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Ines

22, Weiblich

  10 Hauspunkte

Beauxbatons Austauschschüler Jahrgang 6 Halbblut Geheim Fan Rebell Frei

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Re: Korridor

von Ines am 06.02.2019 22:25

Ich zog eine Grimasse, denn leider wusste ich genau, dass ich nichts dagegen aussagen konnte – er hatte recht. Ich kannte diese zahlreichen Mädchen, die auf Pollo hereinfielen, irgendwie war ja selbst ich eines davon, auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass ich ihm nicht in den Tod folgen würde, ohne etwas zu hinterfragen. Ich war nicht der Typ Mensch, der wie ein Schaf seinem Leitschaf hinterherrannte, ohne irgendetwas zu hinterfragen, ich war mehr eine Krähe, die die Schafe von weit oben her auslachte. Nicht, dass ich abgehoben war, bei Merlin nein, das war nicht mein Punkt bei dieser Metapher... Jedenfalls. «Gib ihnen doch gleich einen Namen, wenn sie dir so gefallen. Jede Berühmtheit hat einen Namen für seinen Fanclub.» Ich verdrehte die Augen.
Ich schnaubte. «Dafür, dass ich erst seit einigen Wochen hier bin, diese verfluchte Sprache hier nicht mal richtig kann und mir habe sagen lassen, dass es nicht leicht sein sollte, den Zaubertranklehrer hier zu beeindrucken, war er schon ziemlich angetan von mir, nehme ich mal an», entgegnete ich kühl. Mir war bewusst, wie gut er schleimen konnte, und ich hasste es, wie wenig ich dagegen unternehmen konnte. Ich zuckte zusammen, als er das Gefühl hatte, die Erlaubnis zu haben meine Haare zu berühren, und wich einen Schritt zurück. Nicht, dass es eine Rolle spielte, wie meine Haare aussahen – wenn es das täte, läge ein Zauber auf ihnen, der Pollos Versuche vergeblich ausgehen liesse – es waren mehr Erinnerungen in mir, wegen denen ich nicht wollte, dass er durch meine Haare fuhr. Nicht, dass wir die Aktivitäten dieser Erinnerungen nicht auch hier wiederholen konnten. Nur gehörten solche Dinge nicht ausserhalb dieser Machenschaften. Oder sie lösten in mir selbst in diesem komplett anderen Kontext zu viel aus, das sie nicht auslösen sollten.
Ich verschränkte die Arme und funkelte ihn wütend an. Mein Wunsch, Island zu bereisen, war gerade deutlich kleiner geworden. «Wieso zur Hölle musst du mir nur immer alles verderben, worauf ich mich freue und woran ich Spass habe?», fragte ich kühl. «Es ist ein Ding, dass wir uns necken und beleidigen und was auch immer, aber das ist meine Zukunft, die du mir wegnimmst. Meine Träume, die du vernichtest. Nur, um mich wütend zu sehen.» Er konnte nichts dafür, dass seine Eltern Geld hatten und es, im Gegensatz zu meinen Adoptiveltern, auch für unterhaltsame Dinge nutzten, und ich konnte erst recht nichts dafür, also sollte er dies auch nicht so raushängen lassen. «Jetzt, wo du es mir wieder mal vermiest hast, reise ich doch lieber woanders hin, denke ich», ergänzte ich knapp.
