Vergangenheitsplay » 10

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Matthew

24, Männlich

Hogwarts [ehem.] Ravenclaw Jahrgang 7 Unbekannt Neutral Demiguise Covenant Fan I don't care. Frei

Beiträge: 230

Re: Vergangenheitsplay » 10

von Matthew am 14.05.2018 23:20

Ich beobachte sie still, während sie ldie Zeilen überfliegt. Mir ist klar, dass sie es eigentlich gar nicht lesen müsste. Wir wissen beide, was da drin steht und was es zu bedeuten hat. Ich werde gehen. Ohne sie. Und es würde lange auern, bis ich sie wiedersehen könnte. Naja, zumindest vergleichsweise. Wir sahen uns täglich, aber der Brief änderte das schlagartig.
Sie sieht sehr traurig aus, weswegen ich trotz der Wärme die Arme nach ihr ausstrecke und sie in eben diese ziehe.
Ich wollte nicht, dass sie weint.
Ich streiche ihr vorsichtig über den Rücken, so wie meinen Moms das immer bei mir und Ida gemacht hatten, wenn es uns schlecht ging.
Ich schluckte, hielt sie in armeslänge von mir und sah sie ernst an. "Ich will gar nicht ohne dich gehen." sage ich traurig. Meine Stimme ist Tränenschwer. "Vielleicht kann ich auch einfach noch zwei Jahre warten, und dann gehen wir zusammen hin." ich versuche mich an einem Grinsen, aber wir beide wissen, dass das, was ich da gerade gesagt habe totaler Blödsinn ist. Man konnte sich nicht einfach aussuchen, wann man zur Schule ging und wann nicht. Ich zuckte mit den Schultern. "Oder vielleicht passt du ja in meinen Koffer, wenn ich sonst nur wenig Sachen mitnehmen. Oder wir verwandeln dich in eine Kröte oder Katze oder so und dann kommst du als mein Haustier mit!" schlug ich vor, merkte aber selbst, dass das, was ich sagte immer unlogischer wurde. Ich konnte noch keine Zauber und einen Menschen in ein Tier zu verwandeln schaffte ich schon mal gar nicht. Ich seufzte.
"Ich wünschte, ich müsste nicht gehen. Ohne dich, meine ich." traurig sehe ich wieder zu ihr. "Wenn meine Moms und meine Schwester nicht dabeigewesen wären, hätte ich ja so tun können, als hätte ich ihn gar nicht bekommen..." ich seufzte. Es gab einfach keine Lösung für dieses sehr unschöne Problem. Meine Unterlippe zitterte und ich spürte das Brennen der Tränen in meinen Augen. Ich würde sie schrecklich vermissen. Trotzdem schaffte ich es, die Tränen zu verdrängen. Ich war schon groß, da weinte man nicht mehr!



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Ina
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 10

von Ina am 27.05.2018 01:14

Während er mich auf Armeslänge vor sich hält, versuche ich immer noch mühsam die Tränen zurückzuhalten.
Warum ist das Leben so schrecklich gemein? Wieso nimmt es mir den einzigen Menschen, bei dem ich mich wohlfühle?
Aber als Matty dann beginnt darüber zu reden, das er gar nicht gehen müsse und auf mich warten wollen und schließlich auf die abwegige Idee kommt mich in ein Haustier zu verwandeln, obwohl er noch nicht einmal den winzigsten Schimmer hat wie sowas geht, muss ich trotz der Trauer um seinen Weggang beinahe lachen, die Möglichkeit das er mich verwandelt ist auch einfach zu komisch.
In meinem Kopf befinden sich nur noch zwei Gedanken: ich will ihn in den Arm nehmen und von seinem Geruch und der Wärme umhüllt werden, seinen Herzschlag an meiner Wange spüren und ihn nie wieder loslassen und ich hoffe, dass ich in zwei Jahren auch nach Hogwarts kann.
Aber auch zweifele ich, ob er dann immernoch an mich denken wird und mich nicht vergisst. Denn Hogwarts ist groß und dort wird er doch vermutlich viele andere Mädchen kennenlernen. Wer sagt, dass er nicht ganz schnell einen Ersatz für mich findet und ich abgeschrieben bin?
All diese Dinge schießen durch mich und ich spüre wie er versucht stark zu bleiben und standhaft für mich, für uns beide.

