Vergangenheitsplay » 17

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Alexis
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 17

von Alexis am 23.03.2019 18:37

- Paul & Alexis - Anfang des Schuljahres - 

Hogwarts war wirklich toll, riesig, wunderschön und magisch. Zwar waren meine Ferien durchaus schön gewesen, aber ich hatte Hogwarts und meine Freunde vermisst. Auch meiner Zwillingsschwester Xena ging es da nicht anders, obwohl wir viel zusammen gemacht hatten. Xena hatte aber im Gegensatz zu mir keine Veelagene. Und schon gab es ein neues Projekt. Die höheren Jahrgänge und die älteren Schüler sollten den Jüngeren helfen. Obwohl ich doch auch noch 16 und noch erst im 6. Jahrgang war. Jeder bekam einen Schützling und sollte ihm dann überall helfen, wo Hilfe gebraucht wurde. Eigentlich mochte ich die Idee und ich konnte auch ganz gut erklären, aber ich wusste nicht ob ich dafür wirklich gemacht war. Wir würden sogar einen Kurs zusammen besuchen, der extra für Zweierteams unterrichtet wurde. Dafür musste ich allerdings erstmal rausfinden was mein Schützling überhaupt so für Fächer hatte. Ich würde ihn unterstützen und ich war so eine Art Coach und Mentor irgendwie. Ganz schön viel Verantwortung. Mein Schützling war ein Junge, hieß Paul und war in Hufflepuff. Viel mehr wusste zwar nicht, aber ich würde es erfahren und ihn kennen lernen. Wahrscheinlich auch seine Stärken und Schwächen und er wahrscheinlich auch meine. Immerhin hatte ich mich so gut es ging etwas vorbereitet und sah mich jetzt nach Paul um. Das war gar nicht so einfach, weil es nach der Verkündung ziemlich voll hier war und natürlich alle ihren Schützling suchten und finden wollten. 

