Vergangenheitsplay » 15

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Primrose
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Primrose am 30.06.2017 22:15

Innerlich hatte ich mir irgendwie schon vorgenommen, Ragnar zappeln zu lassen. Ich meine, er schien ganz süss zu sein, aber gerade deswegen wartete ich in solchen Momenten ab und zu gerne.
Keine Ahnung, woher dieses Aufmerksamkeits-Defizit kam, denn tief in mir war ich mir schon bewusst, dass ich das meist dann tat, wenn sich  Leute wegen meinem Veela-Dasein noch nicht genug zum Affen gemacht hatten. Nun ja. So war ich halt nunmal.
Doch seine Formulierung liess mich meinen Plan gleich wieder vergessen. Wenn man mich näher kannte wusste man mich mit den richtigen Worten zu so ziemlich allem überzeugen. Bei Herausforderungen konnte ich einfach nicht widerstehen. Dafür war ich viel zu stolz.
"Mutig, mutig." Mein Tonfall hatte etwas Spöttisches. "Dann überzeug mich mal von dir."
Er hatte ja eigentlich sogar recht. Solange das Wasser nicht zu warm war, hatte es tatsächlich etwas Weckendes. Und mir fiel gerade ein, dass ich in der ersten Stunde sowieso Geschichte der Zauberei hatte, also hatten wir sogar Zeit.
"Welches Haus?", fragte ich beiläufig und nahm ihn, ohne zu fragen, bei der Hand und lief zurück in die Richtung, aus der ich gekommen war.

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Ragnar
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Ragnar am 30.06.2017 22:34

Bei ihrem Tonfall hatte ich zuerst gedacht, dass sie mich abweisen würde. Schließlich hatte sie allen Grund dazu. Wir kannten uns erst ein paar Minuten. Ich wusste nur im Groben, was eine Veela für Auswirkungen hatte. Ich hatte es im Unterricht mal mitbekommen.
Aber jetzt stand hier hier vor einer leibhaftigen. Und es war irgendwie anders, als unser Lehrer es beschrieben hatte. Vielleicht hatte er noch nie einer gegenüber gestanden die gerade mit ihrem Charme spielte um ihren Willen durchzubekommen.
"Rawenclaw", antwortete ich kurz. "Und du bist wo drin?", wollte ich wissen und schaute sie an. Sie war kleiner als ich, aber das war nicht sonderlich schwer. Prim nahm meine Hand und lief einfach los, die Treppen hoch. Ich folgte ihr und holte schnell auf, so dass ich nun neben sie lief. "In welches Bad möchest du denn gerne?"
Ich wusste, dass es eine Menge gab und ich fragte mich, ob sie eines der Häuser nehmen würde oder nicht.

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Primrose
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Primrose am 02.07.2017 13:43

"Hufflepuff", meinte ich beiläufig. Ravenclaw also. Interessant, das hatte ich nicht direkt erwartet. Nun, wenn man mich mit Jungs aus einem Haus am wenigsten sah, dann waren es die von Ravenclaw - was alles andere als an mir lag, ich war offen für alles, es lag vielmehr an ihnen. Die meisten zuckten zurück vor dem Interessanten und Verbotenen, und auch wenn sie sich aufgrund dessen, dass ich eine Veela war, darauf einlassen würden, zuckte wiederum ich davor zurück, weil ich mit prüden Personen nicht viel anfangen konnte.
Ich warf einen kurzen Seitenblick zu Ragnar. Daran hatte ich ganz ehrlich noch nicht gedacht. "Gehen wir zu dir", meinte ich, ohne grosse Gedanken daran zu verschwenden. Wahrscheinlich kam es weniger komisch rüber, wie wenn ich ihn nach unten in den Keller schleppte, keine Ahnung, das spielte doch keine Rolle. Es gab überall Leute, die mich kennen würden, und es war mir herzlich egal, was sie davon halten würden, falls uns jemand sehen würde.

