Am Kamin

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Marik am 08.07.2017 18:05

Irgendwann hatten wir wohl unseren Rhythmus gefunden, denn das Tanzen ging dann fast von alleine. Anfangs war ich noch etwas unsicher darüber gewesen, ob ich es denn überhaupt schaffen würde, ohne ihr dabei zu nahe zu komen, doch es klappte erstaunlich gut. Ich konnte mich nicht über ihre Tanzkünste beklagen, wie war zweifellos talentiert.
Gerade als das Lied wechselte und ich kurz davor war, eine Drehung zu versuchen machte sie einen falschen Schritt. Entweder war sie zu sehr in ihren Gedanken gefangen gewesen oder der Boden war uneben. So oder so war das Ergebnis dasselbe: Sie fiel nach vorne und stieß mich unweigerlich um. Vielleicht hätte ich uns noch abfangen können, doch ich war selber so überrascht gewesen, sodass es bereits zu spät war.
Ich knallte rückwärts auf den Boden, nicht etwa auf einen Teppich, nein direkt auf den harten Boden. Meinen Kopf konnte ich noch halbwegs oben halten, wodurch er nicht auf dem Boden auftraf. Als ich gerade wieder nach Luft schnappen wollte wurde die mir gleich wieder aus den Lungen gedrückt, als Liv auf mich drauf fiel. Ich hoffte mal, sie fiel relativ weich. Der Nachteil, wenn man nur aus Haut und Knochen bestand war, dass jeder sich darüber beschwerte, dass man nicht weich genug war. Muskeln waren zwar auch nicht weich aber definitiv angenehmer und attraktiver. Irgendwie schien es so, als würde das Schicksal sich zu rächen. Bei unserer ersten Begegnung hatte ich sie versehentlich umgestoßen, jetzt war es anders herum.
Ich blinzelte benommen und begann langsam wieder zu atmen, während sie mich einfach nur ansah. Sie wirkte genauso verwirrt wie ich und ich erwartete schon, dass sie sich gleich wieder aufregen würde. Vielleicht würde sie mir die Schuld geben? Oder sich über ihre Unachtsamkeit beschweren? Oder darüber, dass ich das Gleichgewicht verloren habe und wir beide umfielen? Alles war möglich.
Dann, aus heiterem Himmel, fing sie an zu lachen. Statt zu schreien fing sie an zu lachen. Na gut, diese Situation war mehr als nur seltsam, das musste ich zugeben. Leider hatte ich die Angewohneheit, dass ich es nicht lange aushielt jemanden lachen zu hören, ohne mitzulachen. Obwohl sie auf mir lag und mein Rücken leicht schmerzte fing ich an zu lachen. Es war ein gutes Gefühl, das mal wieder zu tun. Ungezwungen und herzlich lachen.
Liv rollte sich von mir herunter und beruhigte sich langsam wieder, während ich noch am Boden liegen blieb und leise vor mich hin kicherte. Sicher klang das Geräusch seltsam, doch das war mir in diesem Moment wirklich egal.
Sie rappelte sich noch immer leise lachend auf und sah mich an, so als wollte sei überprüfen, ob noch alles an mir dran war. Ich lächelte und stand langsam auf, während mein Rücken überraschenderweise kein ungesundes Knacken von sich gab und langsam aufhörte weh zu tun.
"Oh nein keine Sorge, es ist alles in Ordnung.", meinte ich und lächelte leicht, während mein Blick kurz auf die Uhr hinter ihr fiel. Schon nach ein Uhr morgens. Verdammt, ich hielt sie wohl vom Schlafen ab. Ich schätzte sie einfach mal als die Art Mensch ein, die wütend wurden, wenn sie nicht genug Schlaf bekamen.
Ich machte den Plattenspieler aus und fuhr mir kurz durch die Haare, ehe ich mich wieder zu Liv drehte. "Ich denke, eine Mütze voll Schlaf würde uns beiden noch gut tun, findest du nicht?", schlug ich mit einem müden Lächeln vor und machte dabei eine kurze Handbewegung in Richtung der Uhr, damit sie sah was ich meinte. Eigentlich wehrte ich mich gegen das Schlafen, doch ich wusste, dass ich nach drei Tagen ohne Schlaf den Punkt erreicht hatte, an dem meim Körper jederzeit aufgeben könnte. Das war mir schon ein paar Mal passiert, innerhalb von ein paar Minuten fuhr mein Kreislauf runter und ich kippte einfach um um zu schlafen. Keine tolle Sache, ich wollte das möglichst vermeiden.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Liv am 04.07.2017 22:38

