Korridor

Korridor

Re: Korridor

Die Sache mit den Träumen und dem damit verbundenen Schlafwandeln war der Hauptgrund, warum ich so gut wie gar nicht schlief. Drei Tage nicht schlafen waren allerdings mein absolutes Maximum, denn dann wurde es meinem Körper einfach zu viel. Das Koffein wirkte nicht mehr und mein Blutdruck konnte ohne jegliche Vorwarnung von normal auf zu niedrig sinken und ich kippte einfach um. Damit das nicht passierte musste ich wohl alle zwei Tage ein paar Stunden schlafen und in den paar Stunden konnte es passieren, dass ich ohne mein Zutun mein Bett verließ. Das war zwar schon oft passiert, doch ich war dann meistens im Gemeinschaftsraum wieder aufgewacht, so ganz automatisch. Diesmal war es allerdings anders, sehr anders. Irgendwie hatte ich es geschafft, aus dem Gemeinschaftsraum herauszukommen und durch Hogwarts zu irren, bis ich schließlich in einem dunklen und eiskalten Korridor wieder aufwachte, weil ich mich in einer Ritterrüstung verfangen hatte. 
Scheinbar war mein schlafende Ich der Meinung gewesen, es ginge weiter geradeaus, wodurch ich geradewegs in eine herumstehende Rüstung gekracht war, was mich zwangsläufig aufwecken. Letztendlich lag ich zwischen Teilen der Rüstung am Boden, es war stockfinster, mitten in der Nacht und noch dazu durch meine spärliche Bekleidung etwas kalt. Ich hatte die Angewohnheit, nur in Boxershorts und T-Shirt zu schlafen, was ja theoretisch kein Problem war aber praktisch nicht die perfekte Kleidungswahl für einen Ausflug in einen Korridor. Da nirgends Licht war konnte ich nicht einmal schätzen, in welchem Korridor ich mich befand. Meinen Zauberstab hatte ich auch nicht dabei, also blieb mir nichts anderes übrig als zu hoffen, dass ich im Dunkeln wieder zuruck finden würde, ohne dass ein Lehrer davon Wind bekam, dass ich nachts herumschlich. Mein Vorhaben scheiterte allerdings kläglich, da die Rüstung schwer war und jedes Mal ziemlich laut schepperte, wenn ich mich ein bisschen bewegte. Vielleicht sollte ich einfach vedsuchen so zu schlafen wie ich gerade da lag, was sicher sehr ungemütlich wäre. 

Re: Korridor

Es war wirklich sehr spät in der Nacht und es grenzte fast schon an ein Wunder, dass ich überhaupt noch wach war. Aber ich hatte den Großteil meiner Zeit damit verbracht Arbeiten und Hausaufgaben von den Schülern zu korrigieren, die sich langsam aber sicher immer mehr auf meinem Schreibtisch türmten und drohten mich zu erschlagen, wenn ich nicht bald mal was tat. Aber so kurz vor den Ferien waren selbst die meisten Lehrer unmotiviert irgendwas zu tun. Auch war der Unterricht zu dieser Zeit kein Unterricht mehr, es war mehr ein Beschäftigt euch selbst nur stört mich nicht. Und damit kamen die meisten Schüler wirklich als nur gut klar. 
Das ganze Schloss war an sich in Stille gehüllt, ab und zu streifte eine Katze die Gänge entlang, von denen ich mich fragte. War das Minerva? Oder einfach nur eine ganz normale Katze? Ab und zu wurde auch eine Ratte von einer Katze gejagt, nichts besonderes.
Bis aufeinmal ein lautes Scheppern ertönte, als hätte jemand eine der ganzen Rüstungen hier umgeworfen und kurz darauf eine rote Katze panisch davon rannte. 
Entweder schlichen hier wieder einige Schüler durch die Gänge, oder irgendeine Katze ist gegen die Rüstung gesprungen und hatte sie dabei umgeworfen. Der Wind, der hier ab und zu durchs Schloss fegte war nicht stark genug dafür. Mit einem leisen Seufzen griff ich nach meinem Zauberstab und begab mich nach draußen auf den Korridor. Es war stockduster, aber ich wollte nicht sofort irgendwie für Licht sorgen, wäre ja zu auffällig. Meine Augen brauchten zwar einen Moment, bevor sie sich an die Dunkelheit gewöhnten. Langsam und leise schritt ich in die Richtung aus welcher das Geschepper kam.
Als es vor mir wieder leise schepperte seufzte ich und entzündete mit einem kurzen Schwenk meines Stabs die Kerzenhalter an der Wand. Vor mir auf dem Boden lag Mr. White, begraben unter der Rüstung.
"Eine Karriere als Ninja, würde ich Ihnen nicht empfehlen."sagte ich trocken, mit einem weiteren Wink meines Zauberstabs setzte sich die Rüstung wieder zusammen. Zusätlich half ich ihm auf die Beine und trat dann einen Schritt zurück.
"Also, was machen Sie hier draußen?" fragte ich ihn. 

