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Indigo

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Indigo am 26.01.2018 19:33

Eigentlich hatte ich mich schon so lange auf den Tag gefreut, an dem ich für das allererste Mal in den Hogwartsexpress steigen durfte. Schon seit meinem Geburtstag, an dem der Brief mit dem Siegel der der Schule ankam, hatte ich es kaum erwarten können, meinen Zauberstab und meine Schulbücher zu bekommen, und ich war bis aufs äusserste gespannt darauf, in welches Haus mich der sprechende Hut, von dem mir meine Eltern erzählt hatten, einteilen würde. Ich hatte schon so einige Geschichten über das Schloss gehört, und schon bald konnte ich mir ein eigenes Bild davon machen. Ich hatte mich darauf gefreut, neue Freunde zu finden und lauter gute Erinnerungen zu schaffen. Nächstes Jahr würde ich meinen Besen mitnehmen dürfen und dann würde ich alles dafür tun, um in die Mannschaft meines Hauses zu kommen, welches Haus es auch immer war. Und in zwei Jahren würde ich mit den Freunden, die ich dieses Jahr machen würde, nach Hogsmeade gehen, um unser ganzes Taschengeld auszugeben.
Alles in allem, ich stellte mir Hogwarts grossartig vor.
Doch jetzt, als ich mit meinem klobigen Koffer voller Schulsachen und Kleidern, einem schon wieder beleidigt wirkendem Kater und meinen Eltern unmittelbar hinter mir das vor Muggeln verborgene Gleis betrat, war ich mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob es so toll war, meine Familie zu verlassen und sie erst Weihnachten wiederzusehen. Ich hatte schon jetzt das ungute Gefühl, meinen Bruder, Mum und Dad zu vermissen – und dabei hatte ich mich zumindest von meinen Eltern noch nicht mal verabschiedet. Von meinem Bruder hatte ich schon vor gut einer Stunde Abschied nehmen müssen, er lag wieder einmal in Londons magischem Krankenhaus. Und das machte es mir auch nicht gerade leichter.
„Komm schon, wir sind spät dran. Hoffentlich findest du noch ein Abteil."
Mums Stimme war angespannt. Ich wusste, dass sie mich genauso vermissen würde wie ich sie, doch ich wusste auch, dass sie in diesem Moment mit ihren Gedanken bei ihrem anderen Sohn war.
Dad klopfte mir lächelnd auf die Schultern. „Du wirst das schon überstehen. Wir versprechen dir, so oft wie möglich zu schreiben, okay?"
Ich nickte und drückte ihn und danach auch Mum ganz fest. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, war ich kurz davor, vor all den anderen Kindern auf dem Bahnsteig zu heulen. Ich würde die beiden wirklich vermissen. Doch hoffentlich würde ich neue Menschen kennenlernen, die ich dann in den Weihnachtsferien ganz dolle vermissen konnte.
Ich schaute noch ein letztes Mal auf meine Eltern zurück, bevor ich meinen Koffer und mich selbst in den Zug hievte, dicht gefolgt von meinem Kater Arrow, der schon jahrelang durch unser Haus in Appleby strich – ich hatte die Wahl zwischen einer Eule und einem Besen für nächstes Jahre bekommen und hatte deshalb beschlossen, Arrow mit nach Hogwarts zu nehmen. Dann drehte ich mich schweren Herzens um und ging langsam durch den Zug, einen vorsichtigen Blick in jedes Abteil werfend. Ich hatte nicht den Mut, mich in ein Abteil mit älter aussehenden Schülern zu setzen, und selbst die jüngeren sahen so aus, als würden sie sich schon jahrelang kennen.
Ich blieb vor einem Abteil stehen, durch dessen Tür ein mir wirklich bekannter Buchrücken in mein Auge gesprungen war. Das blonde Mädchen, das hinter dem wohl bekanntesten Buch über Quidditch sass, war tatsächlich noch alleine in dem Abteil. Ich zögerte nur kurz, bevor ich die Tür einen Spalt breit öffnete und meinen Kopf durch den Spalt steckte.
„Du magst Quidditch?"
Zusammen mit meinem schiefen Grinsen, dem gelb-hellblau gestreiften Appleby Arrows-Schal, der um mein Hals gewickelt war, und Arrow, der im selben Moment beschloss, durch den Türspalt in das Abteil zu spazieren, musste ich eienen etwas schrägen Eindruck abgeben, aber das bedachte ich in diesem Moment erst gar nicht. Stattdessen öffnete ich die Tür ganz und betrat das Abteil, ohne zu fragen, ob sie noch jemanden erwartete oder mich ganz einfach nicht als Begleitung für die Zugfahrt wollte.
„Weisst du, ich kenne das Buch schon fast auswendig. Ich liebe Quidditch, naja, jetzt, wo ich nach Hogwarts gehe, verpasse ich leider ein paar Spiele, aber dafür gibt es ja die Hausmannschaften... Hoffentlich komme ich da schon nächstes Jahr rein, in welches Haus auch immer ich komme. Ach ja, und übrigens, ich bin Indigo." Ich sah das Mädchen an und hoffte, jetzt, nach meinem Redefluss, dass sie mich nicht für komplett verrückt hielt.
Wahrscheinlich war meine ganz leichte Nervosität der Grund für mein Redefluss. Es half mir irgendwie, mich von meiner Familie, von der ich nun so lange getrennt sein würde, abzlenken. Gott, ich würde Mum und Dad wirklich vermissen...
Mir fiel erst jetzt auf, dass das Mädchen ebenfalls eine Katze bei sich hatte, die von Arrow, der sich auf einem Sitz niedergelassen hatte, misstrauisch betrachtet wurde. Er machte keine Anstalten, sich näher an seinen Artgenossen heranzuwagen, was typisch für den fetten Kater war.

