Muggelkundeklassenzimmer

Muggelkundeklassenzimmer

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Es war wirklich eine Überraschung für mich, dass ich überhaupt das sechste Jahr bestanden hatte, denn meine Noten waren... Miserabel. Wirklich, verdammt miserabel. Außer in Muggelkunde, dort war ich überraschend gut. Die Ferien verbrachte ich nicht zu Hause. Ich war eigentlich immer bei Freunden, meine Eltern vermissten mich nicht und waren vermutlich genauso froh mich los zu sein und nicht sehen zu müssen, wie ich sie. Denn unser Verhältnis war mehr als nur schlecht. In etwa so wie meine Noten. Welche sich übrigens ganz sicher im siebten Jahr hier nicht bessern würden. Sie werden weiterhin miserabel bleiben und ich werde entweder das Jahr wiederholen, oder ich werde es irgendwie durch pures Glück schaffen.
Das Muggelkundeklassenzimmer war zurzeit leer, daher hatte es sich verdammt gut für eine kleine Party geeignet. Natürlich, verstieß ich gegen sämtliche Regeln, aber ich war nicht wirklich in der Stimmung mich anzupassen. Diese Party war dieses mal nur für ein paar Leute, die ich spontan zusammentrommeln konnte. Der Rest meiner sonstigen Partyclique schien wohl zu beschäftigt um sich zu amüsieren. Aber die Leute waren auch cool und man konnte mit diesen auch feiern. Einige sorgten für Musik und ich und zwei meiner Freundinnen hatten für Alkohol gesorgt. Im Großen und Ganzen, eine nette kleine Runde. Nur mussten wir am Ende alles wegräumen und so zurück lassen, wie es vorher war... Und es musste möglichst keiner was mitbekommen.

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Meine Gedanken waren heute mal wieder ganz woanders. Dem Unterricht konnte ich heute nicht folgen und ich musste mir von meinen Klassenkameraden die Hausaufgaben zukommen lassen. Es war nicht wirklich neu für mich, dass ich meine Kameraden um die Aufgabenstellung bitten musste. Sie waren es schon gewohnt und ich hatte ein paar Personen, zu denen ich immer gehen konnte, damit sie mir weiter helfen würden.
Gerade jetzt wanderte ich wieder durch das Schloss. Mein Ziel war klar und sollte nicht allzu schwer sein: Besagte Leute finden.
Doch lenkten mich die Gemälde und Portraits ab.
In einem konnte ich Sir Cadogan entdecken, und ich unterhielt mich eine Weile mit ihm. Immer wieder sprang er in ein anderes Gemälde um seine tollkünen Talente uner Beweis zu stellen. Er unterhielt mich so gut, dass ich ihn einfach folgte. Mein eigentliches Ziel hatte ich schon längst wieder vergessen, aber Sir Cadogan war weitaus interessanter.
Irgendwann landeten wir im ersten Stock und Sir Cadogan verabschiedete sich von mir. Wahrscheinlich war er zu sehr min einem anderen Portrait abgelenkt.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Umgebung und befand mich vor dem Muggelkundeklassenzimmer. Das Fach hatte mich nie sonderlich interessiert aber hier schien kein unterricht statt zu finden.
Ich ging in das Klassenzimmer hinein und staunte nicht schlecht. Hier schien eine kleine Party statt zu finden. Ich blieb kurz in der Tür stehen um das Treiben hier ein wenig zu beobachten. Es waren nicht viele hier, aber genug um ordentlich Chaos anzurichten.

