Korridor

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Sirius
Gelöschter Benutzer

Korridor

von Sirius am 20.05.2017 22:52

[xxx]

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Marik am 12.06.2017 13:08

Die Schulstunden zogen sich heute wie altes Kaugummi, sie waren eintönig, durchgekaut und langweilig. Da ich mal wieder nachts kaum schlafen konnte war ich entsprechend müde und mein Koffeinsüppchen des Todes, das ich normalerweise nach solchen Nächten morgens trank, hatte auch nicht geholfen. Das Wetter war auch entsprechend trüb und einschläfernd, wodurch es ein Wunder war, dass ich in der letzten Stunde nicht eingeschlafen war. Verwandlung war heute ziemlich theoriereich und ich brauchte ein wenig, um alle meine Blätter wieder in meine Tasche zu stopfen, somit ging ich als letzter aus dem Raum. Mit meinem Buch unter dem Arm und der Tasche auf der Schulter trat ich gähnend in den Korridor, der leerer war als ich erwartet hatte. Ich senkte leicht den Kopf und ging an den wenigen Schülern, die mir entgegenkamen vorbei, wich dem ein- oder anderen aus, wobei ich fast gegen eine Wand stieß. Der ganz normale Alltag eben. Ausweichen, schweigen, keinen ansehen. Viele hielten mich wohl wegen meines antisozialen Verhaltens für seltsam, doch ich hatte auch nicht vor, ihnen das Gegenteil zu beweisen. Ich ging weiter und achtete immer weniger auf meine Umgebung, da ich zu müde war um mir groß Sorgen darum zu machen, jemandem zu begegnen den ich kannte. Noch dazu dachte ich die ganze Zeit über die seltsamen Träume die ich in letzter Zeit hatte nach, was mich zusätzlich ablenkte.
Ich ging um die nächste Ecke und achtete weiter kaum darauf, was um mich herum war, als plötzlich ein Widerstand vor mir war. Ein sprechender Widerstand, denn das nicht sonderlich begeisterte "Hey!" konnte von keiner Wand kommen. Ich blinzelte kurz verwirrt und sah dann auf den Boden vor mir. Oh. Hoppala. "Uhm... Sorry?", murmelte ich und hielt ihr die Hand hin.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Liv am 12.06.2017 16:00