Sieh mal einer an. Der Kleine war gar nicht mal so übel beim Tanzen. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Vor allem da er sich sonst wie ein Elefant im Porzelanladen aufhielt. Aber jetzt führte er mich so sicher wie ein Profi. Da konnte selbst der Kontrollfreak in mir nichts zu mekern finden.
Ich war wirklich und wahrhaftig....naja eben beeindruckt. Daher gönnte ich mir auch einen kleinen....wirklich Klitzekleinen Moment der Schwäche und gab ihm vollends die Kontrolle über den Tanz. Und es war ein recht... ungewohntes Gefühl
Nicht wirklich Unangenehm aber doch recht....ungewohnt. Und mit diesem Gefühl wuchs noch etwas anderes in mir.
Angst.
Angst davor, was passieren könnte. Angst davor, das ich ihn unbewusst zu all diesen seltsamen Dingen zwang - immerhin tanzte er gerade mit mir zu einem Song von Elvis, dem wohl schnulzigsten Sänger unserer Zeit! Ich hatte Angst, dass er es nicht tat weil er es wollte, sondern weil mein Erbe ihn dazu veranlasste. Was unweigerlich zur Folge hatte, das ich von ihm am Ende verletzt werden würde. Und das wollte ich nicht....nicht schon wieder
Und plötzlich wurde mir alles zu viel. Die Musik war zu laut, das Zimmer zu grell und er mir viel zu nah. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Ich war in der Falle, war blindlinks hinein getappt.
Die Angst schnürte mir die Kehle zu und legte sich wie bittere Galle auf meine Zunge. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, machte Fehler die ich sonst nicht machen würde.
Und schließlich kam es, wie es kommen musste. Ich machte den völlig flaschen Schritt im völlig falschen Moment und fiehl mit Marik zusammen geradewegs auf den Boden....schon wieder
Aber diesesmal war ich es, die wich landete. Denn Marik hatte das große Pech, direkt unter mir zu liegen
Aber das war ok, denn der Schreck über diesen wirklich nicht elleganten Patzer meinerseits hatte die Angst wieder zurück in ihr dunkles Verließ gedränkt. Nicht einmal Peinlich war es mir, so überrascht war ich über diese derzeitige Situation
Ich konnte nur auf ihn liegen und ihn mit gorßen Augen ansehen während ich mich fragte, wie bei Merlins gelben Bart das hatte passieren können....Und seit wann das zu einem Tanz gehörte
Diese Situation war so Skuril und unverständlich von mir, dass sich mein Gehrin förmlich dagegen sträubte, die Informationen zu verarbeiten und sie mir geordnet vor zu setzen. Und Mik's betröppeltes Gesicht, welches ungefähr genau so Überrascht aus der Wäsche schaute wie ich mich fühlte, half nicht gerade bei der Lösung dieses Problems
Nur langsam drängte sich in mein Verstand, was genau hier passiert war und im Grunde hätte ich jetzt mit Peinlichkeit, Ärger oder irgend was anderes reagieren müssen....Aber statt rot zu werden oder ihn zur Sau zu machen....brach ich in schallendes Lachen aus. Ich musste so sehr lachen, dass mir sogar die Tränen kamen.
"Tu-tu-tut mir leid." prustete ich zu ihm hinunter und rollte mich endlich von ihm herunter während ich einfach weiter lachte.
Die Sache war aber auch zu komisch. Das ich - eine Veela - uns beim Tanzen ausgerechnet auf die Bretter schickte....zu köstlich
Von wegen: elegante und schöne Wesen. Pah
"Es tut mir leid...." brachte ich nach einigen Sekunden hervor, als ich mich soweit beruhigt hatte um meine Stimme wieder kontrollieren zu können.
"Ich hoffe du hast dir wegen meinem....Ungeschick nicht noch mehr weh getan." mit Müh und Not rappelte ich mich auf, wobei ich noch immer ein wenig lachen musste. Ich wollte es nicht, aber ich konnte einfach nicht aufhören.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.07.2017 22:38.

Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Marik am 03.07.2017 23:03

Sie gab scheinbar auf, so wie jeder irgendwann. Jeder, mit dem ich darüber diskutierte, ob ich ein Versager, ein Freak oder ein sonderbarer Typ war gab irgendwann auf mit mir zu diskutieren. Jeder war es irgendwann leid, sich das anzuhören was ich zu sagen hatte, was auch gut so war. So holte mich keiner aus meiner "Illusion" heraus, so stimmte mich keiner um. Ich würde mich nie freiwillig als normal, gesellig oder nicht seltsam bezeichnen, nicht einmal wenn es lebensnotwendig wäre. Ich hörte doch, was die anderen sagten und sie hatten recht, alle.
"Das ist längst passiert, tut mir leid.", murmelte ich und versuchte, dabei so aufrichtig wie möglich zu klingen. Es tat mir wirklich leid. Der Ausdruck in ihren Augen zeigte, dass sie wirklich eine höhere Meinung von mir hatte, als ich selbst. Ich wollte nicht, dass sie mich so ansah, es passte irgendwie nicht, es war ungewohnt. Manche vor ihr hatten diesen Ausdruck schon, doch irgendwann verloren sie ihn und ersetzten ihn durch Spott.
Scheinbar wollte sie sofort nachdem ich meinen Satz beendet hatte etwas erwidern, doch es war so, als würde sie überlegen. Ich konnte ihr förmlich dabei zusehen, wie sie mit sich selbst redete. Vermutlich versuchte sie, mich möglichst laut für meinen unerhörten Einfall anzuschreien. Tanzen. Marik, tolle Idee, wirklich. Tanz ruhig mit jemandem, der dir am liebsten die Augen auskratzen und zum Frühstück braten würde.
Doch dann, als ihr innerer Monolog scheinbar zuende war schloss sie ihren Mund wieder und stand auf. Elegant, so wie immer. Sie zog ihren Zauberstab und drehte sich damit in die Richtung des Plattenspielers, der am anderen Ende des Raumes war, um ihn anzuschalten. Sofort erklangen bekannte Töne, die ich schon oft gehört hatte. Manchmal, wenn ich nicht schlafen konnte summte ich die Melodie dieses Liedes vor mich hin, da es sich mittlerweile schon so in meinen Kopf gebrannt hatte, obwohl ich nicht einmal wusste, ob mir diese Musik gefallen sollte oder nicht. Aber die Musik passte irgendwie zu der Situation, die gerade vorherrschte. Auf eine schräge Art und Weise. Und natürlich hatte sie einen ansprechenden Takt, was zum Tanzen ja recht vorteilhaft war.
Ich kratzte innerlich den letzten Rest an Energie zusammen, die noch übrig war nach drei Tagen fast ohne Schlaf und lächelte schwach, als Liv meine Hand nahm. Kurz entsinnte ich mich noch einmal der Schritte, da es eine Weile her ist, dass ich das letzte Mal getanzt hatte und ich nicht versagen wollte. Meine andere Hand legte ich auf ihre Taille, ehe ich sie in einer sanften Bewegung nahe genug zog, um mit ihr tanzen zu können. Der Größenunterschied zwischen uns war noch immer beachtlich und irgendwie niedlich. Ich wartete einen kurzen Moment ab, um den Takt zu verinnerlichen, ehe ich auch schon begann zu tanzen und Liv dabei sanft aber bestimmt zu führen. Das Tanzen erinnerte mich an Zuhause und brachte mich unweigerlich zum Lächeln. Es war schön, ich hatte es wirklich sehr vermisst, doch nach ein paar Takten waren die Bewegungen wieder so vertraut wie damals, als ich es gerlent hatte. Alles klappte, ich trat Liv nicht auf die Füße, schaffte es den Takt zu halten und sogar meine bandagierte Hand war in diesem Moment egal. Wenigstens etwas kriegte ich hin, ohne dabei zu wirken wie ein verschlafener Elefant im Porzellanladen.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Liv am 27.06.2017 19:27

