Vergangenheitsplay » 10
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Re: Vergangenheitsplay » 10
von Matthew am 12.08.2018 13:39Ich nickte. "Stimmt. Ich könnte vielleicht auch einiges machen. Aber am liebsten will ich Koch werden." gestand ich. "Oder ich fange im St. Mungos an. In der Abteilung für Zauberunfälle. Gegenmittel brauen und so. Das hat allerdings auch irgendwie etwas mit Kochen zu tun." überlegte ich laut und zuckte dann mit den Schultern.
„Ich mag den Honigtopf auch." sagte ich und grinste. „Das war im Grunde wieder eine wundervolle Vorlage, aber wir wollen das kleine Engelchen ja nicht in Verlegenheit bringen." zwinkerte ich. Auch wenn es stimmte. Sie war wirklich niedlich und ich glaubte, dass sie das auch war, wenn sie nüchtern war. Kurz huschte so etwas wie Trauer über ihr Gesicht, aber ich traute mich nicht zu fragen, warum. Denn wenn sie mehr darüber nachdachte, würde es sie vielleicht noch trauriger stimmen und das war etwas, das ich nicht wollte. Das Bedürfnis, sie glücklich zu sehen, kam jedes Mal auf, wenn ich sie sah und ich wusste nicht, woran das lag.
Ich grinste sie an. „Dann komme ich vielleicht mal vorbei." Ich stockte kurz. „Nein. Ich komme ganz bestimmt vorbei. Ein Leben ohne Süßes ist schließlich nur ein halbes Leben." Ich ließ offen, ob ich sie oder de Waren im Honigtopf meinte. Im Grunde meinte ich beides, denn es stimmte. Der Gedanke, dass sie nur wenige Gehminuten entfernt war, beruhigte mich etwas und schien mich sogar darüber zu trösten, dass meine Schwester es nicht war. Aber wieso? Diese Frage war so allgegenwärtig, dass ich fast durchdrehte.
Ich nickte ernst. „Okay. Dann hören wir jetzt auf darüber zu sprechen." sagte ich genauso ernst. Ich versuchte sie auch weiterhin so anzusehen, aber das war einfach nicht möglich. Das Grinsen breitete sich in ihrer Gegenwart einfach selbstständig aus.
Automatisch rieb ich ihr sanft die Arme, als sie zu frösteln begann. War ihr kalt? Sorgte Alkohol nicht eigentlich dafür, dass einem warm wurde? Und dann fiel mir wieder ein, dass sie mich wohl hatte 'sterben' sehen. „Entschuldige." flüsterte ich und drückte sanft ihren Arm.
„Ja." ich strahlte. „Merlin, wie ich das nur vergessen konnte!" ich schüttelte über mich selbst den Kopf. „Aber irgendetwas wahnsinnige Wichtiges fehlt mir noch. Ich spüre es. Es ist sicher nicht die Entführung. Etwas Gutes. Es zieht jedes Mal in meiner Magengegend, weil es fehlt. Oder vielleicht eine Person und nicht es. Und manchmal... das klingt vielleicht blöd, aber da wird mir das Herz schwer und ich vermisse.... irgendwas. Es ist, als würde mein Herz mir sagen, dass es doch da ist. Ich bin nur zu blind es zu sehen. Wie Liebeskummer." ich zuckte mit den Schultern und sah sie entschuldigend an. „Aber erzähl das bloß nicht meiner Schwester. Sie macht sich glaube ich schon Sorgen und ich weiß, dass ihr eigentlich mal befreundet ward..." fügte ich noch hinzu.
