Vergangenheitsplay » 13

Re: Vergangenheitsplay » 13

Mir entging natürlich Amos verwirrter Blick nicht; ich hätte höchstwahrscheinlich an seiner Stelle genauso reagiert, oder mir wäre sogar aus Reflex ein 'Hä' raus gerutscht. Aber im Moment war das ziemlich ungünstig. Und als ich aus dem Augenwinkel zu dem Gryffindor sah, bemerkte ich leider auch, dass ihm Amos' Blick auch nicht entgangen war. Der Blondschopf hob daraufhin eine Augenbraue und beobachte uns nur mit einem belustigten Grinsen. Ich wusste jetzt schon, dass er es uns nicht abkaufen würde. 
Und um ehrlich zu sein, hatte ich auch schon in dem Moment die Hoffnung aufgegeben gehabt, dass Amos noch mitspielen würde. Als er dann aber zu meiner Überraschung genau das tat. 
Als er seinen Arm um mich legte, kam ich nicht drum herum ein wenig zu schmunzeln. Merlin sei Dank, Amos hatte verstanden und spielte sogar mit! Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und antwortete dann: "Jetzt wo du wieder da bist, ist alles perfekt, Liebling." 
Ich warf wieder einen Blick auf den Gryffindorjungen und stellte zufrieden fest, dass sein belustigtes Grinsen aus seinem Gesicht verschwunden war und er uns musterte. Wahrscheinlich wusste er noch nicht, ob er es uns abkaufen sollte oder nicht. Und als er dann fragte, wie lange wir denn anscheinend schon zusammen waren, wusste ich, was er vor hatte. Er wollte uns ganz offensichtlich auflaufen lassen mit irgendwelchen Fragen, in der Hoffnung, dass wir diese nicht beantworten konnten. 
Und ich hatte jetzt bestimmt nicht vor, das zuzulassen, vor allem nicht, da Amos jetzt auch mitspielte. Ich löste mich von Amos, um seine Hand ergreifen zu können. 
Dann warf ich ihm einen gespielt verliebten Blick zu, in der Hoffnung, dass dieser einigermaßen überzeugend wirkte. Und antwortete dem Jungen dann: "Seit beinahe genau ein einhalb Jahren." Oh, ich hoffte wirklich inständig, dass mir Amos nach der ganzen Aktion nicht böse war, aber ich hatte wirklich einfach nicht mehr weiter gewusst. Ich sah ihn noch kurz entschuldigend an, bevor ich auch schon wieder zu dem anderen sah, der sich hoffentlich bald verziehen würde. Aber dieser bewegte sich noch nicht einmal einen Milimeter, sondern fragte uns stattdessen, wie wir denn zusammen gekommen waren. Mein Kopf war wie leer gefegt und mir fiel absolut nichts ein. 

  

