Vergangenheitsplay » 26

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Freya

21, Weiblich

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Re: Vergangenheitsplay » 26

von Freya am 20.02.2019 21:02

Dass ich Matthew getroffen hatte, hatte mich etwas aus dem Konzept gebracht. Sollte ich jetzt trotzdem noch zu ihr? Wusste er es dann schon? Ich beschloss, ihr den Zaubertrank einfach zu bringen. Im schlimmsten Fall könnte sie ja behaupten, es wäre ein Mittel gegen Übelkeit oder dergleichen.
Schlitternd kam ich vor der Küche zum Stehen, wo ich mich mein Abendessen schon erwartete. Ich trank meine Suppe eher, als dass ich sie löffelte und verschlang dann noch recht zügig ein belegtes Brötchen. Die tennisballgroßen Augen der Elfen ruhten argwöhnisch auf mir, da ich sonst gerne mit ihnen redete und mir Zeit nahm, aber heute kam das nicht in Frage. Sobald ich mein Mahl beendet hatte, bedankte ich mich und rief den Elfen noch eine Mischung aus Verabschiedung und Entschuldigung über die Schulter zu, während ich fluchtartig die Küche verließ.
Die Zutaten für den Trank und mein Kessel waren schnell zusammengesammelt. Auch hatte ich vorsichtshalber das Trankbuch mitgenommen. Eigentlich war ein Zaubertrank, sobald ich ihn auch nur einmal gebraut hatte, in meinem Kopf fest verankert, allerdings wollte ich mir auf gar keinen Fall irgendeinen Fehler erlauben.
Ich stellte meinen Kessel auf, holte einen Löffel, ein Messer und ein kleines Fläschchen, breitete alles auf dem Tisch auf und überprüfte, ob ich alles hatte. Tatsächlich war alles da, bis auf das Laichwasser und die dazugehörigen Kaulquappen. Glücklicherweise schätzte mich unsere Lehrer sehr und förderte nur zu gerne mein Talent, weswegen ich auch gut an seinen Vorratsschrank kam. Und tatsächlich hatte er alles, was ich noch brauchte.
Merlin sei Dank hatte Sev erst neulich meinen Vorrat an getrockneten Ringelblumensamen aufgefüllt.
Trotzdem ich die Schritte kannte, die zu befolgen waren, las ich jedes Mal erst in dem aufgeschlagenen Buch vor mir nach. Als erstes schöpfte ich neun Löffel des Laichwassers in meinen Kessel und eine Kaulquappe. Nach vier und einer halben Runde im Uhrzeigersinn rühren, kamen nochmal 4,5 Runden gegen den Uhrzeigersinn dazu. Schnell fügte ich noch je einen Löffel geriebenen Bockshornklee, eine Unze Mutterkraut und zwei Teelöffel Ringelblumensamen hinzu. Während der Trank zwei Minuten vor sich hin köcheln musste, zerschnitt ich drei Larven in gleichmäßige Stücke und fügte auch diese im Abstand von zwanzig Sekunden dem Trank bei. Er zischte und veränderte seine Farbe mehrmals. Zum Glück genauso, wie er es sollte. Auch die restlichen Zutaten waren schnell untergebracht, so dass ich nur noch umrühren musste. Erst ein Strich durch die Mitte zeichnen, und dann mit dem Löffel die Zahlen eins bis zehn quasi Zeichnen. Als das getan war, stellte ich mir den Wecker auf acht Minuten, da das Gebräu so lange einkochen musste. Im Augenblick hatte der Trank noch die seltsam bräunliche Farbe, die er schon hatte, seit ich das Fruchtwasser der Ziege hinzugegeben hatte. Bei den meisten Zutaten wollte ich lieber nicht wirklich wissen, wie man daran kam. Ich hoffte nur, weder der Ziege, noch ihrem Baby war etwas passiert.
Während der Trank brodelte, räumte ich schnell wieder alles fort und verstaute es sicher. Als der Wecker klingelte, hatte ich gerade das letzte Fläschchen an seine Platz befördert und den Zutatenschrank verschlossen. Mit einem einfachen Zauber, den Sev sich einmal ausgedacht hatte, nachdem ich mich über die Sauerei, die beim Umkippen der Zaubertränke entstand, beschwert hatte, füllte ich die Tinktur in die Flasche, säuberte den Rest, brachte meine Utensilien wieder an ihren angestammten platz und machte mich dann auf zu Amelia.
Als ich im Gang war, war ich unglaublich froh darüber, dass ich zaubern konnte und meinen Zauberstab mit Licht ausstatten konnte. Es war stockdunkel, muffig und die feuchte Kälte kroch unter meinen Schal und meine Kleidung in meine Knochen. Die nackten, dunklen Felsen, die nur spärlich durch das Licht meines Zauberstabes beleuchtet wurden, machten mir Angst. Die Schatten, die auf ihnen tanzten wirkten bedrohlich, auch wenn ich ganz genau wusste, dass sie mir nichts tun konnten. Trotzdem wurde ich immer schneller und rannte dann irgendwann los. Als das Ende in Sicht kam, hätte ich vor Freude Luftsprünge machen können. Ich klemmte mir meinen Zauberstab zwischen die Zähne und kletterte nach oben in die wärmere, besser riechende Freiheit. Oben angekommen, kramte ich den Trank aus meiner kleinen Umhängetasche und trat in den vorderen Bereich des Ladens. Ich wusste nicht, wie lange ich gebraucht hatte und erst recht nicht, ob ich gerade erwünscht war, aber jetzt war ich nun mal hier. „Ich bin wieder da...." verkündete ich und sprach damit das Offensichtliche aus. Unschlüssig stand ich in der Tür und sah zu Amelia und Matthew, der vor ihr stand, als würde er sich sofort auf mich stürzen, wenn ich versuchen würde, Amelia auch nur einen Schritt näher zu kommen. Allerdings lächelte er freundlich, was mich etwas beruhigte. Ich versuchte mich ebenfalls an einem Lächeln und diesmal schien es mir sogar zu gelingen.


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I don't really know where the world is, but I miss it now. I'm out on the edge and I'm screaming my name like a fool at the top of my lungs. Sometimes when I close my eyes I pretend I'm all right but it's never enough.

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