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Ragnar
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Ragnar am 02.07.2017 14:08

Ich hatte noch nicht viel mit Huffelpuffs zu tun gehabt. Aber das war ja nicht weiter schlimm. Ich nahm die Personen so, wie sie waren. Die Häuser waren für mich einfach nur Klassen. Ich kam mit sehr vielen Menschen aus, und das war definitv eine Stärke von mir.
Aber ich war auch noch nicht lange an dieser Schule, deswegen kannte ich nur ganz wenige.
Ich schob den Gedanken bei Seite, ich hatte gleich etwas viel besseres zu tun und der Gedanke daran brachte mich zum schmunzeln.
"Zu mir also. Alles klar.", sagte ich grinsend und schaute sie an.
Ich führte sie zum Gemeinschaftsraum der Rawenclaws, löste das Rätzel und führte Prim in den Raum. Ich legte meine Hand auf ihren Rücken und führte sie dann hoch zu den Duschen, die ich jeden Morgen nach dem Joggen gehen benutzte. Ich zog mir gewohnheitsmäßig das Shirt aus und stellte das Wasser an.

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Primrose
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Primrose am 08.07.2017 14:20

Wir kamen beim Gemeinschaftsraum an. Wie gesagt war ich nicht sehr oft hier und so gut wie nie alleine, einfach nur aus dem Grund, dass ich wohl zu dumm war, um diese verdammten Rätsel zu lösen. Scharfsinn und Geduld zählte ich nicht wirklich zu meinen Eigenschaften.
Umso überraschter war ich, wie schnell Ragnar darin war, denn mit Verlaub sah er nicht gerade danach aus. Dafür war er viel zu süss und, naja, die meisten Jungs schafften es nicht, gutes Aussehen mit tatsächlicher Intelligenz zu verbinden.
Ersmals bei den Duschen angekommen, verschwendete ich nicht viel Zeit damit, mich umzusehen. Kaum merklich war schon jetzt ein Teil meiner Müdigkeit verschwunden durch die freudige Vorstellung von dem, was mir bevorstand.
Mein flauschiger Pulli ging schnell zu Boden. Ich drehte mich zu Ragnar und begutachtete mit einem erst kritischen, dann wohlwollenden Blick seinen unbedeckten Oberkörper. Hey, nicht schlecht. Mein Charme reichte schon so früh morgens für einen guten Fang.
Ich hielt meine Hand unter das laufende Wasser und auch wenn es schon genug kühl war, drehte ich es noch ein wenig kälter. "Ich soll ja wach werden", erklärte ich grinsend in Richtung Ragnar.

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Ragnar
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Ragnar am 08.07.2017 17:16

Prim zog ihren Pullover aus. Ich musterte sie. Nicht nur ihr Gesicht war hübsch, ihr Körper auch. Sie stellte das Wasser noch kühler. "Das wirst du, keine Sorge.", Meinte ich. Ich zog mir nun auch den Rest aus und ging zu Prim. Ich übernahm bei ihr das Ausziehen ihrer Hose . Dann ging ich mit ihr zusammen unter die Dusche.
Das Wasser war herrlich kühl. Meine Sinne wurden wach, mein Kopf klar. 
Mir war es egal ob ich nun die erste Stunde verpassen würde oder nicht. Das war hier aus meiner Sicht wichtiger. Geschichte der Zauberei war so unnötig dass ich mich fragte warum esnübehaupt unterrichtet 
Ich nahm Prim in meine Arme und zog sie an mich. Dann zog in sie in einen wilden Kuss.

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Ragnar
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Ragnar am 25.07.2017 22:26

(Ich beende mal mein eigenes Play für ein neues. Entschuldige....)