Mein Blick glitt wütend von ihm weg, über die Wände des Flures und wieder zurück zu ihm «Sie ist aber armselig und unbedeutend. In ihrem Kopf befindet sich wohl nichts ausser deinem Schleim.» Ein Glück, dass ich clever genug war, um diesem Schleim aus dem Weg zu gehen – ich wusste genau, was für ein Idiot Apollon war. Wenn ich mit ihm schlief, dann nur, weil er gut war. Nur deswegen. Nicht wegen mehr. Bei Aurora sah dies wohl anders aus. «Hör mir doch einmal zu und vergiss sie. Es ist Verschwendung von Talent, wenn du dich an eine solche Schlange bindest.» Ich gab nur ungern zu, wie gut er meiner Meinung nach war. Doch erstens wusste er dies ganz offensichtlich schon selber, und zweitens war es wohl die einzige Option, die mir blieb, um ihn möglicherweise doch noch anders zu stimmen. Also würde ich diese auch nutzen. Einerseits, um Aurora eins auszuwischen, und vielleicht, vielleicht aber auch nicht andererseits, um ihn nicht mehr vergeben sehen zu müssen. An eine hinterhältige Schlange. Die sehr wahrscheinlich nicht mal so gut im Bett war... Oder zumindest nicht so gut wie ich.
Ich war zwar immer noch wütend auf ihn, mehr als nur ein bisschen, doch seine Reaktion überraschte mich, weshalb ich erst nichts dagegen unternahm. Ich starrte ihn lediglich entsetzt an und liess über mich ergehen, was er tat. Mir entfuhr ein leiser Schmerzenslaut, als das Wasser auf die Brandblasen tropfte und diese daraufhin noch mehr brannten als zuvor, doch ich liess ihn das Stück Stoff um meine Hand wickeln, so weh dies auch tat. Erst, als der Schmerz zumindest wieder ein bisschen abklang, kehrte ich in die Realität zurück. «Lass mich los.» Mein Tonfall war noch kälter als zuvor, als ich über Island geschimpft hatte. Ich wollte mich nicht losreissen – ich wusste, dass er stärker als ich war, und ich sehr wahrscheinlich Gewalt anwenden müsste. Doch ich war kein Kind. «Lass mich verdammt nochmals los, Pollo. Bei Merlin, es ist meine Hand, die verletzt ist, nicht mein Bein. Ich kann selber gehen.» Als er immer noch keine Anstalten machte, atmete ich tief durch und zog meine Hand ruckartig zurück, um mich von ihm loszureissen. Nicht, dass ich etwas gegen seine Berührungen hatte, wenn er seinen Arm um mich geschlungen und mein Handgelenk fest in seinem Griff hatte, doch er hatte mich noch einen Moment vorher mit Aurora provoziert. So schnell vergass ich ihm das nicht. «Es geht dich herzlich wenig an, wie fest es wehtut, Pollo. Wie sehr es wehtut, wenn du mit meiner Schwester schläfst, hat dich ja auch ziemlich wenig interessiert», entgegnete ich im gleichen eiskalten Tonfall wie zuvor.