Re: Vergangenheitsplay » 13

Mit aller Mühe versuchte ich den irritierten Blick loszuwerden, erst recht, als Kate noch eins drauf setzte & mir ziemlich nah kam. Traurig, wenn man bedachte, dass das so mit die nahste Erfahrung war, die ich jemals mit einem Mädchen erleben durfte & zu allem Überfluss war dies auch noch fake. Aber zu meinem, bzw. eher Kates Glück, vertrug ich kaum bis gar kein Alkohol, da ich sonst sicher schon in Grund & Boden versunken wäre, stattdessen stand ich tatsächlich wie ein Typ da, der seine Freundin so im Arm hielt, als wäre es eben seine Freundin...?
Ich quittierte ihre Worte mit meinem schönsten Lächeln, das ich in meinem Zustand noch hinbekam & schielte beiläufig zu dem Jungen, der hoffentlich jetzt einen Schuh machte!! Jedoch wurde ich eines besseren belehrt & mir fiel beinahe die Kinnlade runter, als dieser anfing uns die typischen Pärchenfragen zu stellen. Bei Merlin, dafür war ich nicht bereit, hatte ich keine Ahnung von einer Beziehung, wie auch, wenn man selbst noch nie eine geführt hatte?!
Also spielte ich einfach den Schweigsamen, überließ meiner Fake Freundin das Reden, immerhin hat sie uns erst in diese missliche Lage gebracht.
Um ihre Aussage zu unterstreichen, nickte ich einmal kräftig & erwiderte auch ihren Blick...Hach, ich hätte doch beinahe meine Quidditchautogrammkarten Sammlung dafür hergegeben, wenn mich eine Frau doch nur wirklich mal so ansehen würde. Bevor ich aber wieder in tiefe Depressionen fiel & heulend aus dem Zimmer stürmte, setzte der Gryffindorjunge noch eins drauf. Was fiel diesem arroganten Schnösel eigentlich ein? Hatte er noch nie was von Privatsphäre gehört & wieso fühlte ich mich auch wie bei einem Verhör? Er hatte wohl Lunte gerochen, kein Wunder, im Fake Freund spielen hatte ich noch keine Erfahrung. Langsam aber sicher wurde ich nervös, da Kates erhoffte Antwort irgendwie ausblieb & ich wohl mit einer Notlüge an der Reihe war.
Es fehlte nur noch eine Rauchwolke über meinem Kopf, so sehr strengte ich mich an eine weitaus glaubhaufte Story zusammen zu schustern. Ich sah zwischen den beiden Anwesenden hin & her, ehe sich mein Mundwerk wie von selbst löste. ,,Es war während einem Quidditchspiel. Kate saß direkt neben mir & trug unseren Hausschal, schwenkte dabei die Hufflepufffahne, während sie lauthals die Slytherinmannschaft ausbuhte, vielleicht ein bisschen zu energisch, da sie mir dabei den Inhalt meines Glases über mein Hemd schüttete. Als ich sie dann das erste Mal so richtig wahrnahm, war der Kürbissaft, der sich langsam in den Baumwollstoff einsog vergessen, das hört sich zwar kitschig an, aber hast du schon mal was von der Liebe auf den ersten Blick gehört? Es schlug wie ein Blitz in mich ein & für mich war klar, dieses Mädchen musste ich ausführen! Also lud ich sie das ein oder andere Mal nach Hogsmeade ein, wo wir schließlich zwischen Stinkbomben & Langziehohren unseren ersten Kuss erlebt haben. Ich versteh dich, dass du mein Mädchen hier gerne für dich erobern möchtest, sie ist der reinste Wahnsinn, im positiven Sinne, mag Quidditch, sieht verdammt gut aus & ist clever, ein echter Jackpot! Aber sorry, das große Los mit dem Hauptgewinn hab ich schon gezogen, also verzieh dich, sonst hängen deine Ohren demnächst in Zonkos!''
Mein Blick verfinsterte sich & ich drückte automatisch die Hand von Kate etwas fester, keine Ahnung wieso ich mich da gerade so reinsteigerte, aber alleine die Vorstellung, das irgendein Typ wirklich mal meiner Freundin hinterher steigen würde, stimmte mich mehr als nur finster. Der Blondschopf musterte uns weiterhin argwöhnisch, machte Anstalten zu gehen, als er sich wieder zu uns umdrehte. Ohne zu zögern & sowieso völlig out of my Mind, drehte ich Kate zu mir & gab ihr einfach einen Kuss direkt auf ihre Lippen, zeigte meinen neuen Kumpel, so, dass Kate es natürlich nicht sehen konnte, den mittleren Finger meiner rechten Hand. Nach seinem herbeiersehnten Verschwinden löste ich mich wieder von meiner Ex Fake Freundin. Erst jetzt wurde mir bewusst, was ich da gerade tat. ,,Sorry! Ich wollte nicht übertreiben, aber es wollte nicht gehen & ich wollte doch nur helfen, ich, äh-'' Unterbrach ich meinen armseligen Versuch mich um Kopf & Kragen zu reden, ließ Schultern & Kopf hänge & wank ab. ,,Egal, er ist jetzt weg, also bis dann,'' meinte ich schon zum Gehen gewendet, auf der Suche nach einem Loch, in das ich sogleich versinken konnte.