Nachdem ich sie durch das Eingangsportal getragen hatte, stellte ich fest, dass sie tatsächlich eingeschlafen war. Sie wirkte so ruhig und entspannt und ich würde sie nicht wecken. Ganz bestimmt nicht. Allerdings kam ich nicht in ihren Gemeinschaftsraum und selbst wenn, ich würde sie dort nicht schutzlos zurücklassen. Ohne, dass ich mich wirklich dazu entschieden hatte, trug ich sie die Treppen zum Turm nach oben, in dem sich mein Schlafsaal befand. Der Raum, in dem ich jetzt noch ein Jahr länger schlafen würde, war wie ausgestorben. Alle schienen irgendwo anders zu sein. Vielleicht noch auf der Party, vielleicht in fremden Betten. Für sie war es schließlich der letzte Abend, ihnen konnte sowieso nichts mehr passieren. Das Schuljahr war vorüber, alle Punkte ausgezählt. Trotzdem legte ich Amelia vorsichtig in mein Bett. Das Risiko, dass die anderen doch noch zurück in ihre Betten fanden, war mir einfach zu groß. Ich streifte ihr nur die Schuhe von den Füßen, aber den Rest ließ ich so, wie es war. Ich wollte sie am nächsten Morgen nicht ängstigen. Leise und vorsichtig legte ich mich neben die friedlich schlafende Amelia und deckte uns beide zu. Anders als bei ihr, hatte ich mich allerdings umgezogen. Ich trug nun ein graues Shirt und eine Boxershorts wie immer zum Schlafen.
Und dann schlief ich schneller ein, als ich es gedacht hatte, da ich im Grunde gar nicht so müde gewesen war...
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Etwas... oder jemand bewegte sich und nahm die angenehme Wärme mit sich fort. Aber ich wollte die Augen nicht öffnen. Es hatte sich bis eben noch so richtig angefühlt. Wieso musste sich das jetzt ändern? Ein leises Geräusch ließ mich dann doch die Auge öffnen. Amelia war fort. Sie fehlte... irgendwie. Aber wo war sie? Sofort kam etwas Sorge in mir auf und ich stand auf. Ich schlüpfte in einen Pullover und eine Jogginghose, dann stieg ich die Treppen hinunter. Dort befanden sich nun einige meiner Hausgenossen, die nicht gerade gesund aussahen.Ich konnte nicht alle vor dem Alkohol bewahren. Amelia hatte Priorität. Trotzdem sah ich kurz, ob sich Ina unter den komatösen Mitschülern befand. Als ich sah, dass das nicht der Fall war, folgte ich Amelia. Nur um zu sehen, dass sie sicher ankam.
Gerade, als ich sie entdecke, schien sie in der Wand zu verschwinden. Panik machte sich in mir breit. Ich könnte sie verlieren. Erneut war da diese Kettenreaktion. Die Panik sie zu verlieren. Die Entführung. Amelia, die ich beinahe tot geglaubt hatte. Amelia! Oh Merlin! Amelia!
Nun wusste ich auch, wo sie hin war. Schnell folgte ich ihr in den Geheimgang – diesen einen bestimmten Geheimgang.
Sie war noch nicht weit. „Lia!" rief ich und rannte zu ihr, schloss sie in die Arme und wirbelte sie herum. „Amelia!" wiederholte ich und lehnte sie an die Wand. Ich strich ihr über die Wange. „Lia." flüsterte ich und dann küsste ich sie. Ich hatte sie so vermisst ohne zu wissen, dass ich es tat. Ich legte all die Sehnsucht nach ihr, alle Liebe und all die Angst, die ich immer verspürt hatte, wenn es darum ging sie verlieren zu können, in den Kuss. Ich würde sie einfach nie wieder loslassen.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Amelia am 12.08.2018 15:10Ich betrat den Geheimgang und fühlte mich sofort irgendwie besser. Geborgen, in einem kalten, muffigen Gang. Vielleicht war ich doch ein wenig seltsam. Ich erinnerte mich daran zurück, wie Sirius mir damals den Gang gezeigt hatte und ich dachte an meine kleine Verknalltheit. Lächerlich. Ich hatte nicht im Geringsten gewusst wie sich echte Gefühle anfühlten.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Matthew am 12.08.2018 16:57Ich nickte. Vermutlich wussten das die Meisten. Es war ja auch kein Geheimnis. Und trotzdem freute ich mich, dass sie es wusste.
