Honigtopf

Honigtopf

Re: Honigtopf

Dank Sirius Black kannte ich jetzt einen Weg unbemerkt nach Hogsmeade zu gelangen. Und glücklicherweise einen der direkt in den Honigtopf führte. Der Tunnel war länger als erwartet, aber umkehren kam nicht in Frage. Ich würde mich um Längen verspäten und das wollte ich nicht. Außerdem hatte ich wieder meinen Schirm aufgespannt, der mich vor herabfallenden Spinnen schützen sollte.
Ich merkte schon ein paar Meter weiter vorn, dass der Honigtopf nah war, denn es roch unheimlich gut. Der Duft im Lagerraum war allerdings nichts dagegen. Fasziniert sah ich mich um, denn hier wurde wirklich ALLES gelagert. Alles, was mein Herz begehrte. Mein Blick huschte zu den Berties, die dort einfach ungeschützt dastanden. Ich hätte mir mit Sicherheit einfach eine Packung einstecken können und es würde unbemerkt bleiben. Jedoch würde mich diese Tat gewiss bis in meine Alpträume verfolgen.
Und jetzt wurde es erst richtig knifflig. Wie schaffte ich es unbemerkt aus dem Lagerraum zu entkommen? Ich trat zur Tür und spähte durch den kleinen Türspalt. Der Laden war nicht überfüllt wie sonst, wenn die ganzen Schüler von Hogwarts hier ihren Süßigkeitenvorrat nachkaufen wollten. Leise schloss ich die Tür und kaute mir nervös auf der Unterlippe herum. Mein Blick glitt zu einem Fenster. Nicht sehr groß und ziemlich weit oben aber es wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinbekommen würde! Die Größte Person war ich nicht, das war mir klar, jedoch standen hier unendlich viele Kisten in keiner gewissen Ordnung herum. Es dauerte nicht lange und ich hatte einiges übereinander gestapelt und konnte nun das fenster erreichen. Hoffentlich blieb ich nicht stecken.
Ich zog mich zu dem Sims hoch und krabbelte hindurch auf die noch recht verlassene Straße. Meine Klamotten waren ein wenig lädiert und meine Haare von Staubflusen durchzogen, doch ich lächelte zufrieden und vorfreudig. Edgar und ich hatten uns früher immer sehr sehr oft gesehen, da wir auch im gleichen Hogwartshaus gelandet waren. Seine Abwesenheit hatte mir das letzte Jahr über ziemlich gefehlt. Deshalb zählten diese Treffen mit meinem Bruder auch zu meinen Lieblingsmomenten.

Re: Honigtopf

Der Honigtopf war einer der Länden, in denen Edgar nicht nur während seiner Schulzeit regelmäßig war. Selbst nach Hogwarts besuchte er den Laden noch gerne und füllte seinen Vorrat an Süßigkeiten auf. Doch er diente auch als guter Treffpunkt, da einfach jeder den Laden kannte und zudem noch gerne hinein ging. Er hatte sich vor dem Eingang des Lades positioniert. Von dem Geheimgang hatte der ehemalige Hufflepuff nichts gewusst. Woher auch? Umso erstaunter war er, als seine Schwester von einer Richtung kam, die er so gar nicht erwartet hatte. Er musterte sie und legte den Kopf leicht schief. "Haben dich die Gester aus der Heulenden Hütte erwischt?", scherzte er und schmunzelte. Natürlich gab es dort keine Geister. Höchstens ein paar Fünftklässler, die besonders lustig waren, und die Drittklässler versuchten zu erschrecken. Es war schon ein Erlebnis, endlich hier her zu dürfen. Obwohl die Heulende Hütte verboten war. Kein Grund sich nicht rein zu wagen. Auch Edgar war einer derjenigen, die sich gewagt hatten damals. Doch viel mehr um mitreden zu können. Seine Hände hatte er in der Hosentasche, zog jedoch dann seine Schwester sobald sie in Reichweite war, zu sich her um sie fest zu umarmen. "Du hast keine Ahnung, wie sehr du mir fehlst.", murmelte er in ihre Haare, die ziemlich zerzaust waren,"es wird Zeit, dass auch du endlich den Abschluss hinter dich bringst." Zwar war Hogwarts eine schöne Zeit, doch Edgar genoss auch seine Freiheit, die er nun hatte. "Zu was hast du als erstes Lust?", hakte er nach, ehe er ihre Haare wieder etwas glättete und ihr den Staub aus der Kleidung klopfte. "Schon besser!", sagte er und grinste.