  
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Re: Vergangenheitsplay » 13

Ich konnte nur erahnen, wie unangenehm das ganze für Amos sein musste und das tat mir so unglaubich leid. Aber ich musste auch zugeben, dass er einen fantastischen Freund spielte und bestimmt auch abgeben würde. Wenn ich nicht mit Sicherheit gewusst hätte, dass das alles hier fake war, hätte ich Amos höchstwahrscheinlich seine Blicke und auch Gesten abgekauft. Er konnte zu meiner Überraschung wirklich gut schauspielen.
Als der Gryffindor uns gefragt hatte, wie wir denn zusammen gekommen waren und mir erst nichts einfiel und für einen kurzen Moment Stille herrschte, dachte ich schon, dass wir verloren sind. Doch dann begann Amos zu reden. Und wow, ich war wirklich beeindruckt. Ich hätte mir nie im Leben einfach so eine so glaubwürdige Geschichte aus dem Ärmel schütteln können. Was vielleicht auch daran lag, dass ich noch nie einen Freund gehabt hatte und demnach auch keine Story von dem Kennenlernen eines Pärchens im Kopf hatte. Und ich musste zugeben, dass die Geschichte, die Amos da erzählte, einfach zuckersüß war. Ich kam selber nicht drum herum ihn von der Seite aus einfach anzustrahlen. Auch wenn das Ganze natürlich nicht echt war, schmeichelten mir die Sachen, die er so erzählte. Vor allem als er das über mich sagte. Sowas liebes hatte ich, mal abgesehen vielleicht von meinem besten Freund, noch nie gehört. Und augenblicklich spürte ich auch, wie ich rot wurde. Verdammt, warum musste mir das immer nur passieren? Ich sollte mich mal wirklich zusammen reißen. Ich redete mir einfach ein, dass das am Alkohol lag.
Als Amos dann, ja, schon beinahe aggressiv beziehungsweise gemein wurde, musste ich ihn einfach mit großen Augen und offenen Mund anschauen. Das sah wahrscheinlich verdammt dämlich aus, aber ich hätte nun mal nie erwartet, dass Amos so sein konnte. Ich hatte ihn bisher immer nur nett und liebenswert erlebt. 
Und dann, aus dem nichts, spürte ich plötzlich Amos warme Lippen auf meinen. Warte, was? Was geschah hier im Moment? Und obwohl ich so verwundert war, schloss ich doch instinktiv meine Augen und spürte auch ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch, während ich den Kuss erwiderte. Hilfe, ich steigerte mich hier viel zu sehr rein. Aber irgendwie konnte ich nicht anders, das hier war irgendwie einer meiner ersten richtigen Küsse gewesen. Und ausgerechnet dieser hier war fake. Was für eine Ironie. 
Aber als sich Amos von mir löste und der Kuss damit vorbei war, musste ich doch irgendwie zugeben, dass ich es ein kleines bisschen schade fand. 
Als Amos dann zu stottern begann und versuchte sich irgendwie zu erklären und dann auch schon gehen wollte, packte ich ihn an der Hand und drehte ihn wieder zu mir um. "Hey, du brauchst dich für absolut nichts zu entschuldigen, Amos. Wenn dann bin ja wohl ich diejenige, die sich entschuldigen sollte. Es tut mir echt unglaublich Leid, dass ich dich mit hier rein gezogen habe, aber irgendwie hatte ich nicht gewusst, wie ich ihn sonst los werden sollte", meinte ich und sah ihm dabei entschuldigend in die Augen. 
"Und außerdem war der Kuss perfekt", sagte ich und räusperte mich kurz darauf und wurde rot, als ich bemerkte, was ich da gerade gesagt hatte. "Äh... Ich... Ich meine, er war perfekt um ihn los zu werden", versuchte ich dann noch die Situation zu retten. Und aus einer Eingebung heraus umarmte ich Amos einfach, vielleicht etwas überstürzt. Während der Umarmung meinte ich dann noch: "Und danke, du hast mir wirklich den Hintern und auch den Abend gerettet."

  

