Am Kamin

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Marik am 17.06.2017 18:08

Scheinbar war sie von dem Kompliment nicht sonderlich begeistert, denn sie verdrehte daraufhin nur die Augen. Ups? Ich hatte vermutlich wieder irgendwas falsch gemacht, so ganz unbewusst.
Ich schüttelte energisch den Kopf. Nein, keine Krankenschwester. Lieber schlafe ich im Stehen ein, statt mir irgendwas geben zu lassen. Professor Holloway hatte mir auch schon empfohlen, zur Krankenschwester zu gehen, doch ich bin zum Glück drum rum gekommen. Insgeheim hatte ich ja eine gewisse Angst vor allem was mit Medizin zu tun hatte, doch das konnte keiner wissen.
"Nein nein, das geht schon irgendwie, ist sicher bald wieder vorbei.", meinte ich und versuchte, dabei so wach und gut gelaunt wie möglich zu wirken. Keinesfalls müde, gestresst oder komplett kaputt. Ich würde schon einen Weg finden, um meinen Körper zwangsweise daran zu gewöhnen, wenig zu schlafen. Ich hatte ja so eine Idee wieso ich diese seltsamen Träume hatte, doch ich hoffte, dass ich Unrecht hatte.
Wir würden uns wohl ab sofort so lange aus dem Weg gehen, bis ich sie am Flur wieder versehentlich umrannte, das sah ich schon kommen.
Moment, was? Ich blinzelte einen Moment verwirrt. Was machte sie da mit ihrer Hand? Und wieso wünschte sie mir, ich sollte lange und in Frieden leben? Diese Mädchen verwirte mich, mehr als nur ein kleines bisschen. Sollte ich kennen, was sie da machte? Naja, vielleicht. "Ähm ja du uh auch?", murmelte ich, unsicher ob das jetzt richtig war oder nicht. Ich hob wie sie die Hand und versuchte, die Geste nachzumachen die sie darstellte, doch ich scheiterte kläglich. Meine Finger verknoteten sich eher. Da ich nicht darauf geachtet hatte, dass ich die ziemlich mitgenommene Hand so fröhlich in die Luft streckte, nahm ich sie schnell wieder runter und lächelte scheu, um die seltsame Geste zu vertuschen.
Mit ihren Blättern in den Händen drehte se sich von mir weg und ging einen Schritt, ehe jemand den Gemeinschaftsraum betrat. Es war einer von diesen Männern, bei denen Frauen einen schmachtenden Blick bekamen und dazu passend seufzten. Man könnte ja meinen, da ich nicht wirklich hetero war würde mir das vielleicht auch ansatzweise gefallen, doch dieser Berg aus Muskeln sprach mich nicht wirklich an. Eher hatte ich Angst vor ihm, da er mir sicher mit Leichtigkeit eine Rippe brechen könnte und dabei noch gut aussehen würde. Kurz: Ich wollte nur noch weg von dem Typen.
Liv schien ihn scheinbar zu kennen - zumindest sah es kurz so aus - und ich beschloss, die zwei allein zu lassen. Während er ein relativ unintelligentes "Hallo" herausbrachte rutschte ich auf dem Teppich immer weiter nach hinten. Ganz kleine Schritte. Keine Geräusche. Niemand kann sehen, dass du dich gerade ganz dezent aus dem Staub machst. Ich achtete gar nicht auf das Gespräch zwischen dem Typen und Liv, sondern konzentrierte mich darauf unauffällig zu verschwinden. Vielleicht würde ich mich ja mit genug Konzentration in einen Schmetterling verwandeln und davonflattern. Eine lustige Vorstellung. Ich wäre vermutlich ein ziemlich seltsam aussehender Schmetterling.
"Ich geh leider schon mit jemanden dahin und zwar mit ihm hier.", hörte ich Liv sagen, als ich damit fertig war mir vorzustellen, was für ein hässlicher Schmetterling ich doch wäre. Moment, was? Sie hatte sich bei mir untergehakt und machte somit meine dezente Flucht unmöglich. Verdammt. Worum ging es? Denken Mik, denken. Ich glaube es ging um das Sommerfest und darum, dass dieser Typ mit ihr hingehen wollte. Liv lächelte mich so freundlich an, dass ich schon Angst um ihre Mundwinkel hatte. Moment, wieso lächelte sie mich an? Ah, jetzt verstand ich, ich war die Ausrede. Na dann, Bühne frei für die schlechteste schauspielerische Leistung nördlich des Äquators.
"Ja stimmt, ich habe sie gestern schon gefragt, wir haben gerade darüber geredet, ob meine Sachen farblich zu ihren passen.", ergänzte ich noch und imitierte ihr Lächeln so gut es ging, während ich den Arm, an den sie sich gerade noch geklammert hatte, demonstrativ um ihre Schultern legte. Der Berg aus Muskeln wirkte etwas gekränkt, doch das war jetzt nicht mei Problem, ich spielte nur mit so gut es ging.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Liv am 17.06.2017 13:13

