Posteule

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Re: Posteule

Meine Eule Willy hatte sich erneut eine Erkältung eingefangen. Zumindest sah es danach aus. Das passierte so häufig in der letzten Zeit, dass ich langsam den Verdacht bekam, er würde mich anlügen. Aber das fände ich auch nicht so schlimm. So konnte ich das Schloss mal für ein paar Stunden verlassen und zur Posteule laufen. Meistens zog sich der Ausflug jedoch in die Länge, da ich unbedingt noch einen Abstecher in den Honigtopf machen wollte.
Dieses Mal hatte ich jedoch zu erst den Honigtopf aufgesucht. Mit einer roten Erdbeer-Kürbis Schlange im Mundwinkel stand ich vor dem Laden und fischte meine Briefe aus meiner Plüschfelltasche. Im letzten Urlaub hatte ich die Tasche in einem Schnäppchenladen entdeckt. Ich hatte mich sofort in sie verliebt!
Ich ordnete meine Briefe und knabberte an der Gummischlange herum. Ich hatte einen Brief an meine Großmutter in Italien geschrieben, welche an Demenz erkrankt war und von dem ganzen Geschehen hier kaum etwas mitbekam. Sie dachte immer noch ich sei Schülerin statt Lehrerin in Hogwarts. Also hatte ich ihr von meinen letzten Ferien berichtet.
Ein weiterer Brief ging an meine Eltern. Ich hatte nichts weiteres herausgefunden, doch sie verlangten wöchentlich ein Update. Der letzte Brief enthielt nur einen gewünschten Friseurtermin für den nächsten Monat. Die Briefe klemmte ich mir unter den einen Arm, damit ich meine Tasche besser zu machen konnte, aber anscheinend war das zu locker, denn einer der Briefe flog auf und davon!... Ich stürmte hinterher, immer noch mit der Gummischlange im Mund.

Re: Posteule

Heute war schon wieder einer dieser Tage, an denen man am liebsten im Bett liegen geblieben wäre. Alles begann damit, dass ich heute morgen einen Brief von meiner Mutter erhalten hatte, in der sie mich tatsächlich fragte, wie meine Ehe denn so lief. Ernsthaft? Meine Ehe mit Rod war von meinen und seinen Eltern arrangiert worden, wie sollte sie denn schon laufen? Momentan schafften wir beide es ganz gut aneinander vorbei zu leben, was mir mehr als nur recht war.Das war aber nicht der Grund, wieso meine Laune heute - mal wieder - abgrundtief schlecht war. Es war die zweite Frage, die sie mir gestellt hatte. Sie wollte wissen, wann ich ihr endlich ein Enkelkind schenken würde. Merlin, hatte diese Frau denn überhaupt nichts verstanden? Niemals würde ich auch nur ansatzweise darüber nachdenken, ein Kind zu bekommen, zumal dies sowieso nicht passen würde, war ich schließlich öfter mal für den Lord unterwegs und für einige Tage einfach von der Bildfläche verschwunden. Ich schrieb meiner Mutter ein paar Zeilen zurück, allerdings nur, damit sie mich die nächsten Wochen wieder in Frieden lassen würde.
Ich war mit einem leisen plopp Geräusch in einer der Gassen erschienen. Ich trat aus dem Schatten heraus und machte mich auf den Weg zur Posteule, um den Brief abzuschicken und wieder meine normalen Tätigkeiten nachzugehen. Ich war noch gar nicht wirklich drin, als plötzlich jemand gegen mich lief, was mich kurz ein paar Schritte nach hinten taumeln ließ. Mein Blick verfinsterte sich. „Pass doch auf!", zischte ich der Person entgegen. Freundlichkeit gegenüber anderer hatte ich noch nie besessen. Erst nachdem diese Worte meine Lippen verlassen hatten, fiel mir auf, dass es Vesper war. Ich hob kurz eine Augenbraue, als ich sah, dass sie eine Gummischlange in ihrem Mund hatte. Keine Ahnung was die anderen in ihr sahen, aber ich fand, dass sie überhaupt nicht in das Todesser Schema passte. Eigentlich, schien sie, meiner Meinung nach, in gar kein Schema zu passen. Vielleicht irrte ich aber auch. Ein dümmlicher Hufflepuff könnte durchaus zu ihr passen, wenn ich sie mir genauer ansah.

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You're sayin' that your tired of all your empty habits. You want something that's deeper 'cause you're over the generics. You're fuckin' with them basics when you really want the baddest. So come on, baby, get it, 'cause to miss it, it would be tragic. You say you want a bad bitch, baby, now you have it. Now you got a bad bitch, show me you can handle this. Say you want a bad bitch, baby, now you have it. Now you got the baddest, show me you can handle this.