Es überraschte mich, dass er mich verstand. Immerhin kam das selten vor. Und erst recht bei Kerlen....Und er hatte recht. Ich hatte keine Lust mehr, von den Menschen in meiner Umgebung etnäuscht zu werden.
Und wenn ich das richtig verstand, ging es ihm in dieser Hinsicht ähnlich. Nun, das verband wohl doch....irgendwie zumindest.
Allerdings verlor ich diesen Eindruck doch recht schnell wieder, da er einfach darauf beharrte ein Versager zu sein. Nun ja, wenn er denn unbedingt wollte. Obwohl ich ihn in diesem Punkt - und ich tat es wirklcih nicht gern - wiedersprechen musste. Er war seltsam, chaotisch, dessorientiert und vollkommen Verrückt. Aber er war kein Versager. Aus seine eigene völlig verquere und nicht wirklich nachvollziehbare Weise war er eigentlich ganz Süß.
Nicht, dass ich ihm das jemals sagen würde. Nicht einmal unter Folter. Das ging mir dann doch was zu weit.
"Glaub was du willst. Ich kann dich eh nicht davon abhalten." meinte ich daher nur schulterzuckend und machte mcih daran meine Tasche wieder einzuräumen. Dabei hoffte ich, dass ich sie in meiner Schulzeit nie wieder brauchen würde.
"Wenn du dir nur lange genug einredest ein völliger und absoluter Versager zu sein, dann wirst du das Ziel auf jeden Fall früher oder Später erreichen." machte ich ihm dabei mit leicht bissigem Spott Mut.
Ich mochte es einfach nicht wenn Menschen sich Über oder Unterschätzend.... auch wenn ersteres eher öfter der Fall war als letzteres. Aber im Endefekt kam in beiden Fällen das Gleiche raus
Allerdings kam ich nicht einmal mehr lange dazu, darüber nachzudenken. Denn schon bot er mir an, mit ihm zu tanzen....was mich zugegebener Maßen wieder total aus der Bahn warf.
Wie schaffte er es einfach immer, etwas zu tun oder zu sagen, was mich so überraschte?
Sprachlos starrte ich ihn völlig verblüfft an und erst nach geschlagenen dreißig Sekunden viel mir auf, das dabei mein Mund sperangelweit offen stand.
Wie Peinlich
Schnell klappte ich ihn zu und hob eine Augenbraue, bereit ihm die Abfuhr seines Lebens zu erteilen. Immerhin, was glaubte er denn wer er war? Mit mir tanzen zu wollen!
Mit mir
Ich holte also Luft und wollte ihn schon gekonnt und nach allen Regeln der Kunst zusammenfalten ....bekam jedoch kein Ton heraus. Egal wie sehr ich mich anstrengte, ich konnte nicht das Miststück sein, das ich wollte
Warum nur?
War es vielleicht, weil er mir leid tat? Immerhin gab er kein gutes Bild von sich. Er war völlig erschöpft und gab ein Bildnis des Jammerns von sich. Weiter schien er wie ich allein an dieser Schule zu sein. Ohne Freunde oder jemanden, der sich um ihn kümmerte ...Und das er wen brauchte, der sich um ihn kümmerte sah ja jeder Trottel
Vielleicht war er sogar ärmer dran als ich. Immerhin hatte ich Myrthe und Meister Yoda mit denen ich reden konnte. Aber er? Nach eigenen Angaben hatte er nur eine bösartige Katze die den Namen eines Serienkillers trug. Nicht sonderlich viel versprechend
Ich klappte also meinen Mund wieder ordnungsgemäß zu und erhob mich...Allerdings ohne Musik würde das ziemlich seltsam sein. Also schnippte ich mit dem Zauberstab und spielte die Platte ab, die gerade im Plattenspieler war
Ich hoffte auf nen schnellen Song und es kam
"Wer zum Henker hört hier denn Elvis Presley...?" verwundert sah ich auf den Spieler der den King gerade mit seiner samtigen Stimme 'In the Gheto' singen ließ
Irgendwie brachte es mich zum Schmunzeln, denn ich selbst mochte die samtig weiche Stimme dieses Genies. Also lächelte ich Marik an und nahm seine Hand
"Mal sehen was du kannst, Mister White." forderte ich ihn auf und konnte mir dabei ein kleines, kokettes Grinsen nicht verkneifen. Es war lange her, dass ich das letzte mal getanzt hatte und irgendwie freute ich mich auch darauf.

