Vergangenheitsplay » 13

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Re: Vergangenheitsplay » 13

Billie hatte es geschafft. Ein Ohnegleichen in Zaubertränke.
Selbstbewusst hob sie ihr Kinn und stolzierte gerade wegs aus dem muffigen Klassenzimmer.
Hoffentlich würde es ihren Vater ebenso freuen, wie sie sich selbst freute.

Da dieses Fach für heute das letzte war, begab sie sich nun in Richtung des Slytheringemeinschaftsraums.
Eigentlich hasste sie es, wie eine Ratte in diesen feuchten Kerken zu wohnen. Luxus kannte man hier nicht.
Mittlerweile, hatte sie sich jedoch damit abgefunden, denn der Gemeinschaftsraum war dafür umso exklusiver. Nicht jeder hatte eine so fabelhafte Unterwassersicht, die man allerdings auch nur bei wirklich sonnigem Wetter genießen konnte.

Erschöpft ließ sie sich auf einem dunkelgrünen Samtsessel nieder. Während sie ihren Rock glatt strich, bemerkte sie eine Horde Schüler, die hinter ihr den Raum betreten hatten.
Billie verdrehte genervt die Augen, bevor sie sich umwandte und ihr freundlichstes Lächeln aufsetzte.
"Hay Leute."
Viele der hereinkommenden Schüler winkten ihr zu oder lächelten sie an, bevor sie sich wieder ihren Freunden widmeten.

Billie wurde von vielen, als Musterschülerin. In Wirklichkeit, war dieses Gesicht nur ein Trickbild, welches sie stets für die Öffentlichkeit parat hielt.

Ihr Blick viel auf die letzte Person die den Raum betrat. Sofort schwand ihr Lächeln.
Hastig stand die Vertrauensschülerin auf und schritt auf die Person zu.
"Entschuldige bitte, Gryffindors haben ab einer bestimmten Uhrzeit, nichts mehr hier zu suchen."
Das Mädchen vor ihr war eindeutig Hazel Brown-Lilia. Billie hatte dieses Mädchen noch nie gemocht.

Hazel starrte sie entsetzt an und räusperte sich.

Re: Vergangenheitsplay » 13

Slytherin. Das sollte jetzt also mein Haus sein. Ich hatte den Ruf der Slytherins gehört und war ziemlich zufrieden damit, nun in dieses Haus zu dürfen. In Durmstrang gab es so etwas nicht. Da waren wir alle eine Gemeinschaft. Allerdings mussten wir dort auch keine Schlammblüter aussortieren. Diese gab es hier in Hogwarts ja zur Genüge.
Ich hatte keine wirkliche Ahnung, wo mein Gemeinschaftsraum war und so schloss ich mich einfach ein paar Slytherins an, die in Richtung der Kerker gingen. Zumindest müsste ich dann nach dem Abendessen nicht so viele Treppen steigen. Das war positiv. Sonst war ich eher weniger begeistert von den Kerkern. Sie waren kalt und feucht und mochte dieses Klima nicht.
Ich hatte das Gefühl, wenn die Slytherins jetzt einfach plötzlich vor meinen Augen verschwinden würden, würde ich hier nie wieder raus finden. Hogwarts kam mir vor, wie ein einziges, riesiges Labyrinth.
Schließlich liefen sie in einen Raum und ich folgte ihnen einfach, wie das Küken seiner Entenmama. Bis sich plötzlich ein Mädchen vor mich stellte und irgendwas von Gryffindors hätten hier nichts zu suchen redete. Stirnrunzelnd sah ich sie an und blickte dann auf mein Slytherinabzeichen, das ziemlich deutlich auf meiner Robe zu sehen war.
"Na glücklicherweise bin ich keine Gryffindor.", erwiderte ich und sah das Mädchen vor mir mit einem kalten Lächeln an. Dann jedoch erkannte ich erst, wer da vor mir stand. Ich hatte Billie schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Wirklich ewig nicht. Seit ich nach Bulgarien gezogen war und sie war so viel größer und älter und hübscher geworden.
"Billie?", fragte ich überrasht und dann trat doch tatsächlich ein richtiges Lächeln auf meine Lippen. "Wie ewig ist das jetzt schon her? Bei Merlins Bart, du bist hübsch geworden!", sagte ich und war so froh, dass ich zumindest eine Person hier hatte, die ich kannte.