Re: Posteule

Ich schnappte den Brief mitten in der Luft und war für einen Moment stolz auf diese Leistung. Doch verflog schneller als mein Brief vorhin, denn erstens stieß ich gegen eine Person und zweitens gerade in Bellatrix. Schnell richtete ich mich auf, nahm die Schlange aus meinem Mund und versuchte dieses spezielle, überlegene Gesicht aufzusetzen, welches mir meine Mom schon in Kindesalter beigebracht hatte.
"Kommt nicht wieder vor." sagte ich automatisch und presste die Lippen aufeinander. Ich fand es schwierig sie anzusehen. Ich wusste, die meisten...die besten Anhänger des dunklen Lords hatten diverse Künste erworben. Beispielsweise Legilimentik. Und ich, eh als Schande der Familie, hatte nicht mla Okklumentik zustande gebracht. Mein Kopf war viel zu voll mit Gedanken, ich konnte das nicht einfach abstellen.
"Was läuft so..?" fragte ich, in einem Versuch...entspannt zu klingen... Ich rechnete nicht damit, dass sie mir irgendwas wichtiges erzählen würde. Ich war immer noch tief in meiner Bewährungsphase. Was auch immer das heißen mag... Meine Eltern wurden langsam ungeduldig und ich musste mich wirklich ranhalten. Ich hatte immer mein Bestes gegeben, was nicht einmal ansatzweise genug war. Leider bin ich auch noch Einzelkind. Obwohl meine Eltern es mehrfach versucht hatten, was sie mir leider auch mitteilen mussten.

Re: Posteule

Auf ihre ersten Worte erwiderte ich nichts. Es war besser für sie, wenn sie mich nicht nochmal anrempelte, war ich schließlich dafür bekannt, dass ich recht schnell aus der Haut fahren konnte. Mich wunderte es schon fast, dass ich nicht schon jetzt ausgerastet war, wenn ich bedachte, dass meine Laune sowieso schon ziemlich nah am Nullpunkt war.
Ich runzelte meine Stirn, während ich sie kurz fragend anschaute. „Was läuft so?", wiederholte ich ihre Worte. „Du hoffentlich gleich weg von hier." Ich wand mich von ihr ab, um meiner Eule den Brief zu reichen. Ich sah ihr kurz nach, als sie wegflog, ehe ich mich wieder Vesper zu wand. Ich musste zugeben, dass ich es ganz lustig fand, dass sie als Professorin auf Hogwarts arbeitete. Sie war gerade dabei eine Todesserin zu werden und ich wusste, dass es für uns ein enormer Vorteil war, jemanden vor Ort zu haben, der uns Informationen geben konnte. Allerdings bezweifelte ich irgendwie, dass se es schaffte ihre Deckung zu halten, war Dumbledore - auch wenn ich es nicht gerne zugab - nicht gerade auf den Kopf gefallen.
Ich lehnte mich gegen eine der Steinwände, während mein Blick weiterhin auf ihr lag. Ich dachte gerade kurz darüber nach, was ich mit ihr anstellen sollte. Nicht im Sinne von Schmerzen zufügen, das würde ich mich nicht wagen, hatte ich nicht vor die Wut von meinem Lord auf mich zu lenken. „Rain.", begann ich schließlich. „Was machst du eigentlich außerhalb von Hogwarts? Hast du nicht zu arbeiten oder sonst irgendwas zu tun?" Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Ich hatte nicht wirklich eine Ahnung davon, was man so als Professor machte. Damals war ich davon ausgegangen, dass sie nur irgendwelche Arbeiten korrigierten und uns Schülern das Leben schwer machten. Kurz erschien ein kleines Grinsen auf meinen Lippen, als ich daran dachte, wie oft ich es meinen Professoren schwer gemacht hatte. Etwas, was auch Vesper mitbekommen hatte, waren wir beide schließlich im selben Jahrgang gewesen.

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Re: Posteule

Für das erste schwieg ich ebenfalls. Schlagfertigkeit hatte nie zu meinen Stärken gehört. Eben so Sarkasmus und Lügen. Ich konnte nicht mal gemein zu meinen Mitmenschen sein. Ich hatte als Kind nicht mal Spielzeuge von anderen weggenommen! Ich hatte ja alle, die ich haben wollte...
Wähend ich ebenfalls meine Post abschickte, schielte ich immer wieder zu Bellatrix Amr hinüber. Welcher Arm war es noch gleich? Wo befand sich das Tattoo...? Ich hatte früher immer gerne ein Tatoo gehabt, doch eigentlich nur einen einsamen Stern. Der Abendstern=Vesper. Eine einsame Vesper. So fühlte ich mich eh die meiste Zeit. Aber ein Totenkopf mit Schlange? Das war eher nicht so mein Stil und alles andere als dezent.
Ich fühlte mich von ihr ziemlich ins Visier genommen und sah öfter als ich wollte weg. "Ich hab ab und zu auch Freizeit und das hab ich genutztum meine Post abzuschicken. Willy ist krank." erklärte ich und spielte mit dem Knopf an meiner Jacke herum. "Willy ist meine Eule." klärte ich Bellatrix auf, die es sicher meeegaaa interessierte. Ich räusperte mich. "Und was treibt dich hierher?". Durfte ich sie so etwas überhaupt fragen? Ich kannte die Grenzen immer noch nicht so ganz. Irgendwie war ja eh immer alles falsch was ich sagte und tat.