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Merle am 28.01.2018 12:42

Das Buch, welches mich zu verschlucken schien - so gebannt war ich und das selbst nach dem hundertsten Mal lesen - und Caspers gleichmäßiges, beruhigendes Schnurren, ließen mich die restlichen Geräusche, wie etwa die der anderen Schüler, welche in den Zug einstiegen, überhören. Erst als plötzlich die Tür zu 'meinem' Abteil aufgeschoben wurde und mich jemand ansprach, tauchte ich wieder auf. Ich sah zu dem Jungen herüber und grinste. "Du offensichtlich auch." antwortete ich, während ich seinen Schal lächelnd musterte. Ein Arrows- Fan, ganz klar. Damit hatte ich kein großes Problem. Ich deutete auf den freien Platz mir gegenüber und schlug das Buch zu.
Er erzählte mir, dass er das Buch- genau wie ich - eigentlich bereits auswendig kannte. Ich nickte zustimmend. Doch als er sagte, dass er jetzt viele Spiele verpassen würde, wurde ich stutzig. „Du gehst zu allen Spielen? Ich war erst einmal dabei...." erwiderte ich traurig. Mom und Dad hatten immer wahnsinnig viel zu tun gehabt und hatten deswegen keine Zeit gehabt, mitzukommen. Und da ich noch 'zu klein' war, wollten meine älteren Geschwister auch nicht die Verantwortung übernehmen oder durften es nicht. Tea hätte ich mitgenommen, aber sie war selbst noch recht jung. Ich knirschte mit den Zähnen. Ich hörte ihm weiterhin aufmerksam zu und lächelte, als er die Hausmannschaften erwähnte. „Ja, stimmt. Die Spiele habe ich letztes Jahr gesehen! Sie sind auch sehr gut. Ich möchte auch gerne spielen. Gegen meine älteren Geschwister habe ich schon immer gespielt und sehr viel bessere Übung hätte ich nicht bekommen können." ich lachte.
Sein Name war ungewöhnlich, aber schön. Ich fand es gut, wenn Namen selten waren, das machte sie besonders. „Ich bin Merle. Aber Meer ist auch in Ordnung. Ich habe keine Ahnung, welches Haus ich wohl bin. Ich könnte einfach in jedes kommen. Naja, vielleicht nicht unbedingt nach Ravenclaw, aber sonst...Hast du schon eine Idee, in welches Haus du kommen könntest?" fragte ich und legte den Kopf schief. „Oh und über die Quidditchspiele, die du besucht hast, musst du mir einfach alles erzählen!" schloss ich. Ich redete zwar sehr gerne, aber wenn jemand etwas interessantes zu erzählen hatte, war ich auch eine sehr gute und aufmerksame Zuhörerin.
Casper drehte sich unterdessen auf die andere Seite und sah mich mit seinen großen grünen Augen aufmerksam an. Ich war mir ziemlich sicher, dass er meine Aufregung spürte. Ich strich ihm kurz durch sein grau - getigertes Fell um ihm zu zeigen, dass alles gut war. Er schnurrte und begann sich dann zu putzen. „Das ist übrigens Casper." ich lächelte. „Und wer ist das?" fragte ich und deutete auf den Kater, den Indigo mitgebracht hatte. „Entschuldige Casper bitte. Er ist eher ein Einzelgänger." ich zuckte entschuldigend mit den Schultern und sah wieder zu ihm. Ich hatte ihn als so ziemlich letztes Geschenk meiner Eltern bekommen, bevor sie...ich schluckte die Tränen herunter und betrachtete den Kater weiter. Es war so schön gewesen. Mein Geschenk hat gemaunzt und da ich mir schon immer ein Tier gewünscht hatte, war ich ganz aus dem Häuschen und als dann Casper, ziemlich empört, aus dem Karton geklettert kam, war es Liebe auf den ersten Blick.
Ich lächelte erneut und wandte mich wieder meinem Gegenüber zu.
Der Zug fuhr mit einem Ruck an und mein Blick wanderte zum Fenster. Also war es elf Uhr und die Reise nach Hause hatte begonnen. Es war seltsam, dass ich erst heute Morgen von dort gekommen war und nun mit so vielen im Zug saß, die Hogwarts das erste Mal sehen würden, während ich es schon kannte. Ich hatte mit Peeves so viele Streifzüge durch das gesamte Schloss unternommen, dass ich es mittlerweile auswendig kannte. Und alle anderen im meinem Jahrgang müssten es erst noch erkunden. Ich seufzte und betrachtete, wie die Eltern draußen ihren Kindern zuwinkten und wie ihre jüngeren Geschwister versuchten dem Zug nachzurennen. Das alles stimmte mich wahnsinnig traurig und ich würde fast alles dafür geben, meine Eltern dort stehen zu sehen. Noch bevor der Zug den Bahnhof verlassen hatte, blickte ich wieder zu Indigos Kater, der mich wachsam betrachtete. Katzen hatten ein Gespür für die Gefühle der Menschen, ob er meine wohl auch erkannte?

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Indigo am 03.02.2018 14:34

„Na ja, nicht an alle... Aber die von den Appleby Arrows, ja. Das ist nämlich meine Lieblingsmannschaft, hab ich das schon gesagt? Ich komme auch aus Appleby, das Spielfeld ist gar nicht weit von unserem Haus entfernt."
Unsere Familienausflüge an Sonntagen hatten mehr als nur oft durch das kleine Waldstück nicht weit von unserem kleinen Zuhause geführt, dieses eine Waldstück, vor dem Muggel umdrehten, weil sie etwas wichtiges vergessen hatten, oder es gar nicht erst beachteten, weil es durch mächtige Zauber geschützt war, die das Spielfeld der Arrows vor Muggeln verbergen sollten. Ich erinnerte mich nur zu gut an meine Vorfreude auf solche Spaziergänge – manchmal hatten wir gerade eine Trainingszeit erwischt und durften den Spielern zusehen, wie sie sich auf kommende Spiele vorbereiteten. Und an den Tagen, an denen meine Lieblingsmannschaft zuhause um den Pokal kämpfte, war ich schon seit jeher wie zahlreiche andere Zauberer und Hexen in den Wald geströmt – Quidditch-Spiele waren, im Gegensatz zu vielen Muggelballspielen, von denen mir Mum erzählt hatte, nie spät Abends, um es den Suchern einfacher zu machen, den Schnatz zu fangen, der schon bei Tageslicht schwierig genug zu finden war.
Später hatte mich Dad auch zu Spielen ausserhalb von Appleby mitgenommen, auch wenn Mum es nie unterstützt hatte. Ich erinnerte mich nicht gerne an die Auseinandersetzungen der beiden, dass Dad mich zu sehr beeinflusse und ich auch noch an was anderes als Quidditch denken sollte. Ein Mitspracherecht hatte ich dabei nicht gehabt, aber ich fand nicht, dass Dad mich zu sehr beeinflusste. Ich mochte Quidditch ja von mir aus.
Ich legte meinen Kopf schief. „Du warst schon letztes Jahr da?" Musste sie ihr erstes Jahr wiederholen? Oder lebte sie in Hogsmeade und war deshalb schon da gewesen? Ich hätte sie das fragen können, aber eine andere Frage schien mir gerade viel wichtiger. „Ähm... Wenn du schon da gewesen bist, wie ist es da so? Ist es so, wie es alle beschreiben? Gibt es da wirklich echte Geister?"
Ich hatte mir den ganzen Sommer über Gedanken gemacht, wie Hogwarts sein würde, und natürlich auch, in welches Haus ich kommen würde. Logisch. „Ich glaube auch nicht wirklich an Ravenclaw, und ein Slytherin werde ich hoffentlich auch nicht... Aber, keine Ahnung, ob ich mehr zu Hufflepuff oder zu Gryffindor passe. Ist mir aber eigentlich auch egal" Ich schluckte. „Das werden wir ja hoffentlich bald schon sehen."
Wenn sie tatsächlich bisher so wenig Spiele gesehen hatte, dann würden wir auf dieser Zugfahrt einiges zu reden haben, oder zumindest ich würde etwas sagen können. Die letzte Saison war für die Arrows überaus spannend gewesen, so auch für mich – am Ende hatten wir gegen die Tutshill Tornados im Halbfinale verloren.
„Das ist... Arrow", meinte ich mit einem Blick auf meinen Kater, der sich nicht rührte – nicht mal seine Augen schienen sich wirklich zu bewegen, sie waren immer noch auf die andere Katze fixiert, die zumindest Menschen gegenüber sozialer zu sein schien. „Ich weiss nicht mal, ob er ein Einzelgänger ist... Vor allen anderen Dingen ist er faul. Und irgendwie immer müde." Vielleicht klang das ja ganz wenig abschätzend, aber eigentlich mochte ich den Kater schon. Ob das umgekehrt auch so war, war zu bezweifeln.
Auch mein Blick fiel aus dem Fenster, als der Zug losfuhr und mich somit wieder ein bisschen mehr in die Realität riss, so wurde ich wieder daran erinnert, dass ich gerade von meinen Eltern fortfuhr. Ich suchte den Bahnsteig nach den beiden ab und fand sie ganz hinten. Dad hatte einen Arm um Mum gelegt und winkte mit dem anderen, und auf Mums Gesicht konnte ich dieses mir nur zu gut bekannte müde Lächeln entdecken, auch wenn sie ziemlich weit weg stand. Ich winkte Dad zurück. Langsam wurden die beiden kleiner, dann bog der Zug um eine Ecke und sie verschwanden aus meinem Blickfeld.
Da war sie wieder, diese komische Leere... Ich würde Mum und Dad so lange nicht mehr sehen, und das machte mich traurig.
Langsam drehte ich mich wieder Merle zu und lächelte unsicher. Sie hatte niemandem gewunken... Waren ihre Eltern nicht mit zum Zug gekommen oder hatte sie sich mit ihnen gestritten?
„Mussten deine Eltern schon wieder vom Bahnsteig weg oder bist du alleine hergekommen?", fragte ich mit einem mitfühlenden Unterton. Ich glaubte, ich wäre ziemlich traurig gewesen, wenn ich alleine hätte hier herkommen müssen.