Langsam lief ich den Korridor entlang und ignorierte dabei die anderen Schüler so gut es ging und sie taten das selbe mit mir, so gut sie konnten. Es war ein Arrangement, das eher unfreiwillig getroffen wurden war und mti das wir alle gut Leben konnten. Ich gehörte einfach nicht in ihre Welt hinein und ich wollte es um ehrlich zu sein auch nicht. Es störte mich nicht im geringsten, keine Freunde hier an dieser Schule zu haben. Ich brauchte niemanden! Vor allem keine Selbstgefällige, Arroganten und Unehrlichen Menschen, die mir immerzu nach dem Mund redeten und hinter meinem Rücken Lügen verbreiteten.
Nein, da war ich allein doch wesentlich besser dran!
Allerdings konnte mich diese mehr oder weniger selbstauferlegte Isolation nicht vor ihren Blicken schützen, die wie Flammen auf meiner Haut brannten. Gott wie ich sie hasste, diese Blicke! Wie gern ich ihnen jetzt die Augen ausstechen würde, nur damit sie aufhörten mich anzusehen.
Umwohl schob ich die schwarze Kapuze meiner Jackte noch etwas tiefer ins Gesicht und versuchte weiterhin so zu tun, alos wären alle um mich herum nur Luft, doch das war sehr schwer. Konnten sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?
Gerade als ich so richtig schön dabei war, innerlich diese Typen zu verfluchen und ihne nach allen Regeln der Kunst die Pest an den Hals zu wünschen wurde ich - im wahrsten Sinne des Wortes - von einem dieser mir doch so verhassten SChüler geradezu von den Füßen gerissen.
Ich würde gerne sagen, dass mein Flug elegant war und ich sanft wie eine Feder auf dem Boden landete, doch die Wahrheit war schlicht und ergreifend: Ich ruderte ziemlich unschön mit dem Armen und landete mit einem vernehmlichen "Uffz" unsanft auf meinen Hintern. So viel zur Eleganz einer Veela.
Ha! Pustekuchen, aber sowas von!
"Merde!" fluchte ich laut und ziemlich undamenhaft wobei sich ein kleiner Teil von mir dabei köstlich amüserite als er sich vorstellte wie meine Mutter darauf reagieren würde.
"Sag mal, kannst du nicht aufpassen?" schimpfte ich dennoch unscheniert weiter und funkelte den tollpatischen Idioten wütend an. Seine Ausgestreckte Hand ignorierend rappelte ich mich selbst wieder hoch und klopfte mir den Staub von den Kleidern
Hätte ich einen Hauch von Humor besessen, hätte ich bestimmt über die Ironie der Situation lachen können. Erst regte ich mich darüber auf, dass man mich anstarrte und kaum tat das einer nicht - ja, übersah mich regelrecht - regte ich mich auch wieder auf. Ich war echt nicht zu retten.
"Ah merde! Das wird morgen richtig weh tun!" fluchte ich weiter und rieb meinen schmerzenden Hintern.
Aber im Grunde störte mich das nicht wirklich. Was mich störte war, dass nur ich hier einen auf fliegenen Holländer gemacht hatte während er so sicher stand wie eine alte Eiche. Das ging mir ziemlich gegen das Ego
"Hättest dich wenigstens auch auf die Nase legen können!" grummelte ich unbewusst und machte mich daran, meine fallen gelassenen Schulsachen wieder aufzuheben.

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Marik am 12.06.2017 16:22

Oha, ich hatte wohl die falsche sprechende Wand erwischt, sie wirkte ziemlich verärgert. Man musste auch kein Sherlock Holmes sein, um das zu wissen, denn allein ihr vernichtender Blick sprach für sich. Das darauf folgende 'Merde' machte es nicht besser. Ich konnte zwar kein Französisch, doch die wichtigsten Wörter waren selbst mir bekannt.
"Sag mal, kannst du nicht aufpassen?", schimpfte das wütende Mädchen, das vor mir auf dem Boden saß. Da sie noch dazu im Vergleich zu mir recht klein war wirkte das sogar ein bisschen niedlich. Aber auch nur ein bisschen, in etwa so niedlich wie ein Babykaninchen, das eine Maus getötet hat. "Tut mir leid, ich... hab dich nicht gesehehen...", setzte ich an, als sie sich aufrappelte und dabei meine ausgestreckte Hand missachtete. Irgendwie war das sogar nachvollziehbar, ich hätte mir vermutlich auch nicht helfen lassen, wenn ich so umgestoßen worden wäre.
Sie klopfte sich etwas Staub von den Klamotten und ich zog langsam die Hand zurück, da ich fast schon vermutete, dass sie mich bei einer falschen Bewegung beißen würde.
Meine Unachtsamkeit nahm in letzter Zeit wirklich für andere gefährdende Züge an, zuerst die Sache mit Professor Holloway und jetzt das. Manchmal wäre es echt besser, ich würde mich so wenig wie möglich bei anderen Leuten aufhalten, nur allein für ihre Sicherheit.
Dass es morgen richtig weh tun würde hoffte ich mal nicht, es wäre wohl für uns beide unangenehm. Ich hätte vermutlich Schuldgefühle und sie eine schmerzende Kehrseite. Das wollten wir beide nicht.
"Normalerweise passiert das ja sehr leicht, scheinbar bist du eine Ausnahme.", erwiderte ich und lächelte kurz. Vielleicht würde Lächeln die Situation ja entschärfen? Oder ich war einfach schlecht darin, mit Leuten umzugehen und es würde alles nur verschlimmern, wer weiß.
Als sie anfing, ihre Sachen zusammenzusuchen kniete ich mich zu ihr und sammelte ein paar herumliegende Blätter und Notizen auf, um sie ihr dann anschließend in einem ordentlichen Stapel hinzuhalten.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Liv am 12.06.2017 16:51