Es war Frühling, es war warm und die Sonne schien. Frühling hieß, dass die Sonne nun früher aufgehen würde und ich noch eher aufstehen konnte. Ich passte tatsächlich mein Laufverhalten ein wenig dem Sonnenaufgang an. Ich wollte nicht um den See laufen und dann irgendwann ins Wasser fallen. Wobei das dann doch eine ganz nette Erfrischung sein würde un dich definitv wach.
Aber der Gedanke dadran, dass im See allemöglichen Wesen lebten, schreckte mich doch ab, im dunkeln joggen zu gehen.
Ich war wieder sehr früh wach geworden. Gefühlt war ich immer der erste, der im Schloss wach wurde. Ich hatte mir wie jeden Morgen meine Sportsachen angezogen und war die Treppen runter gelaufen.
Erst in der Einganghalle bemerkte ich, dass mir jemand gefolgt war. Ich war gerade in der großen Tür, als ich Schritte hörte. Ich drehte mich um. Vor mir stand ein brünettes Mädchen, welches mir gerade zuwinkte und rot anlief. Ich winkte sie zu mir. Sie schaute sich unschlüssig um und kam dann ganz langsam auf mich zu. "Hiiii.", begrüßte sie mich. "Ich hab dich aus dem Gemeinschaftsraum kommen sehen.", murmelte sie nun verlegen und trat nervös vom einem Bein aufs andere herum.
Sie war auch eine Ravenclaw. Interessant.
Ich hatte sie bisher nur ein paar Mal gesehen und sie wirkte dann doch ziemlich nervös. "Hi.", sagte ich ziemch aufgeschlossen. "Was kann ich für dich tun?"
Sie schaute zur seite auf den Boden, berschrenkte die Hände hinter ihren Rücken. "Ähm....ich habe dich gehen sehen..aus dem Gemeinschaftsraum..."
Sie wiederholte sich, wusste sie das?
Ich legte eine Hand unter ihr Kinn und zog sanft ihr Gesichtin meine Richrtung. Sie schaute mich an und lächelte. Ich lächelte zurück und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Siel legte ihre Hand uf die meine und seufzte. Ich strich über ihre Wange und wollte gerde etwas sagen, als ich wieder Schritte hörte. Ich schaute mich um.
Ezra. Ich liebte ihn, ich hasste ihn. Wir zofften uns so oft, dass es teilweise schwer war, mitzubekommen, wo wir eigentlich standen. Aber im Moment vertanden wir uns wunderbar und ich hoffte, dass das eine Weile so bleiben würde.
Das Mädchen schaute zu Ezra und wurde jetzt so rot wie eine Tomate. Ich ließ das Mädchen los und wandte mich zu ihn. "Hey.", begrüßte ich ihn freundlich.

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Ezra
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Ezra am 25.07.2017 23:49