Ah, eine Katze. Ok, das ergab in meiner Welt doch schon ein wenig mehr Sinn. Auch wenn ich mich wunderte, wer zum Henker seine Katze Ripper nannte....andererseits waren meine Namensgebungstalente auch nicht wirklich besser. Ich dachte da nur an meiner Kröte.... Apropo, wo steckte das Mistvieh eigentlich? Hatte ihn schon den ganzen Tag nicht mehr gesehen.
Als er mir schließlich noch ein Kompliment über mein Aussehen machte, verdrehte ich die Augen. Ehrlich, ich konnte das schon nicht mehr hören. DU bist so Toll. Du bist so Schön! Ist ja ganz nett, aber wenn man das jeden Tag von irgendjemanden hörte war das schon was lästig. Obwohl ich zugeben musste, dass es durhaus einer der Vorteile war, eine Veela zu sein. Man musste sich nicht um sein Aussehen kümmern da man ohnehin immer Umwerfend war. Sparte einem gerade frühs eine menge Zeit.
"Hast du schon mal daran gedacht, zur Krankenschwester zu gehen? Die verdient mit solchen Problemen ihr Geld, weißt du? Und die arme muss doch schließlich was essen." erwiederte ich bemüht unterkühlt als er mir von Schlafproblemen erzählte. Etwas, was ich im Grunde nicht kannte. Ich schlief immer wie ein Stein. Zwar nie lange aber teif.
Und wenn ich so das Chaos, was er Frisur nannte und die schwarzen Schatten unter seinen Augen ansah konnte der gute Mik eindäutig mal ne Mütze - oder besser gleich Drei - voll Schlaf gebrauen. Und die Pomfrey musste doch sicherlich irgendwas brauchbares in ihrer Hexenküche haben. Und außerdem..... warum zum Teufel zerbrach ich mir gerade darüber den Kopf? War ich denn noch zu retten? Diese treudoof guckende Trantüte hatte doch bis vor ein paar Stunden nichts mit mir zu tun gehabt! Und jetzt, wo ich meine Hausaufgaben wieder hatte würden wir auch nie wieder was miteinander zu tun haben! Dafür würde ich schon sorgen.
"Nun ja. Wie auch immer. Wenn wir das jetzt geklärt haben kann ja jetzt jeder wieder seiner eigenen Wege gehen." meinte ich daher und sah ihn nun wieder an. Dabei ließ ich meinen Blick so kalt werden, dass die Schneekönigin sogar dabei erfrohren wäre.
"Also dann, Mister Schlafmütze. Dann heißt es jetzt: Lebe Lange und in Frieden!" verabschiedete ich mich gänzlich von meinem Jetzt-Nicht-Mehr-Bekannten und machte dabei den vulkanischen Gruß´.... nur um mich darauf mächtig zu ärgern! Das war sowas von nicht durchdacht gewesen, das hätte glatt von ihm kommen können!
Allerdings kannte er es vielleicht nicht und hielt es nur für eine dumme Aktion aus Frankreich oder so...Zuzutrauen wäre es ihm allemal. Und dieser Gedanke beruhigte mich. Allerdings sollte ich mich so schnell wie möglich vom Acker machen, bevor er mich zu noch mehr Dummheiten verleitete.
Als drehte ich mich schnell um und machte mich auf, diesen Tag und vor allem diesen Kerl hinter mich zu lassen, als jemand auch schon den Gemeinschaftsraum betrat. Und da ich nun einmal von Natur aus Neugierig war - mal was, was ich nicht von den Veelas hatte - drehte ich mich um und sah mich mit dem fleischgewordenen Gott konfrontiert.
Der siebtklässler hieß glaub ich Jack oder Jim oder so ähnlich und war ungefähr so groß wie ... keine Ahnung....eben jemand der ziemlich groß war. Und er war ein einziger Muskelstrang. Er gehörte definitiv zu der Gattung Mensch, den man lieber nicht zum Feind hatte....Obwohl großer Musekl, kleiner....Ach verdammt! Liv an Gehirn: Arbeiten!
Zuerst sah Mister Universum zwischen Mik und mir verwirrt hin und her bis sein Spatzenhirn sich trauriger Weise dazu entschied, mich zu fixieren. Und die bekifftheit in seinen Augen gefiel mir gerade so gar nicht.
"Hallo" grüßte er recht Geistreich und ich konnte wieder nur mit den Augen rollen. Er gehörte ganz eindeutig zu der Sorte Mensch, denen ich im Augenblick sehr gerne aus dem Weg ging. Innerlich betete ich darum, dass er nur nach der Uhrzeit fragen wollte, als er mit einem dümmlichen Grinsen schon weitersprach:
"DU, Ich zusammen. Sommerfest." lallte er auch schon los und ich rannte in dem Moment Mental schon mal gegen die nächste Mauer. Echt mal, Karma war ein Miststück!
Schon sammelte ich in meinem Mund genug Spucke um ihn eine gepfefferte Abfuhr zu servieren als mein Hirn auf einmal absoluten Blödsinn produzierte
"Oh, das ist ja etzt Blöd, Jim" sagte ich und wurde von ihm berichtigt, dass er Chuck hieß. Was interessierte es mich?
"Wie auch immer. Ich geh leider schon mit jemanden dahin....Und zwar mit...." mein Hirn kramte nach einer Antwort als auch schon mein Körper diese lieferte.
"Mit ihm hier." verkündete ich und hänkelte mich ungefragt bei Marik ein und schenkte ihn das freundlichste, strahlenste und liebreiizenste Lächelnd, was je ein Mädchen gelächelt hatte.
Oh Liv, was hast du jetzt wieder angestellt?

