Auf dem Dach

Re: Auf dem Dach

Ich blinzelte leicht irritiert und schwieg einen Moment. War das sein ernst? "Du willst wirklich mit mir über Märchen diskutieren? Ob sie Sinn ergeben oder nicht?" Ich war wirklich nicht mental darauf vorbereitet, auf eine Diskussion über Märchen einzugehen. Ich hielt mich im Unterricht immer aus Diskussionen heraus. Da sie langweilig waren. "Dornröschen wurde mit einem Fluch belegt und irgendwann kam ein Prinz und ab da gehen viele Meinungen auseinander, wie die Geschichte weiter geht. Er hat sie entweder mit einem Kuss geweckt, das ist so Gang und Gebe  in fast jedem Märchen, in dem eine Prinzessin vorkommt "der Kuss der wahren Liebe" oder... Er hat sie im Schlaf vergewaltigt, sie wurde schwanger und brachte zwei Kinder zur Welt und ist davon aufgewacht... Okay, es ist wirklich sinnlos." gab ich dann doch zu, nachdem ich bemerkte, wie absurd diese Geschichte doch war. "Aber nicht alle Märchen sind so komisch. Es gibt noch Rotkäppchen, dessen Großmutter vom Wolf gefressen wird und sie schneidet dann dem Wolf den Bauch auf- Wieso ist jedes Märchen so blutrünstig?" Wenn ich jetzt so darüber nachdachte, war jedes Märchen was ich kannte brutal und total gewalttätig.
"ABER du wärst ausgeschlafen... Für die nächsten 100 Jahre. Wo du dann alles Neue erkunden kannst. Wenn wir mal von dem Alterungsprozess absehen. Außerdem im Märchen ist niemand von ihrer Familie oder von ihren Freunden gealtert und gestorben, soweit ich mich entsinne ist die Zeit stehen geblieben."
Einen Moment lang musterte ich ihn schweigend, nachdenklich, mit offenem Mund. Hatte ich ihn etwa beleidigt? Moment, kauft er mir das echt ab, dass ich so etwas fieses ernst meinen würde? Klar, wir kennen uns nicht sonderlich gut, aber er glaubte das wirklich? "Du... Oh Gott, ich werde anscheinend besser." beendete ich zufrieden glucksend laut meinen Gedankengang. Ich buffte ihm leicht in die Seite und lächelte zu ihm hoch. "Hey Schmollmaus, das war nur ein Witz, nimms nicht gleich so persönlich." sagte ich abwinkend und lächelte unbesorgt.
"Wusstest du... Sobald jemand sagt, guck nicht nach unten, sieht man erst recht nach unten?" Das war wohl so ein Ding, das tat jeder. Immer genau das Gegenteil tun. Wie die Teenager in jedem Horrorfilm, sie sollten sich nie trennen, aber der erste Vorschlag vom beliebten Footballspieler ist immer: Wir sollten uns aufteilen. "Aber danke?" sagte ich und brachte ein schwaches, fast schon klägliches Lächeln zustande.
"Zu spät, jetzt ist es dein zweiter Vorname." antwortete ich lächelnd und zuckte kurz mit den Achseln. Kann man nicht ändern, ich neigte ab einem Gewissen Zeitpunkt immer dazu, Leuten irgendwelche Spitznamen zu geben. Wobei ich es hasse, selber welche zu bekommen. Merkwürdig.

Re: Auf dem Dach

Ich verzog mein Gesicht und blickte Feline unschlüssig an. "Sowas wird Kindern vorgelesen?", fragte ich und schüttelte mich. Ich hätte davon als Kind garantiert Albträume bekommen. "Woher wollen die Leute wissen, dass dieses Mädchen 100 Jahre geschlafen hat, wenn die Zeit stehen geblieben ist?", fragte ich sie. Das ergab doch gar keinen Sinn. Es war doch dann einfach wie aufwachen und dann ging es weiter?
"Ihr habt wirklich komische Märchen. In der Zaubererwelt ist mir keines bekannt, in dem jemand andere aufschneidet. Kein Wunder, dass manche Zauberer Angst vor Muggeln haben.", sagte ich grinsend. Die hatten echt schräge Sachen.
Erneut schüttelte ich den Kopf. "Wenn man zu lange schläft, wird man vom vielen Schlafen wieder müde.", meinte ich, auch wenn ich den Schlaf selbst liebte. Aber 100 Jahre am Stück müsste ich nicht schlafen. Da würde ich vor Langeweile ein gehen.
Ich schnaubte nur verächtlich, als sie mich "Schmollmaus" nannte. "Ich weiß, dass du es nicht ernst meinst. Ich mag solche Sprüche trotzdem nicht aus deinem Mund.", meinte ich, vielleicht ein wenig zu bissig. Schließlich seufzte ich kurz. "Es gibt Dinge, die ich einfach nicht von anderen hören brauche. Wenn James sowas sagt, nehme ich ihm das nicht übel. Aber wir sind auch befreundet. Ich kenne nicht einmal dein Geburtsdatum.", meinte ich, das Letztere eher zur Verdeutlichung, dass ich sie eigentlich kaum kannte.
Ich musste ein wenig Schmunzeln. "Dann schau halt nicht nach oben?", versuchte ich dann das Gegenteil. Aber vermutlich war es wirklich so. Wenn meine Mutter mir sagte, ich solle irgendetwas nicht machen, tat ich auch immer das Gegenteil. Wobei ich das auch bei allen anderen tat, aber bei meiner Mutter machte es mir am meisten Spaß.
Ich zuckte mit den Schultern. "Du kannst ja meine Mutter darum bitten, dass sie meinen Zweitnamen ändert.", meinte ich und musste beid er Vorstellung unwillkürlich grinsen. "Das würde ein lustiges Zusammentreffen werden."