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Merle am 04.02.2018 23:20

Ich kicherte. „Das war klar." sagte ich und deutete auf seinen Schal. Ich liebte Quidditch zwar auch sehr, war aber nicht unbedingt Fan einer bestimmten Mannschaft. Mein Prinzip war da eher für die Mannschaft zu sein, die besser spielte. Aber als er mir erzählte, wie nah das Spielfeld war, riss ich die Augen auf. Das war ja unglaublich toll!
Er schien eine kurze Weile in seinen Gedanken zu versinken und ich ließ ihn. Er sah glücklich aus. Seine Augen glänzten.Wenn ich eine solche Chance gehabt hätte, wäre ich auch ständig da gewesen. Naja, insofern es mir erlaubt gewesen wäre. Ich hatte auch eine tolle Kindheit gehabt mit meinen Geschwistern...aber ein Quidditchfeld war nicht in unmittelbarer Nähe gewesen.
Ich seufzte. „Ja. Meine Schwester ist Lehrerin für Muggelkunde und sie konnte mich nicht zurücklassen. Deswegen habe ich schon ein Jahr die Schule erkunden können." erklärte ich. Es war schon cool gewesen, wenn auch manchmal etwas langweilig, da die anderen ja auch zum Unterricht mussten. Über seine Fragen musste ich wieder lachen. „Hogwarts ist wunderschön. Aber ich weiß nicht, was dir so erzählt wurde. Hast du das Buch über Hogwarts gelesen? Dann müsstest du schon eine ganze Menge wissen." erzählte ich und legte dann meine Gruselmärchen- Stimme auf:"Jaaaaaa. Wuuuuhhhh." Ich lachte. „Aber die meisten Geister sind sehr freundlich. Etwas eklig vielleicht..." sagte ich, in Gedanken bei dem fast kopflosen Nick, der mir sein Unglück sehr unerfreulicherweise presentiert hatte. Ich schüttelte mich. „Der blutige Baron ist der einzige Geist, den ich als wirklich furchteinflößend beschreiben würde. Es ist wirklich über und über mit Blut besudelt." ich schauderte und begann dann zu grinsen. „Dann gibt es natürlich noch den Poltergeist Peeves. Vor dem musst du dich auch in Acht nehmen. Sonst bist du ganz schnell mit Tinte bekleckst." Ich lachte. „Es sei denn, du bist Merle Marit! Ich bin mit ihm befreundet." Wir hatten schon einiges zusammen angestellt und wenn keiner für mich Zeit hatte, was meistens der Fall war, hatte ich immer noch ihn. Dann dachten wir uns gerne Streiche aus, die wir dann schnellstmöglich auch in die Tat umsetzten. Doch ab diesem Jahr würde darüber bestimmt nicht mehr nur noch schmunzelnd der Kopf geschüttelt werden. Jetzt war ich auch offiziell Schülerin und für mein Haus mitverantwortlich. Auch wenn mich das nicht gänzlich von aller Art Unfug fernhalten würde. Dafür war das Chaos viel zu sehr mit mir verbunden.
Ich hatte auch schon überlegt, ob der Hut mich wohl nach Slytherin stecken würde. Bei dem ganzen Mist, den ich anstellte, wäre es nicht undenkbar. „Ich bin wirklich gespannt." antwortete ich also seufzend. Hauptsache, es würde überhaupt eines werden.
Ich zog eine Augenbraue hoch- meine Schwester Sierra hatte das auch immer getan- als er den Namen seines Katers nannte. Darauf hätte ich ja auch fast alleine kommen können. Dann lächelte ich wieder. Er sprach zwar etwas abwertend von seinem Tier, aber man sah trotzdem, wie sehr er ihn mochte. Casper war jetzt auch nicht unbedingt das sozialste Haustier der Welt und ich liebte ihn trotzdem. Er war ein Spinner, aber er war mein Spinner. „Sind Katzen nicht immer müde? Also alle Katzen? Vielleicht kommt es aber auch auf das Alter an. Wie bei Kindern. Desto älter man wird, desto lieber und länger schläft man wohl. Hat mein Bruder Maxon mir zumindest mal erzählt." mutmaßte ich schulterzuckend.
Ich beobachtete, wie er sich von seine Eltern durch ein letzte Winken verabschiedete. Kurz wirkte er traurig, dann lag seine Aufmerksamkeit wieder auf mir. Seine Frage machte mich noch trauriger. Meine Eltern und ich waren früher immer am Bahnsteig geblieben, bis auch der entfernteste Punkt des Zuges nicht mehr zu erahnen war. Ich hatte es immer schrecklich gefunden, weil meine Geschwister und allen voran Tea meine besten Freunde gewesen waren, die ich eine sehr lange Zeit missen musste. Nun würde ich alles darum geben, noch einmal mit meinen Eltern dort am Bahnsteig zu stehen und meinen Geschwistern nachzusehen. Sie hätten bestimmt mindestens genauso lange dort gestanden, wie bei meinen Geschwistern und mir selbst dann noch nachgewunken, wenn eigentlich schon nichts mehr zu erkennen war. Ich drehte das silberne Herzmedaillon zwischen meinen Fingern. Die Kette war mir eigentlich noch etwas zu lang, aber ich würde sie trotzdem niemals ablegen. Niemals.
Ich sah wieder zu Indigo. Ich musste seine Frage noch beantworten. „Ich bin alleine gekommen. Tea- meine Schwester war der Meinung, ich müsste die Erfahrung mit dem Zug zu kommen mindestens einmal machen. Deswegen wurde ich heute morgen hergebracht um mir meinen Zauberstab zu besorgen und dann hier einzusteigen und wie jeder andere Erstklässler zur Schule zu fahren." erklärte ich. Dann blickte ich zu dem Medaillon in meinen Händen herab. „Meine Eltern sind....gerade nicht da." sagte ich dann. Das könnte auch heißen, dass sie im Urlaub waren oder beruflich verhindert. Aber ich hatte vorhin meinen Namen genannt und der ,Fall Marit' war schließlich durch die Nachrichten gegangen.

