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Re: Vergangenheitsplay » 10
von Ariella am 03.02.2018 22:33Mit einem Klackern lief sie die Treppen zum Astronomieturm hoch. Sie wusste wo sie ihn finden würde und irgendwie hatte sie Lust mit ihm Zeit zu verbringen. Kälte kam ihr entgegen, während sie nach draußen trat. Es war eine Winternacht. Der Mond schien hell am Himmel und sie reckte ihr Gesicht nach oben. Dann erblickte sie ihren besten Freund, welcher den Umgang eng um sich geschlungen hatte. Sie drehte sich einmal um sich selbst und lief dann auf ihn zu. Noch hatte er sie nicht bemerkt.
Plötzlich und ohne Vorwarnung umamrte sie ihn von hinten. "Hey", flötete sie, ließ ihn los und stellte sich dann neben ihn. "Schöne Nacht - nicht wahr?" Sie schenkte ihm ein freundliche Lächeln. Sie lehnte sich an das Geländer. Es war schön hier. Sie interessierte sich nicht unbedingt sehr für Astronomie, aber sie musste zugeben, dass der Himmel heute unheimlich schön war. Die Sterne schienen vom Himmel und erzählten von anderen Welten. Was es da wohl alles zu sehen gab? Sie blickte zu Liam. Die junge Ravenclaw wusste genau wie sehr er dieses Ort liebte und wie sehr er den Nachthimmel mochte. "Und träumst du von anderen Welten?" Sie blickte zu ihm hinauf, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und zog nun auch den Umhang etwas enger um ihren schlanken Körper - dank Quidditch - denn sie konnte essen, wie sonst kein Anderer. Kaum zu glauben, dass diese Mengen in dieses Mädchen passte. Ohne Sport hätte sie wahrscheinlich hier hoch rollen müssen. Es war heute recht kühl, aber das wunderte sie nicht. Es war Winter und man merkte dies auch. Sie drehte sich nun um, stützte ihren Ellenbogen auf das Geländer und ihr Kinn auf ihre Hand. Der Wind strich über die Beide hinweg und ließ ihre Haare im Wind flattern. Sie mochte diesen Ort auch - aber lieber wenn es ein paar Grad mehr hatte. Sie pustete in die Luft und sah zu wie sich Dampf vor ihrem Mund bildete.
Liam
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Liam am 04.02.2018 12:29Ich ließ meine Hände in die Taschen meines Umhangs gleiten, doch anstatt einer vielleicht übriggebliebenen Zigarette bekam ich nur meinen Zauberstab zu fassen, den ich mit einem enttäuschten Seufzen hervorzog. Ich stütze mich mit meinem Arm gegen die Reling und ließ aus der Spitze meines Stabs bunte Funken entstehen, während ich wieder zum dunklen Himmelszelt aufsah. Ich wollte meine Aufmerksamkeit gerade wieder auf den Mond richten, als mich von hinten plötzlich zwei Arme umschlangen, die mich doch leicht zusammenzucken ließen. Ich musste mich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, wer dort gerade hinter mir stand.
»Ariella.« Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als meine beste Freundin mich losließ und sich neben mich gesellte. Man müsste wohl meinen, dass mich ihre unvermuteten Umarmungen eigentlich viel mehr erschreckten, das taten sie am Anfang auch, aber man gewöhnte sich daran, wenn man die Ravenclaw so gut kannte wie ich es tat. Solche Umarmungen standen auf der Tagesordnung – und ehrlich gesagt wollte ich sie auch nicht mehr missen. »Eine wirklich wunderschöne Nacht, ja.«
Ich ließ einen letzten Funken aus meinem Zauberstab steigen, ehe ich ihn zurück in die Tiefen meines Umhangs schob, um mich ganz auf Ariella zu fokussieren. Jetzt war nicht einmal mehr der Mond von Interesse, denn mit meiner besten Freundin konnte es niemand aufnehmen. Wenn ich dieses Mädchen beschreiben müsste, würde jede Sprache dieser Welt nicht genügen. Sie war einfach einzigartig, und ich war unheimlich dankbar dafür, sie in meinem Leben zu haben.
»Du kennst mich zu gut«, schmunzelte ich. Sie wusste nicht nur, wovon ich träumte, sondern sie hatte mich auch hier oben gefunden, was ganz beeindruckend war, wenn man darüber nachdachte, wie riesig Hogwarts war. Ariella war eben nicht ohne Grund meine beste Freundin.
»Was führt dich nach oben? Das letzte Mal, als wir geredet haben, dachte ich, du wärst Ariella Chamberlaine-Thorne. Und Ariella-Chamberlaine-Thorne kann eigentlich nicht so viel mit Astronomie anfangen. Es sei denn ... du konntest einfach nicht länger ohne meine wunderbare und schlichtweg atemberaubende Gesellschaft leben. Was ich natürlich total verstehe«, fügte ich mit einem frechen Grinsen hinzu, ehe ich ihr zuzwinkerte.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Ariella am 04.02.2018 16:51Sie schaute ihm zu wie er die Funken in den Himmel stieß und sah ihn an. Wahrscheinlich hatte er sich eine Zigarette gewünscht. Sie kannte ihn und missbilligte das aber eindeutig. Das war eben nicht gut für seine Gesundheit und sie wollte das Beste für ihn. Aber sie wusste auch, dass sie da gegen eine Wand redete, also ließ sie es einfach unkommentiert.
