Vergangenheitsplay » 9
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Re: Vergangenheitsplay » 9
von Olivia am 10.02.2019 18:47Es war fast wie eines der Stücke auf der Bühne, in denen ich den Dunkelhaarigen schon das ein oder andere Mal beobachtet hatte- nur um einiges Alternativer. Dennoch wurde es mir in keine Ecke, in die mein Blick streifte, langweilig. Ob Madame Mimi wusste, was hier gerade in ihrem Keller abging? Das eine Mädchen, welches in der Nähe der Tür stand, sah der schrulligen Besitzerin des Modehauses tatsächlich ein wenig ähnlich, vielleicht war es ihre Nichte.
Mit einem Ohr lauschte ich dem Gespräch der Gruppe neben mir, während Riley sich mit einem Bekannten ohne große Worte verständigte. Es ging wohl um den aktuellen Zaubereiminister, der sich hier einer harten Kritik unterziehen musste und in einen unerbitterlichen Vergleich mit dem Muggel Primeminister gesetzt wurde. Politik war mir ein Graus, egal ob in der magischen oder der nicht magischen Welt. Das waren die Seiten in der Zeitung, die ich immer gelangweilt überblätterte. Wer wusste schon, ob meine Zukunft in London oder gar Europa liegen würde, wieso also in die Materie einlesen. Das Gröbste wusste ich ja immerhin, würde schon reichen. Etwas überfordert war ich dann allerdings, als der Mann neben mir mich nach meiner Meinung zu dem Thema fragte. Offensichtlich war mein Lauschen nicht so unauffällig gewesen, wie ich es geglaubt hatte. "Ähm", setzte ich lächelnd an und setzte den Strohhalm an um einen Schluck zu trinken und ausnahmslos zum Zeit schinden. Gerade rechtzeitig griff Riley nach meiner Hand und zog mich weiter, mit einem entschuldigendem Lächeln, als sei ich untröstlich, dass meine höchstunqualifizierte Meinung ihnen jetzt erspart bliebe.
Auf dem Sofa saß außer uns nur ein schlafender Typ, was ich mit einem amüsierten Grinsen zur Kenntnis nahm. So viel unterschieden sich die Partys hier dann doch nicht von denen die wir ab und an auf dem Schloss schmissen. Interessiert wand ich mich wieder meinem Begleiter zu, der von seinem Job schwärmte. Er bereute den von vielen kritisch beäugten Schritt, kein Studium und keinen 'vernünftigen' Job angestrebt zu haben nicht, was ich gut fand. Riley war ein Freigeist, in einem Bürojob wäre er eingegangen. Dennoch verstand ich die Sehnsucht nach dem Vertrauten, nach Zuhause. "Versteh' ich, hier ist es wirklich schön!", meinte ich und sah mich nochmal kurz um, ehe mein Blick wieder seinen fand und ich zu lächeln begann. "Was steht als nächstes bei Dir an? Ein magisches Stück oder eins ohne Magie?".
So many times you have seen me around and when you've seen me you'll know what I'm about.
I'm not the type of girl who cares what you think, I choose to swim when all the others just sink.
The one thing that's true is I ain't gonna be nobody's fool...
Re: Vergangenheitsplay » 9
von Riley am 21.02.2019 09:27
Re: Vergangenheitsplay » 9
von Olivia am 27.02.2019 19:43Ich erwiderte den Blick aus seinen braunen Augen, die schon von kleinen roten Äderchen durchzogen wurden. Wie die Augen aller anderen in diesem niedrigen Kellerraum, die sich an dem illegalen Kraut versucht hatten. Seine Finger wickelten immer wieder einzelne Strähnen auf, die mir locker auf die Schultern fielen. In manchen Nächten wusste ich nicht mehr genau, warum wir uns getrennt hatten. Alles lief noch so selbstverständlich, so locker- eben als würden wir uns schon lange wirklich gut kennen. Ich nickte grinsend, sanft das Grübchen auf seiner Wange nachfahrend. "Ich weiß", gab ich zu verstehen. Für mich war es auch normal. Für die Magie in meinem Leben hatte mein Bruder gesorgt, der aber erst außerhalb der Schule zaubern durfte, als ich selbst bereits darin unterrichtet wurde. Dad war Muggel, mein Alltag war ganz ohne Zauberei abgelaufen.