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Ich hüpfte von Person zu Person unterhielt mich mit verschiedenen Leuten, tanzte ein wenig, trank ein wenig mehr und amüsierte mich prächtig. Partys waren mein einziger Weg zu vergessen, wie verdammt beschissen mein Leben doch war. Wie miserabel meine Familienverhältnisse waren. Wie wenige Aussichten ich auf ein anständiges Leben hatte. Auf einer Party konnte ich diese niederschmetternden Gedanken erfolgreich verdrängen. Vielleicht half der Alkohol auch mit, oder die dröhnende Musik.
Ich erblickte eine mir unbekannte Person, welche fast schon vorsichtig in das Klassenzimmer rein lugte. Nunja, nicht gänzlich unbekannt. Ich hatte sie das ein oder andere mal im Gemeinschaftsraum gesehen. Sie war auch eine Hufflepuff.
Und wenn sie schonmal hier war, konnte sie doch gleich an der Party teilnehmen. Eilig tappte ich auf sie zu, packte ihr Handgelenk und zog sie geschwind in den Klassenraum. Direkt hinter ihr schlug ich die große dunkle Tür wieder zu.
„Schön, dass du auch da bist..." ich sah sie fragend an. Kannte ich ihren Namen? Sollte ich ihn kennen? Vermutlich, hatte ich sie nie eines Blickes gewürdigt. „Was willst du denn mit der Uniform? Sowas brauchst du hier nicht. Hier trink erstmal was." Ich drehte mich herum, wankte einen kurzen Moment da sich für einige Sekunden der ganze Raum drehte. Kurz schüttelte ich den Kopf, griff nach einem Becher und füllte für das brünette Mädchen etwas von einem süßlichen alkoholischen Getränk ein. „Also, und du bist?" fragte ich sie gleich und drückte ihr den Becher in die Hand.

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Noch ehe ich mich versah, wurde ich von einer blonden Hufflepuff in das Klassenzimmer gezogen. "Huch.", gab ich von mir und lief ihr eilig hinterher um nicht zu stoplern oder gar hinzufallen. Ich war zwar oft einfach in meiner Gedankenwelt, aber es war mir bisher noch nicht passiert, dass ich irgendwo gegen gelaufen bin.
"Hi.", begrüßte ich sie und lächelte. Sie wirkte schon etwas angetrunken. Sie musterte mich und faselte irgendetwas von meiner Uniform. "Ich wusste nicht, dass hier eine Party ist.", meinte ich und schaute mich noch einmal um.
Es roch nach Alkohl und diversen Snacks. Ich war bisher wenig auf Partys gewesen. Meist gab ich das perfekte Mauerblümchen ab weil ich mir oft Gedanken über Merlin und die Welt machte.
Es dauerte nicht lange, da machte sich das Mädchen schon auf den Weg, etwas zu holen. Okay, streichen wir das etwas. Sie war angetrunken.
Und schon hatte ich ein Getränk in der Hand. Ich roch kurz daran. Es roch süßlich. Ob es genauso schmeckte oder doch einen bitteren nachgeschmack hatte?
Ich schaute wieder zu dem Mädchen hoch. "Ich bin Lenja.", stellte ich mich vor und nahm einen Schluck aus dem Becher. Es schmeckte genauso süß wie es roch. ich verzog das Gesicht, der Alkohol brannte im Hals. Ich schüttelte meinen Kopf. Wenn ich den Becher leer hatte war ich definitv betrunken.