Re: Auf dem Dach

"Naja, die kinderfreundlichen Versionen, wo sich Prinz und Prinzessin verlieben, beide heiraten und alle glücklich sind. Nicht die, wo andere aufgeschnitten, vergewaltigt, vergiftet und so weiter werden." Naja, das würde aber zumindest erklären, weshalb die Menschheit so gern einen Krieg nach dem anderen anzettelt. Um einfach ihr Lieblingsmärchen nachzuspielen. "Also, die Zeit ist nur in dem Schloss, beziehungsweise in dem Dorf stehen geblieben, überall anders lief sie weiter. Und irgendwann kam dann ein Prinz aus einem anderen Königreich, brach den Fluch, heiratete Dornröschen und alle lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Laut der kinderfreundlichen Version natürlich." erzählte ich.
Ich lachte leise. "Vielleicht sind es auch kinderfreundliche Versionen? Oder ihr habt einfach nur Glück, dass es wirklich keine so kranken Menschen gibt, die sowas schreiben und als Kindergeschichten verkaufen." antwortete ich und verzog leicht das Gesicht. Ich wollte gar nicht erst von den anderen Geschichten anfangen, die ich als Kinderbuch hatte. Damals fand ich die Geschichten gruselig, jetzt sind sie es immer noch. "Und das zurecht, vor einigen Muggeln sollte man echt Angst haben, zumindest vor denen die Märchen schreiben."
"Ja, also muss man dann noch mehr schlafen, damit man dann wieder ausgeruht ist." erwiderte ich grinsend. Natürlich kompletter Blödsinn, aber trotzdem, ich blieb bei meiner Ansicht, dass 100 Jahre Schlaf für mich persönlich etwas fabelhaftes wären.
Ich nickte leicht und blickte auf meine Beine runter, bemüht nicht in den Abgrund zu schauen, welcher ein paar Zentimeter davor lag. "Okay, okay... Tut mir leid, ich nehms wiedder zurück." nuschelte ich leicht verunsichert. Ich konnte es nicht sonderlich haben, wenn jemand sauer, genervt war, und das dann meine Schuld war. "Die wenigsten kennen meinen Geburtstag." fügte ich langsam hinzu. Eigentlich, kannte sogut wie gar keiner mein Geburtsdatum? Ich hing sowas auch nie an die große Glocke.
Ich lächelte leicht. "Nach oben schauen? Klingt auf jeden Fall besser und die Aussicht ist schöner." antwortete ich und blickte nach oben, auf den Haufen weißer Punkte.
Ich zog leicht skeptisch die Augenbrauen nach oben. "Natürlich, sollte ich jemals in die Situation kommen, deine Mutter anzutreffen, und auch zu erkennen, dass es deine Mutter ist, sage ich ihr das." Sähe mit Sicherheit ulkig aus. "Für dich wahrscheinlich. Ich kenne sie nicht, also kann ich schwer sagen, ob sie es lustig finden würde?" sagte ich lächelnd und zuckte mit den Schultern. Ich bezweifelte es, dass sie es lustig fände, denn welche Mutter hört gern von einer fremden Person, dass sie den Zweitnamen ihres Sohnes ändern soll. "...Du hast einen Zweitnamen?" fragte ich nach einem kurzen Moment der Stille nach.

Re: Auf dem Dach

Ich verzog ein wenig das Gesicht. Prinzen und Prinzessinnen, die sich liebten und heirateten und dann glücklich bis an ihr Lebensende lebten. Bullshit. Schon allein, dass alle glücklich sind, konnte nicht stimmen. Jeder hatte immer irgendetwas, das ihn beschäftigte und das war auch gut so. Man brauchte im Leben seine Höhen und Tiefen, denn ohne die Tiefen könnte man die Höhen doch gar nicht richtig zu schätzen wissen. Man hätte sie nicht einmal, denn alles wäre eben.
Ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Warte... 100 Jahre später kam irgendein Prinz und bricht den Fluch und dann heiraten die einfach? Einfach so? Ohne dass sie sich kennen?", was für irrsinnige Geschichten und was für irrsinnige Bilder Kindern da in den Kopf gesetzt wurde. Da bevorzugte ich doch lieber so etwas, wie Babbitty Rabbitty und der sprechende Baumstumpf.
"Ich glaube, wir haben dann wohl einfach Glück.", erwiderte ich grinsend. Dann musste ich lachen. "Solange sie sie nur schreiben und nicht nachspielen, ist das noch vollkommen in Ordnung.", meinte ich schmunzelnd. Sie allerdings Kindern vorzulesen fand ich nicht besondrs Klug. Vor allem nicht, wenn dort einem Wolf der Bauch aufgeschnitten wurde. Unwillkürlich musste ich an Remus denken, der schließlich ein Mal im Monat zu einem Wolf wurde. Wenn ihm jemand den Bauch aufschneiden würde, würde ich selbst zu diesem Rotdingschen werden.
"Schon gut.", entgegente ich und winkte das nur ab. Sie sollte jetzt nicht glauben, dass ich beleidigt war. Manchmal erwischte man mich eben auf dem falschen Fuß. "Wenn du möchtest, kannst du mir deinen Geburtstag verraten.", meinte ich dann. "Dann kann ich dir zu deinem nächsten Geburtstag eine Party schmeißen und dann... kennen ihn alle.", setzte ich noch grinsend hinzu. Immerhin hätte ich James als Unterstützung für die Party und das könnte mit uns beiden als Planer nur gut werden.
"Nicht wirklich. Du siehst da oben nur dasslbe. Wobei du gern mal nach dem Sternbild Sirius ausschau halten kannst. Ich hab mir nie merken können, wie das jetzt eigentlich aussieht.", gab ich zu. Irgendwie hatte es mich auch noch nie so ganz interessiert.
"Oh.. die erkennst du. Von ihr habe ich mein gutes Aussehen.", sagte ich grinsend. Und vielleicht auch ein wenig meines Temperamentes. Und ihr habe ich auch meine rebellische Art zu verdanken, weil ich nicht so enden wollte, wie sie. Feline hatte allerdings recht damit, dass sie meine Mutter nicht kannte und wenn ich ehrlich war, wollte ich auch nicht, dass sie sie kennen lernte.
"Eh... ja, den habe ich. Orion.", meinte ich schulterzuckend. "Frag mich bitte nicht, was meine Familie so mit Sternenbildeern hat."