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Darren

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Re: Vergangenheitsplay » 17

von Darren am 05.01.2019 15:55

Vom vorausgegangenen Gespräch noch immer mies gelaunt, hörte ich nur halb zu. Liam quasselte sowieso nur irgendwas über den Jahrmarkt und da mich nichts auf dieser Welt dazu bringen konnte mit Alexander da hinzugehen, war das für mich unwichtig. Mal abgesehen davon, dass ich ganz genau wusste, wie euphorisch Liam bei dem Thema Freizeitpark immer wurde. Er interessierte sich da sowieso immer nur für die Zuckerwatte. Ich wusste nicht, wisoe er die so liebte, aber ich war mir sicher, dass er sich wochenlang davon ernähren könnte. Vermutlich lag es einfach daran, dass er damals immer nur mit Charlie auf den Jahrmarkt konnte und er jegliche Zeit mit seinem Bruder liebte. Sein Vater wäre niemals mit ihnen auf eine Muggelkirmes gegangen. Ihm liefen da viel zu viele Schlammblüter herum.
Die Stille, die sich allerdings ausbreitete, als ich Charlie erwähnte, war noch viel schlimmer als dieses blöde Geplapper zwischen Liam und Alexander. Denn, ja es störte mich wahnsinnig, dass die Beiden auf einmal so gut miteinander klarkamen und voll einen auf dicke Freunde machten, aber ich benham mich momentan auch nicht wirklich, wie ein guter Freund. Zumindest nicht Liam gegenüber. Ich verstand auch, dass Alexander jetzt ncihts sagen wollte, war schließlich nicht seine Schuld gewesen, aber immerhin hatte er doch gerade noch so gerne mit meinem besten Freund herumgeschäkert.
Stattdessen verlangte er jetzt nur die Rechnung. Toll, auf den konnte man sich also auch nicht verlassen. War also doch nciht so gut im Umgang mit anderen Menschen, wie er immer tat. Was dann allerdinsg folgte sorgte dafür, dass ich nciht nur das Bedürfnis hatte mein Gesicht hinter meinen Händen zu verstecken, sondern auch meinen besten Freund und den Idioten in einem ganz anderen Licht wahrzunehmen.
Ich sah konsequent aus dem Fenster, weil ich fand, dass die arme Kellnerin schon genug angeglubscht wurde. Im Gegensatz zu Liam und Alexander fand ich das kein bisschen Unterhaltsam. Erstmal verstieß der Blödmann gegen so ziemlich jede Regel der Zaubererwelt und das nur um jemandem unter den Rock zu gucken. Sowas ging einfach gar nicht.
Aber vielleicht brauchte er das ja, weil er anderenfalls keine Chance hatte sowas mal zu Gesicht zu bekommen.
Jetzt richtete ich meinen Blick doch wieder auf den Jungen, den ich so gar nicht leiden konnte. Bei genauerem Betrachten musste ich allerdings zugeben, dass es unwahrscheinlich war. Er war wohl leider doch zu attraktiv, als dass er niemanden abkriegen würde. Ich unterdrückte ein leichtes Schnauben und schüttelte nur den Kopf. Konnte mir ja auch komplett egal sein, ob er attraktiv war oder nicht. Das hier war immer noch einfach das Allerletzte.
Ich blickte Liam emotionslos an, als er anbot für uns allle zu zahlen. Das war einerseits wirklich nett von ihm, aber ich war immer noch etwas enttäuscht von ihm.
Wie er sich momentan verhielt, passte einfach nicht zu dem Bild, dass ich von dem Braunhaarigen hatte. Ich hatte gedacht, er wäre ein loyaler Freund und würde sich von Leuten fernhalten, die ich nicht mochte und trotzdem freundete er sich ganz offensichtlich mit Alexander an. Ich hatte auch immer gedacht, dass Liam ein Kerl mit Anstand war, doch scheinbar waren ihm solche schmierigen Aktionen doch lieber. Es nervte wirklich extrem das jetzt zu akzeptieren.
Dementsprechen zuckte ich nur mit den Schultern, was Liam als Zuspruch empfand. Als ich nun einen kurzen Seitenblick zu Alexander warf, zwinkerte der mir gerade zu. Ich blickte ihn in der ersten Sekunde etwas verwirrt an, dann drehte ich mich weg Ich hatte wirklich keine Ahnung, was der jetzt vorhatte. Nur, weil er jetzt mit Liam klarkam, musste er nciht denken, dass ich ihn mochte. Denn das würde nie passieren.
Ich nickte, als Liam ankündigte, dass wir nun zu Charlie gehen würden und folgte ihm nach draußen, wo ich mich zwischen Liam und Alexander widerfand. Liam schien seinerseits ziemlich froh zu sein, dass wir hier waren und ich boxte ihm leicht gegen den Unterarm. Ich war zwar immer noch etwas wir verwirrt über sein Verhalten, aber das bedeutete nicht, dass ich ihn nicht unterstützen würde. "Immer gerne", stimmte ich Alexander zu, der auch seine Unterstützung klarmachte.
Das war tatsächlich eigentlich nett von ihm, dass musste ich zugeben. Er kannte Liam kaum und verpasste trotzdem Unterricht nur damit Liam hierhinkommen konnte. Hätte ich dasselbe gemacht, wenn es um diesen Ben ging? Vermutlich nicht, das musste ich zugeben.
Liam zeigte plötzlich auf das Rieserad, was man selbst von hier sehen konnte. Es war wie der Name sagte, wirklich riesig und allein bei dem Anblick kriegte ich Höhenangst. 
Es war wirklich merkwürdig, schließlich war ich ja sogar Kapitän unser Quidditchmanschaft, aber auf dem Besen war es was anderes. Da konzentrierte ich mcih auf das Spiel und hatte keine Zeit nach unten zu schauen. Anderenfalls, war ich kein besonderer Fan von Höhe. Ich hasste Dinge von denen man fallen konnte und am allerliebsten blieb ich mit den Füßen auf dem Boden. Das wusste allerdings niemand, nicht mal Liam. Es war mir einfach zu unangenehm. Da ich ihm das auch jetzt nciht erzählen wollte und erst Recht nicht vor Alexander, musste ich wohl oder übel so tun, als würde ich Riesenräder doch ,ögen.
"Ja, das sieht schon cool aus. Vielleicht sollten wir das mal auschecken", log ich und war in dieser Sekunde ziemlich stolz darauf, dass ich ein passabler Lügner war, lag mir wohl einfach im Blut.
Liam neben mir grinste mich nun gutgelaunt an. Scheinbar hatte ich ganz genau das gesagt, was er hören wollte. "Ich habe gehört, dass es eines der höchsten der Welt ist", plapperte Liam weiter und wenn er nicht so fertig wegen Charlie gewesen wäre, dann wäre jetzt der Zeitpunkt gewesen, an dem ich ihm gesagt hätte, dass er die Klappe halten sollte.
"Ganz toll!", presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. Nichts auf dieser Welt würde mich in dieses Riesenrad kriegen! 
Liam brabbelte noch den ganze Weg zum Krankenhaus weiter über den Jahrmarkt und was man da nicht alles bestaunen konnte. Ich war mir zeimlich sicher, dass er sich nur versuchte damit abzulenken, aber für mich war das okay. Das war besser, als sich selbst etwas ausdenken zu müssen um ihn zu beschäftigen.
Erst, als wir schon im Eingansbereich des Krankenhaus standen, hörte Liam auf über den Jahrmarkt zu reden und blickte nun zum Empfang. "Ich gehe dann mal fragen, wo die Charlie untergebracht haben", murmelte Liam nun und ich sah ihm an, dass ihm das alles hier ziemlich schwer fiel. "Tu das", stimmte ich ihm zu und drückte einmal schnell seine Schulter. Er sollte ruhig wissen, dass ich für ihn da war. Ich sah Liam hinterher, der sich nun mit der Frau an der Theke unterhielt.
Als ich meinen Blick ein wenig schweifen ließ, musste ich mal wieder merken, dass ich Krankenhäuser hasste. Diese Atmosphäre war einfach unheimlich. Hinter jeder Tür konnte gerade jemand im Sterben liegen und die Vorstellung fand ich unheimlich. Ich war erst ein paar Mal hier gewesen um meine Cousins zu besuchen, die es immer wieder hinbekamen ihren Vater so zu verärgern, dass sie Opfer seines Crutiatos wurden. Meistens mussten sie dann hier zusammngeflickt werden. Ich hatte den Anblick schon immer gehasst. Er hielt mir nur vor, dass ich keine Fehler machen durfte. Ich musste der perfekte Sohn sein.
Liam drehte sich in dieser Sekunde um und kam wieder auf uns zu. Er lächelte nicht mehr und ich sah ihm an, dass er mit sich selber kämpfte. "Sie haben ihn natürlich auf der Intensiv Station", murmelte er nur und drehte sich direkt zu einem der Korridore um. Ich warf einen Seitenblick zu Alexander und folgte dann Liam.
Während ich meinem besten Freund folgte, fragte ich mich, wie das hier wohl für Alexander war. Liam und ich waren nerös wegen Charlie, aber der Gryffindor kannte weder Charlie noch Liam besonders gut. Ob er sich wohl fühlte, wie ein Aussätziger?
Meine Gedanken wurden unterbrochen, weil Liam in dieser Sekunde vor einer Tür stehenblieb. Zimmer 101, das war dann wohl Charlies. "Na dann wollen wir mal", murmelte Liam und blickte erst mich und dann Alexander an. Scheinbar wollte er uns beide dabei haben. 
Als er die Tür öffnete und wir eintrate, blieb mir für eine Sekunde der Atem weg. Da im Bett lag jemand, der mit viel Fantasie Charlie sein konnte, aber Verletzungen zierten sein Gesicht und zogen sich seinen Hals herunter, wo sie dann von seinem Krankenhaushemd verdeckt wurden. Mir wurde ein wenig Übel. Liam neben mir ging langsam auf das Bett zu und ich sah, dass seine Hände zitterten. Er ließ sich auf dem einzigen Stuhl nieder und blickte seinen Bruder an, oder das was aus seinem Bruder geworden war. Auch ich trat nun näher und schaute ihn mir genauer an. Seine langen, dunklen Haare waren an einigen Stellen angesengt und auch sein Gesicht sah aus, als wäre ähnliches damit passiert.
Ich schluckte. Wie hatte ihm jemand so etwas antun können? Charlie war kein schlechter Mensch gewesen, im Gegenteil! Diese scheiß Auroren!
Ich hörte, wie Liam neben mir leise anfing zu schluchzen und ich verübelte es ihm nicht, mir war auch danach. 
"Das wird schon wieder", murmelte ich, aber mir war bewusst, wie leer diese Worte klangen. Woher sollte ich das wissen? Wie sollte das jemals wieder gut werden? Ich sah doch, dass Charlie in einer sehr schlechten Verfassung war. Vielleicht sollte ich keine falschen Versprechungen machen. Was, wenn das eben nciht wieder wurde? Was, wenn Charlie sterben würde?
Der Gedanke war so furchtbar, dass ich meinen Blick abwandte und zur Tür zurück guckte. Auf einmal wollte ich nicht mehr hier sein, der Raum war so bedrückend, als würde der Tod sich schon über Charlies Bett krümmen.
"Ich muss an die frische Luft!", teilte ich niemand bestimmten mit und verließ, ohne auf eine Antwort zu warten, den Raum. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, ließ ich mich an der Wand herunterrutschen und legte meinen Kopf auf meine Knie. Warum passierte das momentan? Erst wurden wir angegriffen und dann griff jemand CHarlie an. Das konnte doch eigentlich gar nicht sein!

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We messed around
until we found the one thing we said we could never ever live without. I´m not allowed to talk about it, but I gotta tell you. ´Cause we are who we are when no one´s watching and right from the start, you know I got you. Yeah you know I got you. I won´t mind even though I know you´ll never be mine.