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Indigo am 07.02.2018 17:32

Zugegeben, ich stellte es mir schon irgendwie toll vor, in Hogwarts zu leben, ohne in die Schule gehen zu müssen. Gegenüber dem Rest von uns Erstklässlern würde Merle wohl einen deutlichen Vorteil, wenn sie das Schloss schon kannte und dort wahrscheinlich auch schon Freunde gefunden hatte. Es war zwar komisch, dass sie bei ihrer Schwester lebte und nicht bei ihren Eltern, aber vielleicht hatten die einfach so viel zu tun...
„Naja, schon...", gab ich ehrlich zu – ich hatte den ganzen Sommer damit verbracht, so viel wie möglich über die schule zu erfahren. „Aber es fühlt sich trotzdem immer noch ein wenig wie ein Traum an. Ich kann es kaum fassen dass so viele spannende Dinge in diesem Schloss versteckt sein sollen!"
Meine Augen wurden grösser, als sie von den Geistern erzählte. Ich hatte nie welche gesehen. Es hatte zwar mal Gerüchte gegeben, dass es in Appleby Castle spukte, aber das hatte sich als falscher Alarm entpuppt. Ich stand den Wesen also mit einer Mischung aus Neugier und Furcht gegenüber – aber so, wie Merle sie beschrieb, konnten sie ja nicht so schlimm sein. „Danke für den Tipp jedenfalls", meinte ich lächelnd im Bezug auf Peeves. Vielleicht war es ja gut, dass ich sie kannte, wenn sie angeblich mit diesem Peeves befreundet war.
Ich legte meinen Kopf schief. „Nun ja, das ist vielleicht wirklich so... Oder sie tun nur so, als wären sie müde, damit sie ihre Ruhe haben. Arrow jedenfalls ist wirklich müde, das sieht man ganz klar." Sie mochte ihren Casper wohl mehr als ich Arrow, irgendwie konnte ich das erkennen – um ehrlich zu sein, war er auch um einiges hübscher als Arrow.
„Ich weiss nicht, ich will nicht länger schlafen, je älter ich werde... Im Gegenteil, eigentlich will ich immer länger aufbleiben. Besonders jetzt, wenn es doch so bald eine Schule zu erkunden gibt." Ich hatte von den Schulregeln gehört, und ausserdem hatten meine Eltern mir eingebläut, dass ich diese nicht missachten solle... Aber eigentlich musste ich mich nur nicht erwischen lassen, das war alles. Ich war viel zu neugierig, um immer auf den offiziellen Routen zu bleiben.
Merle Marit schien ein Mädchen voller Überraschungen zu sein. Wenn sie Quidditch kannte, musste sie auch als hexe aufgewachsen sein, also musste sie auch schon von klein auf über Magie Bescheid wissen – und trotzdem hatte sie erst seit heute ihren Zauberstab, und den hatte sie scheinbar auch ohne ihre Eltern und ohne ihre Schwester besorgen müssen. Das tat mir irgendwie leid. Schliesslich hatte ich meinen Zauberstab schon seit Monaten bewundern können, ohne ihn jemals benutzt zu haben.
Es war nicht so, dass ich nicht bemerkte, dass meine Frage merle traurig machte – im Gegenteil, ich sah es klar und deutlich, nur wusste ich nicht wirklich, warum sie nun traurig war. Es war nicht meine Absicht gewesen, sie zu verletzen. „Das tut mir leid", meinte ich ein wenig leiser wie vorher. „Ich meine, dass deine Eltern deine erste Zugfahrt verpassen. Irgendwie ist das ja ein wichtiger Moment." Meine hätten diese allererste Abfahrt zwar auch beinahe verpasst, und ausserdem wusste ich, wie gerne mein kleiner Bruder ebenfalls hier gewesen wäre – aber jedenfalls waren Mum und Dad hier gewesen. Das war immerhin besser als gar niemand.
„Ich hoffe, deine Eltern sind bei Weihnachten wieder zurück... Dann erleben sie wenigstens deine erste Rückfahrt." Ich lächelte aufmunternd.
Merle Marit. Irgendwas daran kam mir bekannter vor, als ich es wahrhaben wollte. Vielleicht waren ihre Eltern ja berühmt oder so und hatten deswegen keine Zeit für ihre Tochter – ich las den Tagespropheten nicht, hörte lediglich meinen Eltern manchmal dabei zu, wenn sie über Themen der magischen Welt redeten. Vieles verstand ich noch nicht mal, oder wollte es zumindest nicht verstehen.

