Korridor

Re: Korridor

Langsam könnten meiner Meinung nach wieder Ferien sein. Es ging mir jetzt schon wieder gewaltig auf die Nerven, dass ich oft bis spät in die Nacht arbeiten korrigieren musste und immer wieder außerplanmäßig mich mit Schülern unterhalten musste. Auch nervte es mich langsam, dass egal wie sehr ich versuchte hier ein guter Lehrer zu sein ich immer wieder bei einigen meiner Schülern versagte. So etwas war einfach nur entmutigend.
Endgültig genervt strich ich einen kompletten Satz einer Arbeit durch und legte die Pergamentblätter danach zur Seite. Es war viel zu spät um noch weiter Arbeiten zu korrigieren. Außerdem fehlte mir die Konzentration langsam. Morgen war ja auch noch ein Tag wo ich weiter arbeiten korrigieren konnte und mich weiterhin fragen konnte, was ich hier eigentlich falsch machte. Alles wahrscheinlich. Egal.
Langsam stand ich auf und streckte mich kurz. Müde war ich nicht wirklich, weshalb ich mich dazu entschloss einfach mal eine Runde durch das Schloss zu laufen. Vielleicht wurde ich dann ja müde, außerdem dürfte ich jetzt keinen Schüler mehr über den Weg laufen. Diese sollten nämlich alle schon schlafen. Zumindest war so die Theorie.

Re: Korridor

Die Ginflasche hatte ich in meiner Tasche versteckt, als ich mich langsam durch die Dunkelheit in Richtung Gemeinschaftsraum schlich. Ich hatte mich mit ein paar Freunden auf den Ländereien getroffen, was prinzipiell kein Problem gewesen wäre, hätte man die Uhrzeit ausgeblendet. Und die nur noch minimal befüllte Flasche in meiner Tasche. Ich atemete tief durch und konnte den Alkohol riechen,, als ich die Luft ausstieß. Bisher war ich unentdeckt geblieben, als ich hinter mir ein Geräusch hörte und mich reflexartig nach hinten drehte. Nichts. Kurz blieb ich stehen, starrte in den nur spärrlich beleuchteten Korridor und lief weiter ohne meinen Blick dabei nach vorne zu wenden, was sich alsbald als Fehler erwies. Mit einem dumpfen Aufschlag, war ich rückwärts gegen etwas gelaufen. Ich schloss kurz die Augen, als würde ich hoffen, nur zu träumen, denn ich brauchte nicht lange bis mir schmerzlich bewusst wurde, dass ich nicht gegen irgendwas sondern eher gegen irgendwen gelaufen war.
In der stillen Hoffnung, es seie nur ein weiterer herumschleichender Schüler, drehte ich mich nach vorne und setzte das charmanteste Lächeln auf, zu welchem ich fähig war, als ich auch schon Auge in Auge mit Professor Shepard stand. Professor Shepard, dessen Astronomiestunde ich zu allem Überfluss auch noch geschwänzt hatte. "Guten Abend", sagte ich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, als wäre es das normalste der Welt dass ich wie ein Schnapsladen stinkend durch die Nacht irrte. "Wie wunderschön es doch ist, Sie zu sehen, Professor.", sagte ich ein wenig zu enthusiastisch als dass man mir hätte abkaufen können, auch nur annährend nüchtern zu sein.

Re: Korridor

- Fortsetzung - Noel & Caroline - 

Eigentlich könnte alles perfekt sein, da auch der Ball soweit wunderschön gewesen war und wir eindeutig und ziemlich offensichtlich Gefühle füreinander hatten, die über eine Schwärmerei hinaus gingen. Hinzu kam, dass ich Hogwarts liebte und eigentlich auch ein guter Schüler war. Aber seitdem Ball waren meine Gefühle für Caroline nur noch stärker geworden. Sie hatten sich eindeutig noch verstärkt. Natürlich war ich immer verlegen und unsicher und ich wollte nichts falsch machen. Und mein Herz schlug immer schneller und ich hatte Schmetterlinge im Bauch, aber jetzt war das irgendwie nochmal ganz anders und viel stärker. Ich konnte nur noch an sie denken, wollte immer bei ihr sein und meine Welt drehte sich eigentlich nur noch um Caroline. Ich hatte mich in sie verliebt, aber ich wusste nicht ob sie auch so fühlte und ich hatte Angst sie zu verlieren. Vielleicht sogar ganz und endgültig als normale Freundin. Zwar hatte ich auch was für sie geschrieben, was ich wie jetzt fast immer dabei hatte, aber ich traute mich einfach nicht es ihr zu sagen. Ich hatte verdammt nochmal einfach wirklich Angst. Warum konnte ich nicht einfach so cool wie mein Bruder sein? Selbst meine Schwester wäre jetzt cooler als ich. Ich war eben noch jung und unerfahren, auch wenn sich sicher alle für mich freuen würden. 
Endlich war der Unterricht vorbei und ausnahmsweise hatte ich mir fast als erster alle meine Sachen geschnappt und hatte die meisten Sachen anschließend sofort in mein Zimmer gebracht, was eher untypisch für mich war. Dann war ich schließlich hier hoch gerannt und hatte mich an die Wand gesetzt. Hier war niemand und hier würde mich auch niemand sehen. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich zog die Beine an, vergrub den Kopf in meinen Armen und fing schließlich endlich an zu weinen. 