Re: Honigtopf

Edgar stand mir abgewandt am Honigtopf. Er sah Richtung Schloss, von wo ich normalerweise natürlich auch kam. Ich spielte mit dem Gedanken ihn zu erschrecken. Für meine Verhältnisse erschrecken, was so viel bedeutete wie anschleichen und Buuh rufen, wie als Kind. Doch bevor ich mich dazu entschließen konnte, hatte Edgar mich entdeckt. Ein vorfreudiges Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. "Nicht nur Geister, auch die Bowtruckle und Hinkepanks und Rotkappen...du kennst das ja alles.." sagte ich leichthinn und scherzte mit. Mit kaum einem anderen menschen konnte ich so unbefangen umgehen wie mit ihm. Als ich nah genug bei Edgar war hatte ich schon die Arme augestreckt und umarmte ihn auf eine feste Schraubstock-Weise. "Ach hör auf, du hast mir mindestens genau so gefehlt." grinste ich und knuffte ihn. "Ist doch nur noch knapp ein Jahr. Und bald sind Ferien! Und deine Ausbildung als Heiler vertreibt dir sicher ein wenig die Zeit." da sprach der Optimist aus mir heraus. Das letzt Jahr war aber wirklich sehr schnell vergangen. Ich lernte so viel wie nie und organisierte nebenbei die Gruppe. Aber der Stress spornte mich glücklicherweise nur noch weiter an. Aber daran wollte ich jetzt nicht unbedingt denken.
"Wo wir gleich schon hier sind, der Honigtopf?" der Duft schwebte mir immer noch in der Nase. "Wir haben lange keine Berties mehr gegessen." mal sehen, ob das Glück auf meiner Seite stehen würde und ob ich diesmal die besseren abbekam. Und nicht Erbrochenes oder Krautsalat...
Ich strich mir ebenfalls durch die Haare und grinste leicht. "Als Bruder darfst du Mom-Aufgaben nicht einfach übernehmen!" sagte ich mit gespielter Empörung und zerzauste neckend seine dunklen Haare.

Re: Honigtopf

Amelia war eine kleiner Natur-Schönheit und Edgar hatte sie immer vor den gierigen Kerlen beschützt, die es natürlich auch auf Hogwarts gab. Oft empfand seine Schwester es eher nervig, doch einiges Male war Edgar zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. Sie hatte sich keineswegs verändert, was natürlich gut so war. "Ja ein Jahr Langeweile und Bangen, dass du das Ding auch packst!", neckte er sie dann und grinste verschmitzt. Er wand sich dann zur Tür, die zum Honigtopf führte. Natürlich hatte auch er bereits den süßlichen Duft wahrgenommen. "Gerne. Auf eine Party Bertie Botts!", meinte er und zwinkerte. Das war immer ein Spaß, selbst wenn man kein Schüler mehr war. "Also .. ich sehe das eher so, als Bruder habe ich sogar die Pflicht mich so zu verhalten! Immerhin sind wir eine Familie und du gehörst zu mir, wie der spitze Hut und Umhang zu Merlin gehört!", klärte er seine Schwester dann auf. Jeder Zauberer und jede Hexe kannte Merlin, den großen Zauberer. Wenn auch nur aus der Schokofrosch-Sammelreihe. "Na dann.", meinte er und zog Amelia schon förmlich in den Süßwarenladen um dort seine Vorräte aufzufüllen. Er nahm sich gleich eine große Tüte und füllte diese mit allen möglichen Süßigkeiten auf. Eine kleinere Tüte wurde den Geschmacksbohnen gewidmet. Als er fertig war, wartete er am Ausgang auf seine Schwester. Nun fehlte nur noch ein passendes Plätzchen zum Naschen und Reden.