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Alexander

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Re: Vergangenheitsplay » 17

von Alexander am 22.12.2018 16:50

Ich konnte mir kein Lachen verkneifen, als Darren erzählte wie sein Freund einem Mädchen auf die Schuhe gekotzt hatte. Gleichzeitig zog sich mein ganzer Magen bei dieser Vorstellung zusammen und mir entwich ein halb lachendes, halb angeekeltes "Iiiiuuuuh...", woraufhin Liam nur meinte, dass er noch eine bessere Geschichte kennen würde. Ich kratzte mich am Kinn und hob die Augenbraue interessiert, während ich ein weiteres Croissant in die Hand nahm und begann daran zu knabbern: "Schiess los.", meinte ich mit halb vollem Mund und lächelte den Braunhaarigen an, da ich der Meinung war, dass etwas Heiterkeit die Situation um seine Familie gut auflockern könnte. Während Liam frisch fröhlich darauf los erzählte, runzelte ich etwas die Stirn, da ich die Geschichte doch irgendwie sonderbar fand. Warum genau waren diese zwei Jungs angetrunken durch ein Restaurant gerannt? Und warum sollte man einfach ein Gespräch mit Köchinnen beginnen... ach ja. Weil man betrunken ist! Nicht, dass ich direkt etwas dagegen habe, wenn man betrunken ist, jedoch weiss ich von mir selbst, dass der Kontrollverlust schneller eintritt, als mir lieb ist und deshalb versuchte ich so gut wie möglich mit der süssen Versuchung zu widerstehen. Ich schaute während Liams dramatischer Pause zu Darren rüber, dem die Situation alles Andere als angenehm erscheinen musste. Woher ich das wusste? Nun, er hatte einen etwas verspannten Gesichtsausdruck und seine Stirn legte sich ein wenig in Falten. Ich konnte mir auch hier kein schelmisches Grinsen verkneifen, machte die angespannte Miene von Darren die Geschichte nur noch etwas lustiger. Ich schaute also zu Liam rüber und fragte ihn (wahrscheinlich zu Darrens Leidwesen): "Und dann?" Liam leckte sich die Lippen und liess mich einen Augenblick an seiner Angel zappeln, als er ansetzte und die Story weiter erzählte. Ich schaute kurz zu Darren und bemerkte, dass er seine Stirn in kleine Falten gelegt hatte: Die Story würde wohl besser sein, als er befürchtete. Die Pointe der Geschichte kam ziemlich abrupt und ich schaute Darren meinerseits verwundert an: Frauenschwarm? Er? Ich musste einerseits lachen, als ich bemerkte, wie ich Darren in meinem Kopf begann durch ein Schema laufen zu lassen, das mir helfen sollte seine Attraktivität zu beurteilen. Er schnitt - zugegebenermassen - nicht schlecht ab. Um nicht zu sagen, dass er sogar sehr gut abschnitt. Was mich dann aber wirklich zum Lachen brachte, war der Fakt, dass unser "Frauenschwarm" von einem Mann angeflirtet worden war und dem Anschein nach komplett überfordert war. Einerseits überfordert in der Geschichte selbst, andererseits auch gerade jetzt, denn Darrens Gesicht war etwas rötlich geworden? Wusste er etwa nichts mehr davon? Ich lachte mit Liam mit, Darren blieb halb verlegen, halb genervt schweigend am Tisch sitzen: So ein Miesepeter. War ja nichts dabei, wenn man von jemandem angeflirtet wurde! Na gut, ich hätte Ben eine geschmiert, wenn er jemandem wie Darren peinliche Stories von mir erzählen würde, doch das war ja nun wirklich harmlos für so ein Grossmaul wie Mr. Madison. Während Darren schwieg, machte Liam irgendwelche Faxen, die den Kellner nachahmen sollten, indem er mit platten Anmachsprüchen um sich warf. Er spielte die Rolle so schlecht, dass man nicht anders konnte, als zu lachen. Mein Lachen verstummte jedoch augenblicklich, als Darren sich nun doch noch zu Wort meldete und seinem Freund unterstellte, dass er dies erfunden hätte. Liam schien selbst etwas überrumpelt und schaute Darren fragend an. Täuschte ich mich oder hatte Darrens Gesicht irgendetwas von einem Hundeblick, der um Futter betelte? Liam schüttelte grinsend den Kopf und meinte mit einem lockeren Klaps auf Darrens Arm, dass er sich das keineswegs ausgedacht hätte. Nun kehrte der gewohnte Madison zurück und erklärte kühl - wenn auch ein bisschen in Rage, wie es mir schien - dass Liam ihm solche Sachen früher hätte sagen sollen und er diesen Kellner entlassen würde. Ich runzelte die Stirn: Du liebe Zeit, warum sollte man bitte sehr jemanden entlassen, wenn man selbst stockbesoffen war und sich an die Kellner und Köche ranmachte? Ich schüttelte leicht den Kopf und befürchtete, dass diese ganze Sache hier in einer Diskussion enden würde. Tat es aber nicht. Stattdessen griff Liam das Gespräch über den Rummelplatz hier auf und schlug vor, dass Darren und ich dorthin gehen könnten, da er anscheinend ziemlich bekannt war. "Ehm, können wir schon...", meinte ich mässig motiviert, wollte jedoch nicht unhöflich sein, wenn sich Liam schon die Mühe machte für uns ein Nachmittagsprogramm zusammen zu stellen. Doch wenn ich ehrlich war, wusste ich, wie der Nachmittag wahrscheinlich enden würde: Entweder wir trennten uns gerade am Anfang und jeder ging seines Weges oder wir liefen in peinlicher Stille über den Jahrmarkt und würden kein Wort miteinander austauschen, da jeder bisherige Wortwechsel schlussendlich zu Streit geführt hatte. Ausser das eine Mal in der Nacht, als ich Darren aufgelöst im Gang von Hogwarts aufgefunden hatte. Ich hielt kurz inne: Ja, dieses Gespräch war sogar ziemlich normal gewesen, auch wenn er am Schluss desselben wieder den alten Kotzbrocken hatte raushängen müssen. Anhand des Schulterzucken von Darren erkannte ich, dass er nicht wirklich motiviert war mit mir Zeit zu verbringen und ich konnte es ihm nicht verübeln: Ich schien seinem Ruf bereits viel abverlangt zu haben. Zumindest war Gordon, so viel ich wusste, ihm nicht mehr ganz so loyal gegenüber. Liam versuchte Darren zu überzeugen, stupste ihn an und meinte: "Komm schon. Ihr könnt doch nicht hierher gereist sein, um nichts von der Stadt zu sehen. So eine Gelegenheit bietet sich kein zweites Mal. Und ich sage euch...", er drehte sich zu mir um: "...magst du Zuckerwatte?" Ich überlegte kurz. Zuckerwatte war tatsächlich eines der wenigen Süssigkeiten, die ich weder gern hatte, noch hasste. Also meinte ich mich am Kopf kratzend: "Jain. Ich kann es essen, sagen wir es so. Ist mir aber manchmal etwas zu...", weiter kam ich nicht, da Liam mich unterbrach: "Glaub mir. Du musst hier die Zuckerwatten probieren. Es gibt sie in allen Farben und sogar in verschiedenen Geschmackssorten." Ich lachte aufgrund der Euphorie des jungen Mannes und meinte schmunzelnd: "Täusche ich mich oder spricht hier der sechsjährige Liam aus dir?" Liam boxte mich sanft: "Pffff... was heisst sechsjährig? Ich esse noch heute Tonnen von diesem Zeug! Das müsst ihr unbedingt probieren!" Ich nickte und meinte: "Ich gehe gern auf den Jahrmarkt.", ich fügte nach kurzem Zögern an und blickt zu Darren, "Du kannst auch mitkommen, wenn du magst und ansonsten gehst du einfach zurück in die Wohnung." Ich wusste nicht, was es war, doch irgendetwas in mir erhoffte sich, dass ich nicht alleine dorthin musste. Es gab nämlich nichts deprimierenderes als auf alleine an einem Anlass zu sein, wo ansonsten Freunde, Familien und Liebespärchen tummelten. Man fühlte sich dann immer so doof, wenn man nicht auch irgendwen hatte, den man als "Kumpel" oder "Begleitung" bezeichnen konnte. Nicht, dass Darren mein Kumpel wäre, aber er war eine Begleitung und fürs Image würde er reichen. Liam wollte ich nämlich nicht fragen, ob er mitkommen wollte, da ich instinktiv davon ausging, dass er bei seinem Bruder bleiben wollte und uns ja genau deshalb