Re: Korridor

Nach dem Unterricht hatte ich mich dazu entschlossen, etwas lesen zu gehen. Was auch sonst. Also hatte ich mich auf den Weg in die Bibliothek gemacht, hatte mir ein staubiges Buch über Astronomie ausgeliehen und wollte nun hoch in den Ravenclaw Gemeinschaftsraum. Bevor ich die unendlich langen Treppen hochging, stellte ich vorher sicher, dass ich auch nichts vergessen hatte. Denn diese Treppen wollte ich wirklich nur einmal am Tag hochgehen. 
Als ich dann auf das Treppenhaus zusteuern wollte, benutzte ich den etwas leerern Korridor, das war quasi eine Abkürzung, die kaum jemand kannte. Ich traute meinen Augen kaum, als ich Noel auf dem Boden sah. War er etwa... Am weinen? Leise ging ich auf ihn zu, ich wollte ihn nicht erschrecken. "Noel?", fragte ich genauso vorsichtig und runzelte verwirrt die Stirn. Langsam kniete ich mich neben ihn und legte meine Hand auf seinen Rücken. "Hey, was ist denn passiert?"

   
      

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Re: Korridor

Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass mich jemand ansprechen und hier sein würde. Und ich erkannte die Stimme. Caroline. Eigentlich würde ich mich ja wirklich gerne von ihr trösten lassen, aber was sollte ich ihr denn sagen? Mist. Sie sagte meinen Namen ziemlich vorsichtig und sie war wahrscheinlich auch ziemlich leise gewesen, um mich nicht zu erschrecken. Sie kniete sich neben mich und legte eine Hand auf meinen Rücken. "Ich...", versuchte ich zu beginnen, aber meine Stimme brach wieder und ich versuchte mich dann doch erst nochmal wieder etwas zu beruhigen. Dann sah ich hoch, wischte mir kurz schnell die Tränen weg und fuhr mir auch nochmal schnell durch die Haare. "Es ist eigentlich nichts schlimmes. Es geht mir soweit gut und es geht ja auch schon wieder. Danke. Du musst dir also keine Sorgen machen. Ich habe nur nachgedacht. Über dich. Über uns.", murmelte ich am Ende deutlich leiser. Ich wollte sie beruhigen und sie sollte sich keine Sorgen machen. 

Re: Korridor

Langsam setzte ich mich neben ihn, als er anfing zu reden. Gespannt und gleichzeit besorgt legte ich meinen Kopf schief und hörte ihm zu. Bedrückt presste ich meine Lippen aufeinander, als es sich so anhörte, als würde er nicht darüber reden wollen, und ich sollte mir keine Gedanken machen. Doch dann sagte er, er hätte viel nachgedacht. Über mich. Verwirrt schüttelte ich kurz meinen Kopf und runzelte die Stirn. Dann ergänzte er, dass er er über uns nachgedacht hatte. "Was ist denn passiert?", fragte ich verwirrt und schüttelte wieder fragend meinen Kopf. "Willst... Willst du das nicht mehr?", murmelte ich etwas enttäuscht. "Ich meine...", nervös schaute ich kurz auf den Boden, da ich den Augenkontakt nicht mehr halten konnte. "Was auch immer wir haben", ergänzte ich dann unsicher.

   
      

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Re: Korridor

Langsam setzte sie sich neben mich, als ich anfing zu sprechen und endlich wieder sprechen konnte. Sie hörte mir dann gespannt und gleichzeitig auch irgendwie besorgt zu. Wahrscheinlich hörte es sich für sie so an, als würde ich darüber nicht sprechen wollen, aber sie sollte sich wirklich keine Gedanken machen. Caroline schüttelte verwirrt ihren Kopf und runzelte die Stirn. Mist. Jetzt hatte ich wirklich alles falsch gemacht. Sowas sollte sie nie denken. Jetzt war sie enttäuscht und nervös und sie schaute auf den Boden. "Nein, ganz im Gegenteil. Ich habe mich blöd ausgedrückt. Das war dumm von mir. Sowas darfst du niemals denken. Dann hätten wir kein Date gehabt und wären auch nicht zusammen auf dem Ball gewesen. Du kennst mich doch. Beides war wunderschön und einfach nur perfekt. Und ich bin glücklich, wenn du bei mir bist. Sieh mich an.", sagte ich schnell und hob ihren Kopf an, damit sie mich ansehen musste. Sie war wirklich unsicher und vielleicht hatte ich ja doch noch Hoffnung. "Ich habe nur Angst. Angst davor dich vielleicht auch sogar endgültig, selbst als normale Freundin zu verlieren und dich loslassen zu müssen, wenn du weißt was ich für dich fühle. Ich brauche dich. Und ich glaube, ich will es vielleicht etwas zu sehr.", flüsterte ich und jetzt war ich derjenige der unsicher auf den Boden sah. 