"Oh ja... pass besser auf und vergraule mich nicht. Ansonsten verrate ich vielleicht deine ganzen Geheimnisse", meinte sie scherzend. Ihr Blick fiel wieder in den Himmel. Heute war die Nacht sehr klar, hinten sah man ein paar Wolken, aber sie sahen eher aus wie Zuckerwatte, die man auseinandergezogen hatte. Man konnte also die Sterne durchscheinen sehen. Das blonde Mädchen seufzte zufrieden und lachte dann auf. "Ach Liam. Du weißt doch, dass ich mich nach deiner Gesellschaft gesehnt habe. Mein Tag wäre sonst verloren gewesen." Sie scherzte, genauso wie er es getan hatte. "Also verlasse mich nicht", hauchte sie und sah dann wieder zu wie ihr Atem Wölkchen bildete. Ob man auch Kringel wie bei Zigarettenrauch machen konnte? Gut sie rauchte nicht und konnte auf keine Erfahrungen zurückgreifen, aber sie versuchte es dennoch. Immer wieder hauchte sie in die Luft und wahrscheinlich hielt der Hufflepuff sie für verrückt oder fragte sie einfach nur was sie da machte. Doch obwohl sie es mehrmals versuchte klappte es nicht. Wahrscheinlich war der Dampf einfach nicht so stabil wie Rauch. Na ja dann nicht. Manchmal musste man sich eben auch geschlagen geben.
Nachdem sie ihre Versuche aufgegeben hatte wandte sie ihren Kopf wieder zu dem Jungen. "Was treibt dich hierher? Träumen oder den eigenen Gedanken lauschen?" Sie selbst war nur hier, weil sie Liam hier vermutet hatte und einfach Lust hatte mit ihm zu quatschen. Denn mit ihm zu reden war einfach und meist recht unterhaltsam. Außerdem mochte sie einfach seine Gesellschaft.
Liam
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Liam am 04.02.2018 18:39Ich konnte nicht anders als zu lachen, als Ariella mir spielerisch drohte, all meine Geheimnisse der Öffentlichkeit preiszugeben. Tatsächlich war sie die Einzige, die so gut wie alles über mich wusste, definitiv am meisten, und würde sie es wollen, hätte sie mir bereits schon ziemlich übel mitspielen können. Das würde sie nur niemals tun.
Diesen Satz hatte ich schon einmal gehört. Mehr als nur einmal. Ich hatte in der Vergangenheit Menschen mein Vertrauen geschenkt, die nicht einen klitzekleinen Funken Beachtung verdient hatten. Menschen, die so armselig waren, dass man einfach Mitleid mit ihnen haben musste. Menschen, über die ich nicht länger nachdenken wollte.
Ariella war anders, das wusste ich. Das wusste jeder, der mit ihr befreundet war. Sie hatte eine Aura, die einen in ihren Bann zog und die dafür sorgte, dass man sich in ihrer Gegenwart augenblicklich geborgen fühlte. Menschen wie sie durfte man nicht wieder gehen lassen, denn sie waren seltener als alles andere auf dieser Welt.
»Ich will mich jedenfalls nicht mit dir anlegen. Kann ich mich denn irgendwie freikaufen? Vielleicht mit Schokolade? Ein paar Teebeuteln?« Ich wusste, dass Ariella einer großen Tafel Schokolade und einer heißen Tasse Tee nicht den Laufpass geben konnte. Wer war dazu auch schon im Stande? »Du weißt, dass der Hufflepuff-Gemeinschaftsraum nicht weit von der Küche entfernt ist. Ich bin ein äußerst zuverlässiger Dealer.«
Ich ließ mein Blick über den dunklen See unter uns gleiten, während ich dem Wind gestattete, mir das Haar zu zerzausen. Der See konnte tagsüber schon unheimlich und mysteriös wirken, aber der Mondschein verlieh dem Ganzen noch mal einen ganz besonderen Effekt. Ich fragte mich nicht zum ersten Mal, was für Geheimnisse dieses Gewässer verbarg – wollte ich es überhaupt wissen?
»Dich verlassen? Wie könnte ich das meinem größten Fan nur antun? Du musst dir keine Sorgen machen. Dir sei gestattet, dieses Gesicht noch für eine lange Zeit bewundern zu dürfen.« Ich zeigte mit meinen beiden Zeigefingern gespielt eitel auf mein Gesicht.