Re: Korridor

Wie ich mein Glück kannte blieb mein Malheur nicht unentdeckt. Schon klar, wenn man gleich eine ganze Ritterrüstung zu Boden riss, dass das irgendwer mitbekam. Manchmal verfluchte ich mich schon selbst dafür, dass ich mich immer so dumm anstellen musste. Ich konnte nicht sehen, wer in den Gang getreten war, da die Person zu weit weg war um irgendwas zu erkennen und ich überlegte, ob tot stellen und nicht mehr atmen sinnvoll wäre. Natürlich war es kompletter Schwachsinn. Die Schritte, die im Dunkeln auf mich zukamen wirkten nicht so, als wären sie von einer weiblichen Person, dafür waren sie viel zu dominant, trotz dere Dunkelheit. Irgendwie bekam ich leichte Panik, denn es hatte nie gute Folgen, wenn Schüler nachts auf den Korridoren waren. Welcher Lehrer glaubte einem schon, wenn man sagte, dass man selber keine Ahnung hatte wie in Merlins Namen man ausgerechnet in diese Ritterrüstung kam?
Die Schritte kamen immer näher und ich kniff instinktiv die Augen zu. Einen Moment später wurden die Kerzen an der Wand entzündet und ich wünschte mir, ich könnte mit bloßer Gedankenkraft einfach zu Staub werden, oder zumindest verschwinden. Ich wollte nicht sehen, wer mich erwischt hatte, doch es erübrigte sich, als die mir sehr bekannte Person zu sprechen begann. Ausgerechnet Professor Holloway. Jeder andere Lehrer wäre mir lieber gewesen, aber nicht er. Meine Ausrede würde durch das dauernde Stottern noch unglaubwürdiger werden als sie sowieso schon war. Ganz langsam öffnete ich die Augen, bevor ich kleinlaut murmelte: "G-Guten Abend P-Professor Holloway."
Die Rüstung, in der ich eben noch lag setzte sich wie von selbst wieder zusammen und ich lernte dadurch den ganzen kalten Boden unter mir kennen. Professor Holloway half mir auf, nachdem er die Rüstung wieder zusammengesetzt hatte und sah mich nicht sonderlich begeistert an. Oh Mist.
"I-Ich bin Schlafwandler, n-normalerweise geht das nicht w-weiter a-als bis zum Gemeinschaftsraum, d-da wache ich meistens wieder a-auf, a-aber heute ist irgendwas a-anders. Muss wohl am M-Mond liegen oder s-so, die erste W-Woche nach V-Vollmond ist immer sehr s-seltsam.", plapperte ich sofort nervös los und verlagerte dabei mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Es stimmte, irgendwie war ich empfindlich für den Vollmond, denn da waren die Träume immer am deutlichsten, aber ich wusste nicht, wie lange der Vollmond schon her war. In Wirklichkeit hatte ich keinen blassen Schimmer, was das so weit gehende Schlafwandeln verursacht hatte. Die unangenehme Temperatur des Korridors wirkte von Minute zu Minute kühler, da es diese Nacht draußen stürmisch war und ein kühler Wind durch den Korridor fegte. Sehr toll.

