Drei Besen

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Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 13.12.2018 15:34

Ich wusste wie sehr ich Tyler mit dieser Nachricht schocken musste, sicherlich hatte er damit nicht gerechnet. Es war auch nicht unbedingt etwas alltägliches. In seinem Blick sah ich Wut und Enttäuschung und im gleichen Moment bereute ich es, ihm etwas erzählt zu haben.
"Tyler ich", fing ich an und stockte, "Es tut mir Leid. Ich wünschte es wäre anders aber.. Ich wollte dich und Nathan nie in Gefahr bringen, das verspreche ich dir..."
Für einen Moment schloss ich die Augen und ordnete meine Gedanken. Er wusste nun Bescheid, warum sollte ich ihm die Geschichte nicht erzählen können? Weil du Angst davor hast, sagte ich zu mir selbst und seufzte.
"Seit Elizabeth tot ist", erklärte ich ihm mit zitternder Stimme, "Als wir damals von Todessern angegriffen wurden, haben sie sie vor meinen Augen umgebracht. Bei dem Anblick.. ich.. ich konnte mich nicht bewegen.. ich wusste nicht was... wie..."
Ich vergrub das Gesicht in meine Händen und versuchte irgendwie zur Ruhe zu kommen.
"Sie hatten einen Werwolf dabei. Ich konnte mich in dem Moment einfach nicht wehren... Unsere..", erneut brach ich ab. Ich war mir nicht sicher, ob ich das erwähnen sollte, doch er verdiente die komplette Wahrheit.
"Viele Werwölfe haben sich dem dunklen Lord angeschlossen, weil er ihnen Hilfe angeboten hat, aber ich nicht. Unsere Eltern haben versucht, mich dazu zu überreden und meinten, er könnte mir helfen. Ich habe ihnen nur nicht erzählt, dass ich verwandelt wurde.."
Sicher war ich mir bei der Unterstellung natürlich nicht, aber ich konnte mir nur zu gut vorstellen, dass die beiden den Todessern einen Tipp gegeben hatten, aber ich würde mich ihnen unter keinen Umständen anschließen!

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 13.12.2018 16:00

Eigentlich folgte ich seinen Worten aber irgendwie drang nur ein Bruchteil in meinen Kopf. Elisabeth, Eltern, dunkler Lord waren die wenigen Informationen die hängen blieben und ich wollte für heute eigentlich auch erstmal nicht mehr davon hören. Mich beschäftigten in diesem Moment ganz andere Gedanken. Eine Weile starrte ich ihn noch an. Ich musste das alles für einen Moment sacken lassen. Dass meine Eltern abscheulich waren, hatte ich in den letzten Jahren bereits mitbekommen. Auch dass Kyle tieferen Hass ihnen gegenüber empfand wusste ich aber ich hatte mich nie getraut zu fragen weshalb. Das war ein Teil des Murmelspiels das nun erleuchtet wurde. Ich konnte mir kaum vorstellen wie es war als er sich von meinen Eltern und damit auch ein Stück von mir abwand. Nun war es mir doch klar und umso glücklicher war ich es ihm gleich getan zu haben.
„Ich bin froh, dass du dich ihnen damals nicht angeschlossen hast. Hätte ich das gewusst, wäre ich viel früher zu dir gekommen" antwortete ich niedergeschlagen. Ich machte mir selbst oft Vorwürfe, dass ich Kyle früher vorgeworfen hatte mich verlassen zu haben aber ich verstand es jetzt was mein schlechtes Gefühl noch schlimmer machte.
Ich füllte unsere Gläser erneut. Heute war es mir egal wieviel wir tranken. Wir konnten es beide mehr als nur gut gebrauchen. „Ich weiß, dass du uns nie in Gefahr bringen würdest" fing ich dann an. Ich hatte eine Weile nichts gesagt, da ich mir selbst über meine Gefühle klar werden musste. „Du bist mein Bruder und du wirst es weiterhin bleiben. Nur...." stockte ich mitten im Satz. Andere wären jetzt wahrscheinlich in Tränen ausgebrochen oder wären hysterisch nach draußen gestürmt. Ich liebte meinen Bruder viel zu sehr und war ihm in den letzten Jahren immer loyal gewesen. „Natürlich bin ich geschockt" platze es dann aus mir heraus. Ich hatte keine Lust mehr genau darüber nachzudenken was ich sagen sollte, weshalb ich es einfach raus ließ. „Scheiße Man, mein Bruder ist ein verdammter Werwolf" sagte ich mit lauter Stimme. Ich hatte mich wieder zur Theke gedreht, meine Ellenbogen aufgestützt und meine Hände verschränkt, an die ich meine Stirn anlehnte. „Wieso hast du mir das nicht schon früher gesagt? Was dachtest du denn wie ich reagiere? Du bist alles für mich verdammt. Vielleicht hätte ich dir helfen können wenn du mir nur was gesagt hättest. Da musst du doch nicht alleine durch verdammt" fluchte ich vor mich hin und zog dann mein Glas leer. Es hatte mich verletzt aber mehr der Gedanke wie Kyle die letzten Jahre alleine diese Bürde tragen musste. Monat für Monat in der Angst zu leben jemand könnte es rausfinden oder er könnte uns in Gefahr bringen.