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Merle am 17.02.2018 10:53

Ich grinste bei seinen Worten. Bei mir war es auch so gewesen. Ich hatte durch meine Geschwister schon so viel von Hogwarts gehört, dass ich mein erstes Schuljahr gar nicht abwarten konnte. Und dann hatte der Traum sich in einen Alptraum verwandelt und ich hatte meinen Wunsch so schnell wie möglich nach Hogwarts zu kommen, erfüllt bekommen. So viel zu dem Spruch: Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst - weil es sich vielleicht erfüllt. Hogwarts hatte mich nicht enttäuscht. Keine Sekunde lang und trotzdem wollte ich nicht dort sein. Ich seufzte. Erneut begrub ich diese heute wirklich oft auftretenden traurigen Gedanken.
Als er von den versteckten Winkeln des Schlosses sprach, grinste ich ihn verschwörerisch an. „Ich habe schon einige Geheimgänge entdeckt und wenn jemand wüsste, wo ich schon überall ohne Erlaubnis gewesen bin, würde ich wohl mächtigen Ärger bekommen. Aber ich habe den Besitzer vom Honigtopf - das ist der Süßigkeitenladen in Hogsmeade – um den Finger gewickelt. Er sagt, er würde niemals seine beste Kundin verraten." ich lachte. Einmal hatte ich es allerdings übertrieben und so viele Süßigkeiten genascht, dass ich schreckliche Bauchschmerzen bekommen habe. Aber das verschwieg ich an dieser Stelle. „Oh, und es gibt eine Treppe, die ist wirklich gemein! Da verschwinden ständig Stufen und du sinkst einfach ein und wenn du richtig Pech hast, kommst du nicht mehr wirklich raus und steckst richtig fest. Letztes Jahr ist das einem Schüler passiert und der steckte wohl eine Schulstunde lang fest. Ich weiß nur davon, weil Peeves ihn mit Tomaten beworfen hat. Aber mach dir keine Sorgen, ich zeige dir einfach, welche Stufen du meiden solltest." Ich wollte ihm ja keine Angst machen. Allerdings war ich wohl auf dem besten Weg dahin...Upps.
Ich besah mir meinen Kater nochmal. Ob er wohl nur so tat? Ich runzelte die Stirn. „So verschlafen, wie er mich immer anguckt glaube ich das nicht so." Ich lachte. „Außerdem lasse ich ihm seine Ruhe auch wenn er schläft eher selten." Ich kraulte seinen Nacken und stupste gegen seine Ohren, die sofort zu zucken anfingen. Das sah so niedlich aus. „Lässt Arrow sich eigentlich streicheln? Also auch von anderen oder nur von dir? Bei Casper ist es nämlich recht...merkwürdig. Es ist, als wüsste er, wen ich mag und wen nicht. Alle die ich nicht mag, faucht er an und der Rest darf ihn nach eingehender Musterung auch streicheln." ich sah wieder zu Arrow, der tatsächlich sehr müde aussah.
Als er sagte, das er früh schlafen nicht mochte, sah ich auf und grinste wieder. „Ich mag schlafen auch nicht. Es ist so eine Zeitverschwendung!" beschwerte ich mich. „Was man alles machen könnte, wenn man nicht ständig schlafen müsste! Stell dir das mal vor!" Meine Augen glänzten. Ich würde wahrscheinlich nur noch mehr Mist bauen, aber das ist ja auch spaßiger als Schlafen. „Und stimmt. Es gibt schließlich immer noch Ecken im Schloss, die ich nicht kenne. Und einige Türen, die man ohne Zauberstab einfach nicht auf bekommt." Ich zwinkerte ihm zu. „Das ist glaube ich einer der Gründe, weshalb meine Schwester das mit meinem Zauberstab so weit wie möglich raus gezögert hat. Sie sagte einmal, ich würde schon genug Schaden anrichten ohne Magie. Das hat Mom auch immer gesagt. Aber sie hat dabei gelächelt. Tea hat böse geguckt...Okay, ich hatte ihr auch kurz davor einen Streich gespielt..." ich zuckte mit den Schultern und ignorierte den Stich, den mir die Erinnerung verpasste.
„Sie wären bestimmt gerne dabei gewesen..." mutmaßte ich. Aber auch er schien etwas traurig zu sein. „Vermisst du sie schon?" fragte ich. Eine anderer Grund fiel mir gerade nicht ein. Sie waren ja da gewesen, oder...? Eigentlich wusste ich das nicht. Ich hatte nur gesehen, dass er jemandem gewunken hatte und war einfach davon ausgegangen, dass es seine Eltern gewesen waren,
Als er weitersprach, biss ich die Zähne zusammen. „Ja, das hoffe ich auch...." flüsterte ich. Ich glaubte nicht, das sie tot waren. Sie waren nur weg. Meine Geschwister hatten die Hoffnung schon aufgegeben, hatten unsere Eltern aufgegeben. Sie wollten sie nicht mal suchen! Aber so bald ich alt genug war und genug gelernt hatte um sie finden zu können, würde ich damit anfangen. Nur für den Fall, dass sie bis dahin noch nicht wieder aufgetaucht waren. Aber sie würden wiederkommen. Sie mussten einfach.
Als die Abteiltür aufging, zuckte ich erschrocken zusammen. Es war die Hexe mit dem Süßigkeitenwagen. Ich grinste Indigo an und kaufte mir noch ein paar Schokofrösche, da ich meine ja schon verspeist hatte. Ich liebte Süßigkeiten. Aber erst mal steckte ich diese ein und zog die Erdbeeren aus meinem Rucksack und begann zu essen. Wenn ich etwas mehr liebte als Schokolade, dann waren es definitiv Erdbeeren. „Willst du auch?" fragte ich und bot ihm die Erdbeeren an. Wir mussten doch schon eine Weile unterwegs sein, wenn die Süßigkeitenhexe schon kam. Unglaublich, wie schnell die Zeit verging.

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Indigo am 18.02.2018 13:50

Merles Erzählungen faszinierten mich und schüchterten mich zur gleichen Zeit auch ein wenig ein. Hogwarts war einfach eine aussergewöhnliche Schule, ein altes Schloss, dass irgendwie sein eigenes Leben zu führen schien, was manchmal wohl doch nicht ganz so ungefährlich für seine Bewohner war. Irgendwie war ich auch ein wenig neidisch auf sie. Ich wünschte, ich hätte schon die Chance gehabt, Hogwarts vor meiner Schulzeit zu erkunden... Wobei... Ich hätte mich auch nicht gerne auch nur eine Sekunde früher von meiner Familie getrennt.
„Auf Hogsmeade freue ich mich auch, aber da darf man ja noch nicht ab der ersten Klasse hin, oder? Es muss so toll für dich gewesen sein, trotzdem schon dort gewesen zu sein..." Fast schon ein wenig wehmütig sah ich sie an. „Aber du musst mir diese Geheimgänge unbedingt zeigen. Vielleicht entdecken wir ja noch mehr!"
Ich lächelte erleichtert. „Das ist wirklich nett von dir, wirklich." Ich kannte Merle gerade mal... wie lange fuhren wir denn schon? Jedenfalls hoffte ich, dass wir in dasselbe Haus kamen. Sie konnte mir und bestimmt auch anderen sicherlich ein paar Hogwarts-Anfängertipps geben.
Erneut sah ich zu dem schon etwas älteren Kater. „Ich weiss es nicht... Ich meine, manchmal hat er Lust auf Streicheln und dann wird er auch gestreichelt, ohne Widerrede. Und an anderen Tagen verkriecht er sich lieber und ist nicht auffindbar. Ich glaube, wenn ich nicht da bin, würde er sicher zu einer anderen Person laufen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen." Zumindest den rest meiner kleinen, aber feinen Familie hatte er immer gemocht, und wenn Aspen bei uns war, akzeptierte er sie meistens still – das kleine Muggelmädchen im Haus neben uns jedoch konnte er gar nicht ausstehen. Katzen hatten eben Charakter, deswegen mochte ich sie auch so sehr.
Ich lachte. Je länger ich hier sass, desto mehr bekam ich den Eindruck, dass Merle wohl eine dieser Mädchen war, vor denen mich Mum ständig gewarnt hatte, eine derjenigen, die angeblichen einen schlechten Einfluss auf gute Jungs wie mich hatten. Das hatte sie früher ziemlich oft gesagt, ohne es je böse zu meinen – immerhin hatte sie Aspen schon lange akzeptiert, sodass ich mir auch sicher war, dass sie Merle nach kürzester Zeit mögen würde.
„Ich habe meinen Zauberstab schon länger, aber Mum hat ihn bis heute morgen weggesperrt, dass ich nichts zertrümmere... Angeblich ist es gefährlich, die ohne magische Bildung zu benutzen." Das hatte mich aber nicht daran gehindert, ihn manchmal heimlich aus der dunklen Schachtel mit der Ollivander's-Aufschrift herauszunehmen und ihn still zu bewundern.
Eigentlich wollte ich jetzt nicht mehr an meine Eltern denken – das machte mich nur traurig. Trotzdem nickte ich als Antwort auf ihre Frage. „Bis Weihnachten ist eben eine lange Zeit... Und Briefe sind halt nicht das gleiche." Ich schaute nachdenklich aus dem Fenster, sah die Landschaft draussen vorbeiziehen. Wenigstens hatten meine Eltern mit zum Zug kommen können. Merle hatte sich wohl schon vor längerer Zeit verabschieden müssen.
Merle wirkte so traurig und ich wusste nicht warum – ich hatte das ungute Gefühl, dass es an mir lag, dass ich vielleicht zu viele Fragen gestellt hatte. Vermisste sie ihre Eltern so sehr? Wollte sie nicht an sie denken, hatte sie sich mit ihnen gestritten? Ich traute mich nicht zu fragen, ich wollte sie ja nicht noch trauriger machen... Aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wäre es nicht zu unsensibel, wenn ich jetzt auf ein völlig anderes Thema umlenkte? Sollte ich doch noch etwas dazu sagen?
Glücklicherweise riss mich die freundlich aussehende Hexe mit dem Wagen voller Süssigkeiten aus meinen Gedanken. Dad hatte mir etwas Geld für Verpflegung mitgegeben, sodass ich mir zwei Kürbispasteten, ein paar Schokofrösche und einen kleinen Beutel mit Bertie Bott's Bohnen leisten konnte. Dazu holte ich mir die Brote von Mum aus meinem Rucksack und stellte alle meine Schätze so hin, dass auch Merle hinkam – ich teilte gerne. Ich nahm dankend eine der Erdbeeren und genoss den süssen Geschmack in meinem Mund.
„Hey, hast du von dem Spiel der Arrows gegen die Wimbourner Wespen im August gehört?", fragte ich sie – keine Ahnung, wie ich gerade jetzt darauf kam, aber ich wollte sie ja irgendwie ablenken, und sie hatte ja gesagt, ich sollte ihr von meinen Live-Erfahrungen erzählen. „Ludo Bagman hätte da fast den Schädel einer Arrows-Jägerin zertrümmert... Das war echt gruselig, selbst für erfahrene Zuschauer." Ich begann, von der äusserst spannenden und ziemlich aggressiven Partie zu erzählen, den beiden Suchern, die ihr Publikum immer wieder nach Luft schnappen lassen hatten, der waghalsigen neuen Taktik unserer Jäger und dem spektakulären Schnatz-Fang des Wespen-Suchers, der dabei fast in den Boden geprallt wäre. Es war eine sehr knappe Niederlage für uns Arrows gewesen, denn unsere Jäger hatten deutlich besser gespielt als die der Wespen, auch wenn sie sich von Bagmans Klatschern hatten fürchten müssen.
Wie immer, wenn ich über Quidditch redete, war meine Stimme voller Spannung, als sässe ich immer noch auf meinem Platz auf der Tribüne, und meine Augen glänzten. Hoffentlich langweilte ich sie nicht nur... Über das Spiel war schliesslich ausführlich im Tagespropheten berichtet worden, doch es war nicht das Gleiche, wie wenn man tatsächlich dabei gewesen war.