Re: Auf dem Dach

Sein Gesicht sprach Bände, dieses friedvolle, fast schon langweilige Happy End war eindeutig nicht sein Fall. Zugegeben, es war auch wirklich unrealistisch. Bis an sein Lebensende nur Glücklich sein? Sowas konnte selbst ich mir nicht vorstellen, obwohl ich fast immer ziemlich zufrieden war. Aber es waren ja nur Märchen.
Ich nickte langsam: "Ja. Es war Liebe auf den ersten Blick, was erwartest du da? Außerdem das ist doch nachvollziehbar, als Vater würde ich genauso handeln, ein wildfremder Mann kommt vorbei, küsst meine Tochter, da wäre auch meine erste Reaktion die beiden heiraten zu lassen." erwiderte ich vollkommen trocken. "Das merkwürdige ist sowieso, die heiraten gleich auch am ersten Tag. Als hätte das ganze Königreich genau auf diesen Tag gewartet. Die Prinzessin hatte sofort ein Hochzeitskleid, der Prinz ist vermutlich auch schon in Hochzeitsklamotten aufgelaufen. Und das Festmahl stand vermutlich auch seit 100 Jahren bereit." sagte ich schulterzuckend und lächelte leicht. Eine äußerst skurile, wenn nicht sogar dämliche Vorstellung. " Solche Märchen setzten vermutlich einfach viel zu hohe Maßstäbe für die heutigen Hochzeiten.
"Schön wäre es, wenn es nur beim Schreiben blieb. Vor einigen Jahren gabs mal in Irland einen Typen, der hat ein Märchen nachstellt, oder nachgespielt. Wie man es nimmt." erzählte ich ihm und schüttelte mich kurz. Mein Vater hatte damals mit meinem Onkel darüber gesprochen, ich habe es rein zufällig mitbekommen, aber nicht wirklich realisiert was genau das alles hieß. Jetzt verstand ich es, und es war wirklich widerlich.
Als er es mit einem schon gut, abwinkte lächelte ich schwach und nickte. Nagut, also war dieses unangenehme Thema jetzt vom Tisch, würde ich mal grob behaupten. "Eine Party? Im ernst?" fragte ich verblüfft nach. "Die letzte Party auf der ich war ist 7 Jahre her." gestand ich nachdenklich. Ich hatte zudem schon einiges über die Partys gehört, die hier gefeiert wurden war aber nie bei einer. "Ich hab in... Zwei Wochen Geburtstag. Also... Du musst wirklich keine Party schmeißen, ich hab meinen Geburtstag eh nie groß gefeiert." fügte ich schnell hinzu. Ich wollte nicht, dass er sich irgendwelche Umstände macht.
Ich wedelte mit der Hand und gab nur ein kurzes "Shh" von mir.
"Ich finde die Aussicht immer noch schöner, als den Boden. Ich bezweifel, dass ich das dort oben finde. Ich finde nur den großen und den kleinen Bären. Mehr Sternenbilder kenn ich nicht." sagte ich und lächelte ihn kurz an. Mein Vater hat mir damals versucht einige Sternenbilder beizubringen, habe aber nie verstanden wozu man sowas braucht. Bis es hier das Fach Astronomie gab. Ab dann brauchte ich sowas.
Ich lachte leise und nickte. "Okay, ja, dann werde ich sie wohl auf jeden Fall erkennen. Wenn ich ihr irgendwann über den Weg laufe." erwiderte ich. Ich würde seine Mutter eh nie im Leben treffen, daher musste ich mir wohl auch keine Gedanken machen, ob ich sie jemals erkennen würde, oder nicht. Aber wenn er wirklich das gute Aussehen von seiner Mutter hatte, dann muss sie wirklich eine sehr hübsche Frau sein. Abstreiten konnte es so oder so niemand, dass Sirius ein ziemlich hübscher Kerl war.
"Okay, ich frage nicht nach. Hey, meine Eltern haben mich wortwörtlich einfach Katze genannt." gab ich die Gegenantwort. Er wurde nach Sternenbildern benannt, ich nach einem Tier. Namen sind schon ein komisches Thema.
"Hey, ich glaube das da ist das Sternenbild Orion. Könnte aber natürlich auch irgendwas anderes sternenhaftes sein." sagte ich und deutete auf ein paar Sterne die, wenn man genau hinsah in fast einer Linie standen. Nannte man das irgendwie nicht Gürtel von Orion oder so? Gehörte dazu nicht noch ein Rest?