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Ines

22, Weiblich

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Re: Korridor

von Ines am 01.12.2018 15:59

Mein Blick glitt gewissermassen prüfend an ihm herunter. Es kam mir vor, als wäre er noch ein Stück grösser geworden, und seine braunen Augen schienen über den Sommer noch funkelnder und leider auch anziehender geworden zu sein. Die neue Uniform stand ihm. Nicht, dass er in Beauxbatons-Blau nicht auch gut ausgesehen hatte oder dass ihm im Allgemeinen irgendwas nicht stehen würde, er sah sogar ohne Kleidung wirklich, wirklich gut aus, aber trotzdem. «Nein, tust du nicht», stimmte ich ihm schlussendlich in einem leicht widerwilligen Tonfall zu. «Aber manchmal verhältst du dich wie eines. Wie ein Hahn, der um seine Hennen herumstolziert und alle Menschen mit seinem grossen Schnabel aufregt.» Ich grinste neckisch.
Ich schnaubte. «Du hast dir also über den Sommer also doch nicht vorgenommen, zu einem auch nur ansatzweise besseren Menschen zu werden», stellte ich genervt fest. Nicht, dass ich das erwartet hatte, dieser Junge war nicht mehr zu retten, was das anging, aber das brauchte ich ihm ja nicht zu sagen. «Aber hey, vielleicht ist das ja gut. Vielleicht werfen sie dich raus, wenn du dich bei allem und jedem hier so idiotisch benimmst. Dann muss ich deine Reden darüber, wie wahnsinnig gross du doch bist, nicht länger ertragen.»
Ich musste nicht sonderlich lange überlegen. «Ich möchte irgendwann mal nach Island, da soll es magische Geschöpfe geben, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt.» Mein Blick glitt träumerisch in die Ferne. Das war nicht mal gelogen – mein Vater war vor seinem Tod einmal für seine Arbeit zwei Wochen lang in Island gewesen, und seine Geschichten von dieser Reise versetzten mich noch heute ins Tagträumen, wenn ich an die Insel im Norden dachte. «Und Südamerika würde ich auch gerne mal sehen, wenn ich ehrlich bin. Das ist weit weg von zuhause und dem ganzen Drama, das damit kommt.» Mein Blick glitt wieder von dem unbestimmten Punkt in der Ferne weg zu dem süssen – arroganten, meistens hässlich lachenden, aber süssen – Gesicht vor mir. «Und es ist auch weit weg von dir. Egal, auf welcher Schule du dich gerade rumtreibst.» Ich seufzte. «Aber für den Moment sitzen wir wohl beide hier fest.»
Meistens brauchte es für mich nicht sehr viel, um das Fass zum Überlaufen zu bringen, doch meine Schwester war da ein besonders wunder Punkt. Ich spürte die Wut regelrecht in mir aufbrodeln, während auf diesen rosafarbenen Umschlag starrte. Er stank wirklich nach ihr, und das machte es nicht gerade besser für mich. Ehe ich darüber nachdenken konnte, was genau ich tat, schnellte meine Hand nach vorne, um ihm den Brief zu entreissen. Ich starrte auf das Papier und versuchte, das zu lesen, was darauf stand, doch es war gerade nicht der richtige Moment, um mich auch nur ansatzweise auf etwas wie Wörter konzentrieren zu können. «Was genau ist es denn, was so viel besser an ihr ist als an mir?», fragte ich und bereute es augenblicklich, denn hinter der Wut in meiner Stimme schwang ganz klar etwas mit, das ihm verriet, wie sehr er mich verletzt hatte. Doch nun konnte ich mich schlecht noch bremsen, also probierte ich es erst gar nicht.
Unbewusst hatte ich den Brief in meiner Faust zusammengeknüllt, doch das war mir gerade ziemlich egal. Sollte er doch heulen, dass ein so wichtiges Ding von meiner Schwester jetzt kaputt war. «Ist es ihre Grösse? Ihre hellen Augen? Ihr grosser Kreis von falschen Freunden? Oder ihre einflussreichen Eltern? Von denen hast du doch schon zwei, du brauchst keine reichen Schwiegereltern mehr.» Ich schluckte Tränen herunter, die in mir aufzukommen drohten. «Sie ist eine falsche Schlange, bei Merlin. Ich meine, es war klar, dass du dich irgendwann mal mit diesem Flittchen vergnügen würdest, aber dass du es ausgerechnet bei ihr ernst werden lässt... Da hätte ich wirklich nie von dir erwartet.» Ich warf einem jüngeren Hogwartschüler, der so schnell, wie es ihm nur möglich war, an uns vorbeihuschte, einen giftigen Blick zu. Ich war wohl lauter geworden, als ich es vorgehabt hatte, und der Zwerg war davon verunsichert worden.
Erst jetzt bemerkte ich den Schmerz in meiner rechten Hand, und als ich auf diese heruntersah, merkte ich, dass ich den Brief in Flammen gesetzt hatte – dieser Arsch von Junge hatte mich so sehr aufgebracht, dass ich ohne Zauberstab oder Zauberspruch Magie gebraucht hatte. Ich liess den brennenden Brief fallen und starrte auf meine Hand, welche von dem Feuer deutlich mitgenommen aussah. Und sie tat mehr weh, als ich es zugeben wollte. Mir entfuhr ein leises «Merde», ehe ich begann, mit meinem Schuh auf dem immer noch brennenden Stück Papier herumzutreten begann, bis alle Flammen erstickt waren – mit verletzter Zauberstabhand war es mir unmöglich, dieses Desaster mithilfe von Magie zu löschen.
Erst, als ich mir sicher war, dass das Feuer garantiert erstickt war, sah ich wieder zu Apollon und warf diesem einen verabscheuenden Blick zu. «Jetzt komme ich zu spät zu meiner Verabredung, wenn ich das noch behandeln gehen muss. Vielen Dank aber auch.» Ich hielt vorwurfsvoll meine Hand hoch – zu schwungvoll, wie der Schmerz, der nun durch diese fuhr, mir signalisierte. Den Hogwartsschüler von vorher hatte ich schon lange vergessen, ich war durch das Gespräch mit ihm eh schon zu spät, doch das ging ihn gerade herzlichst wenig an.