Ich beobachtete Ariellas Atem, der als Dampfwolke in Richtung Himmel zog. Er erinnerte mich an den Rauch von Zigaretten, was nur verstärkt wurde, als sie versuchte, mit ihrem Atem einen Kreis zu blasen. Selbstverständlich lachte ich sie für ihre kläglichen Versuche aus.
»Das überlässt du mal lieber den Großen«, neckte ich sie, dabei gekonnt ignorierend, dass ich nur fast einen Monat älter als sie war. Konnte man mit kalter Luft überhaupt Kringel blasen? Ich hatte es nie versucht, aber jetzt hatte sie mich auf eine Idee gebracht. Als ich es versuchte, stellte ich mich nicht einmal ansatzweise besser an. »Halt bloß deinen Mund«, warnte ich sie lachend.
Ich verschränkte meine Arme und kehrte dem Geländer den Rücken zu, sodass mir der Wind nun den Nacken kitzelte, was mir eine leichte Gänsehaut verpasste.
»Ein bisschen von beidem, schätze ich«, antwortete ich auf die Frage. Ich war eigentlich ohne große Hintergedanken auf den Turm gestiegen. Vermutlich wollte ich einfach nur ein bisschen Zeit für mich haben. Obwohl das nun anders gekommen war, freute es mich. »Was ist mit dir?«
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Ariella am 05.02.2018 16:48"Lach nicht", rief sie aus und begann ihren besten Freund in die Seite zu piecksen. "Ich bin durchaus eine Bedrohung für dich! Überleg mal, was ich alles über dich weiß!" Bei dem letzten Satz hatte sie sich auf die Zehenspitzen gestellt und es ihm ins Ohr gehaucht. Sie musste aber selber dann kichern und wahrscheinlich platzte gerade sein Trommelfell. Weiterhin auf den Zehenspitzen legte sie kurz ihren Kopf auf seine Schulter. "Aber bei mir sind deine Geheimnisse sicher", meinte sie dann noch. Nie würde sie irgendetwas preisgeben. Auf sie war verlass und ebenso wusste sie, dass ihr bester Freund ebenso war. Deswegen funktionierte es ja auch so gut zwischen ihnen.
Sie stellte sich wieder normal neben ihm und sah ein wenig zu ihm hoch. Sofort fing sie an zu lächeln. Das war meistens so. "Hmm!" Spielerisch tippte sie sich dan das Kinn. "Na gut ein wenig Bestechung könnte dem allen noch etwas nachhhelfen! Dann verrate ich sicherlich nichts!" Sofort vor sie Feuer und Flamme. Er kannte sie eben zu gut. Einer heißen Tasse Tee und einem Stückchen Schokolade gab sie garantiert keinen Laufpass. Sie ließ ihre Augenbrauen wellenförmig bewegen und kicherte dann wieder. "Uh! Na diese Kontakte müssen wir natürlich ausnutzen. Ich bin dabei! Du darfst gerne mein Dealer sein, aber du must aufpassen, dass ich nicht zu dick werde!" Das letzte war ein Scherz. Sie machte viel Sport - musste sie auch - denn sie konnte essen wie fast kein anderes Mädchen. Es passten unglaubliche Mengen in den zierlichen Körper der Ravenclaw und es war kein Geheimnis, dass sie gerne und viel aß. Warum auch nicht? Sie machte ja zum Ausgleich Sport. Bis jetzt setzte sich zumindest nichts an. Vielleicht hatte sie auch einen guten Stoffwechseln, aber darauf verließ sie sich garantiert nicht.
"AH VERDAMMT! Ich habe meine Pompoms vergessen? Wie kann ich denn dann überhaupt ein richtiges Fangirl sein. Tja du musst dir wohl wen neues suchen." Dabei knuffte sie ihn in die Seite. "Aber du darfst gerne mein Fan sein! Ich sehe süß aus und bin nett. Was willst du mehr? Na gut ich kann auch für dich singen und so schlecht bin ich auch nicht." Ein Popstar würde sie mit der Stimme aber auch nicht werden. Na ja das war auch nicht weiter schlimm.
Nun versuchte er es auch. "Na Großer! Klappt es nicht so wie du willst. Tja Übung macht den Meister!" Sie benutzte ganz gerne Sprichtwörter, aber das wussten ihre Freunde auch. Sie sah ihm witer bei den Versuchen zu, aber auch er schaffte es nicht. Natürlich hatte sie es nicht geschafft den Mund zu halten. Sie redete einfach viel zu gerne.
"Hmm mir war langweilig und ich wollte dich sehen. Also habe ich mir überlegt wo ich dich bei einer so klaren Nacht finde und es war klar, wo du warst. Also bin ich hin und habe direkt einen Volltreffer gelandet. Auf meine Spürnase ist eben Verlass!" Dabei tippte sie sich gegen die Nase. "Ist denn alles in Ordnung?"
Dann erinnerte sie sich noch an sein Angebot. "Wollen wir dann losgehen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, hakte sie sich bei ihm ein und legte ihren Kopf an seinen Oberarm. Sie wusste, dass Liam das nur freundschaftlich aufnahm und das war auch gut so. Es war imemr klar geregelt zwischen den beiden und das erleichterte vieles.