Re: Auf dem Dach

"Liebe auf den ersten Blick?", fragte ich und schüttelte den Kopf. Märchen waren so unglaublich bescheuert manchmal. Wie sollte man sich in jemanden verlieben, den man noch gar nicht kannte? Nur wegen seines Aussehens? Das veränderte sich doch noch im Laufe des Lebens. Daran konnte man doch keine Liebe fest machen. Höchstens eine Anziehung oder etwas dergleichen. Dennoch musste ich leicht lachen. "Ja... ich sollte das auch mal ausprobieren. Einfach ein Mädchen heiraten, das ich gar nicht kenne, bloß weil ich sie hübsch finde.", meinte ich grinsend. "Klingt plausibel. Warum sind wir nur alle so verkorkst in der heutigen Zeit und wollen diejenigen, die wir heiraten, erst richtig kennen lernen?", fragte Feline mit einem sehr ironischen Unterton. Märchen waren doch wirklich manchmal bescheuert.
Ich runzelte die Stirn. Im Ernst? Es gab Menschen, die sowas nach machten? "Bei manchen Leuten frage ich mich echt, was im Laufe ihres Lebens schief gelaufen ist.", erwiderte ich kopfschüttelnd. Ich hoffte nur, dass der Typ keinem Wolf den Bauch aufgeschnitten oder ein Mädchen im Schlaf vergewaltigt hatte.
Überrascht blickte ich sie an, als sie mir offenbarte, dass sie seit 7 Jahren auf keiner Party mehr war. "Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.", erwiderte ich kopfschüttelnd. "Du bekommst eine Party. Und einen Kuchen.", sagte ich. "Wobei ich nicht weiß, ob der schmecken wird. Meine Backkünste sind unterste Schublade.", gestand ich grinsend. Backen und Kochen war echt nichts, in dem ich begabt war. Das nicht, weil ich das Bild 'Frauen gehören in die Küche' als richtig empfand, sondern wirklich einfach, weil mir jegliches Talent darin erspart geblieben war.
"Da kennst du schon mehr, als ich.", sagte ich grinsend und blickte dann in den Himmel. Ich erkannte da nur ein Haufen Sterne, ohne jegliche Anordnungen und ich hatte keine Ahnung, welcher Stern zu welchem Sternbild gehörte.
"Hoffen wir einfach, dass das nie passieren wird.", murmelte ich schließlich. Denn Feline würde keinen Spaß mehr haben, wenn sie einmal wirklich mit meiner Mutter konfrontiert werden würde. Aber wenn diese nicht aus irgendeinem unerfindlichen Grund nach Hogwarts kommen sollte, dann würde Feline sie ohnehin niemals zu Gesicht bekommen.
Ich musste leise lachen. "Katze? Eltern kommen auf echt komische Ideen, wie sie ihre Kinder nennen.", sagte ich schmunzelnd. Als Feline dann auf ein paar Sterne deutete und meinte, die würden zum Sternbild Orion gehören, runzelte ich die Stirn. Ich hatte echt überhaupt keine Ahnung. Vielleicht wäre es ganz schlau mir mal Gedanken darüber zu machen, wo diese Sternbilder lagen, aber... letztendlich interessierte das ja ohnehin niemanden.
"Okay, eh.... siehst du den Stern dort?", fragte ich Feline und deutete auf ein recht helles Exemplar am Himmel, der mit viel Fantasie das Ende einer geraden Linie von Sternen sein könnte. Oder der Anfang. Je nachdem, wie man es sehen wollte. "Lass uns den Stern Feline taufen. Dann kannst du in den Himmel schauen und siehst nicht immer nur irgendwelche Sternbilder, die mit meinem Namen zu tun haben.", meinte ich lächelnd. "Und einen Katzen-Stern gibt es bestimmt noch nicht." Wobei... vielleicht ja schon. Wer wusste schon, was für Namen sich andere Leute für Sterne ausdachten?

