Heulende Hütte

Heulende Hütte

Re: Heulende Hütte

Genervt kicke ich die kleinen Kieselsteine gegen die Wände der Hütte. Irgendwo kichert schon wieder ein Mädchen. Wie ich dieses Geräusch hasse. Eigentlich hatte ich mir diesen Ausflug entspannter vorgestellt- endlich raus aus diesem Schloss. Aber hier draußen war es genauso öde, wie im Schloss und die Menschen waren genauso nervig. Wenigstens war das Wetter gut. Es war genau der perfekte Grad zwischen kalt und warm, es regnete nicht, auch wenn man den Regen schon riechen konnte. Die Wolken am Himmel waren ziemlich dicht und ließen keinen Sonnenstrahl durch. Mein Lieblingswetter also. Doch das Kichern der Mädchen und die drückend gute Laune ließ mich selbst das nicht genießen. Zähneknirschend lief ich weiter, bis ich genau vor der Tür zur Hütte stand. Die Versuchung einfach hinein zu gehen war ziemlich groß, aber ich wollte ja keinen Ärger...oder? Murrend kehrte ich wieder um, bereit den selben Weg zurück zu laufen, den ich gekommen war. Ich würde einfach wieder ins Schloss gehen und den Tag verstreichen lassen, denn hier hatte ich eindeutig nichts mehr zu suchen. Die Cafés waren überfüllt mit zu gut gelaunten Leuten, der Honigtopf ebenso und an Zokos wollte ich gar nicht erst denken. Genau aus diesem Grund war ich eigentlich hier her gekommen. Hier traute sich selten jemand hin. Ohne weiter auf meine Umgebung zu achten, lief ich Steine tretend zurück in Richtung Schule.

  

Re: Heulende Hütte

Das Rudel hatte es nach Schottland gezogen. Irgendeine Sache war hier am laufen und noch hatte ich nicht gänzlich herausfinden können, worum es hier eigentlich ging.
Ich brauchte nicht lange um heraus zu finden, wo genau wir hier waren: Hogsmead. Ich war schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen und als ich durch die Gegend streifte war ich doch recht erstaunt darüber, was sich alles eigentlich geändert hatte.
Hier und da waren einige Läden geschlossen worden und andere dafür geöffnet.
Ich war froh, dass das Wetter mitspielte und die Sonne nicht schien. Ich konnte mit der Sonne nicht wirklich umgehen, sie blendete mich und machte mich fast handlungsunfähig. Aber da wir uns in Großbritanien befanden, war hier sehr selten die Sonne anzutreffen.
Welch ein Vorteil für mich.
Ein Gebäude faszinierte mich dennoch. Es wirkte noch recht neu aber dennoch leer. In meinem Kopf spielten sich verschiedene Möglichkeiten ab, warum es nicht genuzt wurde.
Ich stellte mich mit einiger Entfernung zu dem Haus an einem Baum hin und lehnte mich daran. Ich wollte es eine Weile beobachten, vielleicht würde sich doch noch jemand trauen, aus dem Haus heraus zu kommen.

Re: Heulende Hütte

Der Weg zurück zum Tor war etwas steil und durch die vielen losen Steine sogar etwas rutschig. Fast wäre ich gefallen, aber ich strauchelte nur etwas. Als ich wieder sicher stand, schüttelte ich den Kopf über mich selbst und lief weiter in Richtung Tor. Die größe des Grundstücks- wenn man das denn so nennen konnte- war mir noch nie aufgefallen, aber jetzt, wo ich keine Lust mehr hatte hier zu sein, bemerkte ich die Entfernung von Haustür und Tor. Ich drehte mich noch einmal um und betrachtete die Hütte. Nächstes Mal würde ich hineingehen. Ja, nächstes Mal. Ich drehte mich wieder zurück und öffnete das Tor. Es gab ein grauenvolles Quietschen von sich. Hatte es dieses Geräusch auch schon gegeben, als ich es geöffnet hatte um zur Hütte zu gehen? Ich konnte mich nicht daran erinnern... Ich trat heraus und schlug das Tor schnellst möglich wieder hinter mir zu. Bah! Dieses Geräusch. Ich schüttelte mich und warf doch noch einen Blick hinauf zur Hütte. Sie hatte mich schon immer fasziniert. Während ich die Hütte weiter anstarrte, überlegte ich, wolang ich gehen sollte. Wollte ich es mir wirklich antun durch Hogsmeade zu laufen? Durch die überfüllten Straßen? Ich rümpfte die Nase. Nein, das wollte ich nicht. Also ein Stück durch die Baumgruppe- wirklich als Wald bezeichnen konnte man die Ansammlung von Bäumen nämlich noch nicht- und dann am See entlang. Der perfekte Plan um möglichst viele Menschen zu meiden. Ich nickte kurz und drehte mich dann herum um meinen Plan in die Tat umzusetzen.