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Ines

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Re: Korridor

von Ines am 11.10.2018 21:18

«Dankeschön. Ich finde auch, dass ich diesem Sagentier zum Verwechseln ähnlich sehe», gab ich gespielt beleidigt zurück. Ich wusste, dass ich hier einen vergeblichen Kampf führte, denn ich würde nie damit aufhören, ihn Pollo zu nennen. Dafür war es zu süss, ihm dabei zuzusehen, wie er eine kleine Krise hatte, jedes Mal, wenn ich diesen Spitznamen aussprach. Ich wusste, dass nicht viele es wagten, ihn so zu nennen, wahrscheinlich drohte er manchmal auch mit irgendetwas, doch ich hatte keine Angst vor was auch immer er tun würde, wenn ich ihn weiter so nannte. Wir waren nicht sehr eng befreundet, und wenn wir uns mal näherkamen, dann nicht auf emotionaler Ebene. Es interessierte mich also nicht wirklich, was er über mich dachte – zumindest sollte es mich nicht interessieren.
Ich verdrehte die Augen. Es war tatsächlich ein Problem, dass manche Zweitklässler sogar schon grösser als ich waren. Ich hatte keine Ahnung, weshalb ich nie wirklich zu wachsen begonnen hatte, so, wie ich meine Eltern in Erinnerung hatte, war keiner der beiden sonderlich klein gewesen – doch ich war selbst als Kind nicht gerade die Grösste gewesen, also hatte ich früher vielleicht auch nur einen falschen Eindruck gehabt. «Gewöhn dich besser wieder dran.» Ich legte meinen Kopf schief. «Wenn du gedacht hast, ich würde dich hier in Ruhe lassen, liegst du ziemlich falsch.» Ich grinste neckisch.
Ich rechnete nicht damit, was er als nächstes tat, also schaffte ich es auch nicht, mich rechtzeitig vor seinen Händen zu retten und ihm zu entwischen. Mir gefiel es nicht, mit welcher Leichtigkeit er mich hochheben konnte, und ganz besonders mit welcher Dreistigkeit er dies tat. Er hatte verdammt nochmals nicht das Recht, mich zu verschleppen! «Lass mich runter du Arsch, das ist nicht fair!», schimpfte ich lautstark. Ich zappelte und probierte wie verrückt, mich aus seinem Griff zu befreien, stets darauf bedacht, ihm ja nicht wehzutun, so war ich nicht – doch ich blieb erfolglos. Wahrscheinlich hätte ich es sogar hingekriegt, dass er mich losliess, wenn ich ihn geschlagen oder getreten hätte, aber das hätte ich nie getan – was er auch wusste, er kannte meine Komplexe, was Gewalt anging. Was wohl auch der einzige Grund war, weswegen er dieses Vorhaben überhaupt gewagt hatte. So musste ich wohl oder übel über mich ergehen lassen, was auch immer er vorhatte, und auch wenn ich nichts dagegen hatte, etwas näher an ihm zu sein, hasste ich dieses Gefühl der Wehrlosigkeit. Sobald er mich abgesetzt hatte, verschränkte ich meine Arme und funkelte ihn wütend an. «Ich hasse dich. Tu das nie wieder.» ich musste immer noch zu ihm hochsehen, doch nicht mehr ganz so weit wie vorher, worüber ich irgendwo froh war – was ich aber nicht zugeben würde. Niemals.
«Ja, das haben sie», antwortete ich knapp. «Nicht, dass es mich stört, ein Jahr lang weit weg von ihnen und Aurora zu sein», fügte ich nach kurzer Pause hinzu, «aber es ist England. So einige andere Orte wären mir lieber gewesen.» Ich sah ihm direkt in die Augen, in diese frechen, wunderschönen, einzigartigen Augen. «Besonders jetzt, wo ich weiss, dass auch du hier bist.» Er hatte mich auf der obersten Stufe abgesetzt, ich nahm an, dies war Absicht gewesen – wenn es schon nur die zweitoberste gewesen wäre, wäre ich jetzt eine Stufe nach oben gestiegen. Dann wäre ich grösser als er. Wahrscheinlich hatte er mir deswegen diese Möglichkeit geschickt genommen. Irgendwie war es Teil seines Egos, grösser als seine Mitmenschen oder zumindest ich zu sein, und dieses sollte wohl nicht verletzt werden.
Ich schüttelte den Kopf. «So niveaulos bist doch nicht mal du.» Nun... Doch, war er, wenn er auf meine Schwester eingegangen war. Aurora war zwar nett zu so ziemlich jedem, aber in Beauxbatons war es allgemein bekannt, dass nicht Verlass auf sie war, wenn es um ihre Liebschaften ging. Falls sie wirklich wieder mit diesem Jungen zusammen war, dann musste dieser wissen, dass sie sprunghaft sein würde, denn jeder wusste dies. Ich zuckte mit den Schultern. «Wenn du falsche Schlangen, die zudem noch verdammt oberflächlich und naiv sind, faszinierend findest, nur zu», gab ich zurück.
Es sollte mich nicht so sehr interessieren, dass er an meiner Adoptivschwester interessiert war, doch das tat es nun mal. Nicht, weil ich ihn ernsthaft mochte, es tat mir einfach leid, dass er ausgerechnet auf Aurora reingefallen war. Noch mehr störte mich aber, dass Aurora wieder einmal das kriegte, was sie wollte. Ja, das war der wahre Grund, weswegen ich jetzt so aufgebracht war. Kein anderer. Apollon hatte damit rein gar nichts zu tun. Doch dieses Mal hatte ich Einfluss auf ihre Taten, und ich würde alles probieren, um es ihr ein weiteres Mal zu vermiesen. «Wahrscheinlich hat sie sogar schon deinen Namen vergessen», meinte ich also schulterzuckend, gespielt gleichgültig, auch wenn er wohl bemerken würde, dass ich alles andere als gleichgültig war, wenn er nur ein klein wenig genauer hinschaute. «Ich würde sie aufgeben. Nicht, weil sie meine Schwester ist. Aber du hast sie nicht verdient. Und...» Ich schluckte und schaute weg, ehe ich, deutlich leiser, fortfuhr. «Und sie hat dich noch weniger verdient. Du bist definitiv über ihrem Niveau.»