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Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 13.12.2018 20:44

Ich schüttelte sofort den Kopf, als Tyler mir sagte, dass er viel früher zu mir gekommen wäre. Ich bemerkte den Unterton in seiner Stimme und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Sag sowas nicht, Tyler. Du konntest es nicht wissen, aber ich bin froh, dass du trotzdem zu mir gekommen bist."
Unter keinen Umständen hätte ich mich den Todessern angeschlossen, lieber würde ich sterben als diesen Schritt zu gehen.
Tyler schien sich irgendwie noch mit seinen Worten zurückzuhalten und zu hören, dass er weiterhin mein Bruder bleiben würde tat einfach gut. Nicht jeder hätte so reagiert, Werwölfe waren weder unter Zauberern noch unter Muggeln, die diese sowieso für einen Mythos hielten, sonderlich beliebt. Doch ehe ich dachte, er würde nichts weiter dazu sagen, platzte er so plötzlich mit der Sprache heraus, dass ich zusammenzuckte und ihn für einen Moment nur anstarrte.
"Ich.. ich weiß, Tyler. Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest, man erzählt ja nicht alle Tage, dass man jeden Monat zu einem Werwolf mutiert und Menschen tötet!"
Ich antwortete unbeabsichtigt kühl und sah ihn sofort entschuldigend an. Ich hatte ihn nicht so anfahren wollen, doch auch aus mir platzte jetzt alles heraus, was sich in den letzten Jahren angefressen hatte, aber das hatte rein gar nichts mit ihm zu tun.
"Du weißt ja gar nicht, wie sehr du mir in den letzten Jahren geholfen hast, Tyler. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich getan hätte, vor allem in meiner Situation. Ich bin dir überaus dankbar, dass du dich so gut um Nathan kümmerst und ich weiß, sollte ich irgendwann-"
Die restlichen Worte schluckte ich hinunter und sah zu Boden, daran sollte ich erst recht nicht denken..