Re: Vergangenheitsplay » 13

Von Kates Gefühlchaos bekam ich nichts mit, mein Fokus lagt nur auf dem Typen, den ich loswerden wollte, mittels meiner gloreichen Story, die ja schlussendlich wirklich ins Schwarze traf. Eventuell war der Kuss ein bisschen zu viel & weiß Merlin welcher kopflose Ritter mich da geritten hatte, aber ich handelte einfach nach meinem Instinkt. Irgendwie musste ich doch meine fake Freundin als meins markieren & das gelang mir doch am Besten mit einem Kuss, oder?
Die reinste Überraschung war Kates Reaktion darauf. Für einen Bruchteil einer Sekunde glaubte ich eine Erwiderung von ihr zu spüren. Ach, alles nur Einbildung, Amos, sagte ich mir in Gedanken & wenn dies tatsächlich stimmte, so war dies nur Show. So wie das alles hier. Für zwei Minuten durfte ich mich mal nicht als den größten Loser, den von allen & jedem gefriendzoned wurde, fühlen. 
Trotzdem hielt ich, nach gelungener Arbeit, die Anwesenheit Kates einfach nicht aus. Mir war das alles so unsagbar peinlich, nicht nur der Kuss, auch mein pöblerisches Verhalten...Ich wusste bis dato selbst nicht mal, dass ich noch eine andere Seite an mir hatte.
Ich konnte nur innerlich den Kopf über mich schütteln, ebenso auch über meinen Abgang. Aber wie bereits erwähnt, wollte ich im Boden versinken, am Liebsten kein einzelnes Wort mehr mit Kate wechseln & einfach so tuen, als wär das alles nie passiert. Allerdings blieb mir mein armseliger Abgang verwährt & ich wurde heute zum dritten Mal zu jemanden umgedreht.
Ich erwiderte Kates Blick & kam nicht drumherum breit zu grinsen, als sie die Sache über den ''perfekten'' Kuss vom Stapel ließ. Demnach schlussfolgerte ich, dass es ihr tatsächlich gefallen haben musste! Yeah, mein Mund hatte wohl doch noch andere Talente, als Essen in sich reinzustopfen.
Doch wie hies es so schön, wie gewonnen, so zeronnen. Mein sekundenanhaltender Höhenflug landete im Sturzflug direkt, mit viel Wucht, wieder auf dem Boden der Tatsachen. Natürlich war nicht mein Kusstalent das Thema, sondern lediglich die Finte, in die ich den Typen gelockt hatte. Das Kate rot wurde, davon nahm ich gar nicht erst Notiz, ja, ja es gab ein Grund, wieso ich eher ein Kumpel für viele war, als etwas anderes.
Ich war im Begriff halbherzog darauf zu antworten & wollte meinen Fluchtplan jetzt nur noch umso stärker in die Tat umsetzen, als ich mich in mitten einer Umarmung von Kate befand. Es dauerte eine Weile, bis ich diese erwiderte, da mir nicht ganz klar war für welche diese stand. Dann allerdings vernahm ich ihre Worte. ,,Ach, keine Ursache, ich helf doch gerne wo ich kann & du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Eventuell hast du mich auch von einer dummen Wette abgehalten, die am Schluss nur eine wertvolle Karte meiner Quidditchsammlung gekostet hätte. Also demnach sind wir quitt.'' So lässig wie ich dies vom Stapel ließ, war ich gar nicht, denn ich war immer noch dabei den Gedanken, um meinen vermeintlichen ersten richtigen Kuss & das Debakel danach, zu verarbeiten. In mir stand sprichwörtlich alles Kopf!

  
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Re: Vergangenheitsplay » 13

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Amos dringend weg wollte. Ich konnte nicht genau festmachen, an was es lag. An der ganzen Fake Paar Geschichte? Daran, dass wir uns geküsst hatten? Oder war er gar sauer auf mich, weil ich ihn in den ganzen Mist hier geritten hatte? Vielleicht konnte er mich ja auch gar nicht ausstehen? Letzteres strich ich dann aber wieder innerlich in meinem Kopf durch. Wenn das wirklich der Fall gewesen wäre, hätte er mir ja wohl kaum geholfen, oder doch?
Ich musste zugeben, dass ich meistens ein relativ gutes Empathiegefühl hatte, aber aus Amos wurde ich seltsamerweise überhaupt nicht schlau. Ich konnte seine Blicke und Gesten einfach nicht deuten. Und bevor ich nicht ganz sicher sein konnte, was Sache war, konnte Amos vergessen abzuhauen. Ich würde ihn erstmal bestimmt nicht gehen lassen.
Eine Sache konnte Amos jedoch nicht vor mir verbergen: Das Grinsen, das entstand, als ich diese peinliche Bemerkung mit dem perfekten Kuss gelassen hatte. Aber wie auch schon die ganze Zeit konnte ich einfach nicht deuten, was das zu bedeuten hatte. Unwillkürlich stieg in mir die Frage auf, ob es ihm gefallen hatte oder ob das nur ein selbstgefälliges Lächeln war, von wegen: Ja, ich weiß, dass ich ein guter Küsser bin; schließlich hab ich schon tausende Mädchen geküsst. Mein Mund öffnete sich schon automatisch und ich wollte gerade anfangen, das eben Gedachte auszusprechen, doch ich konnte mich gerade noch im letzten Moment zurückhalten und den Mund wieder schließen. Was war denn los mit mir? Ich war doch sonst nicht so direkt! Aber wahrscheinlich hatte ich einfach zu viel getrunken; ich schob es jedenfalls mal auf den Alkohol. 
Ich löste mich langsam aus der Umarmung, als er zu reden begann. Dann meinte ich mit einem schockierten Blick: "Bitte was hast du da gerade gesagt? Du wolltest eine Quidditchkarte von dir verwetten? Bist du noch bei Trost?" Ich war selber ein großer Quidditchfan, spielte es zum Spaß auch ab und zu, aber war noch nie in einem Quidditchteam gewesen. Und auch ich sammelte Quidditchkarten, aber im Gegensatz zu Amos wettete ich nicht um sie, dafür waren sie mir viel zu wertvoll!
Nachdem ich mich nach einigen Augenblicken wieder gefangen hatte, grinste ich ihn an und schüttelte den Kopf: "Um auf die ganze Fake Beziehungssache zurück zu kommen: Ich will das irgendwie wieder gut machen... Vielleicht hast du Lust noch etwas Zeit mit mir zu verbringen? Oder hast du etwas anderes im Sinn?" Innerlich hoffte ich wirklich, dass auch Amos Lust hatte den restlichen Abend mit mir zu verbringen. Aus welchen Gründen konnte ich bis jetzt noch nicht verstehen, schließlich rauchte mein Kopf geradezu förmlich. Irgendwie schien nichts mehr seinen richtigen Platz in meinem Gehirn zu haben. Dennoch konnte ich noch mit einem Lächeln hinzufügen: "Und glaub ja nicht, dass du jetzt einfach so abhauen kannst, das lasse ich nicht zu. Jedenfalls nicht, bevor du mir gesagt hast, wie ich es wieder gut machen kann. Und so eine Aussage wie: 'Du brauchst nichts wieder gut zumachen' lasse ich nicht gelten."