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Ines

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Re: 📜 Vollmacht

von Ines am 03.10.2018 18:30

NAME:
Ines Di Pasqua
ENTFÜHREN:
Ja
ERPRESST WERDEN:
Ja
FOLTERN:
Ja
GEISELNAHME:
Ja
TÖTEN:
Höchstwahrscheinlich ja - ich habe da aber meine Bedingungen, hmu wenn ihr jemanden zum Töten braucht, dann gibts mehr Details dazu! :')
SONSTIGE IDEEN:

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Ines

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Re: Korridor

von Ines am 02.10.2018 20:19

Ohne dass ich es wollte, versetzte es meinem Herzen einen kleinen Stich, zu sehen, wie wenig begeistert er war, mich zu sehen. Klar, es wäre unrealistisch gewesen, zu erwarten, dass er in Freudentränen ausbrechen würde, doch wenigstens ein stets leicht spöttisches Lächeln, welches so typisch für Apollon war, wäre nett gewesen. Und das definitiv nicht, weil ich gerade dieses Lächeln unfassbar vermisst hatte. «Mein Name ist Ines, falls du das vergessen hast, Pollo», gab ich schnippisch zurück und überdeckte mit meinem gespielt beleidigten Gesichtsausdruck die echte Enttäuschung, die sich in mir auszubreiten begann.
Ich grinste spöttisch. «Deswegen hast du es ja auch ein ganzes Jahr lang ertragen», entgegnete ich und versuchte, meine Wut darüber, dass er mich mit einer Zweitklässlerin verglichen hatte, so gut wie nur möglich zu verstecken. Ich konnte nichts dafür, dass ich keine Grosse-Menschen-Gene abgekriegt hatte, und im Gegensatz zu ihm musste ich nahezu immer hochschauen, was genauso anstrengend war wie nach unten zu schauen – zumindest nahm ich das an, es war ziemlich selten, dass ich jemanden antraf, der noch kleiner war als ich. Er jedenfalls hatte auch noch Menschen, die gleich gross oder sogar grösser als er waren, was bei mir ebenfalls eher selten vorkam. Er sollte sich also gefälligst nicht so sehr aufspielen. «Ausserdem warst du noch nie gut darin, mich zu ignorieren, Nackenschmerzen hin oder her», fügte ich spöttisch hinzu. «Das diese ein Problem darstellen sollen, ist mir neu.» Oh, er hatte sich sogar oft gebückt, um zu mir herunterzukommen. Oder ich hatte mich auf die Zehenspitzen gestellt. Oder beides. Und bisher hatten wir uns beide nie darüber beschwert.
Ich wusste selbstverständlich, dass Pollo gut in Sprachen war, jedoch war ich nie wirklich neidisch auf diese Eigenschaft gewesen – ich hatte nie das Interesse daran gehabt, mich überall auf der Welt verständigen zu können, selbst wenn ich nicht komplett davon abgeneigt war, eines Tages mehr von der Welt als Rom und die Pyrenäen zu sehen. Mein Französisch hatte in meinem ersten Jahr in Beauxbatons mehr als nur gehapert, trotz der Tatsache, dass meine leiblichen Eltern versucht hatten, mir ein wenig von der Sprache beizubringen, bevor ich die Schule beginnen würde. Und noch heute war es nicht ganz akzentfrei. Jedoch störte mich mein Akzent nicht, ich fand, dass er irgendwie heiss klang. Jedenfalls, ich war gezwungen worden, hierherzureisen, und