auf den Rummelplatz schicken wollte. Um den Blondhaarigen etwas aufzumuntern versuchte ich - im Gegensatz zu Darren - etwas Interesse an seinen Ideen zu zeigen: "Liam... gibt es dort denn auch... Achterbahnen?" Nun begannen auch meine Augen bisschen verspielt zu funkeln, da ich Achterbahnen über Alles liebte. Liam lachte vergnügt auf und klopfte mir wieder auf den Arm: "Klar doch! Wir haben hier Alles! Du musst unbedingt auf die Bahn mit dem Looping, die ist echt geil! Das würde dir bestimmt auch gefallen, Darren!", er stiess ihn mit dem Ellbogen an, worauf Darren meinte, dass er lieber zu Charlie wollte. Ich hätte Darren in diesem Augenblick am liebsten an die Wand geschmissen. Wie kontraproduktiv war den jetzt bitte diese Aussage gewesen?! In so einer Situation ging es nicht um Darrens Meinung, sondern lediglich darum, dass es Liam in dieser schlimmen Situation besser gehen würde. Die einzig richtig Antwort wäre gewesen: "Ja, Liam. Tolle Idee." Aber nein! Jetzt hatte ich es gerade geschafft Liam etwas besser zu stimmen und dann kommt dieser Elefant von Madison in meinen Porzellanladen und macht Alles kaputt. Ich konnte nichts direkt erwidern, wandte jedoch den Blick mit Augenrollen vom Tisch ab und seufzte genervt. Während ich absichtlich wegschaute, damit Darren diesen Schlamassel wieder in Ordnung brachte, merkte ich, wie sich eine Stille ausbreitete. Und zwar eine sehr schlechte Stille. Ich seufzte und schaute vorwurfsvoll zu Darren, dann zu Liam der gedankenversunken und traurig in seinem Essen stocherte und wieder zu Darren und hob die Augenbraue. Der Junge machte keinen Mucks, sondern schaute mich stattdessen bittend an. Wie jetzt? Sollte ich den Schlamassel aufräumen, den ER verursacht hatte?! Das konnte er sich schön abschminken! Ich verzog die Miene zu einem bitteren Gesicht und kniff meine Augen zusammen, um Darren zu zeigen, dass ich nicht einer seiner Kellner war, die ihm die Suppe auslöffelten, die er sich selbst bestellt hatte. Als ich dann aber wieder zu Liam rüberschaute, konnte ich echt nicht anders, als aus Mitleid zu seufzen. Der arme Junge. Ich überlegte, was ich gegen diese Situation machen konnte, als ich die Kellnerin wieder erblickte und die Hand hob: "Können wir die Rechnung haben?" Die Kellnerin bejahte und lief in die Richtung der Kasse und Ich schaute nochmals zu Darren, nickte leicht, aber nicht mit minder vorwurfsvoller Miene, ehe ich mich an Liam wandte. "Hey Liam...", meinte ich mit schelmischem Unterton und nahm meinen Zauberstab hervor. Liam schaute mich halb traurig, halb verwirrt auf und meinte: "Was machst du mit dem Zauberstab, Mann?" Ich grinste und zielte mit meiner Stabspitze auf den Hintern der Kellnerin und flüsterte: "Ventilatio", worauf eine Luftwelle von hinten auf die Kellnerin zusauste und ihren schwarzen Rock mehr hob, als ihr lieb war, so dass sie erschrocken aufschrie. Ich lachte. Liam schaute mich gezwungen ernst an, doch ich sah bereits jetzt, dass er sich das Lachen nicht lange verkneifen könnte. "Lass das...", meinte Liam gespielt ernst, worauf ich den Zauberstab nochmals unauffällig auf die richtete und den Zauber wiederholte. Die Kellnerin war sichtlich verwirrt, woher der Durchzug kam, waren doch alle Fenster geschlossen. "Junge, wenn uns jemand erwischt!", meinte Liam etwas energischer, musste aber auch lachen. "Dann was?", meinte ich herausfordern und grinsend, "So ein Anblick bietet sich dir nicht alle Tage." Jetzt musste Liam lachen und schüttelte den Kopf: "Du bist so ein Idiot." - "Wirklich?", meinte ich grinsend und zielte wieder, worauf Liam begann zu protestieren, doch ich hörte nicht auf ihn: "Dann schau dir das mal an." Ich visierte die Kellnerin an und meinte lachend: "Vertex multiplex", was so viel wie "vielfältiger Wirbel" bedeutet, worauf aus meinem Zauberstab diverse kleine, unsichtbare Luftwirbel entsprangen und ein Wirbel die Türe öffnete, wodurch ein paar Zettel, die auf dem Tresen lagen zu Boden fielen, da der Wind sie davon wehte. Die Kellnerin wollte die Papiere aufsammeln, worauf ich ein paar Wirbel dazu brachte die Papiere immer dann weg zu wehen, wenn die Kellnerin gerade dran war sie aufzuheben. Liam lachte unterdrückt, während sein vermeintlicher Schwarm wie ein Huhn auf der Suche nach Würmer quer durch das Restaurant lief, um die Papiere einzusammeln, die immer wieder von ihr flüchteten. Dennoch erlaubte ich es der Kellnerin, dass sie nach und die Papiere einsammeln konnte. Beim letzten Papier wartete ich dann auf ihre Beugung nach unten und liess einen Wirbel geradewegs von unten nach oben fahren, wodurch ihr Rock wie bei Marilyn Monroe nach oben gezogen wurde. Das ganze Restaurant schaute halb lachend, halb gebannt zu, wie die Kellnerin eine der wohl grössten Künstlerinnen des letzten Jahrhunderts nachahmte. Aber bevor es dann doch zu peinlich und auffällig wurde, brach ich den Zauber ab und schaute zufrieden zu Liam rüber, der nichts anderes tat, als stillschweigend zu grinsen, ehe er seinen Hand vor seinen Mund legte und wieder unterdrückt lachte. "Tadaaa!", meinte ich wie ein Zauberer im Zirkus, worauf mich Liam nur lachend und mit Kopfschütteln anschaute: "Wenn das Dumbledore gesehen hätte, dürftest du schön nachsitzen gehen... du kennst die Regeln von Hogwarts." Natürlich kannte ich sie: Keine Zauberei unter Muggeln, ausser es würde sich um Lebensgefahr handeln. Und eigentlich war ich auch niemand, der solche Regeln brach, doch um einen Menschen aufzumuntern würde ich eine Ausnahme machen, weshalb ich etwas spitzbübisch, ja fast schon stolz meinte: "Wir sind aber nicht in Hogwarts." Die Kellnerin kam noch immer etwas rot angelaufen durch ihre ungewollte Vorstellung und legte Liam die Rechnung vor, die er ohne Weiteres zahlte. "Liam, ich...", wollte ich einwenden und zog bereits das Portemonnaie hervor, worauf er freundlich abwinkte: "Schon okay. Wir sind ja noch zwei weitere Tage da. Jeder kann ja mal für alle zahlen." Ich bedankte mich und schaute dann erstmals wieder zu Darren und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und zwinkerte ihm zu - nicht weil ich ihn sonderlich mochte, sondern weil das Leute in den Filmen auch immer machten und ich das ziemlich cool fand. Ich konnte gar nicht aufhören zu grinsen, da es mir komischerweise so Freude bereitet hatte Liam aufzumuntern. Als Liam einige Worte mit der Kellnerin gewechselt hatte und die Rechnung gezahlt hatte, schaute er Darren und mich an: "Gut, dann lasst uns jetzt zu Charlie gehen." Seine Stimme klang wieder etwas ernster, doch meine Spielerei hatte ein sichtbares Lächeln auf seinem Gesicht hinterlassen. Wir standen auf und zogen unsere Sachen an und verliessen das Restaurant und liefen los: Liam und ich schlossen Darren in unserer Mitte an und Liam schaute zu Darren und dann zu mir rüber: "Danke, dass ihr mitkommt. Ist echt cool, dass ihr euch darauf einlässt." Ich nickte zufrieden: "Gern." Plötzlich stupste Liam Darren in die Seite: "Sieh mal, dort ist das Riesenrad. Das ist richtig cool." Er zeigte auf den höchsten Punkt eines roten Riesenrads, welches langsam und in einer Gelassenheit seine Runden drehte. Ich wollte beinahe etwas an Darrens Stelle sagen, wollte Begeisterung ausdrücken, ehe Darren etwas kaputt machte, doch ich hielt mich zurück. Schliesslich war es Darren, den Liam angesprochen hatte und nicht ich. Ich hoffte einfach, dass Darren etwas sensibler reagieren würde als vorher und auf das Gespräch mit Liam einging - auch wenn er nicht Lust hatte mit mir dorthin zu gehen.