  

Re: Vergangenheitsplay » 13

Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern. Ja, auch mir war meine Sammlung heilig, aber ich hatte ein fabel für Wetten & wenn was besonderes dabei raussprang, vorausgesetzt man gewinnt natürlich, war das alles doch ne kernige Sache.
Vermutlich, hätte ich wirklich verloren, würde ich jetzt heulend in meinem Bett liegen, mich bedauernd & womöglich niemals nie über den Verlust hinweg kommen. ,,Naja, ich hätte, wenn ich gewonnen hätte, eine Karte bekommen die noch in meiner Sammlung fehlte. Ich geb zu, das war leichtsinnig, aber ich kann nichts dafür & muss gestehen, Glücksspiele haben mich süchtig gemacht!'' Zum Glück fand ich schnell wieder mein altes Ich Zurück, dass ziemlich schnell Witze riss, um bloß nicht preisgeben zu müssen wie es denn wirklich in mir drin aussah. Glücksspiele hatten eben auch was gutes, so konnte man sein Pokerface perfekt trainieren .
Mir gefiel es überhaupt nicht, dass sie weiterhin auf diesem Thema Fake Beziehung herumritt. Keine Ahnung was mich am Meisten daran störte, ob nun das Fake oder einfach die Erkenntnis, das ich es wohl nicht weiter bringen würde. Vielleicht war das eine Gläschen Feuerwhiskey doch zu viel, weshalb ich momentan etwas sensible & weinerlich war...bei Merlin, es war einfach das Wissen, das ich nach 7. Schuljahren es immer noch nicht auf die Reihe bekommen hatte eine Frau auf ein Date einzuladen oder sonst was. Die einzigste weibliche Begleitung die ich jemals hatte, war Reggie & die war meine beste Freundin, Schwester & auf gar keinen Fall dateable für mich. Auch wenn sie scharf war, aber so dachte ich natürlich als nicht gesucht aber doch gefunden Bruder.
Ich druckste ein wenig rum, denn ich wollte hier wirklich ein Schuh hinlegen, am Liebsten von der Party verschwinden, weiß Merlin, wer unsere Schauspiel noch alles beobachtet hatte & ich hatte auf dumme Kommentare oder weitere neugierige Blicke nun wirklich keine Lust. Aber irgendwas in Kates Blick verriet mir, das sie keine Widerrede duldete. Tonlos atmete ich aus. ,,Ich wüsste nicht, was ich von dir verlangen könnte als Entschädigung...Aber sollte ich von dem Typen mal verprügelt werden,- der sah echt groß aus!- Prügelst du ihn für mich, ok?''Für diesen Spruch hätte ich am Liebsten einen Köpfer vom Astronomieturm gemacht, was sie wohl jetzt von mir dachte...Nun gut, mir wurden anderen Sachen nachgesagt, als das ich groß, stark & zum Verlieben war, also wem wollte ich hier was vormachen.
,,Und ok, ich häng mit dir ab, aber nur unter einer Bedingung, du schleppst keine Jungs mehr an vor denen ich dich retten muss, in Ordnung? Noch einmal deinen Fake Freund zu spielen halte ich & mein armes Herzlein nicht aus, wir sind sensible & sogar nicht fürs Ausnutzen geeignet.'' Damit sie meine Aussage nicht allzu ernst nahm, zwinkerte ich ihr breit grinsend zu.