Re: Korridor

Etwas überrascht schaute ich in seine Augen, als er meinen Kopf anhob. Irgendwie hätte ich so eine Geste von Noel nicht erwartet. Aber ich fand es toll, vorallem mit den Wörten kombiniert, die er zu mir sagte. Leider verwirrte mich das nurnoch mehr, denn auf die Frage, warum er nun weinte, wusste ich nicht im Geringsten eine Antwort. Die Frage wurde mir daraufhin jedoch beantwortet. Kurz wusste ich nicht wirklich, was ich antworten sollte. Deshalb blieb mein Mund auch offen stehen. Mein Blick wechselte schnell zwischen seinen Augen hin und her. "Du wirst mich niemals verlieren", spontan nahm ich seine Hände in meine und drückte sie. "Egal was zwischen uns passieren wird, wir können immer über alles reden. Du kannst immer zu mir kommen, wenn es dir schlecht geht. Gerne auch wenn es dir gut geht", fügte ich lächelnd hinzu. Dann wurde mein Blick wieder ernster. "Ich brauche dich auch. Du bist mir wichtig geworden", versicherte ich ihm seriös. "Aber du musst mir erklären, was du damit meinst. Damit, dass du es zu sehr willst", murmelte ich vorsichtig.

   
      

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Re: Korridor

Sie schaute etwas überrascht in meine Augen, anscheinend hatte sie das nicht von mir erwartet, aber sie schien es gut zu finden und auch was ich zu ihr gesagt hatte. Natürlich verwirrte sie es aber trotzdem und sie konnte natürlich auch nicht die Antwort wissen, aber dann beantwortete ich es ihr ja, woraufhin sie erst nicht wusste was sie darauf antworten sollte. "Okay. Danke. Das bedeutet mir wirklich viel. Ich werde immer zu dir kommen und über alles mit dir reden.", sagte ich leise, während sie meine Hände nahm und sie drückte. Dann wurde ihr Blick wieder ernster. "Ich werde immer für dich da und bei dir sein.", flüsterte ich. Jetzt gab es kein zurück mehr. Ich musste es ihr sagen, alles andere wäre nicht gerecht. Ich nickte. "Okay, ich werde es dir sagen. Ich habe zwar auch was geschrieben, aber ich glaube das kriege ich erstmal auch so hin. Seitdem Ball sind meine Gefühle für dich stärker geworden. Sie haben sich verstärkt. Du bringst mein Herz zum schneller schlagen, ich habe bei dir Schmetterlinge im Bauch, ich bin bei dir immer total verlegen, werde rot und will nichts falsch machen. Ich denke nur noch an dich und will in deiner Nähe sein und dich berühren und küssen. Meine Welt dreht sich nur noch um dich. Ich glaube ich habe mich in dich verliebt. Ich liebe dich.", flüsterte ich schließlich. Jetzt war es wenigstens endlich raus. Ich konnte es nicht erzwingen, aber ich hoffte wirklich inständig, dass es ihr vielleicht auch so ging. Ansonsten wäre mein Herz wahrscheinlich gebrochen und ich wusste wirklich nicht, was ich dann machen würde. Aber irgendwie würde ich damit schon umgehen können. 

Re: Korridor

Lächelnd nickte ich, als mir bewusst wurde, dass er mich verstanden hat. "Und ich werde immer zu dir kommen", antwortete ich freundlich. Meine Augen weiteten sich, als er große Töne anschlug. Was wollte er mir sagen? Okay... Er hatte was für mich geschrieben. Süß. Seit dem Ball sind seine Gefühle für mich stärker geworden? Ich bringe sein Herz schneller zum Schlagen? Ohoh. Mir gefiel es garnicht, in welche Richtung das ging.
Auch wenn ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, wurde mein Lächeln immer kleiner. Seine Welt drehte sich nurnoch um mich? Ich versuchte wirklich, höflich zu bleiben, aber als er sagte, er würde mich lieben, rückte ich sofort ein Stück von ihm weg. "Wow, Noel", begann ich etwas überrumpelt. "Wie soll ichs sagen...", nachdenklich schaute ich zu Boden, als würde ich dort die Antwort finden.
"Ich mag dich auch", begann ich nun und schaute wieder zu ihm. "Aber... findest du das Wort 'Liebe' nicht etwas zu... groß?", formulierte ich vorsichtig. Dennoch konnte ich nicht in Worte fassen, was ich meinte. "Kennen wir uns überhaupt so gut, um behaupten zu können, wir würden uns lieben? Ich meine ja, wir mögen uns sehr, dass ist offensichtlich. Aber lieben? Ich weiß nicht...", stotterte ich verunsichert vor mich hin. "Ob ich bereit dazu bin", gab ich zu und presste bedrückt meine Lippen aufeinander.

   
      

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