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Marik am 25.06.2017 14:19

"Naja, ich d-da-dachte... a-aber wenn du nicht willst...", stammelte ich ziemlich unzusammenhängend und ohne erkennbare Kernaussage auf ihre Frage hin. Ja, ich hatte mir wohl irgendwann eingebildet, dass wir uns gut genug verstanden, um vielleicht Freunde zu sein. Scheinbar war Liv davon nicht so begeistert wie mein Unterbewusstsein. Aber sie hatte mich Mik genannt. Normalerweise nannte mich jeder Marik, selten aber Mik. Vermutlich war Marik ihr gerade zu lang gewesen und ich interpretierte mir zu viel hinein.
Ah, jetzt wusste ich, wieso ihre Begeisterung nicht sonderlich groß war. Sie hatte wohl ein ähnliches Problem wie ich. Freundschaften hielten nicht lange, man wurde schnell als "der komische Typ" abgestempelt. "Ich kann verstehen, wenn du das nicht möchtest, wirklich. Es ist okay, bei mir sind bisher auch fast alle Freundschaften irgendwann aus dem Nichts zerbrochen, da will man doch nicht, dass das nochmal passiert, oder? Ich dachte nur, dass wir uns an irgendeinem Punkt wohl doch relativ gut verstanden haben, tut mir leid, wenn ich dich so damit überfallen habe.", erwiderte ich und lächelte schwach, fast schon etwas traurig. Wenn es darum ging zu verstecken was in mir so vorging war ich mehr als nur ein bisschen schlecht. Ja, es war wirklich ein bisschen traurig.
Als sie mich schärfer anfuhr als erwartet blinzelte ich kurz erstaunt. Sie hatte wohl etwas dagegen, dass ich mich für einen kompletten Versager hielt, da war ja interessant. Ich wollte meine Aussage erst noch verteidigen, doch ehe ich Luft holen konnte um etwas zu sagen fuhr sie schon fort. Oha, ich hatte wohl einen wunden Punkt oder sowas erwischt.
"Sorry? Ich hab nur erstens keine hohe Meinung von mir selbst und meinen Fähigkeiten und zweitens stimmt es doch schon ein bisschen. Tut mir leid, in der Hinsicht bin ich stur bezüglich meiner Ansicht.", sagte ich als sie fertig war und sah ihr dabei besser nicht in die Augen. Ja, ich war stur in der Hinsicht und nein, das würde sich nicht so schnell ändern, auch nicht mit viel Mühe.
Es schien fast so, als wollte sie doch irgendwie hingehen, oder zumindest darüber nachzudenken es zu tun. "Ja, kann ich. Wenn du meine Qualitäten testen willst kannst du das auch gerne tun." Hatte ich ihr gerade angeboten zu tanzen? Jetzt? Hier? Ja, hatte ich wohl. Das Tanzen hat mir meine Mutter bereits beigebracht als ich gerade mal 14 war, damit ich es auch ja auf Familienfesten und so weiter konnte. Bisher schien es meinen Partnerinnen immer zu gefallen. Wie auch immer, ich konnte tanzen aber wusste nicht, ob ihr meine Qualitäten ausreichten. Beim Tanzen war ich im Gegensatz zum Normalzustand nicht ungeschickt, was man eigentlich gar nicht erwarten konnte.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Liv am 22.06.2017 23:30