Re: Auf dem Dach

„Ja, Liebe auf den ersten Blick." Wiederholte ich und lächelte ihn an. „Wenn du diese eine Person zum ersten Mal in deinem Leben siehst und du einfach weißt, diese Person ist die Richtige. Du würdest deine Gefühle nicht in Frage stellen, weil du einfach tief in deinem Inneren weißt, dass es so sein soll. Es wird deine ganze Welt auf den Kopf stellen und vermutlich noch mehr Chaos hineinbringen, als man eh vermutlich schon hat." Versuchte ich ihm irgendwie durch total schlechte Beispiele zu erklären. „Also, so habe ich das natürlich irgendwo mal gelesen." Fügte ich kurz darauf noch hinzu, denn es klang echt total dämlich es zu erklären. Vielleicht musste man selber sowas erleben? Wobei ich glaubte nicht wirklich an Liebe auf den ersten Blick, es wäre aber mit Sicherheit sehr interessant. Würde einem die Suche nach einem Partner ersparen. Aber was wusste ich schon von diesem Thema? Mein Liebesleben glich eher einer platt gefahrenen Bockwurst. Unspektakulär. „Du darfst sie aber nur dann heiraten, wenn du vorher irgendeinen Fluch brichst." Sagte ich leicht grinsend. „Kein Fluch, keine Hochzeit. Ich zuckte lachend mit den Schultern.
„Ich weiß auch nicht, vielleicht weil wir uns mit nichts zufrieden geben? Einfach jemanden heiraten, am besten noch denjenigen, den deine Eltern vorschlagen. So wie damals, in den guten alten Zeiten." Schlug ich vor. War doch damals Gang und gebe, aber ob man dann glücklich war, war wiederum ein anderes Thema.
„Er hat nie eine Frau gefunden, also er wurde von jeder Frau abgewiesen, da sie Angst vor ihm hatten. Dann hat er einige Frauen naja sagen wir vergiftet. Jedoch sind sie nicht wieder aufgewacht, wie im Märchen. Egal was er gemacht hat... Und er hat anscheinend einiges gemacht." Erzählte ich. „Er war sowieso irgendwie psychisch krank, meinte mein Vater." Theoretisch dürfte ich das nicht wissen, da ich eigentlich hätte schlafen sollen, als mein Vater darüber redete. Anscheinend war ich schon damals ein richtiger Rebell.
Der überraschte Blick seinerseits war keine Überraschung für mich, so reagierten die meisten Leute. Anscheinend erwarteten sie, dass ich wohl öfters auf Partys ginge. Tut mir leid, sie zu enttäuschen.
„Ich, uh... Nagut, wenn du darauf bestehst?" antwortete ich fast schon fragend und lächelte zaghaft. „Zur Not könnte ich dir beim Kuchen backen helfen, wenn du deinen Backkünsten nicht so sehr vertraust?" Meine Backkünste waren vermutlich auch nicht besser, aber das musste ja niemand wissen. Zumindest ist mir noch kein Backofen explodiert und meine Kuchen waren nicht immer kohlrabenschwarz. Und auch nicht immer salzig.
„Scheint wohl so und ich erspare dir die Qual, jetzt zu erklären wo irgendwo da oben hängen, warum sie da hängen und weshalb sie irgendwer großer und kleiner Bär nennt." Winkte ich ab und grinste leicht. Er würde es sich vermutlich eh nicht merken wollen, weil es einfach total uninteressant war.
„Okay? Dann hoffe ich einfach mal, dass ich sie nie treffe?" Anscheinend hatte er wohl keinen so guten Draht zu seiner Mutter. Ich war schon ein wenig neugierig, weswegen er sich vielleicht nicht so mit seiner Mutter verstand. Aber am Ende war ich doch der Meinung, dass es zu privat sei und es mich nun wirklich, rein gar nichts anginge.
„Ja, Katze. Anscheinend hat meine Mutter Katzen geliebt? Oder es ist einfach eine unausgesprochene Regel, dass zu dieser Zeit Kinder merkwürdige Namen bekommen. Vielleicht ist es aber auch besser so? Du könntest auch einen ganz langweiligen und alltäglichen Namen, wie jeder andere haben?" meinte ich.
Anscheinend sah er immer noch nichts. Ich winkte ab und lächelte. „Ist nicht so wichtig, vielleicht siehst du es irgendwann mal." Sagte ich und lächelte leicht.
Ich sah in den Himmel und nickte langsam, als ich den Stern sah, welchen er meinte. „Einen Stern nach mir benennen?" Das war eine ziemlich merkwürdige Idee, aber ich mochte merkwürdige Ideen. „Okay, dann nennen wir den Stern jetzt so." stimmte ich ihm zu und lächelte. „Trotzdem ein wenig merkwürdig, dass der Stern ganz viel von dir und vielleicht auch deinen Verwandten umgeben ist. Wenn deine Verwandten auch nach Sternenbildern benannt wurden." Warf ich noch kurz darauf ein und schüttelte kurz den Kopf. Obwohl, merkwürdig ist ja bekanntlich mein dritter Name, direkt nach Blamage.