ich hatte so gut wie keine Vorkenntnisse in Englisch gehabt – Orfeo und Pris' hatten probiert, mich über den Sommer zu einem Lehrer zu schicken, und sie waren ganz schön gescheitert. Ich verständigte mich hier praktisch mit Händen und Füssen, denn ich sprach so gut wie gar kein Englisch. Wahrscheinlich würde ich es im Laufe dieses Jahres lernen, genau, wie ich die anderen Kinder in Beauxbatons früher ebenfalls ziemlich schnell zu verstehen begonnen hatte. Doch jetzt konnte ich meist nur erraten, was Menschen meinten, wenn sie mir etwas mitteilen wollten. So auch jetzt, als Apollon beschloss, sich wieder einmal mit seiner Begabung für Sprachen aufzuspielen.
Ich sah mein Gegenüber verwirrter an, als ich es eigentlich gerne getan hätte. Ausnahmsweise gab ich mir sogar Mühe, etwas zu verstehen, doch viel brachte dies nicht – mein Englisch war schlichtweg zu schlecht dafür. Doch den Namen meiner Schwester konnte ich sehr wohl herausfiltern, und als dieser fiel, verfinsterte sich mein Blick deutlich. Sein Blick wirkte so viel freudiger, während er von ihr sprach, und in seinen Augen glaubte ich dieses Funkeln zu erkennen, von dem ich mir irgendwo gewünscht hatte, dass ich es sehen würden, während er über mich sprach. Ich hatte nicht gewusst, dass er etwas mit Aurora gehabt hatte, aber es war nicht wirklich eine grosse Überraschung, wahrscheinlich hatte Apollon mit dem halben Jahrgang in Beauxbatons geschlafen. Das war auch nicht mein Problem: mich störte es mehr, dass sie wohl besser als ich gewesen war, dass er sie und nicht mich bevorzugte. Aurora war in so ziemlich allem perfekt, doch dieses Gebiet war meine Königsdisziplin. Eigentlich. Doch scheinbar hatte mich das kleine Biest ausgerechnet bei der Person übertroffen, bei der es eine Rolle für mich spielte. Nicht, dass ich ihn ernsthaft mochte oder so, auf keinen verdammten Fall. Ich konnte es nicht erklären, aber bei ihm lag mir einfach etwas daran, dass er mich irgendwie wertschätzte. Und somit war seine Aussage, die ich nicht mal wirklich verstanden hatte, ein Schlag ins Gesicht.
Meine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, um ihr Zittern zu verbergen – ich wollte nicht, dass er mir ansah, wie sehr er mich mit Aurora aufgebracht hatte, doch wahrscheinlich hatte er das sowieso schon lange getan. «Nein, sie ist nicht hier. Als ob unsere wunderbaren Eltern sie so weit fortgeschickt hätte», antwortete ich ihm, bitterer, als ich es zugeben wollte. Ich bemühte mich zu einem offensichtlich gespielten Lächeln, welches viel zu verkrampft wurde. «Sie hat jetzt übrigens einen Freund, also machst du dir vergeblich Hoffnungen. Tut mir leid, falls sie dir das nicht geschrieben hat... So falsch ist sie eben.» Das war zwar nicht ganz wahr, aber das musste er nicht wissen. Oder war es wahr? Vielleicht war sie ja inzwischen wieder mit ihrem Ex zusammen. Ich wusste es nicht. Wir hatten keinen Briefkontakt miteinander, und wenn sie mir mal Eulenpost schicken würde, würde ich ihren Brief wahrscheinlich zerreissen.