Re: Korridor

Ich hätte einfach so tun können, als hätte ich nichts gehört. Hätte mir einreden können, als wäre alles in bester Ordnung. Als wäre keine Rüstung umgefallen. Ich hätte sagen können, ich hätte schon geschlafen. Aber nein, ich tat es nicht. War ich sonderlich überrascht, dass es Mr. White war, der vor mir auf dem Boden lag. Irgendwie nicht. Fast schon hatte ich damit gerechnet, dass er es war. Aber um ehrlich zu sein, war er mir lieber als einige betrunkene Schüler, welche sich lächerliche Ausreden ausdachten, oder welche ihre Hormone nicht kontrollieren konnten und auf die hirnrissige Idee kamen, der Korridor sei ein geeigneter Ort um Sex zu haben. War. Er. Verdammt. Nochmal. Nicht. Ja, ich hatte schon so einiges gesehen an dieser Schule.
„Guten Abend." Erwiderte ich seine gestotterte Begrüßung mit einem schwachen Lächeln.
Er begann mir stammelnd und stotternd diese ganze abstruse Situation zu erklären. Ich denke, das Thema hatten wir schon mal, dass er ein Schlafwandler sei. Hätte nicht damit gerechnet, das wirklich mal zu erleben. Ich nickte kurz angebunden. Ich bezweifelte, dass er auch nur Ansatzweise in der Lage dazu sei mir direkt ins Gesicht zu lügen.
„Ja, der Mond kann schon irgendwelche Auswirkungen darauf haben, oder so ähnlich. Astronomie war eh nie mein Fach." Sagte ich mit einem kurzen Schulterzucken. Er trat nervös von einem Bein auf das andere, oder es lag daran, weil es heute eine wirklich bitter kalte Nacht war. Einen Moment lang musterte ich ihn, ein schlichtes graues Shirt und... Wirklich, wirklich peinliche Unterwäsche. Quietschegelb mit himmelblauen Katzen drauf. Ich biss mir auf die Lippe um ein leises Lachen zu unterdrücken. Es wäre wirklich unangebracht über seine Unterwäsche zu lachen. Ich zog meine Jacke aus und reichte sie ihm, wahrscheinlich ist sie eh viel zu groß für ihn.
„Na los, kommen Sie mit." Sagte ich und winkte ihn hinter mir her.

~Thread Frei ~

Re: Korridor

Immer noch hielt ich ihre Hand fest während wir das Schloss durchstöberten, auf der Suche nach einer geeigneten Stelle, wo wir allene sein konnten. Das Schloss an sich wr nicht viel wärmer, aber es machte doch einen Unterschied zu draußen.
Ich war zwar keine große Frostbeule, die schnell fror. Aber schon gemütlich warm war mir lieber als dieses nass - kalte Wetter. Hatte sie mich wirklich Casanova vorhin im Gewächshaus genannt? Ich konnte nur lachen.
Während wir durch das Schloss gingen, überlegte ich, wie ich sie nennen konnte. Ein Name, der nur für sie bestimmt war. Je mehr ich darüber nachdachte, desto unkreativer wurde ich aber wahrscheinlich wprde sich das irgendwann von alleine ergeben. Deswegen belies ich es einfach mal so, wie es jetzt war.
"Wenn du was entdecken solltest, dann sag ruhig bescheid.", meinte ich und lächelte ihr zu. Wir waren mittlerweile im dritten Stock angekommen und noch immer hatte ich nichts geeignets gefunden.

Re: Korridor

Wir gingen Hand in Hand durch das Schloss auf der Suche nach einem Ort wo wie ungestört waren. Schön langsam wurde ich ungeduldig, ich wollte endlich etwas finden. Wir streiften gerade durch den dritten Stock, da meinte er ich solle ihm sagen, wenn ich einen Ort gefunden hätte. „Ja klar, sobald ich was finde sag-...", ich stoppte mitten im Satz da ich etwas gefunden hatte. Ein breites Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht und Collin konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte ich ihn schon in die Besenkammer, an der wir gerade vorbeigingen, gezogen.
Schnell verbarrikadierte ich die Tür und wandte mich ihm zu und zog ihn in einen Kuss. Endlich alleine!


----------> Thread frei, geht in der Besenkammer weiter ^-^

Re: Korridor

Zu spät. Viel zu spät. Ich hatte noch eine Unterrichtsstunde ich würde sie nur noch zur Hälfte mitbekommen. Naja, dann konnte ich das auch ganz lassen. Immerhin würde ich nur eine neue langweilige Strafpredigt zu hören bekommen, während die anderen Schüler mich anstarrten. Gut, ich mochte diese Aufmerksamkeit und der Grund war mir dabei vollkommen egal. Sollten sie ruhig genervt von mir sein oder mich feiern, weil ich mal wieder den Unterricht sprengte. Mal nicht explosiv, so wie ich das doch tatsächlich letztes Jahr mal gemacht hatte. Wenn man es genau nahm, dann war nur das Lehrerpult hoch gegangen, aber damit hatte ich auch die restliche Stunde vorzeitig beendet, weil wieder Ordnung her musste und unser Prof einen ordentlichen Schreck bekommen hatte. Bei dem Gedanken musste ich unverhohlen grinsen. Ließ man den Haufen an Strafarbeiten und die zweifache Standpauke außen vor war das echt ein gelungener Streich gewesen. Surprise, surprise, Prof. Sie wurden offiziell reingelegt vom Streichekönig höchst persönlich! Die Standpauken waren daran immer am nervigsten. Seit der ersten Klasse bekam ich immer wieder die gleiche Leier zu hören. Es kam mir häufig so vor als würde sich nur die Reihenfolge der Sätze ändern. Hatten die das vielleicht einstudiert, damit sie die passenden Worte jeder Zeit finden konnten? Wow, was für eine Mühe sie sich für mich doch gaben. Vielleicht sollte ich das mal mehr zu Würdigen wissen. Mit einem Blick auf die stellte ich fest, dass ich gerade so viel rumtrödelte, dass weitere zehn Minuten wertvollen Unterrichtsstoff flöten ging. Also beschloss ich einfach zurück in den Kerker zu gehen, mich im Gemeinschaftsraum vor den Kamin zu setzen und mir neue Pläne zurecht zu legen. Es war ja sowieso egal ob ich da war oder nicht. Lernen tat ich sowieso nichts, also konnte ich meine Zeit auch nützlicher vergeuden. Während ich so nachdachte merkte ich gar nicht die Schritte, die auf mich zukamen.