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Sie schien doch mehr als überrascht, dass ich sie so einfach rein gezogen hatte. Wenn sie schon mal hier war, dann konnte sie doch auch gleich mit feiern. Natürlich hätte es auch sein können, dass sie dann direkt zum Lehrer läuft und uns verpetzt, oder sie wäre stillschweigend gegangen, als hätte sie nie was gesehen. So oder so, vielleicht war sie doch ganz nett. Sie wirkte zumindest wie so ein niedliches, verträumtes, unschuldiges Mädchen. Wie ein unbeschriebenes Blatt Papier, auf dem noch ganz viel Platz für jede Menge wilder und lustiger Geschichten war. Vielleicht wurden wir beide sogar Freunde.
„Natürlich wusstest du das nicht. Diese Party war eigentlich nur für diese paar Leute gedacht, aber wenn du schon mal hier bist." Sagte ich abwinkend und trank einen Schluck aus meinem Becher.
„Ich kann dich gleich mal ein paar Leuten vorstellen, die meisten davon sind ziemlich nett. Die anderen... Nun sie sind einfach nur da, weil sie gut dazu da sind, Dinge zu beschaffen. Du weißt schon, Essen, Musik, Getränke." Plapperte ich fröhlich weiter und drückte im vorbeigehen einem schwarzhaarigen Jungen meinen leeren Becher in die Hand.
„Lenja... Hmm, noch nie gehört. Bist wohl nicht sonderlich bekannt, nehm ich an? Ich bin Ariana... Die meisten Leute belassen es einfach nur bei Ari." Stellte ich mir vor und lachte leise, als sie einen Schluck aus ihrem Becher nahm und das Gesicht verzog. „Keine Sorge, du gewöhnst dich an den Geschmack und das Brennen lässt recht schnell nach. Es gibt noch andere Sachen zu trinken, falls dir die lieber sind." Sagte ich fröhlich lächelnd.

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Für einen kurzen Moment fühlte ich mich trotz des bechers in der Hand ziemlich unwohl. Die Party schien nur für auserwählte Freunde zu sein und ich war nicht eingeladen.
Ich wollte schon Anstalten machen, wieder zu gehen. Aber sie wollte mich schon ein paar Leuten vorstellen. Ich hörte ihr erstmal zu und nahm einen weiteren Schluck aus meinem becher.
Oh man, das Zeug brannte immer noch in meinem Hals. Was war das blos? Ich beäugte den Inhalt meines Bechers und versuchte heraus zu finden, was da wohl alle drin zu sein schien. Genau identifizieren konnte ich es nicht.
"Hi, Ari.", begrüßte ich sie nochmal, da ich nun ihren Namen kannte. "Ne, ich halte mich meist eher im Hintergrund.", beantwortete ich meine Frage. Mich nahm man meist fast gar nicht wahr. Aber es störte mich nicht. So konnte ich doch sehr oft einfach nur meinen Gedanken nachhängen. Einer meiner Lieblingsbeschäftigungen.
Ich unterhielt mich auch gerne mit anderen Leuten, aber meine Fantasie war richtig am blühen, wenn ich erstmal abgetaucht war.
"Oh, das wäre wirklich wunderbar. Das Zeug brennt hier wie hulle." Ich schaute noch einmal in den Becher. "Was ist denn da drin?"

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände, sie fühlte sich anscheinend unwohl. Nicht willkommen. Zugegeben, sie war eine Fremde unter vielen partywütigen Teenagern, die sich alle schon kannten. Ich kannte das Gefühl neu zu einer Gruppe dazu zu kommen. Die meisten Gruppen machten es auch einem nicht leicht sich einzubringen, ohne das falsche Bild von sich zu geben. Aber mit viel Geschick und der ein oder anderen Hausparty schaffte man es sicherlich. Vielleicht konnte ich Lenja hier ein bisschen einbringen?
Als sie sagte, dass sie sich meistens lieber im Hintergrund aufhielt seufzte ich und schüttelte leicht den Kopf.
„Herzchen, das hast du überhaupt nicht nötig, dich im Hintergrund zu halten." Sagte ich „So lebst du ja total am Leben vorbei." Fügte ich hinzu und nahm abermals ihre Hand und führte sie zum Lehrerpult welches momentan als Theke diente.
„Wirklich? Du trinkst anscheinend nicht viel Alkohol, oder?" fragte ich amüsiert lächelnd und nahm ihr den Becher ab um daraus zu trinken. Den Alkohol schmeckte man schwach heraus, aber nicht allzu stark, der süße Kirschsirup übertünchte den Alkohol ordentlich. „Hmm, das müsste irgendein Schnaps sein. Vielleicht Vodka?" mutmaßte ich nachdenklich und zuckte mit den Schultern.
„Na komm ich mach dir mal den Barkeeper." Sagte ich lächelnd und wandte mich dem Lehrerpult zu. „Also, willst du eher etwas Saures? Oder eher etwas sahnig Süßes wie... Haselnussschnaps? Wir haben auch irgendwo etwas was nach Nutella schmeckt. Oder bist du eher der Likörtyp? Vielleicht auch einen Cocktail? Ich kann recht gute Cocktails machen." Plauderte ich fröhlich vor mich hin und kramte einige leere Flaschen beiseite.