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Re: Korridor

von Ines am 23.09.2018 21:42

Heute Mittag hatte mich ein Hogwartsschüler aus dem Haus des Löwen gefragt, ob wir uns nach dem Unterricht treffen können, er wolle mir etwas zeigen – zumindest hatte ich es so verstanden. Was genau er mir zeigen wollte, hatte ich nicht herausfiltern können, aber die Löwen schienen bekannt für ihre Abenteuerlust zu sein, also nahm ich an, dass es etwas Unterhaltsames war. Also hatte ich eingewilligt und er hatte mir gesagt wo, und soweit ich das verstanden hatte, hatte der Junge fünfter Stock gemeint. Und dahin war ich nun auch unterwegs.
Ich war nur sehr widerwillig nach Hogwarts gekommen. Ich hatte nie den Wunsch verspürt, nach England zu reisen, und noch weniger, die Spräche der Briten zu lernen, doch ich hatte nicht wirklich ein Mitspracherecht bei der Entscheidung, mich hierherzuschicken, gehabt. Mein Adoptivvater hatte es als Zaubereiminister als nötig gesehen, eines seiner Kinder in das Austauschprogramm Hogwarts' zu schicken, und natürlich hatte er nicht seine verwöhnte leibliche Tochter gehen lassen, wieso auch, wenn er ein anderes Kind hatte, das er sowieso loswerden wollte? Also war ich nun hier, konnte kaum Englisch und zeigte mich nicht gerade als die Vorzeigeschülerin meiner Schule, die ebendiese gerne sehen wollte. Natürlich tat ich das nicht. Sie konnten mir nichts anhaben, es würde mich nicht mal stören, wenn sie mich rauswerfen würden. Solange ich gezwungen war, hier in England festzusitzen, würde ich mein Leben geniessen, und zwar auf die Art, die mir am liebsten war – und diese beinhaltete eben gerade solche spontanen Aktionen mit Menschen, die ich kaum kannte geschweige denn überhaupt richtig verstand.
Nach einer langweiligen Stunde Geschichte der Zauberei hatte ich es sehr eilig gehabt, zu meiner Verabredung zu kommen. Ich hätte den Unterricht ja geschwänzt, wenn es nicht irgendwie unangenehm gewesen wäre, wenn ich da zu früh aufgetaucht wäre. Ich war ein Mensch, der grundsätzlich immer zu spät kam, ich legte es oft darauf an, mich zu verspäten. Wenn ich da also zu früh aufgetaucht wäre, wäre es komisch geworden... Doch ich hatte Hogwarts und die Verwirrung, die mit seinen verzweigten Gängen kam, unterschätzt, und nun war ich sogar für meine Verhältnisse spät dran, weshalb ich auch schneller ging als normal. Ich lief jedoch noch nicht – so wichtig war mir der Hogwarts-Junge dann auch wieder nicht.
Ich hatte mein Ziel schon fast erreicht und atmete triumphierend auf, als ein Junge um die Ecke vor mir bog. Ich war zu schnell unterwegs und zu überraschend von der Gestalt des Fremden, dass ich es nicht mehr schaffte, abzubremsen, sodass der Junge und ich zusammenstiessen. Er hielt mich fest, sodass ich nicht umfiel, was jedoch nicht unbedingt nötig gewesen wäre, denn ich konnte mich selbst gut auffangen. Glaubte ich zumindest. «Verdammt...», fluchte ich auf Französisch, und nur kurz darauf hörte ich die – deutlich grössere – Gestalt auf Französisch antworten. Warte mal.