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Alexander

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Re: Vergangenheitsplay » 17

von Alexander am 20.12.2018 01:44

Da hier momentan niemand zu schreiben scheint, erlaube ich mir diesen Thread für Darren und mich zu schnappen.
Hoffentlich ist das okay so. :) 

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Alice
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 17

von Alice am 04.11.2018 11:20

Ich nickte, mir einem leichten Augenverdrehen. "Weiß ich!", erwiderte ich, auf die Pflastersteine des Ganges blickend, "Du weißt, dass der Rahmen des Möglichen ein breites Feld ist?". Ein Grinsen stahl sich auf meine Lippen. Diese kleinen Diskussionen, in denen jede von uns das letzte Wort haben wollte, führten wir auch schon seit der 1.Klasse; nur waren wir einander doch noch nicht so vertraut und aus den kleinen Diskussionen wurden kleine Zankereien, aus denen wurde dann ein Streit- der aber spätestens beim Abendessen über einer großen Portion Nachtisch wieder vergessen war. Eine von uns kam dann immer mit ihrem Teller an den Haustisch der Anderen.
Mir war klar, dass die Ravenclaw mir nur zustimmte, damit ich Ruhe gab. Aber in der Sache würden wir wohl nie auf einen Nenner kommen. Weswegen ich nur ein tiefes Seufzen hören ließ, dass ihr zeigen sollte, dass ich sie durchschaut hatte.
Wieder hallte mein schallerndes Lachen von den kalten Steinwänden zurück, so dass sich bereits ein paar der Gemälde beschwerten, schließlich war schon Nachtruhe. Um die Geräusche zu dämpfen, presste ich mir die flache Hand auf den Mund. "Die Idee gefällt mir noch besser!", stimmte ich vor mich her greinend zu. Daran war dann noch der große Vorteil, dass wir die junge Bilbliothekarin nicht mochten. Sie war neu und hatte ganz offensichtlich einen Stock verschluckt. Bei dem kleinsten Gespräch kam schon aus irgendeiner Ecke ihr genervtes Psssst, dabei setzten Gruppenarbeiten einen gewissen Anteil an Austausch voraus. Dumme Pute.
"Keine Angst", täschelte ich leise glucksend ihre Hand, zog sie um die nächste Ecke und stellte zufrieden fest, dass mein Orientierungssinn richtig gelegen hatte und wir in dem Gang waren, von dem gleich der Ravenclaw-Turm abging. Immerhin ging ich schon seit Wochen die verschiedensten Umwege, wäre schlimm, wenn ich mich dann immer noch nicht auskennen würde. Erst als wir an den Stufen nach oben angekommen waren, ließ ich Lexies Hand los und umarmte sie noch einmal fest zum Abschied. Die Blondine wollte schon den Mund öffnen um was zu sagen, da fiel ich ihr schon ins Wort, welches ihre Lippen noch nicht verlassen hatte. "Keine Angst, ich schaff den Weg von hier aus alleine. Ich bin nicht umsonst in Gryffindor", zwinkerte ich ihr ein Auge, während sich auf Lexies Gesicht ein Grinsen legte. Offensichtlich hatte ich genau gewusst, was sie hatte sagen wollen. Ebenfalls grinsend, drehte ich mich letztendlich um und schlug den Heimweg an, während die Ravenclaw die Stufen erklomm. 