"Blind bist du auch noch?" frauchte ich weiter während ich schon dabei war, meine Hausaufgaben wieder einzusammeln. Dabei war ich gerade erst damit fertig geworden!
"Seuls les idiots ici! Cela ne peut pas vraiment être vrai! Merde, merde, merde, merde!" schimpfte ich dabei munter weiter. Schien so, als hätte ich gerade das perfekte Ventil für meine schlechte Laune gefunden. Pech für den armen Kerl hier. Wahrscheinlich würde er mir später schon ein wenig leid tun. Aber jetzt wollte ich mich erst mal so richtig schön aufregen.
Das Grinsen dieses seltsamen Jungen überraschte mich jetzt doch enorm, was an für sich schon eine große Leistung war. Völlig verblüfft setzte ich mich auf meine Knie und sah ihn mit großen Augen an
"Das...findest du wohl Lustig?" fragte ich ihn und deutete mit einer Handbewegung fahrig auf die am Boden verteilten Papiere. Ich konnte dabei kein bisschen was komisches erkennen. Eher im Gegenteil. Die Ganze Sache machte mich extrem wütend. Und dementsprechend schlecht gelaunt raffte ich meine Sachen mehr oder weniger ordentlich zusammen.
Ja, ok. Vielleicht tat ich dem armen Hund wirklich unrecht. Immerhin schien es ihm ja ehrlich leid zu tun und so. Und dass er mich mit Absicht auf die Bretter geschickt hatte glaubte ich jetzt auch nicht wirklich aber irgendwie brachte er es mit so einer spielenden Leichtigkeit fertig mein Veelablut zum kochen zu bringen.... das war so.....AAAAArrrhhh
Noch immer kochend sprang ich wieder auf und nahm die restlichen Blätter von mir entgegen. Es war ein wüstes Durcheinander und einige von ihnen sahen auch nicht mehr so gut aus.
"Das war mein Verwandlungs-Vortrag." sagte ich schon fast schon verzweifelt als ich das wüste Chaos versuchte zu ordnen. Die Perfektionistin in mir lag von diesem Moment an heulend in der nächsten Ecke. Na Klasse.
Meine grünen Augen fixierten den Unruhestifter meiner schönen kleinen Welt und die pure Mordlust spiegelte sich darin wieder.
"DU!" fauchte ich voll im Veela-Modus -meine Mom wäre gerade in dieswem Augenblick so Stolz auf mich gewesen -  und bohrte meinen schwarz Lackierten Fingernagel in seine Brust.
"Ich schwöre dir, mein Freund. Das wirst du büßen! Du schreibst mir den noch mal neu!" fauchte ich munter weiter und drückte ihn dabei meine Hausaufgaben gegen die Brust.