Re: Vergangenheitsplay » 13

Verwirrt musterte Billie das Mädchen vor sich. Tatsächlich. Sie trug die Uniform mit grünem Saum, statt rotem.

"Wer..Wer bist du?"  Das Entsetzen in ihrer Stimme war deutlich hörbar. Woher kannte die Person sie? Das Mädchen tat ja beinahe so, als kannten sie sich schon ewig.

Hazel, oder wer auch immer sie war, verdrehte grinsend die Augen und kam ein paar Schritte näher.
Die Schüler um sie herum betrachteten die Szene interessiert.

"Kennst du sie noch nicht? Das ist Gabriella Ardington, sie ist erst vor kurzem an unsere Schule gewechselt."
Eine Erstklässlerin hinter ihnen, hatte es gewagt, die angespannte Situation zu queren.
Billie kniff misstrauisch die Augen zusammen. Gabriella Ardington. Der Name kam ihr äußerst bekannt vor.

Plötzlich fiel es ihr wie Drachenschuppen von den Augen. "Gabriella" Sie ließ den Namen auf ihrer Zunge zergehen. Wie lange hatten sich die Mädchen nicht mehr gesehen?

Re: Vergangenheitsplay » 13

Als Billie mich fragte, wer ich war, musste ich leise lachen. Sie erkannte mich nicht. Wieso auch? Wir hatten uns das letzte mal gesehen, da konnte ich gerade erst richtig laufen. Es war eine Ewigkeit her. Oder zumindest fühlte es sich so an.
Und erst, als ihr ein anderes Mädchen meinen Namen nannte, wobei ich überrascht war, dass sie meinen Namen überhaupt kannte, denn ich hatte keine Ahnung, wer sie war, schien Billie zu realisieren, wer da vor ihr stand.
Ich grinste sie leicht an.
"Das hat ja gedauert. Und da dachte ich, du wärest in der Zwischenzeit klüger geworden.", sagte ich leise lachend und hoffte, dass Billie mir meine kleinen Scherze nicht übel nahm. Ich hatte das Gefühl, dass es zumindest in Slytherin ganz angenehm werden könnte. Der Rest von Hogwarts entsprach nicht wirklich so meinem Stil und meinem Leben.

Re: Vergangenheitsplay » 13

Immer noch geschockt, starrte Billie das Mädchen vor sich an.
Nach einer endlos langen Stille, fing sie sich wieder und setzte ihr Lächeln auf.

"Hey Leute, natürlich kenne ich sie. Als Vertrauensschülerin, ist es mein Job, bestens über die Schüler informiert zu sein." Die Slytherin wandte sich mit diesem Satz an ihr Publikum, dann sah sie wieder zu Gabriella.

"Ich zeige dir jetzt erstmal dein Zimmer." erklärte sie der Neuen höflich und hoffte darauf, das sie ihr folgte.
Billie wollte einfach kurz in Ruhe, mit dem Mädchen reden .

Auch wenn die Musterschülerin es weder zeigte, noch wirklich wusste. Sie hatte Gefühle, die ihr gerade beinahe die Tränen in die Augen trieben. Schon so lang, wünschte sie sich jemanden auf Hogwarts, der sie wirklich verstand und kannte. Nun würde alles besser werden.

Re: Vergangenheitsplay » 13

Seufzend lief ich durch die Gänge im Schloss umher. Mir war ziemlich langweilig. Mal wieder....Lust zum Lernen verspürte ich nicht, wer tat das schon? 
Meine Hände steckten in meinen Hosentachen und ich lief langsam aber sicher Richtung draußen. Ich schaute kurz gen Himmel als ich das Eingangstor passierte. Es war ziemlich bewölkt und es sah nach Regen aus. Zudem kam ein unangenehmer Wind um die Ecke, der mir meine Haarpracht vollends durcheinander brachte. Ich versuchte meine Haare zu richten, vergeblich. Schon kam der nächste Windstoß . Wieder waren meine Haare komplett durcheinander. Seufzend gab in auf. Stattdessen machte ich lieber meine Jacke zu. 
Ich atmete einmal tief durch und genoss die frische Luft. Dann ging ich weiter. Ich lief Richtung Innenhof und setzte mich auf eine Bank. Hier war kaum etwas los. Ich lehnte mich gegen die Steinmauer und schloss meine Augen.