//Ende. Thread frei :3

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Lexie

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Re: Vergangenheitsplay » 17

von Lexie am 02.11.2018 23:28

"Das heißt aber, dass es im Bereich des Möglichen ist, dass ich Recht habe!", erwiderte ich mit einem Grinsen. Niemand außer Chester würde jemals wissen, wer von uns beiden nun Recht hatte, aber Alice und ich kabbelten uns oft bei kleinen Meinungsverschiedenenheiten darüber, wer nun Recht hatte. Ich argumentierte gerne damit, dass ich doch in Ravenclaw war und es deswegen besser wissen musste, aber uns war beiden klar, dass das nicht mal ansatzweise der Wirklichkeit entsprach. Alice hatte mich schon oft genug auf Dinge hinweisen müssen, die ich verschusselt hatte ... manchmal fragte ich mich wirklich, warum sie nicht in Ravenclaw gelandet war. 
Ich seufzte. "Dann hoffen wir mal, dass das schnell wieder vorbei geht.", antwortete ich schulterzuckend und verlor wieder beinahe das Gleichgewicht, als wir um die nächste Kurve bogen. "Jaa, Jungs sind Idioten", stimmte ich ihr brav zu und tätschelte beruhigend ihre Hand, die auf meinem Arm lag, so wie immer, wenn sie sich etwas in Rage redete. Sie hatte ja Recht, aber es kam mir so falsch vor, die Fehler bei den Jungs zu suchen, obwohl es doch eigentlich einzig und allein meine Schuld war, dass ich mich etwas in sie verliebt und damit die Freundschaft kaputt gemacht hatte.
Ihre Idee mit dem Ableben in der Bibliothek gefiel mir. Das hörte sich definitv nach etwas an, was Alice und ich für den Rest unseres Daseins tun würden. Lachend fügte ich hinzu: "Oder wir lassen die ganzen Bücher aus den Regalen fliegen, wenn jemand durch den Gang läuft ... damit treiben wir die Bibliothekarin bestimmt in den Wahnsinn." Mein Begriff um Alice' Arm verstärkte sich ein bisschen. Der Gedanke war lustig, aber das konnte meinetwegen noch mindestens 80 Jahre von uns entfernt werden. Erst einmal stand uns doch noch ein aufregendes Leben bevor, bevor wir daran dachten, wie wir gemeinsam im Jenseits spuken könnten. 
Bei dem Gedanken, dass sie mich hier alleine lassen könnte, schüttelte ich mich. "Oh, bitte nicht!", rief ich, sodass meine Stimme in dem dunklen Gang vor uns leicht nachhallte. "Sonst ende ich nachher wie die Maulende Myrte oder so ... Ich würde in diesen Gängen doch keine drei Tage lang alleine überleben", fügte ich theatralisch und diesmal etwas leiser hinzu. Das würde nur damit enden, dass ich für immer hier feststeckte. Nicht einmal Schüler erschrecken könnte ich hier, weil außer Alice und mir (oder eher nur Alice, immerhin war dieser Umweg auf ihrem Mist gewachsen) niemand auf die Idee kam, durch diese vereinsamten Gänge zu laufen.


w e   a r e   k i n d r e d   s p i r i t s
forged in different fires but kindred

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Alice
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 17

von Alice am 16.10.2018 18:07

Ich gähnte herzhaft, musste aber amüsiert schnauben, als sie den Namen des hübschen Hufflepuffs aussprach als sei es der Name eines alten Stinkekäses; mein Schnauben in Kombi mit dem Gähnen hörte sich demnach mehr nach einem Grunzen an, doch bevor ich die Hand von meinem weit aufstehendem Mund nehmen konnte und fertig war mit Gähnen, ruderte sie schon zurück. "Nur weil es außerhalb deiner Vorstellungskraft liegt, heißt das nicht automatisch dass du recht hast", ließ ich sie wissen und klang dabei fast ein bisschen zu altklug für meinen Geschmack. Als sei ich die Beziehungsexpertin schlechthin- nicht! "Außerdem sind wir jung! Sagt man der Jugend nicht nach sie sei zu flatterhaft und verliebe sich zu schnell? Demnach passt du dich nur der gesellschaftlich vorgegeben Norm an!". Alles klar Dr.Love... "Und um deine gescheiterten Paradebeispiele gleich mal wieder außer Kraft zu setzen, bevor du sie mir gleich anpreist- die Typen waren Idioten, Lexie! Absolut unreif sich zurück zuziehen, nur weil du etwas mehr an ihnen gefunden hattest als umgekehrt! War ja nicht so als hättest du sie belästigt oder unter Druck gesetzt!", redete ich mich in Rage, wie immer wenn es darum ging. Aber es war eben meine Meinung. 
Mein Bauch schmerzte schon vor lauter Lachen, als wir taumelnd wieder versuchten Schritt zu fassen. Immer noch schwer atmend vom Lachen, nickte ich erstmal nur. Ja, es gab definitiv schlimmere Outfits in diesem Schloss, als mein verhasster Wollpulli- den ich abends wenn es im Schlafsaal wirklich kalt wurde immer noch über meinen Pyjama zog, und  dann mehr als froh mit dem Teil war.
Normalerweise hätte ich den Irrsinn in unseren Gesprächen aktuell auf die Übermüdung geschoben, aber das hätte uns sowieso keiner abgekauft. Wir redeteb oft als hätten wir den Verstand verloren. "Oh ja", stieß ich freudig aus, bevor meine weiteren Worte auch in einem Lachen verklangen, "Das ist bisher die beste Idee für unser Ableben! Und ich wäre stark dafür, dass wir uns dann in der Bib aufhalten sollten und immer wenn ein Schüler ein Buch aus dem Regal zieht, poppt der Kopf von einer von uns raus, sowas einfallsreiches sagend wie 'Buh'". Während wir lachten zog ich Lexie noch etwas näher zu mir ran, mich wie so oft fragend, was ich ohne das Mädchen neben mir machen würde. 
Wie eine Erstklässlerin nahm ich meine beste Freundin süffisant grinsend an die Hand und ließ unsere Hände dann in der Luft baumelnd. "Im Dunklen sieht hier aber einfach alles verdammt gleich aus", beschwichtigte ich die Ravenclaw grinsend, "Ich lass dich schon nicht alleine, keine Angst! Nicht dass du noch verloren gehst und wir dich irgendwann in 15 Jahren verwirrt aus irgendeinem Geheimgang ziehen, mit strohweißen Haaren und ganz bleich, weil kein Tageslicht mehr an dich dran gekommen ist!". Schauriger Gedanke...