  
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Re: Vergangenheitsplay » 13

"Aha, ich hab hier also einen Süchtigen vor mir? So hätt ich dich wirklich nie und nimmer eingeschätzt, Amos", meinte ich mit einem Grinsen im Gesicht. Das stimmt sogar. Für mich war Amos eigentlich immer nur der ätere, nette Hauskamerade von nebenan gewesen. Aber ich musste zugeben, dass er durchaus für Überraschungen gut war. Und ich war mir sicher, dass ich ihn nach dem heutigen Abend mit ganz anderen Augen sehen würde; das passierte ja schließlich jetzt schon mit mir.
"Außerdem gibt es ja auch noch andere Wege an eine Karte zu kommen", meinte ich lächelnd. Da kannte ich mich schließlich aus.
Mir fiel auf, dass Amos die ganze Situation ziemlich unangenehm zu sein schien. Das war aber absolut nicht meine Absicht gewesen! Ich bereute es sehr, dass ich Amos hierrein mitgezogen hatte. Zwar war dieser Kuss irgendwie schön gewesen, auch wenn er nicht echt war, aber wenn man mir jetzt einen Zeitumkehrer in die Hand drücken würde, würde ich ihn definitiv benutzen und alles anders machen. In der Hoffnung, dass es meinem Gegenüber dann besser gehen würde.
Ich musste dann allerdings zu meiner Überraschung wegen Amos nächster Aussage laut los lachen und ich ließ es mir auch nicht entgehen, in den Witz mit einzusteigen: "Natürlich beschütze ich doch meinen Liebling. Siehst du denn nicht diesen Bizeps?" Während ich dies sagte, hob ich meinen Arm und versuchte meine Oberarmmuskeln so gut es ging anzuspannen. Aber wie zu erwarten war, sah man absolut keinen Unterschied zum schlaffen Zustand. "Ich weiß jetzt schon, dass dieser Idiot sich vor Angst gerade in die Hose macht. Und mal ganz unter uns, wer würde das nicht? Ich sehe ja schließlich wirklich furchterregend aus." Ich versuchte ein Lachen zu unterdrücken, aber natürlich scheiterte ich auch hier kläglich bei dem Versuch.
"Versprochen", meinte ich mit einem breiten Lächeln auf seine nächsten Worte und hielt ihm meine Hand für einen Händedruck hin, damit wir dieses Versprechen auch besiegeln konnten. Dann fügte ich auch noch etwas leiser und ernster hinzu: "Und glaub mir, mein armes Herz ist dafür auch nicht gemacht..." 
Hatte ich das gerade laut gesagt? Ich hatte tatsächlich zu viel getrunken!
Um von dem Gesagten und Thema abzulenken, sagte ich dann schnell, mit wahrscheinlich hochrotem Kopf: "Hast du zufällig was im Kopf oder einen Wunsch, was wir jetzt machen könnten? Willst du vielleicht noch was trinken, Feuerwhiskey oder so?" Ich fragte zwar ganz unschuldig, aber ich erhoffte mir, dass wenn Amos noch mehr trinken würde, ich vielleicht hinter seine Fassade schauen könnte. 