"Letztlich ist es egal, ob das Leben in der magischen oder der Muggelwelt spielt- wichtig ist was du drauß machst und die Leute die es zu deinem Leben machen!", philosophierte ich, geräuschvoll den letzten Schluck meines Drinks aus dem Strohhalm ziehend. Langsam merkte auch ich den Alkohol, meine Wangen fühlten sich bereits ganz warm an an. Ich haderte mit mir, ob ich Riley den Glimmstengel aus der Hand moppsen und selbst einen Zug nehmen sollte. Aber als ich das zum ersten Mal versucht hatte, war es mir den Rest der Nacht schlecht gegangen. Dann ließ ich mir lieber vom Alkohol die Sinne benebeln. "Du denkst über ein Studium nach?", fragte ich und sah ihn überrascht an. Es war das erste Mal, dass ich davon hörte. "Das find ich super! Weißt du schon was?". Ich unterstützte ihn, seit wir uns kannten. Bei allem. Und die Euphorie rührte wohl auch ein wenig daher, dass ich ihn dann wieder öfter sehen, wenn ich selbst nächstes Jahr ein Studium anstreben würde. Dabei sollte ich mich daran doch gar nicht aufhängen...
Ich stieg in sein Lachen mit ein, ihm sein Whiskey-Glas aus der Hand nehmend und einen großen Schluck trinkend, immerhin war mein eigenes Getränk leer. "Das ich ohne Frage die Beste bin", witzelte ich lächelnd als Antwort auf seine wirre Frage, noch breiter grinsend, als er mir einen Kuss auf die Wange drückte. Diesem folgte recht schnell ein richtiger Kuss, seine Hand an meiner Wange. Mein Herzschlag legte nochmal einen Zahn zu, während ich seine Lippen nur zu bereitwillig empfing. Sie schmeckten süßlich-herb, von dem Whiskey und dem Gras, welche zuvor von diesen hatten kosten dürfen. "Wofür war der?", fragte ich leise, immernoch lächelnd, als er sich wieder von mir löste. Merlin, wie ich es liebte, wenn er mich einfach Mitten in einem Gespräch küsste.
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Re: Vergangenheitsplay » 9
von Riley am 23.05.2019 10:28
Re: Vergangenheitsplay » 9
von Olivia am 26.05.2019 14:33Gespannt lauschte ich dem Schwarzhaarigen, meinen Kopf auf der Hand abgestützt, welcher auf der Rückenlehne auflag. "Das klingt toll!", gestand ich begeistert. In einer solchen Position konnte ich ihn mir gut vorstellen, mit seiner ruhigen Art und den realistischen Ansichten würde er das sicher gut meistern. "Du solltest es auf jeden Fall machen!", meinte ich ehrlich während ich die stützende Hand unter meinem Kopf weg zog und diese wie selbstverständlich in die Haare an seinem Hinterkopf fand.
Seine Aussage trieb mir ein Lächeln auf's Gesicht. "Ich habe das Gefühl, dass wir uns sowieso viel zu selten küssen!", gab ich neckisch zurück. Das stimmte immerhin nicht ganz, theoretisch sollten wir uns gar nicht mehr küssen. Wir waren ein Expaar, nur fiel das in Momenten wie diesen nicht auf. Und mich störte es normalerweise erstaunlich wenig. Der nächste Kuss intensivierte sich automatisch und ich ließ mich bereitwillig tiefer in die Kissen drücken, während ich zufrieden in den Kuss hinein seufzte. Meine Hände fanden in seinen Nacken und ich zog ihn noch enger an mich, sodass kaum noch ein Blatt Pergament mehr zwischen uns gepasst hätte. Woran auch immer es lag, irgendwann schaltete sich mein Kopf wieder ein. "Riley", hauchte ich gegen seine Lippen, hin und her gerissen ob ich mich wirklich lösen wollte, "Was machen wir hier eigentlich?". Es kostete mich einiges an Überwindung, meine Lippen wirklich von seinen zu lösen und ihn sanft an seinen Schultern etwas von mir runter zu schieben. Warum hatte ich nicht einfach sowas sagen können, wie 'Lass uns von hier verschwinden'? Der Blick aus seinen braunen Augen war fragend, während meiner wieder zu seinen Lippen glitt. "Schon gut, vergiss es einfach", seufzte ich unentschlossen, reckte mich zu ihm hoch und küsste ihn wieder.
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