Re: Auf dem Dach

Ich schüttelte erneut den Kopf. "Das ist Schwachsinn. Du kannst jemanden attraktiv finden, wenn du ihn das erste Mal siehst und denken, ihr würdet zusammen gehören, aber ohne dass du jemanden kennst, kannst du ihn nicht lieben.", sagte ich fest. Als Feline meinte, sie hätte das nur irgendwo gelesen, grinste ich sie an. "Ja, natürlich.", meinte ich, wobei ich vielleicht einen kleinen ironischen Unterton in meiner Stimme hatte. Letztendlich musste jeder für sich selbst entscheiden, ob er oder sie sich in wen auch immer verliebte, nur wegen seines Aussehens.
Ich musste leise lachen. "Alles klar, gib mir ein Mädchen, auf dem ein Fluch liegt.", meinte ich grinsend. "Ich befreie sie und heirate sie dann. Klingt richtig. Wie ein richtiger Liebesbeweis.", meinte ich amüsiert. Ehrlich gesagt würde ich es vorher gerne wissen, ob das Mädchen es wert wäre, dass ich mir so viel Arbeit machte, nur um sie zu heiraten, beziehungsweise ob ich sie heiraten müsste, wenn ich ihr bei ihrem Fluch helfe.
Ich schnaubte nur. Ich war froh, dass meine Eltern mich nicht verheirateten. Dann würde ich irgendein Mädchen heiraten müssen, dass vermutlich ebenfalls dem Wahn von reinem Blut verfallen war und da würde ich eher Schniefelus heiraten. "Vielleicht haben wir nicht höhere Ansprüche und geben uns mit nichts zufrieden. Vielleicht sind wir einfach schlauer, als die Leute damals.", sagte ich. Auch wenn es sogar heute noch Zwangsverlobungen gab. Aber sie waren nicht mehr so ein Tagesprogramm.
Ich schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen. "Red nicht weiter.", sagte ich und schüttelte erneut den Kopf. "Die Vorstellung ist grauenvoll." Wer tat denn so etwas? Das war doch echt nicht mehr normal.
Zu ihrem Geburtstag nickte ich schließlich. "Ich bestehe darauf. Ich kann es ja nicht zulassen, dass du deinen geburtstag nicht feierst und das schon so lange nicht.", meinte ich kopfschüttelnd. Ich feierte meinen auch nicht unbedingt groß, aber ich feierte ihn.
Ich lachte leicht. "Nein, ich backe den schon. Und wenn er scheiße schmeckt, dann wirst du lächeln und mich trotzdem loben. Die Geste zählt.", meinte ich grinsend.
Langsam nickte ich. "Ja, darauf zu hoffen ist das einzig vernünftige.", murmelte ich. Meine Mutter würde sie nicht kennen lernen wollen. Spätestens, nachdem Feline ihr einmal begegnet war, würde sie sich wünschen, dass sie ihr nie begegnet wäre.
Erneut musste ich lachen. "Bestimmt. Vielleicht haben sie sich auch abgesprochen oder Geld dafür bekommen, wenn sie ihren Kindern bescheuerte Namen gegeben haben.", meinte ich grinsend. Dann hätte ich das vielleicht auch gemacht. Auch wenn ich Feline, wie auch Sirius noch in Ordnung fand. Da gab es wirklich schlimmere Namen.
"Vielleicht sollte ich mal mehr in Astronomie aufpassen.", meinte ich zustimmend.
Ich grinste Feline leicht an. "Dann musst du wohl damit leben, dass du mich quasi immer um dich hast. Meine Verwandten können wir ja einfach ausbelnden.", meinte ich grinsend. Nichts anderes tat ich die ganze Zeit. Sogar mit meinem Bruder redete ich nicht. Ein wenig neidisch war ich schon auf James Leben teilweise. Eine normale Familie, die ihn liebte und ihn unterstützte. Nicht so wie meine, die einfach nur kaputt war.