Liam
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Liam am 05.02.2018 23:02»Hey!«, rief ich und wich zurück, als Ariella mir in die Seite pikste. Sie wusste ganz genau, wie verdammt kitzlig ich war. »Du bist durchaus eine Bedrohung! Über dein Liam-Amber-Fachwissen mach ich mir keine allzu großen Sorgen. Eher über deine hinterhältigen Kitzelattacken.« Nachdem sie mir auf Zehenspitzen ins Ohr gehaucht, ihren Kopf auf meine Schulter gelegt und mir beteuert hatte, meine Geheimnisse wären bei ihr sicher, legte ich meinen Arm um ihre Schulter. »Das weiß ich. Und ich bin Merlin sehr dankbar dafür, dass er mir so eine hervorragende beste Freundin geschenkt hat. Bild dir aber bloß nicht zu viel darauf ein, ja?«, warnte ich sie grinsend.
Ich blickte Ariella interessiert an, als sie sich von mir löste und nachdenklich gegen ihr Kinn tippte. Dann musste ich lachen, als sie meinem Bestechungsversuch schließlich nachgab und meinte, dass ich auf ihr Gewicht aufpassen müsste. Als ob sie das nötig hätte. Ariella hatte einen Traumkörper, auf den nicht gerade wenige Mitschülerinnen ein neidisches Auge geworfen hatten. Sie konnte essen und essen, aber sie schien nicht einen einzigen Gramm mehr auf die Wage zu bringen. Würde ich dieses Mädchen nicht so sehr lieben, hätte ich sie sicher dafür gehasst. Fairerweise musste man erwähnen, dass sie diesen Körper nicht einfach geschenkt bekam. Sie machte Sport – und davon definitiv nicht zu wenig. Sie war eine begnadete Quidditchspielerin, und ich war ihr größter Fan.
»Wusste ich's doch, dass du nicht widerstehen kannst. Allerdings kann ich dir das mit dem Dickwerden nicht versprechen, da es in der Küche mehr als genug Schokolade für das ganze Schloss gibt. Wir sollten uns lieber Sorgen um mich machen.« Ich sah an mir herunter und fasste mir an den Bauch. Auch ich machte noch immer eine gute Figur in meiner Schuluniform, aber anders als Ariella trieb ich nicht regelmäßig Sport. Manchmal konnte ich mich zum Joggen an den See schleppen, aber seitdem ich rauchte, war meine Ausdauer deutlich schlechter geworden. Es war ohnehin viel gemütlicher, an einem kalten Winterabend vor prasselndem Kaminfeuer an Schokolade zu knabbern.
»Kannst du nicht«, meinte ich entschlossen und zuckte mit den Achseln, ehe ich wieder zusammenzuckte, als sie mir in die Seite knuffte. »Ariella!«, lachte ich wider Willen.
»Süß siehst du wirklich aus. Ob du nett bist, darüber lässt sich streiten. Aber was du auch tust, bitte sing nicht für mich!« Ich machte mich gerne über ihre Stimme lustig, um sie zu ärgern, obwohl sie eigentlich gar nicht schlecht war.
»Also ich könnte ja schwören, dass ich eben einen kleinen Kringel gesehen habe«, sagte ich mit gespielter Überzeugung in der Stimme. Natürlich war das eine klare Lüge.
»Dir war also langweilig. Deshalb bist du sofort zu mir gekommen. Ich fühle mich geschmeichelt«, sagte ich und ein Grinsen erschien auf meinen Lippen. Das stimmte sogar. Wenn Ariella und ich zusammen waren, war Spaß vorprogrammiert. Daran konnte niemand zweifeln.
»Alles super«, meinte ich, als sie mich fragte, ob wir losgehen wollten und sie sich bei mir einhakte. Meine Gedanken waren zwar zu Zeiten gewandert, an die ich nicht länger denken wollte, doch das änderte nichts an meiner Laune, die gerade großartig war. »Wie geht's dir, Ellie? Hast du irgendetwas Spannendes zu erzählen, dass meine hellhörigen Ohren erfreut?«, fragte ich. Dann stiegen wir die Stufen des Astronomieturms nach unten, damit wir allmählich in Richtung Schulküche schlendern konnten.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Ariella am 06.02.2018 21:03"Das kann ich nicht versprechen. Eine besser beste Freundin findest du sicherlich auch nicht", meinte sie, obwohl das sicherlich nicht ganz ernst gemeint war. Sie strich sich durch die blonden Haare. "Ich bilde mir nie was ein! Ich sehe die Wahrheit und die sieht doch nicht schlecht aus." Sie lächelte kurz. Eigentlich war sie im Moment ziemlich zufrieden. Um dies zu beweisen, piekste sie Liam nochmal in die Seite, welcher wieder ein wenig giggelte. Sie kannte Liam eben und kannte auch seine Schwachstellen. Dafür kannte er aber sicherlich auch ihre. Aber hatte sie überhaupt welche - bestimmt. So eingebildet war sie auch nicht.