Dennoch bleibt die Frage: wird er mich vermissen oder vergessen?
Ich sehe nach oben in diese wunderschönen Augen und frage mich warum nicht alles so bleiben kann wie es ist.
Dann schaue ich mich um blicke von der Platform herunter in den Wald und überlege wer noch von diesem Ort  weiß. Es gibt keinen und auch keine Person außer matty, nicht mal Ida, die diesen Ort kennt.
In meinem Kopf formt sich ein neuer hoffnungsvoller Gedanke:
Warum bleiben wir nicht hier? Warum rennen wir nicht weg? Nur bis auch ich meinen Brief bekomme.
Ich blicke wieder in Mattys Gesicht und frage volller Angst vor seiner Antwort, was er davon halten würde.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.05.2018 15:22.

Matthew

24, Männlich

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Re: Vergangenheitsplay » 10

von Matthew am 27.05.2018 21:50

Es ist schrecklich sie so traurig, so verzweifelt zu sehen. Diese Trauer ist fast greifbar, als würde sie in der Luft zwischen uns hin und her schweben, wie ein Tuch, welches jeden frohen Gedanken unter sich begräbt. Meine kurzzeitig aufgekommene Freude darüber, diesen Brief erhalten zu haben, ist verpufft. Um ehrlich zu sein frage ich mich, wie ich mich überhaupt jemals hatte darüber freuen können. Die Antwort war einfach: Ich hatte nicht sofort begriffen, was es für Ina und mich bedeuten würde. Ich hatte nicht daran gedacht, dass wir uns trennen müssten. Ehrlich gesagt hatten wir dieses Thema immer Tod geschwiegen und geschickt umgangen. Im Grunde hätten wir wissen sollen, dass wir nicht zusammen dort hin gehen können....
Ihr Lachen klingt schwach und traurig, gar nicht so, wie ich es liebe. Nicht so, wie Inas Lachen normalerweise klingt – laut und voller Leben.
Als ich sie in meine Arme ziehe, klammert sie sich an mich, so als könnten wir dieses Problem lösen, indem sie mich einfach festhielt, bis sie alt genug war. Und ich verstand es. Wenn die Lösung nur so einfach wäre.
Als sie wieder sprach, klang sie immer noch verzweifelt und unendlich traurig. Es tat weh und ich wollte alles tun, damit sie wieder meine fröhlich Ida sein würde. Alles. Mit ihrem Vorschlag hatte ich allerdings nicht gerechnet. „Hmmm..." meinte ich leise. Im Grunde war die Idee gar nicht so schlecht. Wir müssten auch nicht ewig wegbleiben, nur so lange, bis das Jahr in Hogwarts angefangen hatte, denn dann konnte ich nicht mehr nachkommen und müsste abwarten. Allerdings würde das für mich bedeuten, mich von einer anderen Person zu trennen, die für mich überlebenswichtig war. Ida, mein Zwilling, ohne den ich nicht leben konnte. Sie war immer da. Von Anfang an. Aber bedeutete ich ihr nicht genauso viel? Würde sie nicht auch hier bleiben, wenn ich nicht mitkommen würde? Ich musste es versuchen. Entschlossen sah ich zu Ina herab. „Okay. Wir holen ein paar Sachen und schleichen uns heute Nacht raus. Wir treffen uns hier." Ich würde meinen Eltern und natürlich meiner Zwillingsschwester, einen Brief schreiben, schließlich sollten sie sich keine Sorgen machen.



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Ina
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 10

von Ina am 05.06.2018 14:06

Okay? Ich musste einfach nochmal fragen um es zu glauben. Okay? Er hatte ja gesagt. Matty war bereit seine Familie für mich für zwei Jahre zu verlassen und das, damit wir nicht getrennt wurden. Mein Herz machte einen so großen Sprung, dass ich schon befürchtete es gleich aus meiner Brust heraushüpfen zusehen, so sehr freut ich mich.
Doch gleich setzte mein schlechtes Gewissen wieder ein, konnte ich es ihm wirklich antun?
Aber mein rasender Herzschlag übertönte alle Zweifel und ich schlang meine Arme noch fester um ihn um ich zu zeigen wie sehr ich mich freute. Ich hatte beinahe Angst ihn zu erdrücken und ließ deshalb wieder ab um wie einen kleinen Kindischen Freudentanz zu machen. Der Vermutlich zum Totlachen aussah aber mir war ein so großer Stein vom Herzen gefallen, dass ich dachte ich könnte fliegen.
Als es mir doch ein wenig peinlich wurde, blieb ich stehen.
Wir müssten jetzt beide so schnell wie möglich Sachen packen und verschwinden, bevor irgendwas dazwischenkam. Also machte ich mir wieder an den Abstieg und sah ein wenig hilfesuchend zu Matty. Und fragte lächelnd nach seiner Hand für die ersten Meter des Abstiegs, da dort ja die Stufen so weit auseinander waren, dass ich schon mehr als einmal beim alleine Klettern heruntergefallen war. Nie jedoch, wenn er mir half. Mir viel ein, dass mir noch nie wirklich was passiert war, wenn er in der Nähe gewesen war und ich hoffte, dass das auch in Zukunft so bleiben würde und uns solange nichts passieren würde, bis ich ebenfalls meinen Brief erhielt.