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 14.12.2018 10:00

Natürlich hatte sich auch in Kyle über die letzten Jahre viel aufgestaut. Nicht nur das seine Freundin damals umgebracht worden war, Nathans Mutter und er ihn alleine großziehen musste. Auch das er seitdem auch noch Angst vor sich selbst leben musste. „Ich kann mir kaum vorstellen wie du das alles die letzten Jahre ausgehalten hast" murmelte ich noch vor mich hin als ich ihn davon reden hörte, wie er mutiert oder tötet. Allein die Worte reichten, damit es mir eiskalt den Rücken runter lief. „Bitte sag sowas nicht. Ich weiß, dass ein Werwolf nicht wie der Mensch handelt der er ist aber das bist nicht du" versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich wusste nicht ob er es noch gehört hatte, als er auf einmal ebenfalls heraus platzte. „Solltest du irgendwann was?" fragte ich ihn besorgt als er mitten im Satz zu sprechen aufhörte. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an. Die Bezeichnung „ein Häufchen Elend" bekam bei seinem Anblick eine ganz neue Bedeutung. Er war junger Mann und doch sah man ihm in diesem Moment an, wie ihn das Leben bereits gezeichnet hatte. „Egal an was du denkst, wir bekommen das hin. Zusammen" versuchte ich ihm gut zuzureden und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Schau doch nur wie glücklich Nathan ist obwohl er keine Mum mehr hat. Du hast dich all die Jahre nie aufgegeben und ihm die beste Kindheit geschenkt, die sich ein Junge unter solchen Umständen wünschen kann". Natürlich war ich noch verletzt und wütend aber in diesem Moment wo Kyle sein ganzes Leben vor mir ausgebreitet hatte, war nicht der Moment für Anschuldigungen und Vorhaltungen. „Und schau mich an. Was würde ich nur ohne dich machen. Du hast mich aufgenommen, mir eine Chance und ein Zuhause gegeben. Lass mich dir jetzt was zurückgeben". So gefühlvoll kannte ich mich selbst kaum aber die beiden waren meine Familie und ich würde alles machen um meine Familie zu schützen.

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Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 25.12.2018 23:59

Natürlich wollte Tyler nicht, dass ich so etwas sagte, aber es war nun einmal Fakt, dass ein Werwolf solche Dinge tat. Man konnte kaum etwas dagegen unternehmen, ich hatte es nicht einmal jedes Mal geschafft mich selbst gut genug anzuketten. Ich wollte solch eine Aufgabe aber auch nicht an meinen Bruder abtreten, als Wolf hatte ich eine unglaubliche Kraft, er sollte sich nicht die Schuld geben, sollten die Ketten einmal nicht halten. Ich hoffte nur, dass ich niemals den Weg nach Hogsmeade finden und ihn verletzen würde.
"Als Werwolf verlierst du dein menschliches Wesen, aber dennoch bin es irgendwie immer ich selbst..", murmelte ich, zumindest fühlte es sich so an.
"Es ist einfach, zu sagen, dass wir das hinbekommen, Tyler. Ich bin nincht als Werwolf gemeldet, das ist bereits eine Straftat an sich. Wenn die das rausfinden, bin ich erledigt. Und wenn ich mich irgendwann nicht gut genug selbst angekettet habe und doch wieder etwas passiert.. wer weiß wie lange es dauert bis sie mich finden oder gar töten", sagte ich ernst und hielt dem Blick meines Bruders nicht Stand, "Ich weiß, du würdest dich gut um Nathan kümmern."
Sicher wollte Tyler so etwas nicht hören, aber dennoch musste ich in meiner Lage alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, jede einzelne. Darunter war eben auch jene, bei der ich nicht mehr lange unter den Lebenden weilte.
"Mir etwas zurückgeben?", wiederholte ich und sah ihn dieses Mal wirklich an, "Was willst du mir denn noch zurückgeben, Tyler? Weißt du nicht, wie viel es mir bedeutet, dass du überhaupt hier bist und nicht bei denen? Dass du mir in der letzten Zeit so sehr geholfen hast und dich so gut um meinen Sohn kümmerst?"