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Marik am 12.06.2017 17:09

Um sie nicht weiter aufzuregen nickte ich einfach auf ihre rethorische Frage hin. Manchmal war ich wirklich wie ein blindes Huhn, das nicht einmal einen Schritt laufen kann ohne etwas katastrophales anzustellen, heute war wohl einer dieser Tage.
Ihre Schimpftirate verstand ich nicht, da war ich mit meinem Latein - naja, eher mit meinem Französisch - am Ende. Sie klang dabei so wütend, dass ich schon fast automatisch den Kopf senkte und schon erwartete, dass sie mir gleich eines ihrer Bücher über den Kopf ziehen würde. Oder schlimmeres. Auf jeden Fall war das wütende Fluchen erst der Anfang, so viel war sicher. Selbst wennn ich sie nicht verstand, es klang alles andere als amüsiert.
"N-Nein keinesfalls, es... es ist nicht lustig...", murmelte ich und versuchte, die Situation so weit zu retten, wie sie zu retten war. Scheinbar war das Pech auf meiner Seite und ich hatte es durch das Lächeln schlimmer gemacht. Notiz an mich selbst: Vermeide es wenn möglich in heiklen Situationen zu lächeln. Wütend sammelte sie ihre Sachen ein und ich stand einen Moment lang nur da, unschlüssig ob ich besser die Finger von den Sachen lassen sollte oder nicht.
Da ich mich dagegen entschieden hatte die Finger von den Sachen zu lassen und stattdessen das meiste was noch verteilt um uns herum lag einsammelte fiel mir auf, dass es mehrere Seiten über dasselbe Thema waren. Sie waren durch den Zusammenstoß jetzt entsprechend ungeordnet und manche davon sahen nicht mehr sonderlich gut aus. Das arme Mädchen, alles wegen mir.
Ich behielt Recht damit, dass alles zu einem Thema gehörte, scheinbar war es ein Vortrag in Verwandlung. Verdammt. Auch das noch. Als ich langsam aufstand war ich schon kurz davor, das schon wieder zu bereuen. Ihre grünen Augen hatten einen ziemlich dunklen Ton angenommen, der einem fast Angst machen konnte. Sie starrte mich böse an und im nächsten Moment spürte ich schon ziemlich schmerzhaft ihren Fingernagel in meiner Brust. Aua... Aber ich hatte es verdient.
Sie forderte mich dazu auf, den Vortrag neu zu schreiben und drückte mir dabei die aufgesammelten Blätter gegen die Brust. Da es nicht so klang, als hätte ich eine Wahl, nahm ich ihr die Blätter langsam aus der Hand und sah kurz auf die Überschrift. Das Thema hatte ich schon einmal, ist ein bisschen her aber ich wusste noch ein paar Brocken.
Da ich Angst hatte, dass sie mir im nächsten Moment ins Gesicht springen würde sah ich sie so schnell es ging wieder an. Man, da hatte ich mir ja wieder was eingebrockt. "Ganz ruhig, ich mach es ja... wann muss das fertig sein? Uhh... wie heißt du eigentlich?", sagte ich in einem relativ ruhigen Ton und hoffte, dass die gespielte Ruhe sie nicht noch wütender werden ließ. Kratzer im Gesicht sahen zwar ziemlich heldenhaft aus, doch ich hatte nicht wirklich Lust darauf, welche zu haben.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2017 17:09.

Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Liv am 12.06.2017 17:35

Oh man, oh man, oh man, oh man. Das war eine Katastrophe....Ok, keine Katastrophe aber es war nahe dran. Immerhin war ich kurz davor, die Beste in dem Fach zu werden! Ja, ich räume ein, kein sonderlich heres Ziel, aber wenn man bedachte dass ich all meine Zeit und Energie darauf verwendete zu lernen anstatt mir Freunde zu suchen war meine Reaktion gerade in diesem Moment durchaus berechtigt. Ich meine, ich hab die halbe Nacht an diesem Vortrag gesessen!
Naja, wenigstens hatte dieser ... dieser... Ventouse den Anstand, ziemlich beschämt aus der Wäsche zu schauen. Was alleredings den unschönen Nebeneffekt hatte das meine wundervolle und berechtigte Wut sich langsam in Wohlgefallen auflöste.
Das passte MIR allerdings gerade so gar nicht!
Und im nächsten Moment stimmte er dann auch schon zu, mir den entstandenen Schaden zu ersetzen. Was mir vollends den Wind aus den Segeln nahm. So ein Mistkerl!
"Gut!" sagte ich eine spur viel zu freundlich zu ihm. Dann zog ich meine Hand, die noch immer die losen Blätter gegen seiner Brust drückten, zurück und trat einen Schritt von ihm weck.
"Schön, dann ist ja das.... geklärt würde ich sagen. Ich brauche den Vortrag morgen zur ersten Stunde." sagte ich und kramte das letzte bisschen Aggresivität in mir hervor
"Besser noch vor dem Frühstück! Damit ich noch mal schauen kann, das du auch nichts verbockt hast." fügte ich hinzu, doch irgendwie fehlte der nötige Biss. Ich klang jetzt eher wie ein zahnloser Werwolf als wie eine wütende Furie.
Wie ärgerlich!
Seine nächste Frage nach meinen Namen ließ ihn mich wieder mit großen Augen ansehen. Ich war so dermaßen mit meinen ärger über mich selbst beschäftigt, dass er mich erneut Eiskalt erwischt hatte. Seit meinen ersten Tag hier hatte mich keiner mehr nach meinen Namen gefragt.....
"Liv..." stotterte ich daher und räusperte mich schnell wieder. Mensch, ich hatte hier einen Ruf als Miststück zu verteidigen. Da konnten ein paar treudoof guckende Augen mich doch nicht so aus dem Kozept bringen! Und überhaupt! Warum schaute er überhaupt wie ein getretener Hund?
"Olivia LeBeau!" korrigierte ich mich schnell und räusperte mich. Gab mir mühe, ihn so arrogant anzusehen wie es meine Schwester mit allen Menschen in ihrer Umgebung tat. Das hielt einem die Menschen fern und Schützte somit wunderbar vor Problemen
"Und du bist?"