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Matthew

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Re: Vergangenheitsplay » 10

von Matthew am 09.06.2018 00:01

Ich war sehr erleichtert, sie wieder glücklich zu sehen. Das war mir alles wert. Ich lachte freudig, als sie anfing zu tanzen. Ich lachte sie nicht aus, das würde ich nicht tun, ich lachte mit ihr.
Wartend drehte ich die Kette, die wir vor so vielen Jahren gebastelt hatten, zwischen den Fingern. Wir hatten gesagt, dass wir einmal heiraten würden, wenn wir groß wären und uns daraufhin Ketten gemacht. Eigentlich war es nur ein Stück Holz an einem Faden. Auf meinem war ein 'I' für Ina eingeritzt und auf ihrem ein 'M' für Matthew. Aber es waren unsere Ketten.
Als sie ihren Freudentanz beendet hatte, wurde sie plötzlich geschäftig. Sie schien zu planen und machte sich auch gleich auf den Weg. Grinsend half ich ihr nach unten und sprang ihr dann hinterher. „Okay, wir treffen uns heute Nacht hier ja?" ich nickte ihr zu und dann brachen wir beide auf, um alles zu besorgen, was wir brauchten.

 

Mit zwei Kissen und zwei Decken, meinem Süßigkeitenvorrat, meinem Ersparten und ein paar Büchern bewaffnet, ja sogar Wechselkleidung, stand ich an unserem Treffpunkt und gähnte. Hoffentlich hatte Ina es geschafft. Es war gar nicht so schwer gewesen, nachdem meine Eltern geschlafen hatten. Ida war etwas schwieriger gewesen. Es war, als würde sie es wissen. Sehr seltsam. Vielleicht war es aber auch wirklich so und sie spürte es, so wie ich immer spürte, wenn mit ihr etwas nicht in Ordnung war. Aber mit mir war alles in Ordnung. Mehr als das noch. Das hier würde ein Abenteuer werden. Ich kletterte nach oben und schaffte die Decken und Kissen ebenfalls auf die Plattform, wo ich sie ausbreitete, so dass wir gemütlich liegen konnten. Und dann wartete ich Schokofrösche essend auf meine weltallerbeste Freundin.



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Ina
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 10

von Ina am 11.06.2018 12:19

Kaum berührten meine Füße das Gras verabschiedete ich mich von ihm und rannte nach Hause.
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Dort angekommen war es etwas schwieriger meine Sachen zu packen, ohne dass meine Eltern etwas mitbekamen. Sie saßen noch vorm Fernsehen und sahen sich ihre typische Abendsendung an. So versuchte ich ganz leise die Treppe zu meinem Zimmer hochzugehen. Gut das ich wusste, dass die dritten und elften Treppenstufen knarzten. Oben angekommen schmiss ich schnell Klamotten, Decken, Bücher in einen Koffer, Zahnbürste und Sammy meinen kleinen Stoffliger kamen auch noch dazu. Ohne den ging ich nirgendwo hin.
Dann versuchte ich den Koffer zu zumachen, aber es war so viel drin, dass ich mich draufsetzten musste. Dann bekam ich ihn zu. Ich lauschte die Treppe runter, da lief gerade schon der Abspann, dass bedeutet, dass sie gleich ins Bett gehen würden. Ich wartete noch eine halbe Stunde. Dann machte ich mich mit dem Koffer auf den Weg nach unten. Mit viel Mühe schaffte ich es leise die Treppe runter. Als ich an der Küche vorbeilief, nahm ich schnell noch eine Tasche und füllte sie bis zum Rand mit lauter Köstlichkeiten. Dann ging es raus in die kühlere Nachtluft, endlich war die Temperaturen halbwegs erträglich. Ich ging vollgepackt zu unserem Ort. Und es war wie vor ein paar Stunden er saß oben und wartete und ich kam abgehetzt und verschwitzt zu spät.