Es war Frühling - einerseits war das großartig, endlich schien die Sonne wieder. In Hogwarts war es einfach immer kalt, was mich sehnsüchtig an die Sommer in Italien denken ließ. Ich liebte Hogwarts, aber ich vermisste die Wärme. Und das Meer. Das Rauschen des Meeres am Morgen war eins meiner Lieblingsgeräusche - aber hier weckte mich nur das Klappern der Fenster und die ersten Sonnenstrahlen, die alles vergoldeten. Frühling. Die Sonne geht früh auf und alle Vögel finden es super. Ich hasste es. Meistens jedenfalls.
Nach dem vergeblichen Versuch wieder einzuschlafen drehte ich mich herum und angelte nach meiner Armbanduhr. Mit verkniffenen Augen versuchte ich die Uhr zu lesen - allerdings war ich ja so ein Scherzkeks und hatte mir eine dieser Uhren mit herabgefallenen Ziffern besorgt, die es dir extra schwer machten sie zu lesen. Ich hasste mich selbst manchmal. Nach mühevollem Herumdrehen der Uhr stand für mich eins fest: Erstens war es viel zu früh und zweitens würde ich es nicht mehr schaffen, einzuschlafen. Verdammt.
Seufzend schwang ich die Beine aus dem Bett. bevor ich Pläne machen konnte, meldete sich Mein magen hilfreicherweise zu Wort und kündigte an, dass es doch dringend Zeit wäre etwas zu essen. Ich schlich möglichst leise Richtung Gemeinschaftsraum, um das Keksversteck zu plündern - allerdings hatte sich gestern wohl ein Drama ereignet, denn ich fand nur noch Krümel vor. Sie waren über den Boden verstreut und die Verpackung war regelrecht zerfetzt worden. Eindeutig Liebeskummer. "Was für ein Massaker", murmelte ich verschlafen. Ohne mich weiter um mein Aussehen oder den Zustand des Keksverstecks zu kümmern, schlurfte ich Richtung Ausgang. Erst als ich auf den Gang trat, wurde ich wach - der Boden war eiskalt. Obwohl ich meinen Schrei unterdrückte, konnte ich die Flüche in meiner Muttersprache nicht unterdrücken. Der Herr im Porträt neben mir kicherte vergnügt. Ich ignorierte ihn und machte mich auf den Weg zur Großen Halle.
Es wäre so gut gelaufen. Ich hätte mir Frühstück geholt und wäre wieder zurück in mein Bett gegangen, das ich erst 5 Minuten vor der ersten Stunde wieder verlassen hätte. Aber nein. Denn wer war dort, in der Eingangshalle zwischen mir und meinem Frühstück? Ragnar.
Dieser Kerl machte mich wahnsinnig. In jedem Sinne. Wir stritten so oft - ich war mir manchmal nicht mal sicher worüber. Manchmal war es, als ob wir streiten würden um des Streites willen. Er forderte mich jede Sekunde erneut heraus und manchmal wollte ich ihm einfach den Hals umdrehen. Oder ihn küssen. Oder beides. In letzter Zeit war es meistens das zweite.
Allerdings... war das nicht Paige, die da an seinem Hals hing? Sie war in irgendeinem meiner Kurse, vermutlich jedenfalls, aber normalerweise entfielen mir so unwichtiges Details wie Unterrichtsstunden relativ schnell. Jedenfalls. Sie stand Ragnar rein optisch sehr nahe und auch wenn mein Gehirn vor der ersten Tasse Kaffee nicht wirklich funktionierte war mir bewusst, dass ich hier irgendetwas unterbrochen hatte. Und vielleicht wäre jetzt der Zeitpunkt mein Gehirn anzuschalten, denn ich konnte meinen Mundwinkel zu einem Grinsen zucken fühlen, als Paige rot anlief. Recht so, wisperte ein Teil von mir. Ich schob das schnell beiseite. Stimmen in deinem Kopf am Morgen? Ungut.
Es ging mich ja nichts an. Das zwischen Ragnar und mir war rein körperlich und ich war ihm ziemlich dankbar dafür, dass er da kein großes Drama draus machte. Allerdings nagte just in diesem Moment etwas an mir und ich konnte nicht erklären, was. Irgendwas war seltsam - aber was? Egal.
Ich antwortete auf Ragnar's Begrüßung mit einer halb durchgeführten, winkenden Handbewegung. Ich hatte nicht mehr Energie oder war einfacher gesagt, einfach zu faul. "Hey." Ich schaffte ein halbes Lächeln, bevor ich weiter Richtung Große Halle schwankte. Ich musste aussehen wie ein Zombie - was mich nicht davon abhielt, Paige ein "Hi, Paige." zu zu flüstern. Ich zog ihren Namen in die Länge, betonte die Silben mehrdeutig. Die Nachricht war klar: Ich liebte Tratsch und sie sicher nicht. Ihre knallroten Wangen hatten mittlerweile einen Burgunder-Ton angenommen. Warum ich es so genoß? Keine Ahnung. Und Gedanken machte ich mir auch nicht sonderlich darüber. Doch als ich zu Ragnar blickte, da hatte er einen seltsamen Ausdruck in den Augen. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ragnar? Hast du einen Geist gesehen?" Ich schmunzelte halb bei dem Gedanken,dass er Angst vor Geistern haben könnte.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.07.2017 08:58.

Ragnar
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Ragnar am 26.07.2017 09:07