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Marik am 17.06.2017 12:01

Ob ich mich dafür entschuldigen sollte, dass ich sie erschreckt hatte? Es wäre vielleicht angebracht aber vielleicht würde sie mich auch deshalb in der Luft zerfetzen. Ja, ich hatte einen gewissen Respekt vor ihr, sie war gut darin mich einzuschüchtern, aber das war leider recht leicht. Ich entschied mich dazu, dass Schweigen vielleicht doch die bessere Option war, da konnte man weniger falsch machen.
"Ripper uh ist mein Kater. Schwarz, flauschig, zwei verschiedenfarbige Augen, vielleicht ist er dir ja mal über den Weg gelaufen?", erklärte ich ihr und lächelte kurz. Ich war schon so neben mir, dass ich vergessen hatte ihr zu erklären, dass es sich bei Ripper um meinen Kater handelte. Normalerweise erwähnte ich das beiläuftig, da es oft verwirrend war. Die guten Katzennamen waren schon vergeben, also hatte der kleine zehnjährige Marik damals als er das Kätzchen mit dem blauen und dem grünen Auge bekommen hat einfach gedacht, dass Ripper ein toller Name wäre. Andere nennen ihre Katze normal oder so, dass es niedlich klang. Fluffy oder Charlie war okay aber Ripper? Das klang sehr nach Serienkiller. Wenn man bedenkt wie viele Mäuse er bei Mom gefangen hat passte der Name sogar irgendwie.
"Danke, du siehst wie immer toll aus.", erwiderte ich, ohne es sarkastisch zu meinen. Es stimmte, sie sah immer gut aus, egal in welcher Situation sie sich befand. Die Haare saßen, die Klamotten waren knitterfrei und auf ihrem Gesicht konnte man keinerlei Makel erkennen. Ich bewunderte die Leute, die zu sowas fähig waren, denn ich war das ganz und gar nicht. Meine Haare sahen so gut wie immer aus wie ein Vogelnest und der Rest passte dazu. Die Augenringe unterstrichen das Ganze noch perfekt.
Hatte sie gerade wirklich gefragt, was los ist? Okay, das war neu. Normalerweise fragte mich das keiner, höchstens meine Mutter. "Schlafprobleme.", murmelte ich leise zur Erklärung, ohne noch etwas zu ergänzen. Ich wusste ja selber nicht, warum ich nicht schlafen konnte. Wenn ich dann einmal schlief fing ich manchmal mit dem Schlafwandeln an oder träumte wirres Zeug. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ermüdend und ich konnte nichts dagegen tun. Da fiel mir ein, dass die Schnitte an meinen Fingern noch immer nicht verheilt waren und ich den Handschuh einmal nicht darüber trug. Das war bei einer Mischung aus wirrem Traum und Schlafwandeln passiert, seltsame Sache. Ich hoffte einfach mal darauf, dass meine linke Hand sie nicht plötzlich brennend interessieren würde, denn dann wäre alles okay und es würden keine weiteren Fragen aufkommen.
Wenigstens war meine Arbeit zufriedenstellend. Das freute mich wirklich, denn ich hatte mir ausnahmsweise einmal Mühe gegeben. Als sie mich ansah lächelte ich bloß. Ich war nicht gut darin, so etwas wie Lob anzunehmen, weshalb ich dann meistens einfach die Klappe hielt, statt etwas dummes zu sagen.
"Da bin ich aber froh.", meinte ich lachend während sie die Blätter kurz überflog. Es sind nicht einmal Tintenflecken darauf, ich war irgendwie stolz auf mich. Für andere konnte ich wohl wenigstens ein bisschen was erreichen, aber wenn es darum ging selbst etwas hinzubekommen sah es eher nicht so gut aus. Naja egal. Wenigstens hatte ich jetzt herausgefunden, dass ich mir die Geräusche nur eingebildet hatte und noch dazu meine Aufgabe erledigt. Theoretisch hätte ich schlafen gehen können, doch praktisch wollte ich nicht riskieren in den Kamin zu fallen wenn ich wieder wie ferngesteuert durch die Gegend laufe.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Liv am 17.06.2017 11:16