"Pah! Du bist schuld, wenn ich dick werde!" Gespielt empört stampfte sie mit dem linken Fuß auf den Boden auf - schlechte Idee, denn das kam wenig überzeugend und ihre Schuhe bekamen auch noch einen Kratzer. "Oh nein", jammerte sie erst, hob ihre Fuß an und stand nun wie ein Flamingo auf einen Fuß, während sie ihre Schuhe betrachtete. Eitel war sie nicht, aber die Schuhe waren recht neu. "Du bist SCHULD!" Sie ließ ihren Fuß los und boxte ihm - sehr leicht - in die Seite. Immerhin wollte sie ihm weder Schmerzen zufügen, noch ihn wirklich ärgern. Denn sie wusste, dass es natürlich ihre Schuld war, weil sie so theatralisch sein wollte. Jetzt war es passiert. Abhacken und weitermachen - eine der besten Devisen.
"Danke, danke!" Sagte sie und kurz nahmen ihre Haarespitzen eine rosafarbene Farbe an. Sie schüttelte den Kopf und sie waren wieder blond. "Magst du meinen Gesang etwas nicht? HOGGY HOGGY HOGWARTS, TEACH US SOMETHING PLEEEEEEEASE", krakelte sie jetzt extra schief. Seinem Gesicht zu urteilen, fand er das nicht so toll. Gut so!
Sie zog ihre perfekt gezupften Augenbrauen hoch und schnalzte mit der Zunge. "Einbildung ist auch ne Bildung. Aber vielleicht bist du auch ein blindes Huhn, was ausnahmsweise mal kein Korn findet?" Sie zuckte mit den Schultern.
Mittlerweile liefen sie die Stufen hinunter. Bei jeden Schritt hallten ihre Schritte durch den Turm. Kerzen erleuchteten die Treppenstufen. "Eigentlich ziemlich gut. Mein Tag war recht langweilig, außer das Quidditchtraining. Das war ganz gut. Wie geht es dir?" Was spannendes? Sie dachte darüber nach. War ihr Leben wirklich spannend? Eher nicht. Es war normal und es gefiel ihr so wie es war. "Das einzige Spannende war eventuell, dass in Zaubertränke mit den Slytherin ein Kessel hochgegangen ist. Aber da ich im Nebenraum war, habe ich natürlich alles verpasst. Typisch oder? Ich bin eben einfach eine langweilige Person." Sie wusste, dass das nicht ganz stimmte. Aber sie würde sich als Normalo bezeichnen. Sie war eben nicht ausgefallen. Eventuell war sie manchmal ziemlich abgedreht und vielleicht auch sehr aufgeweckt, aber im Großen und Ganzen hielt sie sich für durchschnittlich. Wahrscheinlich stimmte das noch nicht mal. Sie verlor sich etwas in ihren Gedanken. Kurze Zeit später schüttelte sie den Kopf. "Gab es bei dir etwas spannendes?" Die Treppen zogen an ihnen vorbei und mittlerweile waren sie immerhin schonmal im Erdgeschoss angekommen. Nun war es nicht mehr weit zu den Kerkern. "Ich würde so gerne auch mal die anderen Gemeinschaftsräume von innen sehen. Schade, dass man seine Freunde nicht da einfach besuchen kann. Wieso kann man das nicht öffnen? Ist ja ok, dass wir getrennt schlafen und eigene Rückzugspunkte haben, aber man könnte sich doch dennoch treffen? Es bringt ja eigentlich nichts, dass man den Gemeinschaftsraum der anderen nicht sieht. Als ob das einen Vorteil bietet." Sie zuckte mit ihren Schultern. Sie würde gerne wissen, wo Liam so seine Zeit verbrachte. Klar hatte er mal was erzählt, aber das war einfach nicht dasselbe. Sie wusste ja nicht mal genau wo der Hufflepuff-Raum war. Irgendwo bei der Küche - und wo? Das wusste sie natürlich nicht.
Sie gingen eine weitere Treppe hinunten und fanden sich dann im Keller wieder. Auch hier erleuchteten Kerze die Gänge und tauchten den Keller in warmes Licht. An den Wänden waren Wandteppiche und mit den Fingerspitzen ihrer freien Hand strich sie über den Stoff. "Wie alt die wohl schon sind?"
Liam
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Liam am 07.02.2018 18:26»Warte, du warst heute beim Training? Verdammt, ganz vergessen ...« Es war nicht so, als wären Ariella und ich verabredet gewesen, aber wenn ich Zeit dafür hatte, schaute ich ihr gerne beim Spielen zu. »Ich hab den halben Tag an einem blöden Aufsatz gesessen. Hätte sicher mehr Spaß gemacht, wenn ich beim Schreiben dabei hätte zusehen können, wie du vom Besen fliegst.« Ich streckte ihr frech meine Zunge entgegen.