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 28.12.2018 11:33

„Ohne dich hätte ich es aber nicht geschafft. Du weißt wie mein Leben war bevor ich zu dir kam. Ich bin glücklich hier und ich werde alles daran setzen, dass wir noch lange gemeinsam hier glücklich sein können". So langsam spürte ich den Alkohol. Es überkam mich und ich musste Kyle in den Arm nehmen. Nüchtern hätte ich das wahrscheinlich nicht getan aber im Moment war mir einfach danach. „Auch wenn du es vielleicht jetzt noch nicht glauben willst. Uns wird da schon noch was einfallen." murmelte ich noch bevor ich ihn losließ. „Und hör auf davon zu sprechen, dass ich dich als Nathans Dad bald ersetzen soll. Das will ich nicht nochmal hören klar?". Ich sah ihn mahnend an und klopfte ihm dann auf die Schulter. Nachdem ich von meinem Barhocker aufgestanden war, spürte ich noch viel mehr, wie der Alkohol meine Beine weich werden ließ. Auch Kyle schien mittlerweile alles andere als nüchtern. „Und jetzt bringen wir den kleinen Wolf mal besser ins Bett. Du wirst deinen Schlaf morgen brauchen" schlug ich vor und zog ihn an der Schulter mit mir. Normalerweise war der Aufgang zu unserer Wohnung relativ breit aber heute schienen wir kaum zu zweit auf die Treppe zu passen. Wir schwankten nach oben, wo ich Kyle noch eine gute Nacht wünschte und mich dann selber in meinem Zimmer auf mein Bett fallen ließ. Nicht nur vom Alkohol schwankte alles, sodass ich das Gefühl hatte mit meinem Fuß bremsen zu müssen, den ich aus dem Bett auf den Boden gestellt hatte. Auch die Gedanken um Kyle als Werwolf schwirrten noch wie wild durch meinen Kopf. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis ich schließlich einschlief. Auch im Traum ließ mich der Abend nicht los und die ganze Nacht über schreckte ich immer wieder aus meinem Traum hoch.

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Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 02.01.2019 08:47

Wir beide hatten viel getrunken und so wunderte es mich kaum, dass mein Bruder mich in diesem Moment einfach in den Arm nahm und mir sagte, dass uns irgendetwas einfallen würde. Ich lächelte schwach und nickte nur.
"Wir müssen auf alles vorbereitet sein, auch wenn du es nicht hören willst, Tyler..", murmelte ich, stimmte ihm dann aber auch zu, ins Bett zu gehen. Es war spät, wir beide hatten mittlerweile zu viel getrunken, sodass wir die Treppe nur hinaufschwankten um ins Bett zu gelangen.
Ich konnte dank des vielen Alkohols recht gut schlafen, fühlte mich am nächsten Tag dennoch wie gerädert. Ich räumte den Drei Besen auf, füllte einige Flaschen nach und wusch die Gläser ab um sie dann in den Schrank zu stellen. So sauber hinterließ ich meinem Bruder den Laden für den gesamten Tag, da ich noch einiges vorzubereiten hatte, damit in der Nacht alles nach Plan verlief.


[Kyle out]

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.01.2019 08:48.

Iti-Trinn
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Iti-Trinn am 10.01.2019 18:52

Heather lächelte mich dankbar an und auch ich war froh sie zu haben und wollte sie nicht mehr verlieren. Nach der Schule würden wir uns ganz sicher auch noch sehen und unsere Freundschaft würde bestehen bleiben, zumal mich sowieso niemand aufhalten oder daran hindern konnte. 
"Das glaube ich dir! Ja, das wäre wirklich toll und sehr lieb von dir.", meinte ich und lächelte begeistert. Wir mussten ja nicht lernen und machten das freiwillig und mit Heather zu reden und in der Bibliothek zu lernen machte bestimmt Spaß. Das ich deswegen dann natürlich noch mehr wusste und noch schneller als Streberin oder Besserwisser bezeichnet wurde störte mich nicht. 
Heather grinste immer noch und stand dann ebenfalls auf. "Ja, ich auch!", entgegnete ich ebenfalls grinsend. Natürlich kam ich mit, außerdem konnten wir uns dort auch weiter unterhalten und natürlich auch ein Butterbier trinken. So gingen wir dann also nach Hogsmeade und betraten das Drei Besen, wo ich mich erstmal kurz umsah, wo wir uns hinsetzen konnten. "Wo wollen wir uns hinsetzen?", fragte ich Heather dann lächelnd. 