Mit wild klopfenden Herzen sah ich den abgehalfterten Kerl da von mir an. Er hatte mich fast schon zu Tode erschreckt! Hoffentlich schämte er sich dafür zumindest ein wenig. Man schleicht sich doch nicht so an einem armen, unschuldigen Mädchen an!
U/nd gerade als ich meiner Empörung darüber so richtig Luft machen wollte kam er mit der nächsten Information, die für mich mal so gar keinen Sinn ergab...Machte er das vielleicht mit Absicht?
"Ripper?" fragte ich ihn wenig schlau klingend. So aus dem Kontext genommen konnte man auch wirklich nichts damit anfange! Und ich konnte mir auch keinen Reim darauf machen, wer oder was ein Ripper war.
Allerdings interessierte mich das Thema nicht genug, um es weiter zu verfolgen. Immerhin gab es im Augenblick wichtigeres als sich über etwas zu wundern, was Ripper hieß.
Zum Beispiel sich über sein Aussehen zu wundern.
"Du siehst ja mal so richtig Scheiße aus." meinte ich recht unverblühmt und musterte ihn von oben bis unten. Er sah wirklich aus, als ob er seit mehreren Tagen nicht mehr geschlafen hatte. Wenn seine Augenringe noch tiefer hängen würden, könnte er locker damit Seilspringen. Und wenn ich so richtig darüber nachdachte, sah er auch bei unserer ersten Begegnung nicht wirklich viel besser aus. Ich war nur zu wütend auf ihn gewesen, um es zu bemerken. Irgendwie bekam ich desswegen auch schon ein schlechtes Gewissen, was mir so gar nicht gefallen wollte.
"Was ist los?" fragte ich ihn schon, bevor ich mich stoppen konnte. Der Typ sollte bloß nicht das Gefühl haben, das ich ihn mögen würde oder dass ich mich um ihn sorgte. Das würde mein so wunderbar aufgebautes Image ruinieren. Und das war definitiv keine Option!
Als er mir jedoch meine Hausaufgaben reichte war mein schlechtes Gewissen und alles andere wie weck geblasen und die Sterberin übernahm wieder die Führung. Gierig riss ich ihm förmlich die Blätter aus der Hand und ging sie alle fix durch.
Ich musste gestehen, das war .... äh
"Die sind gut!" platzte es da auch schon verwundert aus mir heraus und mein Blick glitt wieder hoch zu ihm. Mistiger Mist, Mist. Warum musste er auch so groß sein!
"Scheint so, als ob ich dir doch nicht die Augen auskratzen müsste, Mister Marik White." verküntete ich im Gönnerton und sah wieder auf die Hausaufgaben. Für einen Jungen hatte er eine schöne Handschrift. Ich war - so ungern ich das auch zugab - Beeindruckt.