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Re: Vergangenheitsplay » 17

von Lexie am 14.10.2018 19:14

"Ja, schon ...", erwiderte ich auf Alice' Worte hin, seufzte dann aber erneut. "Aber es ist Chester." Das hörte sich ein bisschen so an, als würde ich hier nicht über einen sehr guten Freund, sondern über irgendein Alien sprechen, das nicht so dachte wie wir. Ich schüttelte den Kopf und ruderte zurück: "Ich meine, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es bei ihm auch so sein könnte. Zumindest war das bis jetzt noch nie so, und bei mir ... na ja, schon öfter mal." Chester war nicht der erste Freund, für den ich plötzlich anfing Gefühle zu hegen. Bei ihm waren es vielleicht bisher die stärksten, aber es gab bisher schon ein paar Freundschaften, die deswegen hatten leiden müssen. Und die arme Alice hatte sich mein Rumgeheule darüber die ganzen letzten Jahre über anhören müssen. 
"Wenn ich vom Himmel gefallen wäre, hätte ich es wahrscheinlich noch geschafft dabei im See zu landen oder so.", erwiderte ich und musste bei der Vorstellung kichern. Bei ihren nächsten Worten schnaubte ich nur. "Das ist leichter gesagt als getan. Das ist ungefähr das gleiche, als wenn du mir sagen würdest, dass einfaches Gradeauslaufen ohne zu stolpern doch gar nicht so schwierig ist. Unmöglich."
Alice stupste mich an, wodurch ich meinen grade gefunden Gehrhythmus verlor und wieder einmal über meine eigenen Füße stolperte. Da ich mich an ihrem Arm festhielt gerieten wir beide ins Straucheln, allerdings war das auch der Grund dafür, dass ich nicht der Nase lang hinfiel. Als ich mich wieder einigermaßen sicher auf meinen Beinen fühlte (obwohl das bei mir ja nie so ganz der Fall war) begann ich laut zu lachen und hörte, wie Alice in mein Gelächter einstimmte. Manchmal fragte ich mich in solchen Momenten, was wohl die Lehrer von uns denken würden, wenn sie uns jetzt lautstark lachend in diesem dunklen Kerkergang antreffen würden. Nach sechs bereits vergagenen Jahren in Hogwarts wahrscheinlich nicht mehr allzu viel neues. 
"Oh ja, ich erinnere mich. Obwohl es nicht einmal das schlimmste Outfit war, dass ich je bei einem anderen Schüler gesehen habe.", antwortete ich, etwas atemlos durch den ungeplanten Lachanfall. Alice hatte mit dem orangenen Wollpulli ausgesehen wie eine Karotte auf zwei Beinen, was aber vorallem daran lag, dass der Pulli ihr etwas zu groß gewesen war. 
"Ungefähr das gleiche wie Lexie mit einem gesunden Gleichgewichtssinn.", erwiderte ich mit meinen gewöhnlichen breiten Grinsen auf dem Gesicht. Sie hatte ja Recht, das hatte sie ja eigentlich immer. Trotzdem hielt ich es nicht für falsch, Chester erst einmal aus dem Weg zu gehen um diese Gefühle wieder loszuwerden. Immerhin wollte ich nicht, dass ich unsere Freundschaft damit irgendwie komplizierter machte, als sie sein müsste. Wir waren ja auch nicht im gleichen Haus, da würde es hoffentlich gar nicht so auffallen, dass ich ihm aus dem Weg ging ...
"Irgendwann spuken wir noch gemeinsam hier im Schloss und erschrecken die Erstklässler, die sich hier unten verirren, während wir hier unsere Geister-Teeparties veranstalten ..." Der Gedanke brachte mich wieder zum Lachen. Ich war immer schon ein sehr fröhlicher Mensch gewesen und so gut wie immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht anzutreffen, aber es gab keine Person mit der ich so viel lachte wie mit Alice. Für nichts in der Welt würde ich meine beste Freundin je wieder hergeben.
Verwirrt sah ich vom dunklen Gang, den ich angepeilt hatte, wieder zu Alice und zuckte dann mit den Schultern. "Bitte lass mich niemals alleine durch diese Gänge irren ...", beklagte ich mich mit einem Seufzen und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Eigentlich sollte ich mich ja nach sechs Jahren langsam mal zurecht finden, aber ich fürchte dass ich soweit niemals kommen werde ...", fügte ich hinzu und ließ mich von Alice in die offensichtlich richtige Richtung ziehen. Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, wie weit es von hier aus noch zu unseren Gemeinschaftsräumen war. Wir hätten uns auch schon längst in den Gemäuern unter dem See befinden können, ich hätte es nicht gemerkt.


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Re: Vergangenheitsplay » 17

von Alice am 10.10.2018 19:59

Das absichtlich frustrierte Seufzen ließ ich nicht ungehört und es vermischte sich mit dem rhythmischen Klackern der aneinander stossenden Absätzen meiner Schuhe. "Du stehst doch auch nicht schon seit der 1.Klasse auf ihn und plötzlich ist doch alles besonders. Wer sagt, dass es ihm nicht auch so gehen kann", meinte ich, meine durch die Feinstrumpfhose lackierten Zehennägel betrachtend. "Vielleicht, aber du bist immerhin keine 11 mehr, viel komischer als dein Flug hierher wird es wohl nicht mehr werden! Außerdem machen deine Flausen dich liebenswert!". Jedenfalls wenn man mich fragte. 
Bei Lexies übertriebenen Augenrollen musste ich herzlich lachen, was mich zwangsläufig den Griff um ihren Arm verstärken ließ. "Für mich bist du das auch. Voll karacho auf den Hosenboden- natürlich- vor meine Füße!", witzelte ich schleimend und nicht ohne ihre Tollpatschigkeit zu erwähnen, mit den Brauen wackelnd. Meiner übertrieben Lobeshymne auf meine beste Freundin folgte ein gequältes Seufzen. "Die wollten vielleicht mit mir tauschen, als ich noch mit einem lässigen Huffelpuff mit Grübchen zusammen war!". Und da war sie wieder- die Eifersucht, die dieser Beziehung den Rest gegeben hatte. Und die laut ihm völlig unbegründet gewesen war, was sie nur leider nicht geschmälert hatte. "Erfolgreicher?", schnaubte ich in einer Mischung aus Verachtung und Belustigung, "Wo bin ich denn bitte erfolgreicher als du? Du müsstest vielleicht mal aufhören permanent zu denken und verlegen zu kichern wenn du mit Jungs redest, klappt mit mir und anderen Mädels doch auch!". Wie unser vorheriges Gespräch doch wohl deutlich zeigte. 
Ich konnte förmlich hören wie die Blondine neben mir dachte und Szene für Szene der Zugfahrt in ihrem Köpfchen revue passieren ließ- ohne wirklich den Faden wieder zu finden. Stattdessen verweilte sie wahrscheinlich gedanklich einen Moment zu lange bei schönen dunklen Augen. "Ich würde dir ja jetzt gerne sowas sagen wie, dass aus dem Weg gehen nicht die richtige Lösung des Problems ist, aber ich darf wohl aktuell keine Ratschläge auf dem Gebiet rationaler Strategien geben!". Immerhin schwänzte ich den Duellierclub aus besagtem Grund. 
Von unten aufblickend erwiderte ich das zögerliche Lächeln der Ravenclaw. "Das klingt nach dem besten Pakt den wir Zwei jemals geschlossen haben!". Nicht unbedingt der reifste, aber das war ein anderes Thema. "Ich versprech dir jedenfalls es zu versuchen... auch wenn das zwangsläufig heißt, dass du mich noch seltener los wirst als eh schon!". Grinsend streckte ich ihr die Zunge raus, sie während des Gehens leicht anstubsend; was sich bei meiner tollpatschigen besten Freundin gleich als Fehler herausstellte, da wir stark ins Taumeln gerieten und fast der Länge nach auf die Nase gelegt hätten. Wenigstens hatte dies wieder ein erheitertes und um die Uhrzeit wahrscheinlich viel zu lautes Lachen zur Folge hatte. 
"Nein, wohl wahr. Damit hab ich in etwa in der Zweiten aufgehört!", grinste ich. Lexie war wahrscheinlich neben meinem Dad und Emrys die Einzige, die meine Größe überhaupt ansprechen durften und sogar in der Königsdisziplin darüber witzeln durften. "Dafür hat sich mein Style verbessert! Erinnerst du dich an den grausigen orangefarbenen Wollpulli den ich hatte?". Unwillkürlich schüttelte ich mich mit angewidert verzogenem Mund. Was mich damals auch immer geritten hatte im Laden unbedingt den zu wollen!
Grinsend passten Lexie und ich unsere Schritte einander an, wie wir es früher auch immer getan hatten. Einige Dinge würden sich wohl nie ändern. "Ach komm schon, cutie, du willst doch deine Gefühle generell nicht einbüßen. Was wäre denn Lexie ohne das Grinsen im Gesicht!", meinte ich lächelnd. Es war schon fast ein Markenzeichen der Blondine. "Ohh herrlich, was für ein wundervoll verrückter Gedanke! Wir wären sooo coole Grannys, egal ob im Altersheim oder als Cat-Lady-WG und in meinem Testament würde ich dir alle meine gefärbten Turm-Perrücken und meine bunten fake Perlen vermachen!". Trotz der eigentlich düsteren Stimmung, die diesen Irrsinn gefördert hatte, lachten wir doch erstaunlich viel. Wieder ein Punkt auf der Contra-Liste, meine Gefühle auf zu geben- ich würde diese unbeschwerten Gespräche und das Lachen bis man Bauchschmerzen bekam mit dem Mädchen neben mir nicht kampflos hergeben wollen. Mein Lachen wurde nur noch lauter, als Lexie- völlig orientierungslos- in Richtung des Verwandlungsklassenzimmers stapfen wollte- welches entgegengesetzt zum Ravenclaw-Turm lag. "Wo willst du denn hin? Na komm schon Blondie, ich bring dich heim", lachte ich, meine Hand mit den Pumps auf meinen ziehenden Bauch drückend. 