  

Re: Heulende Hütte

Noch immer tat sich nichts.
Ich verschrenkte die Arme vor der Brust und verhielt mich ansonsten vollkommen still. Ich hatte einiges an Geduld lernen müssen in den letzten Jahren und auch, wie man jemanden oder etwas beobachtete ohne großartig aufzufallen.
Und dann hörte ich ein Geräusch, welches einfch nicht aus der Hütte kommen konnte. Es war hinter mir und sofort horchte ich auf. So leise wie nur irgendmöglich drehte ich mich um und konzentrierte mich nun vollkommen auf meine Instinkte.
Kurz schnupperte ich, ein Mensch war hier unterwegs. Sie rochen alle fast gleich.
So leise wie nur irgendmöglich schlich ich mich an die Person heran. Nach wenigen Augenblicken konnte ich erkennen, dass es sich um einen Jungen handelte. Und er war noch so jung, ein tolles kleines Spielzeug.
ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.
Irgendwann stellte ich mich einfach vor den Jungen hin. "Nana, wen haben wir denn hier?", fragte ich amüsiert.

Re: Heulende Hütte

Die Stimme kam aus dem Nichts. Und als ich aufsah, war ich mir ziemlich sicher, dass die Frau vor mir auch erst seit kurzem dort stehen konnte. Ich hatte sie weder in Hogsmeade, noch auf dem Weg hier her gesehen. Was allerdings nicht weiter verwunderlich war, da ich keine Sekunde auf meine Umgebung geachtet hatte. Mir war heute einfach nicht nach Gesellschaft oder Menschen im allgemeinen zu Mute gewesen.
Sie hatte dunkles Haar, war bestimmt doppelt so alt wie ich und sah... man konnte es einfach nicht anders sagen, sie sah wild aus.
In Hogwarts hatte ich sie auch noch nie gesehen, also war sie keine Lehrerin und ich ihr damit keine Antwort schuldig. "Wer will das wissen?" fragte ich stattdessen leicht genervt davon, dass mein Plan keinem Menschen zu begegnen schon jetzt gescheitert war.
Ich zog meinen Schal etwas enger und sah sie leicht abschätzed an. Woher sie wohl kam? Und was sie wohl wollte? Ihr Lächeln wirkte nicht gerade freundlich auf mich, auch wenn ich soetwas noch nie gut einschätzen konnte. 

  

Re: Heulende Hütte

Etwas belustigt sah ich zu, wie der Junge seinen Schal enger zuzog. Sein Gesichtsaudruck wirkte skeptisch und so konnte ich ihn erstmal in aller Ruhe mustern.
Ich liebte es, Macht auszuüben und meine Beute gerne zapeln zu lassen. Ich mochte es, wenn sie sich wehrten und wenn in ihnen die Angst hochkroch und ihnen die Sinne vernebelte.
Kurz machte ich eine kleine runde um den Jungen. Irgendetwas an ihm war anders als bei normalen Zauberern. Irgendetwas an ihm legte meinen Kopf in Watte und ich wollte ihn zeigen, dass ich etwas ganz besonderes und tolles war.
Kurz schüttelte ich meinen Kopf, er war kein normaler Zauberer. In ihm steckte noch etwas anderes.
Nun nahm ich etwas Abstand zu dem Jungen und mein Kopf wurde wieder klarer. Ich ignorierte seine Frage kurzerhand. Mich interessierte gerade etwas vollkommen anderes. "Du bist eine Veela.", schlussfolgerte ich. "Ungewöhnlich, da man eher weibliche Veelas kennt.", redete ich einfach weiter. Tatsächlich hatte ich bisher nur weibliche gesehen. Männliche waren kaum anzutreffen. Aber irgendwie war klar, dass sie nicht nur Weiber zur Welt bringen konnten. Irgendwie mussten auch sie sich vermehren können.