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Heather
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Heather am 21.01.2019 22:42

Gemeinsam mit Iti betrat ich das Drei Besen und schloss für einen Moment die Augen, um den mir so vertrauten Geruch von Butterbier, Alkohol und vielen Menschen einzuatmen. Letzteres war jedoch kein besonders angenehmer Duft, der mir in die Nase stieg und ich öffnete die Augen, nur um kurz darauf das Gesicht zu verziehen.

"Lass uns weiter hinten sitzen", beantwortete ich deshalb ihre Frage, "Hier vorne stinkts."
Ich näherte mich dem Tresen, wo ich mich mit Iti an einen der Zweiertische setzte und darauf wartete, mein Getränk bestellen zu können.
Ich war schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr hier, das letzte Mal hatte ich Kyle, dem Besitzer des Drei Besen, mein Herz ausgeschüttet und beinahe hatte ich ihm erzählt, dass mein Bruder vielleicht zu einem Todesser werden würde, aber das hatte ich mir gerade so noch verkneifen können.
"Hier riecht es schon besser, nur noch nach Butterbier", meinte ich lächelnd und lehnte mich zurück.

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 25.01.2019 12:43

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, hatte ich einen ziemlich dicken Kopf. Mein Magen war flau und als ich mich aufsetzten wollte, wurde mir direkt schwindlig. Dass ich zu all dem auch noch schlecht geschlafen hatte, machte die Sache noch viel unerträglicher. Ich quälte mich also aus dem Bett und blieb erst mal auf der Bettkante sitzen ehe ich mich langsam zum aufstehen motivierte. Das erste was da half war eine Dusche, die ich sogleich nahm und mich nach dem Putzen der Zähne nicht mehr ganz so eklig fühlte. Ein Blick in den Spiegel, nachdem ich mit der flachen Hand das Kondenswasser weggewischt hatte um mich zu sehen, reichte aus um mir den gestrigen Abend wieder vor Augen zu führen. Meine Augen waren dunkel, müde und meine Haut fahl und abgeschlagen. Es musste ein richtiges Frühstück her, dass mir wieder Lebensgeist schenkte und mich wieder wie ein Mensch und nicht wie ein untoter aussehen ließ. Ich machte mir schnell ein herzhaftes, großzügiges Frühstück, das ich sogleich gierig verschlang und tatsächlich schaffte es, dass ich mich besser fühlte. 
Frischer und mit gefülltem Magen schloss ich also den Laden auf, wobei mir der gestrige Abend einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte. So verging der halbe Tag bis zum Nachmittag. Kyle verabschiedete sich irgendwann und auch wenn ich ihm gerne geholfen hätte, würde das heute noch nicht funktionieren. Dafür bräuchten wir mehr Zeit. Das Einzige, was ich tun konnte war den Laden zu schmeißen und das tat ich schließlich. 
Gegen Nachmittag war ich wieder fitter und der Laden ziemlich voll. Mit vollen Tablets wirbelte ich zwischen den Tischen umher, nahm Bestellungen auf und rief einer Kollegin die an solchen Tagen ohne Kyle einsprang immer wieder zu was sie einschenken sollte. 
Gerade war mein Tablet wieder bis zu dem Rand mit leeren Gläsern voll bepackt als ich zwei hübsche Mädchen an einem Tisch in der nähe der Bar bemerkte, die sich gerade setzten. Noch schnell brachte ich die Gläser zur Theke, wischte meine nassen Hände an meiner Schürze ab und ging zu den beiden um ihre Bestellungen aufzunehmen. "Hey, darf ich euch zwei hübschen denn schon was bringen?" fragte ich mit einem charmanten Grinsen wie immer wenn ich jemanden wie die beiden bediente. Natürlich hatte ich noch meine Freundin und sie schienen im gleichen Alter zu sein aber es funktionierte sowieso nicht so richtig und ein kleiner Flirt, der die Kasse ankurbelte war da sicher nicht verboten.

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