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Marik am 17.06.2017 10:35

Trotz des zunehmenden Schlafmangels hatte ich es doch noch geschafft, den Vortrag neu zu schreiben. Zuerst hatte ich die ganzen Blätter in die richtige Reihenfolge gebracht - was mich bereits eine halbe Stunde gekostet hat - und dann hab ich alles abgeschrieben, Wort für Wort, Zeile für Zeile. Ich musste schon sagen, dass Liv da gute Arbeit geleistet hatte. Der Vortrag war besser als die, die ich in ihrem Alter verfasst habe. Es waren zwar nur zwei Jahre Unterschied zwischen uns, doch wenn es um Ehrgeiz und gute Noten ging war sie definitiv um einiges besser als ich. Ich hatte mich deshalb extra bemüht, wirklich schön zu schreiben und ihre Handschrift so gut es ging zu simulieren. Auch wenn nach stundenlangem Schreiben jetzt meine Hand schmerzte hatte ich es doch geschafft. Es war sogar noch vor Mitternacht fertig geworden. Eigentlich müsste ich mich ja langsam darum kümmern, mit wem ich zu dieser komischen Feier ging, doch es war mir fast schon zu blöd jemanden zu fragen. Ich würde am Ende sowieso alleine hingehen, weil ich niemanden fragen wollte oder jeder den ich fragen würde schon jemanden hat. So war es doch immer, daran waren mein Auftreten und meine unsoziale Ader schuld.
Ich steckte die neu geschriebenen Seiten gerade in einen Umschlag, als ich seltsame Geräusche hörte. Zuerst ein dumpfes Geräusch, als wäre etwas auf den Boden gefallen, dann etwas wie ein Fauchen. Es klang fast so, als hätte mein Kater einen Wutanfall. Ripper war sehr anfällig für so etwas, denn scheinbar hasste er alles und jeden. Mich mochte das Biest manchmal, aber manchmal auch wieder nicht. Dann kam es schonmal vor, dass er meinen Arm attackierte oder einen Wutanfall hatte.
Ich verschloss den Umschlag, legte den Stapel mit den zerknitterten und ziemlich mitgenommenen Originalen darauf und stand vom Tisch auf. Mein Rücken gab ein ziemlich ungesundes Knacken von sich und ich seufzte leise. Langsam fühlte ich mich wirklich alt. Dadurch, dass ich momentan wenig schlafen konnte war ich müde und nicht sonderlich gut gelaunt und jetzt auch noch mein Rücken. Sehr toll.
Die seltsamen Geräusche gingen weiter und ich beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Den Umschlag und die losen Blätter nahm ich mit, denn danach würde ich mich einfach in den Gemeinschaftsraum setzen und da warten, bis die Sonne aufging. Schlafen konnte ich vergessen also blieb ich gleich wach. Als ich an einem Spiegel vorbeiging bemerkte ich, dass ich langsam Ähnlichkeit mit einer wandelnden Leiche annahm. Rote Augenringe, verwirrter Blick, bleich und zerzauste Haare. Sehr sexy. Ich fuhr mir kurz durch die Haare um sie wenigstens halbwegs zu richten, falls ich doch noch einer Nachteule begegnen würde, bevor ich langsam die Treppe zum Gemeinschaftsraum runter ging.
Im Stillen hoffte ich, dass Ripper nicht den ganzen Gemeinschaftsraum zerstört hatte, denn das würde wirklich Folgen nach sich ziehen. Als ich unten ankam bot sich mir ein seltsames Bild. Entweder mein Schlafmangel ließ mich fantasieren oder irgendetwas hatte gerade einen Wutanfall. Es war definitiv nicht mein Kater aber ich konnte nicht defininieren, was es sonst war. Ich blinzelte mehrfach und rieb mir kurz die Augen.
Als ich die Augen langsam wieder öffnete hörte ich ein leises "Aua" und sah, dass Liv auf dem Sofa lag. Ich hatte definitiv fantasiert. "Langsam drehst du echt durch.", murmelte ich leise zu mir selbst und hoffte, dass Liv es nicht hörte. Sie würde mir die Augen auskratzen wenn sie es falsch verstand, so viel war sicher. Ich wollte mich schon umdrehen und wieder gehen, um sie nicht zu stören, als ich ironischerweise über ein Stück Holz stolperte, das irgendwer neben dem Kamin liegen gelassen hatte. Verdammt. Ganz langsam drehte ich mich wieder um und blinzelte Liv an, die sich aufgesetzt hatte und mich ansah. In diesem Moment passierte etwas seltsames, ihr Gesicht wurde rot. Ein niedliches rot, so als wäre ihr etwas schrecklich peinlich.
"Schlafen? Was ist das? Kann man das essen?", erwiderte ich und lachte leise. Sie konnte ja nichts davon wissen, dass ich momentan kaum schlafen konnte und mich mit Koffein wach hielt um tagsüber nicht einfach umzukippen. Man könnte erahnen, da ich mehr als fertig aussah, aber das könnte alle möglichen Gründe haben.
"Ich habe komische Geräusche gehört und hatte schon Angst, dass Ripper die Einrichtung zerlegt aber scheinbar hatte ich es mir eingebildet.", erklärte ich und zuckte mit den Schultern. Dann fiel mir der Umschlag wieder ein. Ich ging langsam zu ihr und hielt ihr den Umschlag und ihren ursprünglichen Vortrag hin. "Bin gerade fertig geworden, ich hoffe es passt.", murmelte ich und lächelte müde. Hoffentlich würde ihr der Vortrag so passen wie er war, sonst müsste ich ihn nochmal schreiben.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Liv am 17.06.2017 09:02