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Das Mädchen war richtig offenherzig. Und direkt.
Ich konnte nicht ganz einordnen, ob sie jetzt nur so war, weil sie betrunken war oder ob sie im Allgemeinen so war. Aber ich hatte schon oft gehört, dass Leute die Wahrheit sprachen, wenn sie betrunken waren.
Ein kleiner Zweifel blieb dennoch hängen.
Aber vorerst wollte ich die Situation nutzen, sie war so offen und freundlich. Sie konnte bestimmt eine gute Freundin werden.
Wieder nahm sie mich bei der Hand und dieses Mal führte sie mich zum Lehrerpult. Er war umfunktioniert worden. Überall standen Becher, leere und volle. Diverse Flaschen in unterschiedlichen Formen und Farben und die meisten waren schon angebrochen worden.
Hier und da standen auch Säfte herum, vielleicht wurden sie zum mischen gebraucht. Wie kamen die ganzen Schüler bloß an solche Sachen heran?
Erstaunt schaute ich das Pult an und dann wieder zu Ari. "Wow.", konnte ich nur bemerken. Sie bot mir eine ziemlich große Auswahl an ud ich musste erst einmal überlegen. "Ich würde etwas süßes bevorzugen.", meinte ich nachdenklich. "Etwas, was nicht so dolle brennt. Was kannst du mir da empfelen?"
Sie kannte sich sehr gut in all dem hier aus, da konnte sie mir bestimmt einiges vorschlagen.

Re: Muggelkundeklassenzimmer

Hätte ich einige Klamotten dabei gehabt, dann hätte ich ihr noch etwas Neues zum Anziehen gegeben, aber vermutlich wären ihr die Klamotten viel zu klein. Immerhin war ich knapp ein Kopf kleiner wie sie. Ein Kleid von mir würde wahrscheinlich an ihr wie ein Top aussehen. Und vermutlich wären meine Klamotten auch überhaupt nicht ihr Stil. Viel zu kurz und offen. Ihr stehen würde es so oder so höchstwahrscheinlich. Vielleicht gehe ich mal mit ihr shoppen? Zumindest dann, wenn wir uns anfreundeten. Wenn nicht, dann wird sie weiterhin ihr Leben leben und von mir vergessen werden. Denn ich machte mir keine Gedanken um Personen, die ich nicht näher kannte.
Ich sah sie an und fing leise an zu lachen, als ich ihren erstaunten Blick bemerkte. Es war so niedlich, sie war ja regelrecht eine Partyjungfrau.
„Etwas süßes, was nicht so stark brennt." Wiederholte ich und nickte langsam. Da lässt sich mit Sicherheit etwas zusammenfinden. „Süß, süß, süß." Murmelte ich vor mich hin und stöberte ein wenig auf dem Tisch herum. „Ha! Wie wäre es hiermit. Ein Likör, er schmeckt nach Erdbeere eigentlich überhaupt nicht nach Alkohol. Probier einfach mal." Sagte ich und drückte ihr eine Flasche in die Hand. „Hier noch ein Haselnussschnaps." Eine weitere Flasche folgte. „Der Nougatvodka." Sagte ich und stellte ihr die Flasche auch noch hin. Mit der Zeit sammelte ich immer mehr einzelne Flaschen zusammen und stellte sie ihr hin. „Trink dich durch, such dir aus was schmeckt." Sagte ich lächelnd, während ich mir selber eine Mischung aus Vodka und Saft mixte.