Ich dachte kurz über meinen Tag nach, aber er war ohne irgendwelche besonderen Ereignisse abgelaufen. Sogar ziemlich langweilig, wenn man Aufsatzschreiben nicht gerade als spannende Tätigkeit ansah. Mit dem Quidditchtraining hatte Ariella heute definitiv mehr als ich erlebt.
»Ich bin nur froh, diesen Aufsatz endlich hinter mir zu haben. Den hab ich schon eine ganze Weile vor mir hergeschoben«, meinte ich mit einem Achselzucken. Ich hatte es nie geschafft, mich zum Schreiben zu überreden, bis die Deadline immer näher und näher kam. Der Aufsatz war nächste Woche Montag fällig. Der allseits bekannte Fleiß eines Hufflepuffs hatte mir in letzter Zeit definitiv gefehlt, doch allmählich schien er wieder zurückzukommen.
Bei dem Gedanken, wie ein Slytherin seinen Kessel in den Luft jagte, musste ich lachen. Glücklicherweise war mir das selbst noch nicht passiert, aber ich hatte es schon das ein oder andere Mal bei meinen Mitschülern mitansehen dürfen. Der Ausdruck in ihren Gesichtern war immer zum Totlachen.
»Wenn jemand nicht langweilig ist, dann bist das du, Ellie. Du musst aber auf jeden Fall dabei sein, wenn das nächste Mal jemand seinen Kessel in Richtung All schießt. Ich sag dir, das ist zum Schießen.« Das alles klang vermutlich ein bisschen schadenfroh – und, so leid es mir tat, das war es auch. Aber es war keine bösartige Schadenfreude, sondern einfach nur etwas, über das man sich amüsierte. In den meisten Fällen lachten die Kesselvernichter ohnehin mit, wenn es auch nicht gerade billig für sie wurde, da man einen Kessel schließlich nicht geschenkt bekam.
»Bis auf den Aufsatz?«, fragte ich mit deutlich hörbarer Ironie. »Nope, leider nicht. Ich wünschte echt, ich hätte Besseres zu erzählen. Dass ich einen Drachen bezwungen habe. Oder so.«
Inzwischen waren wir im Erdgeschoss angekommen. Hier tummelten sich noch einige bekannte Gesichter, die uns freundlich zuwinkten, doch wirklich viele Schüler waren nicht mehr unterwegs, da in circa einer halben Stunde Ausgangssperre herrschen würde.
Ich dachte über Ariellas Worte nach. Nie hatte ich wirklich verstanden, warum jedes Haus seinen eigenen Gemeinschaftsraum hatte. Okay, die Frage war eigentlich nicht, warum jedes Haus seinen eigenen Gemeinschaftsraum hatte, das war ja noch in Ordnung, aber warum war es beispielsweise uns Hufflepuffs untersagt, bei den Ravenclaws vorbeizuschauen? Ich hatte es immer schade gefunden, mich nicht mit meiner besten Freundin vor dem Kaminfeuer des Gemeinschaftsraums entspannen zu können. Außerdem hatte es mich schon immer interessiert, wie die anderen Räumlichkeiten aussahen. Bislang kannte ich sie nur aus Erzählungen.
»Oh, du weißt, wie ich dazu stehe«, sagte ich, als wir uns an einer Gruppe Siebtklässlern vorbeischoben. Wir hatten schon oft über dieses Thema gesprochen. »Ich verstehe es auch nicht. Vermutlich waren die Gründer einfach nur altmodisch, deshalb dürft ihr Mädchen auch in die Schlafsäle der Jungs, aber wir nicht in eure.«
Wir gingen eine Treppe hinunter, die in den Keller führte. Obwohl wir alleine waren, senkte ich bei meinen nächsten Worten die Stimme: »Aber du weißt, dass es einen Weg gibt. Einen Weg, um andere Gemeinschaftsräume auszukundschaften.« Ich warf ihr beim Gehen einen verstohlenen Blick zu. Ich musste nicht mehr dazu sagen, Ariella wusste ganz genau, wovon ich sprach, denn auch dies hatte während unserer Gespräche häufiger Erwähnung gefunden: Vielsafttrank.
Ich war definitiv gewillter als meine beste Freundin, Regeln zu brechen, obwohl man mir das eigentlich gar nicht so wirklich zutraute. Alle glaubten, dass ich dieser nette und unschuldige Junge war, und obwohl ich in der Tat nett war, irrten sie sich. Ich hatte schon genügend Regeln gebrochen, doch anscheinend bewahrte mich mein Hufflepuff-Image davor, die Leute denken zu lassen, dass ich zu mehr im Stande war, als den Leuten auf dem Gang ein nettes Lächeln zuzuwerfen. Das war mir nur recht. Ich mochte es zwar, gegen die ein oder andere Regel zu verstoßen, aber auf die Konsequenzen konnte ich mit Freuden verzichten – und das tat ich. Tja, man musste eben nur wissen, wie man sich nicht erwischen ließ.