  

Re: Vergangenheitsplay » 13

Gespielt zog ich den Kopf ein & sah wohl gerade aus, wie ein kleiner Junge, der von seiner Mutter bei irgendein Dummheit erwischt wurde. ,,Schuldig. Ich bin schon dem Anonymen Wettsuchtverein beigetreten, aber es nützt alles nichts. Ich kann nichts dagegen tun, das passiert alles von alleine,'' übertrieb ich dezent. Es war ja nun mal wirklich nicht so, dass ich mehrmals am Tag irgendwelche dummen Wetten abschloss. Ich ließ mich nur mehr als andere zu einer Überreden & naja, über den Einsatz dachte ich nie wirklich lange nach. Und so lange es nur Karten waren & nicht mein, sowieso schon, leeres Bankkonte, war doch alles noch im grünen Bereich!
,,Wie meinst du?'' Neugierig sah ich sie an. War Kate etwa auch an Quidditchkarten interessiert & verbarg bis dato ihre wertvolle Sammlung vor mir? Mein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Breit grinsend & mit veregnten Augen stellte ich mir vor, wie ich Kate die ein odere andere Karte abzwackte, die noch in meiner Sammlung fehlte, natürlich nicht, ohne ein anständiges Tauschgeschäft abgeschlossen zu haben!!
Den nicht vorhandenen Bizeps, den sie mir präsentierte, musste ich natürlich anfassen, weshalb ich einmal mit dem Zeigefinger in die puddingartige Masse drückte.
Ich machte schlagartig einen Schritt zurück & ging in Deckung. ,,Bitte schlag mich nicht! Ich würde sicher Tage traumatisiert & geschändet im Krankenflügel liegen!'' Demonstrativ hob ich schützend die Arme vor mein Gesicht, in dessen sich auch noch eine Art Berwunderung spiegelte. Nicht, dass ich wirklich vor ihr Angst hatte, aber ich wollte ebenso mitspielen. Im Grunde genommen, sollte es mal wirklich zu einer Prügelei kommen & Kate wäre mein Robyn zu meinem Batman, würden wir wahrscheinlich beide im Krankenflügel landen, so viel war sicher .
Meine Hand schüttelte die ihre, um das Versprechen somit zu besiegeln, dabei nuschelte ich mir ein ''Danke'' in meinen drei Tage Bart.
Viel zu gerne hätte ich ihre nächste Aussage überhört, klang diese ziemlich ernst & regte mich zum Nachdenken an. Wirklich darauf rumbohren wollte ich nicht & das schien Kate ebenfalls zu begrüßen, beachtete man ihren hochroten Kopf & den schnellen Themenwechsel, der zufällig auf mehr trinken fiel. An sich hatte ich genug, aber ich wollte ihr den Gefallen tun. Immerhin ritt sie auch nicht auf meinem Verhalten um oder kommentierte unüberlegte Aussagen. Trotz allem behielt ich es mal im Hinterkopf.
,,Lass uns eine Flasche Feuerwhiskey schnappen & von hier verschwinden. Die neugierigen Blick der anderen werden langsam unangenehm.'' Ich nickte in Richtung der Gruppe, von der ich eben noch ein Teil war. Immerhin waren meine Freunde kein weibliches Wesen in meinem Umfeld gewohnt, weshalb ich mir dumme Sprüche nun wirklich sparen wollte.

  
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Re: Vergangenheitsplay » 13

Ich beobachtete Amos mit gespielter Ernsthaftigkeit und nickte immer wieder nachdenklich. "Hm, na wenn das so ist, dann müssen wir halt zusammen versuchen, das Problem zu lösen. Weißt du, ich bin gelernte Psychaterin", meinte ich immer noch nachdenklich, während ich mir mit einem Finger leicht gegen das Kinn klopfte. Natürlich machte ich hier nur Witze, und ich war mir auch sicher, dass Amos nicht wirklich süchtig nach Wetten war; das hätte man ansonsten bestimmt schon einmal mitbekommen.
"Naja, ich komm immer mit Tauschen an die Karten, die ich haben will. Wetten sind mir da meistens dann doch etwas zu riskant", meinte ich mit einem Zwinkern. Die allerwenigsten, die mich nicht kannten, würden wahrscheinlich vermuten, dass auch ich ein hardcore Quidditchfan war. Irgendwie überraschte das dann doch die meisten Leute, die mich besser kennen lernten, warum auch immer.
Ich musste mich bei Amos nächster Aktion wirklich sehr zusammenreißen, um nicht laut los lachen zu müssen. Aber irgendwie bekam ich es doch hin, ihn relativ ernst anzuschauen. "Natürlich würdest du das. Was glaubst du denn, wer die ganzen Patienten in den Krankenflügel bringt. Das waren alles bestimmt keine Unfälle, das ist sicher", meinte ich mit der bedrohlichsten Stimme, die ich in meinem Zustand noch auf die Reihe bekam. Dann fügte ich noch mit einem Lächeln hinzu: "Du kannst wirklich froh sein, dass du mir sympathisch bist, sonst hättest auch du dir schon lange ein Bett im Krankenflügel reservieren können." Jaja, Kate, die Schlägerin. Wenn das nicht passte, weiß ich auch nicht. Bei dem Gedanken schlich sich ein noch etwas breiteres Grinsen auf mein Gesicht. Meistens bekam ich es ja noch nicht einmal richtig auf die Reihe ein Marmeladenglas zu öffnen.
Ich war Amos mehr als nur dankbar, dass er so tat, als hätte er meine letzte Aussage nicht gehört, obwohl ich mir natürlich sicher war, dass das Gegenteil der Fall war. Eins musste man Amos auf jeden Fall lassen, Empathie besaß er. Und das machte ihn für mich nur sympathischer. Ja, ich würde definitiv behaupten, dass ich ihn schon jetzt mochte. 
Nach seiner nächsten Aussage sah ich ihn erst einmal kurz perplex an, bevor ich an ihm vorbei zu seinen Freunden sah. Und tatsächlich: Sie alle beobachteten uns gespannt. Die ganzen Blicke waren mir entgangen. Aber kurz nachdem ich das auch einmal bemerkt hatte, nickte ich schnell und meinte: "Ja bitte, so schnell wie möglich." Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen. Ich war eher die Person, die sich gerne im Hintergrund hielt. Schnell ergriff ich Amos' Hand und zog ihn hinter mir her in Richtung Ausgang. Auf dem Weg schnappte ich mir noch mit der anderen Hand eine Flasche Feuerwhiskey. Wahrenddessen fragte ich ihn noch: "Wäre denn der Raum der Wünsche für dich okay oder möchtest du lieber wo anders hin?"