Re: Vergangenheitsplay » 13

Ich kam gerade aus Hogsmeade und eilte den Weg zum Schloss hinauf. Der Wind brachte meine Haare völlig durcheinander und ich spürte schon, dass ich heute Abend eine Ewigkeit brauchen würde, um diese mit einer Bürste wieder halbwegs in Ordnung zu bringen. Ich strich mir einige blonde Strähnen aus dem Gesicht und zog meine Jacke fester um mich. Heute Mittag war das Wetter noch einigermaßen in Ordnung, doch jetzt sah es fast nach einem Unwetter aus, was auch der Grund war, warum ich aus dem Drei Besen geflüchtet bin, da ich nicht zurück laufen wollte, wenn es noch schlimmer war als jetzt schon. Ich passierte den Eingang und lief auf den Innenhof zu, von dort aus wollte ich mich eigentlich auf direktem Weg zum gemütlichen Gemeinschaftsruam machen, aber ich zögerte. Auf einer Bank saß Ben Moon, ein Gryffindor. Ich kannte ihn nur vom Unterricht, weil wir ein paar Fächer zusammen hatten, aber so wirklich geredet hatten wir nie. Dennoch konnte ich nicht leugnen, dass ich schon eine Weile für ihn schwärmte. Das war auch absolut gerechtfertigt, denn er sah verdammt gut aus. Ich habe mich aber noch nie getraut ihn anzusprechen. Jetzt stand ich also da, schon auf halbem Weg ins Schlossinnere und konnte mich nicht entscheiden, ob ich meinen Mut zusammen nehmen und mich zu ihm setzen, oder ob ich einfach weggehen sollte. Einerseits sah er so aus, als wäre er in gedanken versunken und wolle lieber nicht gestört werden, andererseits würde er mich nie beachten, wenn ich nicht mal einen Schritt auf ihn zuging. Also lief ich, mit einem komischen Gefühl im Bauch, zu seiner Bank und setzte mich vorsichtig neben ihn.

Re: Vergangenheitsplay » 13

Ich brauchte eine Weile, bis ich merkte, dass sich jemand zu mir gesetzt hatte. Im Grunde genommen hatte ich es erst bemerkt, als ich wieder meine Augen öffnete und aus dem Blickwinkel sah, wie da jemanden saß. Erschrocken keuchte ich kurz. "Du meine Güte. Bei Merlins Bart, hast du mich erschreckt!" 
Ich schaute die Person an. Es war tatsächlich Alycia. Ihre blonden Haare waren total durcheinander, genauso wie die meinen. Sie wirkte etwas schüchtern.
Ich hatte einige Fächer im Unterricht mit ihr. Sie war echt gut drin. Und ab und zu hatte ich versucht, auf sie zuzugehen. Aber sie war immer sehr schnell aus dem Klassenzimmer verschwunden und so hatte ich es irgendwann aufgegeben. Nunja...bis jetzt jedenfalls. Es freute mich wirklich, dass sie sich neben mich gesetzt hatte und ich fing an zu lächeln. "Mit dir hätte ich jetzt nicht gerechnet.", murmelte ich.

Re: Vergangenheitsplay » 13

"Ich auch nicht...", murmelte ich leise, hoffentlich so leise, dass er es nicht gehört hatte. "Entschuldige", fuhr ich dann etwas lauter fort, mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen. "Ich wollte dich nicht erschrecken."
Er wirkte wirklich ziemlich überrascht mich zu sehen, was ich ihm auch nicht verübeln konnte. Ich war zwar nicht wirklich der schüchterne Typ, aber auf dem Gebiet "Jungs" war ich nicht gerade eine Expertin. Und wenn ich etwas nicht konnte, ließ ich es für gewöhnlich ganz bleiben. Naja, bis auf jetzt natürlich.
"Ich dachte bloß, dass du dich vielleicht über ein wenig Gesellschaft freust.", meinte ich noch, bloß um einen halbwegs vernünftigen Grund zu haben, warum ich ihn einfach so aus dem Nichts angequatscht hatte. Ich bewunderte Mädchen, die so etwas einfach so konnten, aber ich gehörte leider nicht dazu.