Re: Posteule

Es war fast schon lustig, wie sie immer mal wieder den Blick von mir nahm. Meine Gegenwart schien sie wohl zu verunsichern, wie süß. Ich sah sie mit desinteressierter Mine an. Ich hatte nicht nach ihrem Leben gefragt, sondern einfach nur nach ihrem Job. Was interessierte es mich denn, ob ihre bescheuerte Eule krank war oder nicht? „Warum langweilst du mich mit unwichtigen Informationen, die sowieso niemanden interessieren?" Es gab Zeiten, da hatte ich wirklich Lust mal in ihren Kopf zu schauen, um vielleicht mal etwas schlau aus ihr zu werden, dann dachte ich mir aber immer wieder, dass sie so unglaublich uninteressant war, sodass sich die Mühe gar nicht lohnen würde.
Ihre Frage sorgte dafür, dass ich meine Augen verdrehte. „Nicht, dass es dich zu interessieren hätte, was ich denn hier mache oder eben nicht mache, aber falls du es noch nicht bemerkt hast, schickt man hier im Normalfall Briefe ab, also was könnte mich hier her treiben?" Ich drückte mich von der Wand ab, um wieder etwas näher zu Vesper zu treten. „Ist ja interessant, dass ihr Professoren sonst nichts zu tun habt, als Briefe zu verschicken und euch mit Süßkram voll zu stopfen. Hast du sonst eigentlich schon mal irgendwas in deinem Leben geleistet, was dich irgendwie weiter gebracht hat?" Ich sah sie kurz gespielt interessiert an, ehe sich meine Miene wieder veränderte. Wie sollte sie jemals auch nur ansatzweise einen nutzen für uns haben? Sie schien ja nicht mal das Zeug dafür zu haben, sich mit mir zu unterhalten, dabei war ich gerade noch, für meine Verhältnisse, recht nett zu ihr gewesen. Schon damals war sie so gewesen. Immer die zurückhaltende. Nicht, dass ich daran interessiert war sie irgendwie selbstbewusster zu machen, doch dachte ich, dass sie sich ändern würde, wäre sie erst mal erwachsen. Wie überlebte sie es eigentlich im Unterricht?

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Re: Posteule

Das hatte ich irgendwie kommen sehen. Die Zeit als wir so etwas ähnliches wie Freunde gewesen waren, war schon lange vergangen. Der Gedanke hatte etwas erleichterndes, denn eine schöne Freundschaft wie aus dem Buche war es auch nie gewesen. Es war mehr eine Aktzeptanz, dass man im selben Raum schlief und nebeneinander aß. Allerdings hatte ich mich immer schwer getan Freunde in meinem Haus zu finden, besonders unter Bellatrix Blick. Den Blick, den sie jetzt gerade auch hatte. "Ja, ich weiß, tut mir leid..." in meinem Kopf machte ich den zweiten Strich. Ich entschuldigte mich eh für das meiste was ich tat, aber in Bellas Gegenwart war es noch häufiger.
Ihre Antwort, die offensichtlich war, ließ mich erröten. Ich fühlte mich wie die dümmste Person im Umkreis von ...Naja schon einem ganzen Stück eben. Ihre nächsten Worte ließen mich noch weiter versinken. "Also da gibts ein paar Klausuren die noch fällig sind und Tests.." warum ich so dämlich war, ihr das auch noch zu sagen, war mir schleierhaft. Total Versager. Aber ich arbeitete dran.
Ich blickte hoch zum Schloss. "Tja, äh, ich muss weiterarbeiten. Man sieht sich..." schloss ich und warf Bellatrix einen Blick zu, bevor ich zurück zum Schloss eilte.

Re: Posteule

Ihre Entschuldigung quittierte ich mit einem überfreundlichen Lächeln. Es war so voraussehbar, dass sie mir erklären würde, was sie wirklich zu tun hatte, obwohl es offensichtlich war, dass es mich nicht interessierte, auch wenn ich kurz so getan hatte, als ob. „Hoffentlich nicht.", erwiderte ich auf ihre Verabschiedung. Ich sah ihr kurz nach, als sie fluchtartig das weite suchte. Manchmal fragte ich mich, ob sie wirklich so naiv war oder das nur spielte. Das Mädchen war einfach so unglaublich merkwürdig. Kein Wunder, dass uns nie eine innige Beziehung verband. Wichtig war mir dies auch nie. Ich hatte ein paar Freunde, die mir wichtig waren und die tatsächlich meine Loyalität genossen, auch wenn die meisten dachten, dass ich ein herzloses Monster war.
Um nicht noch die Gefahr zu laufen, noch jemandem den ich kannte zu treffen, entschied ich mich, schnell nach Hause zu gehen, damit ich endlich meine Ruhe haben konnte. Zu Hause angekommen, hatte ich mich mit einem Glas Whiskey in meinen Händen auf dem Sofa gemütlich gemacht und stöberte etwas in meinen Büchern herum, die, wie zu erwarten, von schwarzer Magie handelten.

- B E E N D E T -

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