Grinsend sah ich sie an. „Danke." Auch wenn ich nicht wirklich daran zweifelte, war ihr Zutrauen sehr gut. Vielleicht brauchte sie es auch, denn ich glaubte zwar, dass sie ihre Arbeit, egal welche das wäre, sehr gut machen würde, aber ihr Weg endete gewiss nicht im Honigtopf. Aber ich war bestimmt nicht die Person, die dazu berechtigt war, ihr das zu sagen. Ich fragte mich, ob sie eine solche Person hatte. Komischerweise empfand ich so etwas wie Neid. Ich war neidisch auf eine Person, von der ich nicht wusste, ob es sie gab und das wegen einer Person, die ich kaum kannte. Ich schüttelte den Kopf und blinzelte, damit ich wieder klar sehen konnte. Sie wieder sehen konnte.
„Du solltest öfter lächeln. Es sieht sehr sehr schön aus." erklärte ich und sah sie ernst an. Es stimmte. Sie strahlte etwas mehr, wirkte lebendiger. Auch wenn ich glaubte, sie wäre noch zu viel mehr in dieser Hinsicht fähig. Aber dafür würde sie, nach allem was passiert war, wohl etwas Zeit benötigen.
Ich grinste erneut. „Doch. Auf jeden Fall. Und wenn ich nicht wegen dir kommen soll, dann, weil ich Backzutaten brauche." Dann würde ich sie natürlich trotzdem sehen. Ich grinste in mich hinein, auch wenn ich mir etwas verrückt vorkam.... als wäre ich besessen von ihr. Aber es zog mich zu ihr. Schon länger, nur hatte ich dem Sog heute das erste Mal nachgegeben. Und ich bereute es keineswegs. Ich mochte ihre Gegenwart sehr gerne. Warum hatte ich ihm nicht früher nachgegeben? Jetzt würde sie gehen und wir würden uns nicht mehr täglich sehen können. Naja, ich würde es nicht mehr können, denn ich weiß nicht, ob sie es wollte.
„Sie sagen, du hättest mich 'sterben' sehen." Ich sah sie vorsichtig an. „Es ist also okay, wenn du empfindlich bist." Ich lächelte aufmunternd. „Aber es ist vorbei. Amelia, du bist dort weg. Wir sind es. Und auch, wenn ich es nicht mehr weiß, ich kann mir vorstellen, wie schlimm es war und wenn du das nicht einfach so wegstecken kannst, dann ist das nur menschlich. Du bist auch nur ein Mensch." Ich nickte ihr zu.
Ich legte fragend den Kopf schräg. Hatte sie noch etwas sagen wollen? Ich beobachtete, wie sie zuerst immer näher kam und sich dann wieder entfernte. Was war das denn? Ich runzelte die Stirn, schüttelte dann aber den Kopf und beließ es dabei.
„Danke. Ich sag dir dann vielleicht Bescheid, wenn es soweit ist." zwinkerte ich.
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Es war so schön, es wieder zu wissen. Wie hatte ich nur auf dieses Wissen verzichten können?! All diese Monate, die ich verloren hatte. Die Zeit, die ich mit ihr hätte verbringen können. Ich hatte diese Zeit einfach verloren....
„Wäre es denn so unrealistisch, mich ein weiteres mal in dich zu verlieben?" fragte ich leise, grinste sie an und küsste sie ein weiteres Mal. „Ich war auf dem beste Weg dahin, mein kleiner Engel." flüsterte ich. „Du bist so unglaublich. Du hast mir gefehlt, weißt du das?" vorsichtig strich ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „So. Unendlich. Sehr." ich küsste sie nach jedem Wort. Wie sollte ich sie nur je wieder gehen lassen? „Du kannst gleich vergessen, dass du mich im Sommer wieder los wirst. Du wirst mich jede einzelne Sekunde ertragen müssen." flüsterte ich ihr ins Ohr und drückte sie dann noch fester an mich. Ich schüttelte über mich selbst den Kopf. „Bitte höre nie wieder auf zu lachen. Ich liebe es. Ich liebe dein Lächeln, deine Augen, deine Lippen." ich grinste kurz und küsste sie wieder. „Ich liebe dich. Wie konnte ich nur jemanden vergessen, den ich so sehr liebe?" fragte ich verzweifelt und vergrub das Gesicht in ihren Haaren. Als ihr vertrauter Geruch mich umspielte, fühlte ich mich endlich wieder wie zu Hause. Ich war endlich angekommen. „Dein Shampoo." fügte ich dann noch lachend hinzu, wissend, dass mein Atem sie am Hals kitzelte und sie konnte dem nicht mal ausweichen. Sie war gefangen, zwischen der Wand in ihrem Rücken und mir genau vor ihr. Auch wenn ich daran zweifelte, dass sie das störte. Zumindest hoffte ich, dass die letzten Monate nicht alles zerstört hatten. Bei mir jedenfalls nicht.