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Matthew

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Re: Vergangenheitsplay » 10

von Matthew am 11.06.2018 14:19

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, oder ob überhaupt Zeit vergangen war und schon gar nicht, ob ich geschlafen hatte. Aber ich glaubte schon, denn die Nacht wirkte schwärzer und die Sterne funkelten etwas heller als zuvor. Sie waren wunderschön und schienen um die Wette zu strahlen. Ich schüttelte erneut den Kopf, als ich mich in ihrem Glitzern verlor. War ich schon wieder weggenickt? Ich wusste es nicht genau. Tatsache war jedenfalls, dass das Knacksen von Ästen mich aus den Gedanken riss. „Ina?" flüsterte ich leise und streckte den Kopf über den Rand der hölzernen Plattform. Natürlich war es Inas zerzauster Haarschopf, den ich unten erblickte. Wer sonst? Meine Schwester und meine Moms würden die Briefe erst morgen früh finden, in denen ich alles erklärt hatte. Beim schreiben eben dieser war mir aufgefallen, das wir nur ein Jahr lang warten mussten, bis wir beide nach Hogwarts konnten. Ich hatte ihnen gesagt, dass ich erst nächstes Jahr mit Ina gehen wollte. Hoffentlich würden sie nicht allzu sauer auf mich sein. Vor allem Ida nicht. Sie fehlte mir schon, wenn ich nur daran dachte, Zeit ohne sie zu verbringen. Denn auch, wenn sich alles geändert hatte, Ida war immer an meiner Seite gewesen. Immer.
Ich streckte den Arm aus, um Inas Koffer nach oben zu hieven. Ein Koffer. Für ein paar Tage. Das war so typisch Mädchen. Ich schüttelte den Kopf. „Hat alles gut geklappt?" fragte ich, während ich die Hand nach ihrer ausstreckte, um meiner besten Freundin wie immer nach oben zu helfen. „Bei mir ist alles gut gegangen. Sie schlafen alle schön." erzählte ich und grinste zu Ina herab, obwohl man das in der Nacht wohl kaum sehen konnte.



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Ina
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay » 10

von Ina am 13.06.2018 16:35

Ich stand unten und er schob seinen Kopf über den Rand er Plattform. Klar reichte er mir wieder die Hand zur Hilfe und ich nahm sie dankend an, der Koffer war doch echt schwer geworden und ich konnte ihn nicht alleine hochhieven. Er fragte mich ob alles geklappt hatte. Ich meinte," ja ich musste zwar leise sein, aber sie sind relativ schnell schlafen gegangen, dann konnte ich mich rausschleichen." Bei ihm war auch alles gut gegangen. Sehr gut dann ging hoffentlich nichts mehr schief, denn den wichtigsten Schritt hatte wir hinter uns. Ich lachte leise und freute mich auf die nächsten Tage. Ich breitete noch ein paar meiner Decken aus und nahm Sammy und legte mich hin, ich wollte das Matty sich auch hinlegte und ich seinen Herzschlag spüren konnte nur um sicher zu gehen, dass das hier alles nicht nur ein Traum war. Also zog ich ihn nach hinten und sagte ihm, dass er sich doch auch hinlegen könnte. Ich legte meinen Kopf auf seine linke Brust und hielt Sammy in meinem linken Arm. Ich spürte wie er seinen Arm fest um mich legt und sein Herzschlag immer ruhiger wurde. So schlief ich ein und wurde am nächsten Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die mich an der Nase kitzelten und mich sanft weckten. Ich blickte hoch und sah in sein ruhiges Gesicht. Er sah so süß und friedlich aus. Was süß, ich hatte noch nie über ihn gedacht, dass er süß war? Was war los bei mir?
Ich schüttelte leicht meinen Kopf und hatte ihn vermutlich durch diese Bewegung geweckt, denn er öffnete die Augen und sah mich an.

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Matthew

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Re: Vergangenheitsplay » 10

von Matthew am 15.06.2018 19:14

Als sie endlich bei mir war, breitete sie noch ein paar Decken aus, damit wir es noch bequemer hatten. Ich nickte als Zeichen, dass ich verstanden hatte. Das war sehr gut. Wir hatten es also tatsächlich geschafft. Irgendwie machte mich das froh und trotzdem machte ich mir Sorgen. Wie würde es meinen Eltern wohl gehen? Und meiner Schwester? Würde ich es wirklich so lange ohne Ida aushalten, falls sie entschied auch ohne mich zu fahren? Nein, das würde sie nicht tun. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie sich kreischend weigerte in den Zug zu steigen. Meine Schwester konnte sich aufführen wie eine Prinzessin... im Grunde war sie es ja auch. Und wenn sie nicht bekam, was sie wollte konnte sie ungemütlich werden. Meistens liebte ich sie dafür – zumindest wenn das, was sie wollte sich nicht gegen mich richtete.