Re: Heulende Hütte

Sie umrundete mich einmal. Das war durchaus...seltsam. Das kannte ich nur von Tieren. Unter anderem von meiner Katze.
Generell war diese Frau etwas komisch drauf.
"Du bist eine Veela." das war keine Frage, sondern eine Feststellung und trotzdem nickte ich kurz.
"Ungewöhnlich, da man eher weibliche Veelas kennt." auch das war mir nicht neu. Meistens wurden Veela- Mädchen geboren. Jungen waren seltener.
Dieses herumgeschleiche und gefrage störte mich etwas. Diese Person war sehr schwer einzuschätzen. Eine normale Hexe war sie jedenfalls nicht. "Animagus...nein..." flüsterte ich vor mich hin, während ich versuchte ihr Verhaltensmuster mit den mir bekannten Wesen in Einklang zu bringen. Etwas animalisches hatte sie zwar, aber Animagi übernahmen eher selten tierische Verhaltensmuster, sondern eher hatte ihre tierische Gestalt etwas menschliches. Ihre Gedanken waren immer noch menschlich anders als bei..."...Werwölfen." sprach ich meinen Gedanken nun laut aus und betrachtete die Frau vor mir aufmerksam um ihre Reaktion abschätzen zu können. Wenigstens war sie weitestgehend ungefährlich, solange kein Vollmond war...

  

Re: Heulende Hütte

Es war nicht gerade klug von ihm, dass er bestätigte eine Veela zu sein. Veelagene hatten durchaus seine Vorteile doch wenn man sie reizte, wurden sie zu den hässlichsten Wesen, denen ich jeh begenet war. Und oft hielt dieser Zustand stundenlang an. Nur ein wenig heruasfinden was eine Veela so reizte und triezte und schon waren sie wildgewordene Furien.
Etwas belustig sah ich den Jungen zu, wie er laut überlegte. Er musste mittlerweile auch festgestellt haben, dass ich keine normale Hexe war. Mein Verhalten war doch recht animalisch und von Instinkten getrieben. Auf meine Instinkte konnte ich mich immer verlassen, sie sagte mir immer genau wann eine Situation zu brenzlich war und wann ich doch lieber auf die Worte von einem anderen hören sollte.
Ich genoss es einfach, ein Werwolf zu sein. Auch wenn es seine Nachteile mit sich brachte. Seitdem ich ein Werwolf war, war ich ziemlich lichtempfindlich und so war ich gerade im Sommer doch arg eingeschränkt. Es machte mich oft hilflos und wütend zugleich, aber was sollte ich anderes tun? Im Sommer konnte ich nur nachts argieren.
Kurz schenkte ich ihn ein Grinsen, als er zu dem Schluss kam, dass ich ein Werwolf sein musste. "Ach, denken kannst du also auch....", murmelte ich so vor mich her. "Ich hätte gedacht, dass Veelas das nicht können. Schließlich brauchen sie das ja nicht." Ich wusste, dass der Spruch unter der Gürtellinie war, aber genau das machte den ganzen Reiz aus. indirekt bestätigte ich somite seine Feststellung. Doch wenn man mich nur etwas genauer beobachtete, musste man schnell zum Schluss kommen, dass ich ein Werwolf war.

Re: Heulende Hütte

Versuchte sie gerade, mich zu beleidigen? Ja, der Spruch war schon etwas dreist, aber da mir die Meinung anderer nichts bedeutete...
"Ich bin ja nur eine halbe Veela. Ich weiß nicht, ob die im allgemeinen schlau sind oder eher nicht. Ich bin noch nicht so vielen begegnet." erwiderte ich achselzuckend. "Ich bin allerdings auch noch nicht vielen Werwölfen begegnet. Zumindest keinen, die sich ihrer Natur so offensichtlich hingegeben haben." Ich wusste nicht, ob sie das als Beleidigung, Information oder als Kompliment auffassen würde. Falls es sie beleidigte, wäre das ungünstig. Ich hatte mal gehört, das man Werwölfe lieber nicht reizen sollte- selbst wenn kein Vollmond war. Wann war eigentlich wieder Vollmond? Hatten wir nicht erst vor kurzem Neumond? Nachdenklich musterte ich die Frau. Man konnte das doch auch an ihnen irgendwie ablesen. Sie wurden immer lichtempfindlicher und gereizter und sahen im allgemeinen krank aus. Oder? Wenn das so war, musste der Vollmond noch weit entfernt sein. Der Frau vor mir ging es ganz eindeutig zu gut. Sie sah kein bisschen krank aus.
Langsam begann ich auch, mich unbehaglich zu fühlen. Ich hatte keine Angst oder dergleichen. Es war vielmehr... das sie so schwer zu durchschauen war. Warum hatte sie mich überhaupt angesprochen? Vielleicht war ihr langweilig? Wie spät war es und wie lange standen wir schon hier und starrten uns an? Vielleicht brauchte sie ja auch Hilfe mit irgendetwas- aber da sollte sie mal lieber jemanden aus Hufflepuff fragen. Da war sie bei mir eindeutig an der falschen Adresse. Prüfend sah ich sie an. "Sonst noch was?" fragte ich nun auf ihren Blick hin. Musste sie so grinsen? Das irritierte mich.