Drei Besen

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Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 12.12.2018 21:53

Ich hob den Kopf, als jemand den Drei Besen betrat und entdeckte Tyler, der Schnee in den Haaren und auf der Schulter hatte. Ich lächelte ihm zu als er die Tür hinter sich schloss und mich auf den Alkohol ansprach.
"Entschuldige, ich wusste nicht, wann du hier sein würdest", erwiderte ich daraufhin und murmelte ein leises 'Accio' vor mich hin, sodass eines der Gläser aus der Vitrine zu mir geflogen kam. Ich stellte es auf den Tisch und goss meinem Bruder etwas ein, dann schob ich es auf dem Tisch näher zu dem leeren Platz neben mir.
"Wie war dein Tag?", fragte ich ihn ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen. Ich sah ihm an, dass er sich Sorgen machte, doch hoffte ich, dass er mich nicht darauf ansprach.
"Könntest du morgen Abend für mich den Laden übernehmen? Ich muss etwas wichtiges erledigen."
Ich fragte mich, ob es meinem Bruder bereits aufgefallen hatte, dass ich jeden Monat eine Ausrede hatte - und ob ihm aufgefallen war, dass ich diese immer für die Vollmond-Nächte hatte. Wenn er einen Verdacht hatte, hatte er mich bisher nicht darauf angesprochen, um ehrlich zu sein wusste ich auch nicht, wie ich es ihm erklären sollte oder ob ich das überhaupt irgendwie könnte.
Ich leerte mein Glas nur um es gleich darauf wieder nachzufüllen.

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 12.12.2018 23:00

Ich ging hinter die Bar und öffnete die Tür zu unserem Privatbereich. Hinter der Tür gab es einen kleinen Flur auf den direkt eine steile enge Holztreppe nach oben zu unserer Wohnung führte. Zu dritt mit zwei anderen Jungs herrschte dort meistens das reinste Chaos aber irgendwie bekamen wir es schon hin. Ich hängte meine dicke Jacke und meinen Schal auf und versteckte anschließend die Tasche mit den Geschenken. Anschließend schloss ich die Tür und stellte mich zu Kyle hinter die Bar. 
Als ich neben meinem Bruder ankam legte ich ihm Mut machend die Hand auf die Schulter. "War ganz schön, es tut gut Elsa ab und zu zusehen, obwohl ich mir nicht sicher bin ob das wirklich das richtige ist mit ihr. Aber mach dir keine Sorgen, mir gehts gut dabei" sagte ich mit einem Lächeln und meinte es wirklich ernst. Irgendwie hatten wir uns seit ich hier lebte und sie Hogwarts verlassen hatte ziemlich aus den Augen verloren und uns immer weiter entfernt. Wir stritten uns auch nicht aber meistens hatten wir uns einfach nicht so viel zu sagen. Als er gerade sein Glas füllte stellte ich meins daneben und ließ es von ihm ebenfalls auffüllen. "Klar kann ich das machen. Was gibts denn so wichtiges?" fragte ich neugierig. Ich hatte mitbekommen, dass er irgendwie in einem gewissen Rhythmus immer wieder ohne große Erklärung verschwand. Ich hatte bisher nie gefragt aber normalerweise passte es nicht zu uns, dass er nicht so richtig ehrlich war. "Cheers" sagte ich nur noch, da ich nicht wusste was gleich kommen würde oder ob überhaupt etwas kam und stieß mit ihm an bevor ich mein Glas leer zog. Der Alkohol brannte in meinem Rachen aber in den letztem Jahren war genau das leider zu einem vertrauten Gefühl für mich geworden. Dennoch verzog ich das Gesicht und schüttelte mich. "Bei Merlins Bart, der ist aber echt stark" murmelte ich mit einem verzogenen Grinsen. Wenn man uns beide so sah, würde man sicher denken was für zwei verlorene Seelen wir waren aber ich war seltsamerweise glücklich genauso wie es war. 