Nachdem ich mich hingelegte hatte, kuschelte sich Ina an mich, ihr Kuscheltier fest umklammert. Ich lachte leise und sah dabei zu, wie sie langsam einschlief. Der Tag war ja auch ziemlich Kräfte zerrend gewesen. Das war auch der Grund, weswegen ich auch relativ schnell einschlief.
...

Am nächsten Morgen weckte mich eine Bewegung. Ich schlug die Augen auf und sah mich verwirrt um. Was war denn los? Wo war ich? Und vor allem, wie spät war es? Für mich war es gefühlsmäßig noch viiiiel zu früh, weswegen ich mich murrend wieder umdrehte. Leider konnte ich auch nicht wieder einschlafen, weswegen ich mich dann doch aufsetzte und mich ziemlich müde streckte. Als ich zur Seite Blickte, sah ich in das Gesicht meiner besten Freundin und mir fiel alles wieder ein. Das erklärte auch, wieso der Geruch von verbranntem Toast am Morgen fehlte. Meine Mom war nicht hier...
„Guten Morgen." gähnte ich und grinste sie verschlafen an....

Wir verließen die Plattform den Tag über kaum. Das Risiko entdeckt zu werden war uns einfach zu groß. Wir spielten Zauber – Schnipp – Schnapp, Schauch und andere Spiele und futterten so viele Süßigkeiten, dass ich am Ende wirklich etwas Bauchschmerzen hatte und mir meine Mama herbei wünschte, die das im Handumdrehen erledigt hätte. Natürlich nicht ohne über den Naschkonsum zu schimpfen....
Gegen Abend legten wir uns auf die Decken, um die Sterne beobachten zu können und versuchten, neue Bilder in ihnen zu entdecken.



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Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.06.2018 19:15.