Ich sah hoch und hätte beinahe einen Satz nach hinten gemacht, als ich erkannte, wer da vor mir stand. Merlin, Pollo war auch hier? Ich hatte nicht gewusst, dass er auch ins Austauschprogramm gelangt war – woher auch? Ich hatte mich nicht mal von ihm verabschiedet, als er Beauxbatons vor ein paar Monaten verlassen hatte. Ich war der Meinung gewesen, dass wir uns nie so nahegestanden hatten, dass eine Verabschiedung nötig gewesen wäre... Und dann hatte ich diese Entscheidung den ganzen Sommer lang bereut, denn dadurch hatte ich ihn das letzte Mal gesehen, als wir uns beide mehr oder weniger angeschrien hatten. Doch nun, als er so vor mir stand, wusste ich nicht mal, ob ich es gut fand, dass er nun auch hier war. Ich hatte ihn vermisst, klar hatte ich das, doch ich hatte mit dem Apollon-Kapitel in meinem Leben abgeschlossen, oder zumindest hatte ich das gedacht. Dieses Vorhaben würde nämlich schwierig werden, wenn wir hier ein ganzes Jahr lang gemeinsam leben würden.
Apollon jedoch sah nicht zu mir herunter, er hatte es wohl eilig, denn er lief an mir vorbei, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Und das machte mich irgendwie wütend. So klein war ich dann auch wieder nicht... Anstatt meinen eigenen Weg fortzusetzen und ihn einfach zu ignorieren, drehte ich mich in die Richtung um, in die er ging, und stütze meine Hände in die Hüften. «Pollo!», rief ich laut. «Seit wann verzichtest du denn darauf, auf deine Mitmenschen hinabzuschauen? Ich habe dich definitiv arroganter in Erinnerung», meinte ich spöttisch; ich sprach französisch, ich sah keinen Grund, weshalb ich Englisch sprechen sollte. Gerade mit ihm, wo er doch selbst zugab, ein Sprachgenie zu sein.
Ich musterte ihn von meinem Standpunkt aus genauer. Er war irgendwie brauner geworden über den Sommer, ich hatte aber keine Ahnung, wo er sich diese Bräune geholt hatte. Er wirkte noch grösser als damals, doch es war unwahrscheinlich, dass er über den Sommer noch mehr gewachsen war... Und er sah genervt aus. Wie... Sehr oft. Pollo war so gut wie nie wirklich gut gelaunt, das hatte ich schon letztes Jahr herausfinden dürfen. Wenn ich Glück hatte, konnte ich etwas auf dieser miesen Laune herumreiten... Immerhin sollte er ja nicht glauben, dass es mich freute, ihn wiederzusehen.
«Du bist also auch zu dem hier verdonnert worden, hm? Wie ich sehe, gefällt es dir wirklich gut in England.» Ich grinste und ignorierte meine innere Vorfreude darauf, seine Stimme zu hören.

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Re: Austauschschüler

von Ines am 21.09.2018 21:53

Name:
↠ Ines Di Pasqua
Schule:
↠ Beauxbatons
Schuljahr, welches in Hogwarts verbracht wird:
↠ Sechstes Schuljahr
Teilnahme an der Storyline:
↠ Ja [✔]

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