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Merle
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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Merle am 18.02.2018 23:03

Er blickte mich an, als hätte ich beim Glücksrad drehen den Hauptgewinn erzielt, weswegen ich ihm traurig lächelnd erklärte: „Es war schon toll...meistens. Ich habe auch schon Freunde, die jetzt in die zweite Klasse kommen, aber die hatten eher selten Zeit für mich. Sie mussten ja zum Unterricht. Und immer alleine zu sein war jetzt auch nicht sooo toll. Natürlich hatte es seine Vorteile, das Schloss schon in Ruhe erkunden zu können." Ich grinste und meine Augen blitzten schelmisch.
„Ich nehme dich einfach mal mit. Ich habe schließlich niemals behauptet, offiziell dagewesen zu sein." Als er von 'uns' sprach, machte mich das unheimlich glücklich und erst jetzt merkte ich, dass ich wohl doch ein kleines bisschen Angst davor gehabt hatte, keine Freunde zu finden. Oder zumindest Leute, die mit mir auskamen und mich um sich haben wollten. Ich strahlte ihn an und nickte dann. „Wenn du magst, können wir gerne weitere Erkundungstouren unternehmen. Ich weiß zufällig, wann die Gänge nachts leer sind." Ich grinste erneut. „Ich habe zwar auch immer tagsüber Zeit gehabt, aber nachts war es noch viel spannender. Einmal hat ausgerechnet Dumbledore mich erwischt. Aber er hat nur so komisch gelächelt, als wüsste er schon lange, was ich in seine Schule so treibe und vor allem wann und das war echt unheimlich. Ach und er hat mir so eine Muggeltaschenlampe gegeben und gesagt, dass ich im fünften Stock den Südgang meiden sollte. Noch habe ich den irgendwie nicht gefunden. Vielleicht ist es noch ein Geheimgang, den er meinte! Wenn du Lust hast, können wir das nächste Mal gemeinsam suchen." Ich sah ihn hoffnungsvoll an.
Ich besah mir meinen eigenen Kater nochmal. Er war mir gegenüber sehr loyal und dass das nicht so üblich war, hatte ich schon gehört. „Casper ist auch ein kleiner Prinz. Alles was er möchte, bekommt er." ich verwöhnte ihn wohl manchmal auch etwas zu viel. „Zumindest, wenn es sich einrichten lässt." fügte ich dann noch hinzu. Dann stand ich auf und ging langsam zu Arrow und kniete mich auch genauso langsam vor ihn. „Dann wollen wir doch mal sehen, was er von mir hält." sagte ich und hielt ihm vorsichtig meine Hand hin. „Hallo mein Hübscher." ich lächelte. Er schnupperte kurz und ließ mich ihn dann streicheln. Sein Gesichtsausdruck sah zwar immer noch aus, als hätte ich versucht ihm vergammelten Fisch als Delikatesse anzudrehen, aber er beschwerte sich sonst nicht, was ich als positiv einstufte. „Test bestanden würde ich sagen." ich kraulte ihn noch kurz, dann setzte ich mich wieder auf meinen Platz. Mein eigener Kater sah mich ziemlich entsetzt an, woraufhin ich ihm beruhigend über sein grau – getigertes Fell strich. Er schnurrte versöhnlich und legte seinen Kopf wieder auf die Pfötchen.
Ich verdrehte theatralisch die Augen. „Alles ist gefährlich, bevor man es geübt hat. Warum dann nicht schon jetzt üben?" Ich grinste und zog die Schachtel aus dem Rucksack. Ich lächelte und öffnete diese dann vorsichtig. „Sie sind so hübsch, nicht wahr?" fragte ich und befreite meinen vorsichtig aus der Verpackung. Er war relativ dunkel und hatte eine interessante Form, wie ich fand. An einigen stellen glitzerte er goldig. Nachdenklich betrachtete ich Indigo. „Und jetzt? Fällt dir ein Zauber ein?" ich hatte noch keines meiner Bücher angerührt...
Es tat mir leid, dass er seine Eltern so schrecklich vermissen würde, aber er wusste wenigstens wann und vor allem DAS er sie wiedersehen würde. Er wirkte aber wirklich sehr traurig...ob ich wohl auch so aussah?
Lächelnd beobachtete ich, wie auch er sich mit Süßkram eindeckte und als wir all unsere Vorräte auf den kleinen Abteiltisch ausbreiteten um besser teilen zu können, konnte ich ein Strahlen nicht mehr verbergen. Ich hoffte wirklich, ihn als meinen Freund bezeichnen zu dürfen und hoffentlich im selben Haus zu landen wie er. Ich fischte auch noch die Getränke aus meinem Rucksack und ein paar Wunderbonbons. Ich deutete auf diese und erklärte:"Die sind von meinem letzten Beutezug aus dem Honigtopf. Einige davon verändern für kurze Zeit deine Haare und andere deine Stimme. Manch lassen dich auch Tierlaute machen." Ich grinste und griff nach einem gelblichen Bonbon. Er schmeckte eigentlich einfach nur süß, aber es ging ja auch viel mehr um die Wirkung. „Ich weiß gar ni...oh." begann ich, stockte aber, weil ich die Wirkung in diesem Moment hörte. Ich schlug mir eine Hand vor den Mund und begann dann zu lachen, aber selbst mein Lachen klang- wie meine Stimme eben - wie das einer sehr alten Frau. Erst, als mein Kichern wieder nach mir klang, konnte ich mich beruhigen.
Während wir aßen, erzählte er von einem Spiel, das er besucht hatte. Es war wahnsinnig spannend und ich lauschte seinen Worten ganz genau. Ich sog sie auf und gab häufig erschrockene oder gespannte Laute von mir. Manchmal rutschte mir auch ein entsetztes „Wirklich?!" heraus. Wie gerne wäre ich auch dabei gewesen. Die Zeit verging wie im Flug und ich konnte gar nicht genug von all seinen Erfahrungen bekommen. Was ich alles verpasst hatte! Unglaublich.