Ich öffnete gerade die Tür zur Küche, als Ariella ihr Interesse an den alten Wandteppichen bekundete, die hier überall rumhingen. »Steinalt. So steinalt, dass schon unsere Vorfahren beim Vorbeigehen ihre Fingerspitzen an ihnen entlanggleiten ließen. Ladies first«, sagte ich, ehe ich die Küchentür weit aufhielt, damit Ariella eintreten konnte.
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Ariella am 07.02.2018 19:22"Ist doch nicht schlimm. Außerdem kannst du unsere supergeheimen und supercoolen Strategien dann nicht ausplaudern", meinte sie. Sie blieb stehen, immer noch eingehakt bei Liam und drehte sich zu ihm, kniff ihrem besten Freund leicht in die Wange und wuschelte ihm dann durch die Haare. Selbstverständlich wusste sie, dass er nie was weitersagen würde. "Aber selbst wenn du es ausplauderst, wir sind dennoch die Besten. Ist ja klar!" Weiterhin war sie bei ihm eingehakt und zog ihn durchaus mit sich mit. Ihre Fingerspitzen streiften wieder die Mauer und ab und an einen Wandteppich. "Ist ja EKELHAFT! Pack den Waschlappen ein!" Sie grinste ihn frech an. "Aber du hast sicher was gelernt und das ist ja auch wichtig." Ariella klang manchmal wie eine richtige Ravenclaw - ok sie war auch eine richtige Ravenclaw. Konnte man da überhaupt falsch sein? Sie glaubte nicht. "Ich und vom Besen fallen? PAH! Da kann ich dir ja nur ins Gesicht lachen. Das glaubt dir doch keiner, Liam. Ich bin auf einem Besen geboren! Hatte ich Federn, könnte ich selbst fliegen, aber so ist es eben nicht."
Sie nickte ihm zu und pflichtete ihm so bei. "Das kenn ich. Eigentlich sollte man sowas nie aufschieben, aber man macht es sowieso und dann ärgert man sich. Eigentlich ziemlich dumm. Aber macht jeder Mal und manche machen es eben häufiger als andere." Ein kleiner Seitenhieb schadete ja nicht. Selten schob das blonde Mädchen etwas auf, denn sie war viel zu ehrgeizig. Manchmal eventuell sogar zu ergeizig. Aber das wusste Liam sicherlich auch.
"JA, manno", jammerte sie etwas, "immer wenn etwas lustiges passiert, bin ich nicht da. Ok, aber dafür war ich auch nicht beschmutzt wie alle anderen. Aber witzig war es sicher und ich war in der Vorratskammer. Mal wieder den ganzen Spaß verpasst. Ich bin eben eine Langweilerin." Sie zuckte mit ihren dünnen Schultern. Aber es stimmte, sie verpasste oft witzige Sachen. Klar waren das Zufälle - oder eventuell nicht? Mysteriös, mysteriös! "Das musst du ja auch sagen. Immerhin bin ich deine beste Freundin. Da kannst du mir ja nicht einfach sagen, dass ich langweilig bin. Dann würde ich eventuell weinen und das willst du ja nicht." Sie plapperte ein wenig darauf los. Man konnte ihr zumindest nicht vorwerfen, dass sie zu leise war. Reden konnte sie auch ziemlich gut - das nannte man Perfektion! "Aber mir sagt ja vorher nie wer bescheid! Vielleicht muss ich meinen Kessel mal in die Luft sprengen? Aber dann lachen mich einige aus, was wieder dazu führen würde, dass ich weinen muss, du mich trösten muss und ich mich aus Frust vollfuttern muss mit Schokolade. Wobei ich da ja wenigstens einen Dealer habe." Mit Liam konnte man über so einen Quatsch reden. Mit anderen - eher nicht. Er wusste auch, dass sie nicht verrückt war. Oder zumindest sagte er dazu nichts.
"Hast du nicht? Hast du keine Prinzessin in Not vor einem gefährlichen Drachen gerettet? Enttäuschen, Liam... enttäuschen." Sie klang am ende sogar ernsthaft enttäuscht, schüttelte den Kopf. "Unfassbar." Schauspielern konnte sie in der Hinsicht auch recht gut. Eigentlich war sie wirklich recht vielseitig. "Vielleicht morgen? Du musst auch mal was wagen!" Ein Gähnen entfuhr ihr und sie blickte nochmal zu ihm hoch. Ein paar Schülern winkte sie zurück.