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Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 13.12.2018 12:23

Ich sah meinem Bruder hinterher, als mir die Tasche auffiel. Da aber bald Weihnachten war, fragte ich nicht danach, dankte ihm jedoch innerlich, so hatte er mir gerade eine gute Ausrede für die Vollmondnacht beschert.
Dass er sich nicht sicher war, ob das mit Elsa das richtige war ließ mich jedoch aufhorchen. Natürlich wollte ich, dass er glücklich war und es ihm gut ging, dennoch machte ich mir Gedanken darum.
"Vielleicht solltest du herausfinden, ob es das Richtige für dich ist. Das wäre fair dir aber auch ihr gegenüber."
Ich hoffe er verstand was ich meinte, ich wollte ihn nicht nerven, letztenendes war es immer noch seine Sache, die mich eigentlich nichts anging, deshalb beließ ich es bei diesem Tipp. 
"Bald ist Weihnachten", beantwortete ich seine Frage und im nächsten Moment fiel mir auf, dass es doch eine überaus schlechte Ausrede war, denn ich würde mitten in der Nacht weg sein und nicht am Tage. Ich wusste, dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem er mehr oder vielleicht auch zu viel Fragen stellen würde oder es sogar selbst herausfinden würde. Bisher hatte ich mich auch ganz gut ohne Hilfe verstecken und einsperren können, aber was wenn ich auch das irgendwann nicht mehr schaffen würde?
"Cheers", stimmte ich ein und stieß ebenfalls mit ihm an, bevor ich über seine Reaktion grinsen musste.
"Einer unserer stärksten", erwiderte ich daraufhin mit einem Lachen und trank selbst das Glas aus. Ich war mir nicht sicher, ob es mein drittes oder mein viertes war, aber ich hatte mich mittlerweile an die Stärke gewöhnt und in der Nacht vor Vollmond brauchte ich so oder so etwas viel stärkeres um mich etwas davon abzulenken, was mich in der nächsten Nacht erwarten würde. Am schlimmsten waren die Schmerzen während der Verwandlung, früher hatte ich mir kaum vorstellen können, was man für Schmerzen verspüren würde doch mittlerweile wusste ich, dass man jede einzelne Veränderung des Körpers schmerzhaft zu spüren bekam..

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 13.12.2018 13:10

Als ich mich wieder etwas erholt hatte nahm ich einen leichteren Whisky und schenkte mir auch nur ein kleinen Schluck in mein Glas. Ich würde mich heute sicherlich nicht betrinken aber gegen den ein oder anderen Schluck hatte ich natürlich nichts einzuwenden. „Bald ist Weihnachten? Ernsthaft" sah ich ihn ungläubig an. „Seit wann kauft man den nachts Weihnachtsgeschenke oder planst du heimlich eine Weihnachtsfeier" fragte ich ihn ungläubig. „Außerdem müsste dann ja einmal im Monat Weihnachten sein" merkte ich an ohne ihn anzusehen. Er sollte es ruhig merken, dass ich es durchaus bemerkt hatte. Wenn man wie wir zusammen lebte war es ohnehin schwierig irgendwelche Geheimnisse voreinander zu haben. Umso mehr hatte ich ihn lange genug nicht darauf angesprochen obwohl ich es mir schon seit bald einem halben Jahr dachte. Es war zu offensichtlich immer im gleichen Rhythmus und die Ausreden wurden von Mal zu Mal auch immer unrealistischer oder einfach nur wirr.
Wir bekamen gerade eine Bestellung die ich fertig machte und servierte bevor ich wieder zurück zu ihm kam und mich an die Arbeitsplatte lehnte. Genüsslich schlürfte ich mein Whisky und sah ihn an, da er mir bis jetzt noch keine Antwort gegeben hatte. „Kyle..." begann ich vorsichtig. „Ich bin dein Bruder und du weißt wie viel Mist ich schon gemacht habe. Was kann denn jeden Monat so geheimnisvoll sein, dass du es mir nicht erzählen kannst?" fragte ich neugierig. „Ich mein du musst es mir ja nicht sagen wenn du nicht willst aber... Aber ich glaube nichts kann so schlimm sein, dass ich es nicht verstehen könnte oder?" meine Blicke lagen immer noch auf ihm und ich versuchte seine Reaktion zu lesen als ich es ihn fragte.