Als er sich wunderte, warum ich mich bei ihm bedankte konnte ich ein kleines Schnauben nicht ganz unterdrücken.
Keine Große Sache, ja? Der Typ hätte Mik locker in zwei Hälften reisen können und wäre dabei noch nicht einmal ins Schwitzen gekommen!
Doch warte...wie war das letzte jetzt noch einmal? Für Freunde tat man sowas?
Seit....wann waren wir Freunde? Wie kam er nur auf sowas? Hatte ich mir seit der ersten Sekunde unserer seltsamen Korrespondenz  mir nicht mehr als nur ein wenig Mühe gegeben, so fies und unausstehlich wie nur möglisch zu sein?
"Seit wann sind wir Freunde, Mik? Da ist mir wohl was essentiell Wichtiges entgangen." meinte ich daher nur so kühl wie nur irgend möglich und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue in die Augen.
"Ich bin dir wirklich Dankbar für deine Hilfe und alles. Aber ich glaube nicht das es eine gute Idee ist, wenn wir dieses....Was auch immer weiter verfolgen. Früher oder später wird es einfach nur schlecht enden." Das tat es immer, wenn ich mir Freunde suchte. Ich  war wohl einfach nicht der Typ für sowas. Schade eigentlich
"Und überhaupt....warum solltest du mit mir befreundet sein wollen? Ich bin weder Nett noch Charmant noch in irgend einer Form Umgänglich oder Liebenswert. Ich sehe nicht, warum du noch mehr mit mir zu tun haben wollen würdest." Ich verstand es tatsächlich nicht. Jeder mit ein wenig Verstand und gesunden Selbsterhaltungstrieb würde sich von mir fern halten wollen... Hatte er schon so viele Nächlte lang nicht geschlafen, um das nicht zu sehen? Besorgt musterte ich noch einmal sein Gesicht...
Alerdings rissen seine nächsten Worte mich wieder ganz und gar aus meinen Gedanken und ich sah ihn verdutzt an. Nicht weil ich  mit dem Inahlt der Nachricht überforder war sondern weil er zum ersten mal mehr als nur zwei, drei Worte zu ihr gesagt hatte.... Ich hätte beinahe bezweifelt, das er dazu fähig war.
Hatte ich mich wohl geirrt.
"Was soll das, Mik?" fragte ich ihn streng und sah ihn mit einer Mischung aus Gereiztheit und genervtheit an.
"Ich habe nie behauptet, dass du ein Versager bist." Hab es nur vermutet. Aber das sage ich ihm da doch besser nicht.
"Und du solltest besser auch nicht so von dir reden. Damit stellst du dein Licht unter nem echt gewaltigen Scheffel! Ich bin schon so einigen Versagern begegnet" - mein Dad zum Beispiel! "und ich kann dir garantieren, du bist keiner...zumindest noch nicht. Aber wenn du dir mühe gibst, wird das schon." Ich zwinkerte ihn zu und schüttelte dann nur den Kopf. Verstehe einer mal die Menchen, ich tat es nicht.
"wie auch immer. Ich sehe keinen Grund, meine Entscheidung gegenüber dieser dummen Veranstaltung zu ändern....Aber wenn doch, bist du der erste den ich frage ob er sich mit mir langweilen will.....Du kannst doch tanzen, oder?" Kurz stellte ich mir vor, wie es wäre mich doch mal dem sozialen Leben anzuschließen und mich ein wenig zu amüsieren.
Wäre vielleicht doch ganz nett, oder?

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Marik am 21.06.2017 22:36

"Da wären wir wieder bei dem Thema 'welche Freunde'. Die wenigen die ich habe wissen nichts davon.", murmelte ich während ich mir die Lippe wund biss, um nicht aufuschreien. Es war wirklich verdammt schmerzhaft, als sie ihr Kräuterzeug auf meiner Hand verteilte und ich hoffte einfach nur, dass es schnell vorbei war. Ansonsten müsste sie meine Lippe am Ende auch noch festnähen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war sie damit fertig, meine Hand zu quälen. Ich atmete erleichtert auf, als der Schmerz langsam verging. "Danke.", hörte ich Liv leise murmeln, während sie noch einmal meine Hand begutachtete. Für was bedankte sie sich denn? Oh achso, die Sache mit dem Typen von eben. "Nichts zu danken, war keine große Sache. Für Freunde tu ich sowas doch gern.", sagte ich lächelnd und leckte mir anschließend etwas Blut von der Lippe. Es sah sicher toll aus aber ich war nicht gut darin, mit Schmerzen umzugehen. Merlin sei Dank bin ich noch nie in eine große Prügelei geraten, nur ein paar kleinere, nicht allzu schmerzhafte.
Scheinarb war sie noch nicht fertig mit der Prozedur, denn sie zog eine weitere Dose aus ihrer Tasche. Als sie sie öffnete nahm ich sofort den beißenden Geruch der Salbe wahr und verzog leicht das Gesicht. Ugh. Solange das Zeug mir nicht gefühlt die Hand wegätzte und einfach nur stank war es halb so schlimm. Liv verteilte die schwarze Salbe auf meiner Hand, während sie sich über das Sommerfest ausließ. Ich konnte mir ein leises Lachen leider nicht verkneifen. "Mein Traumdate gibt es leider nicht, da muss ich dich enttäuschen. Ich werde vermutlich da hin gehen, damit mein Leben wenigstens ein bisschen Abwechslung hat. Wenn du es dir nochmal anders überlegst kannst du es mir ja vorher noch sagen, dann warte ich auf dich." Hatte ich bisher schon so viele Worte am Stück zu ihr gesagt? Ich glaube kaum. Eigentlich hatte ich vorgehabt, einfach allein zu dem Fest zu gehen, nur damit ich mal kurz da war. Vermutlich wäre ich dann irgendwann verschwunden, wenn es eh keinem mehr auffiel ob ich nun da war oder nicht. Wenn Liv es sich wirklich anders überlegte und doch hinging sah die Sache schon anders aus. Ich würde wohl bleiben müssen, um aufzupassen, dass ihr nichts passierte. Solange mir keiner was ins Getränk mischte würde ich sowieso vermutlich nüchtern bleiben, da ich nicht wirklich trinkfest war. Sobald ich dann auch nur ein bisschen zu viel hatte ging es bergab. Ich wurde anhänglich und konnte reden wie ein Wasserfall. Das war nicht schön anzusehen glaub ich.
"Ich halte gerne als Ausrede her, falls wer fragt werde ich wohl sagen, dass du es dir anders überlegt hast und lieber gar nicht, statt mit einem kompletten Versager hingehst. Das klingt doch für deinen Ruf angemessen, oder?", fragte ich vorsichtig, da ich nicht wusste, wie sie wohl auf den zweiten Satz reagieren würde. Ich war zwar schusselig aber nicht blind oder blöd. Noch dazu sah ich die Blicke, die ihr andere zuwarfen. Sie sahen zu ihr auf, sie war engagiert, fleißig, hatte gute Noten, sah gut aus. Ihre kühle Art hielt die meisten wohl davon ab, mit ihr zu reden, also wäre die Ausrede doch vielleicht passend. Oder ich hatte gerade Anlauf genommen und war dabei in ein Fettnäpfchen zu springen.
"Danke... Ich hoffe mal, das Zeug wirkt so gut wie es stinkt.", murmelte ich während ich meine Hand betrachtete. Mal sehen, wie gut ihr Wundertäschchen so war.