SIe gingen weiter die Treppen hinunter und Liam griff Ariellas laut ausgesprochene Gedanken auf. "Na klar. Ich kenne dich doch. Aber ich wollte es nochmal gesagt haben." Die Siebtklässer murmelten etwas und Ariella schaute über ihre Schulter zu ihnen zurück. Die sollten sich bloß nichts einbilden, nur weil sie ein Jahr älter waren. Tzz! "Na ja wer weiß was ihr Rüpel für Gedanken hegt! Da muss man uns schon beschützen. Anders geht es ja bei euch Gesindel nicht." Sie kicherte dabei etwas und lehnte ihren Kopf wieder an seinen Oberarm. "WAS! Das ist nicht dein ernst. Das können wir nicht machen" Aufgeregt färbten sich ihre Haarspitzen rot. Sie fing an den Nägeln ihrer freien Hand zu knabbern. Manchmal war sie wirklich ein kleinen Angsthäschen und manchmal nannte er sie auch so. Da hatte er dann wohl auch nicht ganz unrecht. Neugierig war sie aber schon und daher begann sie abzuwägen. "Na ja und würde ja keiner erwischen... richtig? Und zur Not könnte ich mein Aussehen auch noch auf andere Art verändern." Erst jetzt bemerkte sie die roten Haarspitzen und auch nur deswegen, weil Liam eine ihrer Strähnen in der Hand hatte. "Oh!" In seiner Hand nahm ihre Strähne wieder einen blonden Ton an.
Endlich waren sie bei der Tür. Das Thema würde sie aber garantiert nicht fallen lassen. Ihre Neugierde war geweckt. Aber jetzt sah sie erstmal in die Küche und ging dann hinein. "Danke, danke", meinte sie und sah sich interessiert um. Ein paar Hauselfen bvemerkten sie und Ariella hob nur die Hand um ihnen zuzuwinken. "Schüler in der Küche", piepste eine Elfe und kam auf die beiden zu.
Liam
Gelöschter Benutzer
Re: Vergangenheitsplay » 10
von Liam am 09.02.2018 01:26»Du weißt doch, dass ich niemals eure super-« Ich brach ab, als Ariella mir in die Wange knuffte, um wie ein beleidigter Dreijähriger aus der Wäsche zu schauen, was nur noch verstärkt wurde, als sie mir die Frisur zerstörte. »Du weißt gar nicht, wie lange man für diesen verstrubbelten Look braucht, Ellie!«, verteidigte ich mich lachend, während ich beim Gehen versuchte, es wieder in Ordnung zu bringen.
Manchmal merkte man, dass Ariella eine richtige Ravenclaw war. Wie gerade jetzt. Sie hatte aber recht, gelernt hatte ich tatsächlich die ein oder andere Sache. Vermutlich war das auch etwas wert.
Ebenso wie Ariella eine waschechte Ravenclaw war, war sie auch eine waschechte Fliegerin. Wenn man sie auf dem Besen sah, hatte man den Eindruck, dass sie das schon ihr ganzes Leben lang tat, was wohl daran lag, dass dem auch so war. »Du hast vielleicht keine Federn, aber ein schräger Vogel bist du allemal«, konterte ich, um mich für den Waschlappen-Spruch zu revanchieren.
Auf unserem Weg zur Küche unterhielten wir uns noch ein Weilchen, lachten beherzt und tauschten gegenseitige Knuffattacken aus.
Nachdem Ariella die Küche betreten hatte, trat auch ich ein und schloss dabei behutsam die Tür hinter mir. Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn sofort kam eine aufgeregte Hauselfe auf uns zugeeilt, die fröhlich piepste und uns sofort einen Platz anbot, den wir beide auch gleich einnahmen. Es war kein Luxusrestaurant, sondern nur ein kleiner Holztisch mit zwei Holzstühlen in der Ecke, da schließlich in der Großen Halle gespeist wurde, aber ich fand, dass es seinen ganz eigenen Charme hatte. Als wir saßen, zog ich erst einmal meinen Umhang aus, um ihn über meinen Stuhl zu hängen, da es doch ziemlich warm hier unten war. Ich krempelte sogar die Ärmel meines Pullovers nach oben.
»Eigentlich ist es zu spät für Nachschlag, aber für euch beiden mache ich gerne eine Ausnahme«, sagte die kleine Küchenelfe, die aufgeregt zwischen Ariella und mir hersah. »Womit kann ich euch denn glücklich machen?«
So süß ich die Elfe auch fand, wäre es mir lieber, wenn sie schnell wieder verschwand. Das war rein gar nichts Persönliches, ich liebte Elfen, doch ich wollte das Vielsafttrank-Thema noch nicht fallen lassen. Dass ich nicht darüber reden konnte, während die Elfe neben uns stand, war ja klar.
»Habt ihr noch Schokopudding und Heiße Schokolade vom Abendessen übrig?«, fragte ich hoffnungsvoll. Ich hatte heute weder das eine noch das andere bekommen, da mich der Aufsatz ziemlich eingespannt hatte. Ich rechnete mit keiner positiven Antwort. Schokopudding und Heiße Schokolade waren auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben.
»Der Vorrat ist ganz, ganz knapp, aber wir haben in der Tat noch etwas über«, sagte die Elfe zu meiner großen Freude. Dann wandte sie sich lächelnd an Ariella. »Was darf es für dich sein, Herzchen?«