Mir kam ein ziemlich verschlafener und zerzauster Ezra entgegen. Er schien von irgendetwas geweckt worden zu sein, da ich wusste, dass er gerne so lange wie möglich schlief.
Seine Haare standen an manchen Stellen zu Berge, an manchen Stellen waren sie einfach nur zerzaust. Er wirkte, als wenn er gerade aus dem Bett gefallen war. Er hatte noch seine Schlafkleidung an und seine Begrüßung wirkte alles andere als motiviert.
Ich nahm sehr wohl war, dass er grinste. Ich schaute zu dem Mädel und konnte eins und eins zusammen zählen. Das Mädel wurde noch roter, und ich dachte schon, dass das nicht gehen würde.
Er war wirklichgerade aus dem Bett gefallen. Er schwankte, als wenn er schlafwandeln würde. Doch er schaffte es irgendwie, zu uns zu gehen. Eigentlich müsste er jetzt nur noch die Arme vor sich ausstrecken, seine Spucke au dem Mund sabbern und schon könnte man ihn mit einem Zombie vergleichen. Schon putzig, dass ich gefühlt der einzige Frühaufsteher im Schloss war. Aber da gab es mit Sicherheit mehrere, die so früh aufstanden wie ich.
Ezra flüsterte dem Mädchen irgenetwas ins Ohr und bewies abermals, dass es eine weitere Stufe der Peinlichkeit geben musste. Sie war mir definitv zu verklemmt, deswegen ließ ich sie jetzt einfach mal so stehen und wandte mich an Ezra. Das Mädel würde schon früh genug mitbekommen, dass sie nicht hier erwünscht war.
Doch als ich mich Ezra zuwandte, war ich doch etwas schockiert. Ich startte auf seine Haare. Gerade waren sie noch in seiner Natrufarbe gewesen. Ich  mochte seine schwazen Haare wirkich sehr gerne. Doch jetzt waren sie Marineblau. Ich hob meine Hand und deutete auf seine Haare. Moment, er hatte mich gerade angesprochen. "Geist?", fragte ich verwirrt. Ich sammelte kurz meine Gedanken. Ließ meine Hand wieder fallen. "Äh, deine Haare sind gerade marineblau. Weißt du das?", fragte ich ihn ziemlich verwirrt.

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Ezra
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 15