Re: Honigtopf

Ich hob die Augenbrauen. "Langeweile?" ich schüttelte wild den Kopf. "Vielleicht war es für dich langweilig aber ich habe Ziele!" neckte ich meinen Bruder und unterstrich meine Worte mit großen, ausholenden Handbewegungen. Ich war mir aber eigentlich sicher, dass ich gerade mal so halb erfolgreich werden würde wie der Rest meiner Familie. Elena als Aurorin und Edgar auf gutem Weg zum Heiler und nicht minder talentiert. Aber das war in Ordnung für mich, auch ich würde sicher meinen Platz in der Welt und hoffentlich auch irgendwo mein Glück finden.
Stirnrunzelnd und immer noch grinsend hörte ich seiner Theorie zu. "Meinst du, ja? Und gilt das nur für dich als großen Bruder oder hab ich als kleine Schwester die gleiche Pflicht bei dir?" fragte ich schmunzelnd und strich ihm nun wieder die Haare glatt, die ich eben noch eigenhändig verwuschelt hatte.
Ich folgte Edgar in den Honigtopf und schnupperte träumersich in der Luft umher. "Hmmm..." machte ich und ging erst zu den Berties, anschließend zu den Schokofröschen und dann zu den Bestsellern an Süßigkeiten. Bald schon hatte ich meine Arme voll und dachte, dass ich mir doch lieber einen Korb hätte nehmen sollen. "Ed..?" sagte ich ein weig hilflos, weil mir alles drohte herunterzufallen.

Re: Honigtopf

"Ich hatte auch mein Ziel. Genau genommen gibt es ja nur ein Ziel, nämlich den Abschluss zu meistern und das gut. Und bestensfalls noch in den Fächern, die du für den Beruf brauchst, den du ausüben wilst.", meinte Edgar. Natürlich war auch Edgar zielstrebige gewesen. Dann gab es aber auch die, denen alles egal war. Zu denen gehörte er sicher nicht. "Mh sicher gilt das auch für dich.", antwortete er und zwinkerte. Er kümmerte sich stets um seine Schwester. Sie war ihm das wichtigste überhaupt, ohne Frage. 
Er hatte eine ganze Weile gewartet und es dauerte ihm eindeutig zu lange. Zwar hatte der ehemalige Hufflepuff sehr viel Geduld, doch Amelia schien den Lande leer zu kaufen, weshalb er zurück ging und sie suchte und auch hilflos fand. "Moment.", sagte er und eilte ihr herbei um ihr alles abzunehmen,"bei Merlin, wieso so viel? Versorgst du noch jemanden mit?" Man hätte das durchaus meinen können bei der Menge. Er ging an die Kasse und ließ dort alles auf die Theke.  "Das hätten wir.", sagte er und wartete bis alles bezahlt war,"und du kannst das alles bezahlen?" 

Re: Honigtopf

"Ist schon klar..." ich verdrehte neckend die Augen. "Können wir über etwas anderes als Schule und lernen und die Zukunft reden?" fragte ich mit Hundeblick und ergriff ungeduldig Ed's Arm. "Erzähl mir von deinem Leben außerhalb der Schule! Wie ist die Ausbildung? Hast du jemanden kennengelernt?" ich hob grinsend die Augenbrauen und sah meinen großen Bruder gespannt an. Eliana unsere Cousine hatte schon ziemlich früh jemanden gefunden und führte nun ein glückliches Leben. Haus, Garten, vielleicht bald ein paar Kinder. Ja, das konnte ich mir auch für mein Leben gut vorstellen!
Ich blickte auf die Süßigkeiten die sich schließlich alle in meinem Arm gesammelt hatten. Kritisch sah ich zu Ed. "Ich brauche Zucker beim lernen!" erwiderte ich, als sei dies offensichtlich. Ob ich das bezahlen konnte? Ich biss mir auf die Unterlippe und zählte die Dinge nochmal durch. "Ja...so....ungefähr...knapp die Hälfte..." druckste ich herum und wandte mich meiner Tasche zu. Ich hatte doch sonst nichts was ich mir kaufen wollen würde, außer Süßes.