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Indigo am 21.02.2018 17:29

Falls meine Augen schon nicht vorher genug geleuchtet hatten, so taten sie das jetzt. Ich hatte eher unbewusst das magische Wörtchen wir benutzt, und ich war froh, dass sie dieses nun auch erwiderte – vielleicht hatte sie ja nur mit den Freunden, die sie in dem Jahr schon gemacht hatte, ihre Runden durch Hogwarts ziehen wollen. „Lass uns das so machen", stimmte ich mit einem freudigen Lächeln zu. „Ich leiste dir gerne dabei Gesellschaft." Das tat ich wirklich gerne, besonders, wenn sie tatsächlich schon so viel Erfahrung hatte – Dumbledore hatte bei ihr vielleicht eine Ausnahme gemacht, da sie noch nicht mal eine Schülerin gewesen war, aber um ehrlich zu sein, wollte ich nicht gleich im ersten Jahr aus der Schule herausgeworfen werden.
Ich beobachtete stumm, wie sie meinen Kater streichelte, der das sogar über sich ergehen liess, wenn auch mit der üblichen nicht vorhandenen Begeisterung. Merle schien einen Draht zu Tieren zu haben. Ich konnte richtig sehen, wie sehr sie ihren Casper liebte – und wie sehr dieser sie zurück liebte. Die beiden sahen irgendwie niedlich zusammen aus, sodass ich mich dafür entschied, da für den Moment nicht dazwischenzugehen – wenn wir uns später noch öfters treffen würden, würde ich immer noch die Gelegenheit haben, Bekanntschaft mit dem getigerten Kater zu machen. „Er mag dich wirklich", sprach ich die Tatsache aus – ohne Neid, wohlgemerkt. Arrow zeigte zwar nichts derartiges, aber das brauchte ich auch nicht dringend. Ich hatte sowieso immer meinen Besen mehr geliebt als den Kater, der nun schon seit Jahren im gleichen Haus wie ich lebte und mich nie sonderlich beachtet hatte. Sobald mir das erlaubt war, würde mein Besen mein treuer Begleiter für Hogwarts sein.
Auch ich zog die Schachtel hervor, öffnete sie und nahm den Zauberstab darin, mein Zauberstab, heraus. Er war aus für Akazie typisch rötlichem Holz gefertigt und war, bis auf das Ende, das von den Schnitzereien an die Feder eines Vogels erinnerte, ziemlich schlicht. Ich hatte ihn von dem Moment, in dem er in Ollivanders Laden Funken gesprüht hatte, sobald ich ihn ihn meine Hand genommen hatte, gemocht. „Ja, sie sind wirklich schön", meinte ich schon fast ein wenig andächtig und bestaunte auch ihren Stab.
Ich überlegte einen Moment, dann fuhr ich mit meinem Zauberstab die Form eines Halbmonds nach und sagte dazu bestimmt „Lumos". Es war ein Zauberspruch auf einer der ersten Seiten in einem meiner neuen Bücher. Eigentlich sollte er wie eine Muggeltaschenlampe funktionieren, doch bei mir passierte in diesem Moment rein gar nichts. „Nun, eigentlich sollte da Licht kommen...", kommentierte ich mit einem schiefen Grinsen und probierte es noch einige Male, jedoch ohne grossen Erfolg – das schwache Glimmen beim letzten Versuch bildete ich mir wahrscheinlich nur ein. Aber dafür gingen wir ja nach Hogwarts.
Gespannt beobachtete ich, wie sich der Zauber des Bonbons seine Wirkung entfaltete – und brach, genau wie sie, in Gelächter aus, als ihre Stimme urplötzlich wie die meiner Grandma klang. Ich schnappte mir auch eines und war erst enttäuscht, als es wie eine der Bertie Bott's-Bohnen mit normalem Geschmack schmeckte, doch als ich mich darüber beschweren wollte, war das Gackern eines Huhns zu hören – und das schockte und amüsierte mich gleichzeitig so sehr, dass ich laut lachen musste, was weiterhin nichts mehr als Gackern war. Erst, als die Wirkung nachgelassen hatte, beruhigte ich mich wieder einigermassen. „Jetzt muss ich nur noch dringender nach Hogsmeade", sagte ich lachend – wenn sich dort noch mehr solcher kleiner magischen Süssigkeiten finden liessen, würde ich Feuer und Flamme für den laden namens Honigtopf sein, das war klar.
Da Merle mich weder wirklich stoppte noch gelangweilt aussah, erzählte ich weiter, mit all meiner Begeisterung und Leidenschaft für den magischen Sport und der Liebe für mein Team, das Team, in dem ich auch irgendwann mal selbst spielen wollte. Dabei rückten meine Eltern und der Abschied, der meiner Meinung nicht hätte sein müssen, meine Nervosität und Neugier, in welches Haus ich kommen würde, und meine Angst, keine Freunde zu finden, in den Hintergrund – was mir im Moment gerade sehr gelegen kam. Vor dem Fenster wurden die Wälder dichter, die Felder weiter und die Berge höher, ein Zeichen dafür, dass wir immer weiter in den Norden unserer Insel fuhren. Davon bemerkte ich aber nicht viel, da ich nicht gross rausschaute.
Erst, als es vor langsam begann, dunkler zu werden, bemerkte ich wirklich, wie viel Zeit vergangen war. Ich machte eine Pause und warf einen tatsächlichen blick nach draussen, der Zug fuhr gerade durch einen dichten, dunkel wirkenden Nadelwald. „Meinst du, wir kommen bald an?", fragte ich in einem Tonfall, der genauso gut leicht ängstlich wie erwartungsvoll sein könnte – nicht mal ich konnte das wirklich einschätzen. Sie wusste wohl deutlich mehr über die Umgebung von Hogwarts wie ich, weshalb ich ja auch gefragt hatte...
Der kleine, unsichere Indigo, der irgendwo in sich Angst hatte, dass der sprechende Hut oder gar er selbst sich vor der Schule blamieren würde, war mit dieser nur kurzen Pause von seinem Lieblingsthema mit einem Schlag wieder zurück. Ich schluckte und schaute dann wieder zu Merle. War sie genauso nervös wie ich? Oder war sie mehr gewappnet auf das, was auf uns zukommen mochte?