(Sorry, ich hab total verpennt dir zu antworten, ich hoffe, du kannst mir vergeben '-.-)

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Liv am 19.06.2017 21:35

"Du solltest wirklich besser auf dich aufpassen....oder einen Freund bitten, dass für dich zu tun" meinte ich nur während ich mich darauf konzentrierte, das rote Fleisch was mal eine Hand war zu behandeln. Scheinbar war der Kerl vor mir noch gefährdeter als ich  ohnehin schon geglaubt hatte. Auch ohne dieser Story mit dem Messer. Ob ich ihm das so ohne weiteres abkaufte? Nicht wirklich.
Irgendwas an der Geschichte stank wie dreit Tage alter Fisch. Aber ich konnte den Finger nicht wirklich darauf legen.
Allerdings beschloss ich fürs erste, es darauf beruhen zu lassen. Im Grunde ging es mich auch nichts an, was er so anstellte. Es war ja schließlich nicht so, als das wir Freunde waren....
Apropos...da fällt mir doch glatte ein....
"Danke." sagte ich leise, beinahe schon schüchtern und begutachtete ganz genau mein Werk. Es war mir gerade zu peinlich, ihm in die Augen zu schauen. Vor allem da ich nicht wirklich gut darin war, mich zu bedanken. Aber in dieser Situation kam es mir angebracht vor. Vor allem da er ein tracht Prügel für mich riskiert hatte. Und das obwohl ich weder nett zu ihm war geschweige denn dass er mich kannte. Natürlich schob ein Teil meines Verstandes diesen Umstand darauf, dass die Veela in mir ihn dazu gebracht hatte. Doch ein anderer Teil - klein, leise und sehr verzweifelt - klammerte sich an die Hoffnung, dass er es getan hatte weil er einfach von Grundauf ein netter Kerl war.
Diesen Teil brachte mein Ratzionaler Verstand zum Glück schnell zum Schweigen.
Mich räuspernd nahm ich eine Dose mit einer schwarzen Salbe darin und ein Spachtel. Vorsichtig bestrich ich seine Hand mit der Salbe, die ein wenig nach Pferdepisse roch aber die Heilung gut ankorbelte.
"Du brauchst dir auch keine Sorgen wegen dem Fest zu machen. Ich habe nicht vor, dahin zu gehen. Also kannst du dir in Ruhe dein Traumdate angeln ... oder was auch immer du vor hattest." klärte ich ihm dann auch gleich auf und sah nur kurz in seine Augen, die mich wie immer treudoof ansahen. Irgendwie schon trollig
"Ich meine, wer will schon zu so was gehen. Jugendliche die sich besaufen und begaffen und am nächsten Tag sich das Maul darüber zerreißen, wer mit wem wo dort war und was sie trugen und lauter so ein unwichtiger Kram. Das ist doch albern!" maulte ich weite. Nein, für kein Gold der Welt würde ich mich freiwillig dort blicken lassen. Das war mir zu doof.
Ich würde schön entspannt zu Myrthe gehen und dort meine Comics lesen oder an meinem eigenen weiter zeichnen. Oder ich würde in der Bibliothek gehen und noch etwas lernen. So oder so, alles war besser als dieses blöde Fest
"Allerdings werde ich dich weiter als Ausrede nehmen. Das scheint effektiver zu sein, als dass ich die Leute einfach anschreie und verfluche." Ich legte Kräuter auf die Hand und begann dann, sie zu verbinden. Der fertige Verband sah nicht mal schlecht aus
Meine Jahrelange Übung zahlte sich endlich aus!
"Aber wenn es dir gefällt kannst du am Ende sagen, du hast mir den Laufpass gegeben. Keine Ahnung, wie ihr jungs das so regelt."
Zufrieden mit meiner Arbeit lehnte ich mich zurück und grinste ihn an.
Ja, ich grinste....konnte schon mal vorkommen!
"Fertig. In ein paar Tagen ist alles wie neu."

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Marik
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Marik am 18.06.2017 23:40