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Amelia am 12.08.2018 17:52___________________________________________________________________
Im Gegensatz zu Matti war ich sprachlos. Mit einem Schlag hatte sich alles wieder geändert. Er war wieder bei mir, er konnte sich erinnern. Vor Erleichterung konnte ich gar nicht anders als zu weinen. "Das wäre ja schon beinahe Filmreif.." brachte ich irgendwann hervor. Hätte er sich wirklich abermals in mich verliebt? Ich hatte das Gefühl ich war den ganzen Abend lang eine schlimmere Version meiner selbst. "Du hast mir auch gefehlt..." sagte ich leise, aber glücklich. Ich strich mit den Fingerspitzen langsam über seine Grübchen und seine Lippen. Ich hatte das hier vermisst. Ich hatte uns vermisst.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Matthew am 12.08.2018 21:58Ich tippte mir an die Stirn. „Ravenclawischer Spürsinn." lachte ich. „Mach was dagegen. Du bist wirklich hübsch, wenn du lachst. Also nicht, dass du es sonst nicht wärst." grinste ich und zuckte mit den Schultern, wie sie es eben getan hatte. Dann sah ich sie gespielt streng an. „Du weißt nicht, wer sich in dein Lachen verlieben könnte." ich ließ eine kurze Pause. „Das habe ich aus irgendeinem Film oder Buch geklaut. Aber aus welchem weiß ich nicht. Mich nicht erinnern zu können scheint ja sowieso meine neueste Begabung zu sein." murrte ich.
Ich nickte freudig. „Natürlich. So oft ich kann." versprach ich und lächelte.
Ich strich über ihren Arm, weil ich das Gefühl hatte, dass sie es gerade brauchte. Nein, eigentlich hatte ich das Gefühl, dass sie noch so viel mehr brauchte. „Du bist die Erste." versprach ich, ohne groß über dieses Versprechen nachzudenken. „Meine erste Eule geht an dich." fügte ich noch hinzu. Es konnte ja sein, dass dann kein Hogsmeade – Wochenende in absehbarer Zeit bevorstand.
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„Hey hey hey...." flüsterte ich leise und küsste ihre Tränen weg. „Ich bin ja hier. Alles ist wieder gut. Ich vergesse dich nie wieder." flüsterte ich leise. Das klang irgendwie bitter, aber ich konnte dieses Vergessens – Ding nicht rückgängig machen, egal wie sehr ich mich dafür hassen würde, mein Leben lang. Ich hatte ihr so schrecklich weh getan.
Ich drückte sie einfach an mich und hielt sie fest. Ich brauchte sie. Ich brauchte sie so sehr. Ich konnte mir nicht vorstellen, sie je wieder abzusetzen. Denn dann würde ich sie loslassen müssen und dazu fehlte mir die Kraft.
Ich genoss ihre sanften Berührungen, als würde sie sich vergewissern müssen, dass ich da war. „Ich bin wirklich hier Lia. Wirklich Engelchen." ich grinste sie schief an. Ich konnte es ja selbst kaum glauben.
Ihre Worte jagten angenehm kribbelnde Schauer über meinen Rücken und ich strahlte mit ihr um die Wette. Es war so unwirklich und wunderschön.
„Und trotzdem hat es dir weh getan. Und genau das wollte ich nicht. Niemals." flüsterte ich zurück.
Für diesen Moment, der nicht zur dieser Welt, zu dieser Zeit gehören zu schien, war ich mehr als glücklich. Sie liebte mich und das war alles, was zählte. Wir würden das alles schon irgendwie hinbekommen, solange sie bei mir war.