Re: Auf dem Dach

"Liebe auf den ersten Blick soll ja was magisches haben. Das hat rein gar nichts mit denken oder Attraktivität zu tun. Die Person soll ja deine zweite Hälfte sein, oder irgendwas in der Richung." erklärte ich weiter, wobei es sinnlos war mit ihm zu diskutieren. Er hatte seine Meinung darüber und ich bezweifelte, dass er sie ändern würde. Merlin, es ging um Märchen, dieses ganze Gespräch war sowieso lächerlich bis zum geht nicht mehr. Es war interessant, aber auch ein wenig dämlich.
Sein Grinsen und dieser ironische Unterton sprachen Bände, er glaubte mir kein einziges Wort. Ich schlug mit meinem Handrücken leicht gegen seinen Arm und schüttelte leise lachend den Kopf. "Wirklich, ich habs nur mal irgendwo gelesen!" sagte ich grinsend. "Zur Not bring ich dir das Buch mit und zeig dir genau die Stelle, wo es genau so Wort für Wort stand." meinte ich und schaffte es für einen kurzen Moment selbstsicher zu grinsen, denn ich wusste genau in welchem Buch das stand. Zwar müsste ich die Seite erst einmal wieder finden, aber das dürfte wenn dann nicht zu lange dauern. "Außerem war ich nie wirklich verliebt, daher kann ich dir nicht sagen ob sowas existiert oder nicht." fügte ich mit einem kurzen Achselzucken hinzu.
Klar, ab und zu gab es einige Schwärmereien für einen Typen, aber es war keine wirkiche Liebe, meistens war er nett und ich mochte ihn ein wenig. Und das wars.
Leise lachend nickte ich. "Ich werde nach so einem Mädchen ausschau halten. Hast du irgendwelche Vorlieben was für ein Fluch auf dem Mädchen liegen soll? Soll sie 100 Jahre schlafen? Sich jede Nacht in einen Troll verwandeln?" fragte ich nach und grinste.
"Natürlich, es gibt keinen größeren Liebesbeweis als eine fremde Frau zu retten und dann hat sie einen Charakter wie ein Kartoffelsack oder ein Misthaufen." In so einem Fall wäre mir wahrscheinlich der Kartoffelsackcharakter schon lieber. "Aber denk dran, als Prinz musst du auf einem weißen Pferd angeritten kommen. Denn so machen das Prinzen, die hobbymäßig Flüche brechen." warf ich noch ein.
Ich nickte zustimmend. "Schlauer als die Menschen damals sind wir allemal... Und hygienischer. Wir sterben nicht mehr mit 25. Können uns im Großteil der Fälle unseren Partner aussuchen. Und es gibt keine Prinzen mehr die Flüche brechen und die Prinzessin am ersten Tag heiraten." zählte ich weiter auf.
Seine Reaktion war vollkommen normal, jeder vernünftig denkende Mensch reagierte so. Es war natürlich auch grausam. "Keine Sorge, ich wollte die die Details ohnehin ersparen. Wobei ich sie auch nicht weiß, habe den Großteil davon auch nur per Zufall gehört." versicherte ich ihm.
Er bestand darauf, dass ich meinen Geburtstag feierte? Ein leichtes Lächeln zog sich wieder auf meine Lippen. "Das ist wirklich süß von dir.... Nett, ich meine nett. Wobei süß ist es auch, dass du dir so eine Mühe machen würdest." sagte ich lächelnd. "Naja, als ich zehn war, ist niemand zu meiner Geburtstagsparty gekommen, seit dem habe ich nicht mehr gefeiert. Nennen wir es mein kleines Party-Trauma." erzählte ich ihm leicht lächelnd. Es war echt peinlich wie lange ich an meinem zehnten Geburtstag darauf gewartet hatte, dass vielleicht doch noch jemand erscheint. Aber keiner meiner ehemaligen Freunde schien es damals für nötig zu halten.
"Oh, natürlich hätte ich gesagt, dass er mir schmeckt. Auch wenn er vielleicht total verbrannt oder schwarz wäre, ist er bestimmt lecker." erwiderte ich grinsend. Aber hey, ein Kuchen war wirklich zu sowas eine nette Geste. Es ist der Wille der zählt, zumindest hat mein Vater mir das immer gesagt. Und selbst ein schlechter Kuchen ist besser als gar kein Kuchen.
Schweigend nickte ich und ließ damit das Thema einfach fallen, denn irgendwie hatte ich das leichte Gefühl, dass er es nicht wirklich mochte über sowas zu reden. Und unangenehmen Themen versuchte ich möglichst aus dem Weg zu gehen.
"Das wird es vermutlich sein. Je dämlicher der Name, desto mehr Geld bekommst du?" Klang sehr plausibel, zumindest wenn dir Geld wichtiger war, als der Name deines Kindes. "Oder unsere Eltern wollten einfach total spezielle individuelle Namen, die bloß kein anderes Kind hat." das könnte noch die dritte Theorie sein.
"Das wäre natürlich eine fabelhafte Idee, mal aufzupassen. Oder man schläft einfach während des Unterrichts ein." Auch wenn ich es oft versucht habe wach zu bleiben, schlief ich doch die meiste Zeit in diesem Unterricht ein, weil ich einfach viel zu müde war und dieser Unterricht gern am Abend statt fand, wo man sich nunmal Sterne angucken konnte.
"Klingt nach einem Plan, an den ich mich gewöhnen könnte." antwortete ich fast schon zufrieden lächelnd. Zugegeben war Sirius doch eine angenehmere Gesellschaft als ich zuvor angenommen hatte. Wir waren eigentlich nur "Handelspartner" in Sachen Hausaufgaben und Essen und hatten so nie viel miteinander gesprochen. Das war so gesehen das erste mal, dass wir uns richtig miteinander unterhielten, wenn ich mich recht entsinne.