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Re: Vergangenheitsplay » 9

von Merle am 27.02.2018 23:31

Ich strahlte über das ganze Gesicht. „Wie toll!" ich hatte wirklich den ersten Freund in meinem Alter! Vor lauter Freude begann ich leicht auf meinem Sitz herumzuzappeln, was mir einen bösen Blick von meinem Kater einbrachte.
Jetzt musste ich allerdings noch etwas wissen. „Wann ist denn dein Geburtstag? Und seit wann weißt du, dass du ein Zauberer bist? Versteh das nicht falsch, ich habe nichts gegen Kinder aus Muggelfamilien. Ich selbst hab irgendwo in meinem Stammbaum eine Veela. Oh, ich hoffe, du hast nichts dagegen.... Ich bin nur so neugierig und mein Dad hat meiner Schwester immer noch alles über Muggel beigebracht... bei mir ist das allerdings nicht mehr so gewesen..." quasselte ich.
Als Indigo mir eröffnete, dass sein Kater wohl nichts gegen mich einzuwenden hatte, lächelte ich. Das hatten die wenigsten Tiere. Ich hatte immer sehr gerne Tiere um mich. „Unsere ehemaligen Nachbarn hatten auch Pferde und mir wurde das Reiten beigebracht. Kannst du reiten? Also keinen Besen, sondern ein Pferd? Es geht natürlich nichts über Quidditch, aber das hat mir auch immer wirklich Spaß gemacht." Warum ich das jetzt erzählte, wusste ich nicht genau, aber wir waren gerade beim Thema Tiere..."Ich glaube allerdings nicht, dass es auf den Ländereien von Hogwarts Pferde gibt..." überlegte ich laut. „Zumindest habe ich nie welche gesehen."
Sein Zauberstab war so schön verziert! „Wow. Ist der auch von Ollivander?" fragte ich neugierig und besah ihn mir genauer. „Was ist das für Holz? Und was für einen Kern hast du?" ich legte den Kopf schräg und sah dann wieder zu dem Zauberstab in meiner Hand. „Meiner ist aus Kirschblütenbaumholz, laut Ollivander sehr selten und schwer von ihm erwählt zu werden. Ich war eigentlich nur froh, überhaupt einen bekommen zu können. Ich dachte schon, ich würde gar nicht mehr erwählt werden. Da haben sich schon so unendlich viele Boxen gestapelt und nichts hat gepasst! Er hat meine halbe Familie aufgezählt und gewusst, wer was für einen Zauberstab hatte. Das meiste davon wusste ich nicht einmal! Oh und er hat eine Drachenherzfaser als Kern." erklärte ich. Ich dachte zurück an den Mann in dem kleinen dunklen Laden. „War er bei dir auch so unheimlich? Er hat mich angesehen und gesagt, ich wäre bestimmt sehr Temperament - und Anspruchsvoll. Eben so wie dieser Zauberstab. Dabei weiß ich nicht mal wirklich, was das heißen soll." ich seufzte.
Indigo versuchte einen Zauber. Leider klappte es nicht. Aber so schnell gab er nicht auf und am Ende glaubte ich tatsächlich so etwas wie einen Funken zu sehen. „Hast du das gesehen?" fragte ich aufgeregt. Vor lauter Spannung war ich näher gekommen und betrachtete die Spitze seines Zauberstabes sehr gebannt. Dann seufzte ich frustriert und ließ mich wieder sinken. Ich bezweifelte, dass ich überhaupt so etwas hinbekam. Hoffentlich würde Hogwarts mir etwas beibringen können. Wenn ich am Ende genauso mies wäre, wie jetzt, würde ich meine Eltern nicht suchen können.
Doch das war schnell wieder vergessen, als wir die Bonbons ausprobierten. Nach dem Grandma- Bonbon folgte nun ein Hühner- Bonbon. Indigo sah ganz kurz so geschockt aus, dass ich ganz kurz vor ihm in schallendes Gelächter ausbrach. Durch das heftige Lachen hatte ich fürchterliche Seitenstechen und stütze deswegen eine Hand in die Seite. „Ja. Sag mir, wann auch immer du kannst und es geht los." ich grinste ihn an. Ich musste meine Vorräte sowieso wieder aufstocken. Da würde mir ein Trip durch den Geheimgang runter ins Dorf gerade wirklich gelegen kommen und wenn ich das dieses Mal nicht mal alleine tun müsste, wäre es ja noch besser.
Er konnte gar nicht aufhören zu erzählen und ich wollte einfach alles wissen. „Du willst auch für sie spielen? Welche Position?" fragte ich aufgeregt. „Ich bin am ehesten Treiber." Erzählte ich ihm und grinste. Ich liebte diese Position!
Ich hätte ihm noch ewig zuhören können, aber er bemerkte wohl zu recht, dass wir Hogwarts immer näher kamen. Ich sah kurz aus dem Fenster. „Ja.... Wir haben nur noch ein paar Minuten und sollten uns lieber fertig machen." sagte ich und zog schon während ich sprach meinen Umhang an.
Auch meinen Proviant packte ich schon mal ein, als auch schon die Bremsen quietschten und wir langsam in den Bahnhof von Hogsmeade einfuhren. Ich sah grinsend zu Indigo, der irgendwie besorgt wirkte. „Alles wird gut." sagte ich aufmunternd und nickte ihm zu. Mit einem Ruck kam der Zug zum stehen und ich stand auf. Casper war schon aufgesprungen und miaunste die Glastür an. „Schon gut." murrte ich und zog diese auf. Er spürte, dass er zu Hause war. Sofort sprintete er los und ich wusste, dass ich ihn erst in meinem neuen Bett wiedersehen würde. „Er kennt sich aus und wird mein künftiges Bett wahrscheinlich schon vor mir gefunden haben." Ich lachte und nahm Indigos Hand um ihn hochzuziehen. Ich drückte sie leicht um ihn aufzumuntern und zog ihn dann hinter mir her den Gang hinunter und aus dem Zug heraus. „Vor uns liegen 7 Jahre, die wir ausgiebig nutzen müssen." ich grinste und atmete tief die frische Luft ein. Und ich würde alle Regeln brechen. Das wird ein Spaß! „Ich kann es jetzt kaum noch abwarten zu wissen, in welches Haus ich komme." sagte ich. Allerdings war ich auch ein bisschen nervös.

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