Re: Honigtopf

Themawechsel? Mh, wie gewünscht. Wobei Edgar gerne wissen wollte, was Amelia nach der Schule geplant hatte. Aber gut. Das konnte er auch ein anderes Mal heraus bekommen. "Lass mal.", meinte er rasch und legte ihr das Geld aus. Er verdiente mittlerweile etwas, also konnte er gut leben. Und Süßigkeiten waren nun nicht die Welt. "Dann hoffe ich, dass dir der Zucker sehr beim Lernen helfen wird, wenn ich dich schon sponsere.", sagte er dann und grinste. Dann verließen sie den Laden, was eindeutig Zeit wurde. "Die Ausbildung läuft super. Wobei ich froh bin, wenn sie vorbei ist. Endlich mehr Geld verdienen..", antwortete er und blieb in der Nähe des Ladens noch stehen. Dann schüttelte er den Kopf. "Ich komme klar, Amelia.", meinte er,"mach dir keinen Kopf und sei nicht so neugierig. Im Moment zählt für mich mein Beruf, den ich erfolgreich abschließen mag." Und das konnte ja wohl jeder verstehen. Eine Frau würde ihn nur ablenken. Und ohnehin gab es für Edgar nur die eine, die jedoch nun nicht mehr erreichbar für ihn war. Sie war wohl ohnehin noch nie für ihn in greifbarer Nähe gewesen. "Und was nun?", hakte er nach,"sollen wir etwas trinken gehen? Oder lieber draußen etwas die Zeit zusammen verbringen?" Abwartend sah er seine Schwester an. 

Re: Honigtopf

"Sponsor?" Ich lachte leise. "Gut sponser mich mein letztes Jahr. Ich bräuchte bei Gelegenheit noch Pergament, zwei neue Federn, gerne auch eine hübsche rote und meine Krawatte ist schon ziemlich ramponiert. Wenn wir schon dabei sind: bekomme ich auch Klamotten für die Wochenenden? Ich muss doch gut aussehen in meinem letzten Jahr!" Grinste ich und verstaute mein süßkram in meiner Tasche. Die Berties behielt ich draußen. "Danke." Fügte ich jedoch noch lächelnd hinzu und drückte meinen Bruder. 
"Ich kann nicht anders! Die Neugier ist ein Teil von mir! " Rechtfertigte ich mich schmunzelnd. Aber gut dass er klar kam. Ich hatte auch kaum etwas anderes erwartet. 
"Hmmmmmm....Berties essen und drei Besen was trinken. Ich suche dir eine Bohne aus und du mir!" Ich grinste verschmitzt und genau wie ich vorschlug verbrachten wir den Nachmittag zusammen. Da jedoch auch nach den Prüfungen noch eine Menge Hausaufgaben anstanden, hatte ich nicht allzu viel Zeit. Zum Abschied gab es nochmal die berühmte Schraubstock Umarmung. "Pass auf dich auf, ja? Hab dich lieb!" Die Worte kamen seit kurzem immer sehr bewusst über die Lippen. Ich hatte jeden Tag angst in der Zeitung einen Namen meiner Familie unter den Vermissten oder Toten zu finden.
Zum Schloss zurück ging ich den gewohnten Weg und plünderte nebenbei schon meinen neuen Vorrat an süßigkeiten.

----> Amelia out :)