Todesfrustiert und völlig Abgehetzt eilte ich durch die Gänge von Hogwarts zurück in meinen Gemeinschaftsraum geflohen war. Es war aber auch alles so zum aus der Haut fahren! Seit dem Dumbledore festgelegt hatte, wann er dieses bescheuerte Fest geben will, drehte diese ganze bescheuerte Schule durch. 
Egal wo man hin kam es gab nur noch dieses eine scheiß Thema! Selbst in der Bibliothek quatschte man nur darüber. In der Bibliothek!
Und wenn das nicht schlimm genug wäre fingen die Kerle wieder an, mir auf den Geist zu gehen. Man, ich hatte fast ein halbes Jahr gebraucht, bis ich sie soweit hatte das sie mich mieden. Und durch dieses blöde Fest war die ganze schöne Vorarbeit umsonst. In einer Tour rannten mir Jungs hinterher und wollten mit mir dahin gehen. Jungs mit denen ich vorher noch nie auch nur ein Wort gewechselt hatte. Sie kannten mich gar nicht und wollten mit mir ein Date! Magie war ja sowas von Mist!
Als ich endlich den Spiesrutenlauf in meinen  Gemeinschaftsraum geschafft hatte - echt mal, es war gar nicht so leicht diesen Kerlen auszuweichen - gönnte ich es mir erst einmal so richtig schön auszuflippen. Ich trat gegen die Mauern und stapfte mit den Füßen während ich mit den Fäusten in die Luft schlug und wie ein wildes Tier fauchte. Zum Glück war der Gemeinschaftsraum leer, denn das Bild einer tobenden Veela wäre wohl doch etwas verstörend. 
Erst nach ein paar Minuten jedenfalls hatte ich mich soweit wieder beruhigt das ich zum Sofa stiefeln konnte und mich rücklings darauf fallen ließ. Keine gute Idee
"Aua." Jammerte ich leise als mein Hintern mich daran erinnerte, dass er vor kurzem ungepremst mit dem Boden Kontakt aufgenommen hatte. Und natürlich leuchtete er jetzt so richtig schönen grünen und blauen Farben. Man konnte wirklich über Marik sagen was man wollte, aber er wusste wirklich wie man bei Frauen bleibenden Eindruck hinterließ. 
Über meinen eigenen Witz lachend zog sich endlich die Veela  -dieses Miststück- zurück. Und mit ihr die Wut, die mich so mit Energie gefüllt hatte. Übrig blieb nur noch ein erschöpftes und einsames Mädchen an dessen Wange eine kleine Träne hinab rann.
Und gerade als ich darüber nachdachte so richtig schön los zu flennen zerriss ein Geräusch meinen wohlverdientes Selbstmitleid. Vor Schreck setzte ich mich Kerzengerade auf und sah zum Kamin, wo gerade Mik höchst selbst mich mit seinem völlig verpeilten Dackelblick ansah.
oh Scheiße. Hoffentlich hatte er das mit dem kleinen Ausraster nicht gesehen. Gott wäre das Peinlich. Genau so Peinlich wie die Tatsache, dass ich gerade so rot wie eine Tomate wurde.
Schnell entgegen steuern
"Marik.... was zur..... was machst du hier?  Solltest du nicht schlafen oder so? " fragte ich ihn weniger schlau und versuchte dabei so arrogant zu klingen, wie es sich für eine Veela gehörte. Es gelang mir Mäßig

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.06.2017 09:59.

Remus
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Am Kamin

von Remus am 20.05.2017 23:39

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