Der Typ, der aus mehr Muskeln bestand als ich mal drei, sah mich ziemlich unerfreut an. Er wirkte ziemlich sauer und sehr angsteinflößend, fast so wie der kleine Slytherin, der mir vor zwei Wochen gedroht hatte, er würde mich umbringen wenn ich ihm nicht aus dem Weg ginge. Beides komische Typen. Ich wollte eigentlich ein Stück zurückweichen, als er immer näher kam, doch dann würde ich Liv zwangsweise mitziehen und sie würde merken, was für ein Schisser ich doch eigentlich war. Eigentlich konnte sie sich das ja sowieso denken bei der Angst, der ich alleine schon vor ihr hatte. Ob Knochenbrüche weh taten? Ich hatte mir trotz meines Ungeschicks noch nie etwas gebrochen, doch ich stellte mir eine gebrochene Nase oder irgendwas anderes, was gebrochen ist sehr schmerzhaft vor. An meinem rechten Arm spürte ich, wie Livs Finger sich in mein Hemd krallten, so als wartete sie auch schon darauf, dass mir der Schädel eingeschlagen wird. Vielleicht würde sie mich ja im letzten Moment weg ziehen, wer weiß?
Gerade als ich schon die Augen zukneifen wollte, in der Hoffnung, dass meine Nase nicht so leicht brach nahm er meine etwas demolierte Hand und schüttelte sie mit den Worten "Respekt Kleiner.". Moment, was? Wie bitte? Er wollte mir nicht weh tun? Der Typ klopfte mir noch kurz auf die Schulter - was dazu führte, dass ich entsprechend ein bisschen schwankte - und ging dann einfach. Was zur Hölle war das denn eben? Ich hatte erwartet, dass er ausrasten würde. Ich atmete erleichtert aus und bemerkte erst dann, dass ich die ganze Zeit vor Schreck aufgehört hatte zu atmen.
"Ich... keine Ahnung, aber ich hab noch nie so lange die Luft angehalten.", murmelte ich auf ihre Frage hin, die darauf deuten ließ, dass sie ebenso verwirrt war von der Aktion wie ich. Ich fragte mich, ob sie wirklich mit mir zu dem Sommerfest gehen wollte, schließlich hatte sie es ja zu dem Berg aus Muskeln gesagt und somit war fast schon klar, dass sich das herumsprechen würde.
Das Ziehen an meinem Arm war dann ebenso plötzlich weg wie der gruselige Typ hier aufgetaucht war, was wohl hieß, dass Liv meinen Arm losgelassen hatte. Als ich den Mund aufmachte um die dumme Frage zu stellen, ob wir jetzt wirklich miteinander zu dem Sommerfest gingen, sprang sie mich schon fast an und schnappte sich meine Hand. Verdammt. Nein, nein, nein.
"W-Was?", fragte ich verwirrt, da ich nicht wusste was sie meinte. Hose runter? Was? Wofür? Ich verstand erst, als sie fragte, was mit meiner Hand passiert ist. Verdammt, mir fiel keine Ausrede ein, die halbwegs plausibel klang. "Ich... das... das war letzten Vollmond, ich bin geschlafwandelt und hatte einen echt schrägen Traum... als ich aufwachte saß ich mit einem Messer in der Hand am Schreibtisch mit zerstochenen Fingern.", erklärte ich leise als sie meine Hand begutachtete. Ja, sie sah schlimm aus, einige Schnitte waren entzündet und die Stellen an meinem kleinen Finger, an der ich wohl das Messer reingespießt hatte, sah auch nicht sonderlich toll aus. Sehr gut Marik, so macht man Eindruck.
Liv ließ meine Hand los und befahl mir, mich hinzusetzen und nicht mehr von der Stelle zu bewegen, was ich freiwillig befolgte. Nicht, dass sie mir doch noch die Augen auskratzte. Sie verließ den Raum und ich saß so da, als hätte mich jemand bestellt und nicht abgeholt.
Als sie zurück kam hatte sie eine kleine Tasche in der Hand, die irgendwie sehr edel und feminin aussah. In einem hellen blau mit ein paar Rüschen an der Seite. Ich fragte mich, was sie wohl darin aufbewahrte. Sie ging zu dem kleinen Tisch, der neben dem Sessel stand, in den ich mich gesetzt hatte und setzte sich darauf, ehe sie die Tasche öffnete und ein paar seltsam aussehende Sachen herausholte. Ich blinzelte langsam und fragte mich, wozu das Zeug wohl gut war.
Sie zog ein Tuch aus der Tasche, breitete es auf ihrem Schoß aus und legte meine Hand darauf, während sie eine der Phiolen in ihrer freien Hand hielt. Die Flüssigkeit darin war klar und als Liv sie auf ein weiteres Tuch träufelte meinte ich, ein paar Kräuter zu kennen, nach denen sie roch. Vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein. Ganz sanft tupfte sie die Schnitte ab und ich biss mir auf die Lippe, um keinen Ton von mir zu geben. Verdammt, das brannte vielleicht. Es war fast schlimmer als die Schnitte selbst, denn ich hatte nichts gespürt als ich sie mir zugefügt hatte. Ich fragte mich, wieso sie das tat. Tat ich ihr leid? Oder wollte sie etwas wiedergutmachen? Aber ich wüsste nicht was und ich wollte besser nicht nachfragen.