Amelia

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Re: Vergangenheitsplay » 10

von Amelia am 12.08.2018 11:19

C R O N E S
- Nach der Absch(l)ussparty -
Ich fragte mich instinktiv ob ich als der Streber der Schule bekannt war, wenn das in der kurzen Zeit schon in diesem Ausmaß zu Matt durchgedrungen war. Na aber andererseits hatte ich mich wohl auch immer so verhalten. Ich war eine willkommene Anlaufstelle für jeden Schüler gewesen, der in irgendeinem Fach nicht klar kam und Hilfe benötigte. Im Nachhinein fragte ich mich wirklich, wie ich all das auf die Rolle bekommen habe ohn wahnsinnig zu werden... Ich verzog zweifelnd die Lippen. "Nur weil ich es könnte, heißt das nicht, dass ich geeignet dafür wäre. Das ist nämlich nicht der Fall, wie ich vor kurzem feststellen musste. Außerdem bin ich gerne im Honigtopf. Das Leben ist doch gleich viel erträglicher wenn man etwas Süßes um sich herum hat." Und das war einfach genau der Grund warum ich mich dafür entschieden hatte. Naja und der Honigtopf hatte auch noch einen sehr hohen emotionalen Wert bei mir. Aber davon wusste Matti nichts. Nicht mehr.
Ich bekam unwillkürlich eine Gänsehaut bei seinen geflüsterten Worten. Ja, ich wäre nicht weit weg. Ich war sogar recht nah. Ich schluckte und spürte wieder diese Verwirrung in mir hochkommen. Er verhielt sich so komisch... Er wusste nichts mehr über unsere Vergangenheit und doch verhielt er sich mir gegenüber so...Naja ich könnte mir fast einbilden, dass er mich sehr gern hatte. "Ja, ich bin nicht weit weg..." wiederholte ich leise und mein Herzschlag beschnleunigte sich wieder für einen Moment.
"Jeweils eine." sagte ich sofort, und stelllte beschämt fest, dass ich mir dessen viel zu sicher war. "Ich werde dir jedoch nicht mehr viel darüber sagen können, wenn du meine Testperson sein willst." fügte ich hinzu. Ich fühlte mich auf einmal nicht mehr ganz so einsam, auch in Hinsicht auf das nächste Jahr. Vielleicht würden Matt und ich uns ja wieder treffen. Und auch wenn es weh tat, würde ich das sehr gerne. Ich fragte mich wieder was das zwischen ihm und Ina war, aber ich wagte es nicht zu fragen. Einerseits hatte ich schreckliche Angst vor der Antwort. Andererseits...ging es mich jetzt wohl auch nichts mehr an.
Die Erwähnung des versuchten Mordes an Matt, ließ mich automatisch frösteln. Er sagte das so leicht und nebenbei. Vielleicht war das möglich, wenn man sich nicht mehr erinnerte, aber bei mir war das nicht der Fall. Es waren die dunkelsten Momente in meinem bisherigen Leben gewesen und so schnell würde sich das auch nicht ändern. Ich war über Minuten oder Stunden davon überzeugt gewesen, dass Matt tot war. Seine 'Auferstehung' war für mich immer noch ein kleines Wunder. Mir fiel jetzt etwas auf, was mir vorhin entgangen war. "Also du hast dich an Ilian erinnert?..." ich verspürte sofort so etwas wie Neid. Aber auch Hoffnung. Wenn er sich wieder an Ilian erinnerte, würde vielleicht alles andere folgen? Ich widerstand dem Bedürfnis mit den Augen nach Ida und Ilian zu suchen. Ich wusste, es würde den beiden ausgezeichnet gehen, vor allem jetzt nachdem Matt sich erinnerte.
Matts Entschuldigung kam unerwartet. Auch wenn er offenbar nicht wusste, warum das damals so heftig für mich gewesen war. Ich nickte leicht und deutete ein Lächeln an. Ich wollte nicht mehr daran denken. Denn dann sah ich automatisch auch diesen Blick vor mir von ihm. Dieser Blick ohne diese Wärme und dieses spezielle Glühen darin, was ich gewohnt war.
Das letzte woran ich mich erinnerte, war die kühle Luft auf meinem Gesicht und die langsam verstummenden Partygeräusche. Ich weiß noch, dass ich mich instinktiv noch dichter an Matt schmiegte und es mir egal war, dass er sich nicht erinnerte. Ich spürte seinen Herzschlag und fragte mich ob ich ihn schneller schlagen lassen könnte. Auch jetzt noch. Und dann war ich einfach weg. Ich schlief so schnell ein, obwohl ich das gar nicht wollte. Zur abwechslung träumte ich nichts. Es war ein schöner, traumloser Schlaf.
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Es war noch dunkel, als ich erwachte. Ich nahm an, dass ich bei mir war, auch wenn ich nicht wusste, wie ich dahingelangt war. Ich erinnerte mich im Halbschlaf wage an die Party. Ich wollte mich im Bett umdrehen und lag plötzlich halb auf jemandem drauf. Ich erstarrte und blinzelte mehrmals. Ich brauchte nicht lange um zu erkennen, dass es Matti war. Irgendwie spürte ich das schon. Ich rührte mich nicht. Mein verschlafenes Ich war gruselig, wie es ihn anstarrte. Aber ich konnte nicht anders. Seine Locken waren ihm ins Gesicht gefallen und seine Gesichtszüge so entspannt und dennoch sah man die Andeutungen seiner Grübchen.
Als ich mich endlich davon losreißen konnte, merkte ich, dass wir uns in einem Schlafsaal der Ravenclaws befanden. Ich fragte mich warum. Aber es musste irgendwas logisches sein. Ich war unter der Bettdecke immer noch vollständig bekleidet, wie ich feststellte. Besser so. Ich konnte mich nämlich nur noch daran erinnern, wie Matt mich von der Party weggetragen hatte. Ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr so tief geschlafen.
Eine kleine Weile blieb ich noch liegen, beschloss dann aber leise aufzustehen. Es war nicht mein Bett und mein Schlafsaal. Und Mattie war nicht mein Freund. Ich hatte hier nichts zu suchen.
Ich schlich mich durch den schlafenden Schlafsaal und dann durch den Gemeinschaftsraum. In diesem lagen ein paar Ravenclaws herum und der starke Geruch von Alkohol stieg mir in die Nase. Hier hatten es wohl noch ein paar andere übertrieben.
Ich nahm an ich würde in meinen Schlafsaal gehen. Doch meine Beine trugen mich woanders hin. Dies war meine letzte nacht in Hogwarts. Ich würde noch einmal den Geheimgang sehen und mich dann von den Hauselfen in der Küche verabschieden. Vielleicht meine letzte heiße Schkolade hier genießen...

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