Re: Auf dem Dach

„Mein Zauberstab hat etwas Magisches.", meinte ich und grinste leicht, wegen der Zweideutigkeit meiner Worte. „Hogwarts hat etwas Magisches. Hippogreife, Wassermenschen, Thestrale... die haben etwas Magisches. Aber nicht Liebe auf den ersten Blick. Das ist nur etwas, das verzweifelte Menschen sich einreden, um sich zu rechtfertigen.", sagte ich stur. Ich glaubte nicht an so einen Quatsch und ich bezweifelte, dass man jemanden, den man gar nicht kannte, lieben konnte. Liebe konnte sich entwickeln, wie eine Vertrautheit, die man zueinander empfand, aber sie konnte nicht einfach da sein. Zumindest nicht in meiner Vorstellung von Liebe.
Leise lachend blickte ich sie an. „Schon klar.", erwiderte ich amüsiert. „Zeig mir dieses Buch, in dem du das gelesen hast und ich glaube dir." Denn das klang viel mehr nach eigener Erfahrung, als aus einem Buch kopiert. Und welches Buch schrieb schon über ‚Liebe auf den ersten Blick'? Das war eine Fantasie und damit könnte ich nicht einmal eine Seite füllen, außer ich würde das Wort ‚Schwachsinn' dort groß rauf schreiben.
„Nie wirklich verliebt?", wiederholte ich und sah sie kopfschüttelnd an. „Sowas geht doch überhaupt nicht. Entweder du warst mal verliebt oder du warst es nicht. Das ist wie mit... Muffins essen. Entweder du hast ihn aufgegessen oder du hast ihn nicht aufgegessen. Du kannst einen Muffin nicht ‚nicht wirklich' aufessen." Zugegeben, der Vergleich hinkte, aber worauf ich hinaus wollte, war vermutlich ziemlich ersichtlich. In der Liebe sollte es keine Zweifel geben. So empfand ich es zumindest. Deswegen ging ich auch keine Beziehungen ein. Den Fehler machte ich nicht noch mal. Meine erste und einzige Beziehung basierte auf... nichts. Da waren nicht einmal Gefühle oder eine Anziehung für das Mädchen da gewesen und danach wollte ich lieber nur noch eine richtige Beziehung haben oder gar keine. Vermutlich war ich mit dieser Einstellung auch recht wählerisch geworden.
Grinsend blickte ich Feline an. Ein Mädchen das sich jede Nacht in einen Troll verwandelte? Hofften wir einfach, dass es so einen Fluch nicht gab. Das wäre grausam. „Ein Mädchen, das sich einmal im Monat in einen Werwolf verwandelt würde mir schon ausreichen.", meinte ich lächelnd. Ich dachte dabei auf eine schräge Art an Moony, der das jeden Monat durch machen musste. James, Peter und ich hatten es mit unserer Verwandlung in Animagi zumindest geschafft Remus beim Vollmond bei zu stehen, aber es war keine Heilung. Vielleicht gab es sie nicht. Aber wir waren Zauberer. Wir würden noch irgendetwas finden, das ihm helfen könnte. Und all den anderen Werwölfen, die diesen Fluch mit sich herum trugen.
Ich blickte Feline amüsiert an. „Als würde ich auf einem weißen Pferd angeritten kommen.", meinte ich kopfschüttelnd. „Ich hab Stil, Felinchen. Ich komme auf einem weißen Hippogreif angeflogen.", erwiderte ich grinsend. Das würde die Mädchen doch mit Sicherheit mehr umhauen, als so ein Pferd. Nur dass ich dann von irgendwo her einen Hippogreif organisieren musste, aber das würde ich schon irgendwie hin bekommen. Schließlich hatte ich doch schon so einige Hürden gemeistert.
„Die meisten zumindest.", korrigierte ich Feline. „Die meisten sind hygienischer und leben länger als 25 Jahre. Aber im Durchschnitt.. Ja. Zumindest hier in England geht es uns ziemlich gut.", stimmte ich ihr zu.
Auf die Sache mit dem irren Iren ging ich nicht weiter ein. Ich wollte das nur schnellstmöglich wieder aus meinem Kopf raus haben, denn mein Kopfkino präsentierte mir sehr unschöne Bilder.
Kurz huschte ein Grinsen über mein Gesicht, als sie mich als ‚süß' bezeichnete. Ich hörte allerdings auf zu grinsen, als sie mir offenbarte, wieso sie keinen Geburtstag mehr feierte.
„Diejenigen, die nicht zu deiner Geburtstagsparty gekommen sind, haben einiges verpasst. Eine Freundschaft mit einem Mädchen wie dir zum Beispiel. Die müssen sich viel mehr schämen, als du.", meinte ich, ein wenig verärgert über jene, die nicht zu Felines Party aufgekreuzt waren. Sowas konnte man bei einem kleinen Mädchen doch nicht machen. Zumal sie mit Sicherheit schon damals keine schlechte Person gewesen war, also was hatten die anderen Kinder für Probleme?
„Schade, dass du in Ravenclaw bist, sonst hätte ich dir den Kuchen als Frühstück ans Bett gebracht. Aber ich bezweifle, dass ich in euren Gemeinschaftsraum komme.", meinte ich grinsend. „Außer du lässt mich rein.", setzte ich noch hinzu, wusste aber, dass sie schlau genug war, das nicht zu tun. Dann würde ich eben vor dem Gemeinschaftsraum warten, bis Feline raus kam. Ging auch so.
Ich lachte leise. „Mit Sirius Orion waren sie ziemlich gut. Wobei mein Bruder, Regulus, ja auch einen sehr speziellen Namen hat. Aber vermutlich hast du recht. Je ausgefallener, desto besser.", stimmte ich ihr mit einem leichten Grinsen zu. Ich würde meinem Kind einen ganz normalen Namen geben. Sollte ich überhaupt jemals Kinder bekommen.
Ich sagte nichts mehr dazu, sondern blickte Feline nur mit einem Lächeln an. Zumindest eine, die mich nicht von sich stieß. Ich hatte irgendwie die schlechte Angewohnheit Freundschaften mit Mädchen schnell zu verhauen. Was entweder daran lag, dass von dem Mädchen Gefühle im Spiel waren oder ich ein zu leichtes Spiel hatte und mich nicht zurückhalten brauchte. Und es dann natürlich auch nicht tat. Das war keine sonderlich gute Basis für eine Freundschaft. Regina und ich hatten das zwar irgendwie gehändelt, aber die meisten anderen Mädchen fingen dann schnell an zu kletten. Feline und ich waren eigentlich nie Freunde gewesen. Ich beschaffte ihr Essen aus der Küche und sie machte meine Hausaufgaben. Wir hatten nur ein Abkommen. Aber ich fand sie war in jedem Fall die Art von Mädchen, mit der eine Freundschaft leicht wäre.
Schließlich stand ich aber auf und reichte Feline meine Hand, um ihr vom Boden hoch zu helfen. „Es wäre glaube ich besser, wenn wir jetzt schlafen gehen. Die Unterhaltung müssen wir aber unbedingt noch einmal an einem anderen Tag fortführen.", meinte ich lächelnd zu ihr. „Aber glaube mir, übermüdet im Unterricht zu sitzen ist nicht so lustig, wie es klingt." Und ich wollte nicht, dass sie am Ende noch ein schlief und Ärger bekam, nur weil ich sie die ganze Nacht wach hielt.

(Sorry, ich muss das Play mal beenden, weil ich Sirius in der Gegenwart frei brauche, aber ich hoffe, wir schaffen es wann anders noch einmal an ein Play mit den beiden zu kommen?)

---> Sirius out