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Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 13.12.2018 13:31

Tyler tauschte den Whiskey gegen einen leichteren ein und zweifelte meine Ausrede an. Natürlich, sie war ja auch nicht sonderlich glaubwürdig.
"Ja.. also.. ich hab noch ein bisschen was zu erledigen", murmelte ich als Antwort, sah ihn dabei aber nicht an und füllte den Whiskey nach, bevor ich noch etwas davon trank umd nicht weiter auf seine Frage eingehen zu müssen. Seit Jahren ließ ich mir einige Ausreden einfallen, aber so langsam hatte auch ich keine Ahnung mehr, was ich ihm sagen sollte. Nathan hatte ich immer frühzeitig ins Bett schicken können, aber dafür war Tyler nun mal zu alt. Seufzend sah ich meinem Bruder hinterher, der einen unserer Kunden bediente und überlegte, ob ich ihm die Wahrheit erzählen sollte. Ich konnte es nicht noch länger vor ihm geheim halten und irgendwann kam ich sowieso nicht drum herum. Und wenn ich wegen ihm deswegen streiten würde, würde es Nathan zumindest nicht mitbekommen.
Tyler kam wieder zurück und noch immer hallten seine Worte, dass ja einmal im Monat Weihnachten sein müsste, in meinem Kopf wieder. Ich hatte kaum eine andere Wahl, als es ihm endlich zu erzählen.
"Es geht nicht darum, dass ich es dir nicht sagen will, Tyler.. Wirklich nicht.. es ist nur.. Ich kann nicht", fing ich an, den Blick noch immer auf das Glas in meinen Händen gerichtet, "Ich will dich in nichts mit reinziehen und dich dadurch womöglich in Gefahr bringen."
Er war mit Nathan das kostbarste in meinem Leben, ich wollte ihn nicht auch noch verlieren, vor allem nicht aus eigener Schuld. Doch irgendwie war ich ihm die Antworten schuldig, bisher konnte ich mit ihm über alles reden aber es war nichts, was ich ihm so nebenbei erzählen könnte.
"Es ist schlimmer, als du es dir vielleicht vorstellen kannst... Wir haben noch Gäste", murmelte ich leise, bevor ich eben diese bediente und meinen Bruder erst einmal alleine an der Bar stehen ließ.

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 13.12.2018 13:48

Während Kyle sprach musterte ich ihn weiterhin gespannt. Er schien wohl wirklich mit der Wahrheit rausrücken zu wollen aber irgendwie schien es doch deutlich schlimmer für ihn zu sein als ich dachte. Damit hatte ich nicht gerechnet, würde aber auch seinen überdurchschnittlichen Whiskykonsum erklären. Bevor Kyle mich allein an der Bar hatte stehen lassen und sich an mir vorbei drückte, hielt ich ihn noch kurz am Arm zurück. „Egal was es ist. Ich bin hier. Ich geh nicht weg und nichts kann mich abhalten dir ein echter Bruder zu sein" flüsterte ich und ließ ihn dann gehen.
Ich kümmerte mich um das Geschirr und um die Bestellungen die in den letzten Tagen rein gekommen waren. Kyle war ein guter Chef und mittlerweile waren wir ein eingespieltes Team wodurch wir meistens auch viel Spaß bei der Arbeit hatten. Die Stimmung war meistens wirklich gut und auch die Gäste spürten dass, denn in den letzten Jahren blieb der Laden nie leer. Häufig mussten Leute stehen oder gingen wieder weil es ihnen zu voll war. An diesem Abend war ich aber ganz froh, dass wenig los war und ich konnte es nicht abwarten hinter den letzten Gästen endlich die Tür abzuschließen. Es waren zwei betrunkene Stammgäste, die wie immer nicht verstehen wollten, weshalb wir unter der Woche nicht bis in die frühen Morgenstunden den Laden offen ließen. Ich kannte sie mittlerweile und wusste, wie ich mit ihnen umgehen musste. Es war wieder mal weit nach Mitternacht geworden als ich die Stühle auf die Tische stellte und den Wischmobb unter den Tischen durch delegierte. Als ich fertig war, holte ich eine Flasche von Kyles liebstem schottischem Whisky und stellte die Flasche mit zwei Gläsern auf die Theke der Bar an die ich mich demonstrativ setzte und die Gläser füllte. 
Während des ganzen Abends hatte ich mir Gedanken gemacht was es wohl war, was so gefährlich sein könnte. Und wieso überhaupt gefährlich? Natürlich ergaben sich in einer magischen Welt in der wir lebten einige "gefährliche" Dinge aber was davon war schon so schlimm, dass Kyle es mir nicht sagen wollte?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.12.2018 13:50.

Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 13.12.2018 14:14

Das ungute Gefühl, dass sich in meiner Brust breit gemacht hatte als ich mich dazu entschied, Tyler die Wahrheit zu erzählen, wuchs, je näher der Feierabend kam. Seine Worte hatten mir gut zugeredet, ich vertraute ihm mehr als allen anderen Menschen in meinem Leben und wenn ich mit jemandem darüber reden könnte, dann mit ihm. Und er war mir schon immer ein echter Bruder gewesen.
Als schließlich dank Tyler auch die letzten Gäste gingen, zwei Stammgäste, die ich immer schwer los wurde, setzte sich mein Bruder an die Theke und ich stellte die letzten, frisch geputzten Gläser in den Schrank, ehe ich mich zu ihm setzte.
Er wartete auf Antworten und seine Fragen standen ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. Seufzend nahm ich eines der Gläser, die Tyler mit meinem Lieblinsgwhiskey füllte und drehte es in der Hand. Es war nicht unbedingt der stärkste von allen, aber geschmacklich war dieser einfach der beste, den wir hatten. Jedenfalls war dieser immer meine persönliche Empfehlung, wenn jemand einen guten Whiskey trinken wollte.
"Es ist nicht sonderlich einfach", fing ich an, obwohl es eigentlich genau das war. Ich hätte ihm einfach sagen können, was ich war und es würde all seine Fragen beantworten, aber ich bekam die Worte einfach nicht über die Lippen.
"Du weißt, was morgen Nacht ist, oder? Du weißt, was jeden Monat ist. Immer dann, wenn ich weg war?"
Meine Stimme war so leise, dass ich fürchtete, dass er mich kaum verstand, den Blickkontakt zu ihm vermied ich weiterhin. Ich konnte und wollte ihm nicht in die Augen sehen, wenn ich ihm sagte, dass ich ein Monster war.

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 13.12.2018 14:36

Ich wurde regelrecht nervös als Kyle sich zu mir setzte. Ich spürte seine Anspannung und bildete mir kurz ein sein rauchenden Kopf zu sehen und sein schnell schlagendes Herz zu hören. Ich wartete gespannt und versuchte weder mich zu bewegen noch einen Mucks zu machen durch den er sich irgendwie unter Druck gesetzt fühlen könnte. Als er dann zu sprechen begann war es als würden sie Worte an den hohen Wänden des Gastraumes wiederhallen so aufmerksam lauchte ich ihm.
"Was morgen Nacht ist ?" irriert sah ich an. Meistens wusste ich kaum welcher Wochentag war geschweige denn vom Datum. Heute morgen war ich selbst erschrocken, dass es nur noch so wenige Tage bis Weihnachten waren. Früher hatte Nathan natürlich einen Adventskalender gehabt der mich immer daran erinnerte die Geschenke rechtzeitig zu besorgen aber dieses Jahr war er in Hogwarts und brauchte hier Zuhause deswegen keinen. 
Ich ließ die letzten Monate in Gedanken passieren und überlegte was alle diese Termine gemeinsam hatten. "Naja es war ungefähr immer einmal im Monat. Und ich weiß, dass du meistens nicht nur Abends weg warst. Meistens habe ich an den Tagen Nathan das Frühstück gemacht weil er mich aus dem Bett geworfen hat" überlegte ich laut und musste ein bisschen Lächeln als ich an Nathan dachte. Ich vermisste ihn wirklich seit er nicht mehr hier wohnte. Dann widmete ich mich wieder Kyle. 
"Kyle, du weißt doch das ich meistens wenig Ahnung hab was so um mich rum passiert. Ich bin ja schon froh, wenn ich mit den Lieferanten und den Öffnungszeiten an den Wochenenden einigermaßen zurecht komme" erklärte ich ihm. "Was soll also morgen Nacht sein?" fragte ich und drehte mich auf meinem Hocker zu ihm. Meinen Kopf stütze ich auf den Ellenbogen den ich auf der Bar abgestützt hatte und nahm einen Schluck Whisky.

