ganz sicher wieder in der Gegenwart befand und erwiderte die Begrüßung dann. „Hallo Cheryl." Sie wirkte freundlicher und deutlich weniger unbegeistert, als zuvor im Unterricht. Ich erwiderte ihr Lächeln aufrichtig. Ich hatte mich schon lange nicht mehr mit anderen Menschen, als mit Dumbledore, irgendwelchen Lehrern oder Rosa unterhalten. Ich wusste nicht einmal mehr, ob ich das noch wirklich konnte. Und Rosa war auch nicht hier, um mir im Ernstfall einzuflüstern, was für Mist ich hier gerade anstellte. Ich hatte ihr unglaubliches Feingefühl schon immer bewundert. Es war, als hätte sie Antennen für menschliche Empfindungen. Auch wenn ich immer ein Rätsel für sie war.
Ich räusperte mich, da ich bemerkte, wie ich schon wieder abdriftete, auch wenn nur Sekunden vergangen waren, wollte ich nicht gleich als total geistesgestört abgestempelt werden. „Was hälst du von diesem.... Projekt? Ich meine, ich verstehe den Hintergrund zwar, aber es wird ja nicht mal richtig bewertet. Sondern nur 'vermerkt' – was bedeutet das überhaupt? Vermerkt. Minus oder Pluspunkte?" Ich runzelte nachdenklich die Stirn. Das war ein recht lahmer und abgekupferter Versuch, eine Unterhaltung in Gang zu bringen, aber darüber beklagten sich im Moment die meisten unsere Zaubertrankmitschüler, also war es als Gesprächsthema wohl abgesegnet. Während ich sprach, drehte ich den Deckel meines Tintenfasses zwischen den Fingern und als ich geendet hatte, verschloss ich das Fässchen wieder, um nur irgendwie beschäftigt zu sein.