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Liv
Gelöschter Benutzer

Re: Am Kamin

von Liv am 18.06.2017 09:05

Erleichtert atmete ich innerlich auf als Mik dieses dumme, kleine Spiel mit spielte. Auch wenn mich seine Aussage ziemlich nach Luft ringen ließ.
Ob seine Sachen farblich zu meinen passten? Wen interessierte denn sowas? So lange er nicht gerade irgendwas pinkes trug war es mir theoretisch sowas von egal was er trug! Aber ich hielt - statt mit den Augen zu rollen - tapfer mein Lächeln aufrecht. Sogar als der Fleischklops auf uns zu kam und sich drohend vor Mik und mir aufbaute.
Mist, verdammter! Das hatte ich nicht bedacht. Manche Jungs neigten zur übertriebener Gewalt, wenn sie ne Abfuhr kassierten. Nicht mir gegenüber. Natürlich nicht! Aber Mik stand gerade ein klein wenig Gefährlich hier....Vielleicht sollte ich schon mal den Leichenbeschauer anrufen?
Mister Universum sah Mik aus ziemlich grimmigen Augen an, hob die Faust während sein Gesicht quasi ganze Arien von Mord und Totschlag vorsang....Der Typ war echt unheimlich....
Innerlich machte ich mich schon bereit Mik irgendwie in den Krankenflügel zu schleppen da dieser Troll ihn bestimmt alle Knochen im Leib brechen würde - was seltsamer Weise der Veela in mir so gar nicht gefiel. Wütend kämpfte sie sich an die Oberfläche, so dass meine Augen sich dunkel färbten und sich kleine Äderchen sich um Augen und Stirn bildeten. Meine Hand, welche Miks Arm umklammert hielt, verkrampfte sich leicht und ich war bereit, in der Sekunde mich auf Mister-Spatzenhirn da zu werfen, wenn er es auch nur wagen sollte Mik ein noch so kleines Härchen zu krümmen!
Doch es kam alles ganz anders als ich es im Grunde erwartet hatte. Statt dass er Mik windelweich prügelte....schüttelte er ihm einfach mal die Hand! Ich und meine Veela waren so buff darüber, dass sie sich einfach zurückzog und dem sonderbaren da zusah....Mit offenem Mund wohl bemerkt. Wären wir in einem zweitklassigen Comic gewesen, wäre meine Kinnlade wahrscheinlich bis auf den Boden gefallen. Das hatte ich wirklich noch nie erlebt
Sehr britisch von den beiden.....
"Respekt Kleiner." faselte der Riese und klopfte Mik zudem noch auf die Schulter. Dann sah er mich mit traurigen Augen an und ....verschwand einfach. Ohne Knochen brechen und ohne alles andere..... Und ich starrte recht dümmlich noch immer die Stelle an, an der er bis vor kurzem noch gestanden hatte
"Was....war das?" brachte ich nach einigen Sekunden hervor. Wirklich, ohne mich slebst irgendwie hervorheben zu wollen. Aber für gewöhnlich endeten solche Versuche immer in einem Blutbad....übertragen gesprochen versteht sich.
Als mir bewusst wurde, dass ich noch immer seinen Arm festhielt, ließ ich ihn schnell wieder los und trat einen Schritt zurück. Natürlich konnte ich das ganze so auch nicht stehen lassen und überlegte mir schon ein Kommentar was arrogant und doch eine Spur dankbar klang als mein Blick seine Hand traf. Wie eine Furie sprang ich wieder vor und schnappte sie mir. Mir war schon vorher aufgefallen, wie zerschunden sie gewesen war. Allerdings wollte ich nicht den Eindruck erwecken, dass es mich interessierte. Jetzt jedoch standen die Dinge nun einmal ein klein wenig anders.
"So, Mik! Und jetzt Hose runter!" sagte ich während ich die Hand festhielt. Dann erst viel mir auf, wie ungönstig meine Worte gewählt waren
"Äh, ich meine...äh....was zum Teufel ist mit deiner Hand passiert? Und noch wichtiger, warum bist du damit nicht zur Krankenschwester? Scheiße man, ihr Männer macht mich fertig!" Ich erinnerte mich, wie wehement er sich weigerte, wegen dem Schlafproblem zur Krankenschwester zu gehen. Vielleicht war das so ein Männerding, vielleicht was anderes. Ich wusste es nicht. Aber die Hand war definitiv entzündet...wenn auch nicht schwer
"Ok," meinte ich und sah mich um bevor ich auf einen der Hocker deutete.
"Setz dich und beweg dich nicht von der Stelle, sonst lernst du mich kennen!" fauchte ich ihn an und deutete auf den Sessel am Kamin. Dann eilte ich hinauf in den Mädchenschlafsaal und holte die blaue Tasche. Meine Notfalltasche mit den letzten Resten von Beauxbatons. Damit eilte ich schnell zu Mik zurück, da ich dem Verrückten durchaus zutraute sich aus dem Staub zu machen. Doch zu meiner Verwunderung saß er noch ganz brav da
Innerlich aufatmend ging ich zu ihm und setzte mich auf den kleinen Tisch, welcher vor dem Sessel stand. Neben mir auf dem Tisch holte ich aus der Tasche einige Phiolen und Döschen raus die mit allerlei Tinkturen und Pasten gefüllt waren
Wir Franzosen waren nun einmal nicht so britsch wie die Briten. Bei uns wurde Wut noch mit Blut geschrieben.... wie ich selber das eine ums andere mal erfahren durfte. Und auch wenn ich zum Teil eine Veela war, mit einem wütenden Mädchen-Mob welches auf Krawall gebürstet war kam kein Wesen zurecht. Egal wie mächtig es war. Zum Glück kam das nur in Spitzenzeiten vor. Valentienstag zum Beispiel....oder eben Weihnachten
Vorsichtig nahm ich mir Miks Hand und legte sie mir auf ein weißes, weiches Tuch, welches ich auf meinem Schoß ausgebreitet hatte. Dann beträufelte ich ein Tuch mit einer klaren, nach Kräutern riechenden Flüssigkeit und begann die roten kratzer abzutupfen
Ja, es war untypisch für mich. Aber Mik hatte mir gerade in einer Situation geholfen die ihm eigentlich nichts anging. Daher schultete ich ihm etwas. Und Ich bezahlte im Gegensatz zum Rest meiner Familie meine Schulden

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