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Kyle
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Kyle am 13.12.2018 14:46

Tatsächlich schaffte es mein Bruder mich in einer solchen Situation doch zum Lachen zu bringen. Er hatte Recht, ich konnte froh sein wenn er überhaupt wusste, was für ein Tag war.
"Du brauchst einen Kalender, der dich an alles erinnert", erwiderte ich ich mit einem belustigten Grinsen im Gesicht, bevor ich ihn wieder ernst musterte.
Er hatte wirklich keine Ahnung, wovon ich sprach aber mittlerweile hatte ich zu viel gesagt und er würde es in irgendeinem Buch herausfinden, da konnte ich es ihm auch gleich erzählen.
"Morgen Nacht ist Vollmond", erklärte ich und sah wieder auf meine Hände, "Deshalb bin ich jeden Monat für mehr als nur die Nacht nicht da."
Die restlichen Worte blieben mir in der Kehle stecken und ich trank mein Glas aus nur um es meinem Bruder dann wieder zuzuschieben, damit er nachfüllen konnte. Ich war mir sicher, dass ich ihm nicht noch mehr sagen musste, sodass er verstand was ich ihm sagte und deshalb schwieg ich. Ich konnte mein eigenes Herz schlagen hören und musste schließlich meinen Bruder ansehen. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde, tatsächlich verspürte ich auch etwas Angst vor seiner Reaktion. Er lebte seit Jahren unwissentlich mit einem Werwolf unter einem Dach und ich brachte ihn und Nathan jeden Monat aufs Neue in Gefahr, ich hasste mich selbst dafür, aber ich konnte die beiden einfach nicht verlassen...

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Tyler
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Besen

von Tyler am 13.12.2018 15:09

"Da hast du wahrscheinlich wirklich recht" lachte ich mit ihm bevor er wieder ernst wurde. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich würde wahrscheinlich sogar mein Kopf vergessen wenn er nicht angewachsen wäre. Kyles schon beinahe niedergeschlagene Blick und wie er auf seine Hände starrte ließen mir das Lachen schnell vergehen. Es schmerzte ihn so sehen zu müssen. Er war mein Bruder und einfach alles für mich. 
Vollmond. Mehr brauchte er tatsächlich nicht sagen. In meinem Kopf war es nun wie in einem dieser Murmelspiele für Kinder oder ob einem jemand verraten hatte wie ein Zaubertrick funktionierte. Plötzlich wurde mir so viel klar. Die schlechte Laune die oft überhaupt nicht zu ihm passte und für die ich nie einen Grund gefunden hatte. Der starke Alkohol und vor allem die Menge und das nicht nur am Todestag seiner Freundin. Meine Gedanken sponnen immer weiter aber ich wollte ihn nicht länger schweigend anstarren ohne was zu sagen. "Heißt dass? Dann bist du ein...?" stotterte ich vor mich hin. Es war schließlich auch alles andere als leicht diese Worte über die Lippen zu bringen und laut auszusprechen aber schließlich musste ich sicher gehen, dass ich ihn nicht falsch verstanden hatte. "Kyle, willst du mir damit sagen, dass du ein... ein Werwolf bist?" flüsterte ich ungläubig. Wie hatte er das so lange vor verheimlichen können?
Ich musste mir selber eingestehen, dass ich geschockt war, verletzt und auch ein wenig sauer aber aus ganz anderen Gründen wie Kyle vielleicht vermuten würde. Ich hatte noch nie einen Werwolf kennen gelernt aber wir hatten damals in der Schule auch Werwölfe behandelt. Vieles von damals wusste ich nichtmehr aber diese Geschichten für die ich sie damals hielt waren spannend genug gewesen mein Interesse zu wecken. 
"Wieso,... Seit wann?.... Warum?" kam nur aus meinem Mund während ich ihn mit offenem Mund anstarrte. Ich hatte mit viel gerechnet, vielleicht Spielsucht oder ein Treffen irgendeiner Selbsthilfegruppe aber niemals damit. Mein Bruder war ein Werwolf. 

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