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Marik am 12.06.2017 17:51

Kam es mir nur so vor oder beruhigte sie sich langsam? Sie ermordete mich wenigstens nicht mehr mit ihren Blicken, das war schon mal ein mehr oder weniger gutes Zeichen. Oder ich irrte mich mal wieder und ich würde demnächst als Dekoration an der Wand kleben. Man konnte ja nie wissen. Noch dazu bei meinen grausamen Menschenkenntnissen.Sie klang netter als ich erwartet hatte und ich war kurz davor, erleichtert zu seufzen. Keine Kratzsspuren, zumindest nicht heute, das war schonmal positiv. Da war der Vortrag doch das kleinere Übel, egal wie lang er werden würde.
Glücklicherweise ging sie einen Schritt zurück und der Schmerz des Fingernagels in meiner Brust verging im selben Moment. Das war wohl so quasi Karmas Rache für den schmerzenden Hintern.
Ich musterte kurz ihre Schuluniform und stellte fest, dass sie ebenfalls eine Ravenclaw war. Das würde einiges einfacher machen, ich könnte ihr die Unterlagen morgens sogar noch im Gemeinschaftsraum geben. Wenigstens damit meinte es das Schicksal gut mit mir. "Vor dem Frühstück im Gemeinschaftsraum würde vermutlich am besten passen.", sprach ich meinen Gedanken laut aus und schmunzelte kurz. Diesmal hielt ich es nicht für gefährlich zu lächeln, da sie weitaus weniger aggressiv klang als noch vor ein paar Minuten. Eher so, als müsste sie sich zusammenreißen. Aber wozu denn? Ich hatte ihr doch eigentlich nichts getan, oder? Naja, außer dem Zusammenstoß und den zerstörten Unterlagen... Okay, sie hatte doch allen Grund, sauer auf mich zu sein.
Auf meine Frage nach ihrem Namen hin starrte sie mich seltsam an. So, als wäre hinter meinem Kopf eine Seifenblase voller Mücken geplatzt, die nun alle an ihr Blut wollten... Ja, manchmal hatte ich echt eine blühende Fantasie. Warum sie mich wohl so verdutzt ansah?
Im nächsten Moment wirkte sie sogar eher... schüchtern? Zumindest nicht mehr so aggressiv und zornig wie vorher und das dunkle Etwas war aus ihren Augen verschwunden. Entweder war ich schon so übermüdet, dass ich mir Dinge einbildete, oder sie hatte sich langsam beruhigt.
Aber der Moment der stotternden Schüchternheit war so schnell wieder vorbei, wie er gekommen war. Olivia LeBeau also, das erklärte die französische Schimpftirade. Sie streckte den Rücken leicht durch und machte sich wohl unbewusst größer, so als wollte sie wieder einschüchternd und kalt wirken. Habe ich schon erwähnt, dass es niedlich war? Ich meine... sie war circa zwanzig Zentimeter kleiner als ich und ich musste dadurch zu ihr runter sehen, das war schon etwas niedlich. Vermutlich würde sie mir gegen das Schienbein oder in schlimmere Regionen treten, wenn sie wüsse was ich gerade dachte.
"Marik White... Hätte ich Freunde, würden sie mich aber nur Mik nennen.", erwiderte ich auf ihre Frage, während ich den Stapel Blätter in meine Tasche steckte, viel ordentlicher als ich es normalerweise immer tat.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Liv am 12.06.2017 18:54