Ich pustete ein weiteres Mal vorsichtig gegen ihren Hals, nur um ihr Lachen zu hören, dessen Klang mich noch glücklicher machte. Um sie dafür zu entschädigen, verteilte ich anschließend sanfte Küsse auf ihrem Hals, bis ich das Grinsen nicht mehr unterdrücken konnte.
„Eigentlich möchte ich nicht, dass dieser Moment hier endet, aber es ist ziemlich frisch hier unten und wenn du nicht vorhast, den ganzen Weg zum Honigtopf zu laufen, würde ich mein Bett dem hier trotz seiner Bedeutung für uns vorziehen. Das ist nämlich warm. Und bequemer. Und du siehst nicht gerade hellwach aus." ich lächelte. „Du bist zu schön um hier unten zu erfrieren." schloss ich und drehte mich, immer noch mit ihr auf den Armen, herum. Sie trug immer noch nur das Kleid von der Feier. „Außerdem hast du viel zu viel an." Als mir klar wurde, dass ich mich versprochen hatte, spürte ich meine Ohren rot werden. „Ich meinte zu wenig. Für hier unten. Also...." ich spürte meine Ohren glühen – ich redete mich um Kopf und Kragen!
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Amelia am 13.08.2018 12:30Während ich weinte, musste ich lachen. "Versprochen?" schniefe ich und schlang die Arme fest um Matti. Versprechen konnte man so etwas schwer, denke ich. Aber solange wir nicht noch einmal in eine solche Situation kommen würden, wäre doch alles gut oder nicht? Aber darüber wollte ich jetzt eigentlich gar nicht nachdenken. Ich war gerade so wahnsinnig glücklich.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Matthew am 14.08.2018 16:45Im Grunde konnte ich das gar nicht versprechen, trotzdem nickte ich. Ich würde mein Bestes geben.
Sie redete so schnell, dass ich kaum hinterher kam, allerdings gefiel mir das meiste von dem, was sie sagte, nicht sonderlich und hätte sie sich nicht selbst durch einen Kuss unterbrochen, hätte ich das jeden Augenblick getan. „Ich war nicht glücklich. Naja, schon. Aber es hat etwas gefehlt. Jemand. Du. Nur wusste ich das nicht..." seufzte ich „Im übrigen konnte ich mich gar nicht in jemand anderen verlieben oder Gefühle entwickeln. Du hast mein Herz doch schon und man kann nichts verschenken, das man nicht mehr hat." ich zog die Stirn in Falten. „Okay. In meinem Kopf hat das irgendwie weniger schräg geklungen." gestand ich und lachte leise.
Ich verlagerte mein Gewicht etwas und sah sie dann ernst an. „Du weißt, auch wenn du das vielleicht nicht hören willst, dass ich immer kommen werden, wenn du in Schwierigkeiten steckst ja? Ich hatte nie wirklich Angst um mein Leben... Um ehrlich zu sein habe ich daran kaum gedacht. Ich hätte dich verlieren können, verstehst du das? Ich hätte vielleicht ohne dich leben müssen und das kann ich mir einfach nicht vorstellen." Ich verstand jetzt, was Menschen sagten, wenn sie von einem 'Schicksal grausamer als der Tod' sprachen. Wenn man starb, war es einfach vorbei. Die Überlebenden mussten damit zurechtkommen und weitermachen. Ich sah wieder zu meiner Freundin. Zu solch einem Schicksal hatte ich sie fast verdammt. Sie, Ida, Ilian und meine Eltern... „Einigen wir uns einfach darauf, uns nicht mehr in Lebensgefahr zu bringen, okay?" fragte ich mit schief gelegtem Kopf.
„Okay." wisperte ich, stupste mit meiner Nase kurz ihre an und setzte mich dann in Bewegung, um zurück in mein Bett zu gelangen.
Dass Lia genauso rot wurde wie ich entschärfte das ganze irgendwie etwas. Es stand ihr ausgezeichnet. In letzter Zeit war sie viel zu blass geworden, etwas Farbe tat ihr sehr gut. Auch das freche Grinsen sah fabelhaft aus. Wem wollte ich hier eigentlich etwas vor machen? An ihr sah alles gut aus. Sehr gut sogar. Innerlich seufzte ich leise. Es hatte mich heftiger erwischt, als ich je hätte träumen können. Ich grinste.