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Re: Vergangenheitsplay » 17

von Lexie am 08.10.2018 21:53

Über die Anspielung auf ihre Größe musste ich kurz lachen, allerdings setzte ich dann schnell wieder einen ernsten Gesichtsausdruck auf. Naja, ich versuchte es zumindest. In Wahrheit zuckten meine Lippen durchgängig, weil ich mir bei Alice' Worten ein breites Lächeln verkneifen musste. "Chester kennt mich schon fast so lange wie du. Ich glaube nicht, dass das für ihn etwas Besonderes war. Ich meine ... ich hab ihn schon zu seltsameren Sachen gezwungen.", entgegnete ich und seufzte. Chester starrten die Mädchen alle reihenweise hinterher. Warum sollte er nach all den Jahren also auf einmal etwas anderes als Freundschaft für mich empfinden, wenn er quasi jedes Mädchen in der Schule haben konnte. 
Bei Alice' nächsten Worten verdrehte ich die Augen. "Du tust ja so, als ob ich vom Himmel gefallen wäre", antwortete ich und schüttelte den Kopf. "Dabei würden genug Mädchen in dieser Schule töten, um mal einen Tag mit dir zu tauschen. Mal abgesehen davon, dass du bei den Jungs auch sehr viel erfolgreicher bist als ich." Was eventuell auch daran lag, dass Alice normal mit ihnen sprechen konnte, während mein dummes Gehirn mich in eine kichernde Zwölfjährige verwandelte, sobald ich einen Anflug von Gefühlen für mein Gegenüber hegte. Das beste Beispiel dafür war ja die Sache mit Chester. 
Mein Erinnerungsvermögen war so eine Sache. Ich hatte ein fotografischen Gedächtnis, was mir oft genug zu meinen guten Noten verhalf, aber es leistete irgendwie nur halbe Arbeit - auch wenn das zum Großteil meine Schuld war. Ich konnte die Situation im Zug wie einen Film vor meinen Augen abspielen, aber ich hatte keine Ahnung, was für einen Mist ich vor mich hingestottert hatte, weil ich viel zu konzentriert auf Chester gewesen war. Alice kannte diese kleine Panne meinerseits auch schon gut genug; ich hatte oft verpeilt, meine Aufmerksamkeit (kurz bevor sie zusammen gekommen waren) auf Emrys zu richten, um ihr nachher detailliert zu erzählen, was er seinen Freunden über sie erzählte. Mittlerweile versuchte ich ein wenig mehr auf solche Dinge zu achten, aber in diesem Abteil hatte meine Aufmerksamkeit eben nur auf Chester gelegen. 
"Ich weiß ja nicht ...", murmelte ich und seufzte wieder. Alice' Plan hörte sich vielversprechend an, aber ich würde es früher oder später ohnehin vermasseln. Was, wenn Chester nichts weiter außer Freundschaft für mich übrig hatte und ich ihn damit total vor den Kopf stieß? "Ich würde ihm lieber aus dem Weg gehen, bis sich diese Unruhe in mir endlich mal legt ...", gab ich dann zu und sah sie von der Seite aus an. Ja, ich war ein kleiner Feigling. Aber vielleicht rannte ich ja demnächst einem dieser neuen Austauschschüler über den Weg, verliebte mich und konnte meine Freundschaft mit Chester fortführen, ohne sie durch unerwiderte Gefühle zu belasten?
"Wir könnten auch einen Pakt schließen, dass wir uns von gewissen Hufflepuffs fernhalten", schlug ich zögerlich vor und grinste Alice leicht an. "Und uns dazu noch versprechen, uns gegenseitig aus Situationen zu retten, falls wir doch mal auf sie treffen sollten." Chester für eine Weile aus dem Weg zu gehen schien für mich wirklich die beste Lösung zu sein. Vielleicht nicht die einfachste (für mich), aber mit Sicherheit die wirksamste. Wie ein kalter Entzug. Nur dass das bei Menschen vermutlich nicht das gleiche war ...
Lächelnd seufzte ich. "Ja, ich erinnere mich", meinte ich und konnte wirklich vor meinen Augen zwei sehr viel jüngere Version von uns sehen, die zusammen in einem leeren Klassenzimmer saßen und darüber fantasierten, wie toll es wohl wäre, endlich volljährig zu sein. Das war am Anfang des zweiten Schuljahrs gewesen, kurz nach den Sommerferien, und wir hatten uns darüber geärgert, dass wir Zuhause nicht selbst zaubern durften, solange wir die Spur auf uns hatten. Heute würde ich die Spur liebend gerne wieder zurück nehmen, wenn ich dafür die ganzen Probleme los wäre, die ich mit 11 Jahren noch nicht gehabt hatte. 
Ein freches Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. "Obwohl du dich ja in den letzten Jahren zumindest von der Größte her kaum verändert hast", fügte ich hinzu und streckte ihr neckend die Zunge heraus. 
"Manchmal will ich es eintauschen und wie ein Gefühlsklotz durch die Gegend laufen, aber an anderen Tagen würde ich mich für den bloßen Gedanken selbst auslachen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was heute für ein Tag ist", antwortete ich nachdenklich, dann schüttelte ich den Kopf. "Es wird irgendwann ohnehin damit enden, dass wir irgendwann zu zweit in einer Wohnung mit ganz vielen Katzen wohnen. Oder zusammen im Altersheim sitzen, und die ganzen anderen Leute mit Kuchen bewerfen." Der Gedanke brachte mich zum Lachen. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich mal wieder keine Ahnung hatte, wo wir uns mittlerweile befanden. Im Dunkeln sahen diese Kerkergänge alle gleich aus, und da wir noch nicht einmal den normalen Weg gegangen waren hatte ich die Orientierung komplett verloren. Ich vertraute darauf, dass Alice schon wusste, wohin wir gingen. Wenn ich ohne sie hier wäre würde ich vermutlich niemals den Weg in meinen Schlafsaal finden ...


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