Im Gemeinschaftsraum? Wie...Ach ja. Die Farben. Seine Farben waren auch die des Hauses Ravenclaw. Warum hatte ich das nur übersehen? Argh. Ich kam mir so Dumm vor. Und das mochte ich überhaupt nicht
"Naja, spricht nicht gerade für das Haus." meinte ich so Hochnäsig wie ich nur konnte. Immerhin gallt es hier, diesen Jungen zu zeigen dass wir auf gar keinen Fall nach der Aktion noch mehr miteinander zu tun haben würden!
Immerhin, da platzte dieser Tölpel einfach mal so mir nichts dir nichts in meine schöne, heile Welt wo mich die ganze Schule mied und in Ruhe ließ. Und als ob das nicht reichen würde, brachte er so nebenbei erst mal alles durcheinander! Dies war definitiv nicht der beginn einer wunderbaren Freundschaft! Eher konnte der Typ froh sein, wenn ich ihm nicht in den nächsten Sekunden die Augen herauskratzen würde.
Genau!
Bei seinen nächsten Kommentar mit den Freunden schnappte ich nun vollends nach Luft. Wollte die Torfnase hier mich gerade Verarschen? Ich konnte es aufs Verrecken nicht leiden, wenn man sich lustig über mich machte!
Wütend formte ich meine Augen zu schmalen Schlitzen und musterte den Kerl da vor mir. Suchte nach etwas, was mir verriet ob er sich gerade wirklich ertreistete, sich über mich lustig zu machen.
Allerdings war sein Kopf ziemlich weit oben in den Wolken, wenn ich das mal so salopp sagen durfte. Das hatte zum einen den unschönen Effekt, dass er mich bei leibe überragte und auch mich hinabsehen konnte - was ich so gar nicht mochte. Und zum anderen konnte ich ihn nicht so richtig schön drohend in die Augen schauen - was mich auch ziemlich nervte
Warum musste er auch so groß sein, verdammt noch mal!
Kurzerhand schnappte ich mir seine Schwarz-blaue Ravenclaw-Krawatte und zog ihn hinunter zu mir, so dass unsere Gesicht nur noch Zentimeter von einender entfernt waren. Wahrscheinlich boten wir zwei gerade auch ein ziemlich merkwürdigen Anblick aber hey... Ich gallt ohnehin schon als Gestört und bei ihm sah es wahrscheinlich auch nicht besser aus, bei seiner Tranigkeit
So standen wir also da, zwei schräge Vögel die sich gegenseitig in die Augen sahen. 
Allerdings fand ich bei ihm nichts weiter als einige Mitesser, dem Geruch von schelchtem Gesichtswasser -wohmöglich gegen die Akne - und Kaffe so wie leichte Anzeichen dafür, dass er möglichst schnell sich ein schärferes Rasiermesser zulegen sollte.
Er war wirklich einfach nur ein Tölpel, der keine Ahnung hatte was hier gerade abging. Er machte sich wirklich nicht über mich Lustig.
"Hmm..." stieß ich hervor und zog ihn noch einige Millimeter näher an mein Gesicht.
"Du bist wirklich ein sehr seltsamer Kerl, MIK." sagte ich endlich, wobei ich seinen Spitznamen - wenn man ihn denn so nennen wollte - besonders betonte. Dann erst ließ ich ihn los.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2017 19:03.

Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Korridor

von Marik am 12.06.2017 19:32

"Naja, ich könnte den Vortrag auch unter den Teppich schieben aber das käme nicht so gut, glaube ich...", erwiderte ich, noch bevor mir einfiel, wie dumm das gerade klang. Klar, unter den Teppich im Gemeinschaftsraum, damit uns keiner zusammen sah. Verständlich, dass sie nicht wollte, dass wir zu viel gemeinsam gesehen werden, doch morgens war im Gemeinschaftsraum genug los, um unauffällig bleiben zu können, oder? Ich meine, alle sind verschlafen und keiner achtet darauf was um einen rum passiert. Zumindest war das bei mir so.
Nachdem ich das mit den Freunden erwähnt hatte, schnappte sie hörbar nach Luft. Huch? Was hatte ich jetzt schon wieder falsch gemacht? Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, sie irgendwie zu beleidigen oder erneut aufzuregen. Verdammt Marik, wie schaffst du das nur immer?
Gerade als ich fragen wollte, was los ist, bemerkte ich, dass sie mich wieder anstarrte. Böse. Sehr böse. Als ich den Mund halb öffnete um einen Satz zu beginnen griff sie nach meiner Krawatte und ich sah sie verwirrt an. Im nächsten Moment zog sie mit einem erstaunlich kräftigen Ruck an der Krawatte und brachte uns auf Augenhöhe. Die plötzliche Nähe unserer Gesichter gefiel mir nicht sonderlich, ich fühlte mich irgendwie unwohl dabei. Noch dazu musste es ziemlich seltsam aussehen, doch bei mir sah immer alles seltsam aus, das war also schon normal.
Wir starrten uns einen Moment lange an, so als wäre das jetzt die Gelegenheit, den jeweils anderen mal von Nahem zu sehen. Dabei kannten wir uns erst ein paar Minuten. Sie hatte in den paar Minuten schon jegliche Grenzen überschritten, die ich normalerweise zwischen mir und halbwegs Fremden zog. Oder generell zwischen mir und jedem.
Ihre Haut und ihre Haare hatten fast denselben Weißton, was ziemlich erstaunlich war, und passten zu ihrem ganzen Erscheinungsbild. Sehr gepflegt und ziemlich einschüchternd. Sie roch irgendwie nach etwas süßem, doch ich konnte nicht genau definieren was es war. Das einzige, was sich irgendwie merklich farblich von dem ganzen Weiß ihres Körpers abhob waren ihre Augen. Durch die plötzliche Nähe konnte ich ein paar hellbraune Sprenkel in ihren blauen Augen erkennen, was irgendwie faszinierend war. Wenn man so darüber nachdachte war sie ja eigentlich ganz hübsch anzusehen, obwohl sie einem tierische Angst machen konnte. Wie sagt man so schön? Every rose has it's thorn.
Als sie mich noch näher zog merkte ich, dass mein kaum vorhandener Gleichgewichtssinn langsam drohte auszusetzen. Ich wartete darauf, dass sie irgendwas anderes machte, als mir in die Augen zu sehen.
"Du bist wirklich ein sehr seltsamer Kerl, MIK.", sagte sie dann nach einer gefühlten Ewigkeit und ließ mich überraschend los. Ich hatte mich an die gebeugte Haltung gewohnt und taumelte etwas zurück als der Zug nach vorne plötzlich fehlte.
Sie hatte mich Mik genannt. Hieß das, wir waren inoffiziell Freunde? Oder wie sollte ich das verstehen? Meine fehlenden Sozialkenntnisse konnten mir da nicht viel weiterhelfen.
Ich räusperte mich kurz und richtete meine Krawatte, ehe ich zustimmend nickte. "Gut erkannt, Sherlock.", murmelte ich sarkastisch und hoffte, dass sie mir deshalb nicht an die Kehle springen würde.

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