  

Re: Vergangenheitsplay » 13

Unglaubwürdig & mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich Kate. Sie sah nun nicht wirklich wie eine professionell ausgebildete Pychaterin aus, eher wie jemandes Grund, wieso er ein Psychater aufsuchen musste...Scherz. ,,Ok, das ist sehr nett von dir & ich werde das Angebot annehmen, wo ist die nächste Couch, auf die ich mich legen kann?'' Gespielt sah ich mich nach der besagten Couch um, die natürlich nirgends aufzufinden war. ,,Ich glaube, wir müssen das wohl verlegen, sowas aber auch.'' Auch wenn es vermutlich nur ein Scherz von Kate war, so war ich auf gar keinen Fall gewillt über meine Sorgen, Ängste oder meinem ''Wettverhalten'' zu labern. Manche Dinge behielt ich gerne für mich.
,,Wie langweilig! So spießig & retro hab ich dich jetzt nicht eingeschätzt..Aber apropos tauschen, Malodora Grymm gegen Goliath?'' Jetzt war ich gespannt. Bluffte sie nur oder hatte sie auch ernsthaftes Interesse an den Sammelkarten, denn Maldora bekam man quasi hinterher geworfen & Goliath, nun ja, der war bei jedem Sammler ein Begriff.
Ich stieg in ihr Lachen ein. Kate konnte wirklich süß dabei aussehen, aber den Blickwinkel, in dem ich sie für ein paar Sekunden zu lange betrachtete, wollte ich nicht weiter vertiefen.
,,Vielen Dank! Ich weiß mein Glück zu schätzen & unter uns gesagt, ein blaues Auge steht mir nicht so wirklich. Außerdem würde ich wirklich viel Lernstoff verpassen, was echt schlimm wäre, denn ich bin in meinem letzten Jahr!'' Was redete ich da? Ob ich nun komatös im Krankenflügel war oder kerngesund über die Ländereien hopste, lernen würde ich sowieso nicht, außer es war höchste Eisenbahn, da konnte man mich durchaus mit dem ein oder anderen Buch in der Hand erwischen.
Ohne auch nur irgendwas noch auf ihre Worte erwidern zu können, wurde ich von Kate an der Hand mitgezogen, was mich verwundert dreinblicken ließ. Offenbar stand ich wohl nicht alleine gerne im Mittelpunkt, anders konnte ich mir den schnellen Abgang von ihr nicht erklären. Vielleicht war es ihr aber auch unangenehm mit mir so gesehen zu werden...Was solls, wenn es so war, dann war es eben wie immer, nichts neues im tragischen Leben eines Amos Diggorys.
,,Raum der Wünsche, ich kann es kaum abwarten wo wir landen & was du so für Fantasien im Kopf hast,'' sagte ich neckend & grinste sie breit dabei an.

  
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