Re: Korridor

Ich hatte heute eine Freistunde und war gerade auf den Weg zu Bücherrei, als ich meinen Bruder auf einem der Korridore entdeckte und anhielt.
"Hey Scott", rief ich und lief dann mit einem Lächeln auf ihn zu. Die letzte Woche hatten wir uns kaum gesehen, weil ich so viel zum Lernen hatte. Immerhin wollte ich meine guten Noten halten, ganz im Gegenteil zu meinem Zwillingsbruder, der gerade den Unterricht zu schwänzen schien.
Ich hob fragen die Augenbraue als ich vor ihm stand und verschränkte die Arme vor der Brust. "Solltest du nicht im Unterricht sein Bruderherz?", erkundigte ich mich dann und musterte meinen Holzkopf von Bruder nochmals.
Er hatte mir verpsorchen nicht mehr so oft zu fehlen. Immerhin waren wir in unserem letzten Jahr und wir wollten beide einen Abschluss haben. Aber anscheinen wollte nur ich auch  einen guten Abschluss.
Kopfschüttelnd betrachtete ich ihn. Anscheinend würde er nie erwachsen werden.
"Du solltest da rein gehen, bevor es noch Ärger gibt", sage ich und deute auf eine der gefühlten hundert Klassenzimmertüren.
Wann würde er endlich verstehen, dass es wichtig war, dass er den Unterricht besuchte? Kindskopf. 

Re: Korridor

Als ich meinen Namen hörte hob ich den Kopf und seufzte innerlich. Ausgerechnet meine Schwester musste mich dabei erwischen wie ich gerade dabei war die Stunde zu schwänzen.
"Erin, hey!", begrüßte ich sie und schenkte ihr ein Grinsen, welches jedoch verblasste als ich ihre Standpauke hörte. Na wunderbar. Ich verzog das Gesicht als hätte ich furchtbare Schmerzen. Hatte ich auch. Bei dem Gedanken meine Zeit mit langweiligen Vorträgen zu verschwenden.
"Ich kann nicht. Ich hab Zahnschmerzen", versuchte ich mich gekonnt rauszureden. Naja, vermutlich nicht besonders gekonnt, denn mein Zwilling kannte mich zu gut und zu erkennen, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Aber was konnte ich schon dafür, dass ich regelmäßig zu spät dran war? Ich war eben unorganisiert und mit meinen Gedanken immer woanders. Selbstverständlich wusste ich noch was ich ihr in den Ferien versprochen hatte, aber das Jahr war ja noch nicht so weit fortgeschritten, dass ich mich nicht mehr ändern konnte. Eigentlich hatte ich nicht mal vor mich wirklich zu ändern, doch das rieb ich ihr nicht unter die Nase, sonst stritten wir uns nur wieder.
"Was bringt das denn noch? Die Stunde ist sowieso bald vorbei, ich würde nur den Unterrichtsfluss stören und die Aufschriebe bekomm ich sicher von meinen Freunden. Also mach dir nicht so viele Gedanken. Die Lehrer sind sowieso immer froh, wenn ich mich nicht blicken lasse", versuchte ich es nochmal und klang so langsam wie ein quengelndes Kind. Ich hatte nunmal keine Lust auf den Langweiler, der sich hinter dem Pult verschanzte und ansonsten nur unnützes Wissen von sich gab. Das hier waren doch alles nur eingestaubte Menschen, die nur alten Stoff lehrten. 
"Ich geh nächstes Mal rein. Wenn ich nicht zu spät dran bin", schlug ich vor. Wenn ich mal nicht zu spät irgendwo war, dann grenzte das schon an einem Wunder, aber das ließen wir mal außen vor.