von Ezra am 29.07.2017 12:35

Obwohl ich lange Schlafsachen anhatte, weil es mich tendenziell schneller fror als jeden anderen, trug ich keine Socken. Ich konnte mit ihnen nicht einschlafen und außerdem war das Bett ja meistens kuschelig warm. Ich hatte jahrelang versucht, mit den Schlafsachen aus Italien zu schlafen, und war dabei bei fast jedem Windhauch erfroren. Lyssa hatte damals oft bei mir übernachtet - erstens war es viel lustiger und zweitens viel wärmer. Und auch heute war Besuch in meinem Bett gern gesehen, allerdings blieben die meisten nicht lange. Ich war nicht unbedingt jemand, der kuschelte - ich mochte es nur, einen Herzschlag neben mir zu haben. Die Wärme eines anderen Menschen zog mich magisch an.
Der Boden in der großen Halle verdiente eher die Bezeichnung scheißkalt. Deshalb versuchte ich nicht stehen zu bleiben - dabei wurden die Füße vel schneller kalt. Und ich konnte zwar zurück in mein Bett, aber das war längst ausgekühlt bis ich zurück kam.
Nachdem Paige - verdienterweise, flüsterte mein komisches Gehirn - sich nicht mehr traute Ragnar oder mich anzusehen und so aussah, als ob sie sich wünschte, heute nicht aufgestanden zu sein, drehte ich mich wieder komplett zu Ragnar um. 
Er schien amüsiert sein, über mein Verhalten, was dem kleinen nagenden Gefühl einen Dämpfer versetzte. Besser. Ich musterte Ragnar, während er auf mich zu und an Paige vorbeischlenderte. Er trug Sportkleidung und sah aus, als ob er schon seit einer Weile wach war. Er schaffte es immer noch, mich zu verblüffen, obwohl wir uns jetzt doch schon eine Weile kannten. Manchmal fragte ich mich, wie diese halbe, fragile Freundschaft überhaupt funktionierte - er war so anders als ich. Er fror nie, nicht mal wenn draußen Schnee lag. Allein der Anblick von Schnee brachte mich dazu, meine wärmsten Sachen auszupacken. Vermutlich könnte er barfuß im Schnee laufen und er würde nicht frieren - vielleicht war es seine skandinavische Herkunft. Ich war in Genua aufgewachsen, mit Sonne, die bis spät in die Nacht vom Himmel brannte und einem Meer, das warm von der Sonneneinstrahlung war. Nicht mit Fjorden, die am Rand vereisten und mit mehreren Monaten Dunkelheit - ich konnte mir nicht mal vorstellen, wie das war. Vielleicht war es dieser Gegensatz, der es funktionieren ließ - und unsere Einstellung zu Beziehungen, denn da waren wir amüsanterweise der selben Meinung. Emotionen waren Zeitverschwendung - sie brachen Herzen und gruben Kluften uin Freundschaften.
Deshalb würde er mit so jemand wie Paige eh nichts anfangen können - sie war zu naiv und hoffnungsvoll, sie war in ihn verliebt. Äußerlich verzog ich keine Miene, aber das Wort brachte mich seltsamerweise dazu, anzuhalten. Die Kälte der Fliesen sickerte in meine Knochen, aber das war nicht, was mich irritierte. Mein Herz hatte einen schmerzhaften Rythmus angeschlagen.
Es verwirrte mich. Der Takt meines Herzens schien zu dem nagenden Gefühl zu gehören - es erinnerte mich an Hunger. Wie auf's Stichwort knurrte mein Magen. Eine willkommene Ablenkung von meinem Herschlag, der mir das Gefühl eines ³/₄ Taktes gab - eine Note schien zu fehlen, wenn man auf einen ⁴/₄ Takt wartete.
ich wollte mich auf den Weg weiter in die Halle machen, aber Ragnar sah mich an, als ob ich plötzlich einen zweiten Kopf hätte. Auf meine scherzhafte Frage, ob er einen Geist gesehen hatte, antwortete er leicht verwirrt. Es erschien mir, als ob er nicht zugehört hatte und das waar ungewöhlich. Ragnar hörte eigentlich immer aufmerksam zu, auch wenn es Bullshit war - wie zum Beispiel Geschichte der Zauberei. Nur ein Scherz. Aber im Ernst, das war seltsam.
Als er auf meine Haare deutete, wuchs meine Verwirrung. Sie waren marineblau? Verblüfft zog ich an einer Strähne, bis sie mir ins Gesicht hing und ich sie sehen konnte. Tatsache. "Äh", gab ich eloquent von mir. "Nein, nicht wirklich." Ich versuchte, meine Haarfarbe bewusst wieder zurück zu färben, zurück zu schwarz am besten. Sie wurden etwas dunkler, bleiben aber hartnäckig blau. Was schlecht war - meine Haare wechselten selten ohne mein Zutun die Farbe und ich hatte es eine ganze Weile nicht mehr erlebt. In mir breitete sich ein ungutes Gefühl aus, als ich mich zurück an meine Kindhet erinnerte. Meine Haare wurden nur selten blau, und marineblau war für mich mit einem besonders seltsamen Gefühl verbunden. Eifersucht. Ich hatte es eigentlich nur als Kleinkind erlebt, später nicht mehr oft. Eifersüchtig war ich eher selten bis nie - warum bei Merlin's Bart waren meine Haare dann marineblau?
Ich schob es auf die Tatsache, dass ich nicht ausgeschlafen hatte, bevor es mir einfiel. Ragnar wusste nicht, dass ich ein Metamorphagus war. Er konnte sich gar nicht erklären, was zum Teufel hier gerade abging. Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare, während ich nach Worten suchte. "Okay, das ist jetzt vielleicht ein bisschen komisch, aber... ich bin ein Metamorphagus. Die Haare sind nicht gerade ungewöhnlich." Ich rieb mir verlegen über meinen Nacken. Ich ging mit dieser Tatsache nicht hausieren, gerade weil ich die Gabe selten einsetzte. Lyssa wusste es natürlich und einige Freunde in Hufflepuff, aber ansonsten wussten es wohl noch die Lehrer. Und selbst da war ich mir sicher, dass einige es nicht wussten. 
Ich versuchte, irgendetwas aus Ragnar's Gesicht zu lesen, aber ich fand nur Verwirrung. "Die Haare waren keine Absicht." Ich konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. "Ich bin nur..." Ja, was war ich denn? Eifersüchtig? Meine Haare mussten sich irren. Ich überlegte kurz, wie ich den Satz beenden konnte. "...unausgeschlafen. Da passiert mir das manchmal." Ich ächelte gezwungen. Ich hatte keine Ahnung, wie er auf das Ganze reagieren würde.

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