Als sie die anderen erwähnte, blieb ich sofort stehen. Verdammt. „Vielleicht sollten wir doch hier bleiben.... Ich weiß zwar nicht, ob die jetzt auch mal wieder ihren Weg zurück in ihre Betten gefunden haben, aber wenn dann ist das jetzt das grausamste Schnarchkonzert, dass du dir vorstellen kannst." murrte ich. Außerdem wollte ich sie für mich haben und keine neugierigen Ohren und Augen um mich herum.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Amelia am 15.08.2018 22:39
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Matthew am 16.08.2018 19:39"Ist mir aufgefallen." Lachte ich leise und lächelte dann. Aber es war egal wie kitschig ich wurde, solange sie immer wusste, dass ich sie liebte. Mehr als alles andere auf der Welt. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wann genau sie so wichtig geworden war. Es war ein schleichender Übergang gewesen. Wirklich merken konnte man da wohl nichts, es war einfach irgendwann so gewesen.
Ihre Nähe löste ein Kribbeln in mir aus, dass sie wie Strom durch meinen Körper bewegte. Auch das hatte ich vermisst, ohne es wirklich zu wissen. Ihr Duft benebelte mich und ich musste wieder an den Amortensia denken, der genauso gerochen hatte, wie sie. Selbst letztes Mal, als ich Ina während der Prüfungsvorbereitung geholfen hatte, diesen zu brauen. Genau das erzählte ich ihr auch leise. "Also habe ich nie aufgehört, dich zu lieben." Ich lächelte und atmete dann tief ein. "Vielleicht solltest du aber aufpassen, wem du unter die Augen trittst. Man riecht den Alkohol noch etwas." lachte ich. "Und tu mir einen Gefallen und pass da etwas besser auf. Du verträgst wirklich nichts. Vor allem jetzt, wo du so heftig abgenommen hast. Naja, das wird sich ja vielleicht wieder normalisieren, denn mein Versprechen dir Gebäck vorbeizubringen steht immer noch." Sie hatte wirklich ziemlich stark abgenommen. Aber sie hatte die Öffentlichkeit ja auch stark gemieden... Und damit eben auch das Essen.
"Wahrscheinlich." stimmte ich zu. "Romeo und Julia waren erst zwölf Jahre alt. Wusstest du das? Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie schon wussten, was Liebe wirklich ist..." gestand ich. "Ich war mir ja auch nicht sicher, bis du mich einfach umgehauen hast. Oder eher umgerannt." Ich lachte bei dem Gedanken daran, wie sie auf dem Gang in mich hineingelaufen war. Das waren deutlich schönere Erinnerungen als die Angst, sie verloren zu haben.
Ich nickte erneut. "Wir schaffen das schon. Wir haben fürs erste.... Nein, eigentlich für immer, genug durchgemacht." Ich seufzte und strich ihr schon fast geistesabwesend die Träne von der Wange. Auch wenn sie wunderschön glitzerte und ihrer Schönheit keinen Abbruch tat. Sie bedeutete trotzdem Trauer und ich wollte nicht, dass sie traurig war.
"Das sagst du nur, bis du mal versucht hast, bei diesem Lärm zu schlafen!" murrte ich. Allerdings hat mir die Flucht vor diesem Krach schon mal ein kleines Abenteuer verschafft. Sophelyas unzufriedenes Gesicht, als sie den roten Quidditchpullover übergezogen hatte, schoss an meinem geistigen Auge vorbei und ich grinste in mich hinein. Ja, dass war schon witzig. Aber mir war gerade nicht nach zu viel Aufregung sondern viel mehr nach Zeit mit meiner Freundin. Vielleicht lenkten mich meine Schritte deswegen wie von selbst zum Raum der Wünsche. Und da ich diese Zeit wirklich brauchte, die letzten ruhigen Minuten, die wir zusammen verbringen konnten, bevor wir uns etwas entfernen mussten, zeigte sich der Raum quasi sofort. Ich grinste. "Ich glaube, wir entkommen dem Geschnarcht und haben unsere Ruhe." Ich seufzte zufrieden und öffnete die Tür.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Amelia am 16.08.2018 21:43